40
Sommer 2012 3,50 Euro 03 Lebensfreude Shopping Genuss Das Lifestyle-Magazin für die Münchner City stachus journal

stachus journal 3-2012

Embed Size (px)

DESCRIPTION

das lifestylemagazin für die münchner city

Citation preview

Page 1: stachus journal 3-2012

Sommer 2012 3,50 Euro03

L e b e n s f r e u d e S h o p p i n g G e n u s s

Das Lifestyle-Magazin für die Münchner City

stachusj o u r n a l

01 cover 7 19.04.2012 21:57 Uhr Seite 1

Page 2: stachus journal 3-2012

02 anzeige adorable 19.04.2012 22:00 Uhr Seite 2

Page 3: stachus journal 3-2012

grußwort03

WIE JEDES JAHR ist es wieder aufregend, wenn

plötzlich alles grün ist und die Blumen mit ihrer Blüten-

pracht um die Wette eifern. Die Leute drängeln sich vor den

Auslagen, um die Fashion-Trends der neuen Saison zu

bestaunen. Und es macht wieder Spaß, zuhause die Schränke

auszumisten und Platz zu machen für die neuen Errungen-

schaften. Egal, in welchen Shops und Kaufhäusern wir

stöbern, die Sonne bringt gute Laune und Freude an den

Dingen. Die Menschen um uns herum genießen das Leben.

Auf den Terrassen der Cafés und Restaurants muss man

sich wieder einen Platz erkämpfen. Und die Fahrradfahrer

prägen das Bild unserer schönen Stadt München.

Wir haben für die dritte Ausgabe vom Stachus Journal viele

Themen zu einem bunten Frühlingsstrauß gebunden,

stellen Ihnen attraktive Neuheiten und interessante Leute vor.

Das Heft wird Ihnen hoffentlich Freude machen.

Herzlichst

Ihr Stachus-Journal-Team

Frühling in München

WWaattcchh SSeerrvviiccee PPooiinnttist das größte Fachgeschäft für Uhrenarmbänder in München.

� Wir führen elegante, sportlicheund modische Uhrenarmbänder füralle gängigen Markenarmbanduhren.

� Außerdem bieten wir Ihnen sofortBatteriewechsel inklusive Wasser-dichtigkeitstest und KleinreparaturenIhrer Armbanduhren an.

� Wir freuen uns darauf, Sie in unseren Geschäften, im Stachus Einkaufszentrum sowieim Tal 1 begrüßen zu dürfen.

SSTTAACCHHUUSS EEKKZZim 2. UntergeschossMo. - Sa. 9.30 Uhr - 20.00 UhrTel. 089/54344285TTAALL 11Mo. - Fr. 9.30 Uhr - 18.30 UhrSa. 9.30 Uhr - 18.00 UhrTel. 089/24223952

A N Z E I G E

03 editorial 19.04.2012 22:03 Uhr Seite 3

Page 4: stachus journal 3-2012

G.T. VerlagKundenmagazine + KonzepteInh. Gudrun ThielSiegesstraße 13 80802 MünchenTel: 089 38 32 96 55 Fax: 089 322 116 47E-Mail: [email protected]

Redaktion:Leitung: Gudrun Thiel (verantw.)Text: Andreas OdenwaldGestaltung: Axel GanguinSchlussredaktion: Bettina Krispler Assistenz: Mirja Lanz

Autoren und Fotografen: Hans-Georg Fischer, Hannah Klaiber, Gianni Occhipinti,Theresa Tibbetts (Illustration)

Titelbild: Peter Bergmann,(Panthermedia)

Anzeigen über G.T. Verlag

Druck: Fibo Druck, Neuried

Das Stachus Journal erscheint zweimal im Jahr.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos übernehmen Verlag und Redaktion keine Haftung.

Nachdruck (Text und Bild) nur mit Genehmigung des Verlages.

editorial

„feierbanane“

interview

cabrios

sommerblüten

moderevolution

flirten

coffee-bar

tapas

lieblingsrezepte

sommerdrink

schriftsteller

city talk

rolltreppe

impressum

03 Über dieses Heft

06 Nachtleben am Stachus

08 „Harry Klein“-Chef David Süß

10 Dem Himmel ganz nah

14 Beauty & Accessoires

18 Der Minirock wird 50

24 Das amüsante Spiel

25 Verwirrende Vielfalt

27 Andalusische Esskultur

28 Mode-Designer am Herd

31 Tipp vom Barkeeper

32 Benjamin Lebert im Gespräch

34 Was tut sich in der Stadt?

38 Justizministerin Beate Merk

sommer 2012

inhalt 04

04 inhalt 19.04.2012 22:05 Uhr Seite 2

Page 5: stachus journal 3-2012

EIN HAUCH VON NICHTS.Frauen von heute wissen was sie wollen:

einen makelloser Teint, der so ungeschminkt wie möglich aussieht; strahlend, frisch – und einfach jünger macht.

Das neue ADVANCED FOCUS MAKE-UP verleiht Ihrer Haut eine optimale Tönung und pflegt einzigartig.

Puder war gestern, MATTIFYING POWDER VEIL ist heute.Legt sich wie ein zarter Schleier

über die Haut und lässt sie ebenmäßig erscheinen.

Weitere Trendpodukte und exklusive Make-up-Beratungenerhalten Sie in unseren Beauty Spots.

HHoorrsstt KKiirrcchhbbeerrggeerr MMaakkee--uupp SSttuuddiioo · Brienner Straße 11 im Luitpoldblock · 80333 München · Phone 089-22 37 84 · www.horst-kirchberger.deKKiirrcchhbbeerrggeerr nnaattuurraall bbeeaauuttyy · Direkt neben Feinkost Käfer · Schumannstraße 3 · 81679 München · Phone 089-41310888

05 anzeige kirchberger 19.04.2012 22:07 Uhr Seite 2

Page 6: stachus journal 3-2012

nachtleben 06

Über Hunderttausend Menschen aus a l ler We l tbummeln be i Tag über den wel tbekannten Kar ls -p latz . Nach Ladensch luss, wenn d ie Sonne unter -gegangen ist , gehört er dann den F e ierwüt igen. Eserwartet s ie Münchens aufregendste Partyzone.

WENN der Himmel langsam schwarz

wird und die Osram-Reklame an der Süd-

hälfte des Karlsplatzrondells hell leuch-

tet, strömt die ausgelassene Feiermeute

aus den U-Bahnen und Trams. Es wird

gelacht und gesungen; eine aufregende

Nacht steht bevor.

Man nennt es auch die „Feierba-

nane“ Münchens: das Areal von der Son-

nenstraße über den Lenbachplatz bis

zum Maximiliansplatz. Hier reihen sich

die besten Clubs der Stadt auf einer

überschaubaren Fläche aneinander.

Aus den dicken Backsteinwänden

des 88 SSeeaassoonnss in der Sonnenstraße 26

dringen dumpfe Bässe. Den Besuchern

des Club-Gebäudes, 1853 bis 1856 vom

königlichen Baumeister Georg Fried-

rich Bürklein als Frauengebäranstalt er-

richtet (später diente es als Postscheck-

amt), bietet sich ein traumhafter An-

blick: grell zuckende Visuals, die sich

den Weg aus den riesigen Fenstern in

die dunkle Nacht bahnen.

Während in anderen Clubs noch

gähnende Leere herrscht, wird hier

um 23 Uhr schon wild gefeiert. Das

8 Seasons hat sich einen Namen als per-

fekte After-Work-Location gemacht. Da

überrascht es kaum, dass sich auf der

großen Outdoor-Terrasse vor der histo-

rischen Fassade hauptsächlich Anzug-

träger und junge Frauen in Kostümen

tummeln: Business-Leute, die oft nach

getaner Arbeit direkt hierher kommen.

Das wohlverdiente Feierabendbier

wird an der großen Bar im Empfangs-

saal getrunken, bevor es auf die weiträu-

mige Tanzfläche geht, wo international

bekannte House-DJs einheizen.

Als Treffpunkt für Avantgarde,

Kunst und Design sieht sich das HHeeaarrtt

am Lenbachplatz 2a. Hinter den unter

Denkmalschutz stehenden Gemäuern

der Alten Bayerischen Börse haben die

drei Herzschrittmacher Nikias Hof-

mann, Daniel Laurent und Ayhan Durak

ein außergewöhnliches Alles-in-einem-

Konzept verwirklicht.

Im ehemaligen Tresorraum gibt es

kein Bares mehr, dafür aber eine Bar, in

der zu ganz später Stunde die Musik sehr

laut gedreht wird. Der niedrige Raum

bricht nach oben durch eine komplette

Deckenverspiegelung überraschend ins

scheinbar Unendliche auf – ein visueller

Hochgenuss. Die Sitznischen an den

Wänden sorgen für die nötige Privat-

sphäre, wenn sich Geschäftsleute und

Kreative über ihre neuesten Projekte

austauschen. Im integrierten Restaurant

lassen sich Grundlagen für eine lange

Nacht schaffen: etwa mit einem Tunafi-

let in Soja-Sake-Butter oder Garnelen in

Chilisauce. Außerdem gibt es die ganze

Nacht über Fingerfood.

Auf zum nächsten Club und unter-

T E X T : H A N N A H K L A I B E R

8 S e a s o n s

Wenn es Nacht wird am Stachus

06 nachtleben 19.04.2012 22:08 Uhr Seite 2

Page 7: stachus journal 3-2012

wegs ein Zwischenstopp: Nächtebumm-

ler verweilen gerne für ein Wegbier am

Lenbachplatz, der mit seinem beleuch-

teten Wittelsbacherbrunnen (erbaut

1893 bis 1895) als perfekte Kulisse für

angeheiterte Gespräche dient.

Nur wenige Gehminuten entfernt,

am Maximiliansplatz 5, wartet einer der

beliebtesten Studenten-Clubs Mün-

chens: das MMaaxx uunndd MMoorriittzz.. Fernab der

Schickeria zählt hier vor allem eins: be-

zahlbares Partymachen. Die Preise lie-

gen mit fünf bis acht Euro für den Ein-

tritt und zwei bis vier Euro für Ge-

tränke weit unter dem Münchner Stan-

dard. Von langen Schlangen vor der Tür

lassen sich die Stammgäste nicht ab-

schrecken, die Einlasspolitik ist äußerst

diplomatisch. Nach etwas Wartezeit

kommt eigentlich fast jeder zum Zug.

Bei der Musik verzichten die Betrei-

ber Edgar Gröber und Boris Konopka

auf allzu szenige Klänge: Pop-Klassiker

und Club-Hits tönen aus den Boxen. In

dem geräumigen Kellerclub gibt es

keine Ecke, in der nicht getanzt wird.

Auf Underground-Charme und

überzeugende Live-Acts setzt die RRootteeSSoonnnnee,, die ein bisschen versteckt neben

dem mächtigen Pacha-Club am Maxi-

miliansplatz 5 zuhause ist. Hier trifft

sich die Münchner Szene. Das Publikum

ist wild gemischt, allerdings ist die

Garderobe nie allzu schick. Dass An-

zugträger an der Tür abgewiesen wer-

den, ist ein Gerücht, das sich hartnäckig

unter den Stammgästen hält, die insge-

samt sehr lässig daherkommen, die un-

gezwungen familiäre Atmosphäre des

Clubs zu schätzen wissen und Angst ha-

ben, dass mit dem Hype um die elektro-

nische Musik auch die Schickeria Ein-

zug hält.

Wer an den Türstehern vorbei die

Treppe nach unten steigt, landet in ei-

nem einzigen großen, leicht verwinkel-

ten Raum, der auf jeglichen Schnick-

schnack verzichtet und trotzdem extrem

gemütlich ist. Einfache Couchecken

und das DJ-Pult schließen direkt an die

Tanzfläche an. Kabelkanäle und Belüf-

tungsrohre sorgen für Industrial-Flair.

Wenn die ersten Nachtschwärmer

gegen zwei Uhr das Taxi rufen oder sich

per Nachttram oder -bus auf den Heim-

weg begeben, geht es im legendären

Techno-Club HHaarrrryy KKlleeiinn in der Sonnen-

straße 8 erst richtig los. Harte Drums

und treibende Basslines werden von DJ-

Größen und Newcomern auf die Tanz-

fläche geschleudert und bringen die

Partymeute zum exzessiven Feiern.

Auch wenn Techno, House und Co.

schon lange massentauglich sind, setzen

die drei Betreiber Peter Süß, Peter Flem-

ming und David Süß (siehe auch das Inter-

view auf der folgenden Seite) nicht auf das

große Geld, sondern auf eine familiäre,

gemütliche Atmosphäre. Unter den 300

bis 400 Leuten, die das Lokal aufnehmen

kann, sind viele Stammgäste. Jeder kennt

hier jeden, und die DJs mischen sich nach

getaner Arbeit gern selbst noch unter das

Feierpublikum. Der Club auf zwei Ebenen

mit angrenzendem Chill-out-Areal gibt

sich schnörkellos, aber auch mit Liebe

zum Detail. Das optische Highlight sind

die riesigen Projektionsleinwände, auf de-

nen die Visual-Künstler ihr Können im

Takt der Musik unter Beweis stellen.

Im Harry Klein vergisst man Raum

und Zeit.

D i e F u r c h t d e s A n z u g t r ä g e r s , v o m T ü r s t e h e r n i c h t r e i n g e l a s s e n z u w e r d e n

R o t e S o n n e H e a r t

07

06 nachtleben 19.04.2012 22:08 Uhr Seite 3

Page 8: stachus journal 3-2012

H a r r y K l e i n

Das Harry Kle in zählt zu den Top Tender deutschen Clubs, genießt sogarWeltgeltung. Worauf das Renommeegründet und wie es gehalten wird, er-zählt David Süß, e iner der Betre iber.

STACHUS JOURNAL: 2010 ist das

Harry Klein vom Optimolgelände in die

Sonnenstraße gezogen und zählt damit

zu den jungen Clubs der so genannten

Feierbanane. Wann und weshalb fiel die

Entscheidung für diesen Umzug?

DAVID SÜSS: Auf dem Optimolge-

lände bekamen wir wegen der unklaren

Bebauungsplanung immer nur kurzfris-

tige Mietverträge und hatten daher

keine Planungssicherheit. So haben wir

bereits 2007 mit der Suche nach neuen

Räumen begonnen. Die Sonnenstraße

bot sich an, weil sich das Nachtleben

zunehmend in die Innenstadt verla-

gerte.

ST. J.: Welches Verhältnis haben Sie zu

den anderen Clubbetreibern im Zen-

trum? Ist das harte Konkurrenz oder

freundliche Nachbarschaft?

D. S.: Das Verhältnis ist ausgesprochen

kollegial, zum Teil freundschaftlich.

Eine belebte Innenstadt freut alle Kolle-

gen und zeichnet das Münchner Nacht-

leben momentan aus.

ST. J.: Was hat sich mit der zentralen

Lage geändert?

D. S.: Durch die hervorragende Lage

konnten wir einen weiteren Öffnungs-

tag etablieren, den Mittwoch, und so

bis Samstag verschiedene Konzepte ver-

wirklichen, indem wir unterschiedliche

Gäste ansprechen.

ST. J.: Was erwartet die Feierwütigen,

wenn sie um zwei Uhr morgens das

Harry Klein betreten?

D. S.: Ein gut gefüllter Club mit netten

Gästen und einem vorbildlichen Tanz-

drang.

ST. J.: Wie ist Ihre Türpolitik?

D. S.: Tolerant und offen, aber für Stres-

ser immer geschlossen.

ST. J.: Wurden Sie selbst schon mal von

Türstehern abgewiesen?

D. S.: Ja, das ist schon vorgekommen,

und deshalb wollen wir, dass unsere

Türsteher einem Abgewiesenen keine

Märchen erzählen, sondern klar den

Grund formulieren.

ST. J.: Immer wieder wird das Harry

Klein in die Top Ten der deutschen

Clubs gewählt. Das renommierte

DJMag ehrte Sie sogar mit Platz 23 der

Welt. Was macht diesen Erfolg aus?

D. S.: Es sind regelmäßig unsere Gäste,

die uns auf diese Plätze wählen. Wir

hoffen, es liegt an unserem guten

Künstlerprogramm, dem freundlichen

Personal, den fetten Bässen und den ein-

zigartigen Visuals. Die Bewertungen

sind eine tolle Bestätigung.

ST. J.: Mit welchem Gefühl sollten die

Gäste das Harry Klein wieder verlassen?

D. S.: Mit einem Lächeln auf den Lip-

pen und einem Wummern im Ohr.

ST. J.: Das Leben als Clubbesitzer stel-

len sich die meisten glamourös und

abenteuerlich vor. Wie ist die Realität?

D. S.: Strukturiert und diszipliniert.

Die Nacht- und Wochenendarbeit erfor-

dert eine gute Planung und Abstim-

mung mit den Familien. Einer von uns

soll zu den Öffnungszeiten immer an-

wesend sein, zusätzlich gibt es unter der

Woche etliches zu erledigen. Nachts ist

es wichtig, die Party zu spüren, zu ana-

lysieren und zu lernen, um es beim

nächsten Mal noch besser zu machen.

ST. J.: Ist das ein Fulltime-Job?

D. S.: Als Unternehmer arbeiten wir

alle mehr als Vollzeit für das Harry

Klein, zusätzlich zu den anderen Pro-

jekten, um die wir uns kümmern.

ST. J.: Von welchem Beruf haben Sie zu

Schulzeiten geträumt?

D. S.: Astronaut und James-Bond-Dar-

steller.

Gute Gäste, fette Bässe

nachtleben 08

I N T E R V I E W : H A N N A H K L A I B E R

08 harry klein 19.04.2012 22:09 Uhr Seite 2

Page 9: stachus journal 3-2012

09 anzeige saturn 19.04.2012 22:12 Uhr Seite 2

Page 10: stachus journal 3-2012

cabrio 10

Im Gewuse l der kaum noch zu untersche iden-den Automob i le auf unseren Straßen s ind s ie d ie le tzten Stars. Cabr ios verkörpern St i l ,Lebenskunst und e ine gewisse Extravaganz.

WENN die Definition „motorgetrie-

benes Vehikel ohne festes Dach“ stimmt,

dann stellte im Jahr 1886 Carl Friedrich

Benz mit seiner dreirädrigen Motorkut-

sche nicht nur das erste Auto auf die

Straße, sondern auch das erste Cabriolet.

Eingedeutscht hieß es: Kabriolett.

Ausgesprochen rustikale Transport-

mittel waren das vor gut 125 Jahren, die

das automobile Zeitalter einläuteten.

Harte Typen saßen auf den ungeschütz-

ten Kutschen.

So eine Type war Bertha Benz, die

1888 mit ihren zwei Söhnen die erste

Langstreckenfahrt eines benzingetriebe-

nen Automobils von Mannheim bis

Pforzheim bewältigte. Tolle Leistung –

und das auf einem Kutschbock ohne

Verdeck und Schutz vor Regen, Sonne

und Wind.

Der alte Benz, Berthas Gemahl,

würde sich freuen, könnte er erleben,

was aus seiner epochalen Idee geworden

ist. Denn egal ob Kutschbock oder 300-

PS-Bolide, Cabrio fahren ist immer

noch die schönste Art, sich mit einem

Auto von A nach B zu bewegen. Oben

ohne entspannt über die Landstraße trö-

deln, Wind und Sonne und das Gefühl

von Freiheit genießen. Ach, das Leben

ist schön!

Viele Cabrios haben einen fast my-

thischen Ruf erlangt: der BMW 507,

der Mercedes 300 SL, der Austin Healey

3000, der Triumph TR 6, der Morgan

Plus 8, das Porsche 911 Cabrio und si-

cher der Jugendtraum aller Frischluft-

fans, das VW Käfer Cabrio. Alles klang-

volle Namen – aber auch leider Vergan-

genheit.

Die Renaissance der offenen Schön-

heiten fing Anfang der 90er Jahre an.

T E X T : H A N S - G E O R G F I S C H E R

I L L U S T R A T I O N : T H E R E S A T I B B E T T S

Dem Himmel ganz nah

10 cabrio 19.04.2012 22:15 Uhr Seite 2

Page 11: stachus journal 3-2012

OOBBEENN OOHHNNEE

VViieerr VVaarriiaattiioonneenn ddeerr GGaattttuunngg „„OOffffeennee AAuuttooss““

Optimal für die komfortable Art des offenen, sportlichen Reisens: das

CCaabbrriioolleett.. Meistens zwei- bis fünfsitzig, gefüttertes oder faltbares Blech-

dach, zwei oder vier Türen und vier Fenster.

Für echte Individualisten: der RRooaaddsstteerr.. Zwei Sitze, Stoffverdeck. Früher so-

gar ohne feste Seitenscheiben; Als Türöffner diente oft nur eine Schnur, an

der gezogen werden musste. Purismus im Innenraum, dafür Leistung satt.

Noch eine Nummer härter ist der SSppeeeeddsstteerr.. Typisch die niedrige, flache

Windschutzscheibe. Das Kennzeichen des Speedster-Fahrers ist die Motor-

radbrille, die nach langer Fahrt nette weiße Abdrücke im Gesicht hinterlässt.

Leider fast ausgestorben: der SSppiiddeerr.. In seiner ursprünglichen Form ein

zweisitziger Rennsportwagen mit Straßenzulassung. So einen, Fabrikat

Porsche, fuhr James Dean (bis zum tödlichen Finale 1955 in Kalifornien).

PPeeuuggeeoott 220077 CCCC:: Der kleine Franzose

ist ein echter Verführer. Der flotte Flitzer

ist ein Frauenschwarm und in seiner

Klasse das meistverkaufte Importcabrio.

NNeeww BBeeeettllee CCaabbrriioo:: Der Nachfolger des

legendären Käfer-Cabrios ist inzwischen

schon fast Kult. Gute Verarbeitung und

ein verbrauchsarmer Motor machen

ihn zum beliebten Single Transporter.

BBMMWW 33eerr CCaabbrriioo:: In der gehobenen

Mittelklasse ist er die Benchmarke. Keiner

verbindet Sportlichkeit und Eleganz

auf einem so hohen Niveau. Außerdem ist

er eine vollwertige Reiselimousine.

MMeerrcceeddeess SSLL:: Mehr Cabrio geht nicht.

Das Spitzenprodukt der Gattung. Die Verbin-

dung von feinster Technik, einer über-

legenen Motorentechnologie, elegantem

Ambiente und die Verarbeitung edelster

Materialien finden im SL ihren Höhepunkt.

Da brachte die japanische Automarke

Mazda den MX-5 auf den deutschen

Markt und begründete damit nicht nur

ein Roadster-Revival, sondern eine Wie-

derbelebung des Cabrio-Marktes. Seit-

dem boomt dieser Nischenmarkt, und

das Käfer Cabrio hat mit dem „New

Beetle“ einen schicken Nachfolger be-

kommen. Den MX-5 gibt es inzwischen

in der fünften Generation – und selbst-

verständlich haben alle deutschen Auto-

marken heute ein Cabriolet im Pro-

gramm.

Doch den ursprünglichen Charakter

der harten englischen Roadster der 30er

und 50er Jahre, die simple Technik und

sprichwörtliche Zuverlässigkeit eines

VW Käfer Cabrio – das haben die offe-

nen Typen heute nicht mehr.

Heute soll sich ein Cabrio in weni-

gen Sekunden mittels eines faltbaren

Metalldaches in ein Coupé verwandeln

können. Und alles muss elektrisch ge-

hen. Der Cabriofahrer bleibt sitzen,

drückt auf ein Knöpfchen und erwartet,

dass sich das Dach in wenigen Sekunden

geräuschlos schließt. Und wenn man

mit dieser Show vorm Coffee-Shop steht,

ist der Applaus sicher, egal, ob man in

einem SL Mercedes oder BMW Mini

sitzt.

Denn eins ist sicher: Ein offenes Au-

tomobil wird immer das Objekt der Be-

gierde bleiben. Ihm fliegen nun mal die

Herzen zu – von Frauen und Männern

gleichermaßen. Es ist schön, es ist ele-

gant, es hat alle Eigenschaften einer be-

gehrenswerten, aus der Masse herausra-

genden, etwas verwöhnten Diva.

11

10 cabrio 19.04.2012 22:15 Uhr Seite 3

Page 12: stachus journal 3-2012

GALERIA Kaufhof am Stachus läutet den Frühling mit nochschöneren, verlockenden Verkaufsflächen, neuen Marken undvielen Überraschungen ein! Besonderes Highlight: Das Erdge-schoss wurde zur „Welt der schönen Dinge“ – mit allem, wasdas anspruchsvolle Frauenherz begehrt ...

Der Anfang des Jahres ist bekanntlich

die beste Zeit, Dinge in Angriff zu neh-

men, wie zum Beispiel die eigenen vier

Wände fröhlicher und bunter zu gestal-

ten und auch dem persönlichen Look ein

modernes Update zu verleihen. Frisch

und innovativ widmete sich GALERIA

Kaufhof am Stachus – nach der Aufgabe

der GALERIA Media-Abteilung – in die-

sem Frühjahr der Neustrukturierung und

dem Umbau der Filiale am Stachus. Vie-

les hat sich verändert und erstrahlt im

neuen Glanz: So finden Kunden nun die

kunterbunte Spielwarenwelt im 5.OG,

Dessous bestimmen die hinreißende Ab-

teilung des 3.OG, die Herrenwelt im

2.OG überzeugt durch eine neue Optik,

Fashion für die Frau gibt es in großer

Vielfalt von klassisch bis trendy im 1.OG,

und die Kleinelektronikgeräte wurden in

die Home-Welt des 1.UG integriert.

Ein ganz besonderes Schmankerl:

Wie Alice im schmucken Wunderland

sollen sich Kundinnen im Erdgeschoss

fühlen. Deshalb locken in diesem wahr

gewordenen Shopping-Paradies für

Frauen nicht nur Uhren und Schmuck

sowie die Parfümerie, sondern natürlich

auch bezaubernde Handtaschen und

Accessoires inklusive eines eigenen

Sonnenbrillen-Shops. Um die Welt der

schönen Dinge komplett zu machen,

wurde die Abteilung der Damenschuhe

ebenfalls auf diese Ebene verlegt und

beeindruckt mit großem Sortiment und

neuen Marken wie Mjus, Pepe Jeans,

Högl und Unisa.

Und es wird ein farbenfroher Som-

Frühjahrsputz Deluxe

12 kaufhof 19.04.2012 22:16 Uhr Seite 2

Page 13: stachus journal 3-2012

Taschen in Trendfarben: in Schlamm Gabor (oben, 74,95 Euro), in Taube und Echtleder L.Credi (links, 199 Euro)

Im neuen Glanz: die Abteilung für Handtaschenim Shopping-Paradies für Frauen im Erdgeschoss

www.galeria-kaufhof.de

mer... Handtaschen sind in der Tat mehr

als nur praktische Aufbewahrungs- oder

Transportmittel! Frauen verstauen darin

alles, was ihnen lieb und teuer ist, tragen

sie als hübsche Hingucker und geben

damit Lieblings-Outfits das besondere

i-Tüpfelchen. Mit kräftigen Farben, leb-

haften Mixturen, zarten Candy Colours

und hellen Naturtönen zollt GALERIA

Kaufhof am Stachus den Handtaschen-

Trends im Frühjahr/Sommer 2012 Tribut

und bietet dabei ein fantastisches

Spektrum auf einer deutlich erweiterten

Verkaufsfläche. Neue Marken wie Guess,

Marc’O Polo, Desigual, Tommy Hilfiger,

Oilily, GABS, Radley und Comma warten

nur darauf, entdeckt zu werden und die

Shop-Flächen der bewährten Traditions-

marken Picard und L.Credi entzücken in

strahlend neuem Ambiente.

Die Herzensangelegenheit: Von groß

bis klein, von klassisch bis stylish, von

synthetischen Materialien bis zu hoch-

wertigem Leder, von günstig bis exklusiv

– die Damenwelt weiß die feinen Unter-

schiede zu schätzen und hat bei

GALERIA Kaufhof am Stachus eine

einmalige Auswahl an Handtaschen-

Modellen für jedes Alter, jeden Anspruch

und jeden Anlass. Ob Business Shop-

per, praktische Umhängetasche oder

funkelnde Clutch für den Abend – hier

werden Sie fündig!

L. Credi setzt dabei gleich drei

Schwerpunkte: Die sommerlichen Knall-

farben Gelb, Grün, Blau und Pink wirken

uni sowie in angesagtem Colour Blo-

cking gleichermaßen betörend. Sanfte

Naturtöne wie Sand, Taupe, Hellgrau

und Off-White spiegeln sich in weichen,

großzügigen Formen und Oberflächen

wider. Und für moderne Geschäfts-

frauen werden die Glattleder- und

Flecht-Modelle in dezentem Dunkel-

oder Royalblau zum sowohl funktionalen

als auch sehr ästhetischen Every-Day-

Piece.

Farbe ist auch bei Gabor ein großes

Sommer-Thema, denn diesen Titel trägt

gleich die ganze Kollektion! Leuchten-

des Gelb, fruchtiges Pink, toughes

Grün, knalliges Kobalt, schimmerndes

Fuchsia und feuriges Rot werden nicht

nur Fashion-Fans in ihren Bann schla-

gen. Wer es zurückhaltender mag, wird

die gedeckten Blautöne in allen Farb-

schattierungen lieben – von smartem

Jeansblau bis zu verruchtem Nightblue.

Und schließlich sind die beliebten Fumo-

Töne, Variationen von ins Violett spielen-

dem Anthrazit-Braun, und die eleganten

Grau-Nuancen ganz besonders alltags-

tauglich und für jede Gelegenheit und je-

den Stil geeignet.

FOTO

: SA

BIN

E R

UH

LAN

D

Erleben und Entdecken... Lassen Sie sich verzaubern von der neuen GALERIA Kaufhof am StachusWohlfühlwelt. Und nun: Auf in den Frühling!

P R O M O T I O N - A N Z E I G E

12 kaufhof 19.04.2012 22:16 Uhr Seite 3

Page 14: stachus journal 3-2012

In der Women’s Hosiery

Collection setzt Burlington

für die Frühjahr-/ Sommer-

saison auf Netzinter-

pretationen mit Mustern

aus Rauten, Punkten

oder graphischen Prints.

G l a n z l i c h t e r f ü r d i e s o n n i g e J a h r e s z e i t

sommerblüten 14

in den SommerFröhlich

14 accessoires 19.04.2012 22:21 Uhr Seite 2

Page 15: stachus journal 3-2012

11 Zum Reinbeißen: Knallrote Apfelohrringe vonDe Grisogno aus leuchtender Koralle mit 44Smaragden. 22 Ein trendiger Herrenschuh ausKalbsleder und Lederschnüren von Marc-O-Polo. Auffällig veredelt mit einem Antik-Finish. 33 Die superweiche Pouch Bag aus Schafledervon Betty Barclay gibt es in mehreren Sommer-tönen. 44 Gut behütet ist ein iPad in dieser ed-len Kalbslederhülle von Bally. In sechs Farben. 55 Sportlich mit silbernem Zifferblatt und Edel-stahlgehäuse: Lady Line Classic von Chrono-swiss. Modisch, das Armband aus Rochenleder.66 Glamourös ist die rosafarbene, schimmerndeSatin-Clutch aus der Flash Collection von Coc-cinelle. 77 Der britische Rockgitarrist JohnnyMarr hat dieser Ray-Ban-Kollektion in limitier-ter Auflage seinen Namen gegeben – mit Gra-vur. 88 Gesehen im Raspini Store, Prannerstraße 5:extravaganter silberner Armreif mit dunkel-blauen Pfauenfedern. 99 Ein Leichtgewicht von114 Gramm ist die neue Sony Cybershot DSC-TX200V. Die Digitalkamera hat eine Fotoauflö-sung von 18,2 Megapixel. Fotos und Videos inFull-HD-Qualität. 1100 Ein Eyecatcher auf jederSommerparty ist dieser Highheel von Etro mitseinem raffinierten grafischen Muster.

12

3 4

5

910

87

6

15

14 accessoires 19.04.2012 22:21 Uhr Seite 3

Page 16: stachus journal 3-2012

Der Sommer-Look Summer-

time de Chanel, ein har-

monisches Zusammenspiel

von Bronzetönen auf

gebräunter Haut, das von

Sonnenlicht perfekt in

Szene gesetzt wird. High-

light: Harmonie Poudre

Solaire. Fünf Farbnuancen

mit Goldschimmer.

Ab Mitte Mai erhältlich.

D ü f t e, P f l e g e u n d D e k o r a t i v e s

winterblüten 16

für die SchönheitAlles

16 beauty 19.04.2012 22:26 Uhr Seite 2

Page 17: stachus journal 3-2012

11 Firming Neck & Decolleté Cream: Intensivpflegemit Collagen von Barbor für glatte Haut an Halsund Decolleté. 22 L’Occitane hat sich in der neuenMake-up-Kollektion von der Pfingstrose inspirie-ren lassen: Pivoine Délicate. Wie der pastellrosaLipp-Gloss mit schimmernden Farbreflexen. 33 Eine neue frische, holzig-orientalische Duftnotefür erfolgreiche, sportliche Männer: Hilfiger ManEau de Toilette Sport. 44 Signorina von SalvatoreFerragamo: ein floral-fruchtiger Duft nach Johan-nisbeere und grünem Pfeffer für die trendigenjungen Frauen. 55 Wie geschaffen für die Haut ab30 ist die glättende, regenerierende Creme vonDarphin: Ideal Resource Crème. Für einen strah-lenden Teint. In Apotheken erhältlich. 66 Regenera-tion für die anspruchsvolle Männerhaut: Anti-Rides Fermeté Peaux Sèches von Clarins. Gibt erschlafften Gesichtszügen neue Festigkeit. 77 Shiseidos pflegendes Sun Protection Spray Oil-Free SPF 15 bietet anhaltenden Schutz vor UVA-und UVB-Strahlen, revitalisiert und beruhigt. 88 Garden Party heißt der neue Look von Dior. EineLidschattenpalette mit fünf Farben, ein Rauschvon Rosé- und Violetttönen. 99 Für Extra-Glanzsorgt der zart-schimmernde, flüssige Bronze God-dess Luminous Liquid Bronzer von Estée Lauder.Ein aufregender Sommer-Touch. 1100 Eine samt-weiche Haut garantiert das Hand- und Body-Waschgel von Lavepur. In zwei Duftnoten: Frai-cheur du Matin und Rose du Matin. Überlavepur.com oder im Horst Kirchberger Beauty-Studio im Luitpoldblock.

1 2

34

5

910

87

6

17

16 beauty 19.04.2012 22:26 Uhr Seite 3

Page 18: stachus journal 3-2012

mode-revolution 18

Studentenproteste, Beatmus ik undMar ihuana – a l les schön und gut , aberd ie aufregendste Revo lut ion der 60erJahre war d ie Erf indung des Min i -rocks vor e inem ha lben Jahrhundert .

f ü r d a s w e i b l i c h e K n i e

FÜR DAS „Establishment“, wie man

damals die Welt der Erwachsenen und

Arrivierten nannte, war es zu Anfang

eine ungeheure Provokation: Lehrer

hielten Sonderkonferenzen ab und erwo-

gen Schulverweise. Eltern bekamen

Tobsuchtsanfälle. Hotelmanager spra-

chen Hausverbote aus und drohten mit

der Polizei. Der Vatikan untersagte das

Erscheinen in derart „unzüchtiger Auf-

machung“ im Petersdom.

Wohl kein Kleidungsstück hat in

der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts

die Modewelt und mit ihr die Gesell-

schaft so aufgewühlt wie der Minirock.

In einer Zeit, in der die Tabus reihen-

weise fielen, war es nur folgerichtig,

dass auch das weibliche Knie befreit

wurde. Zehn Zentimeter darüber hörte

der Minirock auf. Das war der Abstand,

der als Norm galt, mit den Jahren aber

noch überschritten wurde. Diese zehn

Zentimeter waren übrigens dem ansons-

ten der neuen Mode erstaunlich aufge-

schlossen gegenüberstehenden briti-

schen Königshaus um drei zuviel. Sie-

ben, immerhin, genehmigte der Hof.

Millionen und Abermillionen jun-

ger Mädchen trugen Minirock. Es gab

ihn bald in allen Materialien, von edel

T E X T: A N D R E A S O D E N WA L D

Freiheit

Zwei Engländerinnen sorgten

für den Siegeszug des

Minirocks: Schneiderin Mary

Quant (Bild unten) und Model

Leslie Hornby alias Twiggy.

18 minirock 19.04.2012 22:29 Uhr Seite 2

Page 19: stachus journal 3-2012

19

bis billig. Wer gerade knapp bei Kasse

war, nähte sich einen alten Rock pas-

send. Nicht allen freilich gereichte die

neue Mode unbedingt zum Vorteil.

Manch einem Knie plus Oberschenkel

hätte man die gnädige Umhüllung eines

längeren Gewandes gewünscht.

Zwei Frauen sind untrennbar mit

dem Durchbruch des Minirocks verbun-

den. Beide Engländerinnen. Beide ha-

ben Modegeschichte geschrieben.

Die eine ist seine Erfinderin Mary

Quant (geboren 1934). Als junges Mäd-

chen hatte sie aus Frustration über die

altbackene Teenagermode der 50er

Jahre damit begonnen, ihre Kleider sel-

ber zu nähen: bequem, ohne die übliche

Wespentaille, ohne Petticoat und Rü-

schenbluse. Den einengenden, kurven-

betonenden Damenkleidern setzte sie

lockere Entwürfe entgegen. 1955 eröff-

nete sie mit ihrem Mann die Boutique

„Bazaar“ in der Londoner Modemeile

Kings Road, die bald zu einem Jugend-

treff wurde. Ihre extrem kurzen Hän-

gerkleidchen wirkten eher wie Kinder-

als wie Erwachsenenmode.

Dann der große Durchbruch: Die

erste Skizze zum Minirock entstand

1959. Drei Jahre später wurde er erst-

mals in der britischen „Vogue“ abgebil-

det. Nach weiteren drei Jahren war er

ein weltweiter Verkaufsschlager.

Einen nicht unbeträchtlichen Anteil

daran hatte das Model Lesley Hornby

(geboren 1949), die so dünn war wie ein

Zweig (englisch: „twig“) und deshalb

ihren berühmten Spitz- und Künstler-

namen weg hatte: Twiggy.

Der Minirock schien wie geschaffen

für dieses bildhübsche Mädchen mit der

knabenhaften Figur und dem unschul-

digen Augenausdruck. Twiggy, Kultfi-

gur und weibliches Symbol einer ganzen

Generation, trug den Look von Mary

Quant um die Welt.

Deren Mode war es, die – neben der

Popmusik – England zur angesagtesten

Nation des Jahrzehnts und „Swinging

London“ zu ihrem Zentrum werden

ließ. Dafür wurde die visionäre Mode-

schöpferin mit der frechen Beatlesfrisur

1966 mit dem höchsten zivilen Orden

ihres Landes ausgezeichnet, dem „Order

Of The British Empire“ (wie die Beatles

bekanntlich auch). Zur Verleihung im

Buckingham Palast erschien sie selbst-

verständlich im Minirock. Ob der zehn

oder sieben Zentimeter über dem Knie

endete, ist nicht überliefert.

Im Sommer 1968 hatte ihre Krea-

tion maximale Popularität und Saum-

höhe erreicht. Mittlerweile war nicht

nur das weibliche Knie freigelegt, son-

dern auch Dreiviertel des Oberschen-

kels. Der Anblick der Unterwäsche war

keine Seltenheit mehr. Eine Steigerung

schien kaum noch möglich, doch dann

kamen Anfang der 70er Jahre die nächs-

ten Tabuzertrümmerer: Hot Pants. Aber

dann sollte es nicht mehr lange dauern,

bis die Modeindustrie das totale Kon-

trastprogramm fuhr: den bodenlangen

Maxirock.

Doch Mary Quants zauberhafte Er-

findung blieb und bleibt unvergessen –

überall auf der Welt.

D ie Mus i k de r Bea t l e s und de r M i n i r ock p r äg ten das B i l d von „Sw i ng i ng London “ .

18 minirock 19.04.2012 22:29 Uhr Seite 3

Page 20: stachus journal 3-2012

20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 2

Page 21: stachus journal 3-2012

20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 3

Page 22: stachus journal 3-2012

20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 4

Page 23: stachus journal 3-2012

20 anzeigen one's prime 19.04.2012 22:54 Uhr Seite 5

Page 24: stachus journal 3-2012

Ein Blick, eine Geste, ein

Lächeln: Jedem Flirt wohnt eine

köstliche Unschuld inne.

der flirt 24

Die Kunst des F l i r tens is t schwer zu vermi t -te ln . Manchen sche int s ie angeboren, manchemeinen i r r tüml icherwe ise, es gehöre n icht mehrdazu a ls Kompl imente zu machen.

EINE ZARTE, verführerische Leich-

tigkeit und ein Hauch von galanter Ver-

spieltheit umgeben dieses Wort und das,

was es beschreibt. Wie ernüchternd da-

gegen, im Internet mit ansehen zu müs-

sen, wie der Begriff auf den Hund ge-

kommen ist! Was da in unzähligen soge-

nannten Flirt-Chatrooms an Varianten

zur Kontaktanbahnung angeboten wird,

ist von derart grotesker Einfallslosigkeit

und Fantasiearmut, dass allenfalls das

Etikett „plumpes virtuelles Anbaggern“

angebracht wäre. Via Internet ist ein

Flirt auch schon deshalb gar nicht mög-

lich, weil er nach landläufigem abend-

ländischen Konsens zwei Personen erfor-

dert, die einander nicht virtuell sondern

vis-à-vis begegnen.

Der Ursprung des Begriffes ist so

rätselhaft ungewiss wie die Dramaturgie

und der Ausgang eines guten Flirts

selbst. Dass das Wort aus dem Engli-

schen kommt, ist unbestritten, ebenso

sicher aber auch, dass Franzosen vom

Flirten weit mehr verstehen als Englän-

der und Amerikaner zusammen.

Wahrscheinlich haben die Londoner

einst, schwer beeindruckt, wie gekonnt

die galanten Herren in Paris Frauen zu

erobern verstanden, gut zugehört und

das Wort „Fleurette“ („Blümchen“) auf-

geschnappt. „Conter fleurette à une

femme“, wörtlich schwer zu übersetzen

(etwa: einer Frau in blumenreicher Spra-

che etwas sagen), heißt ungefähr das,

was wir unter flirten verstehen. Jeden-

falls ist vom IV. Earl of Chesterfield

(1694 – 1773), dem in seiner Zeit ange-

sehenen Politiker und Schriftsteller, der

bei Hofe ein und ausging, folgender

nicht ganz uneitler Satz überliefert: „Bei

der Geburt dieses ausgesprochen bedeu-

tungsvollen Wortes ’Flirtation’ habe ich

assistiert. Es kam aus dem entzückends-

ten Mund der Welt.“

Wir müssen hier unsere Fantasie

spielen lassen: Hat der gute Earl da wohl

nach allen Regeln der Kunst eine Fran-

zösin beflirtet? Hat sie ihm vielleicht

später ein Kompliment gemacht, dabei

das Wort „Fleurette“ benutzt und ihm so

die Vorlage für die heute weltberühmte

Vokabel „Flirt“ gegeben? Wir wissen es

nicht, wollen aber mal annehmen, dass

der adelige Kavalier seine Sache zur Zu-

friedenheit der Dame gemacht hat.

Die Kunst des Flirtens ist schwer zu

vermitteln. Es gibt Leute beiderlei Ge-

schlechts, denen sie angeboren scheint,

und solche, die der irrtümlichen Mei-

nung anhängen, flirten sei nicht mehr

als Komplimente machen.

Der Flirt, wir sagten es schon, kennt

keine Derbheiten, keine Annäherungs-

versuche, keine „Anmache“ der vorder-

gründigen Art. Vielleicht beginnt er mit

einem Blick, einer Geste, einem Lä-

cheln, einem wie absichtslos hingeworfe-

nen Wort. Höflichkeit, Aufmerksam-

keit, Interesse, Galanterie, geistreiches

Plaudern sind seine Ingredienzen. Da-

raus werden kann ein amüsantes reizvol-

les Spiel, ein kokettes Ping-Pong, in

dem es knistert, wo die Funken sprühen,

die kleinen charmanten Neckereien nur

so hin- und her fliegen, die Erwartungen

sprießen und die Fantasie aufs Schönste

gestreichelt wird.

Zu einem Flirt passt keine Eile. Wer

flirtet, lässt sich nicht gehen, allenfalls

fallen: in das Abenteuer des Unbekann-

ten. Dies aber nur ein bisschen, denn

zum Flirt gehört immer auch die Insze-

nierung, die der Kontrolle nicht ganz

entgleiten und dem Zufall nicht alles

überlassen darf.

Der Flirt findet immer in der Mög-

lichkeitsform statt; so ist er noch wun-

derbar unkonkret und beneidenswert

aggressionslos. Denn Flirtende greifen

noch nicht zu den berüchtigten Bezie-

hungswaffen, die erst später aus dem Ar-

senal geholt werden: Vorwürfe, Eifer-

sucht, Rache, Demütigung. Jedem Flirt,

ob er nun weiterführt oder nicht, wohnt

eine köstliche Unschuld inne. Und im

Nachhinein eine bittersüße Wehmut:

Nie wieder werden zwei Liebende – von

Ehepartnern ganz zu schweigen – so ein-

fühlsam, so zuvorkommend und so res-

pektvoll miteinander umgehen wie bei

ihrem allerersten Flirt. A. O.

Ein Fall für zwei

FOTO

: M

AUI

JIM

GER

MAN

Y

24 flirt 19.04.2012 22:55 Uhr Seite 2

Page 25: stachus journal 3-2012

kaffeevarianten25

WER AM TRESEN der Coffee-

Bar „einen Kaffee“ ordert, präsentiert

sich als nicht eben fortschrittlich. Ver-

langt man aber vom Personal, dass ei-

nem alle möglichen Varianten aufge-

zählt werden, schafft man sich auch

nicht gerade Freunde fürs Leben. Schon

so mancher Neuling auf der Coffe-Shop-

Szene hat sich, angesichts der verwirren-

den Vielfalt der Begriffe und Varianten

des „schwarzen Goldes“, insgeheim ver-

wünscht, nicht doch lieber eine altmo-

disches Café oder eine Kneipe aufge-

sucht zu haben. Folgende Zusammen-

fassung der bekanntesten zeitgemäßen

Kaffeespezialitäten ist vom Deutschen

Kaffeeverband e.V. auf seine Richtigkeit

überprüft.

EspressoDer Klassiker wird aus etwa sieben

Gramm feingemahlenem Espressokaffee

erzeugt. 50 bis 60 Milliliter Flüssigkeit

sind optimal. Serviert wird er am besten

in einer kleinen konischen Tasse aus di-

ckem Porzellan. Markenzeichen: die

goldfarbige, feinmelierte Crema, die das

Getränk krönt. Nach Belieben wird Zu-

cker auf die Crema gefüllt.

Caffè lungoEin Espresso, der mit mehr Wasser zu-

bereitet wird und somit etwas weniger

kräftig ist.

Caffè ristrettoDer kleinste Vertreter aus der Espresso-

Familie. Er wird mit der gleichen Por-

tion gemahlenem Espressokaffee aufge-

brüht wie der klassische Espresso, hat

aber nur die halbe Flüssigkeitsmenge.

Daher: besonders stark, sehr geschmack-

voll und aromatisch. Auch Caffè corto

genannt.

Caffè macchiatoAuf einen Espresso wird ein Schuß

heiße, geschäumte Milch gegeben. Das

gibt ihm sein leicht geflecktes Ausse-

Kompliziert? Nicht die Bohne!Sie wo l l ten doch schon immer ma l w issen, was der Unter -sch ied zwischen e inem Capucc ino und e inem Kapuz ineris t und wesha lb zwischen Mi lch und Sahne We l ten l i egen.

FOTO

: M

UN

ICH

CO

FFEE

CO

MPA

NY

25 kaffee 19.04.2012 22:56 Uhr Seite 3

Page 26: stachus journal 3-2012

kaffeevarianten 26

hen. Er wird in einer Espresso-Tasse

oder in einem kleinen Glas serviert.

Espresso con pannaEin klassischer Espresso, der mit einer

Haube von geschlagener Sahne serviert

wird.

Caffè doppioDieser doppelte Espresso wird in einer

entsprechend größeren Tasse serviert.

Caffè correttoEin Espresso wird mit einem Schuß

Grappa, Weinbrand oder Likör „korri-

giert“.

CappuccinoDer echte Cappuccino besteht aus Es-

presso, heißer Milch und Milchschaum.

Er wird in einer großen konischen Tasse

ausgeschenkt und besteht aus einer Ge-

tränkemenge von 120 bis 200 Milliliter.

Häufig wird etwas Kakaopulver auf die

Milchschaumhaube gestäubt.

Caffè latteUrsprünglich besteht er aus einem kräf-

tigen Espresso, zumeist doppelter

Menge, der mit einer größeren Portion

heißer Milch mit wenig oder keinem

Schaum verlängert wird. Angeboten

wird er in einem hohen Glas oder in ei-

ner großen Tasse. In der amerikanischen

Version wird er mit deutlich mehr

Milchschaum serviert und gern auch

mit Sirupen verschiedenster Ge-

schmacksrichtungen wie Haselnuß, Va-

nille oder Karamel verfeinert.

Latte macchiatoEine größere Menge erhitzte und ge-

schäumte Milch wird in einen Becher

gefüllt und mit einem kleinen Schuss

Espresso ergänzt.

Café au laitSo mögen nicht nur die Franzosen ihren

Kaffee. Hergestellt wird er entweder

mit einem verlängerten Espresso, einem

doppelten Espresso oder auch mit Fil-

terkaffee – dazu viel heiße, manchmal

auch geschäumte Milch. Serviert wird er

im typischen Bol, einem voluminösen

konischen Trinkgefäß ohne Henkelgriff.

KapuzinerCappuccino auf Wiener Art. Er besteht aus

Espresso, erhitzter Milch und einem satten

Klacks Sahne (Schlagobers) als Haube.

Café cortadoEin kleiner starker Kaffee oder Espresso

wird mit wenig heißer Milch aufge-

füllt. Die kann auch gesüßt sein. Ange-

boten wird der Cortado in einer kleinen

Espressotasse oder in einem kleinen

Glas.

Caffè mocca (mocha, moca)In einem hohen Glas oder einem großen

Becher wird ein Getränk aus einem

Drittel Espresso, einem Drittel Kakao

(wahlweise ein bis zwei Esslöffeln

Schokoladensirup) sowie einem Drittel

heißer, geschäumter Milch zubereitet.

Etwas Schlagsahne als Häubchen ist

erlaubt.

Espresso granitá/Café granitéeEspressokaffee, verrührt mit etwas Zu-

cker, wird im Tiefkühler gefroren. Das

gefrostete Getränk wird zerstoßen und

zerkleinert und in einem Parfait-Glas

mit geschlagener Sahne serviert.

Iced EspressoEin doppelter Espresso wird über grob

gestoßenes Eis gefüllt und serviert.

EiskaffeeEin bis zwei Kugeln Vanilleeis werden

in ein schlankes Glas gefüllt. Kalter Es-

pressokaffee wird darübergeschüttet.

Abschließend wird der Eiskaffee mit ge-

schlagener Sahne und Schokoraspeln de-

koriert, und fertig ist der Klassiker der

italienischen Eisdielen.

Café Crème /SchümliCafé Crème wird aus Bohnenkaffee her-

gestellt. Der Röstkaffee ist deutlich hel-

ler als beim Espresso. Für jede Tasse

wird der Kaffee frisch gemahlen und

einzeln unter Druck gebrüht. Durch

diese Art der Zubereitung hat jede Tasse

eine gleichmäßige Crème, daher auch

die Bezeichnung „Schümli“ (kleiner

Schaum). A. O.

FOTO

: LA

CIM

BAL

I

25 kaffee 19.04.2012 22:56 Uhr Seite 4

Page 27: stachus journal 3-2012

essen & trinken27

WER JEMALS am späten Nach-

mittag in einer spanischen Tapas-Bar

kleine Köstlichkeiten verzehrt, dazu

zwei Glas Wein getrunken, sich dabei

heiter bis aufgekratzt unterhalten und

anschließend in der Abendsonne einen

kräftigen Schub Optimismus gespürt

hat – der ist diesem gastronomischen

Genre für immer verfallen. Die Tapas-

Sitte ist so spanisch wie Stierkampf,

wenngleich für unsereinen weit weniger

gewöhnungsbedürftig und blutrünstig.

Logisch, dass viele Gespräche in der

Tapas-Bar um eben den Stierkampf krei-

sen. Es kann aber genauso gut um Real

Madrid, den FC Barcelona, das spani-

sche Königshaus oder die Weinernte ge-

hen. Nur eins ist unvorstellbar: Schwei-

gen. Eine schmackhaftere und gleichzei-

tig kommunikativere Art, den Arbeits-

tag ausklingen zu lassen, gibt es wohl

nirgends auf der Welt.

Kein Wunder, dass zugereiste spani-

sche oder einfallsreiche deutsche Gas-

tronomen immer mal wieder versuchen,

diese spezielle Variante spanischer Le-

bensart auch in Deutschland einzufüh-

ren, besonders in Großstädten. Aber die

Sitten und Gebräuche anderer Länder

lassen sich nun mal nicht so einfach im-

portieren. Nach kurzer Neugierphase

erlahmt meistens das Interesse.

Was der Einführung der Tapas-Kul-

tur hierzulande vollends entgegensteht,

sind die unterschiedlichen Gewohnhei-

ten beider Völker beim Abendessen.

Der Deutsche tafelt ungern später als 20

Uhr, auf der iberischen Halbinsel kann

es 21.30 Uhr werden, bis man sich am

Tisch niederlässt. Und eben weil es kein

Mensch so lange mit knurrendem Ma-

gen aushält, hat der Spanier die schöne

Sitte der Zwischenmahlzeit erfunden.

Eigentlich war’s der Andalusier.

Wer es genau wissen will, sollte sich in

die älteste Wirtschaft der Provinzhaupt-

stadt Sevilla begeben, in das „El Rin-

concillo“, gegründet 1670, heute be-

kannt für die Spezialität Spinat mit ge-

räuchertem Schinken und Kichererbsen.

Dort, so will es die Legende, legte

der Wirt einst eine Art Deckel (auf spa-

nisch: Tapas) auf die Weingläser, damit

keine Fliegen hineinplumpsen konnten.

Aus dem Deckel wurde alsbald eine

Scheibe Brot, und das Brot muss dann

irgendwann irgendjemand mit einer

Scheibe Wurst, zwei, drei Oliven, einer

Sardelle oder einer viertel Avocado gar-

niert haben. Ein Brauch war geboren.

Heute bietet eine gute Tapas-Bar al-

les, was das Genießerherz begehrt: Ge-

flügelkeulen, Pilze jeder Art, Kartoffel-

salat, Fleischbällchen in Tomatentunke

mit Knoblauch, Meeresgetier in allen

Variationen und Darreichungsformen.

Und da das alles nicht mehr auf ein

Weinglas passt, wird mittlerweile auf

einem Teller serviert. A. O.

Worum wir Spanien beneiden

Aus Andalusien kommt

der Brauch: Deckel

auf Weinglas, Delika-

tesse auf Deckel.

Zwischen den Mah lze i ten e ine Zwischenmah lze i t e inzunehmen,is t an s ich schon e ine l i ebenswerte S i t te. Das Ganze noch mi tWe in in e iner Tapas-Bar und das G lück is t perfekt .

FOTO

: G

RO

SSM

ANN

FEI

NKO

ST

27 tapas 19.04.2012 22:57 Uhr Seite 3

Page 28: stachus journal 3-2012

buchtipp 28

Die Modebranche w i rd neuerd ings von Gourmetsunterwandert ! Das bewe isen d ie L ieb l ingsrezeptevon führenden deutschen Des ignern, d ie am Herdn icht m inder e infa l l s re ich s ind a ls im Ate l ie r.

Zum Fressen gern

Guido Maria Kretschmer

28 buch 19.04.2012 23:00 Uhr Seite 2

Page 29: stachus journal 3-2012

buchtipp29

Lala Berlin

Dorothee Schumacher

28 buch 19.04.2012 23:00 Uhr Seite 3

Page 30: stachus journal 3-2012

buchtipp 30

Marcel Ostertag

Michael Michalsky

In GERMAN FASHION KITCHEN,

herausgegeben von Siems Luckwaldt

& Matthias Hinz (Verlag Lucky Inc.

Media, München, 125 Seiten,

Illustrationen: Marie-Luise Weusmann,

27,99 Euro) verraten 55 deutsche

Modedesigner ihre persönlichen

Lieblingsrezepte. Der Gewinn geht

als Spende an: DIE ARCHE

28 buch 19.04.2012 23:00 Uhr Seite 4

Page 31: stachus journal 3-2012

31

MAN KÖNNTE annehmen, der hier abgebil-

dete Barmann heiße Charly, umso mehr, als er tat-

sächlich ein gutgelaunter Zeitgenosse ist. Sein Name

aber ist Klaus Hoppe. Nun könnte man weiter ver-

muten, dass wir Herrn Hoppe plump vertraulich

Charly nennen, weil sein Arbeitsplatz sich im

Charles Hotel in der Sophienstraße am Alten Botani-

schen Garten befindet. Das stimmt aber auch nicht.

Es ist nämlich der hier abgebildete Cocktail, der den

Namen Charly trägt, der Sommerdrink 2012, nach

Art des Hauses mediterran definiert: erfrischend,

herb und fruchtig, auf Weinbasis. Wir haben ihn ge-

testet, genossen und sind befugt, Auskunft über

seine Bestandteile zu geben: 2cl China Martini (Bit-

ter-Apéritif von Martini), 1 squeeze Orange, 10cl

Prosecco, 2 dashes Fee Brothers Orange Bitters, mit

Orangenscheiben als Deko. Charly fügt sich gut ein

in das ohnehin schon üppige Sortiment der Bar, in

der man sich zwischen modernem Design und tradi-

tioneller Kunst, in Samt-Separees und unter Origi-

nalen des Künstlers Franz von Lenbach rundum so

gut fühlt.

Charly macht gute LauneSommerdr ink im Char les Hote l

31 sommerdrink 19.04.2012 23:01 Uhr Seite 3

Page 32: stachus journal 3-2012

literatur 32

Benjamin Lebert , der in Hamburg wohnt , spr icht über se inenneuen Roman, wie er dar in se in He imweh verarbe i tet hatund was ihm mehr bedeutet a ls schr i f tste l le r i scher Ruhm.

STACHUS JOURNAL: Vor 13 Jahren

haben Sie Ihr erstes Buch geschrieben,

„Crazy“. Es wurde ein sensationeller Er-

folg, in 33 Sprachen übersetzt und ver-

filmt. Jetzt ist Ihr fünftes Buch erschie-

nen: „Im Winter dein Herz“. Die

Schriftstellerei ist zu Ihrem Beruf ge-

worden – wussten Sie das mit 17 schon?

BENJAMIN LEBERT: Es war und ist

immer noch mein Lebenstraum, Schrift-

steller zu sein. Das Schreiben ist eine

Möglichkeit, in die Welt zu sprechen,

wenn man so will. Da ich im zwischen-

menschlichen Bereich nicht so kommu-

nikativ bin, ist das für mich die Haupt-

ausdrucksform. Auch wenn ich nichts

mehr veröffentlichen könnte, würde ich

immer schreiben wollen.

ST. J.: Wie finden Sie Ihre Themen und

die Romanfiguren? Woher holen Sie die

Inspiration?

B. L.: Bei mir ist es leider so, dass sich

viel aus dem Benjamin-Leben speist. Das

heißt nicht, dass ich keinen Blick in die

„Mein Herzschlag ist München“

I N T E RV I E W: G U D R U N T H I E L

F O T O : G I A N N I O C C H I P I N T I

32 lebert 19.04.2012 23:02 Uhr Seite 2

Page 33: stachus journal 3-2012

33

Welt werfe – aber bei mir sind immer

die Empfindungen im Vordergrund. Ich

horche der Empfindung nach, die ge-

rade mein Leben dominiert. Und wenn

ich ein Gefühl habe, das ich benennen

kann, dann fange ich an, eine Ge-

schichte dazu zu schreiben.

ST. J.: Warum „leider“?

B. L.: In der Literatur wird heftigst dis-

kutiert, ob man sich seine Themen aus

sich selbst holen soll und ob das Schrei-

ben dann nicht nur Selbstbeweihräuche-

rung ist. Ich glaube, das bleibt es aber

immer, es ist immer eine Art sich-zur-

Schau-stellen. Also bleibe ich lieber bei

mir, weil dies das Sujet ist, das ich kenne.

ST. J.: Sind Sie eher der einsame Schrei-

ber oder brauchen Sie Kontakt zu und

Ablenkung von Freunden und Familie?

B. L.: Ich bin eher zurückgezogen. Man

muss als Schriftsteller das Talent haben

zu warten. Bis die Empfindung reif ge-

worden ist, die man schildern will. In

dieser Phase treffe ich aber Leute.

ST. J.: Kennen Sie auch Schreibblockaden?

B. L.: Hatte ich immer mal wieder, ja.

Das dauert bis zu zwei Wochen. Da ist es

gut, wie so oft im Leben, nicht in Panik

zu verfallen, sondern Geduld zu haben.

ST. J.: Kommen wir zum neuen Buch,

in dem Sie ein skurriles Trio auf die

Reise von Hamburg nach München

schicken. Robert, der eine Zeit lang

nicht essen kann, ist so beschrieben, als

wenn sein Leben mit Ihrem eng ver-

knüpft wäre.

B. L.: Ich habe selbst die leidvolle Er-

fahrung gemacht, nicht mehr essen zu

können, und dabei stark abgenommen.

Das war schon bedrohlich. Ich musste

drei Monate in eine Klinik.

ST. J.: Kam das plötzlich?

B. L.: Ja, ein Mysterium, völlig überra-

schend für mich. Psychologisch betrach-

tet hat es natürlich damit zu tun, dass

man keinen richtigen Zugang zu der

Welt findet. Besser ausgedrückt, mir ist

es dann so, dass ich die Welt sehr vehe-

ment rüttelnd an meinem Gehäuse er-

lebe. Dieser merkwürdige Sachverhalt

hat seinen Weg in meinen Roman hi-

neingefunden. Mir ist aber auch wich-

tig, ein poetisches Empfinden wiederzu-

geben und nicht nur seine Realität ab-

zubilden.

ST. J.: In dem Roman halten Menschen

Winterschlaf, sehr eigenwillig!

B. L.: Mit dem Thema Winterschlaf

wollte ich Folgendes zum Ausdruck

bringen: Manchmal denke ich, wir le-

ben in einer Zeit, wo alles so nah zu sein

scheint und doch unerreichbar ist. Diese

Unzugänglichkeit schildere ich mit den

Häusern, die verschlossen sind.

ST. J.: Wenn ein Buch erschienen ist,

die Lesungen beendet sind, die Medien

ihre Rezensionen gebracht haben – was

für ein Gefühl stellt sich dann bei Ihnen

ein? Ist es Stolz?

B. L.: Stolz ist ein Gefühl, dem ich

mich nur ganz vorsichtig nähern kann.

Ich empfinde eher für die kleinen Dinge

Stolz, wenn man beispielsweise die Ver-

abredung mit einer Frau gut hinbekom-

men hat. Oder früher, als ich meinen

Hauptschulabschluss nachgemacht hatte,

mit 2,0. Solche Dinge sind für mich

bedeutsamer als Rezensionen. Die ha-

ben immer etwas Aufgeblasenes an sich

– im negativen wie im positiven Sinne.

Wenn es ein Verriss ist, hat es mit

einem selber nichts zu tun, ebensowe-

nig, wenn jemand lobend über einen

spricht.

ST. J.: Ist die Stille danach nicht be-

ängstigend?

B. L.: Nein, es ist die schönste Zeit,

wenn erstmal niemand mehr was will

von mir. Wenn nicht die Veröffentli-

chung eines Buches menschliche Kon-

takte herbeiführt, sondern ich selber.

ST. J.: Beginnt dann sofort die Suche

nach einem neuen Stoff?

B. L.: Ja, schon, das ist ein Impuls. Ich

brauche zwar erstmal ein paar Wochen,

in denen ich Atem schöpfe, aber dann

nimmt schon wieder etwas Gestalt an.

ST. J.: Inzwischen sind Sie für viele ein

Idol geworden. Halten Sie mit Ihren

Fans über Facebook Kontakt?

B. L.: Nein, ich bin da nicht so behei-

matet. Das Wort Fans ist vielleicht auch

etwas weit hergeholt, sagen wir lieber:

Leser. Sicher, es gibt Foren, wo die

schon mal über ein Buch von mir disku-

tieren, da beantworte ich die Fragen.

Grundsätzlich bin ich aber lieber in der

Welt zuhause, in der man Sauerstoff at-

met, und nicht in der elektronischen.

ST. J.: Sie leben seit Jahren in Ham-

burg; der Roman beginnt dort, endet in

München vor der Theatinerkirche, die

in der winterlichen Sonne leuchtet. Ro-

bert kann bei diesem Anblick wieder es-

sen. Ist es so, dass Sie manchmal Heim-

weh nach München haben?

B. L.: Ja! Die bayerische Melodie ist in

meiner Seele. Mein Herzschlag ist Mün-

chen. Mein Vater und Großvater sind

Urbayern. Da bin ich schon ein wenig

geprägt. Es ist immer ein Geschenk, in

München zu sein. Die Theatinerkirche

ist Heimat. Sie fasziniert mich mit ih-

rem satten, grellen Gelb – und innen

mit diesem besänftigenden Weiß. Über-

höht esoterisch ausgedrückt, symboli-

siert diese Kirche für mich das Leben:

dass man dem grellen, satten Äußerli-

chen ebenso begegnet wie dem beruhi-

genden Inneren und so die Balance hal-

ten kann.

Benjamin Lebert (30)

„Im Winter dein Herz“

(Hoffmann & Campe,

160 Seiten, 18,99 Euro)

32 lebert 19.04.2012 23:02 Uhr Seite 3

Page 34: stachus journal 3-2012

Citytalk

citytalk 34

ALS Oberbürgermeister Hans-Jochen

Vogel am 30. Juni 1972 die Neuhauser

Straße feierlich zur Fußgängerzone er-

klärte, war damit einer der verkehrsreichs-

ten Plätze Europas stillgelegt. Vorher war

dort vornehmlich gehupt und geschimpft

worden – daher die beliebte Redewendung

„Da geht’s ja zu wie am Stachus“. Heute

lockt die Shoppingmeile pro Tag 100.000

Münchner, Tagesausflügler und Touristen.

Hintergrundmusik: ein internationales

Sprachengewirr. Das Jubiläum wird dop-

pelt gefeiert: vom Stadtrat auf dem Stadt-

gründungsfest am 16./17. Juni, von den

Händlern im Verband der Citypartner auf

den Tag genau am 30. Juni.

Sprachengewirr statt Hupkonzert

ERFREUT blickt man im Store JP 1880 an der Sonnen-

straße 1 auf das erste halbe Jahr seit der Geschäftseröffnung

zurück: Der „frische Look für markante Männer mit Stil, mal

schick, mal lässig“, wie das Unternehmen seine monatlich

wechselnde Kollektion beschreibt, ist von den Münchnern

gut angenommen worden. Es liegt auch an der angenehmen

Shopping-Atmosphäre in der Filiale mit ihrem entspannt-

heiteren Ambiente. Das Männer-Label JP 1880 unter dem

Dach des Modehauses Ulla Popken startete im Januar letzten

Jahres zunächst im Versand- und online-Handel. Im Septem-

ber öffneten die Filialen München, Karlsruhe, Düsseldorf

und Essen. Der Name bezieht sich auf die Firmengründung

durch Johann Popken im Jahr 1880.

EleganteLässigkeit

34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 2

Page 35: stachus journal 3-2012

DAS HOTEL STACHUS im vorderen Teil der Bayerstraße hat sich mehr

als dem obligaten gründlichen Frühjahrsputz unterzogen. Das bei den Gästen aus

aller Welt schon wegen seiner idealen Lage zwischen Hauptbahnhof und altem

Karlstor so beliebte Bed & Breakfast-Hotel ist komplett renoviert worden; selbst

der Fahrstuhl wurde ausgetauscht. Die Rezeption, der Frühstücksraum, das Trep-

penhaus und die Gästezimmer mit Blick zur Bayerstraße und zum Innenhof

erstrahlen jetzt im neuen Glanz. Die Mischung aus traditionellen Elementen, die

man in einem bayerischen Hotel erwartet, mit zeitgemäßer, moderner Innenarchi-

tektur muss man als gelungen bezeichnen. Münchner Passanten, die mal einen

neugierigen Blick riskieren wollen, sind willkommen, sagt die Direktion.

www.hotel-stachus.com

Schmuckstückan der Bayerstraße

HNO am Stachus

Dr. Kirsten Aigner (r.) & Beate Huesig. Über die klassische Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde hinaus bieten wir ein weites Spektrum an Therapiemöglichkeiten. Sonnenstraße 2, 80331 München, Telefon: 0 89 – 51 55 46 11 oder089 – 59 81 42, Telefax: 0 89 – 55 041 34, E-Mail: [email protected], Internet: www.hno-stachus.de.Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 8.00 – 18.00 Uhr und nach Vereinbarung

A N Z E I G E

34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 3

Page 36: stachus journal 3-2012

ER HAT BEREITS über 3.000 Designs entworfen und rea-

lisiert. Nun gibt es die erste Kooperation zwischen dem mit 300

Awards ausgezeichneten Karim Rashid (Foto), der in seiner Bran-

che als Popstar gilt, und BoConcept. Es handelt sich um die Früh-

jahrskollektion des internationalen Designer-

Einrichtungshauses. Sie firmiert unter dem Na-

men „Ottawa-Kollektion“ und ist, wie Michaela

Pothmann von der Geschäftsleitung des Münch-

ner BoConcept Stores an der Sonnenstraße sagt,

„die perfekte Ergänzung unseres Sortiments“.

Sie erfülle „höchste Designansprüche“ und sei

gleichzeitig „äußerst funktional“.

Die Kollektion des Künstlers umfasst einen

Tisch, Stühle, ein Sideboard, ein Cabinet und

verschiedene Accessoires wie Tassen, Teller,

Vasen oder Lampen. Als Inspiration diente dem

in Kairo geborenen Amerikaner Karim Rashid,

der auch eine außerordentliche Professur für

Industriedesign innehat, die Natur Dänemarks.

Die Sitzschalen der Stühle erinnern an die Form

von Blättern, die filigranen Stuhlbeine lassen

sofort an Äste denken. Dem klassischen däni-

schen Design der 50er Jahre entspricht der Ess-

tisch, der sich im Handumdrehen in eine lange

Tafel verwandeln lässt. Mit austauschbaren und

farblich unterschiedlichen Seiten- und Rück-

wänden ist auch das Sideboard äußerst wandel-

bar. Rashid: „Ich wollte schon immer mit

BoConcept arbeiten und eine funktionale

Kollektion entwerfen, die gleichzeitig mini-

malistisch und sinnlich ist.“

Die Ottawa-Kollektion von Karim Rashid ist ab

sofort weltweit in allen BoConcept Stores er-

hältlich.

www.boconcept.com

Karim Rashid Design oderNichtsein

Rolladen-ServiceReparaturservice . Neumontagen

Gurtbandwechsel . Jalousien . Markisen

Aufsperr-Notdienstfür München und Umgebung

S C H L I E S S A N L A G E N , S C H L Ü S S E L , T R E S O R E ,

E I N B R U C H S C H U T Z

24 StundenAuch sonntags und an Feiertagen

Sicherheitstechnik RübelFestnetz: 089 / 92 39 65 96

Mobil: 0171 / 564 21 12S I C H E R H E I T V O M K E L L E R B I S Z U M D A C H

Festnetz: 089 - 92 39 65 96Mobil: 0171 - 564 21 12

citytalk 36

34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 4

Page 37: stachus journal 3-2012

37 citytalk

IN DER Münchner Schachakademie am Isartor

sind Kinder besonders willkommen. Für den Lei-

ter mit dem passenden Namen Stefan Kinder-

mann ist Schach eine Art „Gehirn-Jogging“ und

das beste Mittel, um Konzentrationsfähigkeit

und logisches Denken zu trainieren. Ein Schach-

spieler, so meint er, sei im Leben immer einen

Zug voraus. Lustiger Höhepunkt seiner Kinder-

kurse ist das von ihm entwickelte „Schachyoga“:

Da werden die Spieler selber zu Schachfiguren

und hüpfen als Könige, Bauern und Pferdchen

fröhlich von Feld zu Feld.

www.mucschach.de

Wo Kinder Könige sein dürfen

34 citytalk 19.04.2012 23:04 Uhr Seite 5

Page 38: stachus journal 3-2012

auf der rolltreppe 38

Sie sind in Niedersachsen geboren, in Baden-

Württemberg aufgewachsen und haben Ihre po-

litische Heimat in Bayern gefunden – auch Ihre

private? Fühlen Sie sich wohl in München?

Am wohlsten fühle ich mich in meiner Heimatstadt Neu-

Ulm. Dort bin ich tief verwurzelt. Die Menschen aus der Re-

gion sind mir über die Jahre hinweg sehr ans Herz gewach-

sen. Aber ich bin auch gerne in München. Ein ausgedehnter

Spaziergang durch den Englischen Garten, das kulturelle

Angebot – wunderschön.

Was für ein Shopping-Typ sind Sie? Bevorzugen

Sie Boutiquen oder Kaufhäuser?

Boutiquen finde ich angenehmer. Weniger Hektik, weniger

Stress. Oder aber ein gutes Fachgeschäft mit kundiger Bera-

tung.

Kaufen Sie auch online ein?

Ja, aber eher selten. Manchmal ist es sehr praktisch, wenn

mal wieder kaum Zeit bleibt und ich etwas dringend brau-

che. Grundsätzlich genieße ich aber lieber einen Einkaufs-

bummel – natürlich abgerundet mit einer Tasse Cappuccino.

Sind Sie als Shopper eher spontan oder be-

dächtig und vorausplanend?

Da gilt eine Redewendung, die wir Juristen sehr gerne ver-

wenden: „Es kommt darauf an.“ Wenn ich zufällig etwas

sehe, was mir gefällt – dann bin ich sehr spontan. Bei größe-

ren Anschaffungen informiere ich mich vorher. Was ich den

Menschen als Verbraucherschutzministerin rate, muss ich ja

auch selbst befolgen.

Gibt es beim Einkaufen ein Sujet, wo Sie regel-

mäßig schwach werden?

Mode! Das ist meine Leidenschaft. Ob ein ausgefallenes Top,

Accessoires und natürlich Schuhe... da kann ich mich oft

nicht zurückhalten.

Wird der Konsum in unserer Gesellschaft über-

bewertet?

Viele setzen die falschen Prioritäten. Für Statussymbole wird

zu viel Geld ausgegeben. Besonders bei Lebensmitteln gilt

dagegen zu häufig die „Geiz ist Geil“-Mentalität. Umge-

kehrt wäre das oft besser.

Bringen Sie vom Einkaufen auch kleine Ge-

schenke für andere mit?

Manchmal sieht man etwas Besonderes und wünscht sich

selbst, dass ein anderer es hat. Weil er es so gut brauchen

kann, weil es ihm steht oder weil man glaubt, dass es ihm

gut gefällt. Dann greife ich zu. Und mache so gleich zwei

Menschen glücklich.

Geben Sie beim Shoppen zu viel Geld aus?

Zu viel ist relativ. Für etwas, das mir richtig gut gefällt,

greife ich auch mal tiefer in die Tasche. Aber insgesamt bin

ich als Schwäbin doch eher vernünftig.

Haben Sie sich nach dem Einkaufen schon mal

zuhause schwarz geärgert?

Über echte Fehlkäufe nach dem Motto „Was-hab-ich-mir-da-

bei-gedacht?“ konnte ich im Nachhinein noch immer lachen.

Ärgerlich sind nur die Einkäufe, die eigentlich gar nicht so

daneben sind, die einem nur nicht mehr so recht gefallen.

Shopping mitBeate MerkDie bayerische Justiz- und Verbraucherschutzministerin über ihreVorl ieben und wo sie schwach wird

38 rolltreppe 19.04.2012 23:05 Uhr Seite 2

Page 39: stachus journal 3-2012

39 anzeige maex 19.04.2012 23:06 Uhr Seite 2

Page 40: stachus journal 3-2012

40 anzeige arrow 19.04.2012 23:07 Uhr Seite 2