13
Lambert Heller TIB/UB Hannover Erschließung durch Informationsbenutzer Einige Trends und ihre Konsequenzen GBV Verbundkonferenz Staatsbibliothek zu Berlin 11. September 2008

Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Zehnminütiger Input zur AG "Erschließung 2013" auf der GBV Verbundkonferenz, Staatsbibliothek zu Berlin, 11. September 2008

Citation preview

Page 1: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Lambert HellerTIB/UB Hannover

Erschließung durch Informationsbenutzer Einige Trends und ihre Konsequenzen

GBV VerbundkonferenzStaatsbibliothek zu Berlin

11. September 2008

Page 2: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Taggen, ein neues Thema?

> Strukturieren und „Taggen“ persönlicher Informationsräume, schon lange bevor Tagging in aller Munde war: Ordnernamen, Unterordner etc. auf der Festplatte, im Mailprogramm, Dateinamen…

Page 3: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Collabularies, ein neues Thema?

> Auch das Ad-hoc-Strukturieren gemeinschaftlicher Informationsräume ist nichts neues, man denke an Mailinglisten, Filserver etc. - z.T. schon lange vor dem Web-Zeitalter

Page 4: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Social Software in 1/3 der Unternehmens-Netze

> Derzeit lösen US-Unternehmen Mailinglisten, Fileserver etc. durch neue Webwerkzeuge ab, die besser geeignet sind, den gemeinsamen internen Informationsraum zu strukturieren:

> Diese Web 2.0-Unternehmensanwendungen sind u.a.: 32% Blogs, 33% Wikis, 37% Social Networking (Bughin/ Manyika, McKinsey Survey 2007, S. 5)

> Entgegensetzung Erschließung durch Laien / Experten stimmt offensichtlich nicht (mehr)

Page 5: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Ad hoc Informationsräume zuschneiden

> Heute: Ad hoc auf den persönlichen bzw. Gruppen-Bedarf zugeschnittene Informationsräume, oft über die Grenze von Desktop und Web hinweg

Page 6: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

„Casual Indexing“ / „Automanual Indexing“

> Jeder zieht einen breiten Schweif (halb)automatisch generierter Metadaten hinter sich her

> Ganze Webdienste, die nur dem Zusammenstellen und Sortieren von MP3-Dateien dienen (ähnliches natürlich auch für URLs, Office-Dokumente etc.)

Page 7: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Web Tools – massenhafte Erschließung

> Schnelles Feedback → Folksonomies → Collabularies (Jon Udell 2004, Collaborative Knowledge Gardening)

Page 8: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Viele, remixbare Erschließungs-Ressourcen

> Textmining, Thesauri, eigene Folksonomy, diverse Collabularies – verschiedene Verfahren und „Fremddatenquellen“ überblicken und fallweise auswählen bzw. kombinieren (Bild: Firefox-Erweiterung „HandyTag“)

Page 9: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Aus 2.0 plus freien Ressourcen wird heute 3.0

> Nachnutzung freier Informationen sowie schnelles Feedback bei Eingeben neuer Informationen bzw. beim semantischen Verknüpfen (Bild: Freebase.com)

Page 10: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

1. Das Zeitalter der Jedermanns-Sacherschließung hat längst begonnen.

2. Jeder zieht einen Schweif von Metadaten hinter sich her – sie sind teilweise automatisch, teilweise intellektuell erzeugt, und oft irgendwas dazwischen. (Web History, Geodaten etc.)

3. Benutzer und Gruppen modellieren sich ad hoc und permanent ihre eigenen Informations- und Aufmerksamkeits-Ströme.

4. Im Web (und glücklicherweise inzwischen auch an den Bibliotheken) entstehen täglich neue Werkzeuge, die diese Entwicklung befördern. (Tagging Tools, aber auch Perlis!)

5. Die noch klaffende Lücke zwischen "Semantic Web" und diesen Werkzeugen löst sich auf (Freebase, Semantic MediaWiki) – aber auch „schnelle“, oft diffuse und „subjektiv gültige“ Strukturen behalten ihren Platz in der Informationslandschaft.

Zusammenfassung der Trends

Page 11: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

Wie entsteht das Semantic Web?

> Semantic Web verlangt nach Registern, die festlegen, auf was sich verweisen läßt ("Ressource"), und welche Aussagen sich darüber treffen lassen ("Prädikat").

> In der Logik des Webs wird ein solches Register nicht per Beschluß verbindlich, sondern wird von den Benutzern durch deren Praxis anerkannt.

> Das ist nur durch Vertrauen + Nützlichkeit erreichbar.> Nützlich = umfassend, dynamisch, frei und in vielen

Kontexten verwendbar> Ressource kann, z.B. in Form eines Wikis, viele

Urheber gleichzeitig haben.

Page 12: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

> ...sie in referenzierbare Ressourcen für semantische Verknüpfungen verwandeln (Anknüpfungspunkt wäre z.B. das Projekt Kooperative Neukatalogisierung)

> ...sie explizit frei zur Verfügung stellen> Anwendungen und Kontexte der

Benutzer(communities) verstehen und unsere Daten zu Werkzeugen für diese Anwendungen / Kontexte weiterentwickeln

Was könnten wir mit unseren Daten machen?

Page 13: Erschließung durch Informationsbenutzer - Einige Trends und ihre Konsequenzen

> Diese Folien: http://slideshare.net/lambo/tags/gbv2013 > Literatur: http://delicious.com/lambo/gbv2013 > Weitere Fragen?> Gern auch noch nach der heutigen Konferenz:> http://wikify.org/ | [email protected] | Skype: wikify

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!