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Schwangerschaftsverhütung - Empfängnisverhütung nach der Geburt

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http://www.frauenaerzte-am-potsdamer-platz.de/Rundgang Ein sicherer Schutz (Kontrazeption) vor ungewollter Schwangerschaft ist durch eine Vielzahl von modernen Methoden möglich. Besteht kein Kinderwunsch, sollte eine Schwangerschaftsverhütung erfolgen, um die mögliche Konsequenz einer ungewollten Schwangerschaft, die Schwangerschaftsunterbrechung (Interruptio), zu vermeiden. Beim Essure Eingriff wird eine weiche Mikrospirale durch die Gebärmutter während einer Gebärmutterspiegelung in jeden Eileiter eingesetzt. Der Eingriff dauert ungefähr 5 Minuten und erfolgt in örtlicher Betäubung oder Vollnarkose. Die meisten Frauen können die Tagesklinik nach 45 Minuten verlassen und gehen am nächsten Tag wieder ihrer Arbeit nach. Für den Essure-Eingriff sind keine Einschnitte des Körpers notwendig, die Eileiter werden nicht durchgeschnitten oder mit Klipps versehen. Während der drei Monate nach dem Eingriff arbeitet der Körper und die Mikrospirale zusammen, indem sie eine Gewebebarriere aufbauen, die die Spermien daran hindert, das Ei zu erreichen. Die Mikrospiralen enthalten keine Hormone. Der Essure Eingriff wurde in den Vereinigten Staaten, Europa und Australien ausführlich getestet. Seit einigen Jahren ist die Essure-Sterilisation eine etablierte Methode in unserem Nachbarland Frankreich, wird dort von den Krankenkassen bezahlt und ca. bei 25000 Patientinnen / Jahr durchgeführt. Die Kupferkette (Gynefix®) ist eine neue Alternative zur Spirale. Sie besteht aus sechs kleinen, auf einem Nylonfaden aufgereihten Kupferzylindern. Die Kette wird an der Gebärmutterwand fixiert, liegt frei in der Gebärmutter und passt sich der Gebärmutter an. Dadurch kommt es nur sehr selten zu Blutungs- störungen oder und Schmerzen. Wie die Spirale kann sie bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben. Die Kupferkette hat eine sehr niedrigere Versagerquote. Der Pearl-Index liegt zwischen 0,1 und 0,3. Die Kette ist also sicherer als die Spirale. Die Kette setzt kontinuierlich Kupfer-Ionen frei. Dadurch kommt es zu einer Reaktion der Gebärmutterschleim- haut, ein befruchtetes Ei kann sich unter nicht in die Gebärmutterschleimhaut einnisten. Die Kupfer-Ionen inaktivieren außerdem die Spermien.

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Page 1: Schwangerschaftsverhütung - Empfängnisverhütung nach der Geburt

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Verhütungsmethoden nach der Geburt bzw. in der Stillzeit

Nachdem 40 Wochen lang nicht verhütet werden musste, ist es spätestens im Wochenbett an der Zeit wieder über Verhütungsmethoden nachzudenken. Folgende Möglichkeiten stehen in der Stillzeit zur Verfügung:

• Verhütung mit der Minipille (östrogenfrei)

Stillenden Frauen wird nach der Geburt zur Verhütung die Einnahme der Minipille (Pille ohne Östrogen) empfohlen. Die Minipille enthält nur Gestagen, welches bei stillenden Frauen die Milchmenge nicht reduziert. Frauen, die ihr Kind nicht stillen, können auch die Kombinationspille zur Verhütung nach der Geburt anwenden.

• Verhütung mit der Kupferspirale / Kupferkette (bis zu 5 Jahre)

Nach einer Geburt ist die Verhütung mit einer Spirale grundsätzlich eine gute Idee für die Langzeitverhütung. Nach der einmaligen Prozedur des Legens kann man das Thema Verhütung für die nächsten fünf Jahre gedanklich abhaken. Wichtig für die Stillzeit: Sechs bis acht Wochen nach der Geburt, wenn die Rückbildungsvorgänge abgeschlossen sind, ist es möglich sich die Spirale einsetzten zu lassen. Bei Frauen, die durch einen Kaiserschnitt entbunden haben, kann eine Spirale nach drei Monaten gelegt werden.

• Verhütung mit der Hormonspirale (bis zu 5 Jahre)

Die Hormonspirale hat eine viel geringere Hormondosis als die Pille, da sie „vor Ort“ wirkt und nur in die Gebärmutter Gestagen freisetzt. Sie hat bei stillenden Frauen keinen Einfluss auf die Milchemenge. Gleichzeitig bietet die Hormonspirale eine hohe Sicherheit für Frauen, die stillen und eine Langzeitverhütung wollen. Auch hier ist das Einlegen nach 6-8 Wochen (bzw. nach Kaiserschnitt 3 Monate) möglich.

• Verhütung mit einem Hormonimplantat (bis zu 3 Jahre)

Nach der Geburt ist zur Langzeitverhütung auch die Anwendung vom Hormonimplantat (Verhütungsstäbchen) möglich. Das Hormonimplantat wirkt ebenfalls nur mit Gestagen und kann deshalb zur Verhütung nach der Geburt angewendet werden, auch wenn die junge Mutter still

• Verhütung mit der Dreimonatsspritze

Auch die Verhütung mit der Dreimonatsspritze (Verhütungsspritze) ist für Frauen nach der Geburt möglich. Denn auch die Dreimonatsspritze, häufig auch Hormonspritze genannt, verhütet nur mit Gestagen. Stillende Frauen sollten mit der Anwendung der Dreimonatsspritze 6-8 Wochen nach der Geburt starten.

Bei Unklarheiten und Fragen stehen wir Ihnen jederzeit zur Verfügung.

Ihr Praxisteam