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Labore weltweit arbeiten am Menschheitstraum der Tarnkappe, an Materialien also, die un- sichtbar machen. Noch sind es erst sehr kleine Objekte, die in bestimmten Farbbereichen (verschiedene Lichtfrequenzen) unsichtbar gemacht werden können. Mit an der Spitze der Forschung stehen die beiden Forscher Professor Heinz Schweizer und Professor Harald Gießen aus dem Physikalischen Institut der Universität Stuttgart. Marcus Lehnen (40), Diplombiologe und MBA, hat bei TLB die Nachfolge von Pro- fessor Arno Basedow als Geschäftsführer übernommen. Marcus Lehnen war zuvor als Experte für Innovationmanagement und Busi- ness Development tätig. Mit seiner Erfahrung als Unternehmensgründer, kaufmännischer Geschäftsführer und Unternehmensberater in verschiedenen Wirtschaftsbranchen setzt er in der Weiterentwicklung von TLB neue Akzente. Wohin geht die Entwicklung von TLB? TLB ist eine erfolgreiche Agentur für Pa- tentverwertung und IP-Management und für diesen Markt sehr gut aufgestellt. Meine Idee ist, dass wir in Zukunft unsere beiden Kun- densegmente Wissenschaft und Wirtschaft noch enger miteinander verzahnen, um bes- ten Service zu bieten. Die Nähe zu unseren Kunden ist dabei besonders wichtig, um nach ihren Anforderungen agieren zu können. TLB will noch stärker als Vermittler zwischen Wirtschaft und Wissenschaft aktiv werden TLB nahe am Kunden Marcus Lehnen setzt als neuer Geschäftsführer der TLB auf die enge Zusammenarbeit mit Erfindern und Unternehmen. und so weiteres Innovationspotenzial aus Synergien von verschiedenen Projekten erschließen. Der Grundstock dafür ist ge- schaffen. Er besteht in dem langjährigen, interdisziplinären Know-how des Teams im Erfindungs- und Patentmanagement als auch in unserem über lange Jahre gewachsenen branchenübergreifenden Kontaktnetzwerk. Welche Aktivitäten stehen im Fokus? In der Zukunft werden wir noch enger mit den Wissenschaftlern zusammenarbeiten, beson- ders, wenn es darum geht, bereits in frühen Entwicklungsphasen Erfindungen zu unter- stützen und spannende Zukunftstechnologien zu entdecken. Diese High Potentials werden wir dann gezielt fördern und ihre Erfindungen frühzeitig schutzrechtlich absichern. Durch unsere landesweite Tätigkeit haben wir einen sehr guten Überblick über die Forschungslandschaft Baden-Württembergs. Das ermöglicht uns, chancenreiche Verknüp- fungen zwischen Erfindungen zu erkennen und effektiv zu nutzen. Wir wollen zukünftig fokussierter Patente zu attraktiven Portfolios bündeln und noch frühzeitiger Forschungs- kooperationen und Business Cases anbah- nen. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden aus der Wirtschaft und Wissenschaft einen ech- ten Mehrwert zu schaffen. Weiter in den Fokus rücken wird auch die Verwertung von Patenten durch Unterneh- mensgründungen. Aus meiner eigenen Erfah- rung als Unternehmensgründer weiß ich, mit welchen Chancen und Risiken Gründungen kämpfen müssen. Hier möchten wir unter- stützen und zusammen mit externen Partnern die Rahmenbedingungen schaffen, die es den Gründern ermöglichen, ihre Vorhaben voran- zutreiben und ihre Produkte zu vermarkten. Newsletter Juni ‘12 Partner der Sonne Prof. Dr. Giso Hahn nutzt die Sonnenkraft Alt werden will jeder In-vitro-Assay der Universität Konstanz Biotechnologie und Rechts- schutz Hochschule Mannheim 2 3 4 8 Agentur für Erfindungs- und Patentmanagement Fortsetzung auf Seite 3 FuE – ans Ergebnis denken Zusammenarbeit von Wirt- schaft und Wissenschaft Geschäftsführer der TLB: Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBA Der Trick mit der Unsichtbarkeit Universität Stuttgart: Dreidimensionale Metamaterialien für sichtbares Licht

Tlb Newsletter Juni 2012

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Inhalt: Solarenergie, Unsichtbare Materialien, Jugendpillen, Oloid, interaktive Patentveranstaltung, F & E Kooperationen, Vorstellung neuer CEO Marcus Lehnen, Verabschiedung scheidender CEO Arno Basedow Redaktion Dr. Regina Kratt

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Page 1: Tlb Newsletter Juni 2012

Labore weltweit arbeiten am Menschheitstraum der Tarnkappe, an Materialien also, die un-sichtbar machen. Noch sind es erst sehr kleine Objekte, die in bestimmten Farbbereichen (verschiedene Lichtfrequenzen) unsichtbar gemacht werden können. Mit an der Spitze der Forschung stehen die beiden Forscher Professor Heinz Schweizer und Professor Harald Gießen aus dem Physikalischen Institut der Universität Stuttgart.

Marcus Lehnen (40), Diplombiologe und MBA, hat bei TLB die Nachfolge von Pro-fessor Arno Basedow als Geschäftsführer übernommen. Marcus Lehnen war zuvor als Experte für Innovationmanagement und Busi-ness Development tätig. Mit seiner Erfahrung als Unternehmensgründer, kaufmännischer Geschäftsführer und Unternehmensberater in verschiedenen Wirtschaftsbranchen setzt er in der Weiterentwicklung von TLB neue Akzente.

Wohin geht die Entwicklung von TLB?

TLB ist eine erfolgreiche Agentur für Pa-tentverwertung und IP-Management und für diesen Markt sehr gut aufgestellt. Meine Idee ist, dass wir in Zukunft unsere beiden Kun-densegmente Wissenschaft und Wirtschaft noch enger miteinander verzahnen, um bes-ten Service zu bieten. Die Nähe zu unseren Kunden ist dabei besonders wichtig, um nach ihren Anforderungen agieren zu können.

TLB will noch stärker als Vermittler zwischen Wirtschaft und Wissenschaft aktiv werden

TLB nahe am Kunden Marcus Lehnen setzt als neuer Geschäftsführer der TLB auf die enge Zusammenarbeit mit Erfindern und Unternehmen.

und so weiteres Innovationspotenzial aus Synergien von verschiedenen Projekten erschließen. Der Grundstock dafür ist ge-schaffen. Er besteht in dem langjährigen, interdisziplinären Know-how des Teams im Erfindungs- und Patentmanagement als auch in unserem über lange Jahre gewachsenen branchenübergreifenden Kontaktnetzwerk.

Welche Aktivitäten stehen im Fokus?

In der Zukunft werden wir noch enger mit den Wissenschaftlern zusammenarbeiten, beson-ders, wenn es darum geht, bereits in frühen Entwicklungsphasen Erfindungen zu unter-stützen und spannende Zukunftstechnologien zu entdecken. Diese High Potentials werden wir dann gezielt fördern und ihre Erfindungen frühzeitig schutzrechtlich absichern.

Durch unsere landesweite Tätigkeit haben wir einen sehr guten Überblick über die Forschungslandschaft Baden-Württembergs. Das ermöglicht uns, chancenreiche Verknüp-fungen zwischen Erfindungen zu erkennen und effektiv zu nutzen. Wir wollen zukünftig

fokussierter Patente zu attraktiven Portfolios bündeln und noch frühzeitiger Forschungs-kooperationen und Business Cases anbah-nen. Unser Ziel ist es, für unsere Kunden aus der Wirtschaft und Wissenschaft einen ech-ten Mehrwert zu schaffen.

Weiter in den Fokus rücken wird auch die Verwertung von Patenten durch Unterneh-mensgründungen. Aus meiner eigenen Erfah-rung als Unternehmensgründer weiß ich, mit welchen Chancen und Risiken Gründungen kämpfen müssen. Hier möchten wir unter-stützen und zusammen mit externen Partnern die Rahmenbedingungen schaffen, die es den Gründern ermöglichen, ihre Vorhaben voran-zutreiben und ihre Produkte zu vermarkten.

Newsletter

Juni ‘12

Partner der SonneProf. Dr. Giso Hahn nutzt die Sonnenkraft

Alt werden will jederIn-vitro-Assay der Universität Konstanz

Biotechnologie und Rechts-schutzHochschule Mannheim

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8

Agentur für Erfindungs- und Patentmanagement

Fortsetzung auf Seite 3

FuE – ans Ergebnis denkenZusammenarbeit von Wirt-schaft und Wissenschaft

Geschäftsführer der TLB: Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBA

Der Trick mit der UnsichtbarkeitUniversität Stuttgart: Dreidimensionale Metamaterialien für sichtbares Licht

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Liebe Innovationspartner,

ich freue mich, Ihnen in diesem Newsletter einen weiteren Einblick in die spannende Welt der Hochschulerfindungen und in die Arbeit von TLB zu geben.

Mit Professor Giso Hahn von der Univer-sität Konstanz, etablierter Spitzenforscher im Bereich Photovoltaik, stellen wir Ihnen einen unserer auch wirtschaftlich erfolg-reichsten Erfinder vor.

Lesen Sie weiter, welchen Beitrag Erfinder an der Stuttgarter Hochschule leisten, um mit ihren Entwicklungen von Metamaterialien dem Menschheitstraum der Unsichtbarkeit ein Stück näher kommen.

In einer jüngst patentierten Erfindung für den Pharmabereich sehen wir das Poten-zial, die Entwicklung von Medikamenten zu revolutionieren.

Mit unserem Artikel über Kooperationen er-fahren Sie, wie sich geistige und materielle Investitionen bei einer Zusammenarbeit zwi-schen Wirtschaft und Wissenschaft rechtlich für alle Beteiligten absichern lassen.

An dieser Stelle möchte ich mich bei mei-nem Vorgänger Herrn Professor Dr. Arno Basedow herzlich bedanken, der als Ge-schäftsführer die Entwicklung von TLB während der letzten sechs Jahre voran-getrieben hat. In einer Würdigung haben wir die Schwerpunkte seines Schaffens zusammengestellt. Professor Basedow ver-abschiedet sich von uns mit einem Beitrag über die erstaunliche Erfindung des Oloid in den Ruhestand.

Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit und wünsche Ihnen eine anregende Lektüre

Marcus LehnenGeschäftsführer der TLB GmbH

2 Köpfe der Wissenschaft

Partner der SonneProfessor Giso Hahn betreibt Spitzenforschung für die Produktion von Solarzellen

„Schon die Verbesserung des Wirkungsgra-des um zwei Prozent absolut sind für die Pro-duzenten von Solarzellen höchst relevant“, so Prof. Giso Hahn, zur Bedeutung seiner For-schung an der Verbesserung der Solarzellen für die Industrie. „Bereits eine Steigerung von einem Prozent absolut kann einem Unterneh-men mit einer Produktion von etwa 100 Milli-onen Solarzellen im Jahr einen jährlichen Zu-satzumsatz von 9 Millionen Euro einbringen.“

Professor Hahn leitet die Abteilung für Pho-tovoltaik an der Universität Konstanz, die in-zwischen zur weltweit größten universitären Gruppe avanciert ist, die sich mit angewandter Forschung auf dem Gebiet der Silizium-Photo-voltaik beschäftigt. Die Ausstattung der Abtei-lung erlaubt die Prozessierung von Solarzellen mit Labor- und industrienahen Prozessen so-wie die detaillierte Charakterisierung von Wa-

fern und Solarzellen. Damit ist Professor Hahn mit einem großen Teil seine Forschung nahe an Fragestellungen, die Unternehmen der Photo-voltaikbranche brennend interessieren.

Für die Patentierung und die wirtschaftli-che Verwertung der Erfindungen aus seinen Arbeitsgruppen arbeitet Professor Hahn mit TLB zusammen. TLB hat in den letzten Jahren mehr als zehn, teilweise auch um-fangreiche Schutzrechtsfamilien angemel-det. Zum jetzigen Zeitpunkt sind insgesamt neun aktive Lizenzverträge zu vier Erfindun-gen abgeschlossen – ein Erfolg, der sich für alle Beteiligten wirtschaftlich lohnt: Den lizenznehmenden Unternehmen brachten die Patente bereits enormes Wachstum und der Universität Konstanz Lizenzeinnahmen in sie-benstelliger Höhe. Nicht zuletzt sind die Erfin-der der Universität mit jeweils 30 Prozent an den Lizenzerlösen beteiligt.

Dieser Erfolg spiegelt sich auch in anderer Hinsicht: Durch die Auslizenzierung der Pa-tente aus dem Bereich Photovoltaik nimmt die Universität Konstanz eine Spitzenstellung unter den deutschen Universitäten und Hoch-schulen im Bereich Patentverwertung ein.

Für den boomenden Markt der Solarenergie gilt es, stetig neue verbesserte Technologien zu entwickeln. Durch die Leistungsfähigkeit ihrer Photovoltaik-Abteilung wird die Univer-sität Konstanz auch in Zukunft in der Entwick-lung der Solarzelle ganz vorne dabei sein.

Die Oberflächentextur macht den Unterschied. Die in Konstanz entwickelte, sauer texturierte (re) Oberfläche hat im Unterschied zur alkalisch geätzten (li) einen deutlich verbesserten Wirkungsgrad.

Prof. Dr. Giso Hahn leitet die Photovoltaik-Abteilung an der Universität Konstanz mit mehr als 50 Mitarbeitern

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3Erfindungen & Trends

Alt werden will jeder, alt sein keiner US-Patent für neues Testsystem zur Entwicklung von Youth Pills und Medikamenten erteilt

Die großen Pharmafirmen beschäftigen sich mit der Erforschung der GPCR-Moleküle (G protein coupled receptor), welche alle grund-legenden Prozesse einer Zelle steuern. Eine gestörte Aktivität dieser Zellmoleküle hat schwerwiegende Konsequenzen. Eine Unter-gruppe der GPCRs, die sogenannten Frizzled-Rezeptoren, kann bei Fehlfunktion Krankhei-ten wie Krebs und Schizophrenie auslösen und spielt darüber hinaus eine wichtige Rolle beim Alterungsprozess des Menschen. Die Pharma-industrie verfolgt konkret die Frage, wie diese Frizzled-Rezeptoren gezielt zu steuern sind, um der Menschheit langanhaltende Jugend-lichkeit und Gesundheit zu bescheren.

Mit dem kürzlich patentieren Testsystem aus dem TLB-Portfolio lassen sich aus einem gro-ßen Repertoire möglicher Kandidaten genau die Zielmoleküle identifizieren, mit denen sich die Aktivität der Frizzled-Rezeptoren steuern lässt. Mit diesem Verfahren können nicht nur Alterungsprozesse positiv beeinflusst, sondern

Fortsetzung von Seite 1: Der Trick mit der Unsichtbarkeit

auch mögliche neue Medikamente für die gro-ßen Volkskrankheiten entwickelt werden. Die Erfindung von Professor Dr. Vladimir Katanaev, an den Universitäten Konstanz und Lausanne tätig, ist aufgrund ihrer Vorteile für Pharmaun-ternehmen von großem Interesse.

Mit herkömmlichen Verfahren kann eine Iden-tifikation der entscheidenden Moleküle nur in der Zellkultur durchgeführt werden. Diese üblichen Verfahren sind außerdem teuer, zeit-aufwendig und störanfällig. Das In-vitro-Assay

Diese speziellen Materialen, sogenannte Meta-materialien, bestehen aus künstlich hergestell-ten Nanostrukturen. Die Stuttgarter Forscher verwenden dafür winzige Hufeisen aus Gold, so-genannte SPLIT-Ringstrukturen, mit Ausmaßen von etwa 0,4 Tausendsteln eines Millimeters.

Der Trick mit der Unsichtbarkeit steckt in den streng periodisch in Schichten angeordne-ten Nanostrukturen. Sie bilden so elektrische Schwingkreise, welche die elektrischen und magnetischen Eigenschaften des Materials bestimmen. Genau abgestimmt auf das ver-wendete Licht bekommt das Material einen negativen Brechungsindex, was sich in einer neuen Dualität optischer Bauelemente aus-drückt: die Zerstreuungslinse wird Fokussier-linse, die Fokussierlinse wird Zerstreuungslin-se. Als Folge daraus, lässt sich Licht in extrem kleinen Bereichen fokussieren und führen. Um das dahinterstehende physikalische Prinzip

Rasterelektronenmikroskopisches Detailbild eines SPLIT-Ring-Metamaterials. Zu erkennen sind die vier Einzellagen der u-förmigen SPLIT-Ringstrukturen. (Bild: Dr. Na Liu)

Wer mit Youth Pills Alter und Krankheit stoppen will, muss in der Zelle Steuermoleküle positiv beeinflussen können.

von Professor Katanaev hingegen, ist einfach zu implementieren. Die Untersuchung lässt sich schnell, zuverlässig, stabil und vor allem auch kostengünstig durchführen – sowohl im einzelnen Reagenzglas als auch auf einer Mikrotiterplatte in großem Maßstab. Es ist für die automatisierte Liganden- und Antagonis-tensuche mit hohem Durchsatz (HTS, high troughput screening) in der Pharmaindustrie sehr gut geeignet.

„Wir sind von dem wirtschaftlichen Poten-zial dieser zukunftsweisenden Technologie überzeugt und freuen uns, dass kürzlich das US-Patent dafür erteilt worden ist“, so die TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl. Die Marktzahlen spiegeln die Bedeutung von GPCR als zentrale Steuermoleküle wider: So sind 30 bis 40 Prozent der auf dem Markt befindlichen Medikamente über GPCRs aktiv und nahezu 60 Prozenten aller momentan sich in der Entwicklung befindlichen Medika-mente zielen auf GPCRs.

zu veranschaulichen, greifen die Wissen-schaftler gerne zu einem Vergleich: Damit ein Gegenstand unsichtbar erscheint, muss das Licht um ihn herumfließen, wie Wasser um einen Stein. Der Betrachter sieht, was hinter dem Objekt ist und nicht das Objekt selbst. Erst seit einigen Jahren ist man in der Lage solche Materialien auch für die Wellenlänge des sichtbaren Lichtes herzustellen. Die be-sondere Leistung der Stuttgarter Forscher ist es, erstmals einen dreidimensionalen Körper aus Metamaterial hergestellt zu haben. (Liu et al., Nature Materials 7, 31, 2008)

TLB-Innovationsmanager Emmerich Somlo, der den Patentierungsprozess dieser Erfin-dung begleitet, über deren Bedeutung für die Zukunft: „Metamaterialien gelten als höchst aussichtsreiche Werkstoffe für neue Entwick-lungen beispielsweise von Superlinsen, deren Stärke durch die Überwindung der optischen

Auflösungsgrenze bis in den Nanometerbereich gesteigert werden kann. Mit den in Stuttgart entwickelten Mäanderstrukturen für Metama-terialen sind kleinere, kompaktere und leichtere optische Instrumente, wie Farbfilterstrukturen, beispielsweise für UV-Licht und Polarisations-vermischer (Scrambler) realisierbar. Auch lässt sich die Intergrationsdichte von optischen Kom-ponenten steigern. Ein Einsatz in der Kommuni-kationstechnologie ist somit vielversprechend.“

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4 Blick der Wirtschaft

FuE – Zu Beginn schon an die Ergebnisse denkenLeistungsbewertung und Rechtemanagement in Verträgen zwischen Hochschulen und Unternehmen

FuE-Verträge zwischen Hochschulen und Wirtschaft sind grundsätzlich frei verhan-delbar. TLB vermittelt zwischen den Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft und gibt Hinweise für Gestaltungsmöglichkeiten, im-mer im Hinblick auf die Verwertbarkeit von möglichen Ergebnissen. Diese können zum Beispiel in Form von Know-how oder auch von schutzrechtlich zu sichernden Erfindun-gen und urheberrechtlichen Werken vorlie-gen.

Woran sich Forschungsleistung bemisst

Die Zusammenarbeit von öffentlich finan-zierten Forschungseinrichtungen mit Un-ternehmen der Wirtschaft unterliegt den Wettbewerbsregelungen des „Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV)“. Dort ist unter Art. 107 und Art. 108 festgelegt, dass aus dieser Zusammenarbeit für das Unternehmen kein Vorteil entstehen darf, der den Wettbewerb mit konkurrieren-den Unternehmen verzerrt. Tritt dieser Fall ein, liegt eine unzulässige Beihilfe gegen-über dem Unternehmen vor. Dem beteiligten Unternehmen können dann massive Strafen drohen.

Der Gemeinschaftsrahmen für staatliche Bei-hilfen für Forschung, Entwicklung (2006/C 323/01), kurz „Beihilferahmen“, regelt ge-genwärtig die Zusammenarbeit von staat-lichen Institutionen und Unternehmen für diesen Bereich. „Die engagiert geführte Diskussion der Wirtschaft um die konkreten Auswirkungen dieser Regelungen zeigen, dass die Zusammenarbeit zwischen Hoch-schulen und Unternehmen hierdurch nicht einfacher geworden ist“, so Rechtsanwältin Andrea Schwab, die bei TLB insbesondere die wirtschaftliche Verwertung von Arbeits-ergebnissen unterstützt. „Auch verschiede-ne Musterverträge, die allgemein in Umlauf sind, werden mitunter den Anforderungen

Zwei Formen der Zusammenarbeit

Auftragsforschung: Sie ist in der Regel ziel- und ergebnisorientiert und liegt vor, wenn die Forschungseinrichtung im Auftrag eines Unternehmens eine Dienstleistung erbringt, wobei der Auftraggeber die Konditionen des Auftrages festlegt und hierfür ein angemessenes Ent-gelt zahlt. Der Auftraggeber trägt das Risiko des Scheiterns und erhält die Rechte an den Forschungsergebnissen. Gemäß Beihilferahmen sind Unternehmen im Falle einer Auftrags-forschung dann auf der sicheren Seite, wenn sie der Forschungseinrichtung den Marktpreis für die Dienstleistung bezahlen. Alternativ bezahlt das Unternehmen die Dienstleistung zu einem Preis, der sowohl sämtliche Kosten als auch einen angemessenen Gewinnaufschlag beinhaltet.

Forschungskooperation: Um eine Forschungskooperation handelt es sich, wenn beide Partner an der Konzeption eines Vorhabens mitwirken und sich die Risiken und Ergebnisse teilen. Im Falle einer Kooperation liegt laut Beihilferahmen dann keine unzulässige „Beihilfe“ vor, wenn einer der folgenden Voraussetzungen erfüllt ist: 1. das Unternehmen trägt sämt-liche Kosten, die Rechte an den FuE-Ergebnissen bleiben bei der Forschungseinrichtung oder 2. bei Übertragung auf das beteiligte Unternehmen wird ein marktübliches Entgelt entrichtet.

allein die auf der Forschungsseite entstande-nen Kosten zugrunde zu legen, sondern, wie im Wirtschaftsleben üblich, den Nutzen oder den wirtschaftlichen Wert für das Unterneh-men anzusetzen.

Der Wert für das Unternehmen kann unter anderem konkret in Aussagen zur techni-schen Machbarkeit oder in neuen Formen des Fertigungsprozesses bestehen. Aber auch Erkenntnisse zu Verfahren, die nicht funktionieren, oder die kritische Sicht auf un-ternehmenseigene Entwicklungen sind von Wert. Um den Marktpreis einer Forschungs-dienstleistung zu ermitteln, kann auch ein Vergleich mit anderen Dienstleistern heran-gezogen werden.

Darüber hinaus umfasst die Vergütung zu-nächst nur die Forschungsdienstleistung, für die ein Erfolg in der Regel weder vereinbart noch geschuldet ist. Ergebnisse, die über die Forschungsdienstleistung hinausgehen, wie Know-how, schutzrechtsfähige Erfindungen

Damit in der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft eine Win-Win-Situation entsteht, sind zwei Punkte wichtig: eine ange-messene wirtschaftliche Bewertung der Leistung und ein frühzeitiges Rechtemanagement, das die Rechte an den im Projekt entstehenden Ergebnissen regelt.

des Beihilferahmens nicht gerecht“. Um in der Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Unternehmen unzulässige Beihilfen zu vermeiden, müssen die dazugehörigen FuE-Verträge entsprechend gestaltet sein (s. a. Infokasten).

In solchen Verträgen ist der uneingeschränk-te Zugriff auf die Ergebnisse für das Unter-nehmen nur dann zulässig, wenn es ent-weder den Marktpreis für diese Leistung bzw. die Vollkosten der Hochschule plus Gewinnaufschlag bezahlt oder im Falle einer Forschungskooperation sämtliche Kosten des Vorhabens alleine trägt. Die richtige Er-mittlung der Kosten von FuE-Verträgen nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist hierbei eine große Herausforderung.

Wie ermittelt man die Kosten richtig?

Dienstleistungen beispielsweise lassen sich nicht ohne weiteres in Umsatzgrößen mes-sen. Grundsätzlich ist es angemessen, nicht

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und somit die Hochschule nicht über eine In-anspruchnahme Zugriff auf deren Erfindung bzw. deren Miterfinderanteil hat. Soweit sich die Hochschule aber in einem FuE-Vertrag gegenüber einem oder mehreren Industrie-partnern in Bezug auf die Rechte an mög-lichen Ergebnissen verpflichtet hat, muss sie darauf achten, dass vor der Mitarbeit von Studierenden an solchen Projekten ent-sprechende Vereinbarungen zwischen dem Studenten einerseits und der Hochschule andererseits im Hinblick auf die Rechteüber-tragung vereinbart werden.

Ein besonderes Augenmerk muss darüber hinaus den urheberrechtlich relevanten Wer-ken von Projektteilnehmern auf Seiten der Hochschule gelten. Hier haben neben den Studierenden, denen die Rechte aus solchen Werken mangels Mitarbeiterstatus ebenfalls alleine zustehen, auch die Hochschulpro-fessoren, eine Sonderrolle. Aufgrund der im Grundgesetz verankerten Wissenschaftsfrei-heit sind Professoren bei urheberrechtlich geschützten Werken, welche sie im Rahmen ihrer Tätigkeit an der Hochschule schaffen, ebenfalls regelmäßig alleinige Inhaber der Rechte. Einen Zugriff der Hochschule darauf, ähnlich wie bei Erfindungen, gibt es zunächst einmal nicht. Daher ist hier im Rahmen von FuE-Verträgen darauf zu achten, dass die Rechte auch dieser Personengruppen vorab auf die Hochschule gebündelt werden. Dies gilt insbesondere, wenn innerhalb der ent-sprechenden Projekte wirtschaftlich verwert-bare Software geschaffen werden soll.

Altrechte

Geregelt werden muss auch, wie mit Alt-rechten zu verfahren ist, die in das Projekt eingebracht werden. Baut die Arbeit auf patent- oder urheberrechtlich geschützten Ergebnissen der Hochschule auf, ist insbe-sondere zu regeln, inwieweit auf Industrie-partnerseite das Unternehmen Zugriff auf diese Altrechte für die spätere kommerziel-le Nutzung haben kann. Umgekehrt ist für die Hochschulseite interessant, inwiefern diese Altrechte des Unternehmens nach Abschluss des Projekts für Forschung und Lehre genutzt werden dürfen.

Geheim halten

Regelmäßiger Bestandteil jeder Zusam-menarbeit ist auch eine Vereinbarung zur Geheimhaltung. Schutzrechtsfähige Ar-beitsergebnisse sollten zumindest solange unveröffentlicht bleiben, bis beispielsweise eine Patentanmeldung erfolgt ist. Anderer-seits sollte dem Publikationsinteresse der Wissenschaft entsprechend Rechnung ge-tragen werden. Für einen Industriepartner wiederum ist es äußerst wichtig, dass kein betriebsinternes Know-how oder betriebli-che Geheimnisse durch die Zusammenar-beit offengelegt werden.

Gelungene Vereinbarungen zwischen For-schungseinrichtungen und der Industrie zeichnen sich durch eine entsprechende Differenzierung und einen angemessenen Interessenausgleich aus.

oder urheberrechtliche Werke einschließlich Software, können einen enormen wirtschaft-lichen Wert darstellen, der oftmals erst im Rahmen der Zusammenarbeit erkennbar wird. Um diesem Umstand später angemes-sen Rechnung tragen zu können, müssten in FuE-Verträgen diese Rechte nach Möglich-keit zunächst bei der Hochschule verbleiben. Um dem Industriepartner einen späteren Zugriff auf diese Rechte zu ermöglichen, können im FuE-Vertrag entsprechende Opti-onen auf Lizenzen eingeräumt werden, deren Bedingungen, insbesondere hinsichtlich der Vergütung der Hochschule, dann gesondert ausgehandelt werden.

Rechte bündeln

Nur wenn sich die Rechte, beispielsweise an einer Erfindung, die von mehreren Wissen-schaftlern geschaffen wurde, bündeln lassen, ist es möglich, diese auch wirtschaftlich zu verwerten und die Nutzungsrechte am späte-ren Patent oder auch einer Patentanmeldung zu lizenzieren. Entsprechende Vereinbarun-gen bezüglich der Bündelung und Übertra-gung der Rechte müssen aber bereits im Vor-feld einer Zusammenarbeit getroffen werden.

Besonderheiten bezüglich der Rechtebünde-lung ergeben sich dann, wenn innerhalb ei-nes Teams unterschiedliche arbeitsrechtliche Beziehungen zur Hochschule bestehen. Im Hinblick auf Erfindungen ist beispielsweise darauf zu achten, dass Studierende, die nicht Mitarbeiter der Hochschule sind, auch nicht dem Arbeitnehmererfinderrecht unterliegen,

Welche Arbeitergebnisse können entstehen ?

Welche Rechte stehen wem zu ?

Lassen sich die Rechte der Beteiligten bündeln ?

Wie sollen die Arbeitsergebnissenverwendet / verwentet werden ?

Wie wird mit eingebrachten Altrechten verfahren ?

Geheimhaltungsvereinbarung ?

Rechtemanagement

Know-howErfindungenUrheberrechte inklusive SoftwareSonstiges

UnternehmenUniversität / HochschuleWissenschaftlerDoktorandenStudierende

Mit einem frühzeitigen Rechtemanagement stellen Erfinder, Hochschulen und Unternehmen die Ergebnisse ihrer Zusammarbeit auf eine sichere Basis

Blick der Wirtschaft 5

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6 Denkwürdiges aus der Welt der Erfindungen

Das Oloid fasziniert schon aufgrund seiner Form, erst recht aber, wenn es über eine Schräge rollt: Der originelle, auf verschach-telnden Kreisen beruhende geometrische Körper1 bewegt sich taumelnd und schwin-gend vorwärts. Dabei rollt er über seine gan-zen Oberfläche ab, was nur wenige Körper tun.

Nicht nur als sehr ästhetisches Dekorati-onsobjekt eignet sich das Oloid, sondern in absolut unveränderter Form auch als tech-nisches Gerät zur Erzeugung taumelnder, pulsierender Bewegungen, Schwingungen, Wellen und Strömungen in fluiden Medien.

In der Praxis findet das Oloid Anwendung als Flüssigkeitsmischer, Umwälzanlage und Be-lüfter, ja sogar als Antrieb für Schiffe wurden Oloid-Systeme konzipiert. Verfahrenstechni-kern und Ingenieuren ist das Oloid eingebaut in den Turbula-Mischer®2 – vom Laborgerät bis zur Produktionsanlage im Tonnenmaßstab – bestens bekannt und vertraut.

Das Oloid – Ästhetik trifft TechnikEine wunderschöne und nützliche Erfindung mit mathematischem Hintergrund

von Prof. Dr. Arno Basedow

Erfinder des Oloid war Paul Schatz (1898-1979), ein Schweizer Anthroposoph, Künstler und Wissenschaftler, der das Oloid in geni-aler Weise ausgehend von der räumlichen Betrachtung über umstülpbare geometrische Gebilde3 entwickelte. Mathematisch ist die Geometrie sowie die faszinierenden Bewe-gungen des Oloids restlos „erfasst“ 4.

Das Oloid stellt ein ausgezeichnetes Beispiel dar, wie aus geometrischen Überlegungen, mathematischen Berechnungen und ästheti-schem Denken durchaus sehr nützliche und vielseitig verwendbare Erfindungen konzipiert und als funktionstüchtige Maschinen genutzt werden können.

„Erfindungen sind nun einmal

das Produkt aus

Phantasie, Kreativität und

konstruktionstechnischem Genie.“

1 Schweiz. Patent Nr. 500 500; 03.08.1968)2 Schweiz. Patent Nr. 361 701; 06.02.1958) 3 Schweiz. Patent Nr. 173 832; 31.08.10314 Journal for Geometry and Graphics; Vol. 1, Nr. 2, 105-118; 1997

Herausgeber

Technologie-Lizenz-Büro (TLB) der Baden-Württembergischen Hochschulen GmbHEttlinger Straße 25 · 76137 Karlsruhe

Tel. 0721 7 90 04-0 · Fax 0721 7 90 [email protected] · www.tlb.de

Geschäftsführer: Dipl.-Biol. Marcus Lehnen, MBA

Konzeption und RedaktionDr. Regina Kratt, Dr. Kratt & Schurr PartnG, Karlsruhe

Grafik Designemotion effects GmbH, Karlsruhe

Druck Stork Druckerei GmbH, Bruchsal Titelbild (oben) Dr. Na Liu

Impressum

Spur beim Abrollen des Oloids

TURBULA®-Mischer: Der Mischbe-hälter wird in eine dreidimensionale Bewegung versetzt und das Mischgut wechselweise vertauschenden, rhythmisch pulsierenden Bewegungen unterworfen. In kürzester Zeit werden Mischresultate erreicht, die den höch-sten Anforderungen entsprechen.

Page 7: Tlb Newsletter Juni 2012

gischen Partnern erweitert und flankierende Maßnahmen zum Kerngeschäft durchführt. „Sich zu entwickeln heißt sich immer wieder neu zu vernetzen oder eine Plattform dafür zu schaffen“, so Prof. Basedow. Der erfolgreiche Ansatz spiegelte sich bereits eindrücklich im Symposium wieder, das im Rahmen der Fest-veranstaltung der 10-Jahresfeier veranstal-tet wurde (s. Bild). Querdenken wurde hier im internationalen Austausch eindrucksvoll praktiziert.

Positionierung geschärft und Angebot für KMU verbreitert

Prof. Basedow hat die Positionierung von TLB als erfahrenste Agentur für Erfindungs- und Patentmanagement sowohl in der Innen- als auch in der Außendarstellung weiter heraus-gearbeitet. Parallel dazu wurde das Dienst-leistungsportfolio für KMU erweitert, die fort-an noch umfassender vom großen Know-how des TLB-Teams profitieren können. Neben dem Zugang zu schutzrechtlich abgesicher-ten Erfindungen aus Hochschulen bietet TLB KMU auch die Erstellung gutachterlicher Be-

7TLB intern

Freiräume für Innovation gestaltetProfessor Arno Basedow blickt auf sechs erfolgreiche Jahre als Geschäftsführer zurück

wertungen an, wenn zum Beispiel Kapital für weiteres Wachstum akquiriert werden soll.

Weiterhin Neues schaffen

Prof. Basedow wird auch im Ruhestand nicht ruhen und sich statt dessen weiter im Be-reich Patentmanagement engagieren. So ist er als Innovationsberater für die Fraunhofer-Gesellschaft tätig und bringt in die Produk-tionsentwicklung einer indische Firma sein Spezialwissen im Bereich Chemie ein: „Es sind immer glückliche Konstellationen, wenn man bei seiner Arbeit viele Fäden seines Lebens wieder aufnehmen und etwas ganz Neues daraus generieren kann!“

Ende März verabschiedete sich Prof. Dr. Arno Basedow als Geschäftsführer in den Ruhe-stand und übergab ein gut bestelltes Haus an seinen Nachfolger Marcus Lehnen.

„Vorne sein und vorne bleiben“

Dieses Motto hatte sich Prof. Basedow auf die Fahnen geschrieben, als er Mitte 2006 die Geschäftsführung übernahm. Unter sei-ner Leitung konnte TLB durch Erfolg im Verwertungsgeschäft seine Position als die Nummer eins unter den deutschen Patent-verwertungsagenturen weiter ausbauen. Un-mittelbaren Nutzen aus dieser Entwicklung ziehen die Hochschulen und Erfinder, die über die Erfindervergütung bzw. durch die Verwertungserlöse entsprechende Einnah-men generieren.

Kreativität im Team gefördert

Diesen Erfolg sieht Prof. Basedow maß-geblich in der langjährigen Erfahrung der TLB-Mitarbeiter und ihrer interdisziplinären Zusammenarbeit begründet. Die Innovati-onsexperten im TLB-Team kommen aus den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Dis-ziplinen und können nahezu jede Branche bedienen. „Das ist ein großes Plus, zumal die Technologien zunehmend in Grenzgebie-ten angesiedelt sind“, so Prof. Basedow. Wer Innovationen vorantreiben will, muss kreativ sein. „Als Geschäftsführer von TLB sah ich meine Personalführungsaufgabe vor allem darin, die Diversität im TLB-Team als Stärke zu fördern und Freiräume zu gestalten. Das ist nach meiner Erfahrung das beste Prinzip, um Kreativität und interdisziplinäres Denken zu stimulieren und im Verwertungsgeschäft vorne zu bleiben.“

Strategische Partnerschaften ausgebaut

Mit Blick auf die Entwicklung von TLB fasst Prof. Basedow zusammen: „Unsere Einstel-lung zum Innovationsgeschäft hat sich ver-ändert und TLB hat sich vom Anbieter von Patenten zum Netzwerker gewandelt.“ TLB hat kontinuierlich sein Netzwerk mit strate-

Geballte Innovationskraft kam im Rahmen der 10 Jahresfeier der TLB GmbH 2008 zusammen, um über die Zukunft des Technologietransfers zu diskutieren: Dr. Martin Bopp (CTI Start-up Förderung, Bern), Dr. Rolf Mülller (Biomatrica, San Diego), Prof. Dr. Michael Berthold (Universität Konstanz und KNIME.com AG, Zürich), Prof. Basedow, Wissenschafts-astronaut Prof. Dr. Ernst Willi Messerschmid und Dr. Klaus Haasis (MFG Baden-Württemberg mbH, Stuttgart)

Prof. Dr. Arno Basedow setzte während seiner Zeit von 2006 bis März 2012 als Geschäftsführer von TLB Zeichen.

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8 Kooperationspartner

Erfahrungsschätze zusammengebrachtHochschule Reutlingen: Interaktiv zu Wissen über Patentierung

TLB on Tour

Veranstaltungen für Hochschulerfinder an allen Universitäten und Hochschulen in Baden-Württemberg

Nächste Veranstaltung:

Universität Aalen, 2. Juli 2012 www.tlb.de

Auch an Ihrem Institut führen wir gerne Veranstaltungen durch!

Möchten Sie und Ihre Kollegen mehr zum Thema Patentierung und Verwer-tung erfahren?

Dann freut sich Frau Monika Meister auf Ihren Anruf: 0721 7 90 04-0

TLB on Tour wird gefördert von

Ziel des Workshops war es, wertvolles Wissen über Patentierung praxisnah und speziell auf die Anforderungen der Wissenschaftler der Hochschule Reutlingen zugeschnitten zu übermit-teln. Dafür haben die TLB-Innovationsmanagerin Dr. Andrea Nestl und Professor Bernd Thomas, Leiter des Forschungsinstitutes der Hochschule (RRI), gemeinsam eine Veranstaltung initiiert, bei der verschiedene Akteure des komplexen Patentierungsprozesses ihr Expertenwissen ein-brachten. Nach kurzen Impulsvorträgen erarbeiteten Erfinder, Vertreter der Hochschulleitung und -verwaltung, TLB-Innovationsmanager und eine Patentanwältin interaktiv mit dem Publikum die „Knackpunkte“, die für die erfolgreiche Patentierung einer Erfindung entscheidend sind.

Professor Gerhard Gruhler betonte als Vizepräsident für Forschung die Bedeutung von Paten-ten nicht nur für das Renommee der Erfinder und der Hochschule, sondern auch im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwertung, die Rückflüsse für die Hochschule generiert.

„Nur ein Patent weist nach, dass man bei einer Erfindung auch wirklich der erste war“, be-tonte der Reutlinger Professor Rudolf Kessler, der mit seiner reichen Erfahrung als Erfinder und Forschungspartner der Industrie sowie als Leiter eines Steinbeis Transferzentrums für Prozesskon-trolle und Datenanalyse das Publikum inspirierte. Frau Dr. Michaela Elbel, Patentanwältin aus München, machte anschaulich, wie eine durchdachte Patentierung die Verwertungsmöglich-keiten einer Erfindung sichert.

Die Innovationsmanager von TLB, die Erfindungen der Hochschule aus verschiedenen Fach-bereichen betreuen, gaben praktische Tipps für Erfinder: Dr. Uta Weirich zeigte auf, dass Pa-tentieren und Publizieren miteinander vereinbar sind, wenn dabei die Zeitabfolge beachtet wird. Wie sich mit einer sorgfältig ausformulierten Erfindungsmeldung die Patentierung positiv beeinflussen lässt, erläuterte der Ingenieur Emmerich Somlo.

TLB on Tour: maßgeschneiderten Service für jeden Erfinder und jede Hochschule

Für TLB-Geschäftsführer Marcus Lehnen, ebenfalls mit auf dem Podium, sind Veranstaltungen dieser Art ein Baustein bei seinem Streben nach mehr Kundennähe: „Wir wollen in fortwäh-rendem Kontakt mit unseren Erfindern stehen und zusammen mit den Innovationsbeauftragten der Hochschulen das Thema Patentierung von Erfindungen stärken und die Bedeutung von Patenten unterstreichen.“ Veranstaltungen wie diese, die unter dem Motto „TLB on Tour“ statt-finden, bieten dazu eine hervorragende Plattform.

Veranstaltung „Patentieren an der Hochschule Reutlingen“ (v.l.): Prof. Dr. Gerhard Gruhler (Hochschule Reutlingen), Dr. Uta Weirich (TLB), Prof. Dr. Petra Groß-Kosche (Hochschule Reutlingen), Dr. Michaela Ebel (Patentanwältin), Dipl.-Biol. Marcus Leh-nen, MBA (Geschäftsführer TLB), Prof. Dr. Rudolf Kessler und Prof. Dr.-Ing. Bernhard Wicht (beide Hochschule Reutlingen)

TLB-Innovationsexperten: Dr. Andrea Nestl, Dipl.-Ing. Emmerich Somlo und Dr. Uta Weirich