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Der Monat | Mai 2009
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EnErgiE: Strom speichern im Auto
kultur: Leidenschaft – Ein Wunder mit System
lifEstylE: Kristalle auf den Zähnen
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Liechtenstein stand ein Jahr lang international in
den Schlagzeilen. Als ob alles Geld, das irgendwo
auf der Welt an den Steuerbehörden vorbeige-
schmuggelt worden ist, den Weg
nach Vaduz gefunden hätte. Seit
kurzem steht der Name Liech-
tenstein nicht mehr auf der
«schwarzen» OECD-Liste der in Steuerfragen nicht-
kooperativen Länder, sondern ist sanfter auf einer
«grauen» Liste gelandet. Genau dort, wo sich auch
die Schweiz und Österreich be-
finden. Auf einer diskriminie-
renden Liste zu erscheinen, ist
grundsätzlich ein Problem. Aber
gemeinsam mit Nachbarländern,
die noch vor kurzem glauben
machen wollten, man sei nicht so
schlimm wie Liechtenstein, lässt
sich ein Listen-Platz leichter er-
tragen. Die Frage bleibt trotzdem,
wie sich die internationale Kam-
pagne gegen Liechtenstein ausge-
wirkt hat. Viele reden von einem
«Reputationsschaden», der nur langsam behoben
werden könne. Wir sind der Frage nachgegangen,
wie Liechtenstein im Ausland gesehen wird: Lesen
Sie dazu unser Titelthema!
Günther Meier
Redaktion «Der Monat»
i n h a lt | E d i t o r i a l
Jede Krise birgt auch eine Chance
gemeinsam mit nachbarländern lässt
sich ein listen-Platz leichter ertragen
Pa n o r a m a 4
i m a g E l i E c h t E n s t E i n Reputationsschaden wegen der Steueraffäre? 6
i m a g E l i E c h t E n s t E i n Noch viel Unkenntnis im ausland vorhanden 10
k o P f d E s m o n at s Frank W. Wulms: Leiter Stabsstelle Futuro 12
E n E r g i E Strom speichern im auto 14
l i f E s t y l E individueller Zahnschmuck: Glitzern auf den Zähnen 16
natur Faszination Bienen: Ohne Bienen kein Leben 18
k u n s t d E n k m ä l E r Von der Jagdhütte zum alpenverein 20
k u lt u r Glühend vor Leidenschaft –
Ein Wunder mit System 22
Z E i t g E s c h E h E n Freitag, 4. märz 1984:
micomp eröffnet erste Computer-Schule 24
a u t o Lust auf frische Luft: audi a5 Cabriolet mit Stoffdach 25
g E s E l l s c h a f t «ma hilft anand» Die Freiwilligenbörse 26
r ä t s E l - s Pa s s 28
s c h l u s s P u n k t 30
imPrEssum: 4. Jahrgang, Nr. 39, mai 2009, 18 000 ExemplarehErausgEbEr: alpenland Verlag aG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, office@alpenlandverlag.lirEdaktion: Günther meier, Tel. +423 380 09 30, Fax +423 380 09 31, redaktion@dermonat.lianZEigEn: Tel. +423 239 50 23, Fax +423 239 50 51, annoncen@dermonat.ligEstaltung: Sonja Bossart, Gutenberg aGsatZ und druck: Gutenberg aG, FL-9494 SchaanPaPiEr: PlanoJet, 100 g/m², FSC-zertifiziertonlinE: «Der monat» im internet: www.dermonat.lititElbild: Schöne Zähne können bezaubernd wirken – wie bei Claudia, magdalena und Natascha. (Foto: marco Nescher)
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mai 2009
Pa n o r a m a
4
5Markenwert von Hilti ist 1 milliarde
Unsere heutige Gesellschaft ist sehr marken-
bewusst. Aber nicht nur Modelabel sind gefragt. Es
gibt auch Unternehmen mit einem starken Mar-
kenwert. Dazu zählt Hilti. An der Jahrespressekon-
ferenz 2009 führte Pius Baschera, Präsident des
Hilti-Verwaltungsrates aus: «Hilti ist eine starke
Marke». Nicht unwichtig in einer
von Unsicherheit und Zukunfts-
ängsten geprägten Zeit. Hilti
weiss aber nicht nur, dass der Hil-
ti-Schriftzug und der rote Hilti-
Koffer überall auf der Welt be-
kannt ist, man kennt sogar den
Markenwert, wie Pius Baschera
erklärte: «Der Markenwert wur-
de auf rund 1 Milliarde Schwei-
zer Franken geschätzt.» Damit aber noch nicht ge-
nug: «Und wir sind das einzige Unternehmen in der
Branche, das sein Markenzeichen, also den roten
Koffer mit dem weissen Logo, aufgrund des hohen
Bekanntheitsgrades als Marke eintragen konnte.»
Worauf ist das zurückzuführen? Nicht zuletzt auf
die innovativen Produktideen. Hilti strotze vor In-
novationskraft, sagte Baschera: Jedes Jahr könnten
über 30 echte Innovationen realisiert werden!
Erdgas-Tankstelle auch in Schaanwald
Erdgas-Fahrzeuge sind derzeit umweltfreund-
liche Alternativen zu den mit Benzin oder Diesel
betriebenen Autos. Erdgas verursacht beim Fahr-
zeugbetrieb weniger Schadstoffe als die anderen
Treibstoffe. Ausserdem überzeugen Erdgas-Autos
durch ihre Wirtschaftlichkeit. Laut Liechtensteini-
scher Gasversorgung (LGV) sind die Treibstoff-
Kosten durchschnittlich um rund 30 Prozent gerin-
ger als bei den Benzin-Fahrzeugen. Ausserdem
offeriert die LGV jedem neuen Erdgas-Auto einen
Gutschein für das Tanken von Erdgas. Als Nachteil
für die Erdgas-Fahrzeuge hat sich in der Vergan-
genheit das dünne Netz von Tankstellen erwiesen.
Doch dieses Netz wird ständig dichter. So gibt es in
Liechtenstein nicht nur in Bendern und in Vaduz
eine Erdgas-Tankstelle, sondern auch eine dritte
Tankstelle in Schaanwald.
Liechtenstein an der EXPO 2010
Als eines der letzten Länder hat Liechtenstein
seine Teilnahme an der EXPO 2010 in Shanghai zu-
gesagt, die unter dem Leitthema «Better City, Bet-
ter Life» stehen wird. Die Kosten für den Liechten-
stein-Auftritt werden 5,8 Mio. Fr. betragen. Liech-
tenstein wird wie an der EXPO 2000 in Hannover
mit einem eigenen Pavillon vertreten sein. Damit
die Präsentation nicht nur im fernen China statt-
findet, hat die Regierung beschlossen, auch in
Vaduz einen EXPO-Pavillon aufzustellen. «Dieses
Konzept», gibt sich die Regierung euphorisch, «er-
möglicht viele Formen des Dialogs zwischen China
und Liechtenstein und bringt den Respekt Liech-
tensteins gegenüber der Bevölkerung des Veran-
stalterlandes zum Ausdruck.»
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mai 2009
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technische universität für liechtenstein
Das Fürstentum Liechtenstein wird als Wissenschaftsstandort vom
ausland entdeckt. Eine deutsche Hochschule plant den aufbau einer
Technischen Universität, die ihren Standort in Eschen haben soll.
Das Einzugsgebiet der Hochschule, die international unter der Be-
zeichnung «University of Science & Technology» auftritt, wird den
gesamten deutschsprachigen Raum umfassen. Dies soll ermöglicht
werden durch ein «semi-virtuelles Studienprinzip». Das heisst, ein
Grossteil des Studiums kann auf einer Lernplattform im internet
online absolviert werden, unabhängig von üblichen Studien- oder
Tageszeiten. Nur für praktische Übungen und Prüfungen müssen die
Studierenden vor Ort in Liechtenstein erscheinen. als Studiengänge
werden in einer ersten Phase Biotechnologie, medientechnik und
Wirtschaftsingenieurwesen angeboten.
100 Jahre Liechtensteiner alpenverein
Der Liechtensteiner Alpenverein kann die-
ses Jahr das 100-jährige Bestehen feiern und
gehört somit zu den ältesten Vereinen in Liech-
tenstein. Ursprünglich wurde der Alpenverein
als «Sektion Liechtenstein» des Deutschen und
Österreichischen Alpenvereins 1909 gegründet.
Erst 1946, nachdem sich während des Zweiten
Weltkriegs verschiedene Veränderungen in Ös-
terreich und Deutschland ergeben hatten, wur-
de der Liechtensteinische Alpenverein selbstän-
dig. Gemäss den Statuten, die im Jahr 2007 neu
gefasst wurden, ist der Alpenverein politisch
neutral, vertritt aber die Grundsätze religiöser,
weltanschaulicher und ethnischer Toleranz –
und «achtet auf Chancengleichheit von Frauen
und Männern». Der Alpenverein hat den Zweck,
das Bergsteigen und alpine Sportarten zu för-
dern sowie vor allem der Jugend und Familien
Anleitungen zu echtem Naturerlebnis zu ver-
mitteln. Weiter will der Alpenverein einen akti-
ven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des
Lebensraumes leisten. Der Alpenverein unter-
hält zwei Berghütten, die Gafadurahütte und die
Pfälzerhütte, die Ausgangspunkt für viele Wan-
derungen sind. Eine enge Zusammenarbeit be-
steht mit der Bergrettung, die schon vor über 50
Jahren von Bergkameraden gegründet wurde,
um Hilfe in den Bergen leisten zu können. Zum
Jubiläum bietet der Liechtensteiner Alpenverein
dieses Jahr eine Reihe von Veranstaltungen an,
darunter ein Bergfilmfestival, Bergwanderun-
gen und einen Festakt im Herbst. Überdies wird
im Juni eine Briefmarken-Serie mit Gipfelkreu-
zen zum LAV-Jubiläum erscheinen.
Neue Bank geht neue Wege
Die Neue Bank AG hat ihren im Jahre 2002 bezogenen Neubau
nach nachhaltigen Kriterien erstellt. Nun folgt auch die Vermögens-
verwaltung nachhaltigen Ansätzen. Die Neue Bank AG geht neue
Wege und bezieht bei ihren Anlageentscheiden umweltbezogene und
soziale Gedanken mit ein. Die Gelder werden erst dann in Unterneh-
men investiert, wenn diese ethisch und moralisch einwandfrei wirt-
schaften. Drei Produktlinien stehen zur Verfügung: Aktiv für Kun-
den, die Marktbewegungen ausnützen wollen; Ethik für Anleger, die
neben der Werterhaltung und Wertvermehrung einen Beitrag für
eine lebenswerte Zukunft der Menschheit leisten wollen; Passiv für
jene, die wie Pensionskassen von der langfristigen Entwicklung der
Anlageklassen profitieren wollen.
Neuer Citytrain zum Jubliäum
Vom Frühling bis zum späten Herbst tuckert
Daniel Real seit zehn Jahren mit seinem Citytrain
durch Vaduz. Zum Jubiläum nahm Real einen neu-
en Zug in Betrieb. «Chiccolino»,
wie das bisherige Züglein hiess,
wird weiter bei Spitzenzeiten zum
Einsatz kommen. Die Hauptrolle
aber spielt seit anfangs April der
«Muson River», der dank sei-
nem Euro-4-Partikelfilter um-
weltfreundlicher fährt und zu-
dem mehr Plätze in den luftgefe-
derten Wagons anbietet.
Banken stärken Einlagenschutz
Die Finanzkrise verunsichert auch Kunden von Banken, die sich
nicht im globalen Wettbewerb zu Fehlentscheidungen hinreissen lies-
sen. Um wieder Vertrauen in den Finanzsektor zu vermitteln, hat die
EU beschlossen, den Einlagenschutz zu verbessern. Konkret bedeutet
dies, dass die im Konkursfall geschützte Summe für Spareinlagen von
heute 20'000 Euro auf 100'000 Franken erhöht werden soll. Die Regie-
rung hat diesen Beschluss gefasst und dem Landtag eine entsprechen-
de Gesetzesänderung unterbreitet. Der Liechtensteinische Banken-
verband war noch schneller und hat diese Erhöhung der Deckungs-
summe bereits freiwillig auf den 1. April 2009 beschlossen.
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ten die Tonlage gegenüber den Ländern mit Ge-
heimnisschutz. Obwohl Liechtenstein nicht mehr
allein dasteht und nur noch auf die «graue Liste»
der OECD gesetzt wurde, hat der internationale
Druck nicht nachgelassen. Viele sehen für Liechten-
stein, für die liechtensteinische Wirtschaft und
ganz besonders für den Finanzplatz Liechtenstein
einen grossen Reputationsschaden – angefangen
vom Datenklau und der Steueraffäre bis zu den
Diskussionen um die «schwarze Liste», alles noch
verstärkt durch die Finanzkrise und die daraus
entstandene Wirtschaftskrise.
«Wir werden verzerrt wahr- genommen»
Wie steht es mit dem Image
Liechtensteins im Ausland? Hat Liechtenstein ei-
nen Reputationsschaden erlitten, dessen Behebung
wieder Jahre dauern könnte? Wir haben bei den
Liechtenstein steht heute nicht
mehr allein. Noch vor einem Jahr musste sich der
Finanzplatz Liechtenstein den Vorwurf gefallen
lassen, eine «Fluchtburg» zu sein, die unversteuer-
tes Geld aus aller Welt anziehe.
Der Wind bläst nun ebenso jenen
Ländern ins Gesicht, die zwar
auch ein Bankgeheimnis haben
und das Offshore-Geschäft pfle-
gen, aber sich von Liechtenstein
und seinen Geschäftspraktiken
abheben wollten. Die internatio-
nale Debatte um die Offshore-Plätze hat sich in den
letzten Monaten verschärft, die OECD drohte auch
der Schweiz, Österreich und Luxemburg mit der
«schwarzen Liste». Die internationale Wirtschafts-
krise und die künftigen Probleme mit den Milliar-
den, die zur Stützung von Banken und einzelnen
Industriezweigen ausgeschüttet wurden, verschärf-
reputation wird nicht nur
durch die Politik getragen,
sondern auch durch die
Wirtschaft und die kultur
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
i m a g E l i E c h t E n s t E i n
Von Günther Meier
Reputationsschaden wegen der Steueraffäre?6
7
liechtenstein und der finanzplatz liechtenstein hätten in den letzten mona-
ten im ausland einen reputationsschaden erlitten, sind manche überzeugt.
Was stellen unsere botschafter fest? Wir haben bei den Vertretungen in bern,
Wien und berlin nachgefragt.
Botschaften Liechtensteins in Bern, Wien und Ber-
lin nachgefragt, wie in den Nachbarländern die
Lage eingeschätzt wird. Wie stellen die Botschafter
einen allfälligen Reputationsschaden fest? «Alle Be-
teiligten an dieser Debatte haben letztendlich einen
Reputationsschaden erlitten, insbesondere wegen
des oft sehr heftigen Tons in den letzen 14 Mona-
ten», ist Prinz Stefan von Liechtenstein überzeugt.
Dem Botschafter Liechtensteins in Deutschland
wird dieser Zustand vor allem dann bewusst, wenn
es zu Begegnungen mit Politikern kommt. Ausser-
dem stellt Prinz Stefan fest, dass Liechtenstein in
Deutschland noch zu wenig bekannt sei: «Wir wer-
den verzerrt wahrgenommen.» Anders die Situa-
tion in Österreich, wie Botschafterin Maria-Pia
Kothbauer erklärt: «Ich sehe die liechtensteinische
Reputation in Österreich weniger
in Steuerfragen gefährdet als eher
in Fällen von Wirtschaftskrimi-
nalität. Hier wurden in den ver-
gangenen Jahren immer wieder
liechtensteinische Strukturen
missbraucht.» Zwischen Öster-
reich und Liechtenstein stellt die
Botschafterin gewisse Parallelen
fest, was Bankgeheimnis und
Steuern betrifft: «Österreich
kennt ein strenges Bankgeheim-
nis und war in den letzten Wo-
chen, im Vorfeld des G-20-Tref-
fens, wie auch Liechtenstein un-
ter Druck, dieses in Steuerfragen
aufzuweichen. Es geht in Öster-
reich, wie in Liechtenstein, auch
darum, das Bankgeheimnis und
seine lange Tradition zu erklä-
ren und auf den gerechtfertigten Wunsch nach
Erhalt einer schützenswerten Privatsphäre hinzu-
weisen.»
Reputationsschaden bei den Finanzplatz-Kunden Die internationale Staatenwelt
habe derzeit «verschiedene Sorgen mit manchen
Ländern», stellt Hubert Büchel, Liechtensteins Bot-
schafter in der Schweiz, fest. In diplomatischen
Kreisen würden Werturteile über einzelne Staaten
eher vermieden und Medienberichte durchwegs
mit professioneller Neutralität eingestuft. Was
Liechtenstein betreffe, würden sich oft wiederholte
Vorwürfe und die Einstufung in negative Katego-
rien entsprechend relativieren. «Die Frage nach
einem Reputationsschaden stellt sich viel mehr in
den Kreisen der Kunden am liechtensteinischen
Finanzplatz bzw. der Käufer liechtensteinischer
Exportprodukte», gibt Botschafter Hubert Büchel
zu bedenken. Wie gehen die offiziellen Stellen mit
dem Vorwurf «Steueroase» an die Adresse Liech-
tensteins um? In der Schweiz werde die Einstufung
Liechtensteins als Steueroase anders gesehen als in
vielen anderen Ländern, weiss der Berner Botschaf-
ter, weil die Schweiz selber ein Bankgeheimnis ken-
ne und mit dem liberalen Staats- und Gesellschafts-
verständnis begründe: «Der Datenschutz wird nicht
als Geheimniskrämerei angesehen, um Bürger-
pflichten zu entkommen, sondern als Recht auf
Schutz der Privatsphäre vor einem oft zu neugieri-
gen Fiskus. In der Schweiz besteht keine Notwen-
digkeit, zu erklären, warum es klug ist, niedrige
Botschafter Prinz Stefan von
Liechtenstein: «Wir werden ver-
zerrt wahrgenommen.»
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mai 2009
Steuern vorzuschreiben und Bankkunden Vermö-
gensschutz zu gewähren.»
Liechtenstein nicht mehr im Zentrum des Hurrikans
In Österreich werde Liechten-
stein in Fragen des Schutzes der Privatsphäre und
dem damit verbundenen Bankgeheimnis von offi-
zieller Seite eher als Partner gesehen, stellt Bot-
schafterin Maria-Pia Kothbauer fest. Gewisse Ver-
änderungen machen sich auch in Deutschland be-
merkbar, beobachtet Botschafter Prinz Stefan in
Berlin. Liechtenstein stehe nicht mehr im Zentrum
des Hurrikans: «Die Neupositionierung Liechten-
steins und die Übernahme der OECD-Standards
wurden von vielen Stellen anerkennend zur Kennt-
nis genommen.» Dabei gibt er sich keinen falschen
Hoffnungen hin: «Es wird allerdings noch sehr lan-
ge dauern, bis wir dies öffentlich hören werden.»
Was kann gemacht werden, um den Reputations-
schaden zu vermindern? Reputationsmanagement
sei eine sehr langfristige Disziplin, ist Botschafter
Prinz Stefan überzeugt, die belastbare Fakten benö-
tige sowie einen Willen und ein Ziel. Seine Ein-
schätzung, dass Liechtenstein die Aufmerksamkeit
des Auslandes habe, teilt auch Botschafterin Maria-
Pia Kothbauer: «Seit der deutschen Steueraffäre
vom Februar 2008 hatte ich, im Vergleich zu den
vergangenen Jahren, spürbar mehr Anfragen zu
Vorträgen und Hintergrundgesprächen.» Zudem
ist ihr nicht verborgen geblieben, dass die Liechten-
stein-Kenntnisse in Österreich aufgrund der EWR-
Zugehörigkeit, der kulturellen Aktivitäten und der
verstärkten Information spürbar besser, reicher
und diversifizierter geworden seien.
Positive Aufnahme der Vor-wärtsstrategie
Die liechtensteinische Vorwärts-
strategie, die von der neuen Regierung unterbruchs-
los fortgeführt werde, sei auch in der Schweiz rund-
um positiv, als glaubwürdiges und zielgerichtetes
Bemühen aufgenommen worden, schätzt Botschaf-
ter Hubert Büchel die Lage aus Bern ein: «Aufgabe
der liechtensteinischen Diplomaten war es und ist
weiterhin, über die liechtensteinische Situation und
Entwicklung, über Besonderheiten einerseits und
die tatkräftige Mitarbeit unseres Landes in der
Staatenwelt zu informieren.» Die Sicherung der Re-
putation erfordere dauernde Information und
Kommunikation. Botschafter Prinz Stefan macht
geltend, dass Reputation nicht nur durch die Poli-
tik getragen werde, sondern auch durch die Wirt-
schaft und die Kultur. Einiges sei in den vergange-
nen Monaten bereits erreicht worden – aber: «Wich-
tig ist es nun, nicht nachzulassen und die Regie-
rung, Wirtschaft und Kultur gemeinsam und
koordiniert auf das Ziel auszurichten, Liechten-
stein ein neues Gesicht zu geben.» |
i m a g E l i E c h t E n s t E i n
8
beschränktes Wissen
auch Botschafter Norbert Frick, der als Vertreter Liechtensteins bei
der UNO, WTO und EFTa in Genf akkreditiert ist, wird im Kontakt mit
Botschaftern und medien mit den Problemen rund um den Finanz-
platz konfrontiert. allgemein hat Botschafter Frick festgestellt, wie er
auf anfrage ausführte, dass im ausland das Wissen über Liechten-
stein viel beschränkter ist, als wir Liechtensteiner annehmen oder
hoffen. «Liechtensteins image ist in der allgemeinen Wahrnehmung
eher negativ», weiss Botschafter Frick aus leidvoller Erfahrung,
«Liechtenstein haftet heute etwas Unseriöses an.» angesprochen auf
medien, die negativ über den Finanzplatz Liechtenstein berichten,
sagt Botschafter Frick: «am meisten schmerzt mich, dass ich selbst
in lokalen medien, die es eigentlich besser wissen müssten, immer
wieder artikel und interviews lesen muss, in denen Liechtenstein
noch viel schlechter wegkommt, nämlich immer noch als Oase für
kriminelles Geld jeglicher art bezeichnet wird.» Zur Verminderung
des Reputationsschadens ergreift Norbert Frick jede Gelegenheit,
bei Wortmeldungen in internationalen Gremien, aber auch bei per-
sönlichen Gesprächen, falsche aussagen richtigzustellen und Fakten
über Liechtenstein zu verbreiten. Über die Breitenwirkung dieser
Richtigstellungen macht er sich allerdings keine illusionen. Die Repu-
tation Liechtensteins wieder herzustellen, insbesondere als seriöser
Wirtschaftspartner, wird nach seiner Einschätzung noch Jahre
dauern – aber dennoch: «Wir sind auf dem richtigen Weg!»
Es ist höchste Zeit für grenzenloses Wohlfühlen.
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Die deutsche Steueraffäre und
die medienwirksame Verhaftung von Postchef
Klaus Zumwinkel rückte das Fürstentum Liechten-
stein mit einem Schlag ins Zentrum des internatio-
nalen Medieninteresses. Vor die-
sem Hintergrund stellte sich für
die Stabsstelle für Kommuni-
kation und Öffentlichkeitsarbeit
(SKOE) die Herausforderung,
den oftmals von Unwissen und
Vorurteilen geprägten Aussagen
in den Medien gezielt Botschaf-
ten entgegen zu setzen, um Liech-
tenstein als modernen europäischen Kleinstaat zu
positionieren. Die in der Stiftung Image Liechten-
stein von Vertretern des Staates und der Wirtschaft
erarbeiteten Kernbotschaften waren dabei ebenso
hilfreich wie die bereits vorhandenen Informati-
onsmaterialien der SKOE. Doch für die Kommuni-
kation braucht es auch konkrete Inhalte zu aktuel-
len Themen. So war die bisherige Politik in der
grenzüberschreitenden Kooperation bei Steuern
auch durch kompetente Kommunikation im Jahr
2008 zunehmend schwierig zu vertreten. Die Be-
richterstattung hat sich substanziell verändert, als
sich mit der Vorwärtsstrategie diese Politik geän-
dert hat. Die Krise hat Liechtenstein in der interna-
tionalen Wahrnehmung hart getroffen, doch diese
Krisensituation bot auch eine Chance, die best-
möglich genutzt wurde. Noch nie zuvor hatte Liech-
tenstein in einem so kurzen Zeitraum so grosse in-
ternationale Beachtung gefunden und damit auch
so viele Möglichkeiten erhalten, sich und seine
Standpunkte zu präsentieren. Eine Rückschau auf
die letzten Monate zeigt, dass Liechtenstein nun
wieder bedeutend weniger im internationalen
Medienfokus steht und die anfänglich pauschale,
eher negative Berichterstattung weitgehend einer
differenzierteren Betrachtungsweise gewichen ist.
Vorwärtsstrategie war ein Wendepunkt
In der akuten, etwa drei Monate
dauernden Phase nach dem 14. Februar 2008 ging
es vor allem darum, in einer Art Krisenkommuni-
kation die Faktenlage richtigzustellen und einen
Dienst aufzubauen, der praktisch rund um die Uhr
kompetent Auskunft erteilen konnte und Service-
leistungen für ausländische Journalisten anbot. Mit
der im Sommer angekündigten «Vorwärtsstrate-
gie» für den Finanzplatz Liechtenstein durch Erb-
prinz Alois und Regierungschef Otmar Hasler
rückte sich Liechtenstein selbst in den Mittelpunkt
und musste die Themenwahl nicht mehr allein den
Medien überlassen. Je mehr die globale Finanz-
krise die Regierungen, die Öffentlichkeit und die
Medien in ihren Bann zog, umso weniger konzent-
rierte sich das Interesse auf Liechtenstein. Was die
Medienberichterstattung betrifft, ist nicht von der
Hand zu weisen, dass sich die Medien-Roadshow zu
ausgewählten Redaktionen deutscher Tageszeitun-
gen und deren Auslandskorrespondenten, insbe-
sondere in Zürich und Brüssel, zunehmend positiv
auswirkte. Durch die aktive und kontinuierliche
die krise hat liechtenstein
in der internationalen
Wahrnehmung hart getroffen,
doch auch diese krisen-
situation bot eine chance
i m a g E l i E c h t E n s t E i n
noch nie in seiner geschichte hat liechtenstein so starke aufmerksamkeit
auf sich gezogen wie im Zusammenhang mit der deutschen steueraffäre. Was
hat liechtenstein gegen die teilweise einseitige berichterstattung in aus-
ländischen medien gemacht?
Von Gerlinde Manz-Christ
Noch viel Unkenntnis im ausland vorhanden10
11
Zur Person
Dr. Gerlinde Manz-Christ ist Leiterin der Stabsstelle für Kommunika-
tion und Öffentlichkeitsarbeit der Regierung. Sie setzt sich für eine
integrierte Staatenkommunikation ein und war wesentlich an der
Gründung der Stiftung image Liechtenstein beteiligt.
mai 2009
Kommunikationsarbeit konnten polemische und
oft eindeutig politisch motivierte Provokationen
über die Medien verhindert oder zumindest er-
schwert werden. Im Unterschied zu den einseitigen
Positionsbezügen verschiedener Medien nach dem
14. Februar 2008 zeigte sich ab dem Herbst eine
differenziertere Berichterstattung. Nicht mehr al-
les, was von deutschen Politikern gegen die «Steu-
eroasen» polemisiert wurde, galt als willkommene
verbale Munition gegen Liechtenstein, sondern
wurde auch kritisch hinterfragt. Mit der Unter-
zeichnung des Steuerinformationsabkommens
zwischen Liechtenstein und den USA konnte auch
deutlich gemacht werden, dass von Seiten des Fürs-
tentums Liechtenstein die erforderliche internatio-
nale Kooperationsbereitschaft vorhanden ist.
Neben der erwähnten Medien-
Roadshow zu ausgewählten Redaktionen, vor allem
bei deutschen Medien, wurden die internationalen
Medienkontakte ausgebaut, es erfolgten gezielte
Einladungen von Medienvertretern nach Liechten-
stein, damit sie sich ein Bild vor Ort machen konn-
ten. Ausserdem wurden zielgruppenspezifische In-
formationstexte erarbeitet und Liechtenstein-Son-
derbeiträge für ausgesuchte Zielmärkte verfasst.
Ein Team stellte während der «heissen Phase» rund
um die Uhr alle relevanten Agenturmeldungen zu-
sammen, analysierte sie und leitete sie mit Ent-
scheidungsempfehlungen an betroffene Entschei-
dungsträger weiter. Parallel dazu erfolgte die Beob-
achtung der wichtigsten Medien, die über Liechten-
stein berichten. Eine tägliche Auswertung dieser
Medienberichte wird intern in der Landesverwal-
tung und an die Wirtschafts-
verbände versendet, damit die
betreffenden Stellen möglichst
frühzeitig über die Entwicklungen im Ausland
informiert sind. Durch gezielte Auswahl und ver-
tiefte kontinuierliche Ansprache einzelner Medien
und Redakteure wurde ein auf Vertrauen und
Glaubwürdigkeit beruhendes Journalisten-Netz-
werk aufgebaut. Zusätzlich zu den Hintergrund-
gesprächen mit Korrespondenten internationaler
Medien sowie den Redaktionsbesuchen in der
Schweiz und Deutschland wurden zahlreiche Prä-
sentationen zu aktuellen und allgemeinen Liech-
tenstein-Themen bei Entscheidungsträgern und
deren Mitarbeitern und Meinungsbildnern im In-
und Ausland durchgeführt.
Mehr als bisher international kommunizieren
Zusammenfassend kann gesagt
werden, dass die Imagearbeit und das Reputations-
management für einen Staat eine langfristige Ange-
legenheit ist, in der die Politik ebenso gefordert ist
wie die Wirtschaft, die Kultur, die Wissenschaft,
der Sport, die Bevölkerung insgesamt. Neben ein-
seitig negativer Berichterstattung in manchen Me-
dien waren viele Medien auch offen, den Stand-
punkt Liechtensteins anzuhören und wiederzuge-
ben. Liechtensteins Medien werden im Ausland
kaum wahrgenommen, so dass sich Liechtenstein
über diese Schiene international kein Gehör ver-
schaffen kann. Das bedeutet wohl für die politi-
schen Akteure, die Wirtschaft, die Kultur und den
Sport noch sichtbarer und mutiger international zu
kommunizieren und sich aktiv der vorhandenen
Kommunikationsinstrumente zu bedienen. |
Anfänglich stellten viele Medien
Liechtenstein an den Pranger,
heute wird differenzierter berichtet.
k o P f d E s m o n at s
«Innovation ist der Schlüssel zum Erfolg»,
sagt Frank Wulms mit Überzeugung. Für den Nie-
derländer gilt das Sprichwort «Der Wechsel ist die
einzige Konstante im Leben» unverändert. Zwei
Wochen bevor der Sturm der
«Zumwinkel-Affäre» über uns
hereinbrach, am 1. Februar 2008,
trat Frank Wulms seine Funk-
tion als Leiter der Stabsstelle
Futuro bei der Regierung an. Die Regierung holte
den weltgewandten Holländer, der sechs Sprachen
spricht, an die Spitze von Futuro mit dem Auftrag,
die Vision für den Finanzplatz Liechtenstein von
der Theorie in die Praxis um-
zusetzen. Rund 15 Monate nach
seinem Stellenantritt sind 15
Initiativen zur Umsetzung der
Futuro-Vision gestartet, eine
Reihe anderer befinden sich in
der Phase der Vorbereitung. Die
Vision Futuro für den Finanz-
platz Liechtenstein, deren Fun-
dament lange vorher errichtet
wurde, bevor die deutsche
Steuer debatte und die OECD-
Diskussion über die Steueroasen begonnen haben,
verfolgt zwei Ziele: Einerseits geht es um die Stär-
kung des Finanzplatzes und Wirtschaftsstand-
ortes Liechtenstein, anderseits eröffnen die Visio-
nen neue Möglichkeiten für die Positionierung im
internationalen Standortwettbewerb.
Weil der Schwerpunkt von Futuro auf dem
Finanzplatz liegt, hat die Regierung bei der Beset-
zung der Stabsstelle einen Fachmann für Finanz-
und Strategiefragen gesucht. Frank Wulms hat
über zehn Jahre im Private Wealth Management
gearbeitet, in einem Finanzsektor also, der zu den
Schwerpunkten von Futuro gehört. Renommierte
Arbeitgeber wie Rabobank oder Bank Sarasin zie-
ren das Berufsprofil von Frank Wulms. Er arbei-
tete bei internationalen Fusions- und Integrati-
onsprojekten sowie Umstrukturierungsprozessen
mit, womit sein Erfahrungsschatz über Europa
hinaus auch auf den Mittleren Osten und Asien
ausgedehnt wurde. Die aktuelle Finanzkrise und
die Steuerdebatte scheinen sich auf den ersten
Blick nicht gerade förderlich auf das Projekt Futu-
ro auszuwirken. Doch Frank Wulms weist in die-
sem Zusammenhang auf das Grundprinzip von
Futuro hin, nachhaltige Reformen durchzuführen
und nachhaltiges Wachstum zu unterstützen. Vor
allem aber haben die Finanzkrise und die Diskus-
sionen um die verschiedenen Steueroasen-Listen
der OECD nach seiner Einschätzung verdeutlicht,
dass Liechtenstein auf dem richtigen Weg ist. Zu
den Agenden, um den Finanzplatz international
weiter abzusichern, zählt der Futuro-Leiter die ge-
plante Steuerreform und die Abkommenspolitik.
Ebenso ist für ihn die «Erklärung Liechtensteins»
über die künftige Zusammenarbeit mit anderen
Ländern gegen Steuerhinterziehung und Steuer-
betrug ein wichtiger Meilenstein für die Umset-
zung des Futuro-Gedankens. Liechtenstein habe
sich mit seiner Vorwärtsstrategie dafür entschie-
den, eine Abkommenspolitik zu betreiben, die
den Finanzplatz und den Industriestandort lang-
fristig absichere, um in Zukunft einen uneinge-
schränkten Zugang zu den internationalen Märk-
ten zu ermöglichen.
Frank Wulms, der sprachgewandte und weit
gereiste Niederländer, der auf dem wichtigen
«Zukunftsposten» sitzt, sieht seine Zukunftsarbeit
derzeit jede Woche neu bestätigt. Seine Reform-
schritte sind darauf ausgerichtet, die Professiona-
lität des Finanzplatzes zu erhöhen, damit sich
Liechtenstein damit weltweit Respekt erwerben
kann. |
finanzkrise und die diskussionen um die steueroasen haben
verdeutlicht, dass liechtenstein auf dem richtigen Weg ist
Frank W. WulmsLeiter der Stabsstelle Futuro
mai 2009
k o P f d E s m o n at s
12
Frank W. Wulms Leiter Stabsstelle Futuro
Elektrische Unterstützung für Radfahrer
Inte
llig
ente
Mob
ilit
ät
Eine Innovation im Fahrradbereich setzt sich durch – das Elek-
tro-Velo gewinnt immer mehr Anhänger. Die Hersteller haben für die
neue Fahrrad-Saison noch einen Zacken draufgelegt, was Komfort
und Bedienungsfreundlichkeit betrifft. Mit BionX muss nicht einmal
auf sein Lieblingsrad verzichtet werden, wenn man elektrische Unter-
stützung will: Mit dem Elektronantrieb von BionX können alle Fahr-
räder ausgerüstet werden – selbst Liegeräder, Dreiräder, Falträder und
Mountainbikes werden mit BionX zu E-Bikes.
Radfahren ist gesund. Schon eine regelmässige kurze Fahrt zum
Einkaufen oder an den Arbeitsplatz. Steile Aufstiege in die erhöh-
te Wohnlage, schweres Gepäck oder Gegenwind wandeln das
Vergnügen oft schnell in eine schweisstreibende sportliche
Betätigung. Damit ist es vorbei, seit es E-Bikes gibt – Fahr-
räder mit Unterstützung durch einen Elektromotor, der
sich leicht aufladen lässt und kaum sichtbar ist. Kein
Schweiss mehr auf der Stirn bei der Ankunft im Büro, kei-
ne Atemnot mehr trotz gefülltem Einkaufskorb. Mit dem
«SPARTA – Electro velo», das technische Innovationen mit
modischem Design verbindet.
E-Bikes gibt es heute in einer Vielzahl von Varianten, die es prob-
lemlos erlauben, das richtige Modell für den geplanten Einsatz zu
finden. Eine neue Generation der intelligenten Mobilität hat die
Firma BionX entwickelt. Die Kanadier bauten einen Elektro-
zusatzantrieb für Fahrräder, der durch sein geringes Gewicht
und durch die Flexibilität überzeugt. Kein Fahrrad, vom ein-
fachen Strassenvelo bis zum Hightech-Bike, das nicht umge-
baut werden könnte. Auch die Reichweite überzeugt, denn mit
einer Batterieladung können bis zu 90 Kilometer gefahren wer-
den. Zudem ist ein BionX-Fahrrad ein kleines
E-Kraftwerk, das nicht nur Strom ver-braucht,
sondern auch Strom produziert: Beim Tre-
ten wie beim Bremsen wird Energie in die
Batterie zurückgespeist. Das Display am
Lenkrad gibt ständig Auskunft über
den aktuellen Ladestand der Bat-
terie und erlaubt die freie Wahl
der Unterstützungslevel durch
den Elektromotor.
13
P u b l i r E P o r ta g E E - b i k E
Feldkircherstrasse 749494 SchaanTelefon 00423 232 31 44www.hermann-radsport.liinfo@hermann-radsport.li
Testwochenende 1./2./3. Mai 2009
drückt wird, wird auf elektroni-
schem Wege die Bremsenergie in
die Batterien eingespeist, welche
als Stromzwischenspeicher wirken. Die zurückge-
wonnene Bremsenergie, der Fachmann spricht von
Rekuperationsenergie oder Bremsenergie-Rückge-
winnung, steht somit für die Weiterfahrt wieder zur
Verfügung. Dass solche Fahrzeuge nun grössere
und leistungsfähigere Batterien brauchen als unse-
re konventionell angetriebenen Autos, ist selbster-
klärend. Sind es doch grössere Mengen an Energie,
bzw. Wärme, welche wir durch das Bremsen mit
unseren heutigen Autos ohne Bremsenergie-Rück-
gewinnung an unsere Umwelt abgeben. Nicht ge-
nug damit, das Hybridfahrzeug eröffnet eine kom-
plett neue Palette im Kampf gegen die Luftver-
schmutzung, gegen die Klimaänderungen, Lärm
und anderes mehr. Warum ist dies so?
Abgestellte Autos als Strom-speicher benutzen
Das Jahr hat bekanntlich rund
8800 Stunden. Ein Personenwagen, von Autos ab-
gesehen, welche als Taxifahrzeuge, als Fahrzeuge
für Kurierdienste oder als Fahrzeuge für Service-
dienste eingesetzt werden, wird im Jahresdurch-
schnitt lediglich rund 300 Stunden bewegt. Die an-
dere Zeit, also rund 8500 Stunden im Jahr, steht ein
Auto vor dem Wohnhaus, in der Garage, beim Ein-
kaufszentrum oder auf dem Parkplatz des Arbeits-
gebers. Während diesen 8500 Standstunden könn-
te man eigentlich problemlos die Batterien von
Fahrzeugen mit Elektromotoren bzw. Hybridfahr-
zeugen für die Stromspeicherung nutzen. Bis in ca.
20 Jahren wird dies selbstverständlich sein. Das In-
ternet und E-Mail hat kaum zehn Jahre benötigt,
Die Europäische Kommission,
die Ratspräsidentschaft und Vertreter des Europäi-
schen Parlaments haben sich in Grundzügen auf
eine Strategie für neue Personenwagen verständigt,
welche die Antriebssysteme der Personenwagen
grundlegend verändern werden. Der Elektromotor
als Antriebsmotor und die Batte-
rie als Stromzwischenspeicher
sollen beim Personenwagen die
zentralen Komponenten werden.
Der Verbrennungsmotor, mit
Diesel oder Benzin als Energie-
lieferant, soll nur noch dazu die-
nen, dass das Auto im Strassenverkehr, wenn die
Batterien leergefahren sind, nicht stehen bleibt. Die
ersten Fahrzeuge mit einem solchen Antriebssys-
tem, Hybridfahrzeug genannt, fahren bereits auf
unseren Strassen. Die Fahreigenschaften sind die-
selben wie beim Auto mit konventioneller Kupp-
lung und Getriebe.
Vorteile der Hybridfahrzeuge beim Energieverbrauch
Warum dann auf ein Antriebs-
system mit Elektromotoren und Batterien anstelle
eines Autos mit Getriebe und Kupplung wechseln,
kann man sich fragen? Die Vorteile beim Hybrid-
auto sind frappant, wenn man den Energiever-
brauch und den Schadstoffausstoss betrachtet. Der
Energieverbrauch ist beim Hybridfahrzeug deut-
lich niedriger. Beim konventionellen Fahrzeug wird
beim Bremsen die Bremsenergie in Wärme umge-
wandelt und der Umwelt abgegeben, weil die Brems-
scheiben beim Bremsen oder längeren Abwärtsfah-
ren heiss, vielfach sogar glühend werden. Nicht so
beim Hybridauto. Wenn auf das Bremspedal ge-
Ein hybridauto kann
die bremsenergie
rückgewinnen und für
das Weiterfahren nutzen
Abenteuerspielplatz rund um den Walen-
E n E r g i E
Von Hans Frommelt
Strom speichern im auto14
15
im auto kann solar-, Wind- und Wasserkraftwerksstrom zwi-
schengespeichert werden. Vorarbeiten für diese zukunfts-
weisende technologie sind bereits gemacht. die steckdose
neben dem auto wird in Zukunft zur selbstverständlichkeit.
um etwas Selbstverständliches zu werden. Die
heutigen Hybridfahrzeuge, man spricht bereits von
«konventionellen Hybridfahrzeugen» haben noch
relativ kleine Batterien für die Stromspeicherung.
Auf dem Weg zum ausgereiften Hybridfahrzeug,
wir sprechen von einer Elektromobilität, sind noch
einige Entwicklungsschritte zu absolvieren. Es
müssen noch leistungsfähigere Stromspeicher mit
einer höheren Zyklenfestigkeit entwickelt werden,
welche zudem preisgünstig sind und in grösseren
Mengen produziert werden können. Die elektri-
schen und mechanischen Komponenten sind be-
züglich ihres automobilen Einsatzzweckes zu opti-
mieren.
Das Auto im Stromversorgungssystem
In diesem Zusammenhang wird
sich auch die Stromversorgungsstruktur eines
Stromversorgungsunternehmens sehr stark verän-
dern. Das Hybridfahrzeug eröffnet komplett neue
Möglichkeiten für die Stromspeicherung. Unser
täglicher Strombedarf ist nicht an die Strompro-
duktion der vielen, teilweise unterschiedlichen
Kraftwerkstypen angepasst. Nicht nur Photovol-
taikanlagen und Windenergieanlagen liefern un-
terschiedlich viel Strom. Dies gilt zum Beispiel auch
für Wasserkraftwerke. Die Batterien von Hybrid-
fahrzeugen, wenn wir diese mit dem aktuellen
Fahrzeugbestand multiplizieren, könnten da eine
wichtige Position bei der Stromspeicherung über-
nehmen. Notwendig wäre lediglich eine Steckdose
mit einem Strombezugs- und Stromlieferzähler in
der Garage, beim Vorplatz oder
beim Parkplatz vom Arbeitgeber.
Das Hybridfahrzeug, aber auch
ein reines Elektrofahrzeug, wird somit eine wesent-
liche Komponente für die Konzeption zukünftiger
Stromversorgungssysteme. Die Batterien der Hyb-
ridfahrzeuge würden praktisch vor Ort die schwan-
kende Stromeinspeisung von Photovoltaik-, Wind-
und Wasserkraftwerksstrom übernehmen und aus-
gleichen. Ein Stromversorgungsunternehmer ist
dann nicht mehr ein reiner Stromlieferant und
schickt quartalsweise eine Stromrechnung. Der
Anfang ist mit den Photovoltaikanlagen auf unse-
ren Dächern bereits gesetzt. Strom wird den End-
kunden abgekauft und verkauft. In Zukunft wird
dem Stromendkunden noch ein Beitrag für die
Mitbenutzung seiner Autobatterie vom Hybrid-
fahrzeug vergütet.
Politik steuert Zukunft Dies alles sind nicht futuristische
Gedanken von jemandem, der meint, dass er das
Gras wachsen hört. Die politischen Vertreter bei der
EU, der USA und Japan haben die Grundzüge für
die zukünftige Mobilität festgelegt. Sie sind davon
überzeugt, dass über das Hybridfahrzeug und Elek-
trofahrzeug nicht nur Energie gespart und unsere
Umwelt geschont wird, sondern zudem noch die
Wirtschaftlichkeit, die Versorgungssicherheit und
die Umweltverträglichkeit der Stromversorgung
im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Ener-
gien erhöht wird. Die Automobilhersteller haben
sich auf diese politischen Forderungen bereits ein-
gestellt. Parallel dazu sind nun auch die Stromver-
sorger gefordert. Die Steckdose neben dem Auto
wird zu Selbstverständlichkeit werden. |
Das Hybridfahrzeug ist auch
ein Stromspeicher, sobald eine
Verbindung zum Netz besteht.
Foto
: mar
co N
esch
er
mai 2009
16
mai 2009
Zahnschmelz wird in keiner Weise beschädigt, auch
kleben oder bohren ist nicht notwendig. Moreno
Fiorillo hat sich darauf spezialisiert, dass der Zahn-
schmuck nach den persönlichen, individuellen
Wünschen der meist jungen Kundinnen gefertigt
wird. Damit kann fast garantiert werden, dass
kaum ein Schmuckstück dem anderen gleicht. Weil
es sich um hochwertige Schmuckstücke handelt,
fertigt Moreno Fiorillo den Zahnschmuck aus Gold-
oder Platinlegierungen an.
Professionelle Beratung ist unabdingbar,
wenn es um schöne Zähne geht, die um eine Spur
strahlender gemacht werden. Trotzdem berück-
sichtigt Moreno Fiorillo die persönlichen Wünsche
der Kundschaft, die mit dem Zahnschmuck ein
Stück individueller Persönlichkeitsgestaltung zum
Ausdruck bringen. Ob ein einfacher Stripe oder ein
formschöner Cap – alle Formen in Gold, Weissgold
oder Platin können nach den persönlichen Vorlie-
ben veredelt werden. Die einen wollen nur einen
einzigen Diamanten zum Strahlen bringen, andere
bevorzugen eine Vielzahl von kleinen Brillanten,
wieder andere legen Wert auf die Farbe der Glitzer-
dinger. Schmuckstücke für die Zähne aus dem
Dental-Labor Fiorillo behindern in keiner Weise
die Mundhygiene. Aber sie unterstützen ein strah-
lendes Lächeln beim Flirt an der Bar, deren farbige
Lichtquellen den exklusiv-glitzernden Zahn-
schmuck noch strahlender zum Funkeln bringen.
Ein schmaler Gold-Stripe mit einem Brillanten
unterstreicht auf bezaubernde Art ein charmantes
Strahlen bei Kundenkontakten im Büro oder am
Schalter. Ihre Wirkungen verfehlen die Schmuck-
stücke sicher auch nicht am Strand, wenn die gleis-
sende Mittelmeersonne jedes Lächeln mit einem
speziellen Glitzern begleitet, das jeweils dem Ge-
genüber gilt. Zahnschmuck ist dezent angebracht.
Andere Menschen bekommen ihn nur dann zu
sehen, wenn sie sich mit der Trägerin in unmittel-
barem Kontakt befinden. Noch sind es vor allem
junge Frauen, die sich für Zahnschmuck begeistern
– aber auch in die Männerwelt kommt langsam
Bewegung. |
Schöne Zähne sind ein Geschenk
der Natur. Aber auch wem die
Götter makellose Zähne ge-
schenkt haben, kann sie indivi-
duell weiter verschönern lassen und damit zu ei-
nem speziellen Ausdruck seiner Persönlichkeit und
Ausstrahlung machen – durch ausgesuchten Zahn-
schmuck. Vor allem junge Frauen tragen Zahn-
schmuck und unterstreichen damit ihr besonderes
modisches Flair mit individueller Note. Auf dem
Markt sind verschiedene Arten von Zahnschmuck
erhältlich. Die Szene spricht meist von Dazzler,
Twinkles oder Tattoos, die als kleine Glitzerstein-
chen, Goldplättchen oder Bildchen auf den Zahn
aufgeklebt werden.
Eine andere Art von Zahnschmuck verarbei-
tet Moreno Fiorillo in seinem Dental-Labor. Zahn-
schmuck aus seiner Kollektion wird nicht auf den
Zahn aufgeklebt, sondern wird auf die Zähne auf-
gesetzt und kann somit von der Trägerin selbst
problemlos entfernt oder aufgesteckt werden. Der
Foto
: mar
co N
esch
er
informationen
Fiorillo Dental-Labor, Sägastrasse 34, 9485 Nen-
deln, Telefon +423 373 79 29, E-mail: fiorillo@
adon.li
Moreno Fiorillo macht den Zahn
mit individuellem Zahnschmuck
zum Schmuckstück.
Individueller Zahnschmuck Glitzern auf den Zähnen
l i f E s t y l E
P u b l i r E P o r ta g E
Liechtensteiner Strom aus Wasserkraft – LiStrom NATUR
Im Wasser, das aus unseren Bergen talwärts fliesst, steckt die pure Energie der Natur. Diese Energie machen wir uns schon seit Jahrzehnten zu Nutze, indem wir aus Wasserkraft sauberen Strom produzieren.
LiStrom NATUR stammt zu 100 % aus umweltschonender, inlän-
discher Produktion und bietet deshalb einen ökologischen Mehrwert
gegenüber dem herkömmlichen Strom, der aus dem Ausland im-
portiert wird. Jetzt haben Sie die Möglichkeit, sich genau für diesen
Strom – für LiStrom NATUR – aus unserer einheimischen Wasser-
kraft zu entscheiden. LiStrom NATUR ist ab sofort lieferbar. «Die
LKW möchten eine klare Abgrenzung zwischen dem in Liechtenstein
produzierten und dem aus dem Ausland importierten Strom haben»,
sagt Gabriele Wittwer, Verantwortliche für LiStrom NATUR.
Kleiner Aufpreis – grosse Wirkung Für einen Aufpreis von nur 2 Rappen pro Kilowattstunde gegen-
über dem importierten Strom aus der Schweiz und Österreich ist
sowohl eine Vollversorgung Ihres Haushalts als auch eine Teilversor-
gung mit LiStrom NATUR möglich. Es ist Ihre Wahl.
Beispiel Vollversorgung (Verbrauch Ø Haushalt: 4 Personen)
ca. 5'000 kWh / Jahr Mehrkosten CHF 100.– / Jahr
Teilversorgung
1'000 kWh Mehrkosten CHF 20.– / Jahr
«Wir möchten Kundinnen und Kunden gewinnen, die Ihren Bei-
trag für erneuerbare Stromgewinnung leisten möchten», sagt Gabriele
Wittwer. Weiters führt sie aus, dass die LKW den Erlös aus LiStrom
NATUR zur weiteren Förderung umweltfreundlicher Stromgewin-
nungsanlagen einsetzen werden. Die LKW sind bestrebt, den eigenen
Versorgungsgrad in den kommenden Jahren zu erhöhen. Wir sind
überzeugt, dass dies eine gute Sache ist, in die es sich lohnt, zu inves-
tieren. Li Strom NATUR ist Strom aus Liechtenstein, für Liechtenstein.
Unserer Umwelt zuliebe – uns allen zuliebe.
Wir beraten Sie gerne oder nehmen Ihre Bestellung unter Telefon 236 02 02 oder kunden@lkw.li entgegen. Weitere Infor-mationen erhalten Sie unter www.lkw.li.
Liechtensteinische KraftwerkeIm alten Riet 17, FL-9494 SchaanTel. +423 236 01 11Fax +423 236 01 12kunden@lkw.lihttp://www.lkw.li
Gabriele Wittwer,
Verantwortliche für LiStrom NATUR
«Wenn die Biene von der Erde verschwindet,
dann hat der Mensch nur noch 4 Jahre zu leben;
keine Bienen mehr,
keine Bestäubung mehr,
keine Pflanzen mehr,
keine Tiere mehr,
keine Menschen mehr...»
Die Biene lebt in Gemeinschaft Die Honigbiene gehört zu den
staatenbildenden Insekten. Eine einzelne Biene
kann als Einzeltier nur in der arbeitsteiligen Ge-
meinschaft überleben. Ein Volk besteht aus einer
Königin und je nach Jahreszeit einigen hundert
Drohnen sowie 10 000–50 000 Arbeiterinnen. Dazu
gehört der Wabenbau mit Bienenbrut und Futter-
vorräten. Auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung
vermehrt sich das Volk durch die Bildung eines
Schwarmes. Eine rege Bruttätigkeit, eine gleich-
mässige Temperatur von etwa 35° C, eine ausge-
klügelte Versorgung mit Pollen, Nektar und Wasser
gehören zu den Gemeinschaftsleistungen, die das
Überleben des Bienenvolkes sichern.
Die Königin regiert Die Königin ist das einzige fort-
pflanzungsfähige Weibchen im ganzen Bienenvolk.
Mit der Eiablage sichert sie den Fortbestand und
überträgt ihre Erbanlagen auf alle Mitglieder der
Familie. Verhalten und Leistung werden so haupt-
sächlich von ihr bestimmt. Die Königin legt bis
2000 Eier pro Tag, aus diesen entwickeln sich über
Larven- und Puppenstadium die fertigen Bienen.
Der Königin gilt deshalb in der Bienenzucht beson-
dere Aufmerksamkeit, denn sie gibt Eigenschaften
wie Sanftmut, Sammelfleiss und Widerstands-
Ohne Bienen würde unser Land
hoffnungslos verarmen, denn die Bienen erhalten
unsere Natur und Umwelt. Die Bedeutung der Bie-
nen im ökologischen System ist längst erkannt.
Bienenhaltung ist heute mehr als ein Hobby, sie ist
eine dringende Notwendigkeit
für die Natur, eine unersetzliche
Dienstleistung zum Wohle der
Allgemeinheit. Die Biene, als
kleinstes und faszinierendstes
Haustier des Menschen, wird
durch ihre wertvolle Leistung in
Europa nach Rind und Schwein
zum drittwertvollsten Haustier eingestuft. Ohne
die Arbeit der Bienen als Überträgerin des Blüten-
staubes würden wir sehr wenig Obst und Beeren-
früchte, keinen Raps und keine Samen vieler Nutz-
pflanzen ernten. Der volkswirtschaftliche Nutzen
wird auf etwa das Dreissigfache des Honigertrages
geschätzt. Jedes dritte Nahrungsmittel ist bestäu-
bungsabhängig. Würde diese Be-
stäubung nicht oder nur mangel-
haft erfolgen, so hätte das im-
mense Auswirkungen auf unse-
ren Speisezettel. Wer sich mit
Bienen befasst, öffnet eines der
geheimnisvollsten Bücher unse-
rer Natur und Schöpfung. Es ist
ein Buch, das uns immer wieder
fasziniert, uns in Staunen ver-
setzt, aber auch Dankbarkeit und
Ehrfurcht erkennen lässt. Die
Natur ist die Lebensgrundlage
für den Menschen, für jegliches
Leben. Albert Einstein hat dies so
ausgedrückt:
die königin sichert den
fortbestand und überträgt
ihre Erbanlagen auf alle
mitglieder der familie
Abenteuerspielplatz rund um den Walensee
n at u r
Von Manfred Biedermann
Faszination Bienen Ohne Bienen kein Leben18
19
bienen zählen zu den faszinierendsten arten der tierwelt, die in enger ge-
meischaft leben. ohne bienen wäre unsere natur arm dran und auch der
speisezettel der menschen wäre reduziert. die fleissigen bienen werden aber
von krankheiten bedroht.
fähigkeit weiter. Die Fortpflan-
zung ist die einzige Aufgabe der
männlichen Bienen, der Droh-
nen. Ihnen fehlen alle Organe,
die sie zu Stockarbeiten oder
Sammeltätigkeiten befähigen
würden. Sie sind abhängig von
der Pflege durch die Arbeitsbienen. So werden die
Drohnen auch als Faulenzer bezeichnet, die nur auf
ihre Stunde warten und dies an Drohnensammel-
plätzen. Sie paaren sich mit der Jungkönigin hoch
oben in der Luft. Unmittelbar nach der erfolgten
Paarung stirbt der Drohn. Im Spätsommer werden
die überflüssigen Drohnen nicht mehr gefüttert
und in der «Drohnenschlacht» aus dem Bienenvolk
ausgestossen.
Das Leben einer Biene Das Leben der Arbeiterin ist kurz
und intensiv. Sie führt in ihrem kurzen Leben eine
Reihe von Berufen aus. 21 Tage nach der Eiablage
schlüpft sie aus der verschlossenen Zelle und be-
ginnt ihre Tätigkeit als Putzfrau. Später füttert sie
als Ammenbiene die Larven, im nächsten Beruf
wird sie Bauarbeiterin, produziert Wachs und formt
dieses mit ihren Genossinnen kunstvoll zu Waben.
Nach der Wächtertätigkeit wird sie Sammlerin. In
dieser aufreibenden Arbeit schuftet sie sich buch-
stäblich zu Tode, sie sammelt unentwegt Nektar,
Blütenstaub, Kittharz und Wasser. Die Sommerbie-
nen sterben nach 50 bis 60 Tagen, die Überwinte-
rungsbienen werden einige Monate alt, sie sichern
das Überleben im Gesamtorganismus. In Liechten-
stein betreuen zurzeit etwa 100 Imkerinnen und
Imker rund 1000 Bienenvölker. Rechnet man, dass
von einem Volk ein Drittel Flugbienen sind, so sind
an schönen Frühlingstagen 15 Millionen Bienen un-
terwegs, bestäuben die Blüten und sammeln Nektar
für den wertvollen Liechtensteiner Bienenhonig.
Die Imker sind gefordert Durch die Veränderungen in
unserem Landschaftsraum verschlechtern sich die
Lebensbedingungen der Bienen stetig. Mit jedem
Quadratmeter Boden, welcher der Natur entzogen
wird, verkleinert sich das Nahrungsangebot der
Bienen. Verschiedene weitere Faktoren beeinträch-
tigen die Entwicklung der Bienenvölker, so etwa die
aus Asien eingeschleppte Varroamilbe. Sie kann
nicht mehr ausgerottet werden. Aggressive Brut-
krankheiten treten verstärkt auf in Regionen mit
hoher Bienenpopulation. Das Immunsystem gerät
aus dem Gleichgewicht. Eine weitere Bedrohung
stellt auch der Einsatz gewisser Pflanzenschutzmit-
tel dar. Der Imker übernimmt also eine Funktion,
die immer mehr an Bedeutung gewinnt, denn ohne
seine seriöse und fachkundige Betreuung können
die Bienenvölker heute kaum noch überleben. |
Foto
s: m
arco
Nes
cher
Die Bienenkönigin inmitten ihres
Hofstaates. Zur Information über
Alter und Identität wird der
Königin ein farbiges Plättchen auf
das Rückenschild geklebt.
Zur Person
Manfred Biedermann ist aktiver imker, Bienen-
inspektor und Präsident des Liechtensteiner
imkervereins.
mai 2009
20
k u n s t d E n k m ä l E r
Von der Jagdhütte zum alpenverein
«Die Hütte (1428 m) liegt hoch
über dem Rheintal oberhalb von
Planken. Die ehemalige Jagdhüt-
te wurde zur modernen Alpen-
vereinshütte ausgebaut. Die Um-
gebung ist von grünen Wiesen und Wäldern ge-
prägt und ausgesprochen voralpin und demzufolge
äusserst familienfreundlich. Die Hütte ist Ausgangs-
punkt zur Überschreitung der Dreischwestern kette
zum Fürstensteig nach Gaflei – erfordert Tritt-
sicherheit und Schwindelfreiheit.» Mit diesen Wor-
ten beschreibt der Liechtensteinische Alpenverein
die Gafadurahütte, die ab Mitte Mai bis zum 18. Ok-
tober 2009 wieder geöffnet werden soll. Die Gafa-
durahütte ist Endziel für viele Wanderer, die sich
auf der Terrasse mit kräftiger Kost nach dem steilen
Anstieg stärken und gleichzeitig den herrlichen
Ausblick in das Rheintal und die gegenüberliegen-
den Bergketten der Schweiz geniessen wollen. Zu-
nehmend hat sich die ehemalige Jagdhütte in den
letzten Jahren als Ziel von Mountainbikern heraus-
kristallisiert, die in den steilen Kehren von Planken
nach Gafadura eine Herausforderung suchen. Aber
die Gafadurahütte ist auch Zwischenstation für
Bergwanderer, die ein Nachtlager suchen, bevor sie
über die Drei Schwestern weiter in die liechtenstei-
nische Bergwelt vordringen. Für müde Wanderer,
die im Morgengrauen schon aus den Federn wollen,
bietet die Gafadurahütte derzeit 42 Lager an.
Gafadura, im Besitz der Gemeinde Planken,
wird schon seit langer Zeit als Alp bewirtschaftet.
Erste urkundliche Erwähnungen findet Gafadura
zur Zeit der Grafen von Brandis zu Beginn des
16. Jahrhunderts. Die heutige Gafadurahütte wurde
aber erst in den Jahren 1926/27 im Auftrag des
Fürsten Johann II. (1858–1929) als «Sommerhaus»
erbaut, das den Zweck erfüllen sollte, fürstlichen
Jagdgästen einen angenehmen Aufenthalt hoch
über dem Rheintal zu bieten. Die Pläne der Baube-
willigung zeigen, bei einem Grundriss von rund
15 x 10 Meter, acht Zimmer, darunter ein «Jägerzim-
mer» im Mansardengeschoss. Das Kellergeschoss
wurde gemauert und darüber mit Rundhölzern ein
eingeschossiger Strickbau errichtet, über dem sich
eine Mansarde hinzieht, die heute als Massenlager
dient. Das Satteldach ist mit Schindeln bedeckt. Ein
Anbau mit Sanitäranlagen erfolgte in den Jahren
1968/69. Nach dem Tod von Fürst Johann II. im
Jahre 1929, nur kurze Zeit nach Einweihung der
Jagdhütte, wurde das fürstliche Jagdgebiet verpach-
tet. Der Gemeinde Planken war ein Vorkaufsrecht
für den Erwerb der Hütte eingeräumt worden,
machte jedoch 1954 keinen Gebrauch davon. Die
Gafadurahütte ging deshalb zuerst an private Hän-
de über, gelangte dann aber 1967/68 in den Besitz
des Liechtensteinischen Alpenvereins. Um die ehe-
malige Jagdhütte als Unterkunftshütte für Berg-
wanderer nutzen zu können, wurden verschiedene
bauliche Anpassungen vorgenommen, jedoch der
ursprüngliche Gebäudecharakter gewahrt. Eine
Fassadensanierung 1995 nahm die Bauherrschaft
zum Anlass, die frühere Gestaltung herzustellen –
grüne Fensterläden, weisses Fensterfutter und hel-
le Dachuntersicht an der Giebelseite. |
Die Gafadurahütte auf 1428 m
über Meer die 1926 als
fürstliche Jagdhütte erbaut wurde,
gehört heute dem Alpenverein.
Foto
: mar
co N
esch
er
mai 2009
das buch zum thema
Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein. Cornelia Her-
mann: Das Oberland. Gesellschaft für Schweizerische Kunstge-
schichte. 2007
CH-
+41@
Endlich durfte sie loslegen: An-
gelica Olivo scheint um ihr Leben zu spielen, Pro-
kofjews Violinenkonzert Nr. 1 – und Claudio Ab-
bado ist berührt. Tag für Tag elf Stunden, zwei Jah-
re lang, hatte die sechzehnjährige Geigerin geübt.
Und jetzt will der grosse Dirigent
ihr dabei helfen, was das Wich-
tigste und zugleich Schwierigste
für jeden Künstler ist: ihr Talent
zu entwickeln, ihren Weg zu fin-
den. Für das Konzert am Valen-
tinstag 2009 bekam Angelica
eine neue Violine in die Hände
gelegt. Eine vom Madrider Geigenbauer Laurent
Lopez nachgebaute Ruggeri. Die gehört zur Samm-
lung der Hilti Foundation, die mit drei Millionen
US-Dollar das Simon-Bolivar-Jugendorchester aus
Venezuela fördert.
Holt Jugendliche raus aus den Slums
«Wir haben in Luzern zusam-
men eine Tasse Tee getrunken und ich habe mich
gefragt, warum das Orchester noch keinen Sponsor
hatte», erzählt Egbert Appel, Geschäftsführer der
Hilti Foundation, vom ersten Treffen mit Gustavo
Dudamel, dem Dirigenten. Das war im Sommer
2007. Der damals Sechsundzwanzigjährige Duda-
mel war schon ein Superstar in Venezuela, einer, der
geschafft hat, was alle wollen. Der Lockenkopf aus
der Provinzstadt Barquisimeto hat sich in die Welt
gespielt. Der Mann, der sein Orchester mit ganzem
Körpereinsatz und reger Mimik im Griff hat, gilt
heute als einer der begabtesten und faszinierend-
sten Dirigenten. Seine Mentoren Claudio Abbado,
Daniel Barenboim und Simon Rattle loben ihn in
höchsten Tönen. Rattle und Abbado dirigieren das
Jugendorchester Simon Bolivar regelmässig.
Mit guten Instrumenten spielen
die jungen Menschen noch mal so gut, hat sich
Egbert Appel beim Tee gedacht. Und er schickte
Musikprofessoren los, in erlesenen Ateliers und
Werkstätten in Madrid, Rom, Luzern, Berlin und
London Kontrabasse, Celli, Violinen, Violen und
Bögen zu suchen. Auf ihrer Reise fand sich auch
eine Violine des italienischen Geigenbauers Loren-
zo Ventapane, Jahrgang 1843. Mit der spielt jetzt der
Konzertmeister des Simon-Bolivar-Jugendorches-
ters Alejandro Carreno. «Ziel ist: neue Instrumen-
te für alle Musiker», sagt Appel. Dass es dieses
Orchester überhaupt gibt, ist das Ergebnis von «El
Sistema». Hinter dem Modell stecken 34 Jahre
Idealismus des Musikers und Politikers José Anto-
nio Abreu. Er holte 1975 elf Jugendliche aus den
Slums in eine Tiefgarage zur Musikprobe, kurz da-
«El sistema» setzt drogen,
gewalt und Verwahrlosung
in Venezuela geigenklänge
entgegen
k u lt u r
lieber eine eigene geige in der hand als ein messer. das Jugendsinfonie-
orchester simon bolivar spielt sich aus den Elendsvierteln in die Welt. die
hilti foundation hilft mit neuen instrumenten, das Wunder von Venezuela
weiterzutragen.
Von Kornelia Pfeiffer
Glühend vor Leidenschaft Ein Wunder mit System22
23
mai 2009
rauf waren es Hunderte. Mit ru-
higer Stimme spricht Abreu aus
dem Off zum Dokumentarfilm
«El Sistema», der am 4. Mai beim
Rose d’Or Festival in Luzern
Deutschschweizer Premiere hat. «Heute kämpfen
wir mit den Mitteln der Kunst um eine neue Gene-
ration von Kindern und Jugendlichen», erklärt er
das einzigartige Netzwerk aus Kinder- und Jugend-
orchestern, das heute über 265'000 Kindern All-
tagsstruktur und Lebenssinn gibt. Ziel war es, jun-
gen Leuten aus Elendsvierteln und sozial schwa-
chen Familien durch die Musik Würde, Selbstver-
trauen und ein Leben ohne Gewalt und Drogen zu
bieten. Daraus entstand eine nationale Musikschul-
bewegung. An der Spitze der Pyramide steht das
nationale Jungendsinfonieorchester Simon Bolivar.
Der Film beleuchtet die Ausbil-
dungsstufen an den nationalen Musikschulen. Etwa
wie die Jüngsten mit einem «Papierorchester» –
Streichinstrumenten aus Pappe – üben, weil das
Geld für echte Instrumente fehlt. Fragen, wie sich
die Musikbewegung zur Revolution von Präsident
Hugo Chavez verhält, bleiben unbeantwortet. Das
Sistema-Modell setzt dem Kreislauf von Drogen,
Gewalt und Verwahrlosung Geigenklänge entge-
gen. «Mit der Musik erfahren die Kinder auch
Disziplin, das gibt ihnen Vertrauen und Halt, sie
lernen Rücksicht und Verantwortung kennen», sagt
Dudamel, selber Kind des Simon-Bolivar-Orches-
ters. Zehn Jahre war er alt, als ihn seine Freunde zu
einer Probe mitnahmen. Sistema gab ihm eine
Geige und irgendwann ging er ans Dirigentenpult.
Was man Kindern in die Hand gibt
Auch die junge Violinistin Ange-
lica Olivo studiert nun am Konservatorium in Ca-
racas. Sie zog mit ihrer ganzen Familie aus einem
Armenviertel in Barquisimeto fort. «Das Projekt
verbindet Kultur, Bildung und soziale Entwicklung
– das ist uns wichtig», sagt Egbert Appel. Auf dem
Gelände einer verlassenen Trabrennbahn habe er
erlebt, mit wie viel Musizierlust schon Dreijährige
den Takt auf Trommeln schlagen – ihre Mütter mit
dabei. Die Regierung von Venezuela hat begriffen,
dass bei Kindern und jungen Leuten entscheidend
ist, was man ihnen in die Hand gibt: Mit einer Gei-
ge erzeugen sie im ungünstigsten Fall falsche Töne.
Wo das Simon-Bolivar-Jugendorchester spielt, hö-
ren sich Beethoven, Mahler, Schubert ungestümer
an als gewohnt – jeder spielt, als ginge es um sein
Leben. |
Musik gibt den Kindern Vertrauen
und Halt, sagt Gustavo Dudamel,
selber Kind des Simon-Bolivar-
Orchesters.
Foto
s: H
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film-Premiere
Der Dokumentarfilm «El Sistema» hat beim Rose d’Or Festival in
Luzern Deutschschweizer Premiere. montag, 4. mai, 20.15 Uhr, Kino
Bourbaki Luzern
Überall klackt und piepst es heute,
das Computer-Zeitalter hat die
Menschheit eingeholt, erleichtert
das Leben, macht aber auch zum
Sklaven der Technik. Die Entwicklung ist rasant fort-
geschritten in den letzten Jahren. Fast atemberau-
bend, wenn man nur ein Vierteljahrhundert zurück-
denkt. Damals, am 4. Mai 1984, hat der Triesner Her-
mann Beck eine Pioniertat vollbracht und die erste
Computer-Schule für Liechtenstein und für die um-
liegende Region eröffnet. «Jetzt kann jedermann
problemlos und für wenig Geld das Wichtigste über
die faszinierenden Möglichkeiten der Computer-
Technik lernen», lautete die Werbung des Micomp-
Chefs, der an 7 IBM Personal Computern den Ein-
stieg in die Computer-Welt ermöglichte. Und zwar
für alle, wie es in seiner Werbung hiess – für «Mana-
ger, Hausfrauen, Handwerker, Schüler, Lehrer, Büro-
Chefs, Sekretärinnen». Mit einer Feierstunde, an der
Gäste aus Politik und Wirtschaft, aus der Gemeinde
Triesen und der Landesverwaltung teilnahmen, er-
öffnete Hermann Beck seinen Schulungsraum, der
vielen den Einstieg in die Computer-Welt eröffnete.
Zuerst hatte Hermann Beck seine Dienstleistungs-
palette für Unternehmen kontinuierlich ausgebaut,
nun folgte mit der Eröffnung der ersten Computer-
Schule in unserem Land das «Tüpfchen auf dem i»
für die Nutzer der neuen Technik. In den Zeitungen
wurde damals voller Begeisterung
über diese Neuheit berichtet: «Die
technischen Hilfsmittel, die für
den Unterricht zur Verfügung
stehen, dürfen als die momentan
modernsten bezeichnet werden»,
schrieb das «Liechtensteiner Va-
terland». Ein Farbbild-Grosspro-
jektor projiziere den Bildschirm-
inhalt auf eine Leinwand, womit
es für die Schüler sehr einfach sei,
dem Unterricht zu folgen. Über-
dies seien alle Computer-Systeme
im Schulungsraum durch ein
lokales Netzwerk miteinander
verbunden. Das Kursprogramm, das die Micomp-
Computerschule damals anbot, reichte von Einfüh-
rungskursen für Personalcomputer über Program-
mierkurse für Basic, Cobol, Fortran und Pascal bis zu
anwendungsorientierten Kursen wie Multiplan,
dBase II – moderne Dinge zur damaligen Zeit, die
heutigen Computer-Freaks nur ein müdes Lächeln
ab- nötigt. Micomp-Chef Hermann Beck schrieb
aber damals mit seiner Computer-Schule ein Stück
moderner Geschichte für Liechtenstein. Mit dem
Angebot von Kursen an alle, die sich für Computer
interessierten oder aufgrund der technischen Aus-
stattung moderner Büros interessieren mussten, hol-
te der innovative Unternehmer den Computer vom
hohen Olymp auf den Boden der täglichen Anwen-
dung herunter. Seine Kursangebote richteten sich
an Klein- und Mittelbetriebe, die sich vor dem Ent-
scheid für den Einsatz eines PC-Systems in Hard-
und Soft ware ausbilden lassen wollten. Kurse für die
Auftragsbearbeitung, die Finanzbuchhaltung oder
die Debitorenverwaltung reizten manche KMU
schon damals, von den Möglichkeiten der moderns-
ten Technologie Gebrauch zu machen.
«Wer in Zukunft mitreden will», sagte Mi-
comp-Chef Hermann Beck damals, «muss hier ein-
fach Bescheid wissen.» Was damals fast etwas gewagt
als Vision tönte, ist schon längst Wirklichkeit. Ohne
Computer geht heute (fast) nichts mehr! |
Z E i t g E s c h E h E n
24 Freitag, 4. März 1984 micomp eröffnet erste Computer-Schule
Die erste Computer-Schule in der
Region wurde von Micomp-Chef
Hermann Beck in Triesen eröffnet. Fo
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mai 2009
a u t o
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mai 2009
Am Genfer Autosalon stell-
te Audi das neue A5 Cabriolet
vor, nun steht das Cabrio mit
dem klassischen Verdeck bei den
Händlern. Pünktlich zum Früh-
jahr, wenn alle auf die Open-
Saison warten. Während andere
Hersteller mehr auf Metall-Dä-
cher setzen, die sich abklappen
lassen, blieb Audi auch beim neu-
en A5 beim Stoffdach, das sich in
nur 15 Sekunden platzsparend
zusammenfaltet und im Koffer-
raum versenkt. Kommt die Son-
ne überraschend hervor, kann
das Dach auch während der Fahrt geöffnet werden,
sofern die Geschwindigkeit nicht mehr als 50 km/h
beträgt. Für das A5 Cabriolet stellt Audi verschie-
dene Motoren für Benzin und Diesel zur Auswahl.
Die Motorenpalette mit drei Benzinmotoren und
zwei Dieseltriebwerken lässt keine Wünsche offen.
Die Antriebsaggregate geben dem Fahrer
schon beim Einsteigermodell das Gefühl von Frei-
heit, das beim Top-Modell mit 333 PS – das S5 ge-
nannt wird – kaum noch gesteigert werden kann.
Die in allen Benzinmotoren eingesetzte Technolo-
gie verbrennt durch die Direkteinspritzung den
Kraftstoff schneller und effizienter. Bei den TFSI-
Motoren sorgt die Turboaufladung für zusätzliche
Kraftentfaltung. Dabei sind alle Modelle sparsam
im Verbrauch des Kraftstoffs – die Werkangaben
nennen Werte von 6,8 bis 8,6 Liter auf 100 Kilome-
ter. Zur Kraftübertragung stehen ein Sechsgang-
Schaltgetriebe, die stufenlose Multitronic und eine
neue, blitzschnell schaltende Siebengang-S-tronic
zur Auswahl. Die satten Kraftreserven bringt das
Audi Cabrio dank seiner breiten
Spur und die optimierte Achs-
lastverteilung kontrolliert auf die
Strasse. Zahlreiche innovative
Ausstattungen, die teilweise auf
der Aufpreisliste stehen, sorgen
für spürbar agiles Handling und
sportliche Fahrdynamik, kombi-
niert mit dem Frischluftvergnü-
gen des schicken Cabriolets. Zu
den Highlights zählt beim Quatt-
ro das Sportdifferenzial, das die
Räder der Hinterachse einzeln beschleunigt und
damit speziell in den Kurven für dynamische Agi-
lität sorgt. Das optionale Audi drive select lässt auf
Knopfdruck zwischen drei Einstellungen wählen –
comfort, auto oder dynamic.
Audi bietet auch einen side assist an, einen
Spurwechselassistenten, der mit Hilfe von Radar-
sensoren den toten Winkel und das Verkehrs-
geschehen hinter dem Auto beobachtet. Ein Auf-
leuchten im Aussenspiegel warnt automatisch,
wenn ein damit erfasstes Fahrzeug bei einem Spur-
wechsel für kritisch gehalten wird. Die Ausstattung
des Audi A5 Cabrio ist auf pures Fahrvergnügen
angelegt. Dafür sorgt die Klimaautomatik, die sich
die vorgewählte Temperatur sowohl bei offenem als
auch bei geschlossenem Verdeck merkt und ent-
sprechend selbst einstellt. Die
Ledersitze sind mit einem Auf-
heizschutz ausgerüstet, welche
die Eigenschaften des Leders
nicht beeinflussen, aber die
Oberflächentemperatur um bis
zu 20 Grad vermindern lässt. |
Das Verdeck des A5 Cabriolets
öffnet sich in 15 Sekunden und
kann auch bei nicht allzu
schneller Fahrt bedient werden.
Lust auf frische Luft audi a5 Cabriolet mit Stoffdach
Foto
: aud
i
Austrasse 37 • 9490 VaduzTelefon 237 77 00
Im Gesamtkonzept der von der
Regierung neu geschaffenen Informations- und
Beratungsstelle Alter (IBA) wird auch der Aufbau
einer Freiwilligenbörse als eine Hauptaufgabe defi-
niert. Damit soll die Freiwilligenarbeit in Liechten-
stein erstmals strukturiert und
koordiniert aufgebaut und be-
treut werden. Hauptanliegen ist
es somit, das freiwillige Engage-
ment der Bevölkerung zu fördern
und das grosse Potential an Wis-
sen und Erfahrungen – nicht nur
der Seniorinnen und Senioren – zum Wohle der
Menschen in unserem Land einzusetzen. Der Auf-
bau und die Betreuung der Freiwilligenbörse ist ein
Auftrag vom Ressort Soziales an die Informations-
und Beratungsstelle Alter (IBA), welche unter der
Trägerschaft des Liechtensteiner Seniorenbundes
(LSB) steht.
Die Ziele der Freiwilligenbörse Gesellschaftspolitisch: Förderung
des freiwilligen bürgerlichen Engagements, Gene-
rationenübergreifende Hilfestellungen, Entlastung
der staatlichen Aufgaben, Solidarität zwischen so-
zialen Schichten und den Geschlechtern, Engage-
ment für Mitmenschen.
Sozialpolitisch: Unabhängig von
sozialer Schicht, Niederschwelliges Angebot, Kos-
tenlose Dienstleistungen, Förderung des Zusam-
menlebens und der Gemeinschaft.
Zwischenmenschlich: Sinnvolle
und sinnstiftende Aufgaben, aktive Freizeit- und
Lebensgestaltung, Einsatz von eigenen Ressourcen,
Gegenseitiges geben und nehmen, Förderung
brachliegender Talente, persönliche Kontakte auf-
bauen und pflegen, Stärkung des Selbstwertge-
fühls.
Was ist eigentlich Freiwilligenarbeit?
Freiwilligenarbeit in diesem Pro-
jekt wird als kostenloser und unentgeltlicher Ein-
satz auf freiwilliger Basis definiert. Dabei möchten
die «Anbieter» keine längerfristigen Verpflichtun-
gen eingehen. Das zeitliche Engagement entschei-
den die Freiwilligen selber. Diese erhalten (auf
Wunsch) eine Fahrt-Spesenentschädigung. Eine
entsprechende Anerkennungskultur für die Frei-
willigen wird aufgebaut. Die Freiwilligenbörse
Liechtenstein basiert auf den zwei Ebenen Angebot
und Nachfrage (Anbieter und Abnehmer). Anbieter
sind freiwillige Einzelpersonen, Abnehmer können
sowohl Einzelpersonen als auch soziale Institutio-
nen, Vereine und Organisationen sein. Grundsätz-
lich gibt es keine Einschränkungen in den Möglich-
freiwilligenarbeit in diesem
Projekt wird als kostenloser
und unentgeltlicher Einsatz
auf freiwilliger basis definiert
g E s E l l s c h a f t
seit märz 2009 gibt es in liechtenstein eine freiwilligenbörse. Verantwort-
lich für die umsetzung ist die informations- und beratungsstelle alter (iba).
die freiwilligenbörse ist nicht nur für senioren gedacht, sondern es steht der
generationenübergreifende gedanke im Vordergrund.
Von Franz-Josef Jehle
«Ma hilft anand» Die Freiwilligenbörse 26
27
keiten der Angebote, sie dürfen
jedoch nicht gesetz- oder sitten-
widrig sein. Nachfolgend einige
Beispiele: Betreuung von Kin-
dern, Leih-Omas und Leih-Opas, Botengänge, Be-
gleitung bei Behördengängen, Fahrdienste, Besu-
che bei älteren, kranken und alleinstehenden Men-
schen, Nachhilfe-Unterricht, Kleider nähen oder
umändern, Reise- und Ferien-«Gspänle», Pflege
der Natur und Umwelt, Wäsche waschen oder bü-
geln für ältere Menschen, Einführung in techni-
sche Apparate wie Fernseher/Video, PC, Handy,
Hilfestellungen für Jungunternehmer, Besuch von
älteren Menschen in Schulen und Kindergärten
(aus früheren Zeiten erzählen), Mitarbeit in diver-
sen Vereinsvorständen – und so weiter.
Gesucht werden freiwillige Helfer von Einzelperso-
nen, von sozialen Institutionen wie Familienhilfe,
Mahlzeitendienst, Seniorengruppierungen, Sama-
riter oder von kulturellen Institutionen, von Verei-
nen und Organisationen. Aber auch Pfarreien,
kirchliche Vereinigungen oder Bildungsinstitutio-
nen sind froh um freiwillige Helfer, ebenso Dach-
organisationen aus Industrie und Wirtschaft, bei-
spielsweise bei der Hilfe für Jungunternehmer.
Wie funktioniert die Freiwilligenbörse?
Angebote von freiwilligen Hel-
fern und Nachfrage nach freiwilligen Helfern für
Privatpersonen oder für Institutionen und Organi-
sationen werden auf einer Datenbank bei der Infor-
mations- und Beratungsstelle Alter (IBA) erfasst.
Wer ein Angebot hat oder wer Hilfe braucht, kann
sich bei der IBA melden. Interessierte, die noch
mehr wissen wollen als über die Homepage in
Erfahrung gebracht werden kann, werden gerne zu
einem Kennenlern-Gespräch und einem weiteren
Gedankenaustausch eingeladen.
Aktiv – sicher – selbstbestimmt im Alter
Seit dem 1. September 2008 ist
die neue Informations- und Beratungsstelle Alter
des LSB geöffnet. Franz-Josef Jehle ist Ansprech-
person für alle Anliegen der Alters-Prävention. Zu
den konkreten Aufgaben gehören: Umfassend und
unkompliziert über Möglichkeiten der Prävention
und Unterstützungsangebote zu informieren –
Antworten auf Fragen zur Gestaltung der aktuellen
Lebenssituation zu geben – Vermittlung und orga-
nisieren von Hilfestellungen für Seniorinnen und
Senioren und ihre Angehörigen – Freiwilligenar-
beit fördern und unterstützen (Freiwilligenbörse) –
Bedürfnisse der älteren Menschen erkennen und
Angebote formulieren. |
Die Freiwilligenbörse koordiniert
Angebote von freiwilligen
Helfern und Nachfrage nach
Hilfeleistungen.
Foto
s: L
SB
Zur Person
Franz-Josef Jehle ist Leiter der informations- und Beratungsstelle
alter (iBa) und dort auch verantwortlich für die Umsetzung der Frei-
willigenbörse. Die iBa ist in der Post-Strasse 15 in Schaan unterge-
bracht.
informationen im internet unter www.seniorenbund.li in der Rubrik
«Freiwilligenbörse» oder per Telefon 230 48 01 oder per E-mail
iba@seniorenbund.li.
mai 2009
Leuchten-Atelier Frey
Giuf 95 / SevelenT 081-750 14 05
Die ganz persönliche Beratung
r ä t s E l - s Pa s s
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mai 2009
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30
Dass sie glaubensstark besetzt sind, ist durch die
geringere Entfernung zu einem im Himmel waltenden Erschaffer
ziemlich nahe liegend. Äusseres Symbol der Gottesnähe ist das auf
vielen Bergspitzen errichtete Gipfelkreuz. Losgelöst von den irdischen
Plagen ist man ein kleines Stück-
chen jenem näher gerückt, der all
die Mühen und Qualen eines
Aufstiegs erschuf. Dass man das
Tempo des Näherrückens auch
dramatisch steigern kann, macht jene Gedenktafel deutlich, die am
Fusse eines Felsens steht: «Hier fand X. Y. den schnellsten Weg zu
Gott.» Berge bergen mehr als nur das, dass sie existieren. Sie befinden
sich heute im Spannungsfeld zwischen Ruhezone und Ort massiver
Übernutzung. Für Mensch, Tier und Pflanzen. Mag
ein Gipfelkreuz ein durch Menschenhand erbautes,
aber schlichtes alpines Symbol sein, so stechen
andernorts Sendemasten, gleich einer medialen In-
jektionsnadel aus dem höchsten Punkt eines Fels-
massivs. Nötig oder unnötig? Wahrscheinlich bei-
des. Und daher immer wieder zu diskutieren. In
diesem Spannungsfeld befindet sich oftmals auch
der Liechtensteiner Alpenverein, welcher in diesem
Jahr sein 100-jähriges Jubiläum begehen kann. 1909
aus Tradition und Zeitgeist entstanden, ist der Ver-
ein heute den Anfängen entwachsen und beschäf-
tigt sich mit einer Vielzahl von Themen unserer
alpinen Heimat. In seinem über weite Teile ehren-
amtlichen Tätigkeitsfeld beschreitet der Verein
durch sein breites Tourenangebot viele Wege und Gipfel, entscheidet
über die Nutzung seiner beiden Hütten, der Gafadurahütte oberhalb
von Planken und der Pfälzerhütte auf dem Bettlerjoch, bietet Pro-
gramm und Erlebnis für Jung und Alt und versucht, der Natur mehr
zu geben als zu nehmen. Oftmals wird kontrovers über Sinn und
Unsinn geplanter Vorhaben diskutiert. Aber immer im Bemühen,
diese Absichten möglichst – nun sei das Wort genannt – nachhaltig zu
planen. So bemüht sich der Alpenverein im laufenden Jahr eine Viel-
falt an Projekten und Aktivitäten durchzuführen, welche seinen statu-
tarischen Zielen gerecht werden. Als grösster Verein Liechtensteins, es
sind über 2300 Mitglieder eingetragen, wird es wohl nicht gelingen,
alle anzusprechen. Aber der Versuch gilt, als ein Zacken auf dem
Alpen bogen angesehen und gehört zu werden. Zum Wohle von uns
allen. Denn es gibt nur einen Rivalen beim Bergsteigen oder Klettern:
Man nimmt es mit sich selbst auf. |
berge befinden sich heute im spannungsfeld
zwischen ruhezone und ort massiver Übernutzung
Daniel Schierscher Ein Zacken im alpenbogen
Daniel SchierscherPräsident des Liechtensteiner Alpenvereins
mai 2009
Foto
: Jen
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