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Tierärztliche Hochschule Hannover
Einfluss einer postpartalen Kalziuminfusion auf den
Puerperalverlauf bei pluriparen Kühen
INAUGURAL – DISSERTATION
Zur Erlangung des Grades einer Doktorin
-Doctor medicinae veterinariae-
(Dr. med. vet.)
Vorgelegt von
Ilka Manthe
Schwedt/Oder
Hannover 2012
Wissenschaftliche Betreuung: Prof. Dr. H. Bollwein, Klinik für Rinder
1. Gutachter: Prof. Dr. H. Bollwein
2. Gutachter: Prof. Dr. H. Sieme
Tag der mündlichen Prüfung: 22. November 2012
Dem einen, der mir die Welt zu Füßen legt indem er ihr
zusammen mit mir aufs Dach steigt und den anderen,
die mir zweimal geholfen haben auf eigenen Beinen zu
stehen und zu gehen. Für unendliche Liebe und Kraft,
Freude und Hoffnung, Mut und Stärke, Glaube und den
Dickschädel meine Träume zu leben.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung 1 2 Schriftum 3 2.1 Kalziumstoffwechsel 3 2.2 Definition Hypokalzämie 5 2.2.1 Klinische Hypokalzämie 6 2.2.2 Subklinische Hypokalzämie 7 2.2.3 Auswirkungen der Hypokalzämie 7 2.2.4 Prophylaxe 11 2.2.4.1 DCAB 12 2.2.4.2 Kalziumarme Fütterung 13 2.2.4.3 Orale Substitution 14 2.2.4.4 Vitamin D3 17 2.2.4.5 Parathormon 18 2.3 Die uterine Involution 19 2.4 Ovarieller Zyklus im Puerperium 27 2.5 Prostaglandine im peripartalen Zeitraum 28 2.6 Energiestoffwechsel im peripartalen Zeitraum 31 2.6.1 Negative Energiebilanz 32 2.6.2 Nicht veresterte freie Fettsäuren 33 2.6.3 � – Hydroxybutyrat 34 2.6.4 Auswirkungen der negativen Energiebilanz auf die Uterusinvolution und das Zyklusgeschehen 35 3 Material und Methoden 38 3.1 Studienbetrieb 38 3.2 Versuchsdurchführung 40 3.2.1 Versuchsaufbau 40 3.2.2 Versuchstiere 41 3.3 Ultraschallgerät 42 3.4 Untersuchungen 43 3.4.1 Klinische Untersuchung 43 3.4.2 Sonographische Untersuchungen im B – Mode 44 3.5 Blutproben 47 3.5.1 Entnahme und Aufbereitung 47 3.5.2 Bestimmung 48 3.5.2.1 Hormone 48 3.5.2.2 Kalzium, � – Hydroxybutyrat, NEFA 48 3.6 Daten 50 3.7 Statistik 51 4 Ergebnisse 52 4.1 Nachgeburtsverhaltungen und Metritiden 54
4.2 Uterusgröße, Fluktuationsgrad, Kontraktilität, Asymmetrie 55 4.3 Geruch und Viskosität der Lochien 56 4.4 Ultrasonographische Untersuchung 57 4.4.1 Karunkeln 57 4.4.2 Uteruslumen 59 4.5 Corporea lutea 60 4.6 Blutuntersuchung 60 4.6.1 Kalzium 60 4.6.2 NEFA und � – Hydroxybutyrat 62 4.6.3 PGFM-, Östrogen- und Progesteronkonzentration 62 4.7 Fruchtbarkeitskennzahlen 65 5 Diskussion 66 5.1 Versuchstiere 66 5.2 Kalzium 67 5.3 Retentio secundinarum, Metritis und Uterusinvolution 69 5.4 NEFA und � – HBS 73 5.5 PGFN, Progesteron, Östrogen 75 5.6 Fruchtbarkeitskennzahlen 78 5.7 Schlussfolgerung und Ausblick 79 6 Zusammenfassung 80 7 Anhang 84 Literaturverzeichnis 100
1
1. Einleitung
Die hypokalzämische Gebärparese ist eine der häufigsten Stoffwechselerkrankungen in der
Milchviehhaltung. Während die klinische Form der Hypokalzämie mit einer Inzidenz von 1,5
bis 9 % auftritt (GOFF et al., 1988; MARKUSFELD, 1990), ist die subklinische Form mit
einer Inzidenz von bis zu 50 % zu beobachten (HOVE, 1986; DANIEL et al., 1990;
KAMGARPOUR et al., 1999).
Das Absinken der Kalziumkonzentration bei pluriparen Kühen auf unter 2,1 mmol/l post
partum wird als normal angesehen (KAMGARPOUR et al., 1999), auch wenn dieser Abfall
negative Auswirkungen auf die abomasalen und ruminalen Kontraktionen (DANIEL, 1983),
die Uteruskontraktilität (AL-EKNAH & NOAKES, 1989), die Uterusinvolution und die
Zervixinvolution (DANIEL, 1983; FONSECA et al., 1983; RISCO et al., 1990), das
Wiederanlaufen des ovariellen Zyklus (FONSECA et al., 1983; KAMGARPOUR et al., 1999)
sowie die Güstzeit (MULEI, 1989; DANIEL et al 1990) hat.
Um einer Hypokalzämie vorzubeugen, gibt es unterschiedliche Empfehlungen, z.B. das Kon-
zept der DACB („dietary cation anion balance“) (BLOCK, 1984), die Gabe von Vitamin D3
(GOFF et al., 1988) bzw. Parathormon (GOFF et al., 1989), eine kalziumarme Fütterung der
Kühe in der Trockenstehphase durch die Zugabe von Zeolithe (JØRGENSEN et al., 2001;
THILSING-HANSEN et al., 2002) oder eine orale, subkutane oder intravenöse Substitution
von Kalzium um den Zeitpunkt der Geburt (GOFF, 1999).
Die uterine Involution setzt sich aus Größenreduktion, Gewebeabbau und Reparatur zusam-
men (GIER & MARION, 1968). Innerhalb von 25 bis 50 Tagen (GIER & MARION, 1968;
MORROW et al., 1968; KAMIMURA et al., 1993; EL-WISHY, 2006) bildet sich der Uterus
in seinen prägraviden Zustand zurück. Die Involution des Uterus kann aufgrund von entzünd-
lichen Veränderungen verzögert werden (GIER & MARION, 1968; BOSTEDT et al., 1975).
Auch Dystokien, Nachgeburtsverhaltungen und Hypokalzämien können die Uterusinvolution
beeinträchtigen (SCHULZ & GRUNRT, 1959; VANDEPLASSCHE, 1981; LESLIE, 1983).
Von Bedeutung für die Uterusinvolution ist der Anstieg der Konzentration der
Prostaglandinmetaboliten (PGFM) (DEL VECCHIO et al., 1990; NAKAO et al., 1997). An
2
deren Synthese und Metabolismus im Uterus ist vor allem das Karunkelgewebe beteiligt
(GUILBAULT et al., 1984; FRAZER, 2005). Ein signifikanter Anstieg der PGFM-Konzen-
tration gilt als Indikator für Uterusinfektionen (NAKAO et al., 1997; MATEUS et al., 2003).
Je geringer die Störungen während der Involution sind, desto früher setzt die ovarielle Akti-
vität wieder ein (BOSTEDT et al., 1975). Das Wiederanlaufen des ovariellen Zyklus kann
anhand der Änderungen der Progesteron- und Östrogenspiegel im Blut beurteilt werden. Die
erste Erhöhung der Progesteronkonzentration post partum findet zwischen dem 15. und 30.
Tag statt (OPSOMER & DE KRUIF, 1999). Diese Erhöhung weist auf den Eintritt der
Ovulation und die Anbildung eines Corpus luteum hin (OPSOMER & DE KRUIF, 1999).
Viele der um den Zeitpunkt der Abkalbung auftretenden Erkrankungen haben einen metabo-
lischen Hintergrund (DUFFIELD, 2004). Eine negative Energiebilanz kann die Inzidenz von
Nachgeburtsverhaltungen erhöhen (DUFFIELD, 2004). Kühe mit der negativsten Energie-
bilanz zeigen am Tag der Abkalbung die höchsten NEFA-Konzentrationen (DOEPEL et al.,
2002). Daneben kann der � – Hydroxybutyratspiegel als Indikator für eine negative Energie-
bilanz herangezogen werden (RUSSEL & WRIGHT, 1983; GRÖHN, 1983). Ein längeres
Bestehen des Zustandes der negativen Energiebilanz kann auch den Beginn der Ovaraktivität
verzögern (ANDERSON, 1988; BUTLER & SMITH, 1989; LUCY et al., 1991; ZUREK et
al., 1995).
Ziel dieser Studie war es zu untersuchen, ob eine subklinische Hypokalzämie und eine intra-
venöse Kalziuminfusion post partum Auswirkungen auf die Uterusinvolution, das Wieder-
ingangkommen des Zyklus nach der Geburt und die Fertilität bei pulriparen Kühen haben.
3
2. Schrifttum
2.1 Kalziumstoffwechsel
Kalzium ist eines der wichtigsten Kationen im Körper. Es liegt zu ca. 90% in den Knochen
gebunden vor. Die restliche Kalziummenge befindet sich im Serum und der interstitiellen
Flüssigkeit (UNGEMACH, 2002). Vorwiegend verteilt sich das Kalzium extrazellulär. Das
Kalzium ist z.B. mitverantwortlich für die Blutgerinnung, die Freisetzung von Hormonen und
Neurotransmittern, das Aktionspotenzial an erregbaren Membranen und die elektromecha-
nische Kopplung der Muskulatur (BLUM, 1982; REINHARDT et al., 1988; MCDOWELL,
1992; WEISS; 1993; UNDERWOOD & SHUTTLE 1999). Kalzium wird mit der Nahrung
aufgenommen. Es werden 30 - 35% des aufgenommenen Kalziums durch aktiven Transport
vor allem im Dünndarm resorbiert (HARMEYER, 2000). Der Kalziumgehalt im Blut von
laktierenden Kühen liegt bei 2,1 – 2,7 mmol/l; das entspricht 8,42-10,82 mg/dl (MARTIG,
2002; GOFF, 2004). Eine Kuh mit durchschnittlich 25 kg Milchleistung muss stündlich ihren
gesamten Blutkalziumgehalt auffüllen (HORST, 1986). Der gesamte Kalziumgehalt im Kör-
per der Kuh liegt bei ca. 7,3 kg (WEISS 1993). Wegen seiner hohen biologischen Wirksam-
keit ist die Kalziumhomöostase eng reguliert.
Die Kalziumhomöostase wird durch Parathormon (PTH), Thyreokalzitonin und den Vitamin
D3–Metaboliten 1,25–Dihydroxycholekalziferol gewährleistet (BLUM & FISCHER, 1974;
HORST, 1984; MARTIG, 2002). Parathormon wird in den Nebenschilddrüsen gebildet
(KAUNE, 2000; MARTIG, 2002). Die Hauptaufgabe des PTH ist es, eine Hypokalzämie zu
verhindern, indem es den Kalziumspiegel im Plasma erhöht (KAUNE, 2000). Zum einen
erfolgt dieser Anstieg durch die Erhöhung der Aktivität der Osteoklasten und einer Hemmung
der Aktivität der Osteoblasten in den Knochen. Zum anderen hemmt PTH die Kalziumaus-
scheidung über die Niere durch eine Steigerung der renalen Resorption (KAUNE, 2000).
Parathormon wird ausgeschüttet, wenn es zu einem Abfall des Kalziums im Plasma kommt
(KAUNE, 2000).
4
Thyreokalzitonin wird von den C-Zellen der Schilddrüse synthetisiert (MARTIG, 2002). Die
Hauptaufgabe des Thyreokalzitonins besteht darin, eine Hyperkalzämie zu verhindern
(KAUNE, 2000). In den Knochen werden die Osteoklasten durch Thyreokalzitonin gehemmt
und die Proliferation der Osteoblasten gefördert. In der Niere wird die Kalziumausscheidung
gefördert (KAUNE, 2000).
Vitamin D wird in der Haut aus 7-Dehydrocholesterol mit Hilfe der UV-Strahlung syntheti-
siert oder aus dem Futter resorbiert. Dieses Vitamin D wird in der Leber zu 25-Hydrochole-
kalziferol hydrolysiert, um dann in der Niere zur stoffwechselaktiven Form, dem 1,25–Di-
hydroxycholekalziferol umgewandelt zu werden (BLUM & FISCHER, 1974; GOFF et al.,
1991; GOFF, 2000; MARTIG, 2002). Dieser Vorgang wird durch PTH reguliert.
1,25–Dihydroxycholekalziferol fördert als aktive Form des Vitamin D3 die Kalziumresorption
aus dem Darm, aber auch die Kalziummobilisierung aus den Knochen durch die Stimulation
der Bildung von Osteoklasten (GOFF et al., 1991; KAUNE, 2000; MARTIG, 2002). Die Aus-
scheidung von Kalzium durch die Niere wird durch 1,25–Dihydroxycholekalziferol verringert
(GOFF et al., 1991; MARTIG, 2002).
Bei einem hohen Plasmakalziumspiegel wird die Sekretion von Thyreokalzitonin stimuliert,
welches den Einbau von Kalzium in die Knochen fördert und die Mobilisierung von Kalzium
aus den Knochen verhindert (GOFF, 2000). Thyreokalzitonin füllt bei ausreichender Kal-
ziumversorgung die Kalziumreserven des Körpers auf und verhindert einen zu hohen Plasma-
kalziumspiegel (ALLEN & SAMSON, 1985).
Sinkt der Plasmakalziumspiegel ab, wird vermehrt PTH ausgeschüttet, was zu einer gestei-
gerten Bildung von 1,25–Dihydroxycholekalziferol führt. Innerhalb der nächsten 24 Stunden
verbessert sich die Resorption von Kalzium aus dem Darm. Das Einsetzen der erhöhten Kal-
ziummobilisierung aus den Knochen kann 48 Stunden und länger dauern (MARTIG, 2002).
Diese beiden Mechanismen, sowie die durch 1,25–Dihydroxycholekalziferol bedingte ver-
mehrte tubuläre renale Kalziumrückresorption führen zu einer Erhöhung des Plasmakal-
ziumspiegels.
5
2.2 Definition der Hypokalzämie
Die Hypokalzämie ist eine um den Zeitpunkt der Geburt auftretende akute Störung des Kal-
ziumstoffwechsels der Milchkuh (MARTIG, 2002). In der Regel tritt die Hypokalzämie ein
bis zwei (3 Tage) Tage nach der Geburt auf (SCHRÖTER & SEIDEL, 1976; STÖBER, 1978;
HOFMANN, 1992; HUNT & BLACKWELDER, 2002; MARTIG, 2002), in seltenen Fällen
aber auch schon bis zu drei Tage ante partum oder erst 3–7 Tagen post partum (BOSTEDT,
1973; MARTIG, 2002). Das Risiko einer Hypokalzämie steigt mit der Milchleistung (ERB &
GRÖHN, 1988; FLEISCHER et al., 2001; MARTIG, 2002). Bei Erstkalbinnen tritt eine
Hypokalzämie praktisch nie auf, wohingegen das Risiko mit zunehmendem Alter steigt (ERB
& GRÖHN, 1988; GRÖHN et al., 1989; MARTIG, 2002). Bei Kühen mit einer Hypokal-
zämie ist das Risiko für das Wiederauftreten dieser Problematik in der nächsten Laktation
erhöht (ERB & GRÖHN, 1988). Des Weiteren spielt die Fütterung während der Trocken-
stehphase eine Rolle, überkonditionierte Tiere erkranken häufiger an Hypokalzämie (ERB &
GRÖHN, 1988, KAMGARPOUR et al., 1999).
Die Hypokalzämie entsteht infolge des Kalziumverlustes über die Milch beim Einsetzen der
Laktation und der Unfähigkeit, das benötigte Kalzium ausreichend schnell aus dem Darm zu
resorbieren beziehungsweise aus den Knochen zu mobilisieren (HOVE, 1986; GOFF, 2000).
Der Milchkuh stehen nur 15 – 20 g schnell verfügbares Kalzium zur Verfügung (MARTIG,
2002). Der Anteil an schnell verfügbarem Kalzium wird mit Kalzium, welches aus dem Darm
resorbiert wird und Kalzium, welches aus dem Skelett mobilisiert wird, ergänzt (MARTIG,
2002). Das frei verfügbare Kalzium wird während der Trächtigkeit auch für die Skelettbil-
dung der Feten (4 – 5 g pro Tag 190. p. insem., 10,3 g am 280. Tag p. insem. (HOUSE &
BELL, 1993)) und danach für das in der Milch enthaltene Kalzium (ca. 1,0 - 1,25 g Kalzium
pro l Milch; 1,7 - 2,5 g pro l Kolostrum) benötigt (MARTIG, 2002; GOFF, 2000). Bei einer
Kolostrummenge von 20 kg werden etwa 40 bis 46 g Kalzium ausgeschieden. Das ist ein
Vielfaches der Kalziummenge, die frei verfügbar ist. (ROSSOW & BOLDUAN, 1994;
RADOSTITS et al., 2000; HUNT & BLACKWELDER, 2002).
Mit Einsetzen der Laktation sinkt daher der Gehalt des frei verfügbaren Kalziums im Körper
der Kuh ab (GOFF, 1992; BLOCK, 1994). Dieses drastische Absinken führt zum Zustand der
Hypokalzämie. Die Hypokalzämie tritt vor allem innerhalb der ersten drei Tage post partum
auf (SCHRÖTER & SEIDEL, 1976; STÖBER, 1978; HOFMANN, 1992; HUNT &
6
BLACKWELDER, 2002). Sie kann in klinisch apparenter und subklinischer Form verlaufen.
Während die subklinische Hypokalzämie bei pluriparen Kühen laut KAMGARPOUR et al.
(1999), HOVE (1986) und DANIEL et al. (1990) mit einer Inzidenz von bis zu 50 % auftritt,
wird die klinische Hypokalzämie bei pluriparen Kühen mit einer Inzidenz von 1,5 – 9 % beo-
bachtet (GOFF et al., 1999; MARKUSFELD, 1997).
2.2.1 Klinische Hypokalzämie
Die klinische Hypokalzämie wird auch als Gebärparese oder Milchfieber bezeichnet
(MARTIG, 2002). Sie äußert sich, je nach Schweregrad des Verlaufes, zu Beginn mit häufi-
gerem Liegen, erschwertem Aufstehen, unsicherem steifem Gang und Bewegungsunlust
(STÖBER, 1978, ALLEN & SANMSON; 1985, HOFMANN, 1992; SCHÄFER, 1993). Die
Serumkalziumkonzentration liegt unter 1,75 mmol/l (MARTIG, 2002). Bei einigen Kühen
geht das Stehvermögen bereits bei diesen Kalziumwerten verloren (MARTIG, 2002). Die
Tiere sind leicht erregbar und hypersensitiv, zeigen Schwäche und Tetanie. In dieser Phase
ist, bedingt durch die erhöhte Muskeltätigkeit, eine erhöhte Körpertemperatur zu messen
(OETZEL & GOFF, 1999; MARTIG, 2002; RADOSTITS, 2002). Bei der akuten klinischen
Hypokalzämie kommt es zum Festliegen der Tiere, bedingt durch eine schlaffe Lähmung der
quergestreiften Muskulatur (OETZEL, 1988). Die Tiere zeigen Kalziumkonzentrationen unter
1,25 mmol/l (MARTIG, 2002), liegen in Brustlage in autauskultatorischer Haltung und
weisen ein getrübtes Bewusstsein auf (STÖBER, 1978; GRUNERT & ANDRESEN, 1996;
HUNT & BLACKWELDER, 2002; HOFMANN, 1992; OETZEL & GOFF, 1999). Der
Körper der Tiere fühlt sich kühl an (MARTIG, 2002), die Extremitäten und Ohren sind kalt
(STÖBER, 1978; OETZEL & GOFF, 1999; HUNT & BLACKWELDER, 2002). Weiterhin
kann es zu Pansentympanie und Obstipation kommen (OETZEL, 1988). Die Herzfrequenz ist
erhöht, die Kontraktilität der Herzmuskulatur herabgesetzt (OETZEL & GOFF, 1999). In
diesem Stadium der Hypokalzämie können die Tiere ins Koma fallen, sie liegen in Seitenlage,
die Atmung ist oberflächlich und unregelmäßig, der Lidreflex und die Hautsensibilität sind
stark herabgesetzt (MARTIG, 2002). Bei Kühen mit letztgenannten Symptomen liegen die
Kalziumwerte unter 0,5 mmol/l. Diese hochgradig an Hypokalzämie erkrankten Tiere überle-
7
ben ohne Behandlung nicht (STÖBER, 1978; GRUNERT & ANDRESEN, 1996; HUNT &
BLACKWELDER, 1992; OETZEL & GOFF, 1999).
2.2.2 Subklinische Hypokalzämie
Eine leichte Hypokalzämie ohne klinische Symptomatik wird als subklinische Hypokalzämie
bezeichnet. Die Kalziumkonzentration liegt dabei unter 2,1 mmol/l. Die subklinische Hypo-
kalzämie ist verbunden mit einem Absinken der ruminalen und abomasalen Kontraktionen
(DANIEL, 1983). Es kommt zu einer Reduzierung des arteriellen Blutdrucks (DANIEL &
MOODIE, 1973). Die Tiere zeigen weiterhin herabgesetzte uterine Kontraktionen (AL-
EKNAH & NOAKES, 1989). Die Involution des Uterus und der Zervix sind verzögert
(DANIEL, 1983; FONSECA et al., 1983; RISCO et al., 1994). Nachgeburtsverhaltungen
treten vermehrt auf (CURTIS et al., 1983; RISCO et al., 1994) und das Intervall zwischen der
Abkalbung und der Konzeption post partum ist verlängert (FONSECA et al., 1983; MULEI,
1989; DANIEL et al., 1990; KAMGARPOUR et al., 1999;). Im Verlauf des Puerperiums
kann es immer wieder zum Absinken des Plasmakalziumspiegels kommen, dieses Phänomen
wird als „Calcium cycling“ bezeichnet (HOVE, 1986). Der Grund für das „Calcium cycling“
liegt in der Veränderung der intestinalen Kalziumresorption und wird durch postpartal
verabreichtes 1,25–Dihydroxyvitamin D3 verstärkt.
2.2.3 Auswirkungen der Hypokalzämie
DANIEL (1983) untersuchte die Auswirkungen der Hypokalzämie auf die ruminalen und ab-
omasalen Kontraktionen. Dafür wurde bei Kühen und Schafen mit Hilfe einer Na2EDTA–
Infusion eine Hypokalzämie induziert. Na2EDTA ist ein Salz der Ethylen-diamintetraessig-
säure (EDTA). Aufgrund seiner chemischen Eigenschaften ist EDTA in der Lage, stabile
Komplexe auch mit solchen Kationen zu bilden, die wie Kalzium eine sehr geringe Tendenz
zur Komplexbildung haben. Die Kühe zeigten die typischen Symptome einer Hypokalzämie
wie Ruhelosigkeit zu Beginn der Behandlung bis hin zu Liegen in autauskultatorischer Hal-
8
tung. Während der Infusion wurden die Frequenzen und Amplituden der Kontraktionen von
Pansen und Labmagen mittels Dehnungsmessstreifens gemessen. Für die Messung der Pan-
senkontraktionen wurde mit Hilfe einer Nadel der Dehnungsmessstreifen im dorsalen
Pansensack platziert. Die Messung der Labmagenkontraktionen erfolgte über einen Deh-
nungsmessstreifen, der 2 Wochen vor dem Versuch direkt in die große Kurvatur des Lab-
magens implantiert worden war. Es zeigten sich deutliche Korrelationen zwischen dem Plas-
makalziumspiegel und den Amplituden und Frequenzen von Pansen- und Labmagen-
kontraktionen (Pansenamplitude: r = 0,67; Pansenfrequenz: r = 0,62; Labmagenamplitude:
r = 0,46; Labmagenfrequenz: r = 0,57), wobei die Effekte auf den Pansen stärker ausgeprägt
waren als diejenigen auf den Labmagen.
AL-EKNAH & NOAKES (1989) untersuchten die Auswirkungen einer durch Na2EDTA in-
duzierten Hypokalzämie und des Kalziumantagonisten Nifedipin auf die Uterusaktivität bei
2 Kühen. Nifedipin blockiert als Kalziumantagonist selektiv den Einstrom der Kalziumionen
in die Herzmuskelzellen, die glatte Muskulatur und das Erregungsbildungs- und Leitungs-
system des Herzen. Nifedipin hat keinen Einfluss auf die quergestreifte Muskulatur und wird
in der Humanmedizin vor allem bei der Behandlung von arterieller Hypertonie aber auch als
Wehenhemmer eingesetzt. Den Tieren wurde in beide Uterushörner je ein Uterusdruck-
katheter implantiert, um die Uterusaktivität während und nach den Infusionen über die Druck-
änderungen messen zu können. Dem einen Tier wurde Na2EDTA und dem anderen Tier
Nifedipin infundiert (AL-EKNAH & NOAKES, 1989). Die Kuh, welche die Na2EDTA–
Infusion erhalten hatte, zeigte die klassischen Anzeichen einer Hypokalzämie. Die Konzen-
tration des ionisierten Kalziums im Blut sank von anfänglich 1,1 mmol/l auf 0,45 mmol/l ab.
Die Frequenz der Kontraktionen nahm mit Fortschreiten der Infusion und dem damit verbun-
denen Absinken des Plasmakalziumgehaltes rapide ab. Die Uterusaktivitäten normalisierten
sich wieder mit dem Anstieg des Plasmakalziumspiegels nach Beendigung der Infusion. Die-
ser Effekt stellte sich auch bei einer zweiten Infusion mit Na2EDTA ein. Im Gegensatz dazu
hatte die Infusion von Nifedipin nur sehr geringe Auswirkungen auf den Kalziumgehalt im
Blut. Es zeigten sich keine klinischen Symptome, die auf eine Hypokalzämie schließen
ließen. Dafür kam es zu einer starken Absenkung der Uterusaktivität. Frequenz und
Amplitude der Kontraktion wurden stark verringert. Auch hier stellte sich nach Beendigung
der Infusion eine Normalisierung der Uterusaktivitäten ein. Die Ergebnisse zeigen, dass eine
9
Verringerung des Kalziums an den Myofibrillen der Muskelzellen, welches durch eine Re-
duzierung der Kalziumkonzentration in der extrazellulären Flüssigkeit oder durch eine Hem-
mung des Kalziumeinstroms in die Zelle zu erreichen ist, die Uterusaktivität negativ be-
einflusst (AL-EKNAH & NOAKES, 1989).
Der Vergleich einer Gruppe von je 10 Kühen mit Milchfieber und Nachgeburtsverhaltung mit
je einer Gruppe von 10 gesunden, normal abgekalbten Kühen zeigte, dass die Uterusinvo-
lution bei den an Milchfieber erkrankten Tieren langsamer ablief als bei den Tieren mit
physiologischem Geburtsverlauf (RISCO et al., 1994). Den Tieren war bis zum Tag 13 post
partum täglich und danach bis Tag 60 post partum dreimal wöchentlich Blut entnommen
worden. Der Plasmakalziumspiegel war bei den Kühen mit Nachgeburtsverhaltung in den
ersten 8 Tagen post partum deutlich niedriger als bei den Tieren der Kontrollgruppe. Auch der
Durchmesser der Uterushörner der an Milchfieber erkrankten Kühe war zwischen den Tagen
15 und 32 post partum größer als bei der Kontrollgruppe (RISCO et al., 1994).
CURTIS et al. (1983) kamen zu ähnlichen Ergebnissen. Sie hatten über ein Jahr lang die Da-
ten zur Herdengesundheit von 33 Milchkuhherden mit insgesamt 2190 Tieren ausgewertet.
Diese Daten beruhten auf betriebseigenen Herdendokumentationen und wurden teilweise
durch Fragebögen ermittelt. Nur Erkrankungen innerhalb der ersten 30 Tage post partum sind
in die Auswertung aufgenommen worden, wobei die einzelnen Erkrankungen wie Milchfieber
und Nachgeburtsverhaltung nicht genauer definiert wurden. Es wurde festgestellt, dass Kühe
mit einer Milchfiebererkrankung häufiger auch an Nachgeburtsverhaltungen leiden. Von 95
Tieren, die an Milchfieber erkrankten, hatten 23 (ca. 24%) eine Nachgeburtsverhaltung, wäh-
rend es bei den restlichen 2095 Tieren nur in 191 (ca. 9%) Fällen zur Nachgeburtsverhaltung
kam (CURTIS et al., 1983).
Bei der Untersuchung von FONSECA et al. (1983) stellte sich unter anderem heraus, dass die
Involution des Uterus bei Kühen mit klinischen Anomalitäten wie z. B. Milchfiebererkran-
kungen und Nachgeburtsverhaltung im Durchschnitt um 4,9 ± 1,9 Tage verzögert abläuft. Für
die Studie waren die Tiere in den ersten 70 Tagen post partum zweimal pro Woche transrektal
palpatorisch untersucht und der Durchmesser der Uterushörner bestimmt worden. Gesunde
Tiere konnten zudem eher wieder besamt werden (14,2 ± 6,8 Tage) als an Milchfieber (klini-
sche Hypokalzämie) erkrankte Kühe oder Tiere mit Nachgeburtsverhaltungen. Bei den
10
gesunden Tieren war die Zeit bis zur ersten Ovulation nach der Geburt um 8,8 ± 3,0 Tage
kürzer als bei den erkrankten.
KAMGARPOUR et al. (1999) untersuchten die Auswirkungen einer subklinischen Hypokal-
zämie auf die Ovarfunktion und die Uterusinvolution. Es wurden im Sommer und im Winter
jeweils 2 Gruppen gebildet. Die Zuweisung in die jeweiligen Gruppen erfolgte anhand des
Plasmakalziumspiegels (Gruppe 1: � 2,0 mmol/l; Gruppe 2: � 2,0 mmol/l). Den Kühen wurde
alle 3 Tage bis zum Tag 60 post partum Blut entnommen und der Kalziumgehalt bestimmt.
Ab dem 6. Tag post partum bis zum Ende des Versuchs wurden die Ovarien und die Zervix
im B-Mode ultrasonographisch untersucht. Für die Beurteilung der Uterusinvolution wurde
transrektal palpatorisch der Durchmesser der Uterushörner bestimmt. Bei den Tieren der
Gruppe 1 dauerte im Mittel die Uterusinvolution länger (bis Tag 36 post partum) als bei den
Tieren der Gruppe 2 (bis Tag 30 post partum). Die Dauer der Uterusinvolution war negativ
korreliert (r = -0,62) mit dem Plasmakalziumspiegel. Die Größe und Anzahl der Follikel auf
den Ovarien war in Gruppe 2 größer als in Gruppe 1 (Größe: 1,8 ± 0,05 cm vs. 1,4 ± 0,11 cm;
Anzahl: 2,3 ± 0,21 vs. 1,2 ± 0,17). Die Ergebnisse bei den im Sommer untersuchten Tieren
waren im Wesentlichen vergleichbar mit den im Winter in die Studie aufgenommenen Tieren.
Der Plasmakalziumspiegel lag aber im Sommer in beiden Gruppen höher als im Winter (2,26
± 0,05 mmol/l vs. 2,17 ± 0,01 mmol/l). Weiterhin hatten die Kühe der Wintergruppe 1 die
geringste Anzahl von ovulationsfähigen Follikel. Die Größe der Follikel zum Zeitpunkt der
Ovulation war bei dieser Tiergruppe auch signifikant geringer als bei den Tieren der
Wintergruppe 2 (KAMGARPOUR et al., 1999).
Auch DANIEL et al. (1990) beobachteten bei Tieren mit einem Plasmakalziumspiegel von
< 2,0 mmol/l eine verzögerte Uterusinvolution und ein langsameres Wiederanlaufen des ova-
riellen Zyklus in den ersten 6 Wochen post partum. Das verzögerte Einsetzen des ovariellen
Zyklus ist nach JONSSON & DANIEL (1997) auf eine verminderte Durchblutung der
Ovarien zurückzuführen. Ein weiterer Effekt des niedrigen Plasmakalziumspiegels liegt laut
DANIEL (1983) in der Verstärkung der negativen Energiebilanz aufgrund einer herabge-
setzten Vormagenmotilität (DANIEL, 1983).
Das „Calcium cycling“, das von HOVE (1986) beschrieben wurde, war in der letztgenannten
Studie bei 50 % der älteren Kühe in den ersten 6 Wochen post partum zu beobachten und
ausgeprägter bei den Tieren mit einer Hypokalzämie. Die Ursache für das „Calcium cycling“
11
liegt nach Ansicht des Autors in einer variierenden intestinalen Kalziumabsorption. In der
letztgenannten Studie zeigte sich sowohl bei mit 1,25–Dihydroxyvitamin D3 gefütterten als
auch bei nicht behandelten Tieren das „Calcium cycling“.
Auch WHITEFORD & SHELDON (2005) untersuchten in ihrer Studie den Einfluss der Hy-
pokalzämie auf den Verlauf der Uterusinvolution und das Anlaufen des Zyklus post partum
unter Berücksichtigung bakterieller Endometritiden. Die Untersuchungen wurden an 38 Kü-
hen durchgeführt. Jede Kuh, die einen Tag vor bis 3 Tage nach der Abkalbung an Milchfieber
erkrankte, wurde mit einer gesunden Kuh der gleiche Laktationsnummer die zur gleichen Zeit
gekalbt hatte, verglichen. Die klinische Hypokalzämie wurde anhand folgender Symptome
diagnostiziert: Brustlage, Muskelschwäche, Tremor, Anorexie und kalte Extremitäten. Die
Gruppeneinteilung erfolgte zum Zeitpunkt der Erkrankung. Die Untersuchungen zur Uterus-
involution erfolgten zwischen dem 15. und 45. Tag post partum. Kühe mit Hypokalzämie
hatten häufiger eine Endometritis und größere Durchmesser der Uterushörner als die Tiere der
Vergleichsgruppe. Zudem war bei den Tieren der Kontrollgruppe zum Zeitpunkt der Unter-
suchung häufiger ein Gelbkörper festzustellen. Ein Unterschied in der Follikelgröße zwischen
den beiden Tiergruppen bestand nicht. Aufgrund dieser Ergebnisse kamen die Autoren
(WHITEFORD & SHELDON, 2005) zu der Schlussfolgerung, dass die klinische Hypokal-
zämie mit einer höheren Inzidenz von Endometritiden und einem verspäteten Anlaufen des
ovariellen Zyklus assoziiert ist.
2.2.4 Prophylaxe
Es gibt verschiedene Strategien, um der hypokalzämischen Gebärparese vorzubeugen. An-
wendung finden das Konzept der „dietary cation anion balance“ (DCAB) von BLOCK
(1984), die Gabe von Vitamin D3 5-10 Tage ante partum (GOFF, 1988; HOVE &
KRISTIANSEN, 1982), eine kalziumarme Fütterung der trockenstehenden Kühe sowie die
orale bzw. subkutane Kalziumsubstitution um den Zeitpunkt der Geburt (OETZEL, 1996;
HERNANDEZ et al., 1999; GUNDELACH, 2005), aber auch die parenterale Gabe von PTH
ist als prophylaktische Maßnahme beschrieben worden (GOFF et al., 1989).
12
2.2.4.1 DCAB
In einem Versuch, in dem die „dietary cation anion balance“ getestet wurde (BLOCK, 1984),
erhielten jeweils 10 Kühe eine anionen- bzw. eine kationenreiche Diät. Das Grundfutter war
gleich, nur der Gehalt an Anionen (Chlorid und Schwefel) und Kationen (Natrium und Ka-
lium) unterschied sich. Nach Ablauf eines Jahres wurde die Fütterung der Gruppen getauscht.
Die Ergebnisse zeigten, dass bei den Kühen, welche die Anionendiät bekommen hatten, die
Konzentration von Kalzium im Blut zum Zeitpunkt der Geburt konstant hoch blieb und kein
Fall einer Hypokalzämie auftrat. Dagegen sank der Plasmakalziumspiegel der Kühe, denen
die Kationendiät verabreicht worden war, um den Zeitpunkt der Abkalbung. Die Inzidenz der
Hypokalzämie lag bei dieser Fütterungsgruppe bei nahezu 50 %. BLOCK (1984) kam zu dem
Schluss, dass eine saure anionenreiche Diät ante partum sinnvoll ist, um einer Hypokalzämie
vorzubeugen. Der abgesunkene Plasmakalziumspiegel könne seiner Ansicht nach durch die
anionenbedingte Steigerung der intestinalen Kalziumresorption sowie der anionenbedingten
Steigerung der Kalziummobilisierung aus den Knochen wieder angehoben werden. Die Wir-
kung dieses Fütterungskonzeptes beruht unter anderem auf einem Absenken des Blut-pH und
auf einer Beeinflussung komplexer Stoffwechselvorgänge in Leber und Niere, die mit dem
Vitamin D-Metabolismus verknüpft sind. Weiterhin führen Anionen im Darm zu einer erhöh-
ten Löslichkeit von Kalzium und somit zu einer verbesserten Absorption (BLOCK, 1984;
HORST, 1986).
Auch die reduzierte Inzidenz von Nachgeburtsverhaltungen, die Verkürzung der Dauer bis zur
ersten Besamung und der gesteigerte Erstbesamungserfolg sprechen für diese Art der Füt-
terung (BLOCK, 1984; GOFF et al., 1996). Um diese Art der Fütterung durchführen zu
können, muss vorher der Gehalt an Anionen und Kationen im Grundfutter bestimmt werden
und stetig im gleichen Verhältnis bleiben. Die Zugabe von anionischen Salzen ist aber
aufgrund der mangelnden Akzeptanz durch die Tiere nur begrenzt möglich (BLOCK, 1984;
HORST et al., 1997).
13
2.2.4.2 Kalziumarme Fütterung
Über eine kalziumarme Fütterung ante partum wird die Verfügbarkeit von Kalzium gesenkt
und die Tiere kommen in einen Zustand der negativen Kalziumbalance, d.h. es wird mehr
Kalzium verbraucht als aufgenommen werden kann. (GOFF et al., 1991). Das Absinken des
Plasmakalziumspiegels führt zu einer vermehrten Sekretion von PTH. Parathormon erhöht
innerhalb von Minuten die renale Reabsorption von Kalzium und innerhalb von Stunden bis
Tagen die Kalziummobilisierung aus den Knochen (GOFF et al., 1991). Weiterhin wird der
renale Vitamin D Metabolismus angeregt, um vermehrt 1,25-Dihydroxycholekalziferol zu bil-
den, welches die Resorption von Kalzium im Darm stimuliert (HORST et al., 1994). Durch
diese Aktivierung des Kalziumstoffwechsels werden die Kühe in der Trockenstehphase auf
den massiven Bedarf an Kalzium mit Einsetzen der Kolostrum- bzw. Milchproduktion vorbe-
reitet (GOFF et al., 1991; HORST et al., 1994).
Trockenstehende Tiere kalziumarm zu füttern, gestaltet sich mit den betriebseigenen Futter-
mitteln meistens schwierig (JØRGENSEN et al., 2001). Um einer Hypokalzämie vorzubeu-
gen, sollte die tägliche Kalziumaufnahme maximal zwischen 10 bis 15 g liegen (GOINGS et
al., 1974; KICHURA et al., 1982). Die tägliche Kalziumaufnahme liegt bei Fütterung einer
normalen Ration aber bei 55 bis 62 g (NIELSEN, 1993). Eine Option, die Ration kalziumarm
zu gestalten, ist die Gabe von Zeolithen (JØRGENSEN et al., 2001; THILSING-HANSEN et
al., 2002). Zeolithe führen durch ihre kalziumbindenden Eigenschaften zu einer Aktivierung
des Kalziumstoffwechsels (JØRGENSEN et al., 2001; THILSING-HANSEN et al., 2002).
Zeolithe sind natürliche oder synthetische Silikat-Minerale, die auch als Siedestein bezeichnet
werden. Durch ihren chemischen Aufbau sind sie in der Lage, unter anderem Kalzium zu
binden. Sie werden z.B. als Wasserenthärter verwendet. THILSING-HANSEN et al. (2002)
untersuchten den Effekt von Zeolithe auf die Kalziumhömostase. In den Versuchen wurden
Kühe ab der 2. Woche ante partum täglich zu ihrer normalen Ration mit 1,4 kg Zeolith –
Pellets (= 0,7 kg reine Zeolithe) gefüttert und Blutproben entnommen. Zum Zeitpunkt der
Geburt wurde die Zeolithgabe gestoppt. Die Kühe der Kontrollgruppe erhielten die gleiche
Ration ohne Zeolithe. Allen Kühen sowohl der Zeolithgruppe als auch der Kontrollgruppe
wurde am ersten und zweiten Tag post partum zusätzlich 250g Kalziumcarbonat (90 g
Kalzium) verabreicht. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Zeolithe den Plasmakalzium-
spiegel um den Zeitpunkt der Geburt stabilisierten. Die Kalziumkonzentration lag am Tag der
14
Abkalbung bei den mit Zeolithen gefütterten Kühen um 0,27 mmol/l höher als bei der
Kontrollgruppe. Allerdings wurden in der mit Zeolithe behandelten Gruppe nur 88,0% der
angemischten Ration von den Tieren auch wirklich gefressen, während in der Kontrollgruppe
99,6% der Ration aufgenommen wurden (THILSING-HANSEN et al., 2002).
Bei der Prophylaxe der Hypokalzämie sowohl durch die kalziumarme Fütterung als auch mit-
tels des DACB – Konzept ist zu beachten, dass die Futteraufnahme in den letzten 2-3 Tagen
ante partum um 20 – 30% sinkt (GOFF, 1999). Somit hat nur eine langfristige Umstellung der
Fütterung den erwünschten Effekt. Das bedeutet, dass die Ration der trockenstehenden Kühe
zum Zeitpunkt des Trockenstellens nach dem jeweiligen Fütterungskonzept umgestellt wer-
den sollte. Dadurch wird dem Stoffwechsel der Kuh Gelegenheit gegeben, sich an die
veränderte Kalziumverfügbarkeit anzupassen (GOFF, 1999).
2.2.4.3 Orale Substitution
OETZEL (1996) untersuchte den Effekt einer oralen Kalziumsubstitution auf die Inzidenz
von Hypokalzämien und Erkrankungen nach der Geburt. Es wurden 102 Paare von Kühen mit
gleicher Parität, Anamnese und gleichem erwartetem Abkalbedatum gebildet. Eine der beiden
Kühe erhielt 12 Stunden ante partum, direkt nach der Abkalbung, sowie 12 und 24 Stunden
post partum jeweils eine Tube eines handelsüblichen Kalziumchloridgels mit einem Kalzium-
gehalt von 54 g. Die zweite Kuh wurde nicht behandelt. Blutproben wurden 18 und 24 Stun-
den post partum und dann täglich bis zum 7. Tag nach der Geburt entnommen, um die
Kalziumkonzentration zu bestimmen. Der Kalziumgehalt war bei den mit Kalziumchlorid
behandelten Kühen im Vergleich zu den nicht behandelten Tieren in den ersten 2 Tagen post
partum erhöht. Die behandelten Tiere wiesen weniger häufig klinische (5 vs.12 Tiere) und
subklinische Hypokalzämien (30 vs.53 Tiere) auf als die nicht behandelten Tiere. Die Inzi-
denz von Nachgeburtsverhaltungen konnte durch die Behandlung jedoch nicht signifikant
gesenkt werden (10,8 % vs. 17,6 %). Einen bedeutenden Einfluss auf den Grad der Hypo-
kalzämie hatte die Parität. Bei Kühen ab der 3. Laktation war die Differenz der Plasmakal-
ziumkonzentration zwischen beiden Behandlungsgruppen am 1. Tag post partum signifikant
15
höher (0,89 mg/dl) als bei Kühen der 1. Laktation (0,03 mg/dl). Auch am 2. Tag post partum
waren ähnliche Unterschiede festzustellen (OETZEL, 1996).
In einer anderen Studie wurde die Auswirkung einer oralen Kalziumgabe auf den Abgang der
Nachgeburt untersucht (HERNANDEZ et al 1999). Vierzig Kühe mit Nachgeburtsverhaltung
wurden in die Studie aufgenommen. Die Hälfte wurde 24 und 48 Stunden post partum mit
einem Kalziumchloridgel (54 g Kalzium) behandelt, während die andere Hälfte unbehandelt
blieb. Als Kontrollgruppe dienten 20 Kühe ohne Nachgeburtsverhaltung. Die Nachgeburt
ging bei allen Tieren zwischen 24 und 72 Stunden post partum ab. Die Kalziumkonzentration
im Blut der Tiere der einzelnen Versuchsgruppen unterschied sich in der Zeit vom vierten bis
siebten Tag post partum nicht signifikant (HERNANDEZ et al 1999). Es konnten keine
Einflüsse auf geburtsassoziierte Erkrankungen und die Fruchtbarkeit festgestellt werden.
GOFF et al. (1996) verwendeten für ihre Studie eine selbst gemischte Kalziumpropionatpaste
mit einem Kalziumgehalt von 37 g. Überprüft wurden verschiedene Verfahren der Kalzium-
supplementierung bei unterschiedlichen Rassen. Die Behandlungsschemata der Gruppen 1
und 2 waren gleich. Die Tiere der Gruppen 1 und 3 waren Tiere der Rasse Holstein Friesian.
Bei der Gruppe 2 handelte es sich um Jerseykühe. Die Tiere der Gruppen 1 und 2 erhielten
direkt und 12 Stunden post partum jeweils 2 Tuben der Paste (74 g Kalzium). Die Tiere der
Gruppe 3 wurden direkt nach der Geburt und 12 Stunden post partum mit jeweils 3 Tuben
(111 g Kalzium) dieser Paste behandelt. Die zu den einzelnen Gruppen gehörigen Kontroll-
tiere erhielten nach dem gleichen Behandlungsschema ein Placebo. In der Gruppe 1
erkrankten 8% der behandelten Tiere und 5% der Kontrolltiere an Milchfieber. Bei den
Jersey-Kühen der Gruppe 2 lag die Inzidenz von Milchfieber bei den mit Kalziumpropionat
behandelten Tieren bei 29 % und bei den Tieren, die ein Placebo erhielten bei 50 %. Die
Inzidenz für Milchfieber war bei den behandelten Tieren der Gruppe 3 mit 3,45 % niedriger
als bei den behandelten Tieren der beiden anderen Gruppen. Weiterhin zeigten 44 der
insgesamt 46 Kühe in der Gruppe 1 (96,0 % Behandlungsgruppe, 95,2 % Kontrollgruppe) bei
der Abkalbung eine subklinische Hypokalzämie (Kalzium � 7,5 mg/dl). Durch die
Behandlung mit der Kalziumpropionatpaste konnte in der Gruppe 1 die Inzidenz der
subklinischen Hypokalzämie in den ersten 12 und 24 Stunden post partum gesenkt werden. In
der Gruppe 2 lag die Häufigkeit des Auftretens einer subklinischen Hypokalzämie bei 50%
und wurde durch die Gabe von Kalziumpropionat um 30% reduziert. Die Inzidenz für
16
subklinische Hypokalzämie betrug in der Gruppe 3 bei 38% und war damit niedriger als bei
den beiden anderen Versuchsgruppen. Der Plasmakalziumspiegel lag bei den behandelten
Tieren der Gruppe 1 (12h p.p.: 6,77 ± 0,25 mg/dl; 24h p.p.: 7,23 ± 0,24 mg/dl) höher als bei
den Tieren der Kontrollgruppe (12h p.p.: 6,73 ± 0,33; 24h p.p.: 6,87 ± 0,21). Auch die Tiere
der Gruppe 3 hatten höhere Plasmakalziumwerte (12h p.p.: 8,12 ± 0,24 mg/dl; 24h p.p.:7,98 ±
0,22 mg/dl) als diejenigen der Kontrollgruppe (12h p.p.: 7,71 ± 0,21 mg/dl; 12h p.p.: 7,34 ±
0,18 mg/dl). Diese Unterschiede hielten aber nur bis zum 10 Tag post partum an. Ab diesem
Zeitpunkt wies weder eine der behandelten noch eine der Kontrollkühe eine subklinische
Hypokalzämie auf. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass eine Behandlung mit
Kalziumpropionat die Inzidenz von Hypokalzämien senkt, falls diese Erkrankung ein Problem
in der Herde darstellt. Außer diesem Effekt konnten keine anderen signifikanten
Auswirkungen auf die Gesundheit und Reproduktionsleistung der Kühe festgestellt werden.
MELENDEZ et al. (2003) konnten keine Effekte von oral appliziertem Kalzium auf die
Inzidenzen von Milchfieber, Nachgeburtsverhaltung, Metritis und Fruchtbarkeitsstörungen
feststellen. Für diese Studie wurden 3 Gruppen gebildet. Die Tiere der Gruppe 1 (160 Tiere)
erhielten keine Behandlung und dienten als Kontrolle für die beiden anderen Gruppen. Die
Tiere der Gruppe 2 (158 Tiere) wurden mit 60 g Kalzium in Form einer Kalziumchloridpaste
oral behandelt. Gruppe 3 (161 Tiere) erhielt 110 g Kalzium in Form von 510 g Kalzium-
propionat und 400 g Propylenglycol oral. Die Behandlungen erfolgten innerhalb von 6
Stunden post partum. Die Inzidenz von Milchfieber war in dieser Studie sehr niedrig. In der
Kontrollgruppe erkrankten nur zwei Tiere (1,3%), in den beiden anderen Gruppen keine Kuh
an Milchfieber. Das Alter der Kühe wurde nicht erwähnt. Nachgeburtsverhaltungen traten mit
28,8 % in Gruppe 1, 22,8 % in Gruppe 2 und 31,0 % in Gruppe 3 relativ häufig auf.
MELENDEZ et al. (2003) folgerten daraus, dass eine einmalige orale Verabreichung von Kal-
zium oder Kalzium in Kombination mit Propylenglykol nicht ausreicht, Nachgeburtsverhal-
tungen vorzubeugen.
GUNDELACH (2005) kam in einer Studie, in der pluriparen Kühen (n = 59) innerhalb der
ersten 8 Stunden post partum 600 g Kalziumpropionat verabreicht wurde, welches in 20 l
Wasser gelöst war, zu einem ähnlichen Ergebnis. Auch in dieser Studie war ein Einfluss der
Kalziumgabe auf die Fruchtbarkeit nicht festzustellen. Die Behandlung wurde nach 24
Stunden wiederholt. Die Tiere der Kontrollgruppe (57 Tiere) wurden nicht behandelt. Die
17
Konzentration von Kalzium im Blut unterschied sich nicht signifikant in den beiden
Versuchsgruppen.
2.2.4.4 Vitamin D3
Eine weitere Methode, um einer Hypokalzämie vorzubeugen, ist die Verabreichung von
Vitamin D3 oder 1,25–Dihydroxyvitamin D3 (GOFF et al., 1988; GOFF, 2004). Die Gabe von
Vitamin D3 steigert die intestinale Kalziumabsorption (LITTLEDIKE & HORST, 1980). Die
Dosis von Vitamin D3, die für eine Behandlung der Hypokalzämie nötig ist, liegt nahe bei der
Dosis, welche eine irreversible metastatische Kalzifizierung von Weichteilgewebe hervorruft
(LITTLEDIKE & HORST, 1980; GOFF et al., 1988; GOFF, 2004). Sie liegt bei etwa 10 Mil-
lionen Internationalen Einheiten (IU) (LITTLEDIKE & HORST, 1980). Niedrige Dosen von
Vitamin D3 (500000 bis 1 Million IU) können hingegen eine Milchfiebererkrankung verur-
sachen, da hierdurch die Sekretion von PTH unterdrückt wird und somit auch die Synthese
von endogenem 1,25–Dihydroxyvitamin D (LITTLEDIKE et al, 1980; HOVE, 1986). Die
Verwendung von 1,25-Dihydroxyvitamin D3 und seiner Analoga ist effektiver und im Hin-
blick auf die metastatische Kalzifizierung sicherer als diejenige von Vitamin D3. Das Problem
der Unterdrückung der renalen 1,25–Dihydroxyvitamin D Synthese kann durch eine aus-
schleichende Behandlung über mehrere Tage post partum verhindert werden. In diesem Zeit-
raum kann sich der Körper an die Veränderungen anpassen (GOFF et al, 1988). Eine Verab-
reichung von 1,25-Dihydroxyvitamin D3 sollte in der Zeit zwischen dem 2. und dem 14. Tag
ante partum erfolgen (LITTLEDIKE & HORST, 1980; RADOSTITS et al., 2000). Der Zeit-
punkt der Applikation ist ein Problem (GOFF & HORST, 1990), da der genaue Geburtszeit-
punkt nicht vorhergesagt werden kann und somit einige Kühe wiederholt behandelt werden
müssen oder schon kurze Zeit nach der Behandlung abkalben, ohne dass eine Wirkung ein-
setzen konnte. Die meisten Hersteller von Vitamin D3-Präparaten empfehlen nicht mehr als 2
Dosen pro Tier zu verabreichen (THILSING-HANSEN et al., 2002).
Der Vergleich (GOFF et al., 1987) zweier unterschiedlicher Dosen eines intramuskulär verab-
reichten 1,25-Dihydroxyvitamin D3-Präparates zeigte, dass eine höhere Dosis (150 �g)
effektiver ist, um die Inzidenz von peripartal auftretenden Erkrankungen zu senken als eine
18
niedrige Dosis (100 �g). Die Tiere in diesem Versuch wurden 5 Tage vor dem errechneten
Geburtstermin einmalig mit 1,25-Dihydroxyvitamin D3 behandelt. War die Abkalbung nach 7
Tagen noch nicht erfolgt, wurde nochmals 1,25–Dihydroxyvitamin D3 appliziert. Ab dem 10.
Tag ante partum bis zum 14. Tag post partum wurden täglich Blutproben entnommen und die
Plasmakalziumkonzentration und die Hydroxyprolinkonzentration bestimmt. Durch die Be-
stimmung von Hydroxyprolin konnten Rückschlüsse auf die Kalziummobilisation aus dem
Knochen geschlossen werden. Es zeigte sich, dass durch eine 1,25–Dihydroxyvitamin D3
Gabe ante partum nicht die Resorption von Kalzium aus den Knochen stimuliert wurde,
sondern nur die intestinale Kalziumresorption gesteigert wurde. Um diese gesteigerte
Kalziumresorption im Darm zu erreichen, muss eine kalziumreiche Diät gefüttert werden
(GOINGS et al., 1974; HORST, 1986).
2.2.4.5 Parathormon
GOFF et al (1989) untersuchten die Wirkung von Parathormon als Mittel zur Prophylaxe der
Hypokalzämie. Parathormon wurde 5 pluriparen Kühen zwischen dem 6. Tag ante partum und
dem 6. Tag post partum alle 8 Stunden intramuskulär appliziert. Die Anfangsdosis betrug
20 mg PTH während der ersten 48 Stunden. Anschließend wurde die Dosis bis zur Geburt auf
10 mg PTH reduziert, um die Dosis dann für drei weitere Applikationen wieder auf 20 mg
PTH zu erhöhen. Die Dosis wurde danach langsam auf 2,5 mg PTH reduziert. Zusammen mit
den 5 pluriparen Tieren der Kontrollgruppe erhielten die so behandelten Tiere eine kalzium-
reiche Diät. Keine der mit Parathormon behandelten Kühe erkrankte an Milchfieber. Ein An-
stieg des Plasmakalziumspiegels war zu beobachten. Die Plasmakalziumkonzentration hatte
24 Stunden post partum bei der Kontrollgruppe einen Wert von 5,7 ± 0,5 mg/dl und bei den
behandelten Kühen einen Wert von 11,1 ± 0,9 mg/dl. Von den 5 Kontrollkühen erkrankte eine
an Milchfieber, wobei alle diese Tiere eine subklinische Hypokalzämie (Kalziumkonzen-
tration: 6,2 mg/dl) aufwiesen. Durch die Applikation von Parathormon wird der Plasmaspie-
gel von 1,25–Dihydroxyvitamin D erhöht und damit auch die Kalziumresorption aus dem
Darm und die Mobilisierung von Kalzium aus den Knochen (GOFF et al., 1989). Da sich
19
nach dem Verbrauch des exogenen Parathormons eine Hypokalzämie entwickeln kann, muss
die Behandlung schleichend beendet werden (GOFF et al., 1989).
2.3 Die uterine Involution
Der Uterus fühlt sich unmittelbar nach der Geburt bei der transrektalen Palpation wie ein
schlaffer Sack an (GIER & MARION, 1968; VANDEPLASSCHE, 1981). Er kontrahiert sich
aber in den ersten 3 Tagen post partum während der transrektaler Palpation kräftig mit deutli-
cher Längsfaltung (GRUNERT,1993). Er hat nach Abgang der Nachgeburt eine Ausdehnung
von fast einem Meter und ein Gewicht von ca. 8 - 9 kg (GIER & MARION, 1968;
VANDEPLASSCHE, 1981). Die unmittelbar nach der Geburt beginnenden Rückbildungs-
und Umbauvorgänge am Uterus werden als Involution bezeichnet. Sie sind beendet, sobald
der prägravide Zustand bezüglich Größe, Position und Tonus nahezu wieder erreicht ist
(OPSOMER & DE KRUIF, 1999). Die Involution beinhaltet sowohl den Abbau der während
der Trächtigkeit aufgebauten Gewebsmassen wie der Karunkeln als auch die Rückbildung des
Uterusgewebes (GIER & MARION, 1968).
In Abhängigkeit von der Organgesundheit dauert die Involution nach Literaturabgaben
(Tabelle1) zwischen 25 und 52 Tagen, wobei sie mit verschiedenen Untersuchungsmethoden
(transrektale palpatorische Untersuchungen, histologische Untersuchungen, metrischen
Messungen an Schlachtorganen, ultrasonographische Untersuchungen) ermittelt wurde.
20
Tabelle 1.: Übersicht über Angaben zur Dauer der Uterusinvolution in der Literatur und die
dabei verwendeten Untersuchungsmethoden
Autor Jahr Untersuchungs-
Methode
Untersuchtes
Material
Dauer
in
Tagen
Tier
Schulz, Grunert 1959 histologisch lebende Kühe,
Schlachttiere 42 Rind1
Gier & Marion 1968 transrektal Schlachtorgane 40 - 50 Milchrinda, 2
Morrow et al. 1968b transrektal lebende Kühe 20 - 25 Milchrinda, 3
Saiddudin et al. 1968 transrektal lebende Kühe 15 - 25 Fleischrind3
Saiddudin et a l. 1968 transrektal lebende Kühe 25 - 30 Milchrinda, 3
Bostedt et al. 1976 transrektal lebende Kühe 38 - 42 Fleckvieh3
Jainudeen et al. 1983 transrektal lebende Kühe 22 - 34 Büffel3
Usmani et al. 1985 transrektal lebende Kühe 26 Büffel3
Okano &
Tamizuka 1986 ultrasonographisch
Schlachtorgane,
lebende Kühe 40 Holstein1
Kamimura et al. 1993 ultrasonographisch lebende Kühe 30 - 54 Holstein2
El-Wishy 2006 transrektal lebende Büffel 19 - 52 Büffel3
a = in der Literatur als „dairy“ oder „dairy cattle“ bezeichnet ohne genaue Rassenangabe
1 = ohne Angaben über den Gesundheitsstatus der Tiere; 2 = klinisch gesunde Tiere; 3 = ganze Herden
(ohne Selektion nach Gesundheitsstatus)
Nach MORROW et al. (1968 b) kommt es in den ersten drei Tagen post partum zu einer dra-
stischen Reduktion der Größe des Uterus. GIER & MARION (1968) führten Untersuchungen
an den Uteri frischgeschlachteter Kühe durch. Sie stellten fest, dass die Größenreduktion in
den ersten Tagen post partum sowohl durch eine Vasokonstriktion als auch durch peristal-
tische Kontraktionen der Muskelzellen des Myometriums erfolgt, wobei der Hauptteil der
Größenreduktion durch Myometriumskontraktionen bedingt ist. Die Kontraktionen der
Myometriumszellen wurden mit Hilfe einer unmittelbar post partum in den Uterus einer
lebenden Kuh eingeführten luftgefüllten Gummiblase und der Aufzeichnung der
Luftdruckänderungen untersucht (BENESCH, 1952). Die Länge der Myozyten reduziert sich
21
von ca. 750 �m zum Zeitpunkt der Geburt auf 400 �m am Tag 1 post partum (BENESCH,
1952; VAN CAMP & STEVENS, 1991). Bis zum Tag 3 post partum verkürzen sich die
Muskelzellen um die Hälfte auf eine Länge von ca. 200 �m (RASBECK, 1950; VAN CAMP
& STEVENS, 1991). Die anfänglich nach Abgang der Nachgeburt alle drei bis vier Minuten
(ca. 8 Kontraktionswellen in 30 Minuten) ablaufenden Kontraktionswellen werden weniger.
Der regelmäßige Rhythmus der Kontraktionen verschwindet 24 bis 48 Stunden post partum.
Die Kontraktionen sind 48 bis 60 Stunden post partum nicht mehr rektal fühlbar. Deutlich
voneinander abgesetzte Einzelkontraktionen fehlen ab dem 4. Tag post partum völlig
(BENESCH, 1952). Zwischen dem 4. und 9. Tag post partum verläuft die Reduktion
langsamer (MORROW et al., 1968 b). Um den Tag 5 post partum ist der Uterus auf die Hälfte
seines graviden Durchmessers reduziert (RASBECK, 1950).
Als Folge der Verkürzung der Myozyten am ersten Tag post partum wird das Endometrium
ödematös. Ab Tag 4 bzw. 5 post partum bildet sich dieses Ödem wieder zurück und das
Endometrium faltet sich auf (RASBECK, 1950). Von Tag 6 – 8 post partum an bildet sich das
Endometrium in seiner Dicke schneller zurück als das Myometrium. Der Uterus lässt sich
schon am 6. Tag post partum bei der transrektalen Untersuchung umfassen (RASBECK,
1950). Die Kontraktionen sind ab dem 7. – 8. Tag post partum nur noch als unregelmäßige,
kaum wahrnehmbare Wellenbewegungen der Uterushörner vorhanden (BENESCH, 1952).
Am Tag 10 post partum beträgt der Durchmesser des vormals tragenden Uterushornes 12 - 14
cm und schrumpft auf 7 – 8 cm um den Tag 14 post partum (MORROW et al., 1968 b). Der
Prozess der Involution, d.h. die Größenreduktion verlangsamt sich ab 10. – 14. Tag post par-
tum (GIER &MARION, 1968). In dieser Zeit (10 – 14 Tage post partum) steigt der Tonus der
Gebärmuttermuskulatur und der erste Östrus post partum findet statt (MORROW et al., 1968
b). Ab Tag 15 post partum ist der Uterus auf die Hälfte seiner graviden Länge reduziert
(RASBECK, 1950). Am Tag 25 post partum haben laut MORROW et al. (1968 b) beide
Uterushörner annähernd die gleiche Größe von 3 – 4 cm erreicht, wobei die Durchmesser der
Uterushörner kranial der Bifurcatio uteri palpatorisch bestimmt wurden. Veränderungen
waren palpatorisch nur bis zum 30. – 35. Tag post partum zu erfassen (MORROW et al., 1968
b). Der Hauptteil der Größenreduktion ist etwa am Tag 25 post partum, der vollständige
Prozess zwischen den Tagen 42 und 47 post partum abgeschlossen (GIER & MARION;
22
1968), so dass der Uterus ab dem 50. Tag post partum mit einem Gewicht von ca. 750 g
seinen nichtgraviden Zustand erreicht hat.
Bereits vor der Geburt beginnt die Involution der Plazentome (SCHULZ & GRUNERT,
1959). Das plazentäre Bindegewebe kollagenisiert und schafft somit die Voraussetzung für
einen komplikationslosen Abgang der Nachgeburt. Des Weiteren kommt es zur Hyalini-
sierung der Gefäßwände und zu bindegewebigen subintimalen und adventitiellen Prolifera-
tionen. Das führt im späteren Verlauf zur Gefäßobliteration. Schon längere Zeit vor der Ge-
burt lösen sich aufgrund der Sklerosierung die fetalen Zotten aus den Kuppen der Karun-
kelperipherie. Diese Vorgänge sind nach Ansicht von SCHULZ & GRUNERT (1959) auch
geburtsauslösende Faktoren.
Direkt nach der Geburt breitet sich die Hyalinisierung der Gefäßwände in Richtung auf den
Karunkelstiel aus. Die daraus resultierende Vasokonstriktion führt zusammen mit der
Myometriumskontraktion zu einer lokalen Ischämie (SCHULZ & GRUNERT, 1959).
Der fetale Anteil der Plazentome, die Kotyledonen, werden als Teil der Nachgeburt
ausgeschieden (GIER & MARION; 1968). Der Abgang der Nachgeburt wird unter anderem
durch die Vasokonstriktion der Gefäße der Plazentome ausgelöst. Die Chorionvilli werden
ischämisch und ihre Kapillaren sowie das Epithel schrumpfen und lösen sich aus den
Karunkelkrypten. Durch die Muskelkontraktionen wird die Nachgeburt dann ausgestoßen
(SCHULZ & GRUNERT, 1959).
Zurück bleiben die Karunkeln. Im tragenden Uterushorn haben die Karunkeln zum Zeitpunkt
der Geburt eine durchschnittliche Größe von 70 mm x 35 mm x 25 mm (Länge x Breite x
Höhe) (GIER & MARION, 1968). Die Karunkeln, die im Uterus der Kuh proximal des Fetus
lokalisiert sind, werden am größten und brauchen die längste Zeit, um wieder abgebaut zu
werden (GIER & MARION, 1968). Die Rückbildung der Karunkeln beschreiben GIER und
MARION (1968) als Prozess des Gewebeabbaus und der Reparatur.
Karunkeln bestehen aus Septen, Krypten und Blutgefäßen auf endometrialer Basis (GIER &
MARION, 1968). Bereits eine halbe Stunde nach Abgang der Nachgeburt sind die Krypten
der Karunkeln bis auf einen schmalen Spalt eingeengt. Sie werden durch eine hyperämische
Expansion des Karunkelgewebes verschlossen. Die Hyperämie führt auch zu einer Beschleu-
nigung der Gewebsauflösung (SCHULZ & GRUNERT, 1959).
23
Die Ischämie und eine fettige Infiltration, welche zwischen 24 Stunden und dem 3. – 4. Tag
post partum (SCHULZ & GRUNERT, 1959) zu beobachten sind, induzieren eine Nekrose der
Karunkeln und der Karunkelstiele um den 5. Tag post partum. Die fettige Infiltration beruht
auf einer Aktivierung der Bindegewebszellen und einer Proliferation der Adventitiazellen, die
zu Makrophagen werden (SCHULZ & GRUNERT, 1959). Es kommt zum Verlust der Zell-
organisation der Septen und die nekrotischen Massen werden ins Uteruslumen abgeben und
als Lochien ausgeschieden (GIER & MARION, 1968). Etwa ab dem 8. Tag post partum be-
ginnen die Karunkeloberflächen zu verschorfen und der Detritus wird in Form von mit Fett
beladenen Makrophagen ins Uteruslumen abgestoßen (SCHULZ & GRUNERT, 1959).
RASBECK (1950) machte die Beobachtung, dass die Regeneration des interkarunkulären
Uterusepithels schon am Tag 8 post partum abgeschlossen ist. Es ragen nur noch Gefäß-
stümpfe aus der Oberfläche des Uteruslumen (GIER & MARION, 1968; RASBECK, 1950).
Zwischen den Tagen 9 und 15 post partum herrscht ein Gleichgewicht zwischen Abbau und
Proliferation der Stromazellen an der Karunkelbasis (GIER & MARION, 1968). Der
Karunkelstiel schrumpft und die Reepithelisierung beginnt ab dem 11. bis 15. Tag post
partum (RASBECK, 1950) und beginnt in dessen Peripherie (SCHULZ & GRUNERT, 1959).
Sie dauert in den Karunkelarealen des tragenden Horns länger als im vormals nichttragenden
Horn (GIER & MARION; 1968). Am 15. Tag post partum ist das Karunkelgewebe voll-
ständig verschorft und ins Uteruslumen vorgewölbt. Es bleiben nur die Stümpfe der Blutge-
fäße, die von der rauen Oberfläche hervorragen. Der Durchmesser der Karunkeln liegt am 19.
Tag post partum bei 15 – 20 mm und hat sich am 39. Tag auf 10 – 15 mm reduziert (GIER &
MARION, 1968). Die Reepithelisierung der Karunkelareale dauert bis zum Tag 20 post par-
tum an (RASBECK, 1950). Am Ende der Uterusinvolution, gegen Tag 50 post partum, sind
die Karunkel nur noch als 4 – 6 mm große weiße Scheiben mit zentralem Krater im rosafar-
benen Endometrium zu finden.
Das Abstoßen der Karunkeln in das Lumen führt zu dickflüssigem und vermehrtem Lochial-
fluss (GIER & MARION, 1968; RASBECK, 1950). Die Lochien sind direkt nach der Geburt
von gelbbrauner bis roter Farbe, je nach Anteil der roten oder weißen Blutzellen. Sie bestehen
zu diesem Zeitpunkt vor allem aus Blut und den Sekretionsprodukten der uterinen Drüsen
(SCHULZ & GRUNERT, 1959). Im weiteren Verlauf des Puerperiums nimmt der Anteil an
Blut ab. Das Volumen der Lochien reduziert sich von anfänglich 1,5 l am zweiten Tag post
24
partum, auf 5 – 20 ml an den Tagen 10 – 15 post partum (RASBECK; 1950). Nach dem 4.
Tag post partum bilden abgestoßene Karunkelmaterialen den Hauptbestandteil der Lochien.
Um den 12. Tag post partum haben die Lochien einen lymphähnlichen Charakter und nehmen
in ihrer Quantität bis zum 23. Tag post partum (Tabelle 2.) ab (GIER & MARION, 1968). Die
Lochien sind zwischen dem 7. und 12. Tag post partum transrektal palpierbar und werden
durch die Uteruskontraktionen zwischen dem 10. und 14. Tag post partum ausgeschieden
(MORROW et al., 1968 b).
Tabelle 2.: Übersicht über die in der Literatur zu findenden Angaben zur Dauer des
Lochialflusses bei Milchrindern in Abhängigkeit vom Gesundheitsstatus der Tiere
Autor Dauer des Lochialfluss post
partum in Tagen
Gesundheitsstatus
der Tiere
RASBECK, 1950 10 – 15 gesund a
GIER & MARION,1968 12 (23) gesund b
MORROW et al., 1968 b 10 – 14 gesund a
VANDEPLASSCHE, 1981 21 krank a, b
FRAZER, 2005 8 – 10 gesund a
a = Lochialfluss am lebenden Tier adspektorisch ermittelt; b = Lochialfluss an Schlachtorganen
ermittelt
Während MORROW et al. (1968 b, d) die physiologisch verlaufende Uterusinvolution als
einen aseptischen Prozess ansehen, wurde in einer von ELLIOT et al. (1968) durchgeführten
Studie bei 93 % aller Kühe eine bakterielle Kontamination des Uterus nachgewiesen. Dieser
bakterielle Nachweis kann bis zum 15. Tag post partum erbracht werden (GRUNERT, 1993).
Nach RASBECK (1950) entwickeln 25 bis 30 % der Kühe mit physiologisch verlaufender In-
volution eine Uterusinfektion. Hervorgerufen werden diese Infektionen durch das massive
bakterielle Wachstum in den Lochien, wobei gemäß STUDER & MORROW (1978) eine
aseptisch verlaufende Involution eher als Ausnahme denn als Regel anzusehen ist. Die früh
im Puerperium zu beobachtende uterinen Infektionen führen laut ELLIOT et al. (1968) aber
nicht unbedingt zu einer Verzögerung der Involution. Auch GRUNERT (1993) geht davon
25
aus, dass bei einem intakten Abwehrsystem des Uterus die Infektionserreger rasch phago-
zytiert werden. In anderen Arbeiten (GIER & MARION, 1968; MORROW et al., 1968 b, d)
wurde gezeigt, dass alle Phasen der Uterusinvolution durch sekundäre Uterusinfektionen und
Nachgeburtsverhaltungen verzögert werden können. Während die mittels transrektaler Palpa-
tion festgestellte makroskopische Uterusinvolution bei gesunden Kühen bereits zwischen dem
14. und 25. Tag post partum zum größten Teil abgeschlossen ist, dauert diese bei Kühen mit
Uterusinfektionen bis zum 30. Tag post partum an (MORROW et al., 1968 b, d). Die ver-
stärkte Leukozyteninfiltration in das Endometrium kann dabei eine Verlängerung der Involu-
tion durch eine Verzögerung der Epithelregeneration hervorrufen (GIER & MARION, 1968).
Auch BOSTEDT et al. (1975) beobachteten eine verzögerte Uterusinvolution aufgrund von
entzündlichen Vorgängen im Uterus.
Infolge einer Nachgeburtsverhaltung bleiben die uterinen Gewebsmassen in der Regel zwei
bis drei Tage unverändert, bis zu dem Zeitpunkt, an dem die fetalen Plazentateile
ausgeschieden werden (VANDEPLASSCHE, 1981). Nach SCHULZ & GRUNERT (1959)
sind bei Vorliegen einer Nachgeburtsverhaltung deutliche Involutionsanzeichen erst ab dem
3. Tag post partum in Form einer bindegewebigen Proliferation zu erkennen. Bei etwa 10 %
der Nachgeburtsverhaltungen gehe diese später als 10 Tage post partum ab und die Involution
bleibe bis zu diesem Zeitpunkt aus. In diesen Fällen kann der Uterus zwei bis drei Wochen
post partum noch 10 bis 14 kg wiegen (VANDEPLASSCHE, 1981). Auch Dystokien und
Hypokalzämien können zu einer Verzögerung der uterinen Involution führen (LESLIE, 1983).
Weiterhin sind auch Zusammenhänge zwischen der Involution des Uterus und der
Ovaraktivität beschrieben worden. BOSTEDT et al. (1975) zeigten an 201 Tiere der Rasse
Deutsches Fleckvieh (82,6% mit normalem und 17,4% mit erschwertem Geburtsverlauf), dass
die Ovaraktivität umso früher einsetzt, je geringer die Störungen in der uterinen Involution
waren. Eine frühe (12 – 17 Tage post partum) Ovarfunktion wiesen aber nur 40 % der Ver-
suchstiere auf. Die ovarielle Aktivität wurde anhand der palpierbaren Follikel und deren
Größe beurteilt. Die Autoren zeigten außerdem, dass entzündliche Geschehen wie Zervizitis
und Endometritis die Involutionsdauer verlängern, da am Tag 25 post partum nur bei 63,7 %
der Versuchstiere der Uterus makroskopisch komplett zurückgebildet war (BOSTEDT et al.,
1975). Bei den 27,6 % Tieren, die an entzündlichen Geschehen litten, verzögerte sich die
26
Involution um zwei Wochen. An den Tagen 38 – 42 wiesen 198 der 201 Versuchstiere
(98,5%) eine prägravide Uterusgröße auf (BOSTEDT et al., 1975).
Ältere Untersuchungen zur Uterusinvolution wurden transrektal (BENESCH 1952,
MORROW et al., 1968 b, d) oder ex vivo an Organen von Schlachttieren (SCHULZ &
GRUNERT, 1959; GIER & MARION, 1968) durchgeführt. Die transrektale Untersuchung ist
wertvoll und kostengünstig, aber in ihrer Genauigkeit begrenzt (OPSOMER & DE KRUIF,
1999). Daher wird in den letzten Jahren vermehrt die Ultrasonographie eingesetzt
(OPSOMER & DE KRUIF, 1999). OKANO & TAMIZUKA (1986) zeigten damit, dass die
Involution am 40. Tag post partum abgeschlossen ist (Tabelle 1.). Zu diesem Zeitpunkt waren
beide Uterushörner wieder gleich groß und in ihren prägraviden Zustand zurückgekehrt.
KAMIMURA et al. (1993), die 40 Holstein Friesian Kühe zweimal wöchentlich ab dem 7.
Tag post partum bis zur Besamung ultrasonographisch untersuchten, machten ähnliche Beo-
bachtungen. ASLAN et al. (2002) untersuchten 34 Kühe mit klinisch ungestörtem Puerperium
zwischen dem 15. Tag und 45. Tag post partum im Abstand von jeweils 10 Tagen gynäko-
logisch und ultrasonographisch. Die Uterusinvolution wurde anhand des Horndurchmessers
und der Struktur des Gebärmutterquerschnittes beurteilt. Anhand des Erstbesamungserfolges
wurden die Kühe in Gruppen (G1 trächtig nach Erstbesamung, G2 nicht trächtig nach Erst-
besamung) eingeteilt.
Die Tiere, die bei der ersten Besamung tragend geworden waren, hatten eine signifikant
schnellere Uterusinvolution (Uterusdurchmesser am Tag 25 p.p.: 4,5 ± 0,5 cm vs. 5,1 ± 0,9
cm) und einen früheren Beginn der Ovaraktivität (Anzahl der pro Tier vorgefundenen
Tertiärfollikel: 1,0 – 1,6 vs. 0,4 – 1,0) als diejenigen Tiere, die nicht konzipierten. Die Ovar-
aktivität wurde anhand des Vorhandenseins und der Dynamik der Follikel- und Gelbkörper-
entwicklung beurteilt.
Die Struktur des Uterusquerschnitts entwickelte sich bei den G1-Tieren schneller in den ur-
sprünglichen Zustand zurück als bei den G2-Tieren. Dies wurde anhand der besseren Dar-
stellbarkeit des Schleimhautreliefs der Gebärmutter im Querschnitt bei den G1 Tieren fest-
gestellt. Am Tag 15 post partum waren bei 75% der G1-Kühe und 100% der G2-Kühe die
Uteruskonturen im sonographischen Bild undeutlich und das Schleimhautrelief im Quer-
schnitt nicht darstellbar. Der Uterus war noch nicht soweit zurückgebildet, um ihn sono-
27
graphisch gut darstellen zu können und einzelne Strukturen wie Schleimhautrelief und Gebär-
mutterwand genau zu differenzieren.
2.4 Ovarieller Zyklus im Puerperium
Während der Trächtigkeit unterdrücken hohe Progesteronkonzentrationen im Blut die
Sekretion von Gonadotropin Releasing Hormon (GnRH) im Hypothalamus (SHELDON,
2004). Damit wird auch eine Freisetzung von Follikelstimulierendem Hormon (FSH) und
Luteinisierendem Hormon (LH) aus der Hypophyse unterdrückt (SHELDON, 2004). Um den
Zeitpunkt der Geburt kommt es zu einem Absinken des Progesteronspiegels und damit zu
einem Anstieg von FSH (SHELDON, 2004). Ab dem 6. – 8. (7. - 10.) Tag post partum bilden
sich die ersten Follikelwellen auf den Ovarien heran (SHELDON, 2004; MORROW et al.,
1968 a). Die 5 – 10 mm großen Follikel vergrößern sich bis zum ersten Östrus um den 15.
Tag post partum (MORROW et al., 1968 a). In der Studie von FONSECA et al. (1983) betrug
die Dauer von der Abkalbung bis zum Auftreten der ersten Ovulation 20,8 ± 13,2 (Holstein)
und 20,0 ± 14,4 (Jersey) Tage. Alle der 212 untersuchten Tiere ovulierten - ausgenommen
von 12 Tieren mit Ovarzysten und 6 Tieren mit Azyklie - bis spätestens zum 45. Tag post
partum.
Nach LESLIE (1983) findet bei Milchkühen die erste Ovulation zwischen dem 10. und 25.
Tag post partum statt. Kühe mit Saugkälbern, wie z.B. Fleischrinder benötigen dagegen
länger bis zur ersten Ovulation post partum. Das liegt laut Aussage des Autors unter anderem
daran, dass das Saugen die pulsatile LH-Freisetzung unterdrückt und Prolaktin in hohen Kon-
zentrationen vorliegt. Bei Milchkühen hingegen kommt es nur für zwei bis drei Tage zu
einem Anstieg von Prolaktin.
28
2.5. Prostaglandine im peripartalen Zeitraum Bis zum Ende der Trächtigkeit wird die Synthese von Prostaglandinen gehemmt. Dann
kommt es durch den Anstieg des Östrogenspiegels ca. 6 Wochen ante partum zu einem
Anstieg von PGF2� kurz vor der Geburt und in der frühen postpartalen Phase (LESLIE, 1983).
Die Hauptquelle für PGF2� ist der Uterus (GUILBAULT et al., 1984). Besonders aktiv ist das
Karunkelgewebe an der Synthese und dem Metabolismus von PGF2� im Uterus beteiligt
(GUILBAULT et al., 1984; FRAZER, 2005). Das PGF2� wird sehr schnell fast vollständig zu
PGFM verstoffwechselt (MEINECKE, 2000).
Der Anstieg der PGF2� Konzentration ist sowohl für die Geburt als auch für die Uterusinvo-
lution von Bedeutung (DEL VECCHIO et al., 1990; NAKAO et al., 1997). PGF2� führt zur
Luteolyse und stoppt somit die Progesteronsynthese. Laut GUILBAULT et al. (1984) erreicht
PGFM seine höchste Konzentration (Tag 1 pp: 1772,54 pmol/ml; Tag 3 pp: 3291,65 pmol/ml)
am 2. bis 3. Tag post partum. Dies wird von DEL VECCHIO et al. (1990) bestätigt (Tabelle
3). Ferner fanden DEL VECCHIO et al. (1990) heraus, dass die PGFM-Konzentration bis
zum 20. – 30. Tag post partum auf hohem Niveau bleibt. KÖNIGSSON et al. (2001) unter-
suchten den Verlauf der PGFM-Konzentration zwischen dem 7. Tag ante partum und
12 Stunden post partum und zeigten, dass die höchste PGFM-Konzentration zum Zeitpunkt
der Geburt (> 10000 pmol/l) auftrat. Direkt nach der Entwicklung des Kalbes sank die
PGFM°– Konzentration wieder ab. Die PGFM – Konzentration bleibt mindestens bis zum 7.
Tag post partum auf hohem Niveau (NAKAO et al., 1997). Das Absinken des PGFM -
Spiegels erfolgte frühestens ab dem 7. Tag post partum langsam (NAKAO et al., 1997).
Dieses langsame und stetige Absinken wurde schon von DEL VECCHIO et al. (1990)
beschrieben. Konstant hohe PGFM – Spiegel korrelieren bei Kühen mit ungestörtem
Puerperium negativ mit der Dauer der Uterusinvolution (DEL VECCHIO et al., 1992).
Ein signifikanter Anstieg der Plasma PGFM – Konzentration einige Tage post partum kann
nach Ansicht anderer Autoren (MATEUS et al., 2003) als Indikator für Uterusinfektionen
gesehen werden. MATEUS et.al. (2003) beobachteten die PGFM – Konzentration bei Kühen
mit leichter und hochgradiger puerperaler Endometritis. Sie fanden heraus, dass die PGFM –
Konzentration bei den Kühen mit hochgradiger puerperaler Endometritis signifikant größer ist
als bei den Tieren der Vergleichsgruppe. Die kurzzeitig hohen PGFM - Plasmaspiegel zu
Beginn der postpartalen Phase könnten laut NAKAO et al. (1997) für eine Verzögerung der
29
Uterusinvolution bei Kühen mit Nachgeburtsverhaltungen verantwortlich sein. Die Autoren
gingen davon aus, dass PGF2� eine direkte Wirkung auf den Uterus hat, indem sie die
Uteruskontraktion induzieren und somit Nachgeburtsreste, Exsudate und pathogene Keime
ausgestoßen werden können. Da die hohen PGFM – Konzentrationen bei den Tieren mit
Nachgeburtsverhaltungen nur von kurzer Dauer sind, bleibt die positive Wirkung auf den
Uterus beschränkt (NAKAO et al., 1997).
Bei diesen Tieren ist die Dauer der Erhöhung des PGFM – Spiegels positiv korreliert mit der
Länge der Verzögerung der Uterusinvolution. Das bedeutet, dass eine kurzzeitig hohe
Konzentration von PGFM eine höhere Anzahl von Tagen bis zur Beendigung der Involution
nach sich zieht (DEL VECCHIO et al., 1992; KINDAHL et al., 1992; DEL VECCHIO et al.,
1994; NAKAO et al., 1997; MATEUS et al., 2003). NAKAO et al. (1997) zeigten, dass Kühe
mit Nachgeburtsverhaltung zwischen den Tagen 1 – 4 post partum höhere PGFM – Plasma-
spiegel als Kühe mit einem normalen Abgang der Nachgeburt haben. Zwischen den Tagen 4 –
7 post partum war die PGFM - Konzentration bei beiden Gruppen annähernd gleich. Die
PGFM - Konzentration bei Kühen mit gestörtem Puerperium fiel zwischen den Tagen 7 – 10
post partum drastisch ab. Die Ursache könnte in der Aktivierung von Immunreaktionen durch
die entzündlichen Geschehen des Uterus liegen (BEKANA et al., 1996). Nachgeburts-
verhaltungen und Endometritiden stören die Synthese und den Metabolismus von PGF2�
daher der nur kurzzeitige Anstieg der PGFM - Konzentration (LINDELL et al., 1982).
SEALS et al. (2002) kamen zu einem anderen, das Gegenteil beschreibende Ergebnis. Auch
sie untersuchten die Veränderungen der PGFM - Konzentration als ein Anzeichen für Erkran-
kungen des Uterus. Sie untersuchten gesunde und an Uterusinfektionen erkrankte Kühe drei-
mal wöchentlich von der Abkalbung bis zum 63. Tag post partum. Die Konzentration von
PGFM lag bei den gesunden Kühen mit 3317,76 pmol/ml in den ersten 6 Tagen post partum
höher als bei den erkrankten Tieren (2058,21 pmol/ml). Auch im weiteren Verlauf lag der
Wert bei den gesunden Tieren über dem der Kranken. Bei den erkrankten Kühen kam es im
Gegensatz zu den gesunden Tieren in der Zeit vom 15. – 21. Tag post partum zu einem
Anstieg der PGFM – Konzentration. Auch in der Studie von KÖNIGSSON et al. (2001) war
bei den Tieren mit Nachgeburtsverhaltung die höchste Konzentration (13347 pmol/l)
niedriger als bei den Tieren mit normalen Nachgeburtsabgang (21206 pmol/l)
(Umrechnungsfaktor: pg/ml x 1,536 = pmol/ml; pmol/ml x 0,651 = pg/ml) Die PGFM -
30
Konzentration fiel nur bei den Tieren mit Nachgeburtsverhaltungen einige Stunden p.p. ab,
um danach wieder auf das Niveau zum Zeitpunkt der Geburt anzusteigen (KÖNIGSSON et
al., 2001).
Tabelle 3: Übersicht über die Literaturangaben zur PGFM - Konzentration im Blutplasma zu
unterschiedlichen Zeitpunkten post partum bei gesunden und kranken Tieren
Autor PGFM
gemessen am
PGFM -
Konzentration
gesunde Tiere
PGFM -
Konzentration kranke
Tiere
GUILBAUT et al.
(1984) 1 d pp. 1772,54 pmol/ml
3 d pp. 3291,65 pmol/ml
15 d pp. 168,96 pmol/ml
DEL VECCHIO et
al. (1990) 10 d pp 387,07 ± 80,03 pmol/ml
20 d pp. 119,81 ± 22,73 pmol/ml
30 d pp. 99,53 ± 11,37 pmol/ml
KÖNIGSSON et al.
(2001) 3-4 Wochen ap. 150-300 pmol/ml
1 d ap. 1000-2000 pmol/ml
SEALS et al. (2002) 6 d pp. 3,32 pmol/ml 1,55 pmol/ml1
24 d pp. 645,12 pmol/ml 380,25 – 522,24
pmol/ml
KÖNIGSSON et al.
(2002) 1,2 ± 0,8 d pp. 15653 ± 7622 pmol/ml2
d = Tag, p.p. = post partum, a.p. = ante partum, 1 = Endometritis, 2 = Nachgeburtsverhaltung
31
2.6. Energiestoffwechsel im peripartalen Zeitraum
Zum Ende der Trächtigkeit und in den ersten Wochen der Laktation steigt der Energiebedarf
für das Wachstum der Frucht und die Kolostrum- bzw. Milchsynthese sehr stark an. Allein die
beginnende Milchproduktion benötigt 97 % der über das Futter aufgenommenen Energie
(DRACKLEY, 1999). Eine positive Energiebilanz kann aufgrund des gesteigerten Energiebe-
darfs für Leistung und Erhaltung nicht aufrechterhalten werden (BUTLER & SMITH, 1989).
Die Kühe müssen deshalb auf ihre Körperfettreserven zurückgreifen (COPPOCK et al.,
1974). In der ersten Phase der Laktation weisen 80% bis 92 % aller Milchkühe eine negative
Energiebilanz (NEB) auf (COPPOCK et al., 1974, VILLA-GODOY et al. 1989; DOMECQ et
al., 1997). In kurzer Zeit muss sich das Tier von Trächtigkeit auf Laktation umstellen (GOFF
& HORST, 1997). Hierbei ist eine hohe Futteraufnahme entscheidend. Vor allem um den
Zeitpunkt der Geburt, bedingt unter anderem durch den Geburtsstress, ist aber die Futter-
aufnahme der Kuh am geringsten. Insbesondere überkonditionierte und magere Tiere haben
unter der Umstellung zu leiden (INGVARTSEN & ANDERSEN, 2000; GRÜNDER, 2002).
Bei überkonditionierten Kühen kommt es zu einer übermäßig raschen Körperfettmobi-
lisierung (GRÜNDER, 2002). In den ersten vier Wochen der Laktation wird der Energie-
bedarf von bis zu einem Drittel der Milchmenge durch die Mobilisierung von Körperfett-
reserven gedeckt (BAUMANN 2000).
Viele der um die Abkalbung auftretenden Erkrankungen haben einen metabolischen Hinter-
grund, der auf eine negative Energiebilanz, Körperfettmobilisierung und einen Anstieg der
Ketonkörperkonzentration zurückzuführen ist (DUFFIELD, 2004). Schon eine negative Ener-
giebilanz während der Trockenstehphase kann die Inzidenz für Nachgeburtsverhaltungen,
Metritiden, linksseitige Labmagenverlagerungen und Mastitiden anheben (DUFFIELD,
2004).
Für den Energiestoffwechsel spielen die Hormone Insulin, Growth Hormon (GH) und Insulin
– like growth factor I (IGF I) eine wichtige Rolle (KÖNIGSSON et al., 2008). IGF I wird in
der Leber synthetisiert. Stimuliert wird dessen Synthese durch die Bindung von GH an Rezep-
toren der Hepatozyten, wohingegen die Synthese von GH an der Adenohypophyse über einen
negativen Feedbackmechanismus von IGF I reguliert wird (WATHES et al., 2007). Insulin
wird in der Bauchspeicheldrüse synthetisiert. Dessen Synthese wird durch GH, freie Fett-
32
säuren und Ketonkörper stimuliert und durch Somatostatin und Insulin selbst gehemmt
(WATHES et al., 2006, 2007).
IGF I reguliert die Milchsynthese im Eutergewebe und ist am Ovar an der Ausreifung des
Tertiärfollikels mitbeteiligt. GH wirkt vor allem lipolytisch. Es stimuliert die Ketonkörper-
bildung und die Kalziumresorption. Des Weiteren setzt es die Insulinempfindlichkeit herab
und hemmt somit den Glucoseumsatz in Fettgewebe und Leber. Es steht mehr Glucose für
Muskeln und Knochen zur Verfügung. Insulin senkt den Blutzuckerspiegel und fördert die
Speicherung von Triglyceriden. Es senkt die Glukoneogenese und Ketogenese und fördert die
Glykogen- und Fettsäurensynthese (WIESNER, 2000).
In der späten antepartalen Phase werden die GH – Rezeptoren an den Hepatozyten verringert
(WATHES et al., 2006) und die GH-IGF I - Achse wird entkoppelt. Obwohl GH ansteigt,
sinkt der IGF I - Spiegel ab. Zusammen mit der niedrigen Insulinkonzentration wird die för-
dernde Wirkung des GH auf Lipolyse und Glukoneogenese verstärkt. Gegen Ende der Träch-
tigkeit kommt es außerdem im Fett- und Muskelgewebe zu einem Zustand der Insulinre-
sistenz, der mit einer erhöhten Sensibilität dieser Gewebe gegenüber lipolytischen Substanzen
verbunden ist. Die Glukoseaufnahme wird verringert (WATHES et al., 2007).
2.6.1 Negative Energiebilanz
Die Dauer und das Ausmaß der negativen Energiebilanz werden von unterschiedlichen Fak-
toren beeinflusst. Unter anderem spielen die individuelle Futteraufnahme, die Diät, die Kon-
dition der Tiere, das Alter, die Anzahl der Laktationen, die Haltungsform, aber auch die
Milchleistung und der genetische Hintergrund der Tiere eine Rolle (WATHES et al., 2006).
Eine der am häufigsten auftretenden Erkrankungen im Zusammenhang mit der negativen
Energiebilanz ist die Ketose. Die klinische Ketose tritt spontan zwischen der zweiten und
siebten Woche post partum auf (BAIRD, 1982). Während die subklinische Form der Ketose
meist unentdeckt bleibt, zeigen sich bei der klinischen Ketose Appetitlosigkeit, Absinken der
Milchleistung, ein rapider Verlust an Körpergewicht und eine Beeinträchtigung der Frucht-
barkeit (BAIRD, 1982; ANDERSSON, 1988). Im Blut lassen sich sowohl bei der klinischen
als auch bei der subklinischen Ketose eine Hyperketonämie, eine Hypoglykämie sowie eine
33
erhöhte NEFA - Konzentration nachweisen (BAIRD, 1982; DUFFIELD, 2004). Die ausge-
prägteste negative Energiebilanz zeigen Kühe, welche die höchsten NEFA – Konzentrationen
am Tag der Kalbung aufweisen (DOEPEL et al., 2002). Des Weiteren weist die Leber eine
fettige Infiltration und eine Verminderung der Glukoneogenese auf (BERGMAN, 1971;
KRONFELD, 1971; BAIRD, 1982).
Infolge der Laktosesynthese und des damit verbundenen Glucoseverbrauchs kommt es zu
einer Hypoglykämie. Diese Hypoglykämie wird durch eine gesteigerte Glukoneogenese aus-
geglichen. Dadurch wird dem Zitratzyklus vermehrt Oxalazetat entzogen. Kann Oxalazetat
nicht mehr in ausreichenden Mengen nachgeliefert werden, fehlt in den Mitochondrien der
Leberzellen der Reaktionspartner für die aus dem Fettstoffwechsel stammenden C2 –
Bruchstücke. Weiterhin entsteht infolge der Hypoglykämie ein niedriger Plasmainsulinspie-
gel, der die Lipolyse begünstigt (BAIRD, 1982).
Aus den biologisch aktivierten C2 – Bruchstücken entstehen Ketonkörper. Ketonkörper wer-
den normalerweise im Pansenepithel aus den Fettsäuren des Futters gebildet. Während der
Mobilisierung der Körperfettreserven im Zustand der negativen Energiebilanz werden die
Ketonkörper auch vermehrt in der Leber aus dem bei der Oxidation von Fettsäuren ent-
stehenden Azetyl – CoenzymA gebildet. Die Ketonkörper dienen unter anderem in der Mus-
kulatur als Energielieferant (DRACKLEY, 2002).
2.6.2 Nicht veresterte freie Fettsäuren
Die Mobilisierung der Körperfettreserven führt zur Freisetzung von freien Fettsäuren
(NEFA). Sie sind ein Indikator für das Ausmaß der negativen Energiebilanz (PULLEN et al.,
1989). Durch die verstärkte Fettmobilisation aufgrund der negativen Energiebilanz um den
Zeitpunkt der Abkalbung steigt auch die Konzentration der NEFA im Plasma (BERTICS et
al., 1992; GRUMMER, 1993). Des Weiteren führen der Geburtsstress und die vor der Geburt
sinkende Futteraufnahme zu einem zusätzlichen Anstieg, in den letzten zwei Wochen ante
partum sogar bis auf das Vierfache des Normalwertes (GRUMMER, 1993). Die NEFA
werden im Zitronensäure – Zyklus zu Kohlendioxid oxidiert und zur Energiegewinnung
genutzt (GOFF & HORST, 1997). Des Weiteren werden die im Blut zirkulierenden NEFA in
34
der Leber teilweise zu Triglyzeriden verestert oder zu Azetyl – CoenzymA abgebaut
(RUKKWAMUSK et al., 1999). Die Triglyzeridsynthese und – speicherung wird vermutlich
durch den präpartalen Progesteronabfall und den Östrogenanstieg gefördert (GRUMMER,
1993). Die verstärkte Lipolyse und die erhöhte Konzentration der NEFA führen vor allem bei
überkonditionierten Kühen in den ersten Laktationswochen zu zwei- bis dreifach erhöhten
Leberfettgehalten im Vergleich zu normal konditionierten Kühen (GRUMMER, 1993). So
haben 66% der Holstein Friesian Kühe in der ersten Woche post partum eine moderate
Fettleber (REID, 1980). Der Anstieg der NEFA im Plasma korreliert mit dem Anstieg der
Leberfettsäuren. Die Leberverfettung führt zum einen zu einer reduzierten Glukoneogene-
serate (CARDONIGA-VALINO et al., 1997), zum anderen zu einer Verringerung des Abbaus
von Endotoxinen und Hormonen (RUKKWAMUSK et al., 1999). Kühe, die eine Woche ante
partum NEFA - Werte > 0,7 mmol/l aufweisen, haben ein fünffach höheres Risiko, post par-
tum an einer subklinischen Ketose zu erkranken (DUFFIELD, 2004).
2.6.3 � - Hydroxybutyrat
Bei den während des Abbaus der Körperfettreserven entstandenen Ketonkörpern handelt es
sich um � – Hydroxybutyrat und Azetoazetat. Beta – Hydroxybutyrat macht mit ca. 81% den
Hauptbestandteil der Gesamtketonkörperkonzentration (SCHLERKA & FILAR, 1981) aus
und wird als Indikator für eine negative Energiebilanz, eine Ketogenese und das Vorhanden-
sein einer Fettleber angesehen (RUSSEL & WRIGHT, 1983; GRÖHN, 1983). Bei � –
Hydroxybutyrat handelt es sich um den stabilsten Ketonkörper (BERGMAN, 1971;
DUFFIELD, 2004), während Azetoazetat relativ schnell zu Azeton und CO2 umgewandelt
wird (BERGMAN, 1971).
Während nach Ansicht mehrerer Autoren (KRAFT et al., 1999; BERGMAN, 1971;
ANDERSSON, 1988; GRÜNDER, 2002) die Normalwerte für � – Hydroxybutyrat im Blutse-
rum zwischen 0,05 – 1,2 mmol/l liegen, ist nach REHAGE et al. (1996) schon bei � –
Hydroxybutyrat – Konzentrationen von über 1,0 mmol/l von einer subklinischen Ketose aus-
zugehen. Ein Anstieg der Konzentration von � – Hydroxybutyrat ist im Gegensatz zu NEFA
in der Regel erst post partum nachzuweisen (DUFFIELD, 2004). Die � – Hydroxybutyrat –
35
Konzentration steigt ungefähr bis zur 6. Woche post partum an. Zwischen der 4. – 6.Woche
post partum werden hohe � – Hydroxybutyratwerten und abnehmende NEFA – Konzen-
trationen beobachtet. In dieser Zeit werden in der Leber NEFA zu Triglyzeriden verestert
(WATHES et al., 2007).
2.6.4 Auswirkungen der negativen Energiebilanz auf die Uterusinvolution und das Zyklusgeschehen
In der Phase der Frühlaktation leiden 80 bis 92 % aller Milchkühe an einer negativen Ener-
giebilanz (COPPOCK et al., 1974; VILLA – GODOY et al., 1988; DOMECQ et al., 1997).
Die negative Energiebilanz mit der Körperfettmobilisierung dauert durchschnittlich 5 bis 8
Wochen (BUTLER & SMITH, 1989; STAPLES et al., 1990), teilweise sogar bis zu 10 Wo-
chen (BAUMANN & CURRIE, 1980). In der Frühlaktation muss die Kuh die Milchleistung,
die Uterusinvolution, das Wiederanlaufen der Ovaraktivität und eventuell eine erneute Kon-
zeption bewältigen (STAUFENBIEL et al., 1991).
Die negative Energiebilanz (NEB) und die daraus resultierende Körperfettmobilisierung mit
ihren Folgen wie Fettleber und Ketose haben neben verschiedenen Stoffwechselerkrankungen
auch negative Auswirkungen auf den Abgang der Nachgeburt, die Uterusinvolution und die
Fruchtbarkeit (STAUFENBIEL et al., 1987; WATHES et al., 2007). Ein längeres Bestehen
des Zustandes der NEB kann den Beginn der Ovaraktivität verzögern (ANDERSON, 1988;
BUTLER & SMITH, 1989; LUCY et al., 1991; ZUREK et al., 1995).
Um den Einfluss der NEB auf die Uterusinvolution zu untersuchen, wurden von WATHES et
al. (2007) in der 2. Woche post partum in den Zellen des Endometriums des vormals graviden
Uterushorns Gene isoliert, die an den Um- und Abbauvorgängen im Uterus beteiligt sind. Des
Weiteren wurden histologische Untersuchungen durchgeführt, um die Anwesenheit und Men-
ge von Entzündungszellen in beiden Uterushörnern zu untersuchen. Es stellte sich heraus,
dass bei negativer Energiebilanz mehr segmentkernige Entzündungszellen im Uteruslumen
vorhanden und die Expression der MMP-I Gene erhöht waren, während die Zahl
mononukleärer Zellen im Lumenepithel erniedrigt war (WATHES et al., 2007). Die Verzö-
36
gerung der Uterusinvolution beruht demzufolge auf einer verlängerten Reparaturphase des
Uterusgewebes (WATHES et al., 2007).
Die Ausmaße der negativen Energiebilanz und der Körperfettmobilisierung sind nach
BUTLER & SMITH (1989) positiv mit der Dauer des Intervalls zwischen der Abkalbung und
dem Auftreten ersten Ovulation sowie der Konzeptionsrate korreliert. Während BEAM &
BUTLER, (1999) davon ausgehen, dass die frühe negative Energiebilanz keinen Einfluss auf
die erste Follikelwelle post partum hat, sind WATHES et al. (2007) der Ansicht, dass die mit
der negativen Energiebilanz einhergehenden Veränderungen den dominanten Follikel direkt
beeinflussen bzw. indirekt über die Veränderung des Follikelmillieus (WATHES et al., 2007).
Eine negative Energiebilanz hat eine hemmende Wirkung auf die LH – Sekretion
(IMAKAWA et al., 1987; BUTLER & SMITH, 1989; ZUREK et al., 1995). Diese hemmende
Wirkung kann hervorgerufen werden durch die Konkurrenzsituation am Hypophysenvorder-
lappen. Dort wird neben LH auch das adrenokortikotrope Hormon synthetisiert, welches bei
Energiemangel dem LH in der Synthese vorgezogen wird (SCHILLING, 1976; BUTLER &
SMITH, 1989). Auch im Blut zirkulierende Stoffe wie NEFA oder Botenstoffe wie Insulin
können Einfluss auf die LH – Sekretion nehmen (SCHILLO, 1992). Die negative Energie-
bilanz reduziert somit die pulsatile Ausschüttung von LH, welche für die Follikelentwicklung
und Ovulation notwendig ist. Ferner hemmen auch die bei der Körperfettmobilisation
entstehenden Ketonkörper die LH – Sekretion (BUTLER & SMITH, 1989).
Die NEFA scheinen auch einen direkten Effekt auf die Fruchtbarkeit zu haben, da sie in die
Ovarien eindringen können (RABIEE et al., 1997; RUKKWAMUSK et al., 2000). LEROY et
al. (2005) konnten in ihrer Studie an 9 Hochleistungskühen nachweisen, dass bei negativer
Energiebilanz die NEFA in der Follikelflüssigkeit erhöht war. Hierfür wurde den Kühen an
den Tagen 16 und 44 post partum Blut und mittels Follikelpunktion Follikelflüssigkeit
entnommen und der Gehalt an NEFA bestimmt. Ferner zeigten in vitro Studien, dass die
Zugabe von NEFA zu Eizellen im Reifestadium negative Effekte unter anderem auf die
Fruchtbarkeit und Teilungsrate sowie die weitere Entwicklung haben (LEROY, 2005).
STAPLES et al. (1990) hingegen konnten in ihrer Studie keine Korrelation zwischen den
NEFA - Spiegeln im Plasma und der ovariellen Funktion sowie der Follikelaktivität feststel-
len. Auch KAWASHIMA et al. (2007) beobachteten in ihrer Studie keinen Unterschied in
den peripheren NEFA - Konzentrationen zwischen zyklischen und anovulatorischen Kühen.
37
Bei den zyklischen Kühen war ein Anstieg der Insulinkonzentration zusammen mit der
Östrogenkonzentration zu beobachten, dem eine hohe Konzentration von IGF I während des
Wachstums des dominanten Follikels vorausgegangen war. Die Östrogenkonzentrationen
waren bei den zyklischen Tieren 1,5 Wochen post partum höher als bei den nichtovulierenden
Tieren. Die IGF I – Konzentration war bei den zyklischen Kühen höher als bei den nichtovu-
lierenden Kühen. Daraus zogen die Autoren die Schlussfolgerung, dass IGF I für das Wachs-
tum und Insulin für die Reifung und Ovulation des Follikels wichtig sind (KAWASHIMA et
al., 2007).
Die erhöhte Konzentration von Ketonkörpern im Blut führt auch zu einem Absinken des
Muskeltonus und trägt damit zur Uterusatonie mit den nachfolgenden Involutionsverzöge-
rungen und zu Nachgeburtsverhaltungen bei (STAUFENBIEL et al., 1987).
38
3. Material und Methoden
3.1. Studienbetrieb
Bei dem Studienbetrieb handelte es sich um eine Milchviehanlage in der Uckermark im
Nordosten Brandenburgs. Auf dem Betrieb wurden durchschnittlich 2600 Kühe gemolken.
Dazu kamen noch trockenstehende Kühe und trächtige Färsen. Das Jungvieh wurde in einem
anderen Betriebsteil aufgestallt. Die Herdendurchschnittsleistung lag bei 8948 kg Milch. Die
Tiere gehörten zu der Rasse Holstein Friesian, ein geringer Anteil (ca. 1 %) war Holstein
Friesian gekreuzt mit Schwarzbuntem Milchrind sowie Rotbunte.
Die Kühe wurden entsprechend ihres Laktationsstadiums in Gruppen zu je 100 Tieren
aufgeteilt. Sie wurden in einem Liegeboxenlaufstall mit Spaltenboden gehalten. Die Liege-
boxen waren mit Gummimatten ausgelegt. Hochtragende Tiere wurden 4 Wochen vor dem
errechneten Abkalbetermin gesondert aufgestallt und hatten Zugang zu einem Tiefstreustall,
wobei hier Färsen und Kühe getrennt wurden. Frisch abgekalbten Tieren war bis zum 5. Tag
post partum der Tiefstreustall weiterhin zugänglich, bis sie wieder in Gruppen zu je 100
Tieren aufgestallt wurden. Hier stallte man unipare und pluripare Kühe zusammen auf. Kran-
ke Tiere wurden nach Art der Erkrankung, wie zum Beispiel Mastitis, Klauen- und Glied-
maßenerkrankungen oder Erkrankungen des Verdauungsapparates, in sogenannten „Kranken-
gruppen“ zusammengefasst. Der Tiefstreustall wurde einmal wöchentlich entmistet und zwei-
mal wöchentlich mit Stroh eingestreut. Die Liegeboxen der frisch gekalbten und der kranken
Kühe wurden einmal wöchentlich mit Kalk eingestreut.
Die Fütterung erfolgte über ein zentrales Förderband, mit dem jede Gruppe einzeln ange-
steuert werden konnte. Die Tiere erhielten zweimal in 24 Stunden eine Totale Misch Ration
(TMR), bestehend aus Gras- und Maissilage, Stroh, Rapspellets und Kraftfutter. Gras- und
Maissilage sowie das Stroh wurden auf den betriebseigenen Acker- und Grünlandflächen
gewonnen.
Die gesamte Herde wurde dreimal in 24 Stunden im Zweischichtsystem gemolken. Hierfür
stand ein Melkkarussell mit 60 Plätzen zur Verfügung. Die frischabgekalbten Tiere (bis zum
5. Tag post partum), die kranken Tiere und die Tiere mit Wartezeiten auf Milch wurden
39
gesondert dreimal in 24 Stunden in einem Fischgrätenmelkstand mit 12 Plätzen pro Seite
gemolken.
Im Abkalbestall erfolgte eine 24 stündige Geburtsüberwachung. Jedes Tier wurde direkt nach
der Abkalbung in einen Behandlungsstand verbracht. Hier wurde es auf eventuelle Geburts-
verletzungen und im Uterus verbliebene Früchte untersucht. Das Euter wurde auf Mastitis
überprüft und gegebenenfalls behandelt. Weiterhin erhielt jedes Tier 40 l einer Diättränke,
bestehend aus 2000 ml Höveler Diät® (Höveler Kraftfutterwerke, Blattin-Mineralfutter,
Langefeld-Immigrath) und 1000 ml Propylenglycol gelöst in 40 l warmem Wasser. Verwei-
gerte eine Kuh die Tränke, wurde sie gedrencht. Des Weiteren wurde jedes Tier direkt nach
der Abkalbung mit 500 ml einer 25%-igen Kalziumborogluconat-Lösung (Calcitat® N25 pro
inf.; aniMedica, Senden-Bösensell) infundiert. Tiere, die Anzeichen von Milchfieber zeigten,
behandelte man mit Kalzium, Phosphor und Glukose (Calcitat® N25 pro inf., aniMedica
GmbH, Senden-Bösensell; GLUCOPHOS®, CEVA TIERGESUNDHEIT GmbH, Düsseldorf;
Glucose – Lösung 40 Prozent ad us.vet., DeltaSelect GmbH, Dreieich).
Der Abgang der Nachgeburt wurde beim täglichen Treiben zum Melkstand kontrolliert. Die
Kontrolle erfolgte durch den Treiber, der bei den Tieren auf heraushängende Nachgeburtsteile
achtete. Tiere mit Nachgeburtsverhaltungen wurden den Betriebsveterinären gemeldet. Diese
versuchten, die Nachgeburt abzunehmen, versorgten das Tier lokal antibiotisch in Form von 3
Uterusstäben (Tetracyclin-Uterus-Stab; 2000 mg Tetracyclinhydrochlorid/Tablette, Friedrich
Ernst GmbH & Co., Veterinär-Pharmazeutische Präparate KG, Hannover) und kontrollierten
und behandelten das Tier am Tag 4 und 7 post partum erneut. (Die Zusammensetzung der
während der Studie vom Untersucher bzw. dem Betriebspersonal verwendeten mineralstoff-
haltigen Futtermittel und Infusionslösungen befindet sich im Anhang in Tabelle IV.)
Bei allen frisch Abgekalbten wurde in den ersten 10 Tagen post partum nachts zwischen 0.00
und 3.00 Uhr die Körpertemperatur gemessen. Auch hierbei erfolgten eine Kontrolle auf
heraushängende Nachgeburtsteile und eine Beurteilung des Gesundheitszustandes anhand von
Haltung, Verhalten und Vaginalausfluss. Auffällige Tiere wurden den Betriebsveterinären
gemeldet. Als auffällig wurden vor allem Tiere mit heraushängenden Nachgeburtsteilen,
erhöhter Temperatur über 39,5°C und übel riechendem Vaginalausfluss beurteilt. Bei einer
Körpertemperatur von mehr als 39,5°C wurden die Tiere über 5 Tage systemisch (20 ml
40
Excenel RTU ad us vet® 50 mg/ml, Pfizer Pharma GmbH, Karlsruhe oder 40 ml
Procainpenicillin 50%®, WDT, Hannover) behandelt.
Allen Tieren wurde am 21. Tag post partum ein GnRH – Analogon (Receptal®, Intervet
Deutschland GmbH, Unterschleißheim) injiziert. Die Injektion erfolgte, um eine Ovulation zu
induzieren und damit einen einheitlichen Zyklus bei den Kühen zu erreichen.
3.2. Versuchsdurchführung
3.2.1 Versuchsaufbau
Die Untersuchungen fanden im Zeitraum von Januar bis Juni 2007 statt. Es wurden insgesamt
211 pluripare Kühe der Rasse Holstein Friesian in die Studie aufgenommen. Der Versuch
wurde als Blindstudie durchgeführt, wobei die Tiere vor der Abkalbung per Losverfahren
zwei Gruppen zugeordnet wurden. Alle Kühe erhielten direkt nach der Abkalbung eine
intravenöse Infusion in die Vena jugularis. Während die Tiere der Gruppe 1 (n = 108) 500 ml
einer 25%-igen Kalzium-Lösung (Calcitat® N25 pro inf. aniMedica GmbH, Senden-
Bösensell) erhielten, bekamen die Tiere der Gruppe 2 (n = 103) 500 ml einer 0,9%-igen
Kochsalzlösung (isotonische Natriumchlorid-Lösung ad us. vet. B. Braun®, B. Braun Vet
Care GmbH, Tuttlingen). Die Infusion des Kalziums erfolgte unter Auskultation des Herzens,
um bei einsetzender Tachykardie die Infusion sofort abbrechen zu können. Fälle, bei denen
die Infusion abgebrochen werden musste, sind nicht aufgetreten.
Vor der Infusion wurden Blutproben entnommen. Die allgemein klinischen, gynäkologischen
und sonographischen Untersuchungen (Tab. 2.1) erfolgten 12 h post partum (Tag 0) sowie am
7., 14. und 21. Tag post partum. An den Tagen 7, 14 und 21 post partum wurden zusätzlich
jeweils nach der Untersuchung Blutproben aus der Vena jugularis entnommen.
Am 250. Tag post partum wurden für die einzelnen Tiere der Erstbesamungserfolg, die
Rastzeit und die Güstzeit bestimmt. Tiere, die zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder besamt
waren, sind als Abgang bezeichnet worden, da sie den Betrieb anschließend verließen und
nicht weiter zur Zucht eingesetzt wurden.
41
Tabelle 2.1.: Übersicht über den zeitlichen Ablauf der Behandlungen bzw. Untersuchungen
Gruppe 1
(NaCl) BP, NaCl
Klin, Gyn,
Sono
BP, Klin,
Gyn, Sono
BP, Klin,
Gyn, Sono
BP, Klin,
Gyn, Sono FKZ
Tag 0
(Geburt) Tag 0 (12 h pp) Tag 7 Tag 14 Tag 21 Tag 250
Gruppe 2
(Ca) BP, Ca
Klin, Gyn,
Sono
BP, Klin,
Gyn, Sono
BP, Klin,
Gyn, Sono
BP, Klin,
Gyn, Sono FKZ
BP = Blutprobenentnahme; NaCl = Infusion von 500 ml einer 0,9 % igen Kochsalzlösung; Ca =
Infusion von 500 ml einer 25 % igen Kalziumlösung; Klin = klinische Untersuchung; Gyn =
gynäkologische Untersuchung; Sono = sonographische Untersuchung; FKZ = Erhebung von
Fruchtbarkeitskennzahlen; pp = post partum
3.2.2 Versuchstiere
Es wurden nur pluripare Tiere in den Versuch aufgenommen. Das Alter der Kühe lag im
Mittel bei 3,9 ± 1,01 Jahren. Die älteste Kuh war 8,42 Jahre alt und die jüngste 2,67. Tiere mit
gestörtem Allgemeinbefinden sowie mit Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes, akuten
Mastitiden oder einer deutlichen Lahmheit (Lahmheitsgrad III, ROSENBERGER; 1994)
wurden von vornherein von der Studie ausgeschlossen. Hatten die Kühe eine Schwer- oder
Zwillingsgeburt, eine Torsio uteri oder musste eine Sectio caesarea bzw. eine Fetotomie
durchgeführt werden, dann führte dies ebenfalls zum Ausschluss aus der Studie. Tiere, die vor
oder nach der Infusion Anzeichen einer Milchfiebererkrankung zeigten, wurden nicht mit in
die Studie einbezogen bzw. davon ausgeschlossen und umgehend behandelt. Erkrankte ein
Tier im Verlauf der Studie, wurde es vom Betriebstierarzt entsprechend der Betriebsvorgaben
behandelt. Das erkrankte Tier verblieb in der Studie, solange für die Therapie keine Kalzium-
gabe notwendig war. Die Behandlungen wurden im Untersuchungsprotokoll vermerkt. Bei
Kalziumgabe schied das Tier aus der Studie aus.
Eine Nachgeburtsverhaltung lag vor, wenn die Nachgeburt 12 h post partum noch nicht abge-
gangen war. Bei der ersten Untersuchung 12 h post partum wurde versucht, die Nachgeburt
manuell abzulösen. Gelang dies nicht, wurde die Kuh am Tag 4 post partum den Veterinär-
42
ingenieuren vorgestellt und erneut versucht, die Nachgeburt abzunehmen, was nicht immer
gelang. Danach wurden die Tiere lokal antibiotisch mit 3 tetrazyklinhaltigen Uterusstäben
versorgt. Diese Therapie wurde an den Tagen 7 und 10 post partum wiederholt.
Eine Metritis wurde diagnostiziert, wenn die Kühe einen leicht bis stark übel riechenden
bräunlichen bis bräunlich-eitrigen, wässrigen oder dünn- bis zähflüssigen leicht bis stark übel
riechenden Ausfluss zeigten. Weiterhin wurde die Metritis anhand der Körperinnentemperatur
und dem Allgemeinbefinden in verschiedene Grade von 1 – 3 eingeteilt (SHELDON et al.;
2009). Grad 1 waren Metritiden mit übelriechendem Ausfluss, vergrößerter Gebärmutter und
einer Körperinnentemperatur von < 39,5°C. Kühe mit einer Metritis Grad 2 hatten übelrie-
chenden Ausfluss, eine vergrößerte Gebärmutter und eine Körperinnentemperatur von
� 39,5°C. Tiere mit Grad 1 zeigten keine Störungen und Tiere mit Grad 2 nur leichte Störun-
gen des Allgemeinbefindens wie z.B. herabgesetzte Milchleistung. Tiere mit Grad 3 hatten
zusätzlich zu den Symptomen der Grad 2 Metritis noch gestörtes Allgemeinbefinden und
Symptome einer Toxämie.
Der Ausfluss war definiert als das Sekret, welches an den Tagen 0 und 7 post partum von
außen an der Scham und dem Schwanz sichtbar war sowie bei der manuellen vaginalen Un-
tersuchung festgestellt wurde und das Sekret, welches an den Tagen 14 und 21 post partum
von außen und bei der vaginoskopischen Untersuchung zu sehen war.
3.3. Ultraschallgerät
Die ersten 40 Kühe wurden mit dem Ultraschallgerät Sonovet 2000 (Universal Medical
Systems, Inc., Bedford Hills, New York, USA) mit einem 5-9 MHz Linearschallkopf unter-
sucht. Die anschließenden Ultraschalluntersuchungen erfolgten mit dem Gerät LOGIQ Book
XP der Firma GE Healthcare (Chalfont St Giles; Buckinghamshire, UK). Bei dem Schallkopf
handelte es sich um einen 6-10 MHz Linearschallkopf (Modell 1739-RS; General Electrics
Yokogawa Medical Systems, Tokyo, Japan).
43
3.4. Untersuchungen
3.4.1 Klinische Untersuchungen
Die Untersuchungen fanden in einem separaten Behandlungsstand statt und erfolgten an allen
vier Untersuchungsterminen immer nach dem gleichen Schema (Anhang, Tabelle I). Es wur-
de eine kurze Allgemeinuntersuchung nach ROSENBERGER (1994; Anhang, Tabelle II)
durchgeführt. Herz und Lunge wurden auskultiert und die Herz- und Atemfrequenz
ausgezählt. Die Frequenz und Intensität der Pansenmotorik sowie die Pansenschichtung
wurden bestimmt. Weiterhin wurden Perkussions- und Schwingauskultation durchgeführt
sowie die Körperinnentemperatur gemessen.
Danach erfolgte eine spezielle gynäkologische Untersuchung (Anhang, Tabelle I, III und IV).
Zum Zeitpunkt der ersten Untersuchung wurde am äußeren Genitale auf Veränderungen wie
Schwellungen und Verletzungen sowie auf eventuell heraushängende Nachgeburtsteile und
Ausfluss geachtet. Befunde wurden jeweils mit ja (1) oder nein (2) festgehalten. Es folgte eine
transrektale manuelle Palpation des Uterus zur Bestimmung von Größe (Score von 1 -6),
Kontraktilität (Score von 1 -3) und Symmetrie (Score von 0 – 2) des Uterus sowie die Be-
stimmung des Fluktuationsgrades (Score von 1 -3; Anhang, Tabelle III). Bei der vaginalen
Untersuchung wurden Verletzungen (Score von 1 – 2) der Scheide und der Zervix befundet.
Des Weiteren wurden Viskosität (Score von 0 – 3), Farbe (Score von 1 – 2) und Geruch
(Score von 0 – 3) der Lochien dokumentiert (Anhang, Tabelle III.). Die vaginalen Unter-
suchungen an den Tagen 0 und 7 post partum wurden nach vorheriger gründlicher Reinigung
mit warmem Wasser und Seife manuell durchgeführt. Die spezielle gynäkologische Unter-
suchung am Tag 7 post partum war mit derjenigen vom Tag 0 post partum identisch. An den
Tagen 14 und 21 post partum wurden Größe, Symmetrie, Kontraktilität und der
Fluktuationsgrad des Uterus beurteilt (Anhang, Tabelle III). Die vaginale Untersuchung
erfolgte an den Tagen 14 und 21 post partum sowohl manuell als auch vaginoskopisch. Die
manuelle Untersuchung erfolgte, um die Lochien besser beurteilen zu können. Die
Vaginoskopie wurde mit einem Röhrenspekulum durchgeführt. Farbe, Geruch, Viskosität und
eventuelle Beimengungen der Lochien wurden bestimmt. Alle Befunde wurden in
Befundprotokollen (Anhang, Befundprotokolle) dokumentiert. Die Dokumentation der
44
Befunde wurde nach dem Schlüssel von GRUNERT (1990, Anhang, Tabelle III.,
Befundprotokolle) durchgeführt.
3.4.2 Sonographische Untersuchung im B - Mode
Die sonographische Untersuchung im B-Mode erfolgte transrektal. Der Schallkopf wurde vor
Beginn der Untersuchung mit einem mit Gleitgel gefüllten Rektalhandschuh umhüllt. Die so-
nographische Untersuchung erfolgte mit einer Frequenz von 8 MHz. Die Eindringtiefe vari-
ierte abhängig von dem zu untersuchenden Gewebe. Karunkeln und Uteruslumina wurden mit
einer Eindringtiefe von 6 cm und die Ovarien und ihre Funktionskörper mit einer Eindring-
tiefe von 4 cm untersucht.
An den Tagen 0 und 7 post partum wurden die von transrektal erreichbaren Teile des Uterus
wie die Bifurcatio uteri, der kaudale Anteil der Uterushörner und die am weitesten kaudal im
Uterus gelegene Karunkel dargestellt. (Anhang, Tabelle V.). Es wurden die Länge, Breite und
Fläche dieser Gebilde vermessen (Abb. 1a – 1c). An den Tagen 14 und 21 post partum wur-
den zusätzlich die Ovarien untersucht (Anhang, Tabelle V.).
Bei der sonographischen Beurteilung des Uteruslumens ist vor allem auf das Vorhandensein
von Nachgeburtsresten und Flüssigkeitsansammlungen geachtet worden. Dies wurde in den
Befundprotokollen dokumentiert (Anhang). Der Durchmesser beider Uterushörner wurde je-
weils kranial der Bifurcatio uteri vermessen. Dafür wurde der Abstand zwischen dem Endo-
metrium der Seite, auf der der Schallkopf auflag und dem Endometrium der gegenüber-
liegenden Seite bestimmt (Abb. 2b und 2c). Im Anschluss wurde die Fläche des Lumen-
querschnittes berechnet (Abb. 2a). Der gesamte Uterus, soweit erreichbar, wurde auf das Vor-
handensein von Inhalt untersucht und dieser dann als intrauterine Flüssigkeit in das Unter-
suchungsprotokoll aufgenommen. Die intrauterine Flüssigkeitsansammlung wurde anhand des
Fluktuationsgrades des Uterus bei der transrektalen Untersuchung geschätzt.
Um die sonographische Untersuchung an den Tagen 14 und 21 post partum durchführen zu
können, musste - soweit möglich - der Uterus ins Becken vorgelagert werden. Es wurden
sonographisch die Größe der Ovarien sowie Art, Größe (Abb. 3). und palpatorisch die
Konsistenz vorhandener Funktionskörper erfasst.
45
Alle so gewonnenen Bilder wurden in digitalisierter Form gespeichert. Die Uterushörner, die
Karunkeln, die Ovarien und deren Funktionskörper wurden in Länge und Breite direkt vor Ort
vermessen, während die Flächenvermessung später auf dem PC mit einem Bildanalyse-
programm durchgeführt wurde.
Dazu wurden die auf dem Ultraschallgerät gespeicherten Bilder mit dem Programm „Image J“
(National Institutes of Health, Bethesda, Maryland, USA) in das Jpeg - Format umgewandelt
und dann mit dem Programm „Fix Foto“ (Joachim Koopmann Software, Wrestedt /
Stederdorf) die Fläche der Karunkeln sowie die Fläche des Uteruslumens bestimmt.
Alle Befunde und Werte wurden in den Untersuchungsprotokollen dokumentiert.
46
Abb. 1a Abb. 1b Abb. 1c
Abb. 1: Sonographische Darstellung einer ins Uteruslumen ragenden Karunkel einer 4,8
Jahre alten Kuh 12 Stunden post partum. Die Pfeile in Abb. 1a und 1c zeigen jeweils auf den
Karunkelstiel. Auf Abb. 1b wurden Länge (1) und Breite (2), auf Abb. 1c die
Querschnittsfläche der Karunkel vermessen.
47
Abb. 2a Abb. 2b
Abb. 2c
Abbildung 2: Sonographische Darstellung eines Uterushorns einer 2,8 Jahre alten Kuh am
Tag 14 post partum. Das Lumen ist mit eitrigem Sekret gefüllt. Der Pfeil in Abb. 2a markiert
48
den Eiter. Auf Abb. 2b wurden Länge (1) und Breite (2), auf Abb. 2c die Querschnittsfläche
des eitrigen Sekretes vermessen.
Abbildung 3: Sonographische Darstellung eines Ovars einer 5,3 Jahre alten Kuh am Tag 21
post partum. Die Pfeile markieren den auf dem Ovar vorhandenen Follikel. 1 = Länge des
Follikel, 2 = Breite des Follikel
3.5. Blutproben
3.5.1 Entnahme und Aufbereitung
Es wurden jeweils ein Serum-Röhrchen (Sarstedt, Aktiengesellschaft & Co., Nürmbrecht) und
ein Lithium-Heparin-Röhrchen (Sarstedt, Aktiengesellschaft & Co., Nürmbrecht) mit Blut
gefüllt (Tabelle 2.4.). Die Proben wurden sofort nach der Entnahme für 15 Minuten bei 3500
Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Serum und Plasma wurde abpipettiert, bei –18°C
tiefgefroren und bis zur weiteren Untersuchung bei dieser Temperatur gelagert.
49
Tabelle 2.4.: Übersicht über die an verschiedenen Tagen bestimmten Blutparameter
Tag Blutparameter
0 (direkt nach der Geburt) Ca, �-HBS, NEFA, PGFM
7 Ca, �-HBS, NEFA, PGFM
14 Ca, �-HBS, NEFA, PGFM, Östrogene
21 Ca, �-HBS, NEFA, PGFM, Östrogene,
Progesteron
Ca = Kalzium; �-HBS = �-Hydroxybuttersäure; NEFA= nicht veresterte Fettsäuren; PGFM =
Prostaglandinmetaboliten;
3.5.2 Bestimmung
3.5.2.1 Hormone
Die gewonnenen Plasmaproben wurden im Endokrinologischen Labor der Klinik für Rinder
der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover mit Enzymimmunoassays auf ihre Progeste-
ronkonzentration nach dem von PRAKASH et al. (1987) beschriebenen Verfahren, auf ihre
Gesamtöstrogenkonzentration nach MEYER et al. (1990) sowie auf ihre 13, 14-dihydro-15-
keto PGF2alpha (PGFM)-Konzentration nach der Methode von MISHRA et al. (2003) ana-
lysiert.
3.5.2.2 Kalzium, �-Hydroxybutyrat, NEFA
Die Messung des Serumkalziumgehaltes, des Gehaltes an �-Hydroxybutyrat und NEFA wur-
den mit einem Kolorimeter (Cobas Mira, Fa. Mit diagnostics GmbH, Idstein, D) durchgeführt.
Dazu wurde das mit den Serum-Röhrchen (Sarstedt, Aktiengesellschaft & Co., Nürmbrecht)
50
gewonnene Serum langsam aufgetaut und anschließend durch Schwenken durchmischt.
Zweihundert �l des Probenmaterials wurden in ein Testhütchen pipettiert, um dann bei einer
Temperatur von 37°C gemessen zu werden.
Der Kalziumgehalt wurde quantitativ mittels eines Absorptionsmessprinzips kolorimetrisch
gemessen. Dabei bildet Methylthymolblau mit den Kalzium-Ionen einen blauen Farbkomplex.
Die Messung wird bei einer Wellenlänge von 600 nm durchgeführt. Die gemessene Ex-
tinktionszunahme ist direkt proportional der Kalziumkonzentration, die in mmol/l angegeben
wird.
Der Grenzwert für die subklinische Hypokalzämie wurde bei 2,1 mmol/l und der Grenzwert
für die klinische Hypokalzämie bei 1,75 mmol/l festgelegt (MARTIG, J. (2002).
Die Bestimmung von �-Hydroxybutyrat (�-HBS) erfolgte über einen quantitativ enzymati-
schen Nachweis mittels Kolorimetrie. Die Methode basiert auf der Oxidation von �-HBS zu
Acetoacetat mit Hilfe des Enzyms �-HBS-Dehydrogenase.
�-Hydroxybutyrat-
�-Hydroxybutyrat + NAD+ Acetoacetat + H+ + NADH
dehydrogenase
Die damit verbundene Änderung der Absorption ist direkt proportional der �-HBS-Kon-
zentration, welche in mmol/l angegeben wird.
Die Konzentration der nicht-veresterten Fettsäuren (NEFA) wurden mit einem enzymatischen
Farbtest (Freie Fettsäuren; Wako Chemicals GmbH, Neuss) bestimmt. Die Acyl – CoA –
Synthetase (ACS) katalysiert die Synthese von Fettsäuren – CoenzymA (Acyl CoA) aus den
NEFA (R-COOH) der gewonnenen Proben bei Anwesenheit von Adenosintriphosphat und
Coenzym – A – SH.
51
R-COOH + ATP + CoA-SH ---ACS---> Acyl-CoA + AMP +PPi
Durch die Acyl – CoA – Oxidase (ACOD) wird das Acyl – CoA bei Anwesenheit von
Sauerstoff zu Enoyl – CoA (ungesättigte Fettsäure) oxidiert.
Acyl-CoA + O2 ---ACOD---> 2,3-trans-Enoyl-CoA + H2O2
Das entstandene Wasserstoffperoxid reagiert durch Peroxidase (POD) mit 4–Aminophenazon
und 3–Methyl–N–ethyl–N–(�–Hydroxyethyl)anilin (MEHA) zu einem roten Farbstoff
(Chinonimin).
2 H2O2 + 4-Aminophenazon + MEHA --POD--> Chinonimin + 4 H2O
Die Intensität des roten Farbstoffs ist proportional der Konzentration der NEFA in der Probe.
Die Messung erfolgt bei Raumtemperatur. Das Extinktionsmaximum liegt bei einer Wellen-
länge von 500 nm, gemessen wird die Extinktionzunahme. Die NEFA – Konzentration wird
in mmol/l angegeben.
3.6. Daten
Die Fruchtbarkeitskennzahlen sowie der Verbleib der Studientiere wurden mit Hilfe der
Herdensoftware (Herde, VIT – PC Software GmbH, Paretz) ermittelt. Für die Beurteilung der
Fruchtbarkeit wurden der Erstbesamungserfolg, die Rastzeit und die Anzahl der benötigten
Besamungen bis zur Trächtigkeit ausgewählt. Der Erstbesamungserfolg ist definiert als der
prozentuale Anteil der Kühe, die nach der ersten Besamung tragend geworden sind. Die
Rastzeit ist die Zeit zwischen der Abkalbung und der ersten Besamung, unabhängig davon ob
aus der Besamung eine Trächtigkeit resultiert. Mit Güstzeit bezeichnet man das Zeitintervall
zwischen der Abkalbung und der zur Konzeption führenden Besamung. Weiterhin wurden
52
Abgänge und Abgangsursachen ermittelt. Tiere, die während oder bis zum 250. Tag post par-
tum verendet waren oder zur Schlachtung abgegeben wurden, wurden als Abgänge bezeich-
net.
3.7. Statistik
Die statistischen Analysen wurden mit dem Programm „StatViewII“ (Statistical Analysis
System, Institute Inc. Cary, North Carolina, 1997) durchgeführt. Sämtliche ermittelten Werte
wurden auf ihre Normalverteilung überprüft. Es wurden Mittelwerte, Standartabweichungen,
Maximalwerte und Minimalwerte errechnet. Eine Signifikanz lag vor wenn P<0,05. Es wurde
zum einen versucht Unterschiede im Verlauf der Studie festzustellen. Hierfür wurden die bei
den klinischen Untersuchungen in Score – Punkten ausgedrückten Werte dem Chi – Square –
Test unterzogen. Die sonographisch ermittelten und berechneten Werte wurden dem Mann-
Whitney – Test unterzogen. Für den Vergleich der Versuchsgruppen wurden die Daten dem
Student´s t – Test und dem Wilcoxon – Test unterzogen.
53
4 Ergebnisse
In dem Zeitraum vom 10.1.2007 bis zum 7.6.2007 wurden insgesamt 237 Kühe in den Ver-
such aufgenommen. Es erhielten 119 Kühe eine Kalziuminfusion und 118 eine Infusion mit
Kochsalzlösung. Sechsundzwanzig Tiere schieden aufgrund einer Milchfiebererkrankung in-
nerhalb der ersten 12 Stunden post partum aus der Studie aus, so dass 108 Tiere der Kalzium-
und 103 der Kontrollgruppe im Versuch verblieben. Das bedeutet, dass 11 Kühe trotz Kal-
ziuminfusion an Milchfieber erkrankten.
Innerhalb der ersten Woche post partum sind fünf Kühe, drei davon aus der Kalziumgruppe,
aufgrund von Stoffwechselerkrankungen verendet bzw. euthanasiert worden. Mit dem Begriff
Stoffwechselerkrankung wurden vom Betriebspersonal Milchfieber, Ketosen und Septikämien
bezeichnet. In der zweiten Woche post partum wurden fünf weitere Abgänge verzeichnet.
Von diesen Tieren waren vier mit Kalzium infundiert worden. Drei der Kühe wiesen eine
septische Mastitis bzw. Toxämie auf. Eine Kuh wurde versehentlich vom Betriebspersonal
mit Kalzium behandelt. Eine Kuh erkrankte an Stoffwechselstörungen und wurde zum
Schlachten gegeben. In der dritten Woche post partum schieden vier weitere Kühe aus, zwei
davon waren vorher mit Kalzium behandelt worden. Zwei dieser Kühe wurden wegen Euter-
erkrankungen und zwei wegen Stoffwechselstörungen zur Schlachtung gegeben. Bis zum Tag
250 post partum wurden weitere 54 Abgänge verzeichnet (Tabelle 4.1). Hauptabgangsur-
sachen waren Stoffwechselerkrankungen, Mastitiden sowie Lahmheiten (Tabelle 4.2).
54
Tabelle 4.1: Anzahl der Kühe der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca), die an den
verschiedenen Untersuchungszeitpunkten noch in der Studie verblieben waren
NaCl Ca Gesamt
Tag 0 118 119 237
12. h 103 108 211
Tag 7 102 104 206
Tag 14 101 100 201
Tag 21 99 98 197
Tag 250 70 73 143
Die in die Studie aufgenommenen Tiere befanden sich in der 2. bis 7. Laktation bei einem
Alter zwischen 2,7 und 8,4 Jahren. Das mittlere Alter lag bei 3,9 Jahren ± 1,0. Zwischen den
Gruppen gab es keine Unterschiede im Alter (P>0,05). Bei den Geburten handelte es sich um
Spontangeburten bzw. Geburten mit leichter Zughilfe durch eine oder zwei Personen. Neun
Tiere sind während der Studie aufgrund von Fieber, Mastitis oder Klauenerkrankungen tier-
ärztlich behandelt worden. Eine Kuh wurde am Labmagen operiert.
Tabelle 4.2: Absolute und relative Häufigkeiten verschiedener Abgangsursachen bei den
Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca)
Abgangsursache NaCl (n=103) Ca (n=108) Gesamt (n=211)
Stoffwechselerkrankung 14 (42,4%) 18 (51,4%) 32 (15,2%)
Mastitis 14 (42,4%) 10 (28,6%) 24 (11,4%)
Lahmheit 2 (6,1%) 3 (8,6%) 5 (2,4%)
Sonstige Ursachen 3 (9,1%) 4 (11,4%) 7 (3,3%)
Gesamt 33 (100,0%) 35 (100,0%) 68 32,2%)
55
4.1 Nachgeburtsverhaltungen und Metritiden
Mit 5,8% in der Kontroll- und 7,4% in der Kalziumgruppe gab es keinen Unterschied
(P>0,05) in der Häufigkeit des Auftreten von Nachgeburtsverhaltungen. Es gab nur Metriti-
den der Grade 1 und 2 (Tabelle 4.3), d.h. keine der Kühe hatte eine Metritis vom Grad 3. Der
Gesamtanteil der an Metritiden der Grade 1 und 2 erkrankten Tiere erhöhte sich (P<0,05)
zwischen den Tagen 7 und 14 um 5,9%, um dann am Tag 21 wieder um 15,3% abzunehmen
(P<0,05).
Sowohl in der Kontroll- als auch in der Kalziumgruppe blieben an den Tagen 7 und 14 die
Anteile der Kühe mit einer Metritis vom Grad 1 gleich (P>0,05) und sanken am Tag 21 ab
(P<0,05). Hinsichtlich der Metritiden vom Grad 2 nahmen in beiden Gruppen die Anteile
zwischen den Tagen 7 und 14 zu (P<0,05), um dann am Tag 21 wieder abzufallen (P<0,05).
Am Tag 7 waren in beiden Gruppen mehr Tiere (P<0,05) an einer Metritis vom Grad 1 als
vom Grad 2 erkrankt. Zwischen den beiden Gruppen gab es am Tag 7 keinen Unterschied
(P>0,05) in der Häufigkeit des Auftretens von Metritiden vom Grad 1 bzw. 2.
In der Kontrollgruppe wiesen am Tag 14 mehr Tiere (P<0,05) eine Metritis vom Grad 1 als
vom Grad 2 auf. In der Kalziumgruppe gab es am Tag 14 diesbezüglich keinen Unterschied
(P>0,05). Es waren mehr (P<0,05) Tiere der Kontrollgruppe am Tag 14 an einer Metritis vom
Grad 1 erkrankt als in der Kalziumgruppe. Die Inzidenzen von Metritiden vom Grad 2 waren
am Tag 14 bei der Kontroll- und der Kalziumgruppe gleich (P>0,05).
Am Tag 21 war der Anteil der Kühe mit einer Metritis vom Grad 2 in der Kontrollgruppe
größer (P<0,05) als der Anteil der Tiere mit einer Metritis vom Grad 1 (Tabelle 4.3). Der
Anteil der Tiere mit einer Metritis vom Grad 1 war in der Kalziumgruppe kleiner (P<0,05) als
der mit Metritiden vom Grad 2. In der Kontrollgruppe waren am Tag 21 mehr Tiere (P<0,05)
an einer Metritis vom Grad 1 erkrankt als in der Kalziumgruppe. Bei den Erkrankungen mit
einer Metritis vom Grad 2 gab es am Tag 21 zwischen der Kontroll- und der Kalziumgruppe
keinen Unterschied (P<0,05; Tabelle 4.3).
56
Tabelle 4.3: Absolute und relative Häufigkeiten des Auftretens von Metritiden bei den Tieren
der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum
Metritis Grad 1 Metritis Grad 2
Tag NaCl Ca NaCl Ca gesamt
7 15 (14,7%) a* 13 (12,5%)a* 4 (3,9%)a# 2 (1,9%)a# 34 (16,5%)a*#
14 17 (16,8%) a* 10 (10,0%)a# 10 (9,9%)b# 8 (8,0%)b# 45 (22,4%)a*#
21 7 (7,1%)b* 1 (1,0%)b# 2 (2,0%)a# 4 (4,1%)a*# 14 b*# (7,1%)b*#
a, b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
4.2 Uterusgröße, Fluktuationsgrad, Kontraktilität, Asymmetrie
Die mittels transrektaler manueller Palpation beurteilte Uterusgröße nahm kontinuierlich zwi-
schen den Tagen 0, 7, 14 und 21 ab (P<0,05; Tabelle 4.4). An keinem der Untersuchungszeit-
punkte konnte zwischen den Tiergruppen ein Unterschied in der Uterusgröße (P>0,05) fest-
gestellt werden.
Zwischen den Tagen 0 und 7 nahm in beiden Tiergruppen die Kontraktilität ab (P<0,05) und
blieb bis Tag 14 auf dem Niveau (P>0,05), um dann am Tag 21 wieder anzusteigen (P<0,05).
Zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen gab es zwischen den beiden Gruppen Unterschiede
in der Kontraktilität des Uterus (P>0,05; Tabelle 4.4).
Der Fluktuationsgrad wurde erst ab Tag 7 beurteilt, da dies am Tag 0 auf Grund der Größe
und Kontraktilität des Uterus als nicht sinnvoll erschien. Zwischen den Tagen 7 und 14 waren
keine Änderungen (P>0,05) festzustellen (Tabelle 4.4). Am Tag 21 war bei beiden Tiergrup-
pen die Fluktuation geringer als an den Tagen 7 und 14 (P<0,05).
Die Fluktuation war bei den Tieren der Kontrollgruppe über den gesamten Zeitraum höher
(P<0,05) als bei den Tieren der Kalziumgruppe (Tabelle 4.4).
57
Tabelle 4.4: Uterusgröße (Scores 1-6), Kontraktilität (Scores 1-3) und Fluktuation (Scores 1-
3) bei den Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen
post partum. Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.
Uterusgröße Kontraktilität Fluktuation
Tag NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca
0 6,0±0,2a* 6,0±0,2a* 2,0±1,0a* 1,9±0,9a* - -
7 4,7±0,5b* 4,6±0,5b* 1,3±0,9b* 1,3±0,9b* 1,2±1,0a* 1,0±0,9a#
14 3,8±0,7c* 3,7±0,6c* 1,3±1,0b* 1,2±0,9b* 1,1±0,9a* 0,9±0,9a#
21 2,8±0,7d* 2,6±0,5d* 1,6±1,0a* 1,7±1,0a* 0,5±0,7b* 0,3± 0,5b#
a,b,c,d Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
- keine Werte erfasst
4.3 Geruch und Viskosität der Lochien Der Geruch der Lochien nahm zwischen den Tagen 0 und 7 zu (P<0,05), blieb am Tag 14 auf
dem Niveau (P>0,05) und nahm am Tag 21 ab (P<0,05; Tabelle 4.5).
Tabelle 4.5: Geruch (Scores 1-3) und Viskosität (Scores 1-3) der Lochien bei den Tieren der
Kontroll- (NaCl) und der Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum. Es sind
Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.
Geruch der Lochien Viskosität der Lochien
Tag NaCl Ca NaCl Ca
0 0,5 ± 0,2a* 0,1 ± 0,4a# 1,9 ± 0,9a* 1,9 ± 1,0a*
7 1,1 ± 1,0 b* 1,0 ± 0,9b* 1,7 ± 1,0b* 2,1 ± 1,3b#
14 1,4 ± 1,1b* 1,3 ± 1,2b* 1,4 ± 0,9c* 1,3 ± 0,8c*
21 0,7 ± 0,9a* 0,4 ± 0,8a* 1,4 ± 1,0c* 1,5 ± 1,1d*a,b,c,d Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
58
Am Tag 0 waren die Geruchsabweichungen bei den Tieren der Kontrollgruppe stärker als bei
den Tieren der Kalziumgruppe (P<0,05). Im weiteren Verlauf der Untersuchung gab es zwi-
schen den beiden Tiergruppen keine Unterschiede (P>0,05).
Die Viskosität der Lochien nahm in der Kontrollgruppe zwischen den Tagen 0, 7 und 14 ab
(P<0,05) und blieb am Tag 21 auf dem Niveau (P>0,05). In der Kalziumgruppe nahm die
Viskosität der Lochien zwischen den Tagen 0 und 7 zu (P<0,05) und am Tag 14 wieder ab
(P<0,05). Am Tag 21 war die Viskosität der Lochien der Kalziumgruppe erneut angestiegen
(P<0,05; Tabelle 4.5).
Zwischen den beiden Tiergruppen gab es nur am Tag 7 Unterschiede (P<0,05). An diesem
Tag war die Viskosität des Ausflusses bei den Tieren der Kalziumgruppe höher als bei den
Tieren der Kontrollgruppe.
4.4 Ultrasonographische Untersuchung
4.4.1 Karunkeln
Aufgrund der Größenreduktion der Karunkeln, technischer Fehler und Abwehrbewegungen
einiger Tiere sowie den Abgängen konnten nur an insgesamt 14 Tieren vollständige Messun-
gen, das heißt Messungen an allen vier Untersuchungszeitpunkten durchgeführt werden
(Tabelle 4.6). Die 14 Tiere kamen zu gleichen Teilen aus der Kontroll- (6,8%) und aus der
Kalziumgruppe (6,5%). Von 174 Tieren, davon 88 Tieren (85,4%) der Kontrollgruppe und 86
Tieren (79,6%) der Kalziumgruppe (inkl. der 14 vollständig erfassten) wurden nur die
Messungen an den Tagen 0 und 7 post partum für die Auswertungen der Karunkelgrößen
(Tabelle 4.7) berücksichtigt.
Im Verlauf des Puerperiums kam es in beiden Tiergruppen zu einer Größenabnahme der
Karunkeln (P<0,05). Die Breite der Karunkeln unterschied sich nicht (P<0,05) zwischen den
Tagen 0 und 7. Im weiteren Verlauf bis Tag 14 nahm die Breite ab (P<0,05), um dann bis Tag
21 konstant zu bleiben (P>0,05). Im gesamten Verlauf gab es zwischen beiden Tiergruppen
keine Unterschiede in der Breite der Karunkeln (P>0,05; Tabelle 4.6).
59
Die Länge der Karunkeln blieb bei den Tieren der Kontrollgruppe zunächst bis Tag 14 kon-
stant (P>0,05), um dann am Tag 21 abzunehmen (P<0,05). In der Kalziumgruppe änderte sich
die Länge der Karunkeln zunächst bis Tag 7 nicht (P>0,05), um sich danach kontinuierlich bis
Tag 21 zu reduzieren (P<0,05). Zwischen den beiden Tiergruppen konnte nur am Tag 14 ein
Unterschied (P<0,05) festgestellt werden. An diesem Tag waren die Karunkeln bei den Tieren
der Kontrollgruppe länger (P<0,05; Tabelle 4.6) als bei denen der Kalziumgruppe.
Die Fläche der Karunkeln nahm bei beiden Tiergruppen im Verlauf der Untersuchungen ab
(P<0,05). In der Kontrollgruppe waren Abnahmen erst zwischen den Tagen 7 und 14 sowie
zwischen den Tagen 14 und 21 festzustellen (P<0,05). In der Kalziumgruppe war ein Flächen-
rückgang bereits zwischen den Tagen 0 und 7 zu beobachten. Danach blieb die Karunkelflä-
che bis Tag 14 konstant (P>0,05). An keinem der Untersuchungstage differierte die Karunkel-
fläche zwischen den beiden Tiergruppen (P>0,05).
Tabelle 4.6: Länge (mm), Breite (mm) und Fläche (mm2) der Karunkeln bei Tieren der
Kontroll- (NaCl; n=7) und der Kalziumgruppe (Ca; n=7) in den ersten drei Wochen post
partum. Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.
Breite Länge Fläche
Tag NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca
0 33,0±6,1a* 30,6±9,8a* 49,1±11,5a* 43,7±10,9a* 1208,0±371,5a* 1270,9±583,4a*
7 30,3±7,7a* 30,4±8,2a* 44,1±8,7a* 38,6±15,2a* 995,7±597,4a* 844,±474,3b*
14 19,3±10,6b* 15,3±7,5b* 42,9±25,8a* 30,6±18,4b# 581,0±515,0b* 577,7±240,0b*
21 14,9±9,4b* 14,4±10,6b* 23,0±14,6b* 23,6±16,2c* 247,8±292,7c* 287,3±314,1c*a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
Betrachtet man die Karunkelgrößen bei der höheren Tierzahl an den Tagen 0 und 7 (Tabelle
4.7), so ist festzustellen, dass alle Parameter sich in diesem Zeitintervall verringerten
(P<0,05). Es gab jedoch keine Unterschiede (P>0,05) zwischen den Tieren beider Gruppen.
60
Tabelle 4.7: Länge (mm) Breite (mm) und Fläche (mm2) der Karunkeln in der Kontroll-
(n=88) und der Kalziumgruppe (n=86) in der ersten Woche post partum. Es sind Mittelwerte
und Standardabweichungen dargestellt.
Breite Länge Fläche
Tag NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca
0 20,9±10,1a 23,8±12,4a 33,1±13,4a 36,3±14,0a 627,5±459,8a 755,7±561,7a
7 13,7±10,7b 16,1±9,9b 24,2±15,0b 26,4±15,1b 309,9±464,7b 309,3±337,7b
a,b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
4.4.2 Uteruslumen
Die Größe der Lumina des graviden Uterushorns nahmen zwischen den Tagen 14 und 21 ab
(P<0,05; Tabelle 4.8). Das Lumen des nicht graviden Uterushorns reduzierte sich (P<0,05)
nur bei den Tieren der Kontrollgruppe, nicht (P>0,05) jedoch bei den Tieren der Kalzium-
gruppe. An den Tagen 14 und 21 waren die Lumina der graviden und nicht graviden Uterus-
hörner bei den Tieren der Kontrollgruppe größer (P<0,05; Tabelle 4.8) als bei den Tieren der
Kalziumgruppe.
Tabelle 4.8: Uteruslumina (mm2) und intrauterine, hyperchogene Flüssigkeitsansammlung
(=IUHF) bei den Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) an den Tagen 14 und
21. Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.
Tag Uteruslumen gravid Uteruslumen nichtgravid IUF
NaCl Ca NaCl Ca NaCl Ca
14 136,6±242,3a* 110,9±247,9a# 72,5±114,7a* 42,4±33,6a# 83,2%a* 69,0%a#
21 83,7±186,7b* 45,5±63,2b# 51,5 ±121,6b* 38,7±50,1a# 71,7%b* 61,2%b#
a,b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
*,#,ø Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
61
Die Anzahl der Tiere mit intrauteriner Flüssigkeit, d.h. hyperechogenem Inhalt in einem oder
beiden Uteruslumina nahm zwischen den Tagen 14 und 21 ab (P<0,05). Es gab an beiden
Untersuchungstagen mehr Tiere (P<0,05) in der Kontrollgruppe mit hyperechogenem Inhalt
in den Lumina als in der Kalziumgruppe (Tabelle 4.8).
4.5 Corpora lutea
Am Tag 14 post partum war bei 23,8% Tieren der Kontroll- und bei 25,0% Tieren der Kal-
ziumgruppe und am Tag 21 post partum bei 40,4% der Tiere der Kontrollgruppe und 40,8%
der Tiere der Kalziumgruppe sonographisch auf einem der beiden Ovarien ein Corpus luteum
nachweisbar. Die Anzahl der Tiere mit einem sonographisch darstellbaren Gelbkörper auf
einem der beiden Ovarien stieg damit in beiden Tiergruppen zwischen den Tagen 14 und 21
an (P<0,05), wobei weder am Tag 14 noch am Tag 21 Unterschiede in der Häufigkeit des
Vorhandenseins von Gelbkörpern zwischen beiden Tiergruppen festzustellen waren (P>0,05).
4.6 Blutuntersuchung
4.6.1 Kalzium
Die Kalziumkonzentration stieg zwar zwischen den Tagen 0 und 7 numerisch, aber nicht
signifikant (P>0,05) an (Tabelle 4.9). Im weiteren Verlauf blieb die Kalziumkonzentration auf
konstantem Niveau (P>0,05). An keinem der Untersuchungstage waren zwischen den beiden
Tiergruppen Unterschiede zu beobachten (P>0,05).
62
Tabelle 4.9: Kalziumkonzentration (mmol/l) im Plasma bei den Tieren der Kontroll- (NaCl)
und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum. Es sind Mittelwerte und
Standardabweichungen dargestellt.
Tag NaCl Ca
0 1,9 ± 0,9 (n=103) 1,9 ± 0,2 (n=108)
7 2,2 ± 0,2 (n=102) 2,3 ± 0,2 (n=104)
14 2,3 ± 0,1 (n=101) 2,3 ± 0,1 (n=100)
21 2,3 ± 0,1 (n=99) 2,3 ± 0,1 (n=98)
Die Anzahl der Tiere mit einer Kalziumkonzentration �2,1mmol/l im Blutplasma nahm von
Tag 0 bis 14 kontinuierlich zu (P>0,05;Tabelle 4.10) und blieb bis Tag 21 auf diesem Niveau
(P>0,05). Zwischen den beiden Tiergruppen gab es keine Unterschiede (P>0,05).
Die Anzahl der Tiere mit einer Kalziumkonzentration <2,1mmol/l im Blutplasma nahm von
Tag 0 bis 14 kontinuierlich ab (P>0,05) und blieb bis Tag 21 auf dem Niveau (P>0,05; Tabel-
le 4.10). Zwischen den beiden Tiergruppen gab es keine Unterschiede (P>0,05).
Die Anzahl der Tiere mit einer Kalziumkonzentration �2,1mmol/l im Blutplasma nahm zwi-
schen den Tagen 0 und 14 kontinuierlich zu (P<0,05; Tabelle 4.10) und blieb bis Tag 21 auf
diesem Niveau (P>0,05). Zwischen den beiden Tiergruppen gab es diesbezüglich keine Unter-
schiede (P>0,05).
Tabelle 4.10: Absolute Zahl und relativer Anteil der Kühe der Kontroll- (NaCl) und
Kalziumgruppe (Ca) mit einer Plasmakalziumkonzentration �2,1mmol/l in den ersten drei
Wochen post partum
Tag �2,1
NaCl Ca
0 18 (8,5%)a 13 (6,2%)a
7 78 (37,9%)b 86 (41,7%)b
14 89 (44,3%)c 94 (47,8%)c
21 90 (45,7%)c 90 (45,7%)c
a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
63
4.6.2 NEFA und ß-HBS
Bei allen Tieren stiegen die NEFA - Konzentrationen im Blutplasma zwischen den Tagen 0
und 7 an (P<0,05). Am Tag 14 waren die Werte wieder leicht, aber nicht signifikant abgefal-
len und blieben bis Tag 21 auf diesem Niveau (P>0,05). Die NEFA - Konzentrationen unter-
schieden sich an keinem der Untersuchungstage zwischen beiden Tiergruppen (P>0,05;
Tabelle 4.11).
Die � – HBS – Konzentrationen stieg zwischen den Tagen 0 und 7 an (P<0,05) und blieben
bis zum Ende der Untersuchungen auf diesem Niveau (P>0,05; Tabelle 4.11). Zwischen den
beiden Tiergruppen war an keinem der Untersuchungstage ein Unterschied festzustellen
(P>0,05).
Tabelle 4.11: Die Plasmakonzentration von NEFA (μmol/l) und � – HBS (mmol/l) bei den
Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum.
Es sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.
NEFA in μmol/l ß – HBS in mmol/l
Tag NaCl Ca NaCl Ca
0 898,3±403,0a 953,7 ±436,4a 0,4 ± 0,2a 0,4 ± 0,2a
7 1340,0±572,1b 1313,9±611,9b 1,3 ± 1,0b 1,3 ± 1,2b
14 1091,8±552,3b 1209,9±643,7b 1,3 ± 1,2b 1,3 ± 1,0b
21 1016,2 ±575,7b 1015,4±607,4b 1,5 ± 1,6b 1,3 ± 1,2b
a,b Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
4.6.3 PGFM-, Östrogen- und Progesteronkonzentration
Die Konzentration der PGFM fiel zwischen den Tagen 0 und 7 auf 16,7% (Kontrollgruppe)
bzw. 20,5% (Kalziumgruppe) der Ausgangskonzentrationen ab (P<0,05; Tabelle 4.12).
Anschließend, zwischen Tag 7 und 14, nahmen die PGFM - Spiegel um weitere 66,1%
64
(Kontrollgruppe) bzw. 63,6% (Kalziumgruppe) ab (P<0,05). Die Konzentration der PGFM
blieb im weiteren Verlauf auf diesem Niveau (P>0,05). Zwischen den beiden Gruppen
bestanden zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen Unterschiede in den PGFM - Konzen-
trationen (P>0,05; Tabelle 4.12).
Tabelle 4.12: Die Plasmakonzentrationen von PGFM (pmol/ml) bei den Tieren der Kontroll-
(NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) in den ersten drei Wochen post partum. Es sind Mittelwerte
und Standardabweichungen dargestellt.
Tag NaCl Ca
0 3343,6 ± 2147,3a 3118,0 ± 1696,1a
7 559,7 ± 554,8b 638,2 ± 698,1b
14 189,7 ± 120,8c 232,0 ± 176,9c
21 188,4 ± 415,9c 163,3 ± 119,5c
a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
Für den Vergleich der PGFM – Konzentration von gesunden Kühen mit Kühen mit einer Me-
tritis wurden die Kühe mit Metritiden der Grade 1 und 2 zusammengefasst (Tabelle 4.13). Am
Tag 0 war die PGFM – Konzentration sowohl bei den gesunden Kühen als auch bei den
Kühen mit Metrtitis am Höchsten (P<0,05). Die mittleren PGFM – Konzentration der
Metritis-Kühe fiel zwischen den Tagen 0 und 7 um ein Vielfaches ab (P<0,05), um sich dann
zum Tag 14 auf etwa die Hälfte zu reduzieren (P<0,05) und blieb bis Tag 21 auf konstantem
Niveau (P>0,05). Bei den gesunden Tieren reduzierte sich die PGFM-Konzentration zwischen
allen Untersuchungstagen (P<0,05). Besonders auffällig war, dass bei den gesunden Tieren
die PGFM-Werte am Tag 7 mehr als doppelt so hoch als bei den Metritis-Tieren waren
(P<0,05). Am Tag 14 waren die PGFM-Spiegel bei den gesunden Tieren im Vergleich zu Tag
7 um 71% abgefallen und nur noch um 30% höher als bei den Metritis-Kühen (P<0,05). Am
Tag 21 post partum waren keine Unterschiede (P>0,05) mehr in Abhängigkeit vom
Vorhandensein einer Metritis festzustellen.
65
Tabelle 4.13: PGFM – Konzentrationen (in pmol/ml) bei den Tieren mit Metritis (Grad 1 und
2 zusammengefasst) im Vergleich zu den gesunden Tieren. Es sind Mittelwerte und
Standardabweichungen dargestellt.
Tag Metritis Gesund
0 3007,6 ± 1646,9a* 3300,7 ± 2010,9a#
7 533,9 ± 370,8b* 1209,1 ± 1132,9b#
14 274,4 ± 181,5c** 355,6 ± 221,8c#
21 304,6 ± 145,8c* 255,5 ± 94,5d*
a,b,c,d Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
Die Plasmaöstrogenkonzentrationen änderten sich nicht (P>0,05;Tabelle 4.14) zwischen den
Tagen 7 und 14. Auch zwischen den beiden Behandlungsgruppen waren keine Unterschiede
(P>0,05) zu beobachten.
Tabelle 4.14: Die Plasmakonzentrationen von Östrogenen (pg/ml) und Progesteron (ng/ml)
bei den Tieren der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca) 14 und 21 Tage post partum. Es
sind Mittelwerte und Standardabweichungen dargestellt.
Tag Östrogen Progesteron
NaCl Ca NaCl Ca
14 39,1 ± 24,0 40,8 ± 28,4 - -
21 41,3 ± 29,4 40,4 ± 31,3 2,4 ± 1,6 2,1 ± 1,9a,b,c Werte mit unterschiedlichen Buchstaben innerhalb der Spalte unterscheiden sich (P<0,05)
Die an Tag 21 bestimmte Plasmaprogesteronkonzentration unterschied sich nicht (P>0,05;
Tabelle 4.14) in Abhängigkeit von der Behandlung mit Kalzium unmittelbar post partum. Bei
insgesamt 40 Tieren, davon 19 Kühe (19,4%) der Ca – Gruppe und 21 Kühe (21,2%) der
Kontrollgruppe war die Progesteronkonzentration größer als 1 ng/ml. Auch diesbezüglich war
keine Effekte (P>0,05) der Behandlung feststellbar.
66
4.7 Fruchtbarkeitskennzahlen
Von den ursprünglich 211 Tieren, die in die Studie aufgenommen wurden, konnten am Tag
250 post partum bei 171 Tieren die Fruchtbarkeitskennzahlen ermittelt werden (Tabelle 4.15).
Die Differenz ergibt sich zum einen aus den Abgängen während der Untersuchungen und zum
anderen aus weiteren Abgängen nach dem 21. Tag post partum.
Tabelle 4.15: Am Tag 250 post partum erhobene Fruchtbarkeitskennzahlen bei den Tieren
der Kontroll- (NaCl) und Kalziumgruppe (Ca).
NaCl (n=82) Ca (n=89)
Rastzeit (in Tagen) 84,8 ± 28,3* 84,1 ± 27,3*
Güstzeit (in Tagen) 155,7 ± 90,8* 155,2 ± 74,3*
Erstbesamungserfolg 31,7%* 31,4%*
Besamungsindex 2,5* 2,5*
Trächtigkeitsindex 1,9* 2,6#
*,# Werte mit unterschiedlichen Asterisks innerhalb der Zeile unterscheiden sich (P<0,05)
In der Rast- sowie Güstzeit gab es zwischen beiden Tiergruppen keine Unterschiede (P>0,05).
Die längste Rastzeit betrug 208, die kürzeste 34 Tage, jeweils bei Tieren der Kontrollgruppe.
Die längste Güstzeit betrug mehr als 250 und die kürzeste 38 Tage, auch hier jeweils bei
Tieren der Kontrollgruppe.
Von den 171 Kühen wurden 133 Tiere tragend. 38 Kühe konzipierten nicht oder es konnte zu
dem Zeitpunkt der Datenerfassung noch keine positive Trächtigkeitsdiagnose gestellt werden.
Der Erstbesamungserfolg und der Besamungsindex zeigten keine Unterschiede (P>0,05)
zwischen den beiden Tiergruppen. Der Trächtigkeitsindex war bei den Kühen der Kalzium-
gruppe höher als bei den Kühen der Kontrollgruppe (P<0,05; Tabelle 4.15).
67
5. Diskussion
Gegenstand der vorliegenden Arbeit war es zu untersuchen, ob eine peripartale Kalzium-
infusion bei pluriparen Milchkühen Einfluss auf die Involution des Uterus, den Energiestoff-
wechsel und die Fruchtbarkeit hat. Hierzu wurden die Kühe klinisch und labordiagnostisch in
den ersten drei Wochen post partum untersucht und die Fuchtbarkeitskennzahlen am Tag 250
post partum erhoben. Die Studie wurde als Blindstudie durchgeführt. Einer Hälfte der Kühe
wurde eine Kalziumlösung infundiert, während die andere Hälfte eine Kochsalzlösung erhielt.
5.1 Versuchstiere
Um den Einfluss einer Kalziuminfusion auf den Verlauf des Puerperiums untersuchen zu
können, wurden ausschließlich pluripare Kühe in den Versuch aufgenommen, da primipare
Tiere in der Regel einen ausgeglichenen Kalziumstoffwechsel haben (ERB & GRÖHN, 1988;
GRÖHN et al., 1989; MARTIG, 2002). Von den untersuchten Kühen waren 56,4% in der
zweiten Laktation und 29,4% in der dritten Laktation. Die restlichen 14,2% der Kühe
befanden sich in der 4. bis 7. Laktation. In der Studie von GUNDELACH (2005) wurden
40,5% der Kühe in der ersten, 22,4% in der zweiten und 37,1% in der dritten bis achten
Laktation aufgenommen. HOVE (1986) hatte in seiner Studie einen Anteil von 24,3%
Erstkalbinnen.
Die in der vorliegenden Arbeit ausgewählten Kühe durften keine klinischen Anzeichen einer
Hypokalzämie zeigen, mussten auch sonst klinisch gesund sein und normal abgekalbt haben.
Trotz dieser Auswahlkriterien war die Abgangsrate bei den Studientieren mit 32,2% relativ
hoch. Die Hauptursachen für die Merzung der Tiere waren Stoffwechselerkrankungen und
Mastitiden. Bekanntlich führt eine negative Energiebilanz häufig zu klinischen und subklini-
schen Ketosen (BAIRD, 1982; ANDERSSON, 1988; DUFFIELD, 2004), aber auch zu einer
erhöhten Inzidenz von Mastitiden (DUFFIELD, 2004). Bei GUNDELACH (2005) lag die
Abgangsrate mit 30,2% ähnlich hoch wie in der eigenen Studie.
68
5.2 Kalzium
Die mittlere Kalziumkonzentration unterschied sich zu keinem Zeitpunkt der Untersuchungen
zwischen den beiden Tiergruppen. Direkt nach der Geburt lag in beiden Gruppen der Mittel-
wert der Kalziumkonzentration unter dem von MARTIG (2002) als Normalbereich bezeich-
neten Intervall von 2,1 – 2,7 mmol/l, aber noch über dem für die klinische Hypokalzämie fest-
gelegten Schwellenwert von 1,75 mmol/l (MARTIG, 2002). Innerhalb der ersten 24 Stunden
post partum sind niedrige Kalziumwerte nahezu normal (<1,8 mmol/l GOFF et al., (1999)
bzw. <2,0mmol/l KAMGARPOUR et al., (1999)). Die niedrige Kalziumkonzentration ist eine
Folge des Kalziumverlustes durch die einsetzende Laktation und dem Unvermögen der Regu-
lationsmechanismen der Kühe das benötigte Kalzium schnell aus Darm und Knochen wieder
zur Verfügung zu stellen (HOVE, 1986; GOFF, 2000). Ab dem 7. Tag post partum lag die
mittlere Kalziumkonzentration bei beiden Gruppen im Normalbereich nach der Definition von
MARTIG (2002) und veränderte sich nur noch minimal.
Mit 85,3% lag die Inzidenz für subklinische Hypokalzämien am Tag der Abkalbung deutlich
über der von KAMGARPOUR et al. (1999) beschriebenen Inzidenz von 50%, wobei letztge-
nannte Autoren im Gegensatz zur eigenen Studie, bei der alle Kühe mit Kalziumkonzentra-
tionen unter 2,1 mmol/l als hypokalzämisch definiert wurden, mit einer Kalziumkonzentration
unter 2,0 mmol/l einen niedrigeren Schwellenwert wählten. Würde jedoch in der eigenen
Studie der Schwellenwert für Hypokalzämie bei 2,0 mmol/l festgelegt werden, läge die
Inzidenz mit 67,7% immer noch deutlich höher als bei KAMGARPOUR et al., (1999).
Auch die Inzidenz der klinischen Hypokalzämie lag mit 23,2% weit über den von GOFF et al.
(1996) und MARKUSFELD (1997) beschriebenen Werten von 1,5 bis 9%. Ein Vergleich der
Inzidenzen der verschiedenen Studien ist aber nur möglich, wenn die von GOFF et al. (1996)
für subklinische und klinische Hypokalzämien festgelegten Schwellenwerte von 1,75 mmol/l
und 1,37 mmol/l auf die vorliegende Studie angewendet werden. Beim Heranziehen der
Definitionen von GOFF et al. (1996) läge die Inzidenz der subklinischen Hypokalzämie bei
22,3% und diejenige der klinischen Hypokalzämie bei 2,4% und damit im Rahmen der von
GOFF et al. (1996) gemachten Beobachtungen. In der eigenen Arbeit wurden jedoch die von
MARTIG et al. (2002) definierten Grenzwerte von 1,75 mmol/l für die klinische
Hypokalzämie und 2,1°mmol/l für die subklinische Hypokalzämie herangezogen. Diese
Werte wurden unter Berücksichtigung unterschiedlicher Literaturangaben (HOVE, 1986;
69
OETZEL, 1988; MASSEY et al., 1993 GOFF et al., 1995; GOFF et al., 1996;
KAMGARPOUR et al., 1999; MELENDEZ et al., 2003) gewählt.
Ein Rückgang der Inzidenzen subklinischer als auch klinischer Hypokalzämien durch die
intravenöse Gabe von Kalzium konnte in der vorliegenden Studie nicht beobachtet werden.
Innerhalb der ersten 12 Stunden post partum schieden insgesamt 12,3% der Tiere wegen
klinischer Hypokalzämie aus der Studie aus; davon waren 42,3% der Kühe vorher mit
Kalzium behandelt worden. Zu dieser hohen Rate an klinischen Hypokalzämien kam es
wahrscheinlich deshalb, weil den Kühen nur einmalig Kalzium verabreicht worden war und
dies nach GOFF (1999) nur kurzfristig zu einem Anstieg der Plasmakalziumkonzentration
führt. MARTIG (2002) empfiehlt daher wiederholte Behandlungen bei Hypokalzämien, da
die Wirkung der Infusionstherapie nicht von langer Dauer sei. Diese Ansicht wird auch von
JEHLE (2004) und BRAUN et al. (2004) vertreten. Die Hypokalzämie tritt in der Regel erst
ein bis drei Tage nach der Abkalbung auf (SCHRÖTER & SEIDEL, 1976; STÖBER, 1978;
HOFMANN, 1992; HUNT & BLACKWELDER, 2002).
Eine andere Ursache für die beobachtete höhere Inzidenz von Hypokalzämien im Vergleich
zur Studie von KAMGARPOUR et. al. (1999) könnte in der unterschiedlichen Milchleistung
der Kühe liegen. Diese war in der letztgenannten Studie im Vergleich zu der vorliegenden
Arbeit um fast 3000 kg niedriger. HOVE (1986) führte seine Arbeit an Kühen der Rasse
Norwegische Rotbunte durch, so dass die hierbei beobachteten Differenzen in den Inzidenzen
im Vergleich zur eigenen Studie auch durch Rassenunterschiede zustande gekommen sein
könnten. Bei HOVE (1986) fiel bei keinem Tier die Plasmakalziumkonzentration unter
2,0°mmol/l am Tag der Abkalbung. KAMGARPOUR et al. (1999) verwendete für die
Definition subklinischer Hypokalzämien einen Schwellenwert von 2,0 mmol/l und HOVE
(1986) einen Wert von 2,18 mmol/l. Die Probandenzahlen waren mit 12 bzw. 23 Kühen bei
KAMGARPOUR et al. (1999) und 28 Kühen und 9 Erstkalbinnen bei HOVE (1986) deutlich
niedriger als in der eigenen Arbeit, bei der 211 Kühe untersucht wurden. Ergebnisse von
Studien mit sehr kleinen Stichprobenumfängen sind nicht unbedingt repräsentativ für die
gesamte Kuhpopulation.
In der eigenen Studie wurden nur Kühe eines Betriebes untersucht, während MARKUSFELD
et al. (1997) 2162 Tiere von 8 Betrieben und GRÖHN et al. (1989) sogar 61124 Tiere von
70
5661 Herden in ihre Studie aufnahmen. So handelt es sich in der vorliegenden Arbeit nur um
eine Momentaufnahme eines Betriebes, weshalb die eigenen Ergebnisse hinsichtlich der
Inzidenzen der verschiedenen Typen von Hypokalzämien nicht auf die gesamte
Kuhpopulation angewendet werden können. Dies gilt besonders auch im Hinblick darauf,
dass für die Entstehung der Hypokalzämie, sei es klinisch oder subklinisch, die Fütterung eine
große Rolle spielt. Da die Fütterung aber betriebsspezifisch ist, ist auch die damit verbundene
Inzidenz für Hypokalzämien von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich.
5.3. Retentio secundinarum, Metritis und Uterusinvolution
Der Einfluss einer Verabreichung von Kalzium auf den Abgang der Nachgeburt ist schon
früher untersucht worden. Dabei ist dieses Mineral in unterschiedlichen Dosierungen und
Zusammensetzungen oral appliziert worden (HERNANDEZ et al., 1999: 54g CaCl2 pro Tier;
MELENDEZ et al., 2003: 60g CaCl2 und 110g Ca-Propionat pro Tier; GUNDELACH, 2005:
600 g Ca-Propionat pro Tier; OETZEL, 1996: 54g CaCl2 pro Tier). Während HERNANDEZ
et al. (1999), MELENDEZ et al. (2003) und GUNDELACH (2005), ähnlich wie in der ei-
genen Studie, keinen positiven Effekt einer Kalziumgabe auf den Abgang der Nachgeburt
feststellen konnten, beobachtete OETZEL (1996) durch eine solche Behandlung eine Ab-
nahme der Inzidenz von Nachgeburtsverhaltungen. Ursächlich für diese differierenden
Resultate könnten die unterschiedlichen Häufigkeiten und Zeitpunkte der Kalziumverabrei-
chung sein. In der vorliegenden Studie wurde Kalzium entsprechend zu den Arbeiten von
MELENDEZ et al. (2003) und GUNDELACH (2005) nur einmalig post partum verabreicht.
HERNANDEZ et al. (1999) haben Kalzium zwar zweimal, jedoch erst 24 und 48 Stunden
post partum appliziert. OETZEL (1996) hingegen versorgten die Kühe bereits einmal ante
partum und zusätzlich dreimal post partum mit Kalzium oral. Alle Studien verwendeten die-
selbe Definition für die Retentio secundinarum, die mit dem Abgang der Nachgeburt später
als 12 Stunden beschrieben wurde. Ähnlich wie bei GUNDELACH (2005) war in der vorlie-
genden Studie die Inzidenz für Nachgeburtsverhaltungen in der Kalziumgruppe höher (7,4%)
als in der Kontrollgruppe (5,8%). Dieser Unterschied ist in beiden Arbeiten nur numerisch
und nicht statistisch signifikant. Die Werte der vorliegenden Studie lagen jedoch für beide
71
Tiergruppen deutlich unter denjenigen von GUNDELACH (2005) (Kalziumgruppe: 15,3%,
Kontrollgruppe: 12,3%) und denen von MELENDEZ (Kalziumgruppe 1: 22,8%, Kalzium-
gruppe2: 31,0%, Kontrollgruppe: 28,8%). Auch die mittlere Inzidenz der Nachgeburtsver-
haltung, errechnet aus den Werten beider Gruppen, lag mit 6,6% deutlich unter derjenigen, die
von GUNDELACH (2005) mit 13,8%, von MELENDEZ et al. (2003) mit 15,3% und von
OETZEL (1996) mit 14,2% angegeben wurden. Die in der vorliegenden Arbeit niedriegen
Inzidenzen könnten ihre Ursache in den Auswahlkriterien der Tiere haben. Wie bereits im
Kapitel 3.2.2 beschrieben wurden nur gesunde Tiere ohne Geburtskomplikationen oder bereits
bestehender Milchfiebererkrankung ausgewählt und Tiere die an Milchfieber erkrankten
ausgeschlossen. Während bei OETZEL (1996) gezielt Tiere mit in früheren Laktationen
aufgetretenden Milchfiebererkrankungen gewählt wurden, da bei diesen das Risiko für das
Wiederauftreten einer Hypokalzämie in der nächsten Laktation erhöht (ERB & GRÖHN,
1988) ist. Hypokalzämien können vermehrt Nachgeburtsverhaltungen auftreten (CURTIS et
al., 1983; RISCO et al., 1994) GUNDELACH (2005) und MELENDEZ et al. (2003) führten
auch keine Selektion der Tiere nach Gesundheitsstatus und Geburtsverlauf durch. So können
auch Mehrlingsträchtigkeiten, Schwergeburten und Infektionen zu Nachgeburtsverhaltungen
führen (GRUNERT & ANDRESEN, 1996).
Die Metritis-Inzidenz lag mit 16,5% am Tag 7 post partum und 22,4% am Tag 14 post partum
genau bzw. leicht über den von SHELDON et al. (2009) angegebenen Häufigkeiten, aber un-
ter denjenigen von RASBECK (1950), die Werte von 25 bis 30% beobachteten. Diese Dif-
ferenzen könnten auf unterschiedlichen Definitionen dieser Erkrankungsform zurückzuführen
sein. Während in der vorliegenden Studie und bei SHELDON et al. (2009) nur Tiere berück-
sichtigt wurden, die übel riechenden Ausfluss zeigten, liegt nach RASBECK (1950) bei allen
Tieren, die einen Ausfluss aufwiesen, eine Metritis vor. Gemäß der Definition von
SHELDON et al. (2009) wurden auch in der vorliegenden Arbeit die Tiere mit übel
riechendem Ausfluss nochmals anhand der Körperinnentemperatur (<39,5°C und �39,5°C) in
zwei Gruppen eingeteilt. Es zeigte sich dabei, dass im Mittel mehr Tiere von einer Metritis
vom Grad 1 als vom Grad 2 betroffen waren. An Tag 7 bestanden keine Unterschiede in der
Metritis-Inzidenz in Abhängigkeit von der Kalziumbehandlung. Dagegen waren an den Tagen
14 und 21 mehr Tiere der Kontrollgruppe (16,8% bzw. 7,1%) an einer Metritis vom Grad 1
72
erkrankt als in der Kalziumgruppe (10,0% bzw. 1,0%). Auch MELENDEZ et al. (2003)
beschreiben einen höheren Anteil von Metritiden bei unbehandelten (51,9%) im Vergleich zu
mit Kalzium therapierten Tieren (49,4%) der ersten Versuchsgruppe. In der zweiten
Behandlungsgruppe von MELENDEZ et al. (2003) lag die Inzidenz für Metritis höher als in
der Kontrollgruppe (54% vs. 51,9%). Die Autoren definierten Metritis als eine Puerperal-
störung mit übel riechendem vaginalen Ausfluss bzw. Gebärmutterinhalt. Der in vorliegender
Studie signifikante Unterschied in der Inzidenz von Metritiden lässt auf einen positiven Effekt
des Kalziums schließen. Im Vergleich mit der Arbeit von MELENDEZ et al. (2003) könnte
man davon ausgehen, dass es einen positiven Effekt von Kalzium auf die Inzidenz von
Metritiden gibt, dieser aber von der Art der Kalziumverbindung und der Art der
Verabreichung abhängig ist.
Bei der Untersuchung 12 Stunden post partum war in der vorliegenden Arbeit der Uterus
transrektal nicht abgrenzbar und mittelgradig kontraktil. Diese Beobachtung bestätigt die
Ergebnisse diverser anderer Studien (GIER & MARION, 1968; VANDEPLASSCHE, 1981;
GRUNERT, 1993). Die weitere Größenreduktion des Uterus von brotlaibgroß und kranial
abgrenzbar ab Tag 7 bis fast vollständig unter der Hand versammelbar ab Tag 14 post partum
verlief in der vorliegenden Studie wie von RASBECK (1950), BENESCH (1952) GIER &
MARION (1968), MORROW et al. (1968 b, d) und VAN CAMP & STEVENS (1991)
beschrieben. Diese palpatorischen Ergebnisse lassen auf einen physiologischen Verlauf der
Involution in der vorliegenden Arbeit schließen. Am Tag 21 post partum war der Uterus in
der vorliegenden Arbeit in seiner Größe auf zwei- bis drei fingerstark zurückgebildet. Nach
BOSTEDT et al. (1975) ist der Uterus zwischen den Tagen 12 und 17 post partum umfassbar,
wohingegen VANDEPLASSCHE (1981) schon am Tag 6 post partum von einem umfass-
baren Uterus spricht. Letztgenannte Beobachtung deckt sich mit keinem der vorliegenden
Ergebnisse.
Wie bei MORROW et al. (1968 b) wurde die Größe des Uterus in der vorliegenden Studie an
den Uterushörner direkt kranial der Bifurkation bestimmt; wobei in der eigenen Arbeit
zusätzlich die Fläche des Querschnitts der Lumina mittels Ultrasonographie erfasst wurde. Im
Gegensatz dazu haben MORROW et al. (1968 b, d) den Durchmesser der Lumina nur mittels
73
transrektaler Palpation beurteilt. Im Vergleich zu MORROW et al. (1968 b), die am Tag 25
post partum einen Durchmesser von 3 bis 4 cm ermittelten und bei denen beide Uterushörner
annähernd die gleiche Größe hatten, differierten die Größen beider Uterushörner am Tag 21
post partum sehr stark. Dieser Unterschied lässt sich durch die viel genauere Messung der
Uterushornquerschnitte mit Hilfe der Ultrasonographie erklären.
Der von MORROW et al. (1968 b, d) ermittelte Durchmesser am Tag 14 post partum beträgt
7 – 8 cm. In der vorliegenden Arbeit wurden durchschnittliche Flächen von 123,8±245,1 mm2
für das gravide und 57,5±74,2 mm2 für das nichtgravide Horn ermittelt. Ein Vergleich der
Ergebnisse von MORROW et al. (1968 b, d) mit der vorliegenden Arbeit ist aufgrund der
unterschiedlichen Angaben bezüglich Fläche und Durchmesser nur bedingt möglich. In der
vorliegenden Arbeit wurde die Fläche durch Umfahren der Umrisse der Lumina anhand der
ultrasonographischen Bilder errechnet, da aufgrund des stark strukturierten Oberflächenreliefs
der Uterusschleimhaut das Lumen des Uterushorns nicht kreisrund ist. Würde man von einem
kreisrunden Organ ausgehen, ergäben sich aus den genannten Flächen folgende
durchschnittliche Werte des Durchmessers für das gravide Horn 12,6±17,7 mm und für das
nichtgravide Horn 8,5±9,3 mm und somit größere Werte als bei MORROW et al. (1968 b, d).
Da in der vorliegenden Arbeit vor dem Tag 14 post partum noch keine sonographische
Untersuchung bezüglich der Lumina der Uterushörner durchgeführt wurde, kann auch keine
Aussage getroffen werden, ob die Angaben über die Reduktion der Durchmesser der
Uterushörner zwischen den Tagen 10 und 14 post partum von MORROW et al. (1968 b, d)
auch in der vorliegenden Studie zutreffen.
Die Reduktion der Uterusgröße beinhaltet auch die Reduktion der Größe der Karunkeln und
die damit verbundenen Abbau- und Reparationsvorgänge. Die Größe der Karunkeln nahm im
Verlauf der Studie signifikant ab. Von 14 Tieren konnte an allen vier
Untersuchungszeitpunkten Messungen durchgeführt werde. Bei insgesamt 174 Tieren wurden
die Messungen 12 Stunden und 7 Tage post partum durchgeführt. Diese Messungen erfolgten
mittels Ultrasonographie und ergaben für die Gesamtanzahl der Tiere 12 Stunden post partum
eine durchschnittliche Länge von 36,3 ± 13,9 mm bei der Kalziumgruppe und 33,1 ± 13,4 mm
bei der Kontrollgruppe. GIER & MARION (1968) beschrieben eine durchschnittliche
Karunkelgröße von 70 mm x 35mm x 25 mm (Länge x Breite x Höhe) zum Zeitpunkt der
Geburt. Dies deckt sich nicht mit den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit. Die individuellen
74
Unterschiede zwischen den einzelnen Tieren sind sehr groß. Ferner zeigen die Karunkeln
auch innerhalb der Tiere in Abhängigkeit von der Lokalisation deutliche Größenunterschiede.
So befinden sich die kleineren der 75 bis 100 Karunkeln im Uteruskörper und in den
Hornspitzen, die größeren in der Mitte des tragenden Horns. Die Karunkeln des
nichttragenden Horns sind um ein Drittel kleiner bis halb so groß (RÜSSE & GRUNERT,
1993). Nimmt man die Größe der Karunkeln der 14 Tiere mit vollständigen Messungen in der
vorliegenden Arbeit, nähern sich die Werte denen von GIER & MARION (1968) an. Wobei
auch hier die Länge der Karunkeln deutlich unter den Angaben von GIER & MARION
(1968) bleibt. In der vorliegenden Arbeit erfolgten die Messungen transrektal an lebenden
Tieren, wohingegen GIER & MARION (1968) ihre Untersuchungen an Schlachtorganen
durchführten. Letztgenannte Methode ermöglicht zwar eine genaueren Messung, führt aber
auch möglicherweise zu Fehlern aufgrund eines herabgesetzten Gewebstonus bei Schlachtor-
ganen. Im Gegensatz dazu ist der Tonus an einem Uterus 12 Stunden post partum im lebenden
Tier erhöht. Dies könnte auch eine Erklärung für die Unterschiede zwischen vorliegender und
der Arbeit von GIER & MARION (1968) sein. Dass nur bei 14 Tieren vollständige Messun-
gen durchgeführt werden konnten, lag zum einen an technischen Fehlern, an Abwehrbewe-
gungen der Kühe, aber auch an der fortschreitenden Involution und den somit durch die
Abbau-und Reparationsvorgänge kleiner werdenden Karunkeln. Ein weiterer Grund könnte
die im Vergleich mit den 14 Tieren mit vollständigen Messungen auffallend geringere Größe
der Karunkeln schon am Tag 0 bei den Tieren mit nur zwei Messungen sein, so dass die
Karunkeln bei diesen Tieren am Tag 14 nicht mehr aufzufinden und zu identifizieren waren.
Die Kalziuminfusion hat keinen Einfluss auf die Abnahme der Größe der Karunkeln. Im
gesamten Verlauf der Uterusinvolution konnte kein Einfluss von Kalzium festgestellt werden.
5.4 NEFA und � - HBS
Die mittlere NEFA - Konzentration stieg zwischen den Tagen 1 und 7 post partum signifikant
an und lag deutlich über dem Referenzwert von 600 μmol/l. Auf Grund der negativen
Energiebilanz ante partum, sinkender Futteraufnahme und Geburtsstress kommt es zu einem
Anstieg der NEFA (BERTICS et al., 1992; GRUMMER, 1993). Die von GUNDELACH
75
(2005) ermittelten NEFA – Konzentration konnten in der vorliegenden Arbeit nicht bestätigt
werden. GUNDELACH (2005) beschreibt die höchsten Mittelwerte für die NEFA am Tag der
Abkalbung (Kalziumgruppe: 829,9±481,5 μmol/l; Kontrollgruppe: 850,4±627,7 μmol/l).
Diese Werte liegen unter den in der vorliegenden Studie am Tag der Abkalbung gemessenen
Werten (Kalziumgruppe: 953,7 ±436,4 μmol/l; Kontrollgruppe: 898,3±403,0 μmol/l). Des
Weiteren waren die höchsten NEFA - Werte nicht, wie bei GUNDELACH (2005) beschrie-
ben, am Tag der Abkalbung, zu beobachten, sondern an Tag 7 post partum und waren um ein
Mehrfaches (Kalziumgruppe: 1313,9±611,9 μmol/l; Kontrollgruppe: 1340,0±572,1 μmol/l)
höher als bei GUNDELACH (2005; Kalziumgruppe: 449,3±281,9 μmol/l; Kontrollgruppe:
501,7±393,7 μmol/l). Das lässt darauf schließen, dass die Tiere in der vorliegenden Studie
eine ausgeprägtere negative Energiebilanz aufwiesen als die Tiere in den Studien von
GUNDELACH (2005) und DOEPEL et al. (2002) und diese 7 Tage post partum ihren
Höhepunkt erreichte. DOEPEL et al. (2002) berichten, dass die höchsten NEFA –
Konzentrationen zum Zeitpunkt der Abkalbung die Kühe mit der ausgeprägtesten negativen
Energiebilanz haben. In der vorliegenden Arbeit konnte bis zum Tag 21 post partum ein
Absinken der NEFA - Konzentration verzeichnet werden, wobei auch hier der Mittelwert der
NEFA – Konzentration noch deutlich über dem Referenzwert (600 μmol/l) lag.
Direkt und 14 Tage post partum wurden zwischen den beiden Versuchsgruppen keine
signifikanten Unterschiede festgestellt. Daher kann davon ausgegangen werden, dass die
einmalige Kalziuminfusion keinen Einfluss auf die NEFA - Spiegel hat. Auch bei
GUNDELACH (2005) und GOFF et al. (1996) konnte mit einer postpartalen Kalziumgabe
kein positiver Effekt auf die NEFA - Konzentration erzielt werden. Theoretisch kann die
Gabe von Kalzium die NEFA - Spiegel senken, da es bei einer Hypokalzämie zum Absinken
der ruminalen und abomasalen Kontraktionen kommt (DANIEL, 1983) und damit auch die
Futteraufnahme sinkt und die NEFA - Konzentration steigt.
Die �-HBS – Werte stiegen von Stunde 0 bis zum Tag 7 post partum signifikant an. Im
weiteren Verlauf der Untersuchung kam es nur noch zu einem leichten Anstieg zwischen den
Tagen 14 und 21 post partum vor allem in der Kontrollgruppe. Die zwischen den beiden Ver-
suchsgruppen aufgetretenen Unterschiede an den Tagen 7 und 21 post partum waren nicht
signifikant. Lagen die Werte für die mittlere �-HBS - Konzentration am Tag der Geburt noch
76
unter dem Referenzwert von 1 mmol/l (REHAGE et al., 1996), so konnten ab dem 7. Tag post
partum Werte > 1 mmol/l ermittelt werden. Die Infusion von Kalzium hatte keinen Effekt auf
die Konzentration der �-HBS. Die gleiche Feststellung haben auch bereits GOFF et al. (1996)
gemacht. Auch in der Arbeit von GUNDELACH (2005) zeigten sich zwischen den
Versuchsgruppen im Verlauf der Untersuchung keine signifikanten Unterschiede. Aufgrund
der sinkenden Futteraufnahme durch die hypokalzämisch bedingten herabgesetzten Vorma-
genkontraktionen (DANIEL, 1983) befinden sich die Kühe in einer negativen Energiebilanz,
die durch Körperfettmobilisierung ausgeglichen werden soll.
Der in der vorliegenden Arbeit beobachtete Anstieg der �-HBS – Konzentration deckt sich
mit den Ergebnissen von WATHES et al. (2007) und GUNDELACH (2005).
�-HBS entsteht bei dem Abbau der Körperfettreserven (SCHLERKA & FILAR, 1981) und ist
ein Indikator für eine negative Energiebilanz (RUSSEL & WRIGHT, 1983; GRÖHN, 1983).
Laut WATHES et al. (2007) hat die negative Energiebilanz negative Auswirkungen auf die
Uterusinvolution aufgrund von Verzögerungen in der Eliminierung von pathogenen Keimen
aus dem Uteruslumen. Da es in vorliegender Arbeit keine Vergleichsgruppe ohne negative
Energiebilanz gab, konnte eine Auswirkung der negativen Energiebilanz auf die
Uterusinvolution, wie von WATHES et al. (2007) beschrieben, nicht untersucht werden.
5.5 PGFM, Progesteron und Östrogene
Die höchste PGFM - Konzentration wurde in vorliegender Studie am Tag 0 gemessen. Andere
Autoren zeigten, dass die höchsten PGFM - Spiegel erst am 2. – 3. Tag (DEL VECCHIO et
al. 1990; GUILBAULT et al., 1984) bzw. 1. - 4. Tag (NAKAO et al. 1997) post partum
erreicht werden. Da in vorliegender Arbeit die PGFM - Konzentrationen nicht an diesen
Tagen bestimmt wurde, ist hierzu kein Vergleich mit der Literatur möglich. Hauptquelle für
PGFM ist der Uterus (GUILBAULT et al., 1984). Vor allem das Karunkelgewebe ist an der
Synthese und dem Metabolismus von PGFM beteiligt (GUILBAULT et al., 1984; FRAZER,
2005). Dieses erklärt auch das Absinken der PGFM – Konzentration im Verlauf des
Puerperiums in der vorliegenden Studie, handelt es sich hierbei doch um physiologische
Prozesse. Da auch schon kein Einfluss des Kalziums auf die Uterusinvolution festgestellt
77
werden konnte, ist es nicht verwunderlich, dass kein Einfluss der Kalziuminfusion auf die
PGFM – Konzentration festgestellt werden konnte.
Wie auch bei SEALS et al. (2002) zeigten die Kühe mit einer Metritis in der vorliegenden
Arbeit bis zum Tag 14 niedrigere PGFM – Spiegel als die gesunden Tiere und am Tag 21
erhöhte, wenn auch nicht signifikant erhöhte PGFM – Spiegel. Im Gegensatz dazu hatten
DEL VECCHIO et al. (1992) und MISHRA & PRAKASH (2005) bei Kühen mit einer
Metritis höhere PGFM - Konzentrationen als bei Tieren der Kontrollgruppe. MATEUS et al.
(2002) kamen zu ähnlichen Ergebnissen, wobei es in ihrer Studie keine Kontrollgruppe gab,
sondern nur Tiere mit geringgradiger Metritis, die mit Tieren mit hochgradiger Metritis
verglichen wurden. Die Tiere mit hochgradiger Metritis hatten höhere PGFM -
Konzentrationen. Auch RISCO et al. (1994) kamen zu dem Ergebnis, dass die Tiere mit
Metritis eine höhere Konzentration an PGFM aufweisen als die Tiere der Kontrollgruppe.
Die Infusion mit Kalzium hatte auch keinen Einfluss auf die Östrogenkonzentration. Die in
den reifenden Follikeln produzierten Östrogene induzieren unter anderem den ovulations-
auslösenden LH – Peak und geben somit Hinweise auf das Wiederanlaufen des ovariellen
Zyklus. Der Östrogengehalt ist an den Tagen 14 und 21 untersucht worden. Eine frühere
Untersuchung des Östrogengehaltes ist wenig sinnvoll, da der Zyklus nach der Abkalbung
erst wieder anlaufen muss. Die ersten Follikel, bilden sich ab dem 6. – 8./ 7. – 10. Tag post
partum (SHELDON, 2004; MORROW et al., 1968) und vergrößern sich bis zum 15. Tag post
partum (MORROW et al., 1968). Ab diesem Zeitpunkt kann der erste Östrus und die erste
Ovulation post partum stattfinden (LESLIE; 1983).
Um einen funktionell aktiven Gelbkörper zu diagnostizieren, wurden an den Tagen 14 und 21
die Ovarien sonographisch auf das Vorliegen eines Gelbkörpers über 2 cm Durchmesser hin
untersucht und am Tag 21 die Progesteronkonzentration im Blut bestimmt. Bereits am 14.
Tag post partum konnte bei 23,8% der Tiere der Kontroll- und 25,0% der Tiere der Kalzium-
gruppe ein Gelbkörper ultrasonographisch nachgewiesen werden. Am Tag 21 post partum
wurde bei 40,4% der Tiere der Kontroll- und 40,8% der Tiere der Kalziumgruppe ein Gelb-
körper diagnostiziert. Die Gabe von Kalzium hatte weder am Tag 14 noch am Tag 21 Einfluss
auf die Häufigkeit des Auftretens von Gelbkörpern. MELENDEZ et al. (2003) kamen zu dem
78
gleichen Ergebnis. Bei GUNDELACH (2005) wurde bei Tieren, die unmittelbar post partum
mit Kalzium behandelt worden waren, in der dritten Woche post partum mittels
Progesteronbestimmung häufiger ein aktiver Gelbkörper diagnositiziert als bei unbehandelten
Kontrollkühen. Dieser Unterschied war aber nicht signifikant (GUNDELACH, 2005). Der
Zeitraum, in dem die ersten Gelbkörper diagnostiziert wurden, deckt sich mit den Aussagen
von FONSECA et al. (1983) und LESLIE (1983), nach denen die erste Ovulation post partum
20,8 ± 13,2 Tage bzw. zwischen dem 10. und 25. Tag post partum eintritt. KAWASHIMA et
al. (2006) konnten bei 53% ihrer multiparen Studientiere eine Ovulation innerhalb der ersten
drei Wochen post partum nachweisen. Auch LUCY et al. (1992) gehen von mehr als der
Hälfte der Tiere aus, die innerhalb der ersten drei Wochen post partum ovulieren. MORROW
et al. (1968a) beschreiben das Vorhandensein von palpierbaren Gelbkörpern bei 62,4% ihrer
Studientiere, wobei in dieser Arbeit der Untersuchungszeitraum bis zum Tag 60 post partum
lag und teilweise mehrere Zyklen pro Tier untersucht wurden. Somit liegt die Anzahl der
Kühe mit diagnostiziertem Gelbkörper in vorliegender Studie deutlich darunter. Eine
Erklärung hierfür könnte darin liegen, dass bei den Tieren der Studie die negative
Energiebilanz ausgeprägt ist. Diese kann bei längerem Bestehen den Beginn der Ovaraktivität
verzögern (ANDERSON, 1988; LUCY et al., 1991), zum einen über die NEFA, die in
früheren Studie in der Follikelfüssigkeit nachgewiesen wurden (RABIEE et al., 1997;
RUKKWAMUSK et al., 2000). LEROY et al. (2005), zum anderen über die vielleicht
verlängerte Reparaturphase des Uterusgewebes (WATHES et al., 2007).
KAWASHIMA et al. (2006) untersuchten die Progesteronkonzentration zweimal wöchentlich
in der Milch. Die Autoren legten ihren Grenzwert für Gelbkörperaktivität bei 1ng/ml fest,
genau wie in der vorliegenden Arbeit. Beim Vergleich der Progesteronkonzentrationen am
Tag 21 post partum zwischen der Kalzium- und der Kontrollgruppe konnte kein signifikanter
Unterschied festgestellt werden. Nur bei insgesamt 20,3% der Tiere lag die
Progesteronkonzentration an diesem Tag über 1 ng/ml. Von diesen 20,3% der Tiere wurde bei
insgesamt 19,3% ein Corpus luteum mit einem Durchmesser > 2cm auf einem der beiden
Ovarien diagnostiziert. Dies bedeutet, dass einige Gelbkörper mit weniger als 20mm
Durchmesser eine nennenswerte Menge Progesteron produzierten. Dies wird von MATEUS
et al. (2003) bestätigt. Die Autoren gingen von einem Durchmesser der aktiven Gelbkörper
von � 15mm aus. Die auf Grund dieser Definition als Gelbkörper angesprochenen
79
Funktionskörper waren mit Plasmaprogesteronwerten von � 1 ng/ml assoziiert (MATEUS et
al., 2003). Auch PERRY et al. (1991) zeigten, dass die Plasmaprogesteronkonzentration bei
Gelbkörpern < 20mm höher sein kann als 1ng/ml. Auch RUIZ-CORTES u. OLIVERA-
ANGEL (1999) fanden ebenfalls heraus, dass die Größe des Gelbkörpers nicht entscheidend
ist für die Progesteronkonzentration. Ein positiver Einfluss der Kalziuminfusion auf das
Vorhandensein von Corpora lutea und damit auf einen Anstieg der Progesteronkonzentration
konnte nicht festgestellt werden. Dieses Ergebnis deckt sich mit dem von GUNDELACH
(2005).
5.6 Fruchtbarkeitskennzahlen
Eine Verbesserung der Fruchtbarkeit durch die Kalziuminfusion konnte nicht festgestellt
werden. Beim Vergleich des Erstbesamungserfolges zwischen den beiden Gruppen waren
keine Unterschiede zu beobachten. Von den 171 Kühen, die am Tag 250 post partum noch im
Bestand waren, wurde nur bei 31,6% eine Trächtigkeit nach der ersten Besamung diagnosti-
ziert. Der Erstbesamungserfolg sollte bei über 55% liegen (DE KRUIF et al, 1998). Die nach
der ersten Besamung güst gebliebenen Tiere benötigten bis zu 7 Besamungen, um tragend zu
werden, wobei hier die Verteilung der benötigten Besamungen bei den Tieren auf die beiden
Gruppen annähernd gleich war. Auch die mittlere Rastzeit unterschied sich nicht zwischen
der Kontroll- und Kalziumgruppe. Sie betrug bei der Kalziumgruppe 85 Tage und bei der
Kontrollgruppe 84 Tage. Somit lag die Rastzeit in dem von DE KRUIF et al. (1998)
empfohlenen Zeitintervall von 80 – 85 Tagen. Die erwünschte Güstzeit von 105 Tagen (DE
KRUIF et al., 1998) wurde in der vorliegenden Arbeit jedoch bei beiden Gruppen (Kalzium-
gruppe: 155,2 ± 74,3 Tage; Kontrollgruppe: 155,7 ± 90,8 Tage) deutlich überschritten. Wie
bei GUNDELACH (2005) konnte kein positiver Effekt des Kalziums auf die Fruchtbarkeit
festgestellt werden.
Der Trächtigkeitsindex der Tiere der Kalziumgruppe war signifikant höher als bei der
Kontrollgruppe. Für dieses Ergebnis gibt es aus physiologischer Sicht keine Erklärung.
HERNANDEZ et al. (1999) und GUNDELACH (2005) stellten keinen Einfluss von Kalzium
auf den Trächtigkeitsindex fest.
80
5.7 Schlussfolgerung und Ausblick
Schlussfolgernd lässt sich sagen, dass die einmalige intravenöse Gabe von Kalzium keine
wesentlichen positiven Einflüsse auf den Verlauf des Puerperiums von pluriparen Kühen hat.
Da, wie bereits erwähnt, nach Ansicht einiger Autoren (MARTIG, 2002; Braun et al., 2004;
JEHLE, 2004) die Infusionstherapie nicht von langer Dauer ist, wäre es zum einen ange-
bracht, das Intervall der Blutprobenentnahmen und –analysen zu verkürzen, um herauszu-
finden inwieweit die Häufigkeit des Auftretens von klinischen und subklinischen Hypokal-
zämien sich innerhalb kürzerer Zeitintervallen ändert. Zum anderen wäre eine wiederholte
Gabe von Kalzium eine Möglichkeit, doch eine ausgeprägte positive Wirkung von Kalzium
auf den Puerperalverlauf zu erzielen, besonders hinsichtlich der Inzidenz von Metritiden.
81
6. Zusammenfassung
Ilka Manthe
Einfluss einer postpartalen Kalziuminfusion auf den Puerperalverlauf bei pluriparen Kühen
Ziel dieser Arbeit war es zu untersuchen, ob eine einmalige postpartale Kalziuminfusion bei
pluriparen Milchkühen Einfluss auf den Energiestoffwechsel, die Involution des Uterus und
die Fruchtbarkeit hat. Die Studie wurde auf einem Milchviehbetrieb in Brandenburg an 237
Tieren der Rasse Holstein Friesian von Januar bis Juni 2007 durchgeführt.
Direkt nach der Abkalbung wurden 119 Kühe einmalig jeweils 500 ml einer 25 %-igen Kal-
ziumlösung infundiert (Ca-Gruppe), während 118 Kühe eine Infusion mit 500 ml einer 0,9 %-
igen Kochsalzlösung erhielten (NaCl-Gruppe). Den Tieren wurde vor der Infusion und an den
Tagen 7, 14 und 21 post partum (Tag 0 = Geburt) Blut entnommen und darin an den Tagen 0
und 7 die Konzentrationen von Kalzium, NEFA, �-HBS und PGFM bestimmt, sowie an den
Tagen 14 und 21 die Östrogen- und am Tag 21 die Progesteronkonzentrationen gemessen.
Alle Tiere wurden 12 Stunden post partum sowie an den Tagen 7, 14 und 21 post partum all-
gemein und gynäkologisch untersucht. Die gynäkologische Untersuchung erfolgte transrektal
mittels manueller Palpation und B-Mode Ultrasonographie. Die Uterusgröße wurde an allen
vier Untersuchungstagen transrektal palpatorisch bestimmt und mittels eines sechsstufigen
Scoresystems beurteilt. An den Tagen 0 und 7 wurde auf nicht abgelöste Nachgeburtsanteile
sowie intrauterine Flüssigkeitsansammlungen geachtet und die Größe der Karunkeln ermittelt.
An den Tagen 14 und 21 wurden zusätzlich die Größe der Lumina der Uterushörner bestimmt
und eventuell vorhandene Funktionskörper auf den Ovarien dokumentiert. Am Tag 250 post
partum wurden die Fruchtbarkeitskennzahlen erhoben.
Im Verlauf der Studie gab es keine Unterschiede (P�0,05) zwischen den Tiergruppen in der
Kalziumkonzentration (Tag 0: Ca: 1,9±0,2 mmol/l vs. NaCl: 1,9±0,9 mmol/l; Tag 21: Ca:
2,3±0,1 mmol/l vs. NaCl: 2,3±0,1 mmol/l). Auch hinsichtlich der NEFA- und �-HBS – Kon-
zentrationen (NEFA: Tag 0: Ca: 953,7±436,4 μmol/l vs. NaCl: 898,3±403,0 μmol/l; Tag 21:
Ca: 1015,4±607,4 μmol/l vs. NaCl: 1016,2±575,7 μmol/l; �-HBS: Tag 0: Ca: 0,4±0,2°mmol/l
82
vs. NaCl: 0,4±0,2 mmol/l; Tag 21: Ca: 1,3±1,2 mmol/l vs. NaCl: 1,5±1,6°mmol/l) sowie der
PGFM -, Östrogen - und Progesteronspiegel konnten zu keinem Untersuchungszeitpunkt Un-
terschiede zwischen den beiden Tiergruppen (P�0,05) festgestellt werden (PGFM: Tag 0: Ca:
3118,0±1696,1 pmol/l vs. NaCl: 3343,6±2147,3 pmol/l; Tag 21: Ca: 163,3±119,5 pmol/l vs.
NaCl: 188,4±415,9 pmol/l; Östrogen: Tag 14: Ca: 40,8±28,4°pg/ml vs. NaCl:
39,1±24,0 pg/ml; Tag 21: Ca: 40,4±31,3 pg/ml vs. NaCl: 41,3±29,4 pg/ml; Progesteron: Tag
21: Ca: 2,1±1,9 ng/ml vs. NaCl: 2,4±1,6 ng/ml).
Es gab keinen Unterschied (P�0,05) in der Inzidenz von Nachgeburtsverhaltungen zwischen
den Tieren der beiden Versuchsgruppen (Ca: 7,4% vs. NaCl: 5,8%). Die Inzidenz von Metriti-
den vom Grad 1 war sowohl am Tag 14 als auch am Tag 21 bei den Tieren der NaCl-Gruppe
höher als bei denen der Ca-Gruppe (Tag 14: Ca: 10,0% vs. NaCl: 16,8%; Tag 21: Ca: 1,0%
vs. NaCl: 7,1%). Unterschiede in der Inzidenz von Metritiden vom Grad 2 konnten zwischen
den Gruppen nicht festgestellt werden. Metritiden vom Grad 3 traten weder in der Kalzium-
gruppe noch in der Kontrollgruppe auf. An keinem Untersuchungszeitpunkt unterschieden
(P�0,05) sich die Tiergruppen in der Uterus- und Karunkelgröße (Uterus: Tag 0: Ca: 6,0±0,2
vs. NaCl: 6,0±0,2; Tag 21: Ca: 2,6±0,5 vs. NaCl: 2,8±0,7; Karunkel: Tag 0: Ca: 1270,9±583,4
mm2 vs. NaCl: 1208,0±371,5 mm2; Tag 21: Ca: 287,3±314,1 mm2 vs. NaCl: 247,8±292,7
mm2). Dagegen waren die Lumina der graviden und nicht graviden Uterushörner an den
Tagen 14 und 21 in der NaCl-Gruppe größer (P<0,05) als in der Ca-Gruppe (gravid Tag 14:
Ca: 110,9±247,9 mm2 vs. NaCl: 136,6±242,3°mm2; nichtgravid Tag 21: Ca: 42,4±33,6 mm2
vs. NaCl: 72,5±114,7 mm2). Die beiden Tiergruppen differierten nicht bezüglich der Inzidenz
von Corpora lutea in den ersten 3 Wochen post partum (P�0,05; Ca: 40,8% vs. NaCl: 40,4%).
Auch die Fruchtbarkeitskennzahlen Rastzeit (Ca: 84,1 ± 27,3 vs. NaCl: 84,8 ± 28,3), Güstzeit
(Ca: 155,2 ± 74,3 ± 27,3 vs. NaCl: 155,7 ± 90,8 ± 28,3), Erstbesamungserfolg (Ca: 31,4% vs.
NaCl: 31,7%) und Besamungsindex (Ca: 2,5 vs. NaCl: 2,5) waren bei beiden Tiergruppen
gleich (P�0,05). Der Trächtigkeitsindex der Ca-Gruppe (2,6) war höher (P<0,05) als bei der
NaCl-Gruppe (1,9).
Zusammenfassend zeigt die vorliegende Arbeit, dass eine einmalige postpartale intravenöse
Gabe von Kalzium keine wesentlichen positiven Einflüsse auf den Energiestoffwechsel, die
Involution des Uterus und die Fruchtbarkeit hat.
83
Summary
Ilka Manthe
Effect of an infusion of Calcium after parturition on puerperal period of pluriparous dairy
cows
It was the aim of this study to investigate, if a single infusion of Calcium immediately after
parturition has an influence on involution of the uterus, metabolism and fertility in pluriparous
dairy cows.
The study was performed on 237 Holstein Frisian of a dairy farm in Brandenburg between
January and June 2007. In each of 119 cows 500 ml of 25% Calcium solution (Ca group) and
in each of 118 cows 500 ml of 0,9% sodium chloride solution (NaCl group) were infused
immediately after parturition. Before infusion and on days 7, 14 and 21 after parturition (Day
0 = parturition) blood samples were taken for the determination of Calcium, NEFA, �-HBS,
PGFM. In addition, total oestrogen concentrations were measured on Days 14 and 21 and
progesterone on Day 21. General and gynaecological investigations were carried out 12 hours
after parturition and on Days 7, 14 and 21. Gynaecological examinations were performed by
using transrectal palpation and B-mode sonography. On Days 0 and 7 attention was paid to
the presence of retained fetal membranes, the amount of intrauterine fluid and the size of the
caruncles. In addition to these parameters, on Days 14 and 21 the luminal size of the uterine
horns and the presence of luteal glands or dominant follicles on the ovaries was determined.
On Day 250 fertility indices were documented.
The mean concentration of Calcium did not differ (P�0.05) between the two groups at any
time (Day 0: Ca: 1.9±0.2 mmol/l vs. NaCl: 1.9±0.9 mmol/l; Day 21: Ca: 2.3±0.1 mmol/l vs.
NaCl: 2.3±0.1 mmol/l). Mean concentrations of NEFA and �-HBS did not differ between the
groups (P�0.05; NEFA: Day 0: Ca: 953.7±436.4 μmol/l vs. NaCl: 898.3±403.0 μmol/l; Day
21: Ca: 1015.4±607.4 μmol/l vs. NaCl: 1016.2±575.7 μmol/l; �-HBS: Day 0: Ca:
0.4±0.2 mmol/l vs. NaCl: 0.4±0.2 mmol/l; Day 21: Ca: 1.3±1.2 mmol/l vs. NaCl:
1.5±1.6 mmol/l). There were no differences between the two groups in mean concentration of
PGFM, estradiol and progesterone (P�0,05; PGFM: Day 0: Ca: 3118.0±1696.1 pmol/l vs.
84
NaCl: 3343.6±2147,3°pmol/l; Day 21: Ca: 163.3±119.5 pmol/l vs. NaCl: 188.4±415.9 pmol/l;
Total oestrogens: Day 14: Ca: 40.8±28.4 pg/ml vs. NaCl: 39.1±24.0 pg/ml; Day 21: Ca:
40.4±31.3°pg/ml vs. NaCl: 41.3±29.4 pg/ml; Progesterone: Day 21: Ca: 2.1±1.9 ng/ml vs.
NaCl: 2.4±1.6 ng/ml).
There was no difference in the incidence of retained fetal membranes between groups
(P�0.05; Ca 7.4% vs. NaCl 5.8%). On Day 14 the percentage of cows showing a metritis
grade 1 was lower in the Ca group than in the NaCl group (P<0.05; Ca: 10.0% vs. NaCl:
16.8%), but on Day 21 the percentage of cows affected by a metritis grade 2 was higher in the
Ca group than in the NaCl group (P<0.05; Ca: 4.1% vs. NaCl: 2.0%). None of the cows had a
metritis grade 3. No differences occurred in uterine size (P�0.05; Day 0: Ca: 6.0±0.2 vs.
NaCl: 6.0±0.2; Day 21: Ca: 2.6±0.5 vs. NaCl: 2.8±0.7) and caruncular size (P>0.05; Day 0:
Ca: 1270.9±583.4 mm2 vs. NaCl: 1208.0±371.5 mm2; Day 21: Ca: 287.3±314.1 mm2 vs.
NaCl: 247.8±292.7 mm2) between the two groups at any time.
The sizes of the lumen of the pregnant and non pregnant uterine horns on Days 14 and 21
were bigger in the control group than in the calcium group (P<0.05; pregnant Day 14: Ca:
110.9±247.9 mm2 vs. NaCl: 136.6±242.3 mm2; non pregnant Day 21: Ca: 42.4±33.6 mm2 vs.
NaCl: 72.5±114.7 mm2). There was no difference (P>0.05) between the groups in the start of
ovarian function based on the appearance of Corpora lutea (Ca: 40,8% vs. NaCl: 40.4%).
The non-pregnant interval (Ca: 84.1 ± 27.3 vs. NaCl: 84.8 ± 28.3), the calving-insemination
interval (Ca: 155.2 ± 74,3 ± 27.3 vs. NaCl: 155,7 ± 90,8 ± 28,3), the success rate of the first
insemination (Ca: 31.4% vs. NaCl: 31.7%) and the insemination index (Ca: 2.5 vs. NaCl: 2.5)
did not differ (P�0.05) between the two groups of cows. Only the pregnancy index was higher
(P<0.05) in the calcium group (2.6) than in control group (1.9).
In summary the results show that a single infusion of Calcium immediately after parturition
did not have profound positive effects on the involution of the uterus, metabolism and fertility
of pluriparous cows.
85
7. Anhang
I. Befundprotokolle U – Nr: Deckblatt OM: Transponder: Alter: J M Abkalbedatum: Abkalbung: 2 3 4 5 6 7 8 Kalb: lebt tot NGV: ja nein Rastzeit: Anzahl der benötigten Besamungen: Zwischenkalbezeit: T 0: T 7: T 14: T 21:
86
U – Nr: Tag 0
Temperatur
HF
AF
Pansenfüllung
Pansenschichtung
PA/SA
F/I
BD
Lahmheit
Euter
NG-Verhaltung nein
ja RU: G S K
F VU (manuell): Lochien (Aussehen): G V US: NG-Reste ja nein
Karunkel: Länge:
Breite: Probenentnahme (vor Initialbehandlung):
1 x Serum
1 x Heparin
87
U – Nr: Tag 7 Temperatur
HF
AF
Pansenfüllung
Pansenschichtung
PA/SA
F/I
BD
Lahmheit RU: G S K F
NG –Reste nein
ja VU (manuell): Lochien (Aussehen): G V US:
NG-Reste ja nein
Flüssigkeit ja nein
Karunkel
Probenentnahme:
1 x Serum
1 x Heparin
Ausfluss (Beschreibung)
nein
ja ________________________________ Karunkel Länge: Breite:
88
U – Nr: Tag 14 Temperatur
HF
AF
Pansenfüllung
Pansenschichtung
PA/SA
F/I
BD
Lahmheit RU: G S K F
Ausfluss (Beschreibung)
nein
ja
NG - Reste nein
ja Lochien (Aussehen): G V US:
Flüssigkeit ja nein
Karunkel
Uteruslumen
linkes Ovar
rechtes Ovar Probenentnahme:
1 x Serum
1 x Heparin VU (Spekulum): Karunkel: Länge: Breite: Uteruslumen (Querschnitt): Länge: Breite: rechtes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite: linkes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite:
89
U – Nr: Tag 21 Temperatur
HF
AF
Pansenfüllung
Pansenschichtung
PA/SA
F/I
BD
Lahmheit RU: G S K F
Ausfluss (Beschreibung)
nein
ja
NG - Reste nein
ja Lochien (Aussehen): G V US:
Flüssigkeit ja nein
Karunkel
Uteruslumen
linkes Ovar
rechtes Ovar Probenentnahme:
1 x Serum
1 x Heparin VU (Spekulum): Karunkel: Länge: Breite: Uteruslumen (Querschnitt): Länge: Breite: rechtes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite: linkes Ovar (Funktionskörper): Länge: Breite:
90
II. Erklärung der in den Befundprotokollen verwendeten Abkürzungen:
U – Nr.: fortlaufende Nummer
OM: Ohrmarkennummer
Transponder: Transpondernummer
Alter: Alter in Jahren und Monaten
Abkalbedatum: Datum der Abkalbung
Abkalbung: Laktationsnummer
Kalb: Kalb lebend oder tot entwickelt
NGV: Nachgeburtsverhaltung
T 0: Untersuchung 12 Stunden post partum
T 7: Untersuchung 7 Tage post partum
T 14: Untersuchung 14 Tage post partum
T 21: Untersuchung 21 Tage post partum
Probenentnahme (vor Initialbehandlung): Nachweis über die Entnahme der Blutproben, ein
Serumröhrchen, ein Heparinröhrchen
Temperatur: rektal gemessene Körperinnentemperatur
HF: Herzfrequenz
AF: Atemfrequenz
Pansenfüllung: Beurteilung der Pansenfüllung
Pansenschichtung: Beurteilung der Pansenschichtung
PA/SA: Perkussion- und Schwingauskultation
F/I: Frequenz und Intensität der Pansenkontraktionen
BD: Bauchdeckenspannung
Lahmheit: Beurteilung des Lahmheitsgrades
Euter: Beurteilung der Eutergesundheit durch Palpation und
Sekretbefund
NG-Verhaltung: Nachgeburtsverhaltung
RU: rektale Untersuchung
G: Größe des Uterus
S: Symmetrie
K: Kontraktilität
F: Fluktuationsgrad
91
VU (manuell): manuelle vaginale Untersuchung
Lochien (Aussehen): Aussehen der Lochien
G: Geruch der Lochien
V: Viskosität der Lochien
US: sonographische Untersuchung
NG-Reste: Nachgeburtsreste
Karunkel Länge: ermittelt mit Hilfe des Ultraschallgerätes
Karunkel Breite: ermittelt mit Hilfe des Ultraschallgerätes
Flüssigkeit: Vorhandensein von Flüssigkeit im Uterus
Ausfluss: Vorhandensein von äußerlich sichtbarem Ausfluss,
Beschreibung des Aussehens
Uteruslumen: Größe der Lumina der Uterushörner mit Hilfe des
Ultraschallgerätes ermittelt
linkes Ovar: Größe mit Hilfe des Ultraschallgerätes ermittelt
rechtes Ovar: Größe mit Hilfe des Ultraschallgerätes ermittelt
VU (Spekulum): vaginale Untersuchung mit dem Spekulum
Uteruslumen (Querschnitt): sonographische Aufnahme des Querschnittes der Uteruslumina
Länge: sonographisch bestimmte Länge des Uteruslumen
Breite: sonographisch bestimmte Breite des Uteruslumen
rechtes Ovar (Funktionskörper): sonographische Aufnahmen von eventuell vorhandenen
Funktionskörpern des rechten Ovar
Länge: sonographisch bestimmte Länge von eventuell vorhandenen
Funktionskörpern des rechten Ovar
Breite: sonographisch bestimmte Breite von eventuell vorhandenen
Funktionskörpern des rechten Ovar
linkes Ovar (Funktionskörper): sonographische Aufnahmen von eventuell vorhandenen
Funktionskörpern des linken Ovar
Länge: sonographisch bestimmte Länge von eventuell vorhandenen
Funktionskörpern des linken Ovar
Breite: sonographisch bestimmte Breite von eventuell vorhandenen
Funktionskörpern des linken Ovar
Skizze des Rektalbefundes der Ovarien
92
III: Tabellen
Tabelle I.: Übersicht über die klinischen Untersuchungen
Untersuchungszeitpunkt Untersuchung zu untersuchender Parameter
Tag 0
direkt nach der Geburt
klinische
Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)
Tag 0
12 h nach der Geburt
adspektorisch äußere Genitale
rektal Größe und Kontraktilität des Uterus
vaginal (manuell)
Abgang der Nachgeburt,
Öffnungsgrad der Zervix, Farbe,
Geruch und Viskosität der Lochien,
Beschreibung von Verletzungen
klinische
Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)
adspektorisch äußere Genitale, Ausfluss
Tag 7
rektal Größe, Asymmetrie, Fluktuation
und Kontraktilität des Uterus
vaginal (manuell)
Öffnungsgrad der Zervix, Farbe,
Geruch und Viskosität der Lochien,
Beschreibung von Verletzungen
klinische
Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)
adspektorisch äußere Genitale, Ausfluss
Tag 14
rektal
Größe, Asymmetrie, Fluktuation
und Kontraktilität des Uterus,
Ovarien (Funktionskörper?)
vaginal (mittels Spekulum)
Öffnungsgrad der Zervix, Farbe und
Feuchtigkeit der
Vaginalschleimhaut
vaginal (manuell) Farbe, Geruch und Viskosität der
Lochien
klinische
Allgemeinuntersuchung nach Rosenberger (1994)
93
adspektorisch äußere Genitale, Ausfluss
Tag 21
rektal
Größe, Asymmetrie, Fluktuation
und Kontraktilität des Uterus,
Ovarien (Funktionskörper?)
vaginal (mittels Spekulum)
Öffnungsgrad der Zervix, Farbe und
Feuchtigkeit der
Vaginalschleimhaut
vaginal (manuell) Farbe, Geruch und Viskosität der
Lochien
94
Tabelle II.: Schlüssel zur allgemeinen Untersuchung nach ROSENBERGER (1994) und
Erläuterungen
Parameter Rosenberger (1994) Beschreibung, Erläuterung
Temperatur transrektal zumessende
Körperinnentemperatur Fieber ab 39,5°C
HF
AF
Füllung + - +++
Schichtung + - +++
PA/SA - / +
F/I + - +++
BD - / + - +++
Euter 4/4
Beurteilung der
Eutergesundheit durch
Palpation und Sekretbefund
Lahmheit Beurteilung des
Lahmheitsgrades
Lahmheiten I
leichte Lahmheit, betroffene
Gliedmaße erst bei genauerer
Adspektion erkennbar
II mäßige Lahmheit, betroffene
Gliedmaße erkennbar
III
deutliche Lahmheit,
betroffenen Gliedmaße auf
den ersten Blick zu
identifizieren, wird aber noch
belastet
IV
schwere Lahmheit,
betroffene Gliedmaße wird
nur noch kurz belastet
V
sehr schwere Lahmheit,
betroffene Gliedmaße wird
nicht mehr belastet
95
Tabelle III.: Schlüssel zur gynäkologischen Untersuchung nach GRUNERT (1993),
ausgewählte Parameter und die in der Studie verwendeten Score sowie Erläuterungen
Parameter GRUNERT
(1990) Score Beschreibung, Erläuterung
Uterusgröße
G I 1
Gebärmutter unter der Hand zu versammeln,
Hörner etwa fingerstark
G II 2
Gebärmutter unter der Hand zu versammeln,
Hörner zweifingerstark
G III 3
Gebärmutter unter der Hand zu versammeln,
Hörner etwa drei – bis vierfingerstark
G IV 4
Gebärmutter mit der Hand abzugrenzen, d.h. die
große Kurvatur des männerarmstarken bis etwa
brotlaibgroßen Organs lässt sich abtasten
G V 5
Gebärmutter fast mit der Hand abzugrenzen, d.h.
die große Kurvatur des Brotlaibgröße
überschreitenden Organs lässt sich nicht mehr
vollständig abtasten
G VI 6
Gebärmutter nicht mehr mit der Hand
abzugrenzen, d.h. derart vergrößert, dass die
große Kurvatur sich eindeutig außerhalb der
Reichweite der rektal untersuchenden Hand
befindet
Kontraktilität
des Uterus
0 nicht kontraktil, schlaff
K I 1 Gebärmutter wenig kontraktil, schlaff
K II 2 mittelgradige Kontraktionsbereitschaft
K III 3 starke Kontraktionsbereitschaft
96
Fluktuation
--- 0 ohne Fluktuation
+-- 1 geringgradige Fluktuation
++- 2 mittelgradige Fluktuation
+++ 3 hochgradige Fluktuation
Geruch der
Lochien
--- 0 ohne abweichenden Geruch
+-- 1 geringgradig übelriechend
++- 2 mittelgradig übelriechend
+++ 3 hochgradig übelriechend
Viskosität der
Lochien
--- 0 wässrig
+-- 1 etwas fadenziehend, nicht mehr wässrig
++- 2 deutlich fadenziehend, schleimig
+++ 3 schleimig, hochgradig viskös, Brunstschleim
Aussehen der
Portio vaginalis
cericis
Z zapfenförmig
R rosettenförmig
V verlaufend
S schlaff, überhängend
Beschreibung
der Flüssigkeit
Schl Schleim
kl Schl 2 klarer Schleim
tr Schl trüber Schleim
Ei 1 Eiter
Schl Ei Schleim mit Eiterflocken
Ei Schl Eiter mit Schleim
97
Tabelle IV:Erläuterung der verwendeten Scores
Parameter Score Beschreibung, Erläuterung
Asymmetrie 0 beide Hörner gleich groß
1 linkes bzw. rechtes Horn größer
2 linkes bzw. rechtes Horn kleiner
Ausfluss 1 äußerlich sichtbarer Ausfluss
2 kein Ausfluss sichtbar
Gelbkörper 1 Gelbkörper vorhanden
2 kein Gelbkörper vorhanden
Verletzungen 1 Verletzungen des Genitaltraktes
2 keine Verletzungen des Genitaltraktes
Behandlung 1 das Tier ist im Verlauf der Studie medikamentös behandelt worden
2 keine medikamentöse Behandlung im Verlauf der Studie
Tabelle V.: Übersicht über den zeitlichen Ablauf und die dabei erhobenen Befunde der
transrektale sonographische Untersuchung im B- Mode
Tag zu untersuchender Parameter
0 (12 h p.p.) Größe der Karunkel, Flüssigkeit,
Nachgeburt
7 Größe der Karunkel, Flüssigkeit,
Nachgeburt
14
Größe der Karunkel, Durchmesser
Uteruslumen, Echogenität vorhandener
Flüssigkeit, Ovarien (Funktionskörper)
21
Größe der Karunkel, Durchmesser
Uteruslumen, Echogenität vorhandener
Flüssigkeit, Ovarien (Funktionskörper)
98
IV. Zusammensetzung der während der Studie vom Untersucher bzw. dem Betriebspersonal verwendeten mineralstoffhaltigen Futtermittel und Infusionslösungen:
Zusammensetzung der Diättränke Höveler Diät® Höveler Kraftfutterwerke, Blattin-
Mineralfutter, Langefeld-Immigrath:
Rohasche: 29,40 %
Chloride: 13,20 %
Natrium: 9,60%
Kalium: 2,50 %
Zusammensetzung
Calcitat® N25 pro inf.; aniMedica, Senden-Bösensell:
100 ml wässriger Lösung enthalten: Calciumgluconat 1 H2O 1,55 g
Calciumborogluconat 21,45 g
Calciumhydroxid 0,66 g
Magnesiumchlorid 6 H2O 3,25 g
2-aminoethyl-dihydrogebphosphat 0,30 g
Zusammensetzung
GLUCOPHOS®, CEVA TIERGESUNDHEIT GmbH, Düsseldorf:
1 ml Infusionslösung enthält: Calciumgluconat 180,0 mg
Calciumphosphinat 47,7 mg
Borsäure 33,0 mg
Magnesiumchlorid-Hexahydrat 100,0 mg
Glucose-Monohydrat 133,0 mg
Zusammensetzung
Glucose – Lösung 40 Prozent ad us.vet., DeltaSelect GmbH, Dreieich:
1000 ml der Lösung enthalten: wasserfreie Glucose 400 g
99
Zusammensetzung
isotonische Natriumchlorid-Lösung ad us. vet. B. Braun®, B. Braun Vet Care GmbH,
Tuttlingen:
1000 ml der Lösung enthalten 9g NaCl
100
101
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