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Organizing – was ist das?

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Franziska Bruder Verdi Organizing September 2008

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Organizing – was ist das?

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1. US-Amerikanische gewerkschaftliche Kampagnenpolitik, die man nicht übertragen kann?

2. Gewerkschaftliche Drückerkolonne?

3. Organisieren in gewerkschaftlichen „blinden Flecken“?

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I.

Entwicklung eines neu/alten Gewerkschaftsselbstverständnisses, das beruht auf

1.Aufbau gewerkschaftlicher Basisstrukturen in den Betrieben,(Re-) Aktivierung der Vertrauensleute-Arbeit

2.Orientierung an den Problemen der Kolleginnen und Kollegen

3.Vertrauensleute entscheiden gemeinsam mit Hauptamtlichen und gewerkschaftlich organisierten Betriebsräten über Handlungsstrategien.

4.Diese Strukturen erfordern ein neues Selbstverständnis von Gewerkschaftsmitgliedern, Hauptamtlichen und Betriebsräten.

5.Dies ist ein konfliktreicher Prozess, aber:

Er eröffnet die Perspektive auf kollektive Handlungsmächtigkeit im Betrieb!

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Organizing-Instrumentarien:

Direkte Kommunikation!

Identifizieren von Schlüsselpersonen – Aktiven

Deren Schulung

Zusammenbringen in kollektiven Strukturen

Mapping des Betriebs – Schlüsselpersonen müssen an allen neuralgischen Punkten Vertreten sein!

Kollektive Strategieentwicklung – Kollektive Aktionen

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Die Mitgliederfrage ist politisch!

Menschen treten in die Gewerkschaft ein, weil sie

a)Probleme haben (Lohn, Arbeitszeiten, Respekt etc.)

b) weil Gewerkschaften als der Ort begriffen wird, in dem man aktiv sein und sich gemeinsam mit anderen Respekt und angemessene Lebens- undArbeitsbedingungen erkämpfen kann.

Dafür müssen Gewerkschaften die Strukturen bereit stellen und:

Sie brauchen einen Plan!

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II.

Strategische Planung:

Gezielte Fokussierung/Einsatz von Ressourcen der Gewerkschaften auf

- Kernbetriebe in Branchen

-Geographisch zentrale Gebiete

- Bereiche struktureller Macht innerhalb der ausgewählten Betriebe

Beispiel Otto-Lagerwirtschaft

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III.Strategische Kampagnenführung

Konflikte vielfach nicht rein innerbetrieblich zu lösen.

Notwendigkeit verschiedene Instrumentarien zu kombinieren:

-Betriebliche Organisierung – Kern!

-Recherche

- Öffentlichkeitsarbeit

- Juristische Vorgehensweise

- erweiterte Bündnisarbeit

(Kunden, Kirchen, soziale Bewegungsgruppen, Kultur, Politik, andere Gewerkschaften)

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Entwicklung eines EskalationsplanesInner- wie außerbetrieblich

Nie gleich das ganze Pulver verschießen!

Phantasievolle Aktionen – unberechenbar sein!

Gemeinsam in Aktionen wachsen

Druck aufbauen

Selbstrepräsentanz

Beispiel: Otto-Lagerwirtschaft

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Ziele von Organizing:

-Nachhaltige aktive Gewerkschaftsstrukturen in den Betrieben aufbauen

- Durchsetzungsmächtig werden

- Gewerkschaften als politisch-soziale gestalterische Kraft re-etablieren

- im Zuge dieses Prozesses Mitgliederzuwächse erreichen

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Konkrete Ergebnisse der Kampagne in der Otto-Lagerwirtschaft:

4 Organizer, 1 Koordination2 Standorte (Hamburg und Haldensleben/Sachsen-Anhalt): 4.000 Beschäftigte

Innerhalb von sieben Monaten: 600 neue Mitglieder

Aktivenstruktur in Haldensleben

Erstmalig zwei wöchiger Streik

Erstmalig Zusammenarbeit der beiden Standorte auf Ebene der Aktiven (bis heute)(praktischer Beitrag zur innerdeutschen Ost-West-Diskussion)

erstmalig unter den Kolleginnen und Kollegen Selbstbewusstsein als Gewerkschafter (dies zentral in Sachsen-Anhalt, Stichwort: National befreite Zonen)

Transfer in große Teile der ver.di Struktur im Einzelhandel:

Viele Betriebe in HH streiken während des Tarifkonflikts selbstständig