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Twitter - Der größte Blödsinn aller Zeiten?

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Der Online-Dienst Twitter verbreitet sich explosionsartig. Knapp 3 Millionen Besucher zählt Twitter allein in Deutschland (Juni 2010). Was steckt dahinter? „E-Mail für Arme“ oder „Next-Big-Thing“ im Internet? Und wie funktioniert Twitter überhaupt?

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Twitter Der größte Blödsinn aller Zeiten?

Frankfurt am Main Fulda Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern Offenbach am Main

Träger des BIEG Hessen

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Der Online-Dienst Twitter verbreitet sich explosionsartig. Knapp 3 Millionen Besucher zählt Twitter allein in Deutschland (Juni 2010). Was steckt dahinter? „E-Mail für Arme“ oder „Next-Big-Thing“ im Internet? Und wie funktioniert Twitter überhaupt?

Selbst Katzen twittern. Ein spezielles Halsband von Sony stellt bis zu elf verschiede-

ne Aktivitäten einer Katze fest und twittert an das Herrchen: „Das schmeckt gut“ oder

„Gute Nacht, ich schlafe jetzt“. Vor kurzem noch belächelt, entwickelte sich Twitter

mit über 100 Millionen Nutzern zu einem der größten sozialen Netzwerke im Internet.

Und 2013 sollen es eigenen Angaben zu Folge gar über eine Milliarde Nutzer sein.

Damit wäre Twitter der weltweit größten Online-Dienst. Ambitionierte Ziele, die aber

nicht ganz aus der Luft gegriffen scheinen: Wurde Twitter im Februar 2009 noch mit

250 Millionen US-Dollar bewertet, hat sich der Wert mittlerweile vervierfacht auf eine

Milliarde US-Dollar. Analysten zufolge spiegelt die hohe Bewertung das Marktpoten-

zial des Dienstes wieder.

Das Grundprinzip von Twitter

Twitter, dahinter verbirgt sich eine simple Idee. Ähnlich einer SMS können Sie mit

140 Zeichen der Welt mitteilen, was Sie gerade tun. Der besondere Charme: 140

Zeichen reduzieren die Meldungen (sog. „Tweets“) auf das Wesentliche. Dazu

kommt der explosionsartige Verbreiterungsgrad. Nirgendwo werden Nachrichten

schneller und aktueller verschickt, als über die Twitter-Community. Realtime-Internet

via Twitter. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Die Notwasserung eines Airbus auf dem

Hudson River 2009. Noch bevor eine Nachrichtenagentur über das Ereignis berichte-

te, wusste Twitter bescheid: „There's a plane in the Hudson. I'm on the ferry going to

pick up the people. Crazy“ waren die ersten Zeilen, mit denen die Öffentlichkeit von

der Beinahe-Katastrophe erfuhr. Kurz drauf gab es noch ein Foto. Beides verbreitete

sich blitzartig über das Schneeballsystem bei Twitter und damit auch auf vielen Web-

seiten. Janis Crums, der Mann hinter Nachricht und Foto, hatte lediglich ein Handy

dabei.

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Selber twittern: so geht’s

Zunächst müssen Sie sich bei Twitter registrieren. Das sollten Sie übrigens unab-

hängig davon tun, ob Sie gleich aktiv twittern möchten oder nicht. Denn bei Twitter

verhält es sich wie bei der Domainvergabe: wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Reser-

vieren Sie rechtzeitig Ihren Namen. Nach dem gewohnten Registrierungs-Prozedere,

dass weniger als 5 Minuten in Anspruch nimmt, kann es losgehen. Für einen Tweet

stehen Ihnen 140 Zeichen zur Verfügung. Diese Zeichenlänge wurde bewußt ge-

wählt, damit Sie auch vom Handy aus twittern können. Oftmals werden Tweets mit

weiterführenden Links versehen. Damit der Link nicht alleine schon Ihre 140 Zeichen

verbraucht, gibt es sog. URL-Shortener. Tools wie TinyURL, bit.ly oder redir.ec. ma-

chen aus langen Webadressen Kurze.

Worüber soll ich jetzt twittern?

Menschen nutzen Twitter, wenn sie etwas in Erfahrung bringen wollen. Weil sie sich

Rotwein aufs Hemd geschüttet haben und nicht wissen, was Sie tun sollen. Oder weil

sie ihre Freundin groß zum Abendessen ausführen wollen und ein günstiges Restau-

rant suchen. Auf Twitter können Sie als Inhaber einer Reinigung sofort den perfekten

Fleckenentferner empfehlen. Und als Restaurantbesitzer können Sie dem jungen

Mann mit Freundin ein Dessert zum halben Preis anbieten. Grundsätzlich gilt:

Twittern Sie interessante und aktuelle Nachrichten. Twittern Sie Ihre Informationsper-

len. Steht der reine Abverkauf im Vordergrund, sollten Sie Ihre Sonderangebote

twittern. Der direkte und kontinuierliche Dialog via Twitter eignet sich auch gut für

Markenbildung und Kundenbindung. Marketing mit Twitter ist eine Frage der Kreativi-

tät. Fast jedes Unternehmen hat Neuigkeiten vorzuweisen, die getwittert werden

können. Seien es Erweiterungen des Angebots oder Unternehmenserfolge. Hinweise

auf gute Parkmöglichkeiten in der Nähe des Unternehmens oder Sonderangebote

exklusiv für Follower. Wenn Sie das nächste Mal eine Fortbildung besuchen, können

Sie live über die Vorträge twittern und andere Menschen an Ihren Erkenntnissen teil-

haben lassen. Entwickler können dort in Echtzeit über den Fortschritt ihrer Produkte

berichten – und dabei vielleicht sogar gleich Meinungen einholen.

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Follower gewinnen

„Twitter verleiht jedem eine Stimme“, behauptet der Dienst von sich selbst. Doch was

nutzt die eigene Stimme, wenn sie niemand hört? Zuhörerschaft ist wichtig. In der

Twitter-Welt heißt die Währung „Follower“. Je mehr desto besser, lautet die Devise.

Ähnlich dem E-Mail-Marketing gilt jedoch: Ein guter Verteiler ist besser als ein großer

Verteiler. Wichtig sind deshalb die richtigen Follower. Diese kommen nicht von allei-

ne, vielmehr bedarf es etwas „Starthilfe“. Bei Twitter gilt das ungeschriebene Gesetz:

„Folgst Du mir, folge ich Dir“. Zunächst müssen Sie selbst erst einmal Follower wer-

den - natürlich nur von Personen, die mit Ihrem Thema etwas zu tun haben. Diese

finden Sie u.a. auf Webseiten wie www.locafollow.com. Der Dienst listet Twitterer

nach bestimmten Keywords und bietet eine regionale Suche an. Die Website

wefollow.com erstellt ebenfalls Keywordlisten mit Twitterern, sortiert nach der Anzahl

der Follower. Topsy.com zeigt, wie oft ein bestimmter Tweet weitergeleitet

(retweeted) wurde. Haben Sie mit Hilfe dieser Dienste ausreichend Twitterer gefun-

den, brauchen Sie etwas Geduld. Nach und nach wird man Ihnen „zurückfolgen“.

Kontinuierlich wertvolle Tweets tun ihr übriges, um weitere Follower einzuladen.

Letztendlich entsteht ein guter Verteiler nicht von heute auf morgen, sondern braucht

Zeit, Geduld und vor allem relevante Tweets.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Twitter ist kein rechtsfreier Raum. Wenn Sie Twitter gewerblich nutzen, müssen Sie

die geltenden Vorschriften genauso wie auf Ihrer Website einhalten und darauf ach-

ten, nicht die Rechte Dritter zu verletzen. Hier sind ein paar der Dinge, die Sie im

Auge behalten sollten. Wahl des Accountnamens: Analog zu Domainnamen kann der

Name Ihres Twitter-Accounts Marken- und Namenrechte Dritter beeinträchtigen. Die

Folge: Abmahnungen. Recherchieren Sie Ihren Accountnamen gründlich, und lassen

Sie ihn im Zweifelsfall von Ihrem IT-Anwalt prüfen. Account-Bild: Twitter gibt Ihnen

die Möglichkeit, ein Profilbild zu benutzen, um Ihren Account persönlicher zu gestal-

ten. Stellen Sie sicher, dass Sie mit der Verwendung Ihres Bildes keine Urheberrech-

te verletzen. Impressumspflicht: Wenn Sie Ihren Twitteraccount gewerblich nutzen,

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besteht Impressumspflicht nach §5 Telemediengesetz. Man kann sein Impressum

bspw. in die Hintergrundgrafik einbinden oder im Bio-Feld verlinken. Wettbewerbs-

recht: Jeder Tweet, der von einem gewerblichen Account stammt, kann auch das

Wettbewerbsrecht verletzen. Aussagen, die über die „normalen“ Kommunikationska-

näle rechtswidrig wären, sind es auch auf Twitter. Spam: Nutzen Sie unaufgeforderte

Direct Messages nicht für Unternehmenswerbung. Sie könnten als Spam-E-Mails

aufgefasst werden.

Daniel Weichert BIEG Hessen

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Kleines Twitter-Lexikon

Microblogging

Blog ist ein Kunstwort aus Web und Log. Letzteres steht für Tagebuch. Heutzutage

ähneln nur noch die wenigsten Blogs einem Tagebuch, sondern eher einem Journal.

Microblogs sind der „kleine Bruder“ von Blogs, da sie auf 140 Zeichen Textlänge be-

grenzt sind.

Twitter

Twitter ist der Anbieter eines kostenlosen Microblogging-Dienstes. Twitter wurde

2006 von der amerikanischen Firma Odeo gegründet, zunächst als interner Nach-

richtendienst.

Tweet

Ein Tweet (auch Update) ist eine Nachricht, die bei Twitter verfasst wird. Sie hat eine

maximale Länge von 140 Zeichen, damit auch vom Handy aus getwittert werden

kann

Retweet

Nachrichten können an die eigenen Follower weitergeleitet werden. Dieser Vorgang

wird Retweet (RT) genannt. Dabei wird der Nachricht, die zitiert wird, einfach ein RT

vorangestellt, gefolgt vom Benutzernamen der ursprünglichen Nachricht.

Follower

Als Followers werden die Personen bezeichnet, die einem folgen. Im Gegensatz zu

anderen Communities wie Facebook oder Xing können Sie auch Personen folgen,

die nicht zu den eigenen Followern gehören.

Hashtag

Ein Hashtag ist ein Schlagwort, mit dem Sie ein Tweet kennzeichnen können. Dem

Schlagwort wird eine Raute (#) vorangestellt. Hashtags dienen u.a. dazu, mit der

Suchfunktion alle Meldungen zu diesem Schlagwort zu bündeln.

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BIEG Hessen

Für was steht BIEG Hessen?

BIEG Hessen steht für Beratungs- und Informationszentrum Elektronischer Ge-

schäftsverkehr. Das BIEG Hessen ist eine gemeinsame Einrichtung der Industrie- und

Handelskammern Frankfurt am Main, Fulda, Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern und

Offenbach am Main. Wir sind eines der Kompetenzzentren, die vom Bundesministeri-

um für Wirtschaft und Technologie gefördert werden.

Aufgaben des BIEG Hessen Das BIEG Hessen hat zur Aufgabe, kleine und mittlere Unternehmen aller Branchen

auf dem Weg zu Internet und E-Business neutral zu unterstützen. Wir verstehen uns

als Plattform für Anbieter und Nachfrager und wollen dazu beitragen, dass Barrieren

abgebaut und Chancen aufgezeigt werden. Das BIEG Hessen ist eine Anlaufstelle

für Unternehmer sowie Kommunikator und Koordinator für den elektronischen Ge-

schäftsverkehr.

BIEG Hessen Börsenplatz 4 60313 Frankfurt am Main Telefon 069 2197-1255 Telefax 069 2197-1497 [email protected] http://twitter.com/BIEG_Hessen Auf unsere Internetseite www.bieg-hessen.de finden Sie weitere Leitfäden, Check-listen und Fachartikel zu den Themen Internet und E-Commerce.