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 · der Satz: Struktur und Leistungsfähigkeit eines Or-gans werden bestimmt von der Qualität und Quantität seiner Beanspruchung. Je größer sie in-nerhalb physiologischer Grenzen

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Praktische Sportmedizin

Herausgegeben vonChristoph Raschka, Lutz Nitsche

Mit Beiträgen von

Georg Thieme VerlagStuttgart • New York

Michaela Axt-GadermannMarc Moritz BergerTobias BoeseltMichael P. ConzeStefanie DonnerKlaus EdelThomas GoliaschWolfgang GrebeThomas S.HeddäusJörg HennigLorenz HotzMarcus JahneckeCornelia Jaursch-HanckeNina Jung

Thomas KatlunBjörn KliemRupert KnoblichHorst KochRembert KoczullaMatthias KrüllNina KuhnThomas KunzeHeinz LohrerSarah NoeskeMarkus ParzellerGerd ReifschneiderStefan RiesStephanie Ruf

Horst SattlerTim SattlerMichael SchneiderJohannes SchröterCarsten SchumannJannos SiaplaourasThomas SitteBertram StitzJan C. TränknerIngoTuskNicole VennemannBurkhard R. WeimerJoachimWiskemann

134 Abbildungen

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Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in derDeutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sindim Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2016 Georg Thieme Verlag KGRüdigerstr. 1470469 Stuttgartwww.thieme.de

Printed in Germany

Redaktion: Martin Kortenhaus, IllertissenZeichnungen: Christine Lackner, Ittlingen, Angelika Brauner,Hohenpeißenberg, Helmut Holtermann, DannenbergFotos: Ronald Doll, HamburgUmschlaggestaltung: Thieme VerlagsgruppeUmschlagsgrafik: © Maridav – Fotolia.com; © BigLike Images –Fotolia.com; © morganka– Fotolia.com, PD Dr. med. Michael Amlang,DresdenSatz: L42 Media Solutions, BerlinDruck: Westermann Druck Zwickau GmbH, Zwickau

ISBN 978-3-13-175611-4 1 2 3 4 5 6

Auch erhältlich als E-Book:eISBN (PDF) 978-3-13-175621-3eISBN (epub) 978-3-13-175631-2

Wichtiger Hinweis: Wie jede Wissenschaft ist die Medizin ständigenEntwicklungen unterworfen. Forschung und klinische Erfahrung er-weitern unsere Erkenntnisse, insbesondere was Behandlung und me-dikamentöse Therapie anbelangt. Soweit in diesem Werk eine Dosie-rung oder eine Applikation erwähnt wird, darf der Leser zwar daraufvertrauen, dass Autoren, Herausgeber und Verlag große Sorgfalt da-rauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fer-tigstellung des Werkes entspricht.Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformenkann vom Verlag jedoch keine Gewähr übernommen werden. JederBenutzer ist angehalten, durch sorgfältige Prüfung der Beipackzettelder verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Konsultationeines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung fürDosierungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüberder Angabe in diesem Buch abweicht. Eine solche Prüfung ist beson-ders wichtig bei selten verwendeten Präparaten oder solchen, die neuauf den Markt gebracht worden sind. Jede Dosierung oder Applika-tion erfolgt auf eigene Gefahr des Benutzers. Autoren und Verlag ap-pellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Ungenauigkeitendem Verlag mitzuteilen.

Geschützte Warennamen (Warenzeichen ®) werden nicht immer be-sonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweiseskann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Wa-rennamen handelt.Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich ge-schützt. Jede Verwendung außerhalb der engen Grenzen des Urheber-rechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig undstrafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,Mikroverfilmungen oder die Einspeicherung und Verarbeitung inelektronischen Systemen.

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Vorwort der HerausgeberNach der Beschreibung Wildor Hollmanns ausdem Jahr 1958, die 1977 offiziell als Definitionvom Weltverband für Sportmedizin (FIMS) über-nommen wurde, umfasst Sportmedizin theoreti-sche und praktische Medizin. Vor allem auf denpraktischen Aspekt ist dieses Buch ausgerichtet.

Die bekannten umfassenden, hervorragendenPropädeutik-Lehrwerke der Sportmedizin (Holl-mann/Hettinger, Rost, Dickhuth) und Sportphysio-logie bzw. Sportbiologie (de Marées, Stegemann,Weineck) führen zahlreiche Untersuchungsergeb-nisse von Studien zum Einfluss von Bewegung,Training und Sport sowie Bewegungsmangel aufden gesunden und kranken Menschen jeder Al-tersstufe auf. Außerdem werden dem Medizinerauch bereits bekannte Grundlagen (zu) umfang-reich erörtert, da sie sich auch an Sportwissen-schaftler richteten. Daher fehlte bislang ein über-sichtlicher Leitfaden, der sich auf der Grundlagedieser sportmedizinischen Befunde primär an denin der Praxis tätigen Haus- oder Facharzt richtet,der Sport treibende Patienten behandelt und nurüber ein äußerst begrenztes Zeitbudget verfügt.Bei der didaktischen Konzeption des Buchs wur-den daher die wichtigsten Inhalte als Kurzzusam-menfassung in Form von Praxistipps und Merksät-zen hervorgehoben.

Während die meisten Sportmedizin-Lehrbüchervon Hochschulmedizinern aus sportmedizinischenInstituten bzw. Abteilungen verfasst wurden, ken-nen beide Herausgeber die praktischen sportmedi-zinischen Bedürfnisse aus ihrem Berufsalltag alsOrthopäde im Krankenhaus sowie Hausarzt ineiner Landarztpraxis. Der Praxisbezug steht auchbei allen Mitautoren im Vordergrund. Beide He-rausgeber haben ein Standbein in der Sportwis-senschaft und verfügen als langjährige Organisato-ren der Winter- und Sommer-Sportmedizin-Lehr-gänge des Sportärzteverbands Hessen e.V. übereine umfassende Fort- und Weiterbildungserfah-rung. Viele Referenten dieser Lehrgänge konntenauch als Autoren für das vorliegende Sportmedi-zin-Buch gewonnen werden.

Wahrscheinlich wird der Herzenswunsch derHerausgeber kaum einmal Wirklichkeit werden:die Etablierung eines Facharztes für Sportmedizin,der in einigen europäischen Ländern schon Wirk-lichkeit ist. Im Gegenteil sind mittlerweile leiderauch schon die Mitgliederzahlen in den Sportärz-

teverbänden rückläufig. So reduzierte sich die Mit-gliederzahl der Deutschen Gesellschaft für Sport-medizin und Prävention e. V. von 8147 im Jahr2014 auf 7 846 im Jahr 2015 und jene des Sport-ärzteverbands Hessen von 716 auf 696 im gleichenZeitraum. Dabei wird der Niedergelassene fast täg-lich mit Sport treibenden Menschen oder den Fol-gen eines zu niedrigen Aktivitätsniveaus konfron-tiert. Einigen Menschen gelingt es zwar, den ange-borenen Bewegungsdrang aus der Kindheit bis indas Erwachsenenalter fortzuführen. Beruflicheund familiäre Beanspruchung minimieren leideroft dieses Bewegungsmotiv sowie die damit ver-bundene Sportausübung. Es drohen die im Einzel-fall mehr oder minder ausgeprägten typischen Zi-vilisationskrankheiten, wenn nicht rechtzeitig in-dividuell gegengesteuert wird. Diese Entscheidungfolgt häufig bei unterschiedlich ausgeprägter „Im-mobilisierung“ der Erkenntnis, dass vor allem eineAufnahme sinnvoller körperlicher Tätigkeit (vonGartenarbeit über Tischtennis bis zum Marathon-lauf) die Chance auf ein gesünderes Älterwerdenerhöhen kann. Hier sollte die sportmedizinischeBegleitung dem einzelnen Patienten angemesseneHilfestellungen vermitteln, die Spannbreite poten-zieller, psychophysischer individueller Fähigkeitenwiederherzustellen oder auch neu aufzubauen,ohne die allgemeine Gesundheit durch orthopädi-sche Schäden oder Überforderung zu gefährden.Das Querschnittsfach Sportmedizin richtet sichalso nicht nur an Leistungs- und Spitzensportler,die die Grenzen ihres körperlichen Potenzials aus-loten möchten, sondern auch an die viel größereZahl der Patienten unserer hausärztlichen oderfachärztlichen Praxen, die ihren individuellenSport und ihre Bewegungsmöglichkeiten wieder-oder neu aufnehmen wollen. Das vorliegende Pra-xisbuch Sportmedizin soll den Kollegen in Klinikund Praxis in den wesentlichen sportmedizi-nischen Fragestellungen weiterhelfen und viel-leicht auch dazu beitragen, sich darüber hinausdoch noch näher mit diesem facettenreichen, faszi-nierenden Querschnittsfach Sportmedizin weiterzu beschäftigen.

Hünfeld und Dreieich im Februar 2016Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. Sportwiss.Christoph RaschkaDr. med. Dipl. Sportwiss. Lutz Nitsche

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GeleitwortNach dem Zweiten Weltkrieg erlebte die Mensch-heit einen noch nie dagewesenen technischen Ent-wicklungsschub. Immer neue Methoden und Mög-lichkeiten wurden ersonnen, den Menschen vorkörperlichen Anstrengungen zu bewahren undihm im Alltagsleben behilflich zu sein. Diese Ent-wicklung betraf vor allem die hoch technisiertenLänder der Erde, wonach ab spätestens Anfang der1960er Jahre auch das einstmals völlig zerstört ge-wesene Deutschland zählte. Gerade aber diesemLand entstammen in späteren Jahrzehnten zahlrei-che technische Entwicklungen, bestimmt zumWohle des Menschen. Ob Auto, Zug, Flugzeug oderSchiff - sie erlebten dramatische Weiterentwick-lungen mit einem gemeinsamen Endpunkt: stän-dig wachsende Einschränkung der täglichen kör-perlichen Beanspruchung. Der Mensch aber ist inseiner biologischen Struktur unverändert geblie-ben, sein Erbgut entspricht dem des frühen HomoSapiens vor ca. 40 000 Jahren. Unverändert giltder Satz: Struktur und Leistungsfähigkeit eines Or-gans werden bestimmt von der Qualität undQuantität seiner Beanspruchung. Je größer sie in-nerhalb physiologischer Grenzen ausfällt, destostärker passt sich das Organ an und desto leis-tungsfähiger wird es.

Es waren sportmedizinische Forschungsergeb-nisse, die in den 1950er und 1960er Jahren diewissenschaftlichen Grundlagen legten zu den be-schriebenen Erkenntnissen. Erstmals beobachteteman die gesundheitlich negativen Auswirkungenvon Bettruhe, was zur Revolution in der Therapiedes Herzinfarktpatienten führte: Die übliche

sechs- bis achtwöchige Bettruhe wurde ersetztdurch Frühmobilisation, Bewegungstherapie undRehabilitation. So entwickelte sich die einstmalsausschließlich leistungsbezogene Sportmedizinzur Speerspitze der Präventivmedizin.

In der Folgezeit konnte bei vielen anderen aku-ten oder chronischen Krankheiten die Bedeutungeiner dosierten körperlichen Bewegung ermitteltwerden. Damit aber verlagerte sich das Schwerge-wicht sportmedizinischer Tätigkeit in die alltägli-che Praxis. Der niedergelassene Sportarzt hat sichmit den Fragen zu befassen: Welche Form von Be-wegung ist angebracht? Wie hoch soll die Belas-tungsintensität sein? Wie lange soll eine körper-liche Beanspruchung an einem Stück andauern?Wie oft soll das Bewegungsprogrammwöchentlichwiederholt werden?

Zur Beantwortung dieser Fragen liegt heute einegewaltige Zahl von Publikationen vor, fast alle derUniversitätsmedizin entstammend. So ist es er-freulich, dass das hier vorliegende Werk dem Wis-sen und den Erfahrungen von Sportärzten ent-springt, die tagtäglich das theoretische Wissen derSportmedizin in die Praxis umsetzen. Hier wirddie berühmte Brücke zwischen Forschung und Pra-xis geschlagen.

Univ.-Prof. mult. Dr. med. Dr. h. c. mult. WildorHollmannEhrenpräsident des Weltverbandes fürSportmedizin und der Deutschen Gesellschaft fürSportmedizin und Prävention

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Wir danken unseren Familien.

Die Herausgeber

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AbkürzungsverzeichnisAAS anabol-androgene SteroideAB AkromialbreiteABI ankle-brachial-indexABK akute BergkrankheitACE angiotensin converting enzymeACG AkromioklavikulargelenkACSM American College of Sports MedicineACT autologe ChondrozytenimplantationACTH adrenokortikotropes HormonADH antidiuretisches HormonADHS Aufmerksamkeitsdefizit-Hyper-

aktivitäts-SyndromAED automatischer externer Defibrillator

(automated external defibrillator)AHB AnschlussheilbehandlungAIX AugmentationsindexAKS aktive Körper-SubstanzAMC autologe matrixinduzierte Chondro-

geneseAMG ArzneimittelgesetzAMP AdenosinmonophosphatAMS acute mountain sicknessAMV AtemminutenvolumenAP alkalische PhosphataseARVC arrhythmogene rechtsventrikuläre

KardiomyopathieARVD arrhythmogene rechtsventrikuläre

DysplasieASD atrialer Septumdefekt (Vorhofseptum-

defekt)AT anaerobic thresholdATP AdenosintriphosphatATS American Thoracic Societyav atrioventrikulärAVK arterielle VerschlusskrankheitAVNRT AV-nodale Reentry-TachykardieAWMF Arbeitsgemeinschaft der wissenschaft-

lichen medizinischen Fachgesellschaf-ten

BBAT Basic-Body-Awareness-TherapyBBG BezirksberufsgerichtBCAA branched-chain amino acidsBDI Beck-DepressionsinventarBDNF brain derived neurotrophic factorBGB Bürgerliches GesetzbuchBGHZ Bundesgerichtshof in ZivilsachenBIA bioelektrische ImpedanzanalyseBLD BeinlängendifferenzBMI Body Mass IndexBMS bare-metal stent

BRMS Bech-Rafaelsen-Melancholia-SkalaBSG Blutkörperchensenkungsgeschwindig-

keitCBT Cognitive Behavioral TherapyCDC Center for Diseases Control and

PreventionCDT Carbohydrate Deficiency TransferrinCES Center for Epidemiologic StudiesCK KreatinkinaseCMV ZytomegalievirusCOPD chronic obstructive pulmonary

diseaseCOX ZyklooxygenaseCPX cardio-pulmonary exercise testingCRP C-reaktives ProteinCRT cardiac resynchronization therapyCT Computertomografie/-tomogrammCW continuous waveDAV DurchgangsarztverfahrenDCM dilatative KardiomyopathieDCS Dekompressionskrankheit

(engl. Decompression Sickness)DET DiethyltoluamidDEGUM Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in

der MedizinDFB Deutscher FußballbundDGE Deutsche Gesellschaft für ErnährungDGMG Deutsche Gesellschaft für Mann und

GesundheitDGPPN Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie,

Psychotherapie, Psychosomatik undNervenheilkunde

DGPR Deutsche Gesellschaft für Präventionund Rehabilitation von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e. V.

DGSP Deutsche Gesellschaft für Sportmedizinund Prävention

DGTÜM Deutsche Gesellschaft für Tauch- undÜberdruckmedizin

DHEA DehydroepiandrosteronDIN deutsche IndustrienormDOSB Deutscher Olympischer SportbundDSJ Deutsche SportjugendEAH exercise-associated hyponatriemiaEBM einheitlicher BewertungsmaßstabEBV Epstein-Barr-VirusEDV elektronische DatenverarbeitungEEG ElektroenzephalogrammEIA exercise induced asthmaEIB exercise-induced bronchoconstriction

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EKG Elektrokardiografie/-grammEMAS European Male Aging StudyEMG Elektromyografie/-myogrammEPO ErythropoietinEPU elektrophysiologische UntersuchungESC Europäische Gesellschaft für Kardio-

logieETICA Exercise Training Intervention after

Coronary AngioplastyFAI femoroazetabulares ImpingementFBA Finger-Boden-AbstandFEV1 forcierte exspiratorische Einsekunden-

kapazitätFFMI Fat-Free Mass IndexFFR fraktionelle FlussreserveFIFA Fédération Internationale de Football

AssociationFIMS Fédération Internationale de Médecine

du Sport, Weltverband für Sportmedi-zin

FSH follikelstimulierendes HormonFÜ funktioneller ÜberlastungszustandFVC forcierte VitalkapazitätGGT γ-GlutamyltransferaseGH growth hormone (Wachstums-

hormon)GHRH growth hormone releasing hormoneGHRP growth hormone releasing peptideGIRD glenohumerales InnenrotationsdefizitGKV gesetzliche KrankenversicherungGOÄ Gebührenordnung für ÄrzteGOT Glutamat-Oxalazetat-TransaminaseGPT Glutamat-Pyruvat-TransaminaseGT GlutamyltransferaseHAGL humerale Avulsionsverletzung der

glenohumeralen LigamenteHAM Hamilton-SkalaHCM hypertrophische KardiomyopathieHCT HydrochlorothiazidHD HämodialyseHDL high density lipoproteinsHES HydroxyethylstärkeHF-pEF Herzinsuffizienz mit unveränderter

EjektionsfraktionHF-rEF Herzinsuffizienz mit reduzierter

EjektionsfraktionHFF HautfettfalteHFV high frequency ventilation (Hoch-

frequenzventilation)HHÖ HöhenhirnödemHIF Hypoxie-induzierbarer-FaktorHIIT hochintensives Intervalltraining

HIV human immunodeficiency virusHKB hinteres KreuzbandHLA human leucocyte antigenHLÖ HöhenlungenödemHMB β-Hydroxy-β-MethylbutyratHMV HerzminutenvolumenHNO Hals-Nasen-OhrenHOCM hypertrophische obstruktive Kardio-

myopathieHPLC high pressure liquid chromatographyHRV heart rate variability (Herzfrequenz-

variabilität)HSV Herpes-simplex-VirusHU HandumfangHVF HerzfrequenzvariabilitätHWR Height-Weight-RatioIAnS individuelle anaerobe SchwelleIAS individuelle aerobe SchwelleICD implantable cardioverter defibrillator

(implantierbarer Cardioverter-Defibril-lator), international classification (code)of diseases

ICR InterkostalraumICS inhalative KortikosteroideIGF insulin-like growth factorIGHL inferiores glenohumerales LigamentIL InterleukinIMT Intima-Media-DickeIOC International Olympic CommitteeISAK International Society for the Advance-

ment of KinanthropometryISG IliosakralgelenkISO International Organization for

StandardizationISTUE international standard for therapeutic

use exemptionsIVSD interventrikuläre SeptumdickeKBV kassenärztliche BundesvereinigungKG KörpergewichtKHK koronare HerzkrankheitKPVT katecholaminerge polymorphe

ventrikuläre TachykardieLABA long acting β-agonistLÄK LandesärztekammerLASIK Laser-in-situ-KeratomileusisLBM lean body mass, aktive Körper-

SubstanzLBS lange BizepssehneLDH LaktatdehydrogenaseLDL low density lipoproteinsLGE Late Gadolinum EnhancementLH luteinisierendes Hormon

Abkürzungsverzeichnis

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LLN lower limit of normalLQTS Long-QT-SyndromLSVT Lee Silverman Voice TreatmentLVEDD linksventrikulärer enddiastolischer

DurchmesserLVEF linksventrikuläre Auswurffraktion,

linksventrikuläre EjektionsfraktionLVH linksventrikuläre HypertrophieMADRS Montgomery-Asberg-Depressions-

skalaMCP MetoclopramidMCT medium chain triglycerides (mittel-

kettige Triglyzeride)MDS Medizinischer Dienst des GKV-Spitzen-

verbandesMET metabolic equivalentMFA medizinische FachangestellteMFS Marfan-SyndromMGHL mediales glenohumerales LigamentMPH MethylphenidatMRSA Methicillinresistenter Staphylococcus

aureusMRT Magnetresonanztomograph(ie), -tomo-

grammMVC maximale Willkürkontraktion, maxi-

male isometrische KontraktionMVV maximal voluntary ventilation (Atem-

grenzwert)MVZ Medizinisches VersorgungszentrumNADA Nationale Anti-Doping-AgenturNADH reduziertes Nicotinamidadenindinu-

cleotidNFÜ nicht funktioneller Überlastungs-

zustandNGF nerve growth factorNIH National Institute of HealthNK Natürliche KillerzelleNO StickstoffmonoxidNSAR nichtsteroidale AntirheumatikaNSVT engl. non-sustained ventricular tachy-

cardia; nicht anhaltende ventrikuläreTachykardie

NTP nationaler TestpoolNYHA New York Heart AssociationOSG oberes SprunggelenkOSP OlympiastützpunktOTS overtraining syndromOU OberarmumfangPAL Physical Activity LevelpAVK periphere arterielle Verschlusskrank-

heitPCR polymerase chain reaction

PDA persistierender Ductus arteriosusBotalli

PECH Pause-Eis-Kompression-Hochlagerung(engl. Compression)

PFO persistierendes Foramen ovalePHT plötzlicher HerztodPOMS Profile of Mood StatesPoW Punkt des optimalen Wirkungs-

gradesPRF PulsrepetitionsfrequenzPRK photorefraktive KeratektomiePSA prostataspezifisches AntigenPTCA perkutane transkoronare Angioplastie,

perkutane transluminale Koronarangio-plastie

PUFA polyunsaturated fatty acids (mehrfachungesättigte Fettsäuren)

RABA rapid acting β-agonistsRAST radio allergo sorbent testRAW Resistance of the airways, Atemwegs-

widerstandRCP respiratorischer Kompensationspunkt

REHA RehabilitationRIVA Ramus interventricularis anteriorRPE Rating of Perceived Exertion, Anstren-

gungsempfindenRQ respiratorischer QuotientRVOT right ventricular outflow tract (rechts-

ventrikulärer Ausflusstrakt)SABA short acting β-agonistsSGB SozialgesetzbuchSHBG Sexualhormon bindendes GlobulinSHT Schädel-Hirn-TraumaSPECT single photon emission computed

tomographySSP SupraspinatusSTH somatotropes Hormon (Somatotropin)STIKO ständige ImpfkommissionSVAV SchwerstverletztenartenverfahrenTEP TotalendoprotheseTG TriglyzerideTLC total lung capacityTNF TumornekrosefaktorTRUS transrektaler UltraschallTSE turbo spin echoTSH thyreoidea stimulating hormone

(thyreoidastimulierendes Hormon)TUE therapeutic use exemptionUS UltraschallÜTS ÜbertrainingssyndromUU Unterarmumfang

Abkürzungsverzeichnis

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UV ultraviolettUVA ultraviolettes Licht AUVB ultraviolettes Licht BVAV VerletztenartenverfahrenVBG Verwaltungs-BerufsgenossenschaftVES ventrikuläre ExtrasystoleVKB vorderes Kreuzband

VO2max maximale SauerstoffaufnahmeWADA World Anti-Doping AgencyWHO World Health OrganisationWPW Wolff-Parkinson-WhiteZNS zentrales Nervensystem

Abkürzungsverzeichnis

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Anschriften

HerausgeberPriv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. Sportwiss.Christoph RaschkaIm Igelstück 31a36088 Hünfeld

Dr. med. Dipl. Sportwiss. Lutz NitscheSt. Josefs-HospitalKlinik für Orthopädie und UnfallchirurgieBeethovenstr. 2065189 Wiesbaden

MitarbeiterProf. Dr. Michaela Axt-GadermannHochschule CoburgFriedrich-Streib-Str. 296450 Coburg

PD Dr. med. Marc Moritz Berger, DESAParacelsus Medizinische Privatuniversität (PMU)Landeskrankenhaus SalzburgUniversitätsklinik für Anästhesiologie, periopera-tive Medizin und allgemeine IntensivmedizinMüllner Hauptstr. 485020 SalzburgÖsterreich

Dr. Tobias BoeseltUniversitätsklinikum Gießen und MarburgStandort MarburgSchwerpunkt PneumologieBaldingerstr. 135033 Marburg

Michael P. ConzeGemeinschaftspraxis im Altstadt-Carree –

KardiologieDalbergstr. 2236037 Fulda

Dr. med. Stefanie DonnerSt. Josefs-HospitalKlinik für Orthopädie und UnfallchirurgieBeethovenstraße 2065189 Wiesbaden

Dr. med. Klaus EdelReha-Zentrum Bayerisch GmainKlinik HochstaufenDeutsche Rentenversicherung BundHerkommerstr. 283457 Bayerisch Gmain

Dr. med. Thomas GoliaschLandgraf-Philipp-Ring 361348 Bad Homburg

Dr. med. Wolfgang GrebeStapenhorststr. 735066 Frankenberg

Dr. med. Thomas S.HeddäusPraxis BornheimIm Prüfling 17-1960389 Frankfurt

Dr. med. Jörg HennigAkademische Lehrpraxis der WestfälischenWilhelms-Universität MünsterSportsprechstun.deFriedrich-Harkort-Str. 7959302 Oelde

Dr. med. Lorenz HotzSchmerzzentrum Praxis Robert HammerDördelweg 1058638 Iserlohn

Dr. med. Marcus JahneckeSt. Georg Klinikum EisenachKlinik für KardiologieMühlhäuser Str. 9499817 Eisenach

Dr. med. Cornelia Jaursch-HanckeDKD HELIOS Klinik WiesbadenEndokrinologie/DiabetologieAukammallee 3365191 Wiesbaden

Nina JungUniversitätsklinikum Gießen und MarburgStandort MarburgSchwerpunkt PneumologieBaldingerstr. 135033 Marburg

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Dr. med. Thomas KatlunAugenärztliche PrivatpraxisIm Weiher 1-369121 Heidelberg

Dr. med. Björn KliemSV SandhausenSportmedizinJahnstr. 169207 Sandhausen

Dr. med. Rupert KnoblichNeuroCentrum OdenwaldGemeinschaftspraxisAlbert-Schweitzer-Straße 864711 Erbach

Dr. med. Dr. rer. nat. Horst KochMFPM DCPSAKlinik für Psychiatrie und PsychotherapieHeinrich-Braun-Klinikum ZwickauKarl-Keilstraße 3508060 Zwickau

Prof. Dr. med. Rembert KoczullaUniversitätsklinikum Gießen und MarburgStandort MarburgSchwerpunkt PneumologieBaldingerstr. 135033 Marburg

PD Dr. med. Matthias KrüllSMS Sportmedizinischer ServiceHauptstr. 8712159 Berlin

Dr. med. Nina KuhnSt. Josefs-HospitalKlinik für Orthopädie und UnfallchirurgieBeethovenstr. 2065189 Wiesbaden

Dr. med. Thomas KunzeKlinik Dahlener HeideRehabilitationsklinik für Orthopädie,Psychosomatik und PsychotherapieWaldstr. 604774 Dahlen-Schmannewitz

Prof. Dr. med. Heinz LohrerEuropean Sports CareZentrum für SportorthopädieBorsigstr. 265205 Wiesbaden

Dr. Sarah NoeskeUniversitätsklinikum Gießen und MarburgStandort MarburgSchwerpunkt PneumologieBaldingerstr. 135033 Marburg

Assessor Prof. Dr. med Dr. med. habil.Markus ParzellerUniversitätsklinikum FrankfurtInstitut für RechtsmedizinKennedyallee 10460596 FrankfurtundDokkumstr. 1636039 Fulda

Dr. med. Gerd ReifschneiderNeuroCentrum OdenwaldGemeinschaftspraxisAlbert-Schweitzer-Straße 864711 Erbach

Dr. med. Stefan RiesNeuroCentrum OdenwaldGemeinschaftspraxisAlbert-Schweitzer-Straße 864711 Erbach

Dr. Stephanie RufBuchenstr. 18d85716 Unterschleißheim

Dr. med. Horst SattlerAltenbacher Str. 2967098 Bad Dürrheim

Dr. med. Tim SattlerKrankenhaus Barmherzige Brüder MünchenDiagnostische und Interventionelle RadiologieRomanstr. 3380639 München

Dr. med. Michael SchneiderSt. Josefs-HospitalKlinik für Orthopädie und UnfallchirurgieBeethovenstr. 2065189 Wiesbaden

Dr. med. Johannes SchröterKlaus Miehlke KlinikRehabilitationsklinik für Orthopädie,Rheumatologie und PsychosomatikLeibnizstr. 2365191 Wiesbaden

Anschriften

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Dr. med. Carsten SchumannNeuroCentrum OdenwaldGemeinschaftspraxisAlbert-Schweitzer-Straße 864711 Erbach

Dr. med. Jannos SiaplaourasPraxis am Herz-Jesu-KrankenhausGerloser Weg 2336039 Fulda

Dr. med. Thomas SitteDeutsche PalliativStiftungAm Bahnhof 236037 Fulda

Dr. med. Bertram StitzHELIOS St. Elisabeth Klinik HünfeldGynäkologie und GeburtshilfeSchillerstr. 2236088 Hünfeld

Dipl.-Wirt.-Ing. cand. med. Jan C. TränknerBessunger Str. 5464285 Darmstadt

Dr. med. Ingo TuskFrankfurter Rotkreuz-Kliniken e.V.Abteilung Sportorthopädie und EndoprothetikKönigswarterstr. 1660316 Frankfurt

Dr. med. Nicole Vennemann, M.A.LNB GesundheitspraxisKaiser-Friedrich-Promenade 8361348 Bad Homburg

Dr. med. Burkhard R. WeimerRheinstr. 12c64283 Darmstadt

Dr. phil. JoachimWiskemannNationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)HeidelbergIm Neuenheimer Feld 46069120 Heidelberg

Anschriften

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Herausgebervorstellung

Priv.-Doz. Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. Sportwiss. Christoph RaschkaJahrgang 1961, verheiratet, 2 Kinder, Anthropologe, Internist und Facharzt fürAllgemeinmedizin, Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Notfallmedizin, Chiro-therapie, Naturheilverfahren, Homöopathie, Akupunktur und Palliativmedizin,Promotionen in Humanmedizin (Gießen), Anthropologie (Mainz) und Sportwis-senschaften (Bochum), Habilitation für das Fach Sportwissenschaften mitSchwerpunkt Sportmedizin (Frankfurt/Main), Privatdozent am FachbereichSportwissenschaft der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Vizepräsidentdes Sportärzteverbands Hessen e.V. seit 2010, mit Ehefrau Dr. Sonja Raschka nie-dergelassen in allgemeinmedizinischer Gemeinschafts-Praxis in Hünfeld, vorherOberarzt für Innere Medizin in Hünfeld. Lizensierte sportmedizinische Unter-suchungsstelle des Landessportbunds Hessen e.V.

Dr. med. Dipl. Sportwiss. Lutz NitscheStudium der Sportwissenschaften und der Humanmedizin in Frankfurt am Main.Fachlicher Leiter eines ambulanten Rehazentrums für chronische Rückenschmer-zen bis 2007. Tätig in den Kliniken der Universitätsmedizin Mannheim (Zentrumfür Orthopädie/Unfallchirurgie), Schön Klinik Lorsch (Orthopädie), ATOS KlinikHeidelberg (Zentrum für Hüft-, Knie- und Fußchirurgie). Aktuell als Facharzt fürOrthopädie und Unfallchirurgie in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgiedes St. Josefs Hospitals in Wiesbaden tätig. Klinische Schwerpunkte: Sportmedi-zin-Sprechstunde und rekonstruktive Arthroskopie (v. a. vordere Kreuzbandrup-tur). Betreuung und Durchführung von sportmedizinischen Forschungsprojekten.

Beide Herausgeber weisen langjährige Erfahrungen in der Organisation der Sportmedizinischen Weiter-bildungskurse des Sportärzteverbands Hessen e. V. auf (Winter- und Sommerkurse).

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Inhaltsverzeichnis

1 Sportliches Training und Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

L. Nitsche, J. Hennig

1.1 Sportliches Training. . . . . . . . . . . . 23

1.2 Gesundheitsförderung undPrävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24

1.2.1 Gesundheitsförderung . . . . . . . . . . . 24

1.2.2 Prävention durch Sport . . . . . . . . . . 241.2.3 Prävention im Sport . . . . . . . . . . . . . 25

1.3 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

2 Sportmedizinische Untersuchungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

C. Raschka, L. Nitsche, M. Jahnecke

2.1 Anamnese. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27C. Raschka

2.2 Kardiale Auskultation . . . . . . . . . . 27M. Jahnecke

2.2.1 Praktisches Vorgehen. . . . . . . . . . . . 282.2.2 Auskultationsphänomene . . . . . . . . 28

2.3 Nichtkardiale internistischeUntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . 30C. Raschka

2.4 Orthopädisch-traumatologischeUntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . 32L. Nitsche

2.4.1 Umfang. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 322.4.2 Techniken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.4.3 Untersuchung bestimmter Körper-

regionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.4.4 Sporttauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . 44

2.5 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

3 Leistungs- und Funktionsdiagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

3.1 Körperbau und Körperzu-sammensetzung (Sport-anthropologie) . . . . . . . . . . . . . . . . 45C. Raschka

3.1.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453.1.2 Anthropometrie . . . . . . . . . . . . . . . . 473.1.3 Bestimmung der Körper-

zusammensetzung . . . . . . . . . . . . . . 553.1.4 Konstitutionstypen – Somatotypen

– Sporttypen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 583.1.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63

3.2 Kardiale Funktionsdiagnostik . . . 64M. Jahnecke

3.2.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643.2.2 Ruhepuls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 643.2.3 Ruheblutdruck/Belastungsblut-

druck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 653.2.4 Ruhe-Elektrokardiogramm . . . . . . . 663.2.5 Belastungselektrokardiogramm . . . 70

3.2.6 Langzeitelektrokardiogramm . . . . . 713.2.7 Echokardiografie. . . . . . . . . . . . . . . . 71

3.3 Pulmonologische Funktions-diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73A. R. Koczulla, T. Boeselt

3.3.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733.3.2 Spirometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 733.3.3 Ganzkörperplethysmografie

(Bodyplethysmografie) . . . . . . . . . . 753.3.4 Biomarker (Auswahl) . . . . . . . . . . . . 76

3.4 Ausdauerleistungsdiagnostik . . . 77M. Krüll

3.4.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773.4.2 Cooper-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 773.4.3 Laktatleistungsdiagnostik . . . . . . . . 793.4.4 Spiroergometrie . . . . . . . . . . . . . . . . 843.4.5 Herzfrequenzvariabilität . . . . . . . . . 90

16

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3.5 Leistungsdiagnostik desBewegungsapparats . . . . . . . . . . . 93L. Nitsche

3.5.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 933.5.2 Kraftmessung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 933.5.3 Beweglichkeitsmessung . . . . . . . . . . 953.5.4 Bewegungsanalyse . . . . . . . . . . . . . . 953.5.5 Druckverteilungsmessung . . . . . . . . 963.5.6 Elektromyografie. . . . . . . . . . . . . . . . 963.5.7 Messung der Sensomotorik . . . . . . . 97

3.6 Sonografie des Bewegungs-apparats. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97H. Sattler, T. N. Sattler

3.6.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 973.6.2 Typische sonografische Befunde . . . 983.6.3 Spezielle sportmedizinisch-

traumatologische Befunde . . . . . . . . 98

3.7 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103

4 Sport bei Erkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107

4.1 Sportkardiologie . . . . . . . . . . . . . . . 107M. Conze

4.1.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1074.1.2 Koronare Herzkrankheit (KHK). . . . 1074.1.3 Koronardissektionen nach stump-

fem Thoraxtrauma . . . . . . . . . . . . . . 1114.1.4 Herzinsuffizienz und Sport . . . . . . . 1124.1.5 Arterielle Hypertonie . . . . . . . . . . . . 1134.1.6 Höhenexposition bei kardio-

vaskulären Erkrankungen . . . . . . . . 1164.1.7 Elektrokardiogramm bei Sportlern. 1174.1.8 Herzrhythmusstörungen und Sport 1184.1.9 Kardiomyopathien . . . . . . . . . . . . . . 1214.1.10 Myokarditis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1254.1.11 Kardiale Ionenkanalerkrankungen . 1264.1.12 Sport nach Implantation eines

Defibrillators (ICD) . . . . . . . . . . . . . . 1274.1.13 Sport bei Herzklappenerkrankun-

gen und nach Klappenersatz . . . . . . 1274.1.14 Sport nach Aortendissektionen. . . . 1284.1.15 Sport bei Marfan-Syndrom . . . . . . . 1284.1.16 Sport nach Thrombose und

Lungenembolie . . . . . . . . . . . . . . . . . 128

4.2 Pulmologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129A. R. Koczulla, N. Jung, S. Noeske

4.2.1 Allergische Rhinitis . . . . . . . . . . . . . . 1294.2.2 Asthma bronchiale . . . . . . . . . . . . . . 1304.2.3 Belastungsinduzierte Bronchokon-

striktion, belastungsinduziertesAsthma . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132

4.2.4 Doping und Asthmatherapeutika . . 134

4.3 Endokrinologie . . . . . . . . . . . . . . . . 135C. Jaursch-Hancke

4.3.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1354.3.2 Testosteron und Sport . . . . . . . . . . . 1364.3.3 Wachstumshormon und Insulin-

like Growth Factor. . . . . . . . . . . . . . . 1374.3.4 Insulin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1384.3.5 Diabetes mellitus . . . . . . . . . . . . . . . . 138

4.4 Nephrologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141B. Weimer, J. Tränkner

4.4.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1414.4.2 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1414.4.3 Krankheitsauswirkungen auf die

körperliche Leistungsfähigkeit . . . . 1414.4.4 Chronische Niereninsuffizienz und

Polymorbidität. . . . . . . . . . . . . . . . . . 1414.4.5 Nierenersatztherapie . . . . . . . . . . . . 1414.4.6 Niereninsuffizienz und Sport. . . . . . 1424.4.7 Zusammenfassung und Ausblick. . . 143

4.5 Onkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144J. Wiskemann

4.5.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1444.5.2 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1444.5.3 Krebserkrankungen und Sport . . . . 1444.5.4 Empfehlungen für die Praxis . . . . . . 146

4.6 Palliativversorgung . . . . . . . . . . . . 147T. Sitte, C. Raschka

4.6.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1474.6.2 Typische Probleme . . . . . . . . . . . . . . 1474.6.3 Palliativmedizin und Sport . . . . . . . 147

Inhaltsverzeichnis

17

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4.7 Gynäkologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149B. Stitz

4.7.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1494.7.2 Sportamenorrhö . . . . . . . . . . . . . . . . 1494.7.3 Weibliche athletische Triade. . . . . . 1504.7.4 Sport vor/mit/nach gynäkologi-

schen Malignomen . . . . . . . . . . . . . . 1514.7.5 Sport in der Schwangerschaft . . . . . 151

4.8 Immunologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 152J. Hennig

4.8.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1524.8.2 Immunologie und Sport . . . . . . . . . 1524.8.3 Exkurs Hämatologie . . . . . . . . . . . . . 1544.8.4 Immunschwäche und Infekt-

anfälligkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1544.8.5 Sportfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157

4.9 Neurologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157S. Ries, R. Knoblich, G. Reifschneider,C. Schumann

4.9.1 Morbus Parkinson. . . . . . . . . . . . . . . 1574.9.2 Multiple Sklerose . . . . . . . . . . . . . . . 1594.9.3 Epilepsie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1594.9.4 Schlaganfall . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1604.9.5 Polyneuropathie . . . . . . . . . . . . . . . . 1614.9.6 Schädel-Hirn-Trauma. . . . . . . . . . . . 161

4.10 Psychiatrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163H. J. Koch

4.10.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634.10.2 Depression. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1634.10.3 Sport und Depression . . . . . . . . . . . 1674.10.4 Zusammenfassung und Ausblick . . 169

4.11 Orthopädie/Traumatologie . . . . . 170L. Nitsche

4.11.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1704.11.2 Gelenke, Gelenkkapseln und

Bänder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 172

4.11.3 Muskulatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1814.11.4 Sehnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1844.11.5 Knochen – Stressfrakturen . . . . . . . 1894.11.6 Sport bei orthopädischen Erkran-

kungen und nach Operationen . . . . 189

4.12 Dermatologie . . . . . . . . . . . . . . . . . 192M. Axt-Gadermann

4.12.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1924.12.2 Hauterkrankungen durch Sport . . . 1934.12.3 Sport bei Hauterkrankungen . . . . . 196

4.13 Pädiatrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197J. Siaplaouras

4.13.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1974.13.2 Physiologische Grundlagen, Trai-

nierbarkeit und Auswirkungen vonTraining . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 198

4.13.3 Sportmedizinische Untersuchungbei Kindern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

4.13.4 Prävention adverser Effekte vonSport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 200

4.13.5 Sport bei akuten und chronischenErkrankungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 201

4.14 Ophthalmologie . . . . . . . . . . . . . . . 204T. Katlun

4.14.1 Definition. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2044.14.2 Augenärztliche Untersuchungen im

Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2044.14.3 Augeninfektionen und ‑verletzun-

gen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2044.14.4 Auswirkungen von Augenproble-

men im Sport . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2054.14.5 Schulung von Sehfunktionen,

Wahrnehmung und Reaktions-zeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

4.14.6 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 208

4.15 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209

5 Sport in der Rehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220

K. Edel, J. Schröter, T. Kunze

5.1 Herzsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 220K. Edel

5.1.1 Einführung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2205.1.2 Grundlagen der modernen

Bewegungstherapie . . . . . . . . . . . . . 220

5.1.3 Training bei Patienten mitkoronarer Herzkrankheit. . . . . . . . . 221

5.1.4 Herzgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215.1.5 Fazit für die Praxis . . . . . . . . . . . . . . 222

Inhaltsverzeichnis

18

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5.2 Sportler in der orthopädischenRehabilitation . . . . . . . . . . . . . . . . . 222J. Schröter, T. Kunze

5.2.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2225.2.2 Verbesserung der Gelenkbeweg-

lichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2225.2.3 Gelenkschwellung . . . . . . . . . . . . . . . 222

5.2.4 Koordinatives Training . . . . . . . . . . . 2235.2.5 Behandlung und Training der

Muskulatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2235.2.6 Medizinische Trainingstherapie . . . 2245.2.7 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . 225

5.3 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 225

6 Spezielle sportmedizinische Aspekte und spezielle Sportarten . . . . . . . 227

6.1 Reisemedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . . 227T. Goliasch

6.1.1 Globalisierte Sport-Planungs-gesichtspunkte. . . . . . . . . . . . . . . . . . 227

6.1.2 Reisekrankheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276.1.3 Gesundheits-/Leistungsprophylaxe 2286.1.4 Leistungsverhalten unter besonde-

ren Klimabedingungen. . . . . . . . . . . 2296.1.5 Reisethrombose . . . . . . . . . . . . . . . . . 230

6.2 Tauchmedizin. . . . . . . . . . . . . . . . . . 230T. Sitte

6.2.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2306.2.2 (Tauch)Physik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316.2.3 Tauchtauglichkeit . . . . . . . . . . . . . . . 2336.2.4 Tauchunfälle und Taucherkrank-

heiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 234

6.3 Höhenmedizin . . . . . . . . . . . . . . . . . 236L. Hotz, M. M. Berger

6.3.1 Akute Bergkrankheit. . . . . . . . . . . . . 2366.3.2 Höhenhirnödem . . . . . . . . . . . . . . . . 2396.3.3 Höhenlungenödem . . . . . . . . . . . . . . 239

6.4 Kampfsport. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 240S. Donner

6.4.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2406.4.2 Karate-Do . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2416.4.3 Judo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2426.4.4 Taekwondo. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 242

6.5 Langzeitausdauersportarten . . . . 243N. Kuhn

6.5.1 Überlastungssyndrome . . . . . . . . . . 2436.5.2 Hautschäden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2446.5.3 Training und Wettkämpfe bei Hitze 245

6.6 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 246

7 Sport und Ernährung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 248

C. Raschka, S. Ruf

7.1 Sportlerernährung allgemein . . . 248

7.2 Energiestoffwechsel. . . . . . . . . . . . 248

7.2.1 Energiebilanz und Energiebedarf . . 2487.2.2 Hauptnährstoffe und ihre Vertei-

lung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2497.2.3 Energiequellen für verschiedene

Belastungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2507.2.4 Trainierter Stoffwechsel . . . . . . . . . . 2517.2.5 Kohlenhydrate . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2517.2.6 Fett . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 252

7.3 Aspekte der Ernährung . . . . . . . . . 252

7.3.1 Proteine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2527.3.2 Flüssigkeitszufuhr . . . . . . . . . . . . . . . 2537.3.3 Wettkampfernährung. . . . . . . . . . . . 2547.3.4 Mikronährstoffe. . . . . . . . . . . . . . . . . 2567.3.5 Ergogene Substanzen . . . . . . . . . . . . 257

7.4 Essstörungen im Sport . . . . . . . . . 257

7.4.1 Anorexia athletica . . . . . . . . . . . . . . . 2597.4.2 Inverse Anorexie . . . . . . . . . . . . . . . . 259

7.5 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 259

Inhaltsverzeichnis

19

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8 Übertrainingssyndrom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

B. Kliem, C. Raschka

8.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 261

8.2 Häufigkeit und Entstehung . . . . . 261

8.2.1 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618.2.2 Ätiologie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618.2.3 Pathogenese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262

8.3 Klinik und Diagnostik . . . . . . . . . . 262

8.3.1 Klinik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262

8.3.2 Diagnostik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 262

8.4 Therapie und Prävention . . . . . . . 264

8.4.1 Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2648.4.2 Prävention . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

8.5 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265

9 Doping . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266

C. Raschka

9.1 Definitionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266

9.2 Verbotsliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 266

9.2.1 Substanzen und Methoden, die zuallen Zeiten (in und außerhalb vonWettkämpfen) verboten sind . . . . . 266

9.2.2 Im Wettkampf verbotene Substan-zen und Methoden . . . . . . . . . . . . . . 268

9.2.3 In bestimmten Sportarten verbote-ne Substanzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269

9.3 Doping-Regelungen im Leis-tungssport . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269

9.3.1 Testpools und Risikogruppen . . . . . 2699.3.2 Medizinische Ausnahme-

genehmigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2699.3.3 Sportanthropometrische Hinweise

auf Doping im Freizeitsport . . . . . . 270

9.3.4 Zulässige Medikamente undNahrungsergänzungsmittel. . . . . . . 270

9.3.5 Boosting . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

9.4 Doping und Bodybuilding imFreizeitsport . . . . . . . . . . . . . . . . . . 272

9.4.1 Epidemiologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2729.4.2 Synthol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273

9.5 Nebenwirkungen und Doping-Stigmata . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 273

9.6 Was kann der Hausarztausrichten? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276

9.6.1 Doping-Fragen beim Hausarzt . . . . 2769.6.2 Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276

9.7 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276

10 Leistungsvergütung sportmedizinischer Untersuchungen undBetreuung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278

W. Grebe

10.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278

10.2 Liquidation ärztlicherLeistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278

10.2.1 Sozialgesetzbuch V . . . . . . . . . . . . . . 27810.2.2 Individuelle Gesundheitsleistungen 279

10.3 Sport-Check . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

10.3.1 Marker des individuellen Risiko-profils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 280

10.3.2 Praktische Umsetzung . . . . . . . . . . . 281

10.4 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . 288

10.5 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288

Inhaltsverzeichnis

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11 Betreuung am Spielfeldrand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

I. Tusk, N. Vennemann

11.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

11.2 Ablauf der Betreuung . . . . . . . . . . 289

11.2.1 Vor dem Spiel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 289

11.2.2 Während des Spiels. . . . . . . . . . . . . . 28911.2.3 Halbzeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29111.2.4 Nach dem Spiel . . . . . . . . . . . . . . . . . 291

12 Betreuerkoffer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

T. Heddäus

12.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

12.2 Ausstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 292

12.2.1 Grundausstattung . . . . . . . . . . . . . . . 292

12.2.2 Medikamentöse Ausstattung. . . . . . 29312.2.3 Notfallmedizinische Ausstattung . . 293

12.3 Checkliste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 294

13 Organisation des Untersuchungssystems für Kaderuntersuchungen . 295

H. Lohrer

13.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 295

13.2 Nationale Struktur . . . . . . . . . . . . . 295

13.2.1 Bundeskaderathleten . . . . . . . . . . . . 29513.2.2 Sportmedizinische Betreuung . . . . . 29513.2.3 Gesundheitsuntersuchungen. . . . . . 29613.2.4 Kurative medizinische Betreuung. . 29613.2.5 Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 296

13.3 Regionale Strukturen in denBundesländern. . . . . . . . . . . . . . . . . 297

13.3.1 Landeskaderathleten. . . . . . . . . . . . . 29713.3.2 Das Beispiel Hessen. . . . . . . . . . . . . . 297

13.4 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 298

14 Profisportler und berufsgenossenschaftliche Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . 299

M. Schneider

14.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 299

14.2 Berufsgenossenschaft . . . . . . . . . . 299

14.3 Heilverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 300

14.4 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 301

15 Rechtliche Aspekte für Sportmediziner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

M. Parzeller

15.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

15.2 Sportrecht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 302

15.3 Patientenrechtegesetz . . . . . . . . . 303

15.3.1 § 630a BGB – vertragstypischePflichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304

15.3.2 § 630b BGB – anwendbare Vor-schriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 304

15.3.3 § 630c BGB –Mitwirkungs- undInformationspflichten. . . . . . . . . . . . 304

15.3.4 § 630d BGB – Einwilligung . . . . . . . . 30615.3.5 § 630e BGB – Aufklärungspflichten 30615.3.6 § 630f BGB – Dokumentation der

Behandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307

Inhaltsverzeichnis

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15.3.7 § 630 g BGB – Einsichtnahme in diePatientenakte . . . . . . . . . . . . . . . . . . 307

15.3.8 § 630h BGB – Beweislast beiHaftung für Behandlungs- undAufklärungsfehler . . . . . . . . . . . . . . . 307

15.3.9 Relevante Kritikpunkte . . . . . . . . . . 308

15.4 Anti-Doping-Recht . . . . . . . . . . . . . 308

15.5 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311

15.6 Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 311

16 Branchenspezifisches: Nützliche Adressen, wichtige Publikationen. . 314

C. Raschka und L. Nitsche

16.1 Branchenspezifische Landes-und Bundesverbände, sowieFachgesellschaften. . . . . . . . . . . . . 314

16.2 Wichtige branchenspezifischeFachzeitschriften . . . . . . . . . . . . . . 316

Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 318

Inhaltsverzeichnis

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1 Sportliches Training und GesundheitL. Nitsche, J. Hennig

1.1 Sportliches TrainingDer Großteil der Medizin befasst sich mit der Pa-thogenese und der Therapie von Erkrankungen.Nach dem Salutogenesemodell von Antonovskysteht jedoch die Gesundheit als Prozess im Mittel-punkt. Ein zentraler Punkt in diesem Modell ist dieFrage „Wie entsteht Gesundheit?“ Gesundheit istdemnach kein eindimensionales Konstrukt, dasdurch die Aneinanderreihung von Krafttrainings-reizen entsteht. Sie ist vielmehr ein mehrdimen-sionales Geschehen, das im sozialen und kulturel-len Kontext verbunden ist. Kerngedanke einer prä-ventiven Sportmedizin sollte also die Fragestellungsein „Wie entsteht Gesundheit durch sportlichesTraining?“

▶ Training und Trainierbarkeit. Der Begriff dessportlichen Trainings umfasst die Anpassung desKörpers (auf physischer, motorischer, kognitiverund affektiver Ebene) auf einen Trainingsreiz [2].Die Trainierbarkeit hängt von endogenen (z. B.Körperbau, Alter) und exogenen (z. B. Ernährung,Umweltbedingungen) Faktoren ab. Sie gibt denGrad der Anpassung an Trainingsbelastungen wie-der und umfasst die Komponenten der Konditionund die Koordination:● Zu den Komponenten der Kondition gehörenKraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit.Sie weisen eine höchst unterschiedliche interin-dividuelle Trainierbarkeit auf. Die größten Zu-wächse durch sportliches Training sind für dieAusdauerkomponente beschrieben. Die Schnel-ligkeit ist vor allem genetisch determiniert undsomit schlecht trainierbar. Vereinfacht werdendiese beiden Endpunkte der Trainierbarkeit imSatz: „Zum Sprinter ist man geboren, Marathonkann jeder laufen!“

● Eine Kraftsteigerung ist z. B. auch durch ein Trai-ning der intramuskulären Koordinationmöglich(u. a. Frequenzierung und Rekrutierung motori-scher Einheiten).

Es gibt weitere, vielfältige Überschneidungen zwi-schen Koordination und Kondition.

▶ Breiten- und Leistungssport. Es ist nicht im-mer leicht, zwischen Freizeitsport, Breitensport,ambitioniertem Breitensport, Leistungssport undHochleistungssport zu unterscheiden. Die alleinigeAngabe von Trainingsstunden spiegelt nicht diekomplexen Prozesse sportlichen Trainings und ih-rer unterschiedlichen Ausprägungen wider. Diereinen Trainingsvolumina (in Trainingsstunden proWoche) eines ambitionierten Breitensportlers imLangdistanztriathlon können weitaus höher seinals in Randsportarten mit geringer Leistungsdichteselbst imWeltklassebereich.

Die meisten Sportler in der sportmedizinischenPraxis sind Freizeit- und Breitensportler, die denSportmediziner u. a. mit der Frage nach einer sinn-vollen Trainingssteuerung konfrontieren. EinemJogger (Anfänger) sollte z. B. empfohlen werden,zunächst die Trainingshäufigkeit pro Woche zu er-höhen, dann den Umfang pro Trainingseinheit(z. B. von 20 auf 35 Minuten) und zuletzt die Inten-sität (Prinzip der ansteigenden Belastung). Bei am-bitionierten Breitensportlern, Leistungssportlernund Hochleistungssportlern spielt dann auch dieZyklisierung des Trainings eine Rolle, wobei dieserstrukturierte Trainingsprozess entweder eine jah-relange Trainingserfahrung oder die Trainingspla-nerstellung durch einen Trainer voraussetzt.

Während die Trainingssteuerung in den metri-schen Sportarten (vor allem Ausdauersportarten)durch die Verwendung von Herzfrequenz- undWattmessgeräten gut standardisiert werden kann,gelingt dies in den nicht metrischen Sportartenwie Fußball, Basketball, Turnen oder Tennis nurbedingt. Ein weiteres Problem stellt sich im Mann-schaftssport. Weil der Fitnesszustand der Sportlerinnerhalb eines Teams sehr verschieden sein kann,bedeutet eine vorgegebene Belastung nicht für je-den Sportler die gleiche Beanspruchung. Außer-dem lassen sich nicht alle Beanspruchungen in derSportpraxis messen: Während die Herzfrequenzbeim Laufen (kardiopulmonale Beanspruchung)oder das Laktat beim Radfahren bestimmt werdenkönnen (Beanspruchung des Energiestoffwechsels[Laktat als Endprodukt der anaeroben Glykolyse])[3], ist dies bei der Beanspruchung des passivenBewegungsapparats (vor allem Sehnen und Knor-pel) in der täglichen Sportpraxis nicht möglich [2].

1.1 Sportliches Training

1

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1.2 Gesundheitsförderung undPräventionSport und Bewegung haben angesichts des demo-grafischen Wandels mit steigendem Durch-schnittsalter eine zunehmende Bedeutung. Auf dereinen Seite ist die körperliche Fitness für viele einMittel, um Jugendlichkeit und Gesundheit zu er-halten, und durch die sportmedizinische For-schung ist nachgewiesen, dass regelmäßige mode-rate Aktivität zahlreichen Erkrankungen und Ge-sundheitsstörungen vorbeugen kann. Auf der an-deren Seite können diese Aktivitäten auch im Fit-nesswahn enden oder zu einem Übertrainingssyn-drom führen.

●HMerke

Mediziner werden im Praxisalltag täglich mitsportmedizinischen Problemen und Fragestel-lungen konfrontiert.

1.2.1 Gesundheitsförderung▶ Trimm-Dich-Bewegung. Um die deutsche Be-völkerung in gesunde Bewegung zu bringen, hatder Deutsche Sportbund 1970 die Trimm-Dich-Be-wegung ins Leben gerufen. Durch Unterstützungvon Politik, Krankenkassen und Wirtschaft wurdeden zunehmenden Herz-Kreislauf-Erkrankungenund dem Übergewicht durch Ausdauersport ent-gegengewirkt. Städte und Gemeinden haben sog.Trimm-Dich-Pfade installiert. Auf der Basis sport-ärztlicher Empfehlungen brachte später die Aktion„Trimming 130“ Millionen von Menschen in Bewe-gung. Leider führten jährlich neue Zielsetzungenund fehlende Gelder, um die Trimm-Dich-Pfade in-stand zu halten, zu einer weiter abnehmendenZahl der Trimm-Aktion-Teilnehmer.

▶ Tri-Trimming. Krankenkassen fördern Bewe-gung durch Aktionen wie „Deutschland bewegtsich“ oder „Mit dem Rad zur Arbeit“. Die neue Ge-sundheitsaktion Tri-Trimming besteht aus denAusdauersportarten Schwimmen, Radfahren undLaufen, da die Kombination dieser 3 Sportarten fürdie Gesundheit besonders förderlich ist. Durch dieAbwechslung der Bewegungsmuster treten auchbei Anfängern weniger häufig Sportschäden oderSportverletzungen auf. Tri-Trimming für Einsteigerumfasst einen „Volkstriathlon“ mit 500m Schwim-

men, 20 km Radfahren und 5km Laufen pro Wo-che (www.tri-trimming.de).

▶ Betriebliche Gesundheitsförderung. Hand-lungsfelder der betrieblichen Gesundheitsför-derung sind verhaltens- und verhältnisorientierteGesundheitsförderungsmaßnahmen. Dazu gehö-ren auch Bewegungs- und Freizeitangebote (Rü-cken- und Bewegungsprogramme, Sportgruppensowie externe Kursangebote). Nicht nur weil diebetriebliche Gesundheitsförderung steuerlich ab-setzbar und im Präventionsgesetz verankert ist,sollte diese in jedem Unternehmen durchgeführtwerden, um Gesundheit und Wohlbefinden am Ar-beitsplatz zu gewährleisten.

1.2.2 Prävention durch SportBewegung ist das einzige Mittel, das● zur Verhinderung von Erkrankungen (Primär-prävention: z. B. Adipositas),

● zur Eindämmung ihres Fortschreitens bzw. derChronifizierung (Sekundärprävention: z. B. Dia-betes mellitus) sowie

● zur Rehabilitation von Erkrankungen (Tertiär-prävention: z. B. Koronarsport)

Anwendung findet. Wie andere medizinische The-rapien ist auch der Sport auf dem Weg, sich alsTherapie evidenzbasiert und leitlinienorientiert zuetablieren.

▶ Wirkungen eines Ausdauertrainings. Ein kör-perliches Ausdauertraining hat die folgenden Wir-kungen:● Es verbessert die allgemeine Fitness und ins-besondere die Leistungsfähigkeit des Herz-Kreis-lauf-Systems, senkt die Herzfrequenz in Ruhe undunter körperlicher Belastung und den Blutdruck.

● Bei Übergewichtigen führt es zur Abnahme desKörpergewichts.

● Im Stoffwechsel senkt es erhöhte Blutfettwerteund den Blutzuckerspiegel, verbessert den Mus-kelstoffwechsel und die Fettverbrennung und er-höht die Sauerstofftransportfähigkeit des Blutes.

● Ein gut dosiertes Ausdauertraining unter ärzt-licher Anleitung verbessert die Immunabwehrund Reparaturmechanismen. Dadurch wird In-fekten und malignen Erkrankungen vorgebeugt.

● Eine erhöhte körperliche Aktivität verändert dasErnährungsverhalten und reduziert den Nikotin-abusus.

Training und Gesundheit

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● Der Belastungsstoffwechsel könnte zentralner-vöse Effekte hervorrufen, die ähnlich wie die beiDepression eingesetzten Pharmaka wirken.

● Durch ein effektives Senken von Stresshormonenwird Stresskrankheiten vorgebeugt.

●HMerke

Es wird ein täglicher Kalorienverbrauch von zu-sätzlich mindestens 1000 kcal/Woche oderdurch eine intensive körperliche Belastung von200–300 kcal täglich gefordert.

▶ Verbesserung der Lebensqualität. Die Empfeh-lung des American College of Sports Medicine(ACSM) zur Verbesserung der Lebensqualität istein 30-minütiges moderates Training (50–70% dermaximalen Herzfrequenz) an mindestens 5 Tagenpro Woche. Alternativ sind auch 10-Minuten-Ein-heiten dreimal täglich bei intensiver Intensitätmöglich (deutlicher Anstieg von Herz- und Atem-frequenz, Schwitzen). Zusätzlich wird ein Kraft-training bis zweimal pro Woche zu einem sonstaktiven Alltag empfohlen.

▶ Krafttraining im Alter. In höherem Lebensalterzeigt sich eine Sarkopenie, also ein Abbau von Ske-lettmuskulatur. Dadurch sind alte Menschen meistnicht nur weniger kräftig, sondern können auchleichter stürzen. Auch im Alter kann die Kraft je-doch gut trainiert werden, wobei ein Krafttrainingnicht nur zum Zuwachs der Muskelkraft führt,sondern auch die Gehgeschwindigkeit und dasGangbild verbessert. Mehrgelenkige Kraftbelastun-gen und Balancetraining führen zu einer Sturzpro-phylaxe. Dabei gelten die folgenden Empfehlun-gen:● Für ein Muskelquerschnittstraining ist eine sub-maximale Trainingsintensität für eine mittlerebis längere Belastungsdauer und mindestens2 Belastungen pro Muskelgruppe und Wochesinnvoll.

● Die intramuskuläre Koordination wird üblicher-weise verbessert, indem man die Intensität er-höht, die Wiederholungszahl reduziert und diePausen verlängert.

● Für den Bereich des sensomotorischen Trainingshat sich eine Mindestbelastung von 8–10 Einzel-reizen pro Übung zweimal wöchentlich miteinem begleitenden Beweglichkeitstraining alssinnvoll erwiesen.

1.2.3 Prävention im SportBei der Prävention im Sport geht es darum, Sport-ler vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren.Zum einen kann man mit einer Sportvorsorgeun-tersuchung frühzeitig Gesundheitszustände erken-nen, die Gesundheitsstörungen oder Sportschädenbedingen können. Zum anderen eignen sich ver-schiedene Maßnahmen zur Verletzungspräventionin der Sportausübung.

SportvorsorgeuntersuchungDie präventive Wirkung von Sport zur Krankheits-vorbeugung, zur Therapie von Erkrankungen undzur Rehabilitation ist unbestritten. Das darf jedochnicht dazu führen, dass jedem Patienten ohne Vor-bedingung und ohne Voruntersuchung eine sport-liche Betätigung empfohlen wird. Die tägliche Pra-xis zeigt aber, dass Sportler in der Regel zumSportmediziner kommen, wenn es bereits zuSportschäden oder Sportverletzungen gekommenist, nicht aber vorher, um die Gefahr genau dieserSportfolgen zu minimieren. Dazu tragen sicherauch leistungsdiagnostische Untersuchungen zurTrainingssteuerung bei, die aufgrund computer-gestützter Automatisierung von selbst ernanntenLeistungsdiagnostikern durchgeführt werden.

●GCave!

Eine sportliche Betätigung zur Prävention solltenur empfohlen werden, wenn auch die Sport-tauglichkeit nachgewiesen ist.

▶ Verpflichtende Untersuchung. VerpflichtendeSportvorsorgeuntersuchungen findet man in denSportarten Tauchen, Motorsport, Flugsport,Schwimmen und, wenn Jugendliche am Wett-kampfsport der Aktiven teilnehmen. Kaderunter-suchungen werden von speziellen Untersuchungs-stellen ausschließlich bei Kaderathleten durch-geführt. In Italien und Frankreich ist eine nach-gewiesene Sporttauglichkeit Voraussetzung zurTeilnahme an Laufveranstaltungen. Vor dem Hin-tergrund zunehmender Klagen Geschädigter isteine ähnliche Vorgehensweise auch in Deutsch-land zu empfehlen.

1.2 Gesundheitsförderung

1

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▶ Bedeutung der Untersuchung. Vor dem Hinter-grund möglicher juristischer Folgen sollten z. B.Krankenkassen, Unternehmen im Rahmen der be-trieblichen Gesundheitsförderung sowie Sportver-eine, Physiotherapiepraxen und Fitnessunterneh-men ohne Sporttauglichkeitsuntersuchungen kei-ne allgemeinen Empfehlungen zum Sporttreibenmit dem Sinn der Prävention aussprechen. Sport-vorsorgeuntersuchungen sollten ausschließlichvon qualifizierten Sportmedizinern durchgeführtwerden. Ohne weitere Untersuchung eine Sport-tauglichkeit zu attestieren, ist grob fahrlässig.

▶ Umfang der Untersuchung. Der Umfang dieserUntersuchung orientiert sich in der Regel an derS 1-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Sport-medizin und Prävention und umfasst die Anamne-seerhebung (medizinisch und sportorientiert),eine körperliche internistische und orthopädischeUntersuchung, ein Ruhe-EKG und eine Spirometrie[1]. Bei Risikofaktoren oder leistungsorientiertemTraining gehört dazu auch eine Ergometrie mitLaktat-Leistungsdiagnostik. Die Kosten für dieBasisuntersuchung betragen ca. 60€, für die umdie Leistungsdiagnostik erweiterte Untersuchungca. 150€. Eine Sportvorsorgeuntersuchung sollte inder Regel alle 2 Jahre durchgeführt werden.

●ZPraxistipp

Viele Krankenkassen haben mittlerweile erkannt,dass Sportvorsorgeuntersuchungen medizinischsinnvoll sind und erstatten daher zumindest dengrößten Teil der Kosten, wenn diese beim qualifi-zierten Sportmediziner durchgeführt werden. Ak-tuelle Informationen unter www.dgsp.de oderwww.check4sports.de.

Verletzungsprävention▶ Einflussfaktoren. Zahlreiche intrinsische undextrinsische Faktoren können Sportverletzungenforcieren oder verschlimmern: mangelhafte Aus-rüstung, Sportgeräte und Wettkampfanlagen, Wit-terung, mangelhafte Hilfestellung, Fremdeinwir-kungen, sportartspezifische Risiken, mangelhafteTechnik und Kondition, Regelverstöße, Über-müdung, Infekte und nicht auskurierte Sportver-letzungen und –schäden.

●HMerke

Durch ein individuell angepasstes und geplantessportliches Training können Verletzungen im All-tag und insbesondere in der Sportausübung re-duziert werden.

▶ Ziel der Verletzungsprävention. Ziel der Verlet-zungsprävention sind das Training der Rumpfsta-bilität, der Beinachsenstellung bzw. funktionellenKniegelenksstabilität, die Korrektur fehlerhafterBewegungsmuster, die Beseitigung von Funktions-einschränkungen von Gelenken und Weichteilen,die Verbesserung der Balancefähigkeit sowie derAusdauer.

Zur Evidenz der Ablehnung des präventiven Ein-satzes von Dehnungsübungen und Aufwärmen zurunmittelbaren und langfristigen Verletzungspro-phylaxe besteht noch dringender Forschungs-bedarf.

1.3 Literatur[1] Deutsche Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention. S 1-

Leitlinie Vorsorgeuntersuchung im Sport. Im Internet:http://dgsp.de/_downloads/allgemein/leitlinie_vorsorgeun-tersuchung_4.10.2007–1-19.pdf; Stand: 28.08.2015

[2] Radlinger L, Bachmann W, Homburg J et al. RehabilitativeTrainingslehre. Stuttgart: Thieme; 1998

[3] Weineck J. Sportbiologie. Balingen: Spitta; 2009

▶ Weiterführende Literatur[4] Weineck J. Optimales Training. Balingen: Spitta; 2009

Training und Gesundheit

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2 Sportmedizinische UntersuchungenC. Raschka, L. Nitsche, M. Jahnecke

Im folgenden Kapitel werden die Sportorthopädieund die Auskultation des Herzens detailliert dar-gestellt. Auf die weitere internistische Unter-suchung wird nur kurz eingegangen.

2.1 AnamneseC. Raschka

Vor der körperlichen Untersuchung steht wie in al-len anderen klinischen Fächern die Anamnese, diesich zunächst nicht von der bei der allgemeinmedi-zinisch-internistischen Untersuchung unterschei-det (Leitsymptome, aktuelle Anamnese, Krank-heitsvorgeschichte, Operationen, Allergien, Medi-kamentenanamnese, psychosoziale Aspekte, Fami-lienanamnese, Berufsanamnese u. a.). Sie wird je-doch ergänzt durch eine spezielle Sportanamnese.● Anamnese beim Sportler als Patient:

○ Leistungsvermögen von Kindern/Jugendlichengegenüber Gleichaltrigen

○ Beschwerden bei körperlicher Belastung bzw.beim Sporttreiben; Belastungsdyspnoe/Belas-tungsangina beim Treppensteigen

○ physische Beanspruchung im Beruf○ Grund für sportliche Betätigung/Motivation○ bevorzugte Sportart/Sportdisziplin und Belas-tungsausmaß

○ Beherrschung der aktuellen Sportart oder An-fängerstadium

○ sportliche Aktivität in früheren Jahren○ Trainingsziele– sportliches Ziel (z. B. Stadtmarathon, Sport-abzeichen, Schwimmabzeichen)

– touristisches Ziel (z. B. Trecking in Tibet, Ja-kobsweg)

○ ggf. Ursachen für Abbruch/Unterbrechung dersportlichen Tätigkeit

● Anamnese bei aktiven Hobby- und Leistungs-sportlern:○ Beginn des systematischen Trainings (Trainings-alter)

○ Trainingsumfang– Nettozeitumfang: z. B. in Stunden pro Tagoder Woche bzw. Monat

– Distanzumfang: z. B. gelaufene/geschwomme-ne/geradelte/geskatete/gekletterte/geruderteKilometer pro Tag oder Woche bzw. Monat

○ aktuelles Stadium der Trainingsphase – Peri-odisierung (beispielsweise: Vorbereitungspha-se – Wettkampfperiode – Übergangsperiode),spezielle Aspekte der Trainingsintensität (z. B.bewältigte Höhenmeter pro Tag, Höhentrai-ning)

○ aktueller Einsatz der Trainingsformen (Grund-lagenausdauer – Intervalltraining – Fahrtspielusw.)

○ Historie der Wettkampfergebnisse (undulie-render, aszendierender, deszendierender Ver-lauf)

○ Zeitpunkt der letzten Trainingseinheit/des letz-ten Wettkampfes

○ subjektiver Regenerationseindruck: (un)voll-ständige Erholung

○ gegenwärtige Einschränkungen/Beschwerdenbei der Sportausübung

○ Zeitpunkt der letzten längeren Trainingsunter-brechung und Ursachen (Prüfungen, Urlaub,Schwangerschaft, Krankheit, Psyche, andereGründe)

○ letzte sportärztliche Intervention – Ursachen(z. B. Sportunfall, Sportschaden, Leistungsdiag-nostik)

○ betriebener Ausgleichssport○ bezüglich der Familienanamnese:– Alter der Eltern, Körperhöhe/Körpergewichtder Eltern

– evtl. Todesursachen der Eltern oder naherBlutsverwandter

– sportliche Aktivitäten und Erfolge von Elternund/oder Geschwistern

2.2 Kardiale AuskultationM. Jahnecke

Die kardiale Auskultation ist ein wesentlicher Be-standteil der internistisch-sportmedizinischen Un-tersuchung. Ausgehend von der Anamnese (z. B.Dyspnoe, Nykturie, Angina pectoris, Synkopen) istsie in der Regel in die allgemeininternistische In-spektion eingebunden und sollte auch die Palpa-tion arterieller Pulse, z. B. der A. carotis oder derA. radialis, einschließen. Hierbei sollte neben derPulsfrequenz der Rhythmus beachtet werden. Diekardiale Auskultation selbst setzt keine besondere

2.2 Kardiale Auskultation

2

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Begabung voraus. Sie kann und muss vielmehrdurch ein intensives jahrelanges Training erlerntwerden [3].

2.2.1 Praktisches VorgehenMithilfe des zeitgleich zu palpierenden Pulses derA. radialis gelingt es, den 1. Herzton eindeutig zu-zuordnen. Nachdem man ihn differenziert beur-teilt hat, konzentriert sich das Gehör auf den2. Herzton. Anschließend werden die Systole unddie Diastole beurteilt, um zusätzliche Herztöneund Herzgeräusche zu erfassen. Mit einer orientie-renden Auskultation im 3. oder 4. ICR links paras-ternal (Erb‘scher Punkt) kann man normale Herz-töne, zusätzliche Herztöne und auch die allermeis-ten Herzgeräusche gut hören. An den 4 weiterenAuskultationspunkten (▶Abb. 2.1) gelingt es häu-fig, pathologische Geräusche bis zu ihremPunctum maximum zu verfolgen.

Pathologische Geräusche sind auf eine eventuel-le Fortleitung zu überprüfen (z. B. Axilla bei Mitral-vitien oder A. carotis bei Aortenklappenvitien).Durch einfache Umlagerungsmanöver des Patien-ten gelingt es häufig, Geräuschphänomene besser

hörbar zu machen. So kann man Geräusche an derMitralklappe besser in Linksseitenlage und Aorten-klappengeräusche besser beim nach vorne gebeug-ten Patienten hören.

2.2.2 Auskultationsphänomene

HerztönePhysiologischerweise hört man 2 Herztöne:● Der 1. Herzton entsteht durch den Schluss derMitral- und der Trikuspidalklappe (bzw. durchdie Anspannung der Herzmuskulatur, die zumKlappenschluss führt) und markiert den Beginnder Systole.

● Der 2. Herzton entsteht durch den Schluss derAorten- und der Pulmonalklappe und markiertdas Ende der Systole. Weil die Leerung des rech-ten Ventrikels physiologischerweise etwas län-ger dauert als die des linken Ventrikels, schließtdie Pulmonalklappe etwas später als die Aorten-klappe, was als physiologische atemabhängigeSpaltung in der Inspiration zu hören ist (< 0,03s).Kommt es zu einer weiteren Spaltung, kann diesauf eine Rechtsherzbelastung hinweisen (z. B. beipulmonaler Hypertonie oder Lungenembolie).

Der gelegentlich zu auskultierende 3. Herzton, einExtraton niedrigerer Frequenz, wird durch diefrühdiastolische Kammerfüllung hervorgerufen. Erkommt physiologischerweise bei jungen Patientenmit hyperdynamer Kreislaufsituation vor, aberauch bei Schwangeren, bei Patienten mit Fieberoder eben bei Sportlern. Er hat keinen unbeding-ten Krankheitswert.

HerzgeräuscheHerzgeräusche sind länger anhaltende Schallphä-nomene, die durch turbulente Strömungen desBlutflusses an den Herzklappen oder in den herz-nahen Gefäßen entstehen. Sie sollten in Bezug aufLautstärke, zeitliche Zuordnung, zeitlichen Verlauf,Charakter, eventuelle Ausstrahlung und Verände-rung durch Atmung oder Umlagerung weiter cha-rakterisiert werden:● Die Lautstärke von Herzgeräuschen wird mit derSechstel-Regel charakterisiert: Ein 1/6-Geräuschhört man nur in ruhiger Umgebung, ein 6/6-Ge-räusch auch ohne Stethoskop.

● Je nach zeitlicher Zuordnung unterscheidet mansystolische oder diastolische Geräusche(▶Tab. 2.1).

AuskulationsorteAortenklappePulmonalklappeTrikuspidalklappeMitralklappeErb‘scher Punkt

Abb. 2.1 Kardiale Auskultationspunkte.

Sportuntersuchungen

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● Beim zeitlichen Verlauf von Herzgeräuschen un-terscheidet man insbesondere Decrescendo-Ge-räusche (das Geräusch ist anfangs laut und wirdlangsam leiser), spindelförmige Geräusche(gleichmäßiges an- und abschwellendes Ge-räuschphänomen), bandartige Geräusche(gleichmäßiges kontinuierliches Geräusch) undCrescendo-Geräusche (erst leise beginnendesGeräusch, dann zum Ende hin lauter werdendesGeräuschphänomen).

● Die Differenzierung zwischen pathologischenHerzgeräuschen und sog. funktionellen Herz-geräuschen, wie sie z. B. in hyperdynamen Kreis-laufsituationen oder bei Jugendlichen in 70–90%der Fälle auftreten können, ist manchmalschwierig. Für ein funktionelles Systolikum spre-chen ein weicher und musikalischer Klangcha-rakter, häufig ein wanderndes Punctum maxi-mum, eine variable Lautstärke, eine fehlendeFortleitung, kein Schwirren und ein i. d. R. meso-systolisches Geräusch geringer Lautstärke.

●ZPraxistipp

Abklärung von HerzgeräuschenWird bei der Untersuchung ein Herzgeräuschfestgestellt, sind weitere systematische Unter-suchungen erforderlich [9]:● diastolische oder kontinuierliche Geräusche →

Echokardiografie (und ggf. weitere invasive Di-agnostik)

● systolische Geräusche ≥ 3/6 oder holosystolischoder spätsystolisch → Echokardiografie (undggf. weitere Diagnostik)

●HMerke

Die Auskultation erfordert zwar Übung, kannaber von jedem überall eingesetzt werden, umgerade auch in der Sportmedizin Risikopatien-ten herauszufiltern.

Tab. 2.1 Herzgeräusche und ihre Interpretation.

Systolische Geräusche Diastolische Geräusche

Insuffizienz der AV-Klappen (Geräuschcharakter ist in der Regel einbandförmiges Decrescendo, das unmittelbar nach dem 1. Herztonbeginnt)● Mitralklappeninsuffizienz● Trikuspidalklappeninsuffizienz

Stenose der AV-Klappen (Geräuschcharaktermeist ein Decrescendo und vor dem 1. Herztonnochmals ein Crescendo-Geräuschphänomen)● Mitralstenose● Trikuspidalklappenstenose

Stenose der Semilunarklappen oder im Bereich der linksventrikulärenAusflussbahn (Geräuschcharakter spindelförmig, meist vom 1. Herztonabgesetzt)● Aortenklappenstenose● Pulmonalklappenstenose● hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie● Aortenisthmusstenose (Geräusche am lautesten zwischen denSchulterblättern)

● Ventrikelseptumdefekte (Geräuschphänomen ist je nach hämody-namischer Bedeutung unterschiedlich)

Insuffizienz der Semilunarklappen (Geräusch-charakter Decrescendo)● Aortenklappeninsuffizienz● Pulmonalklappeninsuffizienz

Kontinuierlich systolische/diastolische (Maschinen-)Geräusche: treten auf bei Shuntverbindungen zwischen Hoch- undNiederdrucksystem. Mögliche Ursachen sind ein offener Ductus Botalli oder ein aortopulmonales Fenster, Koronarfistelnoder arteriovenöse Fisteln (z. B. bei einem Lungenangiom oder posttraumatisch)

2.2 Kardiale Auskultation

2

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2.3 Nichtkardiale internistischeUntersuchungC. Raschka

Zur sportärztlichen Untersuchung gehören auch:● die Palpation der Schilddrüse● die Palpation der Lymphknotenstationen, wobeiLymphknotenschwellungen als Reaktion auf ent-zündliche Erkrankungen eher bei jüngeren alsbei älteren Patienten zu finden sind und Lymph-knoten vor allem in der Leiste sportbedingt ver-größert sein können [5]

● der Gefäßstatus (▶Abb. 2.2)

● die Untersuchung von Thorax und Lunge:○ Inspektion → Fassthorax, Flachthorax, Trichter-brust u. a.

○ Palpation → Atemexkursionen○ Perkussion → Projektion der Lungengrenzenauf die Thoraxwand (▶Abb. 2.3)

○ Auskultation → Atemgeräusche– vesikuläres bzw. alveoläres Atemgeräusch→

normales Atemgeräusch über dem größtenTeil der Lunge mit deutlicher Entfernung vonTrachea und großen Bronchien

– Bronchial- bzw. Röhrenatmen → üblicher-weise nahe der großen Luftwege; kann überden peripheren Abschnitten Infiltrationenbedeuten

– bronchovesikuläres Atemgeräusch→ paras-ternal normal, kann an anderer Stelle auf einInfiltrat hinweisen

– inspiratorische Nebengeräusche (Stridor) →Einengungen der Luftwege im oberen Respi-rationstrakt

– exspiratorisches Pfeifen, Giemen (höherfre-quent) oder Brummen (tieferfrequent) alstrockene Nebengeräusche→ Einengungender unteren Luftwege

– feuchte Rasselgeräusche → z. B. bei Herz-insuffizienz oder Pneumonie (s. a. Kap. 3.3)

● die Palpation und Perkussion der Abdominal-organe (Nieren, Milz, Blase, Leber, ggf. mit Kratz-auskultation) und die Untersuchung der Bruch-pforten (indem der intraabdominale Druck perHustenstoß erhöht wird); bei entsprechenden(doppler/duplex-)sonografischen Befunden kanndie Untersuchung des Abdomens, der Schilddrü-se, der Gefäße ergänzt werden.

Ergänzend ist eine klinisch-chemische Unter-suchung möglich (▶Tab. 2.2).

A. temporalis

1

2

3

5

6

7

8

9

10

4

Abb. 2.2 Erfassung des Gefäßstatus. 1 =A. carotis,2 = A. subclavia, 3 = A. axillaris, 4 = A. brachialis,5 = A. radialis/ulnaris, 6 = A. abdominalis, 7 = A. femora-lis, 8 = A. poplitea, 9 = A. tibialis anterior, 10 =A. dorsalispedis (Quelle: [7]).

Sportuntersuchungen

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123 4 6 75

Hilfslinien:

Projektion der Lungengrenzen auf die Thoraxwand

Lungengrenzen bei maximaler In- (A) und Exspiration (B)

• Der Bereich zwischen A und B entspricht dem Komplementärraum.• Die Verschieblichkeit sollte in der Skapularlinie 5–6 cm betragen.

1 = Mittellinie2 = Sternallinie3 = Medioklavikularlinie

4 = Vertebrallinie5 = Skapularlinie

OL = Lungen- oberlappenML = Lungen- mittellappenUL = Lungen- unterlappen

B B

A A

rechts links

6 = hintere Axillarlinie7 = vordere Axillarlinie

Abb. 2.3 Projektion der Lungengrenzen auf die Thoraxwand.

2.3 Weitere Untersuchung

2

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2.4 Orthopädisch-trauma-tologische UntersuchungL. Nitsche

2.4.1 UmfangDie orthopädisch-traumatologische Untersuchungsetzt eine genaue Anamnese voraus (Kap. 2.1), da-mit die Untersuchung zielgerichtet ablaufen kann(Kap. 2.4.3). Dokumentiert wird die Gelenkbeweg-lichkeit mit der Neutral-Null-Methode. Hierzukann ein handelsübliches Goniometer eingesetztwerden (▶Abb. 2.4).

Die Neutral-Null-Methode wird zur Messungder Gelenksbeweglichkeit angewendet. Die Null-stellung bezieht sich auf die anatomische Normal-stellung: aufrechter Stand, Beine parallel, hängen-de Arme und Daumen nach vorne zeigend. Passiertein Gelenk die Nullstellung, kommt die Null in dieMitte. Rechts und links der Null werden die beidenExtreme (z. B. Extension/Null/Flexion: 5°/0°/140°)notiert. Besteht eine Kontraktur, so wird der Be-trag dieser Position anstatt der Null notiert und ander Stelle der Extremstellung der Wert Null. Wirddie Nullstellung nicht erreicht, so kommt sie voroder hinter die beiden anderen Zahlen, je nach-dem auf welcher Seite (Flexion oder Extension, Su-pination oder Pronation, etc.) das Defizit besteht.

Tab. 2.2 Ausgewählte Parameter des allgemeinmedizinischen Routinelabors, die bedeutsame sportassoziierte Verände-rungen aufweisen können.

Parameter Veränderung – Verlauf Quelle

Blutbild Leukozytose bis 20 000/μl 6h nach Belastung, Normalisierung innerhalb von 24h [5]

Leukozytose bis 50 000/μl nach langen Läufen (z. B. Marathon) mit Neutrophilie,Eosinopenie und Lymphopenie, Normalisierung nach 2–3d

[4]

Hämatokritanstieg nach intensiven oder längeren Belastungen um 6% [5]

Hämoglobin: Cave Sport-(„Läufer“-)Anämie [1]

Kreatinin Anstieg auf 107–117% der Ausgangswerts, bei Gewichthebern Werte bis 2mg/dl [4]

Harnstoff Anstieg bis 80mg/dl bei langer, intensiver Belastung, Normalisierung innerhalb von 24–48h [5]

Harnsäure Anstieg bis 11–13mg/dl in 1h nach intensiver, langer Belastung, Rückbildung in 1–2d [5]

CRP (C-reaktivesProtein)

Erhöhung über mehrere Tage nach intensiver Belastung [5]

Kreatinkinase Anstieg > 1000U/l nach extensiver Ausdauerbelastung und >5 000U/l bei exzentrischerKraftbelastung (Anstieg nach 12–48h, Rückbildung bis 7d)

[5]

weitereSerumenzyme

in der Regel parallel zur CK auch Mitanstieg von LDH, GOT, GPT, aber kein Mitanstieg der γ-GT [5], [4]

Ferritin 20–30% zu hoch nach akuter intensiver Beanspruchung [4]

Urinstatus leichte Sporthämaturie nach akuten intensiven und/oder extensiven Belastungen bis zu24h nach Belastungsende

[5]

LDH= Laktatdehydrogenase, GOT=Glutamat-Oxalazetat-Transaminase, GPT =Glutamat-Pyruvat-Transaminase

Abb. 2.4 Goniometer. Messinstru-ment zur Bestimmung der Gelenkbe-weglichkeit nach der Neutral-Null-Methode.

Sportuntersuchungen

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