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UND MEHR... 01/13 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG GESUNDHEIT Aktuell: UKL-Transplantationsprogramm wird nahtlos weitergeführt Seite 3 Foto: Volkmar Heinz

01/13 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS … · netest gibt es bislang jedoch nicht für Ovarial- und Endometrium-karzinome. Die Forscher um Bert Vogelstein und Luis

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UND MEHR...01/13 DAS PATIENTENMAGAZIN DES UNIVERSITÄTSKLINIKUMS LEIPZIG

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Aktuell: UKL-Transplantationsprogramm wird nahtlos weitergeführtSeite 3

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2 MELDUNGEN | FOTO DER WOCHEAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

Klinikum InternNeues aus dem Klinikum . . . . 3

Klinikum 2013Garrett und Chris de Burgh zu Besuch am UKL . . . . . . . . . . . 4

Klinikum 2013UKL-Vierlinge feiern ersten Ge-burtstag . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Klinikum 2013Heavy Metal-Stimmen im Test 6

Klinikum 2013Ein neues Leben für eine junge Ägypterin . . . . . . . . . . . 7

Klinikum 2013Stressabbau mit Werkeln . . . 8

Klinikum 2013Orthopädie für Jedermann . . 9

Wissenschaft & ForschungMini-Drache mit Farbenpracht 10

Wirtschaft I Politik Staatsvertrag für leichteren Lehreraustausch . . . . . . . . . 11

KulturNeuer Tarantino-Film . . . . . 12

UnterhaltungDie Wulffs und das vorherseh-bare Ende einer Ehe . . . . . . 13

ReiseMauritius . . . . . . . . . . . . . . . 14

JugendErfolgreich trotz Exotenfachs 15

PräventionDiabetes: Stein im Schuh . . . 16

Wellness & Beauty Mit leichter Küche zum Wunschgewicht . . . . . . . . . . 17

Ihr Geld, ihr RechtZeit zum Ausmisten . . . . . . 18

SozialesEin Hotel für ausgeraubte Tou-risten in Berlin . . . . . . . . . . . 19

Sport Fantreffen beim DFB: 20/21

Rätselseite und Gewinner der letzten Ausgabe . . . . 22

VA-Hinweise | TV-Tipps . . . . . . . . . . . . . . 23

Steckbrief | Impressum . . . . . . . . . . . .24

INHALT FOTO DER WOCHE MDR-Moderator Peter Escher besucht UKL-Zahnmedizin

MELDUNGEN

Vaginalabstrich kann mehrere Tumorarten aufdeckenEin gängiger Test auf Gebärmutterhalskrebs kann weitere Tu-

morerkrankungen nachweisen. Der sogenannte Pap-Abstrich erfasst auch Krebszellen von Ovarial- und Endometriumkarzino-men, also Tumoren der Eierstöcke beziehungsweise der Gebär-mutterschleimhaut, wie ein internationales Forscherteam im Fachjournal „Science Translational Medicine“ berichtet (doi: 10.1126/scitranslmed.3004952). Der sogenannte Papanicolaou-Test (Pap) weist normalerweise Veränderungen im Erbgut nach, die auf Gebärmutterhalskrebs hinweisen. Dazu werden Zellen aus einem Abstrich der Gebärmutter untersucht. Einen solchen Routi-netest gibt es bislang jedoch nicht für Ovarial- und Endometrium-karzinome. Die Forscher um Bert Vogelstein und Luis A. Diaz vom Johns Hopkins Kimmel Cancer Center in Baltimore gingen für ihre Studie davon aus, dass der Pap-Abstrich auch Zellen der Ge-bärmutterschleimhaut und der Eierstöcke enthält. Dann müssten sich bei einer Erkrankung auch Krebszellen dieser Organe finden lassen, so die Überlegung der Forscher. Die Herausforderung be-stünde dann darin, das Erbgut gesunder von dem kranker Zellen zu unterscheiden. dapd

Salzniveau im Körper schwanktDie Ergebnisse eines Langzeitexperiments verändern das bis-

herige Verständnis vom menschlichen Salzstoffwechsel. Bis-lang ging man davon aus, dass der Körper ein gleichmäßiges Salzniveau anstrebt. Tatsächlich aber schwankt dieses selbst bei konstanter Salzaufnahme periodisch. Hohe Werte sind somit zeit-weise ganz normal und unabhängig von Blutdruck und Salzver-zehr. Über die Studie berichtet ein internationales Forscherteam im Fachjournal „Cell Metabolism“ (doi: 10.1016/j.cmet.2012.11.013). Für den menschlichen Körper ist es wichtig, den Salzhaushalt zu kontrollieren. Von ihm hängen beispielsweise Blutdruck und Muskelfunktionen ab. Deshalb gingen Wissen-schaftler bislang davon aus, dass der Körper ein Gleichgewicht anstrebt: Salz, das über die Nahrung zu viel aufgenommen wird, verlässt den Körper mit dem Urin wieder. Das haben auch Studien belegt, die mit steigender Salzaufnahme eine erhöhte Salzkonzen-tration im Urin fanden. dapd

Spenden Sie bei der Blutbank Leipzig und helfen Sie uns, Leben zu retten!Wann und wo?

Institut f. Transfusionsmedizin, Nord jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 12:00 UhrDelitzscher Str. 135, 04129 Leipzig Di. bis Do. 10:00 bis 19:00 Uhr

Institut f. Transfusionsmedizin, Mitte jeden Mo. und Fr. 7:00 bis 19:00 UhrPhilipp-Rosenthal-Str. 27c, 04103 Leipzig Di. bis Do. 8:00 bis 20:00 UhrEingang Johannisallee 3204103 Leipzig

Gesundheitsamt Grünau jeden Mo. und Do. 13:30 bis 18:30 UhrMiltitzer Allee 36, 04205 Leipzig

Gustav-Hertz-Gymnasium jeden 2. und 4. Dienstag/MonatDachsstr. 5, 04329 Leipzig 14:00 bis 18:00 Uhr

Universität LeipzigUniversitätsstraße 1 Fr., 15.01.13 12:00 bis 18:00 Uhr2. Etage, Räume 201 – 205 04109 Leipzig

Wohnungsgenossenschaft WurzenGeorg-Schumann-Str. 25 Di., 16.01.13 14:00 bis 19:00 Uhr04808 Wurzen Als Dankeschön: Einkaufsgutschein für jeden Spender!

Volkssolidarität Borna Di., 23.01.13 14:00 bis 19:00 UhrDinterplatz 1, Erdgeschoss04522 Borna Als Dankeschön: Einkaufsgutschein für jeden Spender!

Für alle Blutspendewilligen, die mit einer guten Tat in ihr Wochenende starten möchten:Jeden letzten Sonnabend im Monat lädt die Blutspendeeinrichtung auf dem Klinikgelände ein.

Institutsteil Mitte, 04103 Leipzig Sa., 26.01.13 9:00 bis 13:00 Uhr Philipp-Rosenthal-Str. 27c (Eingang Johannisallee)

Weitere Informationen rund ums Blutspenden finden Sie im Internet unter:www.blutbank-leipzig.de

Zahnmedizin mit Qualität – der gute Ruf der UKL-Zahnmedizin hat für pro-minenten Besuch in den Räumen der neuen Zahnklinik gesorgt: Als kriti-scher Tester prüfte MDR-Moderator Peter Escher bei einer Zahnreinigung

die Fertigkeiten der Zahnmediziner am eigenen Leib. Sein Fazit: „Professio-nell, effektiv, gut für die Zähne. Und das alles – zu meiner großen Erleichte-rung – auch noch völlig schmerzfrei!“ ukl / Foto: Stefan Straube

KLINIKUM INTERN 3Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

Erneuter Geburtenrekord am Uniklinikum Leipzig

Genau 2366 Kinder kamen am Universitätsklinikum Leipzig bei 2272 Geburten

in den vergangenen zwölf Mona-ten auf die Welt. Damit wurde nicht nur ein neuer Rekord er-reicht: Das UKL ist auch das zwei-te Jahr in Folge die Klinik mit den meisten Geburten in Sachsen.

Als erstes Baby des neuen Jahres erblickte um 8.58 Uhr Julia das Licht der Kreißsaal-Welt. Zuvor beendete um 18.19 Uhr Frieda als letztes Kind am Silvesterabend das Geburtsjahr 2012. Insgesamt ka-men über den Jahreswechsel acht Kinder am UKL auf die Welt.

„Leipzig wächst, und das merken eben auch wir Geburtsmediziner“, freut sich Prof. Dr. Holger Stepan, Leiter der Abteilung für Geburts-medizin am UKL. Seit Jahren ver-zeichnet er steigende Zahlen, und kann zum Jahresende jeweils ei-nen neuen Rekord der Geburts-zahlen melden. 2272 Geburten waren es 2012 – im Vorjahr zäh-len die UKL-Mediziner 2190 Ge-burten. Noch höher ist aufgrund der Mehrlingsgeburten die Zahl der Kinder, die dabei das Licht der Welt erblickten: 2366 Jungen und Mädchen kamen 2012 auf die Welt, im Vorjahr lag diese Zahl bei 2292.

Besonderer Höhepunkt des vergangenen Jahres war in der UKL-Geburtsmedizin die Ge-burt der eineiigen Vierlinge am 6. Januar. „Wir sind un-glaublich froh, dass bei dieser schwierigen Schwangerschaft alles so gut geklappt hat und die Mädchen sich heute her-vorragend entwickeln“, blickt Stepan zufrieden zurück (siehe auch Artikel Seite 6).

Insgesamt kamen damit 2012 einmal Vierlinge, zwei Drillin-ge und 87 Zwillingspaare am UKL auf die Welt. Helena Reinhardt

Richtkranz krönt UKL-Institut für Transfusionsmedizin

Mit dem Richtfest feierte das Universitätsklinikum Leip-zig Mitte Dezember die

Fertigstellung des Rohbaus des Instituts für Transfusionsmedizin. Das denkmalgeschützte Gebäude wird seit Herbst 2011 in einer 7,8 Millionen teuren Sanierung archi-tektonisch behutsam zu einem hochmodernen Spendezentrum für den zweitgrößten universitä-ren Blutspendedienst Deutsch-lands ausgebaut.

Bis zum Spätsommer 2013 sollen in der Johannisallee 32 auf 2500 Quadratmetern Nutzfläche neue Räume für die Blutspende, moder-ne Labore sowie die neue Gewebe-bank des UKL entstehen. Über 80 Mitarbeiter werden in dem Insti-tut, das mehr als 25 000 Spender betreut, verbesserte Arbeitsbedin-gungen vorfinden. „Damit können wir auch die längst überfällige Zu-sammenführung der bisher acht

Kilometer voneinander entfernten zwei Standorte des Instituts end-lich umsetzen“, freute sich Ekke-hard Zimmer, Kaufmännischer

Vorstand am Universitätsklinikum Leipzig. Er dankte allen Baubetei-ligten für ihren Einsatz. „Es sind viele Köpfe und Hände notwendig,

um einen solchen Bau entstehen zu lassen, der auch eine hohe Fle-xibilität für künftige Anforderun-gen bietet“, berichtete Zimmer. „Dass dies hier sehr gut gelingen wird, lässt schon der Rohbau erah-nen.“

Gut 100 Gäste, darunter vor allem die Mitarbeiter der bauausführen-den Firmen, konnten anlässlich des Richtfestes schon einen ersten Blick in den Bau werfen. Beson-dere Aufmerksamkeit zog die In-nenraumgestaltung auf sich: Aus dem ehemaligen Hörsaal des Kli-nikgebäudes sind zwei Geschoss-etagen entstanden, die über ein rundes offenes Oberlicht verbun-den sind und den Blick auf eine sogenannte Dachlaterne freige-ben.

Unter diesem zentralen Element werden sich künftig die Spende-plätze der Blutbank gruppieren.

„Wir freuen uns, allen Spendern, aber auch unseren Mitarbeitern hier künftig komfortable und zu-kunftsweisende Bedingungen bie-ten zu können“, sagte Prof. Dr. Gert Matthes, Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin am Uni-versitätsklinikum Leipzig. Zudem freue es ihn besonders, dass die Transfusionsmedizin nun genau in das Gebäude zurückkehrt, in wel-chem vor fast 80 Jahren in Leipzig die erste organisierte Blutspende in Deutschland gegründet wurde.

Das Institut ist einer der größten Blutspendedienste der Region und versorgt außer den Einrichtungen des Universitätsklinikums Leipzig weitere Krankenhäuser des Re-gierungsbezirks Leipzig. Jährlich werden hier mehr als 120 000 Blutkonserven hergestellt und mehr als 60 000 Blut- und Plas-maspenden entgegengenommen. Helena Reinhardt

Das Richtfest am Sanierungsbau an Deutschlands ältester Blut-spende am Universitätsklinikum Leipzig. Foto: Stefan Straube

Liebe Leserinnen und Leser,

als Patienten am Universitätsklinikum Leipzig haben Sie sich und Ihre Gesund-heit uns anvertraut, indem Sie mit einer schweren Erkrankung zu uns ins Univer-sitätsklinikum Leipzig gekommen sind. Wir danken Ihnen für dieses Vertrauen, und versichern Ihnen, dass dieses Ver-trauen weiterhin gerechtfertigt ist.

Sie werden in den Medien über Vorwürfe der Manipulation von Patientendaten am Transplantationszentrum des Universi-tätsklinikums Leipzig gehört und gelesen haben.

Nach heutigem Kenntnisstand müssen wir davon ausgehen, dass in mehr als 30 Fällen Angaben manipuliert und da-mit die Chancen von Patienten auf eine Spenderleber erhöht oder zumindest be-einflusst wurden. Diese bestürzenden Vorgänge aus den Jahren 2010 und 2011 bedauern wir zutiefst.

Das Klinikum wird die Vorkommnisse vorbehaltlos aufklären und für größtmög-liche Transparenz sorgen. Die detaillier-

te Prüfung ist derzeit noch nicht abge-schlossen, und wird auch durch externe Prüfer vorgenommen werden. In einer ersten Konsequenz wurden zum Jahres-wechsel der Leiter der Klinik für Visze-ral-, Transplantations-, Thorax- und Ge-fäßchirurgie sowie zwei leitende

Oberärzte der Klinik suspendiert. Die Leitung des Lebertransplantationspro-gramms sowie der Klinik wurde an den erfahrenen Oberarzt der Klinik übertra-gen.

Das Nierentransplantationsprogramm

unseres Universitätsklinikums, getragen durch die Transplantationschirurgie, die Sektion Nephrologie einschließlich un-serer nephrologischen Ambulanz und das Dialysezentrum der Universitätskli-nik, steht mit den aktuellen Ereignissen in keinem Zusammenhang.

Sowohl das interdisziplinäre Nieren-transplantationsteam des Universitäts-klinikums Leipzig als auch das interdis-ziplinäre Lebertransplantationsteam des Universitätsklinikums Leipzig stellen si-cher, dass Sie auch weiterhin von uns in der gewohnten Qualität versorgt werden. Die Arbeit unserer Kliniken sowie das Transplantationsprogramm werden ohne Einschränkungen weitergeführt.

Gerne bieten wir Ihnen an, mit uns per-sönlich Rücksprache halten zu können. Dafür stehen wir und unsere Mitarbeiter des Transplantationszentrums Ihnen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen und guten Wün-schen für ein glückliches und frohes neues Jahr. Das Redaktionsteam

Brief an unsere Leser

Die kleine Julia erblickte als erstes Kind im neuen Jahr am UKL das Licht der Welt. Foto: Stefan Straube

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4 KLINIKUM 2013Ausgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

STAR-BESUCH

Chris de Burgh und David Garrett begeistern Patienten und Besucher am UKL

Als plötzlich die Tür auf-geht, schlägt Annelore Kunzes Herz höher. So

richtig kann sie es gar nicht glauben, dass er sie besuchen kommt. Und als er dann noch ein Lied anstimmt, kullert ihr eine Träne der Rührung über die Wange. „Lady in Red“ singt Chris de Burgh an diesem Nachmittag, er singt es nur für Annelore Kunze. Mitte Dezem-ber besuchte der irische Sänger einige Patienten, die derzeit in der Onkologie am UKL behan-delt werden. Annelore Kunze war eine von ihnen – und nach seinem kleinen Ständchen nimmt sich Chris de Burgh noch Zeit für ein kurzes Ge-spräch. „Es ist einfach toll, dass Sie hier sind“, sagt die Vogtlän-derin überwältigt.

Einen Tag vor der José-Carre-ras-Gala, die in diesem Jahr am 13. Dezember stattfand und mehr als sieben Millionen Euro an Spendengeldern für den Kampf gegen Leukämie ein-

brachte, waren gleich zwei be-rühmte Gäste zu Besuch am Leipziger Uniklinikum: Wäh-rend Chris de Burgh Kuchen verteilte und mit seiner Musik Patienten und Besucher erfreu-te, musizierte Star-Geiger Da-vid Garrett gemeinsam mit ei-ner Patientin auf der

Kinderonkologie, die auf der Station Gitarre spielen gelernt hat.

Schon als der Sänger und der Geiger in der Uniklinik eintra-fen, wurden sie schnell von Pa-tienten und Besuchern erkannt und nach Autogrammen ge-

fragt. Angelika Nowak, Schreib-kraft in der Pneumologie, hat sich wie so einige andere so-wohl von Chris de Burgh als auch von David Garrett ein Au-togramm geholt. Professor Dietger Niederwieser, Direktor der Abteilung für Hämatologie und Internistische Onkologie

und Professor Holger Christi-ansen, Leiter der UKL-Kinder-onkologie, hatten Freude am prominenten Besuch. „Es war ein sehr schöner Nachmittag, der allen Kindern und David Garrett viel Spaß gemacht hat“, sagte Professor Christiansen.

Chris de Burgh gab im An-schluss an seinen Stationsbe-such ein kleines Konzert im Atrium des Zentrums für Frau-en- und Kindermedizin. Erst spielte er seinen wohl erfolg-reichsten Hit, „Lady in red“, anschließend war auch das Pu-blikum gefragt: Gemeinsam sangen alle „Stille Nacht, heili-ge Nacht“ – erst auf Englisch, dann auf Deutsch. Dafür gab es viel Applaus: von den Zuhörern für den Musiker, aber auch von Chris de Burgh für die großen und kleinen Sänger. Ein Auftritt der Balletttänzer Paulina Wie-czorek und Elvis Val bildete den Abschluss einer besonde-ren Weihnachtsüberraschung am UKL. Ines Christ

NEU AM UKL

Herz-Kreislauf-Forscher neu im Team des UKL-Fetalzentrums

Prof. Thomas Walther ver-stärkt seit Kurzem das Team des Fetalzentrums

am Universitätsklinikum Leip-zig. Der 46-jährige internatio-nal renommierte Wissenschaft-ler, dessen Forschungs- schwerpunkt Arbeiten zur Ursache und zu neuen Thera-pieansätzen von Herz-Kreis-lauf-Störungen sind, will sich vor allem in der Forschung zu Störungen in der Schwanger-

schaft und pränatalen Fehlbil-dungen einbringen. Kardiovas-kuläre Störungen sind eines der größten Probleme in der Fetal- und Geburtsmedizin“, so Prof. Thomas Walther. Gefähr-liche Schwangerschaftskompli-kationen wie das HELLP-Syn-drom und die Präeklampsie gehören dazu. „Beide greifen das kardiovaskuläre System an und führen zu gravierenden Beeinträchtigungen für Mutter

und Kind“, so Walther weiter. Die Ursachen dieser und ande-rer in der Schwangerschaft auftretenden Erkrankungen will der neue wissenschaftliche Leiter des Forschungslabors des Fetalzentrums am Univer-sitätsklinikum Leipzig künftig intensiver untersuchen.

Der Biologe, der zuletzt in Eng-land an der Hull York Medical School und an den Universitäts-

kliniken Heidelberg und Gießen tätig war, ist seit 20 Jahren auf der Suche nach Krankheitsaus-lösern und neuen aussagekräfti-gen Diagnoseansätzen für ver-schiedene Erkrankungen.

„Gerade die Suche nach Biomar-kern bei Schwangeren ist sehr wichtig, um in der Schwanger-schaft bestimmte Risiken früh-zeitig anhand von für die spätere Erkrankung typischen Signal-

stoffen erkennen zu können“, er-gänzt Prof. Holger Stepan. „Mit Prof. Walther haben wir dafür einen sehr erfahrenen Experten gewinnen können“, freut sich der Leiter der UKL-Abteilung für Geburtsmedizin über diesen Zu-wachs im interdisziplinären Team. „Damit können wir unse-re umfassende Betreuung von Schwangeren und Feten jetzt um einen wichtigen Puzzlestein er-gänzen.“ Helena Reinhardt

Star-Geiger David Garrett hat auch beim jungen Publikum neue Fans gefunden. Der Musiker spielte für die kleinen Patienten auf der UKL-Kinderonkologie. Fotos: Stefan Straube, Ines Christ

Chris de Burgh besuchte die Onkologie am UKL und signierte eine seiner Gitarren, die für einen guten Zweck versteigert wird.

Nach gemeinsamem Musizieren nahm sich David Garrett etwas mehr Zeit für diese junge Patientin.

Die Balletttänzer Paulina Wieczorek und Elvis Val tra-ten im Atrium auf. Fotos: Stefan Straube, Ines Christ

KLINIKUM 2013 5Ausgabe 1 / 11. Januar2013

Gesundheit und mehr...

NEU AM UKL

Verstärkung für Psychoonkologie am Uniklinikum Leipzig

Prof. Anja Mehnert leitet seit dem 1. Oktober die neuge-schaffene Sektion Psycho-

soziale Onkologie an der Abtei-lung für Medizinische Psychologie und Medizinische Soziologie des Universitätsklini-kums Leipzig. Die 39-jährige Psychologin und Psychothera-peutin wechselt aus Hamburg in die Messestadt. Hier will sie die psychologische Betreuung von Krebspatienten und deren An-gehörigen innerhalb des neuen Universitären Krebszentrums (UCCL) auf- und ausbauen.

Immer mehr Menschen leben heute viele Jahre oder Jahr-zehnte mit Krebs, zum Teil auch mit gravierenden Einschränkun-gen, die diese Krankheit mit sich bringen kann. Dieser Entwick-lung hat die Medizin über lange Zeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. „Gerade mentale Prozesse sowie psychische und körperliche Funktionen können auch lange nach der Behand-lung noch eingeschränkt sein und so beispielsweise die Be-rufsfähigkeit aber auch den All-tag und die Lebensqualität stark beeinträchtigen“, erklärt dazu Prof. Anja Mehnert. Die Psycho-onkologin verstärkt seit wenigen Wochen das Team der Krebsex-perten am UCCL, dem Krebs-zentrum des Uniklinikums Leip-zig. Ihr Schwerpunkt: Die Forschung und die psychologi-

sche Begleitung von Krebspa-tienten und deren Angehörigen während und nach der Behand-lung.

„Diese Diagnose ist für jeden ein Einschnitt, der allerdings unter-schiedlich gravierend und mit sehr verschiedenen Belastungs-

faktoren verbunden sein kann“, so Prof. Mehnert, die zuletzt am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf tätig war. „Einigen Patienten genügen neben dem wichtigen familiären Rückhalt Informationen und ein bis zwei Beratungen, aber etwa ein Drit-tel der Krebspatienten benötigt intensivere psychologische Un-terstützung, um mit der neuen Lebenssituation fertig zu wer-den.“ Es ist wichtig, dass am UCCL Leitlinien- und evidenzba-siert ein breites und den Bedürf-nissen der Patienten und Ange-hörigen angemessenes Unterstützungsangebot vorhan-den ist.

Dieses kann in Beratungsge-sprächen bestehen, in prakti-scher Hilfe wie bei der Suche nach Hilfsangeboten oder auch in einer Psychotherapie. Diese wird dann speziell ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Krebs-patienten und deren Angehöri-gen. „Hier sind oft andere Fra-gen wichtig als in einer klassischen Psychotherapie“, weiß Anja Mehnert, die seit Jahren auf diesem Gebiet tätig ist.

„Unser Ziel besteht daher vor allem darin, Menschen im Um-gang mit den vielfältigen Krank-heitsfolgen zu unterstützen, den Lebenssinn und die Hoffnung zu stärken und neue Ziele zu

setzen.“ Wie genau dies ausse-hen muss und welche Bedürf-nisse Krebspatienten haben, ist das Thema der Forschungsar-beit von Prof. Mehnert, die auch Vorstand der internationalen Gesellschaft für Psychoonkolo-gie und im Vorstand der Ar-beitsgemeinschaft Psychosozia-le Onkologie (PSO) der deutschen Krebsgesellschaft tä-tig ist. Ihr Fazit: „Es gibt trotz der vielen Krebserkrankungen bisher nur sehr wenige Ange-bote auf diesem Gebiet, und diese erreichen auch nur einen Bruchteil der Betroffenen.“ Da-mit möglichst viele Menschen künftig von dem neuen und breit gefächerten psychosozia-len Beratungsangebot am UKL profitieren können, soll das An-gebot der bestehenden Bera-tungsstelle erweitert und eine Ambulanz für Psychosoziale Onkologie aufgebaut werden. Dass der Bedarf noch weiter wachsen wird, davon ist Prof. Mehnert überzeugt. „Wir sehen erst heute, was es bedeutet, dank des medizinischen Fort-schritts mit Krebs zu überle-ben“, so Mehnert. Und es stel-len sich neue Fragen: „Immer mehr Menschen leben heute viele Jahre auch mit einer un-heilbaren Prognose. Hier mit qualifizierten Angeboten helfen zu können – darauf müssen wir Psychologen uns einstellen.“ Helena Reinhardt

Neu am UKL: Psychoonkologin Prof. Dr. Anja Mehnert. Foto: Stefan Straube

EINEIIGE BABYS

UKL-Vierlinge feiern ersten Geburtstag

Eine rosa Doppelstock-Tor-te, vier gleich aussehende Kinder und ganz viel Ge-

wusel: Die Leipziger Vierlinge Laura, Kim, Sophie und Jasmin haben am 6. Januar ihren ers-ten Geburtstag gefeiert. Mutter Janett Mehnert (32) wollte den Tag eigentlich gemächlich an-gehen lassen. Aber ihre vier Mädels sind inzwischen schon so fidel, dass von Ruhe keine Rede mehr sein kann. Laura, Kim, Sophie und Jasmin kön-nen robben und krabbeln, sich an Tischkanten hochziehen – und jede brabbelt so laut sie eben kann. „Wie einen Sack Flöhe hüten”, das sei der Alltag mit seinen Töchtern, sagt Papa Marcus Mehnert (30).

Als Geschenk gab es für die Vier-linge Lauflernwagen – aber erst-mal zwei und nicht gleich vier. Ansonsten seien Anziehsachen immer ein praktisches Geschenk, findet Janett Mehnert. Denn ers-tens ist es gar nicht so einfach, in einem Geschäft vier Jäckchen in derselben Größe zu finden. Und zweitens: „Wenn ich vier Hosen

und vier Pullover kaufe, dann ist schnell mal ein Hun-derter weg”, sagt die zierliche Friseur-meisterin. Vierlinge machen nicht nur viel Spaß und Stim-mung; sie zu versor-gen, ist auch nicht ganz billig. Und der große Bruder Lucas (6) hat ja auch Wün-sche.

Fünf Pakete Windeln brauche sie pro Wo-che, erzählt Meh-nert. Allerdings be-kommt sie die gesponsert vom Uni-versitätsklinikum Leipzig, wo die Mäd-chen am 6. Januar 2012 als winzige Frühchen auf die Welt kamen. Experten bezif-fern die Chance auf natürlich ge-zeugte eineiige Vierlinge auf 1 zu 13 Millionen.

Laura, Kim, Sophie und Jasmin sehen sich verblüffend ähnlich.

Besucher können sie noch am ehesten an der Farbe ihrer Schnuller unterscheiden. Lauras Nuckelfarbe ist lila, bei Sophie ist es weiß, bei Jasmin hellrosa und bei Kim pink. Und selbst bei den Schnullern müssen Mehnerts etwas größer denken als normal:

„Wir haben 16 Stück zu Hause, vier pro Kind”, sagt Marcus Meh-nert. Der stolze Papa bewahrt im Vierlings-Trubel erstaunlich viel Ruhe.

Wenige Tage vor ihrem Ehrentag waren die Vierlinge in der Uni-

klinik zu einem Frühchen-Check. Messen, Wiegen und verschiede-ne Tests standen an. UKL-Kin-derärztin Annett Bläser ist sehr zufrieden mit der Entwicklung der Kinder. „Sie sind sehr flott”, sagt sie. Bei Frühgeborenen sprechen die Ärzte von einem korrigierten Alter. Bei der Beur-teilung von Laura, Kim, Jasmin und Sophie muss man die Wo-chen abziehen, die sie zu früh geboren wurden. „Sie sind korri-giert nicht mal zehn Monate. Da-für haben sie einen super Stand”, sagt Bläser.

Allzu oft müssen die Mehnert-Mädchen in Zukunft nicht mehr bei den Ärzten vorbeischauen – obwohl sich die Mediziner der Uniklinik immer freuen, „ihre” Vierlinge zu sehen. „Ich freue mich, dass sie sich so gut entwi-ckelt haben”, sagte Prof. Ulrich Thome, Leiter der Abteilung für Neonatologie am UKL. Ob er stolz auf das kleine medizinische Wun-der ist? Thome überlegt und ant-wortet: „Eher dankbar als stolz. Da hätte auch viel schief gehen können.” Birgit Zimmermann

Die Leipziger Vierlinge beim Frühchen-Check im UKL: Neonatologe Prof. Dr. Ul-rich Thome freut sich, wie gut sich die Mädchen entwickelt haben. Foto: dpa

6 KLINIKUM 2013Ausgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

PHONIATRIE

Heavy-Metal-Stimmen im Test

In einem Gemeinschaftspro-jekt der Leipziger Universi-täts-Phoniatrie, dem Leipziger

Max-Planck-Institut und Kölner Musikwissenschaftlern werden die Eigenheiten des Heavy-Me-tal-Gesangs analysiert. Die Wis-senschaftler suchen bei unter-schiedlichen Gesangstechniken nach charakteristischen Einstel-lungen in den Ansatzräumen, wiederkehrenden Geräuschmus-tern und besonderen Klangursa-chen. In einer ersten Untersu-chungsreihe waren sechs Sänger aus Deutschland einbezogen, weitere sollen folgen.

Durchdringende Schreie aus ei-nem Phoniatrie-Untersuchungs-raum verunsicherten unlängst die Patienten in der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheil-kunde des Universitätsklinikums Leipzig. „Keine Angst, hier leidet keinesfalls ein Patient, hier wer-den nur die Stimmen von Heavy-Metal-Sängern getestet“, erklärte Prof. Dr. Michael Fuchs, Leiter der Sektion Phoniatrie und Au-diologie. Die Patienten nahmen daraufhin die weiteren Töne, die vom Schreien ins Grölen über-gingen, um dann im Grunzen und Röhren anzukommen, mit Humor. Vor allem die Lautstärke beeindruckte die Patienten.

„Mit dieser ersten Untersuchung von sechs Heavy-Metal-Sängern aus dem ganzen Bundesgebiet beginnen wir, eine gemeinsame Projektidee umzusetzen“, erläu-tert Prof. Fuchs. „Das Musikwis-

senschaftliche Institut der Uni-versität zu Köln, das Leipziger Max-Planck-Institut für Evolu-tionäre Anthropologie und unse-re Universitätsklinik für HNO nehmen die Stimmen dieser Sänger unter die Lupe, um ver-schiedene Fragestellungen zu beantworten. Ich als Mediziner und Phoniater will herausbe-kommen: Was passiert im Stimmapparat, wenn professio-nell – also von Berufs wegen – heftig geschrien, gegrölt oder geröhrt wird. Ist dieses Singen, das abseits vom Alltagsgesang

angesiedelt ist, schädlich für den Stimmapparat?“

Zur Beantwortung dieser Fra-gen hat die Leipziger HNO-Kli-nik die entsprechende Technik, mit der während des Singens auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden kann, was im Kehlkopf und im Rachen pas-siert. Neben den bewegten Bil-dern wird auch der Stimm-schall aufgezeichnet und die Stimmleistung gemessen, so dass genau ausgewertet wer-den kann, bei welchen Tönen

welche Teile des Stimmappara-tes aktiv sind.

Nach der ersten Untersuchung kann Prof. Fuchs sagen, dass alle sechs Heavy-Metal-Sänger – darunter von Bands wie „Bitter-ness Exhumed“ (Kaiserslautern) und „Endemicy“ (Leipzig) – trotz des großen Druckes, den sie beim Singen aufbauen, trotz der großen Kräfte, die auf Stimmlip-pen und Schleimhäute wirken, einen völlig gesunden Stimmap-parat haben. „Die Stimmlippen, die empfindlichsten Teile des

Stimmapparates, haben keiner-lei Anzeichen einer mechani-schen Schädigung“, so der Leip-ziger HNO-Arzt und Phoniater. „Dabei haben einige Sänger ne-ben ihrem Hobby noch stimm- intensive Berufe, wie Sozialpä-dagoge.“ Beeindruckt war Prof. Fuchs davon, dass einige einen Tonhöhenumfang von vier Okta-ven erreichen – das sei selbst im Vergleich mit einem Opernsän-ger imposant. Weiteres Ergebnis der Untersuchungen war, dass die Heavy-Metal-Sänger mehr als andere Sänger den oberen Bereich des Kehlkopfes und den Rachenbereich aktivieren. Zu-dem produziert die Schleimhaut der Sänger viel Schleim, der ei-nerseits als Schutzschicht wirkt und andererseits beim Singen als „mitschwingendes Element“ dient. „Die Töne sind auch des-halb nicht so klar, wie bei einem Opernsänger“, so Prof. Fuchs. „Aber das ist ja in dieser Musik-richtung auch nicht gewollt.“

Das Max-Planck-Institut für Evo-lutionäre Anthropologie hat ebenfalls Untersuchungen der Stimmen vorgenommen. Die Ex-perten um den Sprechwissen-schaftler Dr. Sven Grawunder widmen sich der Entwicklung der menschlichen Stimme und Sprache. Dr. Marcus Erbe vom Musikwissenschaftlichen Institut der Universität zu Köln wieder-um widmet sich der Popularmu-sikforschung, dabei besonders dem Schwerpunkt Heavy Metal und Hardcore. Uwe Niemann

FORSCHUNG

Nikotinpflaster gegen Parkinson – UKL sucht Studienteilnehmer

Parkinson lässt sich bisher nicht heilen und nicht auf-halten. Lediglich die Symp-

tome wie Bewegungsverlangsa-mung, Zittern und Steifigkeit können gelindert werden. Ein neuer Behandlungsansatz dazu ist jetzt Gegenstand einer klini-schen Studie: Medizinforscher, darunter auch Neurologen des Universitätsklinikums Leipzig (UKL), wollen untersuchen, ob sich mit Nikotinpflastern die Nervenerkrankung beeinflussen lässt. Dazu startet jetzt eine vom Kompetenznetz Parkinson getra-gene transatlantische Studie, für die auch am UKL Teilnehmer ge-sucht werden.

Die Betroffenen sollten gerade erst die Diagnose erhalten haben und noch keine schwerwiegen-den Symptome aufweisen. „Es ist wichtig, dass die Patienten sich in einem frühen Stadium befin-den und noch keine Behandlung begonnen hat, damit wir gleich-sam neu bei Null starten kön-

nen“, erklärt Prof. Joseph Cla-ßen, Direktor der UKL-Klinik für Neurologie und Leiter der Leipzi-ger Studiengruppe. Elf Zentren in Deutschland und weitere zehn bis 20 Zentren in den USA betei-ligen sich an dieser „NIC-PD“ ge-nannten Studie, in der etwa 150 Parkinsonpatienten über ein Jahr untersucht werden sollen, und die von Marburg aus koor-diniert wird.

Ziel der Untersuchung ist es, endlich einen Weg zu finden, um das Fortschreiten der Par-kinsonerkrankung aufzuhalten. Das dabei untersuchte Verfah-ren ist denkbar einfach: Die Probanden erhalten täglich ein Nikotinpflaster, eine Ver-gleichsgruppe ein Placebo-(-Scheinmedikament-) Pflaster. Bei regelmäßigen Kontrollun-tersuchungen wird anhand der

Beweglichkeit geprüft, ob sich die Erkrankung abbremsen lässt. Der Ansatz basiert auf der kuriosen Beobachtung, dass Raucher trotz der auch bei ih-nen eintretenden negativen Wirkungen des Rauchens offen-bar besser vor Parkinson ge-schützt sind und somit deutlich seltener an Parkinson erkran-ken. Das aufgenommene Niko-tin könnte in seinen Effekten

auf Gehirn und Beweglichkeit ein Grund dafür sein.

Die Ärzte hoffen, so Erkenntnis-se zu gewinnen, wie ein Fort-schreiten der Erkrankung be-einflusst werden könnte. „Es gibt bisher wenig, was wir ge-gen das Fortschreiten der Par-kinsonkrankheit tun können“, resümiert Prof. Claßen. „Sollte sich zeigen, dass wir mit Niko-tinpflastern diese Erkrankung beeinflussen können, wäre das nicht nur ein sehr einfacher und unkomplizierter Weg, sondern vielleicht der erste Ansatz über-haupt, Parkinson etwas entge-gensetzen zu können.“

Als Studienteilnehmer kommen alle Parkinsonpatienten in Fra-ge, die sich in einem frühen Sta-dium mit sehr leichten Sympto-men befinden und noch keine Behandlung begonnen haben. Ansprechpartner ist die Klinik für Neurologie unter 0341- 9724302. Helena Reinhardt

Während eines Heavy-Metal-Schreis – Phoniater Prof. Michael Fuchs untersucht Kehlkopf und Ra-chen mit einem flexiblen Endoskop. Foto: Uwe Niemann

Hat die Anwendung von Nikotinpflastern einen positiven Effekt für Parkinson-Patienten? Das soll am UKL erforscht werden.

Prof. Dr. Joseph Claßen Fotos: Stefan Straube / dpa

KLINIKUM 2013 7Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

Polio und Post-PolioPoliomyelitis (Polio), im Volks-mund Kinderlähmung genannt, ist eine durch Viren übertragene Infektionskrankheit, bei der Ner-venzellen im Rückenmark befal-len sind. Symptome sind Läh-mungserscheinungen. Erst Mitte der 50er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts gelang es in den Vereinigten Staaten, einen wirk-samen Impfstoff zu entwickeln. Impfaktionen weltweit drängten so die Polio zurück, die seit den 60er-Jahren ihren Schrecken verlor.

Europa gilt nun zwar als frei von Kinderlähmung – doch infolge ei-ner zunehmenden Globalisierung sind Viren schnell wieder einge-schleppt. Treffen diese dann auf eine durch zunehmende Impfmü-digkeit nur noch lückenhaft ge-schützte Bevölkerung, kann Polio auch hier zu Lande wieder zur akuten Gefahr werden.

In Deutschland leben heute noch rund 60 000 Menschen, die in jungen Jahren an Polio er-krankten. Sie leiden nicht „nur“ unter den seither gebliebenen Symptomen, sondern im zuneh-menden Alter vermehrt auch an Spätfolgen – dem so genannten Post-Polio-Syndrom. Zu diesen Beschwerden gehören zuneh-mende Muskelschwächen, Mus-kelschmerzen, Atemnot, Müdig-keit sowie schnelle Erschöpfung. Das Krankheitsbild „Post-Polio-Syndrom“ ist noch nicht richtig erforscht, und so kann mancher Betroffene von einer wahren Odyssee auf dem Weg von ei-nem Arzt zum anderen berich-ten. A. Rau.

Kontakt zum Bundesverband Polio, Regionalgruppe Leipzig, Sprecherin Edith Stiebing, Tele-fon: 0341 2613515, E-Mail: [email protected].

STICHWORT KINDERLÄHMUNG

UKL-Orthopäden helfen junger Ägypterin wieder auf die Beine

Haben Sie schon einmal etwas tun können, das einem anderen Menschen

richtig geholfen hat? Wenn ja, dann vermag man vielleicht je-nes Glücksgefühl zu teilen, das einen dann erfüllt. Prof. Georg von Salis-Soglio, dem Direktor der Klinik und Poliklinik für Or-thopädie am Leipziger Univer-sitätsklinikum, ist es jedenfalls anzusehen, wie sehr er sich mit seiner 23-jährigen Patientin freut.

Noura Nasar stammt aus einer kinderreichen Familie in Ägyp-ten, die in ärmsten Verhältnis-sen lebt. Mit vier Jahren bekam das Mädchen Kinderlähmung. Eine Krankheit, die in Afrika immer noch grassiert. Die Fol-ge: Eine Lähmung des linken Beines, das zehn Zentimeter kürzer als das rechte Bein blieb, auch Nouras rechte Hüfte wur-de steif. All das führte zu einer heftigen Verkrümmung der Wirbelsäule. „Eine orthopädi-sche Versorgung erhielt die jun-ge Frau nie“, erzählt Professor von Salis-Soglio.

Trotz der schwierigen Umstände gelang es ihr, sich aus ihrem Dorf zu lösen und in Kairo Spra-chen zu studieren. Marion Schneider, eine dort tätige und mit dem Professor befreundete Physiotherapeutin, war auf Nou-ra aufmerksam geworden. Sie stellte den Kontakt zum Leipzi-ger Universitätsklinikum her.

Als Prof. von Salis-Soglio die 23-Jährige erstmals sah, be-rührte ihn das Menschenbündel zutiefst, das sich da „auf zwei Stützen, tief gebückt, ganz schief und krumm“ auf ihn zu bewegte. Die Patientin wurde zu einer großen Herausforde-rung für ihn und sein Team.

„Wir haben zunächst versucht, ihre rechte Hüfte zu operieren, um das Gelenk dort wieder be-weglich zu machen“, erzählt der Professor. „Das war sehr kompliziert und vor allem auf-wändig. Wir mussten jeden ein-zelnen Muskel freilegen, der die Hüfte umgibt, und am Ende wieder in Position bringen. Da-bei galt es, Blutgefäße und Ner-venbahnen nicht zu verletzen.“

Wieviel Liter Schweiß so ein aufs Allerhöchste konzentrier-tes OP-Team während des fast vierstündigen Eingriffs vergos-sen hat, darüber sagt der Or-thopäde nichts. Ihre Hüfte kann Noura jetzt aber wieder bewe-

gen. „Und somit auch das ge-sunde, rechte Bein wieder ein-setzen. Das gelähmte linke Bein konnten wir orthopädisch noch so versorgen, wie es normaler-weise bei Polio-Kindern sein muss. Nämlich mit einer Orthe-se, mit der auch der Längenun-terschied ausgeglichen wird.“ Jetzt kommt Noura aufrecht, geraden Ganges daher. Mit nur einer Stütze, bei kleinen Wegen auch schon mal ohne.

„Unser guter Wille, für sie etwas zu tun, hätte nicht ausgereicht. Die Patientin besaß keine Versi-cherung“, verweist der Klinik-chef auf eine Allianz mehrerer Finanzpaten. Eine private Hilfs-

organisation in Ägypten gehört dazu, in Leipzig vor allem die MSB-Orthopädietechnik, die für die 2000 Euro teure Orthese nur die Arbeitskosten berechnete. Auch der Vorstand des Uni-Kli-nikums habe mitgeholfen, er-klärt Prof. von Salis-Soglio.

Patientin Noura ist mittlerweile wieder in Kairo. „Sie studiert, ist bei Frau Schneider weiter-hin zur Physiotherapie“, erzählt er. Und lächelt still vor sich hin: „Wir haben wohl wieder einen Menschen aus ihr gemacht. Sie schreibt, dass sie an ihrer Uni viel respektvoller wahrgenom-men wird. Dass sie glücklich ist.“ Angelika Raulien

Die Krankheit nach der Krankheit

Edith Stiebing ist Sprecherin der Regionalgruppe Leip-zig des Bundesverbandes

Polio. Einer Selbsthilfebewegung für Menschen, die früher einmal an Kinderlähmung erkrankt wa-ren und bei denen nach Jahr-zehnten plötzlich Spätfolgen auftauchen. „Was Ärzte und die Betroffenen dann aber kaum miteinander in Verbindung brin-gen“, wie Stiebing immer wieder erfährt. Derartige Fälle nehmen nach ihrer Beobachtung wieder zu.

Ingeborg Buchholz, Jahrgang 1959, erwischte es in jungen Jahren. „Es war am 1. Septem-ber in der 11. Klasse. Mir ging es elend, der Hausarzt verwies

mich ins Krankenhaus.“ Ver-dacht auf Gelbsucht. Schon da taten sich die Ärzte mit der Di-agnose schwer. „Nach einer Wo-che stellte sich bei mir eine Querschnittslähmung ein, das linke Bein, Bauch- und Rücken-muskeln, innere Organe waren betroffen. Erst als meine Eltern auf einen Todesfall durch Kin-derlähmung in der Familie auf-merksam machten – mein Cou-sin war als Kind daran gestorben –, kamen die Klinikärzte auf den Trichter, entschuldigten sich.“ Durch die verspätete Behand-lung dauerte es an die zwölf Wo-chen, bis sie damals auf die Bei-ne kam, wieder laufen lernte. Später hat sie Biologie studiert, ihr Leben gestaltet, als sich nach

ein paar Jahrzehnten wieder neue Lähmungen einstellten. „Aber fragen Sie nicht, ehe nun wiederum da ein Arzt darauf kam, dass das ursächlich mit meiner Polio in der Jugend zu tun hat.“

„Heutzutage trifft man auf ganz wenig Fachkompetenz, was das Post-Polio-Syndrom anbelangt“, erklärt Stiebing. Auch sie ist eine Betroffene, behielt von ih-rer Polio als Kind einen gelähm-ten Arm und eine Gehbehinde-rung zurück. „Und eines Tages nun meinte mein Mann, ich würde sehr laut schnarchen“, erzählt die heute 71-Jährige. „Ich ging zum Arzt, machte ei-nen Test, der mit einer Einwei-

sung ins Schlaflabor der Apol-daer Koch-Klinik endete – dem qualifiziertesten Zentrum für Post-Polio-Erkrankungen in Ost-deutschland überhaupt. Das Er-gebnis: 37 Sekunden Aussetzer pro Minute! Das schien den Spe-zialisten bedenklich. Durch das Post-Polio-Syndrom hatte sich eine Schwächung der Muskeln des Atmungssystems ergeben.“

Ihre Leipziger Gruppe zählt jetzt 103 Mitglieder und kann mit ei-niger Erfahrung aufwarten. Seit nunmehr zwölf Jahren schickt daher auch die Leipziger Uni-Klinik Studenten zwecks Hospi-tation zu Stiebing und Co. „Viele sind für diese Möglichkeit dank-bar und sagten uns auch schon,

dass das Thema in ihrem Studi-um viel zu kurz komme“, erzählt Stiebing. Nicht müde werdend verteilt ihre Gruppe daher auch Info-Materialien an Ärzte und medizinische Einrichtungen.

Der Bundesverband Polio hat inzwischen einen medizinisch-wissenschaftlichen Beirat etab-liert. Und die Leipziger investie-ren viel Zeit, um Betroffenen oder Interessierten, die sich te-lefonisch an sie wenden, mit Rat und Tat zu dienen. „Ich habe viel Verständnis für Leute, die über solche Sachen nichts wis-sen. Aber keines, wenn wir dann, was auch oft vorkommt, auf eine unsägliche Ignoranz stoßen“, sagt Buchholz.

Noura Nasar freut sich, jetzt wenigstens wieder aufrecht stehen und auch viel besser laufen zu können. Eine große Aktie daran haben Prof. Dr. Georg von Salis-Soglio und Monika Schneider, die sich freilich für die junge Frau herzlich mitfreuen. Foto: privat

8 KLINIKUM 2013Ausgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

MBFS-SERIE

Wieder großes Interesse beim Tag der offenen Tür

Ende letzten Jahres lud un-sere Medizinische Berufs-fachschule ein weiteres

Mal zum Tag der offenen Tür ein. Egal ob Physiotherapeu-ten, Labor- und Röntgenassis-tenten, Kinderkrankenpfleger, Diätassistenten oder die Ge-sundheits- und Krankenpflege: Für jede von uns angebotene Ausbildung waren genügend tatkräftige Helfer in der Rich-terstraße, um unsere Schule mit allen möglichen Mitteln zu präsentieren.

Viele Interessierte fanden den Weg zu unserer Einrichtung. Wir waren bestens vorbereitet: Die Laborassistenten füllten die Reagenzgläser, die Physiothe-rapeuten hielten ihre Sportge-räte bereit, und auch bei den Diätassistenten stand die Tür für jedermann offen. Die Ge-sundheits- und Krankenpfleger gaben wertvolle Tipps zur Be-werbung und informierten über den Ablauf und verschiedene Inhalte der Ausbildung. Neben der kompetenten Beratung der Schüler und Lehrer wurde auch praktisch viel geleistet. Unter anderem standen Schüler und

lebensechte Puppen bereit, um den Interessierten die pflegeri-sche Arbeit näher zu bringen. Im Pflegekabinett wurden die Puppen gebettet, gewaschen und gelagert. Dabei wurde auch viel Wert auf Selbsterfah-rung gelegt. Nach mehrmali-gem Vorführen des richtigen

Einsetzens des Steckbeckens haben sich dann auch zunächst Schüchterne bereit erklärt, dies einmal auszuprobieren. Nach kurzer Zeit wurden nicht nur die Interessenten mutiger, son-dern auch unsere Schüler. Da-raufhin hat sich ein Auszubil-dender der Gesundheits- und

Krankenpflege kurzerhand den Bart abrasieren lassen. Am An-fang wurde die Rasur von pro-fessioneller Seite vorgeführt, doch am Ende durften sich auch die Besucher im Rasieren versuchen.

Für alle Beteiligten war es nicht

nur ein angenehmer Tag son-dern auch ein interessanter Aufenthalt, der von vielen In-formationen und Spaß geprägt wurde.

Marlen Mendritzki und Marika Schmutzer, Krankenpflege/ 1. Ausbildungsjahr

GESUNDHEITSMANAGEMENT

Stressabbau mit Werkeln

Handarbeiten gegen Ar-beitsstress – unter diesem Motto erprobte zum Jah-

resende das Betriebliche Ge-sundheitsmanagement am Uni-versitätsklinikum Leipzig ein neues Angebot für die Gesund-erhaltung der eigenen Mitarbei-ter. In dem Kurs „Entspannung durch Kreativität“ werkelten Klinikumsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gemeinsam an weihnachtlicher Dekoration. Pünktlich vor dem Fest wurden auch die handfesten Ergebnisse

fertig, wunderschöne Nusskna-cker und Schwibbögen.

In einer kleinen Gruppe trafen sich die Kursteilnehmer an vier Terminen für jeweils anderthalb Stunden. Außerhalb der Alltags-hektik arbeiteten sie in der Holzwerkstatt des Klinikums mit Laubsäge, Hammer und Nä-geln. Dort, wo sonst Patienten der kognitiven Neurologie ergo-therapeutische Übungen absol-vieren, konnten Mitarbeiterin-nen und Mitarbeiter des

Universitätsklinikums auf eine ganz besondere Art und Weise entspannen. Das Angebot ge-hört zu dem kürzlich etablierten Betrieblichen Gesundheitsma-nagement (BGM) des UKL, mit dem der zweitgrößte Arbeitge-ber der Stadt einen eigenen Bei-trag zur Gesundheitsförderung der vielköpfigen Belegschaft leistet.

„Mit diesem Kurs haben wir ei-nen Versuchsballon gestartet, um eine Form der Entspannung

durch Gemeinschaftserlebnisse und handwerkliches Arbeiten anbieten zu können“, erklärt Dr. Claudia Winkelmann, Leiterin der Stabsstelle Physikalische Therapie und Rehabilitation am UKL. Die BGM-Beauftragte zeig-te sich zufrieden mit dem Ergeb-nis. „Die Kursteilnehmer waren begeistert, und die entstandenen Werke können sich sehen las-sen“, so Winkelmann. Sich in ei-ner ganz anderen als der ge-wohnten Art zu betätigen könne enorme Entspannungseffekte

entfalten, so die Physiotherapeu-tin. „Und gerade unsere Mitar-beiterinnen und Mitarbeiter denken im Alltagsstress oftmals zu wenig oder zu spät auch an sich und ihre Bedürfnisse. Dage-gen arbeiten wir mit unseren Kursangeboten an.“

Künftig sollen diese handfesten Entspannungskurse Neuaufla-gen erleben – beispielsweise anlassbezogen zu weiteren Fes-ten im Jahreslauf. Helena Reinhardt

Simulation des Berufsalltags: Dieser Schüler der Medizinischen Berufsfachsschule ließ sich ganz spontan den Bart abrasieren. Dabei durften nicht nur seine Klassenkameraden sondern auch Besucher des Tages der offenen Tür Hand anlegen. Foto: MBFS

Molekularer Mechanismus in der Tumorentstehung aufgeklärt

Im äußerst komplexen Zelltei-lungsprozess kommt dem p53-Protein eine zentrale

Rolle zu. Bei geschädigten Zel-len kann es die weitere Teilung stoppen und verhindert so, dass sich aus diesen Zellen eine Krebserkrankung entwickelt. Das Protein wird deshalb auch als Tumorsuppressor bezeich-net. Tatsächlich können die meisten Tumoren nur entste-hen, wenn die Funktion von p53 ausgeschaltet wurde.

Seit Längerem ist die Rolle von

p53 bekannt, nicht aber wie es genau arbeitet. Zunächst wirkt das Protein als sogenannter Genregulator wie ein An-Aus-Schalter, der diverse Gene, die an Zellteilungsprozessen betei-ligt sind, aktivieren oder hem-men kann. Wenn eine Zelle ei-nen Schaden in der Erbinformation erleidet und sie dadurch als potenzielle Tumor-quelle für den gesamten Orga-nismus gefährlich wird, vermag p53 den Schaden zu erkennen. Zum Schutz unterbindet es ent-weder die Teilung der Zelle oder

führt sie sogar gesteuert in den Zelltod.

Soweit seine Rolle. Leipziger Wissenschaftler haben jetzt ge-klärt, welche Mechanismen auf molekularer Ebene ablaufen, wenn p53 gleichzeitig verschie-dene Gene je nach Bedarf an- oder abschaltet. Da das Protein selbst wohl nur eine Gen-akti-vierende Funktion im Reper-toire hat, bedient es sich eines indirekten Mechanismus. Es ak-tiviert ein Gen, das für Unter-brechungen im Zellteilungspro-

zess zuständig ist und in einer Folge von komplexen hemmen-den Reaktionen die Zellteilung stoppt.

Wegen seiner entscheidenden Rolle bei der Tumorabwehr gilt p53 in der Grundlagenforschung als Schlüsselprotein und ist ei-nes der am intensivsten bearbei-teten Eiweißmoleküle. Das nun vorliegende Ergebnis sei für die Grundlagenforschung richtung-weisend, sagt Molekularonkolo-ge Prof. Kurt Engeland von der Medizinischen Fakultät der Uni-

versität Leipzig: „Bei unserer Veröffentlichung handelt es sich um eine Schlüsselpublikation auf dem weiten Feld der p53-Forschung. Wir haben die vielen kleinen Bausteine der p53-ab-hängigen Hemmung der Zelltei-lung zu einem vollständigen und allgemeinen Mechanismus zu-sammengeführt. So können wir den kompletten Bogen von der Aktivität des Proteins hin zum Anhalten der Zellteilung schla-gen und weitgehend die mole-kularen Zusammenhänge erklä-ren.“ Diana Smikalla

FORSCHUNG

KLINIKUM 2013 9Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

VORTRAG

„Ohne Physiotherapie und Orthopädietechnik ist manche OP nur die Hälfte wert“

Dicht gefüllt waren die Rän-ge im Hörsaal des Operati-ven Zentrums zur letzten

Veranstaltung von „Orthopädie für Jedermann“ im Jahr 2012, der Informationsreihe von Prof. Dr. Georg von Salis-Soglio, Direk-tor der Klinik und Poliklinik für Orthopädie am Universitätsklini-kum Leipzig. Dass dieses Mal viele junge Leute kamen, lag am Thema: Zu „Physiotherapie und Orthopädietechnik“ zog es auch viele Auszubildende. Denn hier wurde von einem Klinikdirektor der Stellenwert des künftigen Be-rufes beurteilt. Und um es gleich deutlich zu sagen: Prof. von Salis war des Lobes voll über Physio-therapeuten und Orthopädietech-niker, die letztlich genauso zum medizinischen Erfolg für den Pa-tienten beitragen wie der Opera-teur.

„Man geht zum Arzt, weil das Knie schmerzt oder der Rücken, und gleich wird ein MRT gemacht – das ist eine Katastrophe“, sagte der Leipziger Orthopäde. „Das MRT brauche ich doch erst um festzustellen, welche Bandschei-be an welcher Stelle betroffen ist und ich tatsächlich operieren will. Aber um einen Bandschei-benvorfall zu diagnostizieren, brauche ich nur einige Fragen und ein paar Berührungen. Und dann muss um Gottes Willen nicht immer sofort operiert wer-den – dafür müsste es schon sehr schlimm aussehen.“

Der Klinikdirektor erläuterte, dass Anamnese und körperliche Untersuchung wichtige Punkte bei einer Diagnoseerhebung sind. Freilich seien in vielen Fällen auch technische Zusatzuntersu-chungen nötig, um zu einer Di-agnose mit hinreichender Wahr-scheinlichkeit zu kommen. Die nächsten Schritte im medizini-schen Algorithmus von Prof. von Salis sind Aufklärung, Beratung und Beruhigung. „Sie glauben ja nicht, wie wichtig das Gespräch ist. Viele Patienten befürchten das Schlimmste und atmen erst einmal auf, wenn ich ihnen ver-sichern kann, dass kein Krebs hinter den Schmerzen steckt“, sagte der Leipziger Orthopäde. „Zudem halte ich es für notwen-dig, mögliche Alternativen in der Behandlung aufzuzeigen. Auch Beratung darf der Patient erwar-ten. Ich kann die schönste Endo-prothese einsetzen mit einem Er-folg, dass ich jubelnd vor dem Röntgenbild stehen könnte. Der Patient aber wird unzufrieden sein, wenn ich ihm nicht erläute-re, was wir gemacht haben und ihm Tipps für die Zukunft gebe. Denn ich will ja, dass das neue Hüftgelenk lange hält, und da muss auch der Patient mitma-chen.“

Zur konservativen Therapie zähl-te Prof. von Salis das Gespräch, die eigenen Maßnahmen des Pa-tienten, die medikamentöse The-rapie, die physikalische Therapie und die Orthopädietechnik. Zur medikamentösen Therapie merk-te der Orthopäde an, dass beim Hexenschuss erst einmal Schmerzmittel nötig sind, die auch Verspannungen lockern. Auf die physikalische Therapie ging er näher ein, weil hier der Erkenntnisgewinn für die Patien-ten höher ist: „Die Anwendung von physikalischen Gesetzen und Kräften in Prophylaxe, Diagnos-tik, Therapie und Rehabilitation – das ist die physikalische Thera-pie. Und sie hat wundervolle Teil-bereiche.“

Ein Teilbereich ist die Mechano-therapie, zu der Massage, Kran-kengymnastik, Dehnung und auch Ultraschall gehören. Hinter Thermotherapie steckt die An-wendung von Wärme oder Kälte. Bei der Fototherapie wird mit Licht gearbeitet, bei der Elektro-therapie mit Strom, bei der Bal-neotherapie mit Bade- und Trink-kuren.

„Wärme wird meist bei chroni-schen Beschwerden, Kälte bei akuten Problemen angewandt“, so Prof. von Salis. Also für die Rückenschmerzen das Heizkis-sen, für den verstauchten Fuß ein Handtuch mit ein paar Eiswür-feln. Es müsse nicht immer gleich die verordnete Kältekammer sein oder die so wunderschöne Fan-gopackung. Viele alte Hausmittel helfen auch heute noch gut. Zu-dem ist der Arzt nur für die Ge-sundheit der Patienten und nicht für Wellness-Bedürfnisse zustän-dig.

Vieles diene dem Wohlbefinden und werde aus ärztlicher Sicht angeraten, aber nicht verschrie-ben. Dazu zählte Prof. von Salis die Sauna, ohne die er gar nicht leben könne. „Saunabesuche sind als Prophylaxe ausgezeichnet für den Bewegungsapparat, für Herz und Kreislauf und auch für die Psyche. Wenn es freilich gesund-heitliche Probleme gibt, muss der Facharzt zu Rate gezogen wer-den. Ich als Orthopäde kann die Sauna nur empfehlen.“

Der Leipziger Orthopäde erläu-terte Vor- und Nachteile der Elek-trotherapie, machte darauf auf-merksam, dass der Nutzen der Magnetfeldtherapie wissenschaft-lich nicht erwiesen ist, bei man-chen Patienten aber gute Erfolge bringt. „Es gibt sehr viele soge-nannte IGEL-Leistungen, also medizinische Leistungen, die der Patient selbst bezahlen muss. Nicht alle sind aus meiner Sicht sinnvoll. Ich rate deshalb jedem, sich plausibel erklären zu lassen, welche Vorteile zu erwarten sind,

und diese dann mit dem Preis zu vergleichen. Letztlich ist es eine Entscheidung, die jeder mit sei-nen Hoffnungen, Erwartungen und seinem Portemonnaie selbst treffen muss.“

Die Lasertherapie sei bei Augen und Haut angemessen, bei Ein-griffen am Knorpelgewebe – also Bandscheibe oder Meniskus – aber abzulehnen. „Der Laser richtet im Knie nur Schaden an“, so seine direkte Warnung. „Ich rate mit Händen und Füßen da-von ab.“

Mit besonderer Inbrunst widme-te sich Prof. von Salis der Phy-siotherapie, die noch heute oft als Krankengymnastik bezeich-net wird. „Der Erfolg einer ope-rativen Behandlung ist zur 50 Prozent abhängig von der OP und zu 50 Prozent von Physio-therapie, Pflege, Orthopädie-technik und Reha. Deshalb be-zeichne ich diese Teilbereiche auch nicht als Nachbehandlung, sondern als Weiterbehandlung.

Und ich möchte behaupten, dass ohne diese Weiterbehandlung manche OP nur die Hälfte wert ist.“

Jeder, der schon mal etwas ge-brochen habe, wisse, dass Mus-kulatur, wenn sie nicht aktiv sei, sehr schnell schrumpfe. Auch Sehnen und Gelenke, ja selbst die Knochen brauchen Training. Im Mittelpunkt der Physiothera-pie stehe deshalb die Wiederher-stellung der Funktion des aktiven und passiven Bewegungsappara-tes. Zu den Aufgaben gehören die Kräftigung geschwächter Muskulatur, der Erhalt der Mus-kulatur, Erhalt und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit, die Dehnung verkürzter Muskulatur und nicht zuletzt die Anleitung zum Eigentraining. „Einmal in der Woche zur Physiotherapie gehen, das bringt nichts“, so der Orthopäde. „Der Patient muss selbst mitmachen, muss üben, und das jeden Tag. Nur so kann er wieder zu früheren Leistungen kommen.“

Neben der grundsätzlichen Emp-fehlung zum Besuch einer Rü-ckenschule riet Prof. von Salis zum isometrischen Muskeltrai-ning, für das man keine Geräte brauche und das auch im Büro anzuwenden sei. Der Trick ist, rhythmisch Muskeln anzuspan-nen und dann wieder zu ent-spannen. Also beispielsweise am Schreibtisch fünf Sekunden die Bauchmuskeln anspannen, fünf Sekunden entspannen. Gleiches mit dem Po, den Armmuskeln, den Waden… „Dieses Muskel-training von jeweils fünf Sekun-den machen Sie fünf Minuten lang und das Ganze fünf Mal am Tag. Damit denken Sie pro Tag 25 Minuten an mich und tun et-was für sich.“

Dann erläuterte er die Techni-sche Orthopädie, die Lehre von den orthopädischen Hilfsmitteln, für die es in ganz Deutschland nur einen Lehrstuhl gibt. Die Or-thopädietechnik gab es früher als die Orthopädie, denn schon im Altertum wurde versucht, Ex-tremitäten zu ersetzen. Wie weit die Technik heute sei, zeige der Sprinter Oscar Pistorius, der mit seinen Carbon-Prothesen nicht nur bei den Paralympics, son-dern auch bei Olympia in Lon-don antrat. Die Palette der Or-thopädietechnik reicht von Einlagen und orthopädischen Schuhen über Gehhilfen bis zu Prothesen. Wie Prof. von Salis sagte, werde von Patienten eine Beinprothese gern genommen, Armprothesen aber nicht. Auch wenn sie noch so raffiniert in Aussehen und Funktion sei – sie könne nicht das Gefühl der Hand bieten. Uwe Niemann

Physiotherapieausbildung an der Medizinischen Berufsfachschule. Fotos: ukl

Trotz doppelter Unterschenkelamputation bei den Olympischen Spie-len dabei: Sprinter Oscar Pistorius mit seinen Prothesen. Foto: dpa

10 WISSENSCHAFT I FORSCHUNGAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

Audi schickt selbstfahrende Autos auf StraßenAudi darf als erster Auto-

hersteller computerge-steuerte Fahrzeuge auf die Straßen von Nevada bringen. Allerdings müssen in den Wa-gen auch Fahrer mit einem gültigen Führerschein sitzen, die bei Bedarf steuernd ein-greifen können. Vor Audi ver-gab der US-Staat solche Li-zenzen bereits an Google und den Zulieferer Continental.

Audi stellte auf der Elektro-nik-Messe CES in Las Vegas sein Konzept zum „pilotierten Fahren“ vor. „Im zähfließen-den Verkehr bis zu einer Ge-schwindigkeit von 60 km/h wird der Fahrer innerhalb ge-wisser Grenzen beim Lenken unterstützt“, erläuterte Ricky Hudi, Leiter Entwicklung Elek-trik/Elektronik bei Audi.

Mit Hilfe des pilotierten Fah-rens würden zukünftig auch Ein- und Ausparkvorgänge – wie beispielsweise in enge Parklücken am Straßenrand, in Garagen oder sogar in Parkhäusern – selbstständig vom Fahrzeug übernommen, ohne dass der Fahrer im Auto sitzen muss.

„Das pilotierte Fahren ist noch in diesem Jahrzehnt technisch realisierbar“, sagte Audi-Entwicklungschef Wolf-gang Dürheimer. Er erwarte, dass computergesteuerte Au-tos zuerst in Japan betrieben werden, wo der Verkehr in den Großstädten von Stau- situationen und der Suche nach einem Parkplatz geprägt sei. Hudi und Dürheimer be-tonten, schon heute seien bestimmte Aspekte des „pilo-tierten Fahrens“ bei Audi möglich.

Audi arbeitet seit Jahren an autonom fahrenden Autos. Beim Bergrennen „Pikes Peak International Hill Climb“ 2010 erklomm ein Audi TTS in un-unterbrochener Fahrt den 4301 Meter hohen Gipfel. Die knapp 20 Kilometer lange Strecke mit 156 Kehren wur-de dabei in 27 Minuten ohne einen menschlichen Eingriff in die Steuerung absolviert. Audi arbeitete dabei mit dem Electronics Research Lab von Volkswagen im kalifornischen Silicon Valley und der Stan-ford University zusammen. VW und Stanford hatten zuvor mit dem Forschungsfahrzeug Stanley die DARPA Grand Challenge 2005 gewonnen, wo verschiedene selbstfah-rende Fahrzeuge gegeneinan-der angetreten waren. dpa

AM RANDE NETZWERKE

Erfolgreiche Kontaktpflege liegt in der Familie

Kinder gut vernetzter Eltern entwickeln ebenfalls zahl-reiche soziale Kontakte. In

einer zweijährigen Verhaltensstu-die erwiesen sich verwandte Ma-kaken als ähnlich gut darin, soziale Netzwerke zu knüpfen. Die natür-liche Selektion scheint zudem be-sonders soziale Affen zu begünsti-gen. Das berichtet ein internationales Forscherteam im Fachjournal „Nature Scientific Re-ports“.

Zwei Jahre lang beobachteten die Forscher um Lauren Brent von der Duke University in Durham eine Makakengruppe, die 1938 auf einer Insel vor Costa Rica aus-gewildert worden war. Die For-scher lernten, die rund 90 Tiere an ihrem Äußeren zu erkennen und notierten in Zehn-Minuten-Intervallen die sozialen Kontakte der Affen über vier bis fünf Stun-den. Dabei vermerkten die Biolo-gen Fellpflege, Nähe und Aggres-sion. Außerdem ermittelte das Team um Brent die Stammbäume der Makaken über die letzten 75 Jahre.

Aus den Daten erzeugten die For-scher eine Übersicht über das so-ziale und anti-soziale Verhalten der Tiere. Sie erfassten, über wie viele Zwischenstationen jedes Tier mit den anderen befreundet ist und wie groß der Freundeskreis der direkten Freunde eines jeden Makaken ist. „Die wirklich belieb-ten Affen hatten einen sehr gro-

ßen Freunde-Freundeskreis“, be-richtet Brent. Ebenso habe es aber auch Tiere gegeben, die we-nig Kontakte hatten und deren Freunde ebenfalls wenig soziale Beziehungen aufwiesen.

Kombiniert mit den Stammbaum-daten stellte sich heraus, dass be-sonders soziale Tiere auch Eltern mit großem sozialen Netzwerk hatten. Die Fähigkeit, soziale Netzwerke aufzubauen, häufte sich der Studie zufolge in be-stimmten Familien und könnte

somit erblich sein. Der freundli-che Umgang mit anderen führte zudem dazu, dass der Nachwuchs größere Chancen hatte, das erste Lebensjahr zu überstehen. „Die natürliche Selektion scheint sozia-les Verhalten zu bevorzugen“, fol-gert Brent. Gesteigerten Fort-pflanzungserfolg hatten außerdem Tiere, die besonders viel oder be-sonders wenig aggressives Ver-halten zeigten. Für Aggressivität fanden die Forscher allerdings keine Hinweise auf eine Ver- erbung.

Zusätzlich untersuchten die Bio-logen die Makaken auf zwei Gene, die bei Menschen und Affen mit sozialem Verhalten assoziiert sind. Sie fanden einen Zusammenhang zwischen den unterschiedlichen Ausprägungen der Gene und dem Ausmaß der Fellpflege-Beziehun-gen der Tiere. Anhand der Stamm-bäume zeigte sich, dass das So- zialverhalten eine genetische Basis hat, schreiben die Forscher. Wel-che Gene wie mit dem Sozialver-halten zusammenhängen, sei je-doch noch weitgehend unklar. Das Team um Brent will nun die Affen-genome analysieren, um relevante Gene zu identifizieren.

James Fowler von der University of California in San Diego bezeich-net die Studie, an der er nicht be-teiligt war, als „Meilenstein“. Er selbst forscht an menschlichen sozialen Netzwerken. Die Studie zeige, dass positives Verhalten, das soziale Netzwerke ermöglicht, erblich sein könnte. Auch Studien am Menschen legten diese Ver-mutung nahe. Bereits im letzten Jahr dokumentierte eine Studie bei Sammler-und-Jäger-Gesell-schaften einen dem modernen Menschen ähnliches Verhalten hinsichtlich sozialer Netzwerke. Die Frage sei nun, wann in der Evolution dieses Verhalten begon-nen habe, sagt Fowler. „Die Studie legt nahe, dass es ein gemeinsa-mer Vorfahr von Mensch und Ma-kake gewesen sein muss“, folgert er. Björn Lohmann

TIERWELT

Mini-Drache beeindruckt mit Farbenpracht

Ein blauer Mini-Drache fasziniert die Wissen-schaft. Reptilien-Spezia-

listen aus Bonn und Moskau entdeckten die farbenprächtige Echse mit dem wissenschaftli-chen Namen Calotes bachae in den Regenwäldern Vietnams. Der Mini-Drache ist im Werben um die Gunst der Weibchen be-sonders schön: Er versucht, die Konkurrenz mit dem Leuchten seines azurblauen Kopfes zu übertrumpfen und der Damen-welt zu imponieren. Aber bei Niederlagen wird der kleine Kerl ganz schnell blass: Ein Ri-vale, der im Revierkampf den Kürzeren zieht, erblasse bin-nen weniger Minuten, teilte das Zoologische Forschungsmu-seum Alexander Koenig in Bonn mit.

Der kleine Drache sei von Kopf bis Schwanzanfang knapp zehn Zentimeter lang. Er frisst nach Angaben der Experten aus-schließlich Insekten. Das Tier aus der Gattung der Schön-echsen kann ähnlich wie ein

Chamäleon seine Farben än-dern. Die Tierchen sind nachts eher dunkel und bräunlich und machen sich unscheinbar.

Bekannt war der kleine prächti-ge Drache schon seit Langem. Allerdings sei er mit einer blau-en Echsenart aus Birma und Thailand verwechselt worden.

„Eine genetische Untersuchung hat gezeigt, dass sie sehr unter-schiedlich sind“, sagte der Bon-ner Experte Dennis Rödder. Das deutsch-russische Forscher-team fand den Mini-Drachen im Süden Vietnams, als die Wis-senschaftler im Regenwald die dort lebenden Tierspezies ge-nau untersuchten. Über die

neue Art berichten die Forscher im Fachblatt „Zootaxa“.

Der Fund mache deutlich, wie wichtig die neue Methode des DNA-Barcodings sei, eine besondere Gen-Analyse bei Tieren. Die Artenvielfalt der Erde sei noch lange nicht er-forscht. dpa

Eine Studie bei Makaken zeigt: Kinder gut vernetzter Eltern entwickeln ebenfalls zahlreiche soziale Kontakte. Foto: Duke University/Lauren Brent

Der Mini-Drache ist im Werben um die Gunst der Weibchen besonders schön: Er versucht, die Konkurrenz mit dem Leuchten seines azurblauen Kopfes zu übertrumpfen und der Damenwelt zu imponieren. Foto: dpa

LEHRERMANGEL

Drei Bundesländer wollen den Bildungsstaatsvertrag

Ein Bildungsstaatsvertrag soll Schülern und Lehrern den Umzug in ein anderes

Bundesland erleichtern. Die drei unionsgeführten Länder Sachsen, Bayern und Nieder-sachsen präsentierten in Berlin die Eckpunkte für einen solchen Staatsvertrag, der eine bessere Vergleichbarkeit von Schulab-schlüssen und die gegenseitige Anerkennung der Lehreraus-bildung vorsieht. In Sachsen selbst stieß der Vorschlag auf ein geteiltes Echo.

Im vergangenen Herbst hatten die Kultusminister der 16 Bun-desländer bereits bundesweite Bildungsstandards für zentrale Schulfächer vereinbart, ebenso die gegenseitige Anerkennung der verschiedenen Lehramts-abschlüsse. Bayerns Ressort-chef Ludwig Spaenle (CSU) be-tonte jedoch, ein von den einzelnen Landesparlamenten getragener Staatsvertrag habe eine größere Verbindlichkeit als bloße Beschlüsse der Kultus-ministerkonferenz.

„Es geht um die Handlungs- fähigkeit des Bildungsföderalis-mus“, erklärte Spaenle. Seine niedersächsische Amtskollegin Johanna Wanka (CDU) ergänz-te: „Föderales System heißt auch Verantwortung fürs Gan-ze.“ Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (parteilos) ver-sicherte, der Weg zu gemein-samen Standards könne flexibel beschritten werden. Eine Uni-formität wie früher in den DDR-Schulen wolle sie nicht.

Der von Bayern, Sachsen und Niedersachsen angepeilte Staatsvertrag sieht unter ande-

rem gemeinsame Bildungsstan-dards für die Mittlere Reife und das Abitur sowie die Teilnahme an länderübergreifenden Ver-gleichstests vor. Zudem sollen die Länder ihre jeweiligen Leh-rerprüfungen gegenseitig als „hinreichende Zugangsvoraus-setzung für den staatlichen Schuldienst“ anerkennen. Auch der Lehreraustausch über Län-dergrenzen hinweg soll einfa-cher werden.

Mit der gegenseitigen Anerken-nung der Lehrerexamen tun sich die Bundesländer seit Jahr-zehnten schwer. Während etwa viele Länder bei der Lehreraus-

bildung auf das 1. Staatsexa-men verzichten, ist es in Bayern noch immer der Regelfall. Des-wegen dringt auch Bundesbil-dungsministerin Annette Scha-van (CDU) seit Längerem auf einen entsprechenden Staats-vertrag. In einigen Bundeslän-dern gibt es dagegen jedoch Vorbehalte.

Auf den jüngsten Drei-Länder-Vorstoß gab es zunächst keine Reaktionen aus den anderen, nicht beteiligten Bundeslän-dern. Die Bildungspolitiker Al-bert Rupprecht (CSU) und Mi-chael Kretschmer (CDU) aus der Unions-Bundestagsfraktion be-

fürworten einen Staatsvertrag. Kretschmer, der auch CDU-Ge-neralsekretär in Sachsen ist, betonte: „Eltern, Schüler und Lehrer erwarten einen hand-lungsfähigen Föderalismus, der Bildung fördert, statt sie zu be-hindern.“

Sachsens Wissenschaftsminis-terin Sabine von Schorlemer (parteilos) begrüßte den Vor-stoß, der Voraussetzung für die lange geplante Qualitätsoffensi-ve für die Lehrerbildung in Deutschland sei. Werde der Bil-dungsstaatsvertrag Realität, könnten die vom Bund in Aus-sicht gestellten 500 Millionen

Euro für die Länder fließen, um innovative Entwicklungen im Lehramtsstudium zu fördern.

Sachsens FDP-Bildungspolitiker Norbert Bläsner betonte, der Vorstoß setze die Beschlusslage der sächsischen FDP eins zu eins um. „Eine Vergleichbarkeit der Bildungsstandards muss dazu führen, dass das Niveau nach oben hin angeglichen wird“, erklärte er. „Die besten Länder, wie eben auch Sachsen, müssen Vorbild sein.“

Eva-Maria Stange (SPD) dage-gen sprach von einem absurden Ablenkungsmanöver, das eine durchsichtige Wahlkampfhilfe für die niedersächsische CDU sei. Statt des Staatsvertrages solle endlich das Kooperations-verbot von Bund und Ländern in Schulangelegenheiten aufge-hoben werden, erklärte die sächsische Landtagsabgeord-nete.

Auch die Grünen-Abgeordnete Annekatrin Giegengack sprach von Wahlkampfhilfe und nann-te den Vorstoß zugleich eine Luftnummer. Sie verwies da-rauf, dass Sachsen gerade erst die Lehramtsausbildung wieder auf das Staatsexamen umge-stellt habe. Das werde eine Ver-gleichbarkeit der Abschlüsse und die Mobilität eher erschwe-ren.

Cornelia Falken von der Links-fraktion erklärte, Sachsen wür-de klarer Verlierer eines sol-chen Bildungsstaatsvertrages, weil der Weggang von sächsi-schen Lehrern ins finanziell at-traktive Bayern erleichtert werde. dpa

Schüler und Lehrer sollen in Zukunft deutlich einfacher das Bundesland wechseln können – so sieht es ein möglicher Staatsvertrag zwischen Sachsen, Bayern und Niedersachsen vor. Foto: dpa

AFGHANISTAN

USA schließen Totalabzug ihrer Truppen nicht aus

Die USA schließen einen vollständigen Truppen-abzug aus Afghanistan

nicht mehr aus. Es sei unklar, ob nach 2014 noch US-Solda-ten im Land bleiben, sagte der stellvertretende Sicherheitsbe-rater von US-Präsident Barack Obama, Ben Rhodes, zum Be-such des afghanischen Präsi-denten Hamid Karsai in Wa-shington. „Wir wollen keine Optionen ausschließen.“ Die Bundesregierung hält einen Totalabzug der US-Truppen al-lerdings für unrealistisch. Sie bekräftigte das Versprechen der Nato, Afghanistan auch langfristig nicht im Stich zu las-sen.

Das westliche Militärbündnis will Ende 2014 seinen Kampf-

einsatz am Hindukusch been-den, den afghanischen Streit-kräften aber auch danach noch mit Ausbildern und Beratern zur Seite stehen. Ein komplet-ter Abzug der Amerikaner hät-te massive Auswirkungen auf die Planungen. Die USA stellen mit 68 000 immer noch zwei Drittel der Soldaten in der in-ternationalen Schutztruppe Isaf. Die Bundeswehr ist noch mit rund 4300 Soldaten in Af-ghanistan, von denen nach Ex-pertenschätzung mindestens 1000 nach 2014 am Hindu-kusch bleiben müssten, falls die Nato-Ausbildungsmission wie geplant beschlossen wird.

Die Bundesregierung sieht im Totalabzug aller US-Truppen keine ernsthafte Option. „Was

da geäußert wurde sind ja Op-tionen fern jeder Realisierung“, sagte der Sprecher des Aus-wärtigen Amts, Andreas Pesch-ke. Auch das Verteidigungsmi-nisterium in Berlin nannte die Überlegungen hypothetisch

und warnte vor weiteren Spe-kulationen über künftige Trup-penstärken in Afghanistan. Die Äußerung aus den USA oder sonstige Zahlenspiele seien „nicht von Relevanz“, sagte Sprecher Stefan Paris.

Karsai wird in Washington zu-nächst Außenministerin Hillary Clinton und Verteidigungsmi-nister Leon Panetta treffen. Am Freitag wird er von Obama im Weißen Haus empfangen. Im Mittelpunkt des Gesprächs dürfte ein bilaterales Sicher-heitsabkommen stehen, das unter anderem regeln soll, wie viele Basen und Soldaten die USA bis 2024 behalten sollen. Umstritten ist dabei, welchen Status die internationalen Streitkräfte künftig haben sol-

len. Bislang genießen sie – wie es bei internationalen Einsät-zen üblich ist – Immunität vor afghanischer Strafverfolgung.

Karsai ließ in den vergangenen Monaten immer wieder anklin-gen, dass er ausländische Sol-daten für Straftaten in Afgha-nistan zur Rechenschaft ziehen möchte. Für die Nato kommt das nicht in Frage. Vor diesem Hintergrund könnte die Erwä-gung eines Totalabzugs auch eine Drohgebärde der USA sein, um den afghanischen Prä-sidenten vor den Gesprächen in Washington unter Druck zu setzen. Im Irak hatte das Schei-tern der Verhandlungen über ein neues Truppenstatut-Ab-kommen 2011 zum Abzug der US-Truppen geführt. dpa

Die USA wollen ihre Truppen aus Afghanistan komplett rausholen.

POLITIK I WIRTSCHAFT 11Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

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: dpa

Smolensk: Absturz kommt auf Leinwand Die Flugzeugkatastrophe von

Smolensk soll auf die Kino-leinwand kommen. Noch in diesem Frühjahr sollen die Dreharbeiten für einen Spiel-film über den Absturz der pol-nischen Präsidentenmaschine im April 2010 beginnen, be-richtete die polnische Nach-richtenagentur PAP unter Beru-fung auf Produzent Maciej Pawlicki. Bei der Katastrophe über dem russischen Smo-lensk waren außer dem dama-ligen polnischen Staatspräsi-denten Lech Kaczynski mehr als 90 Vertreter der politischen und militärischen Elite Polens ums Leben gekommen. Kaczynski-Anhänger glauben bis heute an ein Mordkomplott. Auch in dem Film soll es nach Angaben Pawlickis um die Su-che nach der ganzen Wahrheit der Unglücksumstände gehen. Die Premiere ist für den 10. April 2014 geplant – am Jah-restag des Absturzes. dpa

Art Cologne kooperiert erneut Nach der Premiere im ver-

gangenen Jahr setzt die führende Kunstmesse Deutschlands, Art Cologne, ihre Zusammenarbeit mit dem US-Galerienverband New Art Dealers Alliance (NADA) fort. Die Kunsthändler des Verban-des aus New York werden in einem eigenständigen Bereich Gegenwartskunst präsentie-ren, teilte die Kunstmesse in Köln mit. Insgesamt präsentie-ren mehr als 200 Galerien ihre Werke auf der 47. Art Cologne. Die Messe dauert vom 19. bis 22. April. dapd

AM RANDE

BAUHAUS

Beton-Souvenirs zu Ehren eines „Alleskünstlers“

Andenken aus Beton spie-len eine eher untergeord-nete Rolle auf dem weiten

Feld der Souvenirs. Die Bau-haus-Universität Weimar rückt das Material nun in den Mittel-punkt: Im vergangenen Winter-semester widmete sich ein fä-cherübergreifendes Projekt dem Thema Beton. Heraus kam eine kleine Kollektion von Anden-ken, die das van-de-Velde-Jahr 2013 begleiten soll. In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag des belgischen Architekten Henry van de Velde (1863 - 1957) zum 150. Mal.

Der Kartenhalter „Henry“ – der Standfuß ist eine Nachbildung des berühmten Giebels der von van

de Velde entworfenen Gewerbe-schule – und eine zarte Brosche mit dessen Signet sind die einzi-gen aus rund einem Dutzend Ent-würfen, die es in die Endprodukti-on geschafft haben, wie Projektleiterin Gabriele Korrek von der Fakultät Gestaltung er-klärt. Dabei habe es keineswegs an der Ideenvielfalt gelegen, dass nur zwei Ideen verwirklicht wur-den.

„Von wunderschönem Schmuck bis zu einem Memory-Spiel aus verschiedenen von van de Velde entworfenen Gegenständen gab es viele gute Konzepte“, sagt Kor-rek. Da aber derzeit keine Firma solch ungewöhnliche Beton-Stü-cke in Serie produzieren könne,

sei letztlich die einfache Herstel-lung das ausschlaggebende Argu-ment gewesen. „Deshalb konnten wir nur die kleineren Lösungen umsetzen.“

Dass der Werkstoff recht pro-blemlos zu handhaben ist, kann Daniela Ufermann bestätigen. Die Studentin hat die Beton-Buttons mit der charakteristischen van-de-Velde-Schleife entworfen, ent-wickelt und produziert. Von Mitte August bis Mitte Dezember habe sie fast täglich an der Herstellung der Broschen gearbeitet, sagt sie. Um die Produktion auch im Ur-laub aufrechtzuerhalten, habe sie sich sogar eine mobile Werkstatt gebaut – praktisch untergebracht in einem Schuhkarton.

Das Ergebnis der Arbeit sind 1560 handgefertigte Stücke in den Farben grau, rot, gelb und blau. Für jeden Anstecker habe sie vom Gießen über das Schleifen bis zum

Verpacken bis zu einer Stunde Ar-beitszeit investieren müssen, sagt Ufermann. Der Verkaufspreis von 3,50 Euro spiegelt den Aufwand demnach nur zu einem Bruchteil wider. Ihr Kommilitone Sebastian Kühn hat von seinem detailrei-chen Kartenhalter rund 300 Exemplare produziert – das Stück kostet nun 6,90 Euro.

Für Ufermann ist das Kapitel der Beton-Souvenirs nun abgeschlos-sen, eine weitere Auflage sei nicht geplant. „Die Herstellung von 10 000 Stück könnte ich zudem gar nicht leisten – sonst müsste ich dafür mein Studium aufge-ben“, sagt sie schmunzelnd. „Das Projekt wird also eine Unikat-Pro-duktion bleiben.“ Andreas Göbel

KINO

Tarantino stellt Sklavendrama „Django“ vor

Nur Superstar Leonardo DiCaprio ließ sich wegen Dreharbeiten entschuldi-

gen. Aber ansonsten hatte US-Kultregisseur Quentin Taranti-no („Pulp Fiction“) seine hochkarätige Crew dabei, als er seinen neuen Film „Django Un-chained“ in Berlin vorstellte. Brillant erneut der deutsch-österreichische Schauspieler Christoph Waltz, der vor drei Jahren in Tarantinos Nazi-Sati-re „Inglourious Basterds“ den perfide-sadistischen SS-Mann Hans Landa spielte und dafür einen Oscar gewann.

Der neue, ebenso bluttriefende wie hochvergnügliche Film ist ein Sklavendrama. Und Taran-tino sieht selbst eine große Pa-rallele zwischen beiden Wer-ken. In einer Pressekonferenz verglich er die Sklaverei in Amerika mit dem NS-Völker-mord an den Juden.

„Amerika ist für zwei Holo-causts in seinem Land verant-wortlich: für die Ausrottung der indianischen Ureinwohner und für die Versklavung von Afrika-nern, Jamaikanern und West-indern in der Zeit des Sklaven-handels“, sagte der 49-jährige Oscarpreisträger vor der Deutschlandpremiere.

Gleichwohl gebe es kaum Filme über dieses düstere Kapitel der amerikanischen Geschichte. „Das wird Ihnen als Deutschen seltsam vorkommen“, so Taran-tino. „Sie sind alle gezwungen worden, sich bis zur Bewusst-losigkeit immer und immer und immer wieder mit der Schuld ihres Volkes auseinanderzuset-zen. Den Amerikanern ist es gelungen, irgendwie darüber hinwegzugleiten.“

Umso erbarmungsloser hält der Filmemacher seinen Landsleu-ten nun den Spiegel vor, auch wenn er vor allem eine „aufre-gende Abenteuergeschichte“ habe erzählen wollen, wie er sagt. „Aber sie sollte vor dem Hintergrund der Sklaverei spie-len, damit man die Brutalität wirklich sieht, mit der Ameri-kaner ihre schwarzen Sklaven behandelt haben.“

Waltz spielt in dem fast drei Stunden langen Western einen deutschstämmigen Kopfgeldjä-ger, der sich mit einem befrei-ten Sklaven (Jamie Foxx) auf die Suche nach dessen immer noch geschundener Frau macht – wohl selten hat ein Schau-spieler so viel Schurkerei mit

einem solch diebischen Vergnü-gen auf die Leinwand gebracht.

Tarantino, der die Geschichte nach eigenem Bekunden seit mehr als zehn Jahren im Kopf hatte, schrieb das Drehbuch nach den „Basterds“ genau auf Waltz hin, der 56-jährige Öster-reicher war in den Entstehungs-prozess ständig eingebunden. Er bedankte sich dafür mit den Worten: „Es fängt alles bei ihm (Tarantino) an und hört alles bei ihm auf.“

Auch für die schwarzen Schau-spieler hatte das Drehbuch eine besondere Bedeutung. Kerry Washington musste für ihre Rolle der einst von deutsch-stämmigen Plantagenbesitzern

gehaltenen Sklavin Broomhilda sogar Deutsch lernen. Aber sie habe ja „den attraktivsten und coolsten Deutschlehrer über-haupt“ gehabt, sagte sie mit Blick auf Waltz.

Und der „Befreite“ Jamie Foxx meinte: „Wir hoffen, dass die Zuschauer, vor allem die schwarzen, merken, wie weit wir inzwischen gekommen sind.“

In Deutschland kommt der Film am 17. Januar in die Kinos. In den USA lief er bereits an Weih-nachten an und wurde für fünf Golden Globes nominiert. Auch bei den Oscar-Nominierungen kann sich Tarantino Hoffnun-gen machen. Nada Weigelt

Ein Anstecker aus Beton mit dem van-de-Velde-Signet.

US-Regisseur Quentin Tarantino (M.) und die Schauspieler Kerry Washington, Jamie Foxx, Chris-toph Waltz und Samuel L. Jackson (v.l.n.r.) posieren bei der Deutschland-Premiere von „Django Un-chained“ in Berlin. Foto: dpa

12 KULTURAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

UNTERHALTUNG 13Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

Herzogin Kate, die schwan-gere Frau von Prinz Wil-

liam, feierte ihren 31. Geburts-tag am 9. Januar eher ruhig. Sie feierte ihren Ehrentag „pri-vat“, hieß es vom Buckingham-Palast dazu. Weitere Details wurden nicht genannt. Kate soll sich derzeit mit William in einem Landhaus auf der wali-sischen Insel Anglesey befin-den, wo die Nummer Zwei der britischen Thronfolge als Ret-tungshubschrauberpilot bei der Luftwaffe arbeitet. Anfang Dezember wurde die Schwan-gerschaft von Kate bekannt gegeben, nachdem sie wegen schwerer Übelkeit ins Kranken-haus musste. Sie soll etwa in der zwölften Woche sein. Seit-dem wurde sie nur selten öf-fentlich gesehen.

Dustin Hoffman hat ein Pro-blem weniger: Sex be-

stimmt die Gedanken des Schauspielers (75) nur noch zum Teil. „Ich denke jetzt nur noch den halben Tag lang an Sex und nicht mehr den gan-zen“, sagte er der Zeitschrift „Brigitte Woman“ in einem In-terview. Auch mit seiner Frau gehe er viel gelassener um. Mit ihr sei Hoffman seit 32 Jahren verheiratet. Trotz aller Gelassenheit hat Hoffman noch ein außergewöhnliches Ziel: Mein großer Ehrgeiz ist es, so lange zu leben, bis ich mich selbst verstanden habe.“

Philipp Poisel, Liedermacher (29), hadert mit seinem Er-

folg. „Ich lebe jetzt nicht in ständiger Euphorie, eher in ständiger Dankbarkeit, Demut und schlechtem Gewissen da-rüber, dass es mir so gut geht, während viele andere Men-schen leiden“, sagte er den „Stuttgarter Nachrichten“. „Ich denke oft: Philipp, womit hast du das eigentlich verdient?“ Mit den Freiheiten, die er mit seiner Musik und im Leben gerade habe, sei er aber „voll zufrieden“. Poisel war im ver-gangenen Jahr mit seinem „Projekt Seerosenteich“ und dem gleichnamigen Live-Album erfolgreich. Um etwas Ruhe zu finden und unterzutauchen sei er inzwischen von Stuttgart nach Tübingen gezogen.

Kurt Beck, scheidender rheinland-pfälzischer Minis-

terpräsident, will seiner Frau Roswitha künftig nicht zur Last fallen. „Ich habe meiner Frau versprochen, mich nicht in Din-ge einzumischen, um die ich mich 25 Jahre lang nicht ge-kümmert habe“, sagte Beck. Der 63-Jährige, der am 16. Ja-nuar aus gesundheitlichen Gründen abtritt, verriet: „Drei Dingen soll man im Leben treubleiben: seiner Religion, seiner Frau und seinem Fuß-ballverein.“

LEUTE

GUTACHTEN

Winehouse starb am Alkohol

Soul-Sängerin Amy Winehou-se ist auch einem zweiten Gutachten zu ihrem Tod zu-

folge an einer versehentlichen Alkoholvergiftung gestorben. Die britische Gerichtsmedizinerin Shirley Radcliffe bestätigte die von einer Kollegin bereits festge-stellte Todesursache und bekräf-tigte, es habe sich um einen Un-fall gehandelt.

Winehouse habe nach einer Zeit der Abstinenz „freiwillig Alkohol zu sich genommen – eine absicht-liche Handlung, die eine uner-wartete Wendung nahm und zu

ihrem Tod führte“. Ihr Blutalko-holwert habe das Fünffache der Promillegrenze betragen, bis zu der man Autofahren darf. Diese Menge könne bewirken, dass je-mand „einschläft und nicht mehr aufwacht“, erklärte Radcliffe.

Die 27-jährige Sängerin war am 23. Juli 2011 tot in ihrer Londo-ner Wohnung gefunden worden. Die Untersuchung der Todesum-stände wurde wiederholt, weil die berufliche Qualifikation der ur-sprünglich mit dem Fall betrau-ten Gerichtsmedizinerin ange-zweifelt wurde. dapd

Jetzt ist es endgültig amtlich: Soul-Sängerin Amy Winehouse starb an einer Alkoholvergiftung. Foto: dpa

DIE WULFFS

Vom absehbaren Ende einer Ehe

Überraschend an dieser Nachricht war eigentlich nur die seltsame zeitliche

Parallele. Vor genau einem Jahr trieb die Affäre um den damaligen Noch-Bundespräsi-denten Christian Wulff ihrem Höhepunkt zu. In den ersten Tagen des neuen Jahres 2012 versuchte er, sich noch einmal zu rechtfertigen, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen, Vor-würfe wegen eines Hauskredits und kostenloser Urlaube zu entkräften. Vergeblich.

Gleich nach dem Rücktritt am 17. Februar fragten sich viele, wie lange wohl die Ehe mit Bettina Wulff noch halten wür-de. Nun steht die Antwort fest – auch wenn juristisch gesehen eine Trennung noch keine Scheidung ist. Die junge, at-traktive, immer noch selbstbe-wusste Frau (39) und der blas-se, nun auch aller Macht beraubte und gedemütigte Ex-Präsident (53), das schien nicht mehr zusammenzupassen.

Nicht einmal ein Jahr hat es gedauert, und Hinweise auf das bevorstehende Ende gab es viele. Die offensichtlichsten stammen von Bettina Wulff selbst. Im September kam ihr Buch „Jenseits des Protokolls“ auf den Markt, flankiert von einer Serie von Interviews. Seitdem wissen wir, dass das Paar wegen seiner Eheproble-me therapeutische Hilfe in An-spruch nahm. Unmissverständ-lich ging Bettina auf Distanz zu Christian Wulff. Er habe kaum erkannt, wie schlecht es ihr ge-gangen sei. „Jetzt geht es um mich und meine Söhne“, sagte sie damals. Um ihren Mann ging es ihr weniger.

Begonnen hatte alles 2006 auf einer Reise nach Südafrika. „Ja, in meinem Leben gibt es eine neue Frau“, berichtete der

damalige niedersächsische Mi-nisterpräsident der „Bild“-Zei-tung. Seitdem versorgte das Paar den Boulevard regelmäßig mit ein bisschen Klatsch und Infos aus dem Familienleben. 2008 folgte die Scheidung von Wulffs erster Frau und die Hochzeit mit Bettina, geb. Kör-ner. Dass der Weg des jungen Paares einmal ins Schloss Bellevue führen würde, konnte sich damals niemand vorstel-len. Den steilen Absturz keine

zwei Jahre später auch nicht.

Schon fast vergessen ist inzwi-schen, dass Bettina Wulff als jüngste unter den deutschen Präsidenten-Gattinnen eine gute Figur machte. Sie wirkte modern – mit Tattoo auf dem Oberarm, im Mittelpunkt einer Patchwork-Familie, mit Spiel-ecke im Schloss. Manche sahen in ihr gar die deutsche Antwort auf Frankreichs damalige First Lady Carla Bruni.

Nach quälenden Monaten der Affäre Wulff war es dann aber schneller als gedacht zu Ende mit dem glanzvollen Leben im Schloss. Es ging zurück in das Klinkerhaus nach Großburg-wedel, dessen Finanzierung den Bundespräsidenten so in Bedrängnis gebracht hatte. Doch während Christian Wulff sichtbar litt an seinem erzwun-genen Rücktritt und den weiter laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft, war Betti-na schnell wieder in der Offen-sive. Für den Prothesenher-steller Otto Bock reiste sie zu den Paralympics nach London, ging juristisch gegen Berichte über ihre angebliche Rotlicht-Vergangenheit vor, brachte ihr Buch auf den Markt. Auch Ge-rüchte über eine neue Bezie-hung machten die Runde.

Wulff dagegen stand erst im November in Deutschland wie-der an einem Rednerpult. In Heidelberg sprach er zum The-ma Integration. Davor gab es zwei Auftritte in Italien und in Südkorea, das Echo beschei-den. Eine Karriere als Redner und Vortragsreisender dürfte für ihn noch ganz lange kein Thema sein, zu sehr ist er in den Augen vieler beschädigt durch die Vorwürfe und die Umstände seines Rücktritts.

Das absehbare Ende der Ehe beschäftigt nun die Öffentlich-keit, obwohl oder gerade weil es ganz und gar eine Privatan-gelegenheit ist. Mit Politik hat all das nichts mehr zu tun. Aber Stoff für Bücher ist es be-reits, einen Film soll es auch bald geben. Der Regisseur Die-ter Wedel hält das allerdings für verfrüht. „Im Moment könnte ich nicht entscheiden, wer in dieser Geschichte der Sympathieträger ist und wer der Bösewicht“, sagt er. Thomas Lanig

Der damalige Bundespräsident Christian Wulff und seine Frau Bettina vor Beginn eines Banketts im Jahr 2010. Das Paar hat sich offiziell getrennt, bestätigte der Anwalt der Eheleute. Foto: dpa

14 REISEAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

MAURITIUS

Der Gott des Rums mixt die Cocktails

Wenn Valaytan Cocktails mixt, funkeln seine dunkelbraunen Augen

wie der Rum in den Karaffen seiner Strandbar. Valaytan ist nicht irgendein Barkeeper. Er ist ein Meister seines Fachs, der den milden Zuckerrohr-Rum der Insel mit Zitronen-gras, Zimt, Koriander oder Rosmarin veredelt. Für seine Stammgäste im „Le Saint Ge-rán“ ist er deshalb der Gott des Rums.

Valaytan verkörpert alles, was die Insel im Indischen Ozean mit ihren Palmenstränden und Vulkanbergen für Urlauber so attraktiv macht: Lebensfreude, Vielfalt und Erfindungsreich-tum. Seit fast 40 Jahren arbei-tet Valaytan in dem Resort an der Ostküste der Insel in einem Team, das wie ein Spiegelbild der mauritischen Gesellschaft ist. Moslems, Christen, Buddhisten und Hindus leben und arbeiten dort friedlich und tolerant zusammen.

Die 1,2 Millionen Einwohner der seit Jahrzehnten stabil und demokratisch regierten Insel mit dem ewigen Sommer sind ein Vielvölkergemisch: Als Er-oberer oder Einwanderer ka-men in den vergangenen Jahr-hunderten Europäer, Chinesen, Inder, Araber und Afrikaner auf die nur 65 Kilometer lange und 45 Kilometer breite Insel. Jede Volksgruppe brachte ihre Religion, ihre Sprache und Traditionen sowie ihre Gerich-te mit. So wurde das nachei-nander von Holländern, Fran-zosen und Engländern kolonialisierte Mauritius zu ei-nem Schmelztiegel der Kultu-ren.

Genießern bietet die Insel des-halb eine außergewöhnliche kulinarische Vielfalt – nicht nur an der Bar von Valaytan. Der kam vor einigen Jahren durch Zufall dazu, eigene Rumsorten zu kreieren. Einem Gast war der Rum der Insel nicht kräftig genug. „Da habe ich ihm ge-

sagt: Gib mir ein paar Tage, und ich versuche was“, erzählt Valaytan.

Nach alten Rezepten seiner Großmutter gab er Zitronen-gras, grüne Limonen, Vanille-Schoten und Honig in den wei-ßen Rum und ließ ihn fermentieren. „Nach zehn Ta-gen habe ich den Gast probie-ren lassen, und er war begeis-tert“, berichtet Valaytan. Nach dem ersten Erfolg experimen-tierte er weiter, ergänzte Ros-marin, Zimt und zuletzt sogar Koriander.

Sein Grundprodukt wächst gleich vor der Haustür. Der Rum wird aus dem Zuckerrohr gemacht, das ansonsten zu braunem Zucker verarbeitet wird, erzählt Aschwin Kemans vom Zuckermuseum Aventure du sucre in der Nähe des Bota-nischen Gartens von Pample-

mousses: „500 000 Tonnen Zu-cker produziert die Insel pro Jahr. Das meiste davon geht nach Deutschland“, erklärt Ke-mans in dem sehenswerten Museum, das die Geschichte der Zuckerproduktion und da-mit die der ganzen Insel zeigt.

Schon Ende des 16. Jahrhun-derts legten die Holländer die Plantagen an, die bis heute das Bild der Insel prägen. Von den Küsten mit ihren langen Strän-den erstrecken sich riesige Zu-ckerrohrfelder bis zu den über 800 Meter hohen Bergen im Landesinneren. Die Monokultur passt so gar nicht zur kulinari-schen Vielfalt mit chinesischen, indischen, südafrikanischen, orientalischen, kreolischen und mediterranen Gerichten.

Einfache Restaurants jeglicher Richtung gibt es auf der ganzen Insel, Top-Restaurants für Feinschmecker vor allem in den Urlaubs-Resorts. So lockt das „One & Only Le Saint Ge-rán“ mit der Dependance des indischen Sternekochs Vineet Bhatia. Das bei Golfern ge-schätzte „Constance Belle Mare Plage“ mit zwei eigenen 18-Lochanlagen trumpft mit dem „Blue Penny Café“ auf.

Benannt ist das Gourmet-Lokal nach der Blauen Mauritius. Von der berühmtesten Brief-marke der Welt kann man ein Exemplar im Postmuseum der Hauptstadt Port Louis anschau-en. Im Frühjahr tritt das Resort ins internationale Rampenlicht mit dem „Bernard Loiseau Cu-

linary Festival“. Hier messen sich sechs Michelin-Sternekö-che aus Europa im Team mit je einem mauritischen Koch im Wettkampf um das kreativste und leckerste Gericht.

Wer es einfacher und scharf mag, sollte unbedingt in kreo-lischen Restaurants wie dem „Bambou“ des „Four Seasons Resort“ Currys und das bei den Einheimischen besonders be-liebte Rougaille probieren. In vielen Ferienanlagen können die Gäste die Zubereitung der Gerichte in kreolischen Koch-kursen lernen. „Aber Europäer sollten mit den Chilischoten vorsichtig sein“, warnt der stellvertretende Direktor des „Paradise-Resorts“, Eddy Kwan Tat.

Sein Golf-Hotel liegt auf einer Halbinsel zu Füßen des von der Unesco zum Weltkultur-

erbe ernannten Le Morne Bra-bant. Im 19. Jahrhundert flo-hen Sklaven auf den an der Westküste 556 Meter hoch in den Himmel ragenden Berg. Obwohl die Sklaverei gerade verboten worden war, stürzten sich dort noch viele von ihnen aus Angst vor der Polizei in den Tod. Seitdem ist Le Morne Brabant für die Mauritier das Symbol für den Widerstand ge-gen die Versklavung.

Unter dem imposanten Massiv kocht Didier Jacob im „Dinaro-bin-Resort“. Im Gourmet-Res-taurant „Saveurs des Iles“ mixt er mediterrane, südafrikani-sche, asiatische und kreolische Gerichte zu einem grandiosen, harmonischen Menü. Als krö-nender Abschluss der gesam-ten kulinarischen Vielfalt der Insel fehlt dann eigentlich nur noch ein Rum von Valaytan. Bernhard Krieger

Ewiger Sommer im Paradies: Ein Urlaub auf Mauritius. Foto: dpa

Palmenstrände, türkisfarbene Lagunen und tropische Wälder – Mauritius ist eine der vielfältigsten Inseln im Indischen Ozean.

Wenn Valaytan Cocktails mixt, funkeln seine Augen wie der Rum in den Karaffen seiner Strandbar. Fotos: dpa

FRESH – DIE JUNGE SEITE 15Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

Jugend trifft Krise sehr hartDramatisch ist die Lage auf

dem Arbeitsmarkt für Euro-pas Jugend. Im Euroraum hat fast jeder vierte der unter 25-Jährigen keine Arbeit. In den Krisenländern Griechenland und Spanien ist sogar weit mehr als die Hälfte der Jugendlichen nicht in Lohn und Brot. Insgesamt hatten im November rund 3,73 Millionen Jugendliche in den Eu-roländern keinen Job, wie Sta-tistiker erklärten. In der Eurozo-ne gab es im November binnen eines Jahres den Angaben zufol-ge gut zwei Millionen Arbeitslose mehr. Im Vergleich zum Oktober stieg der Zahl der Arbeitslosen um 113 000. In der gesamten Europäischen Union waren im November gut 26 Millionen Men-schen arbeitslos. Die Arbeitslo-senquote für die 27 EU-Staaten lag damit unverändert zum Vor-monat bei 10,7 Prozent. dpa

AM RANDE MUSIC / VIDEO / GAMES / BOOKS

Bad ReligionEine der dienstältesten (seit

1980) und erfolgreichsten Punkbands (über drei Millio-nen verkaufte Alben) meldet sich 2013 mit ihrem 16. Stu-dioalbum zurück: Bad Religion veröffentlichen das von Joe Barresi produzierte „True North“ auf ihrem Stammlabel Epitaph Records. Auf „True North“ verfeinert die Band ih-ren einst Anfang der 80er-Jah-re in die Welt gesetzten kalifor-nischen Punksound noch einmal.

Young Adult Autorin Mavis trinkt zuviel,

sitzt nach ihrer Scheidung einsam und gelangweilt über dem neuesten Buch einer Ju-gendromanreihe, mit deren Heldin sie ihre eigene Glanz-zeit als schöne Highschool-Queen immer wieder durchle-ben kann. Als sie von der Vaterschaft ihrer ersten großen Liebe erfährt, kehrt sie in ihre Heimatstadt zurück, um Buddy zurückzuerobern – obwohl er glücklich verheiratet und de-pressiv ist. Auf Bluray

Bad Hair YearsKein Kind, kein Kerl, keine

Karriere: „Ich bin Sekretä-rin. Wie mir das passieren konnte, ich weiß es nicht, aber mir war immer bewusst, dass die ersten drei Buchstaben in Assistentin nicht ohne Grund ‚Ass‘ lauten.“ Trotzdem dauert es zehn Jahre, bis M. sich aus den Vorzimmern diverser Chef-etagen befreit. Eine Geschichte zwischen dreißig und vierzig, vom Pärchen zum Single, von München nach Manhattan. Ein Roman von Martina Klink.

DmCDie Darstellung Dantes frü-

her Lebensjahre in einer modernen Umgebung in Devil May Cry wird die gleiche stil-volle Action, den flüssigen Kampfstil und den gewohnt selbstsicheren Hauptdarsteller zeigen, die bereits die früheren Teile dieser Kultserie so ge-prägt haben – doch mit einer neuen, härteren Note. Für DmC hat Capcom das britische Ent-wicklerstudio Ninja Theory an Bord geholt, das für tolle Plots bekannt ist. Für PS3, Xbox360.

STUDIUM

Erfolgreiche Exoten

Sie führen ein Nischen- dasein und sind dünn ge-sät in der Hochschul-

Landschaft: Die Orchideen- fächer. Es gibt sie nur an wenigen Universitäten, sie ha-ben wenige Professuren und Mitarbeiter und wenige Stu-denten. Sie heißen Byzantinis-tik, Jiddistik, Tibetologie oder Papyrologie. Viele von ihnen sind in den Geisteswissen-schaften angesiedelt – doch nicht nur. Auch Disziplinen wie Astrophysik, Mineralogie oder Kristallographie gehören dazu.

„Zu den Orchideenfächern zählt ein Fach dann, wenn es an einer Universität mit höchs-tens drei Professuren vertreten ist oder wenn es an weniger als zehn Prozent der Universi-täten gelehrt wird“, sagt Mecht-hild Dreyer von der Johannes- Gutenberg-Universität Mainz. Dort ist die Arbeitsstelle „Klei-ne Fächer“ angesiedelt, die sich mit einer Bestandsaufnah-me der Orchideenfächer be-fasst. Rund 80 Prozent von ih-nen seien den Geistes- und Kulturwissenschaften zuzu-rechnen. Die übrigen zählen zu den Natur-, Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften. Be-sondere Exoten sind Fächer wie Sobistik oder Thaiistik, die an nur einer Universität ge-lehrt werden.

Eine absolute Seltenheit ist auch die Mediävistik, mit der Gesa Füßle sich in ihrem Stu-dium beschäftigt hat. „Ich habe Skandinavistik, Germanistik

und Anglistik studiert, jeweils mit dem Schwerpunkt Mittelal-ter“, sagt die 36-Jährige, die in Hamburg lebt. „Einfach nur, weil ich es interessant fand.“ Ihr Abitur hat Füßle in Eng-land gemacht, ihr Magister stammt aus Caen in Frank-reich.

Nach dem Studium ging es ge-nauso bunt weiter: „Drei Mo-nate vor dem Ende meines Studiums habe ich mich ge-kümmert.“ Das folgende Jahr hat sie mit Praktika gefüllt. Gleich danach bekam sie eine Stelle als Redakteurin für Fremdsprachen. Über Kon-takte aus einem Praktikum bekam sie dann einen Auftrag für Dänisch – und machte sich bald darauf selbstständig. „Davon lebe ich jetzt prima“, sagt Füßle. Dank der Skandi-navistik sei die Auftragslage bestens.

Gesa Füßle hat den Weg ge-wählt, den auch Sörge Drosten, Partner bei der Unternehmens-beratung Kienbaum, bei vielen Orchideenfächlern für sinnvoll erachtet. „Man studiert ja ein solches Fach aus Leidenschaft.“ Noch wichtiger als in anderen Fächern sei es deshalb, seine Leidenschaft zur Exzellenz zu bringen. Als Spezialist habe man dann beste Chancen, an Schnittstellen zu arbeiten. Ein Orientalist könne zum Beispiel Manager in interkultureller Kommunikation schulen, die nach Nordafrika entsandt wer-den.

Daneben komme es gerade beim Studium eines Orchideen-fachs auf die richtige Fächer-kombination an, sagt Lothar Hoss, Vorsitzender des Bundes-verbandes Selbstständiger Per-sonalleiter. Er hält die Kombi-nation mit einer „harten Disziplin“ wie Rechtswissen-schaft für sinnvoll: „Man bringt viele Kompetenzen mit, die kombiniert mit Fächern wie Jura, BWL oder verschiedenen Ingenieurdisziplinen ein gigan-tisches Feld von Aktivitäten er-öffnen.“

Außerdem rät er, Praktika zu absolvieren. Auf diese Weise könnten sich die Exoten schon früh auf dem Arbeitsmarkt ori-entieren. Ein Vorteil der Absol-venten einiger Orchideenfächer sei, dass sie nicht nur über Sprachkenntnisse und inter-kulturelle Kompetenzen verfü-gen. Einige hätten auch ein Netzwerk in den entsprechen-den Ländern. Das sei für Un-ternehmen sehr wichtig.

Allerdings müssten die Absol-venten ihr Wissen gut präsen-

tieren und verkaufen können – und natürlich am Computer fit sein. Seit der Umstellung von Bachelor auf Master habe sich das in den Orchideenfä-chern aber stark verbessert, sagt die Mainzer Professorin Geyer. Inzwischen würden in den Orchideenfächern auch stärker als früher berufsfeld-bezogene Qualifikationen ver-mittelt – etwa durch Praxis-module, Praktika und sogenannte Lehreinheiten für überfachliche Kompetenzen. Darin werden zum Beispiel Präsentations- oder Moderati-onstechniken vermittelt.

Einen deutlichen Vorteil haben viele Exoten gegenüber Juris-ten und BWLern, so Hoss. Ab-solventen mit einer etwas an-deren Denkhaltung könnten sich oft leichter auf neue Si-tuationen einlassen und über ihren Tellerrand schauen. Durch das Studium sind sie es auch gewohnt, querzudenken und ihre Blickrichtung erklä-ren zu müssen. So lernen sie an der Hochschule Soft Skills quasi nebenbei. Das ist später nicht nur nützlich für die Teamarbeit, sondern auch ein Vorteil bei Jobs im Ausland. „Der reine BWLer oder Inge-nieur muss abspecken, wenn er in einen anderen Kultur-kreis kommt, in dem die Situa-tion oft grundverschieden ist.“ Der vermeintliche Exot habe ihm dann einiges voraus, denn er sei nicht so sehr in seinen Strukturen verhaftet. Verena Wolff

Zu den Orchideenfächern zählt auch die Mineralogie – hier be-stimmt eine Mitarbeiterin des Instituts für Mineralogie der TU Bergakademie Freiberg das Alter von Gesteinsproben. Foto: dpa

16 PRÄVENTIONAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

Überweisung weiterhin vom HausarztAuch nach dem Wegfall der

Praxisgebühr sind Über-weisungen vom Hausarzt zum Facharzt sinnvoll. Zwar sei der Facharztbesuch bis auf wenige Ausnahmen ohne Überweisung möglich, erläu-tert Rainer Sbrzesny von der Unabhängigen Patientenbera-tung Deutschland (UPD). Aber der Hausarzt behalte besser den Überblick und könne die Behandlung entsprechend ausrichten, wenn er seinen Patienten gezielt überweist. Überflüssige Mehrfachunter-suchungen und nicht aufei-nander abgestimmte Medika-mentenverordnungen ließen sich so eher vermeiden. Vor dem Wegfall der Praxisgebühr musste ein Patient, der ohne Überweisung zum Facharzt ging, die Praxisgebühr erneut entrichten, auch wenn er sie schon bei seinem Hausarzt gezahlt hatte. Ausgenommen von der freien Facharztwahl sind unter anderem Patien-ten, die an einem Hausarzt-modell teilnehmen. dpa

Sport hilft bei ZuckerMenschen mit Übergewicht

und erhöhten Blutzucker-werten sollten sich mehr be-wegen, damit sie nicht an Al-tersdiabetes erkranken. Die Gefahr lasse sich deutlich senken, wenn Betroffene 150 Minuten pro Woche ihre Aus-dauer trainieren, erläutert Wolfgang Wesiack, Präsident des Berufsverbands Deut-scher Internisten in Wiesba-den. Das entspricht einem Pensum von dreimal 50 oder sechsmal 25 Minuten wö-chentlich. Ergänzend oder als Alternative biete sich Kraft-training an, es sei allerdings nicht ganz so effektiv wie Aus-dauersport. Wichtig sei, Spaß an der Bewegung zu haben. Bei leicht erhöhtem Blutzu-ckerspiegel sind die Insulin-werte Wesiack zufolge meist schon stark erhöht. Dann spreche man von einer Insu-linresistenz, das heißt, der Patient ist schon unempfind-lich gegen das Hormon Insulin und hat eine Vorstufe von Typ-2-Diabetes. Risikofaktoren seien neben falschen Ernäh-rungsgewohnheiten Überge-wicht und zu wenig Bewegung. Sport könne daher helfen, Muskeln aufzubauen, deren Zellen mehr Energie in Form von Zucker verbrauchen. Das mache sie wieder empfindli-cher gegenüber Insulin und verhindere oder verlangsame die Entwicklung einer Insulin-resistenz. dpa

AM RANDE DIABETES

Gefährlicher Stein im Schuh

Viele Tausend Füße und Zehen werden in Deutschland jedes Jahr

amputiert. Genaue Zahlen gibt es nicht, Schätzungen gehen aber von 40 000 und mehr Operationen aus. Besonders oft sind Diabetiker betroffen. „Durch den erhöhten Blutzu-ckerspiegel bei Diabetes Melli-tus kommt es zu Gefäßschä-den, Durchblutungsstörungen und Ausfällen der für Bein und Fuß zuständigen Nerven“, erklärt Professor Markus Wal-ther, Chefarzt am Zentrum für Fuß- und Sprunggelenk- chirurgie an der Schön Klinik München Harlaching.

Diese Einschränkungen, me-dizinisch als „diabetisches Fußsyndrom“ bezeichnet, führen dazu, dass schon kleinste Fußverletzungen zu Komplikationen führen kön-nen. Nicht nur die Wundhei-lung ist bei Diabetikern deut-lich schlechter, ihre eher trockene Haut neigt auch stärker zu Verletzungen. „Das Tückische ist allerdings, dass durch die Nervenschädigun-gen Verletzungen nur spät oder auch gar nicht wahrge-nommen werden“, sagt Pro-fessor Walther. „Und bis der Diabetiker dann endlich zu-fällig sieht, dass seine Füße verletzt sind, kann bereits eine gefährliche Infektion entstanden sein, die dann lei-der nicht immer geheilt wer-den kann.“

Ein typischer Fall: Am Wo-chenende ist der Enkel zu Be-such und spielt mit dem Groß-vater Lego: „Dabei gelangt ein Spielstein in den Schuh des Großvaters, der davon nichts bemerkt“, berichtet Professor Walther von einer tatsächli-chen Begebenheit. Über meh-rere Tage trägt der Großvater immer wieder den Schuh, ohne den Stein zu bemerken.

Als er die Druckstelle am Fuß registriert, ist es zu spät: „Die Verletzung war so weit fortge-schritten, dass wir amputie-ren mussten“, sagt Walther und betont: „Diese Geschichte ist auch deshalb so traurig, weil sie vermeidbar gewesen wäre.“ Der Experte rät des-halb allen Diabetikern mit Fußproblemen dringend, die Schuhe vor dem Anziehen im-mer genau abzutasten. „Das klingt für viele Betroffene übertrieben, ist aber ein ganz wichtiger Grundsatz für die Fußgesundheit.“

Ob die Füße bereits in Mitlei-denschaft gezogen worden sind, merkt man nicht gleich. Im Anfangsstadium sind die Symptome häufig noch un-auffällig. Warnzeichen sind eine trockene Haut oder eine verringerte oder fehlende Schweißbildung. „Im weite-ren Verlauf der Erkrankung zeigen sich weitere Verände-rungen deutlicher“, sagt der Experte. „Betroffene berich-

ten über das Gefühl, wie auf Watte zu gehen, oder von ei-nem Kribbelgefühl an den Beinen wie Ameisenlaufen.“ Spätestens jetzt wird es Zeit, sich zu einem Spezialisten zu begeben, zum Beispiel in eine diabetische Schwerpunktpra-xis oder in eine Fußambu-lanz. „Diabetiker sollten sich grundsätzlich ein- bis zwei-mal pro Jahr vom Experten durchchecken lassen“, sagt Walther.

„Wer Probleme mit den Füßen hat, sollte sich auch in die Hände medizinischer Fußpfle-ger, sogenannter Podologen, begeben“, rät der Professor. Hier besteht jedoch häufig eine Hemmschwelle. Nicht je-der möchte die Hände frem-der Menschen an den eigenen Füßen sehen. Das erlebt auch Annette Lübbehüsen, Podolo-gin mit einer Schwerpunkt-praxis für Risikopatienten in Dinklage, im Gespräch mit vielen ihrer Patienten: „Oft wird mir erzählt, dass man sich lange vor dem Termin ge-drückt hat, vor allem wenn die Füße nicht mehr so schön aussehen.“ Scham sei jedoch beim ausgebildeten Podologen nicht nötig: „Die Behandlung und Pflege von erkrankten Füßen ist schließlich unser Beruf.“

Zwei Jahre dauert die Ausbil-dung zum Podologen mindes-tens, mit Weiterbildungen und

Schwerpunktzertifikaten län-ger. „Fußpfleger darf sich in Deutschland jeder nennen, auch ohne Ausbildung, des-halb ist es so wichtig, dass Patienten sich genau über die Ausbildungshintergründe in-formieren.“ Beim Podologen erwartet Patienten nämlich weitaus mehr als reine Fuß-pflege: „Wir schauen uns den Fuß ganz genau an, messen die Sensibilität und Fußpulse und machen einen umfassen-den Befund“, erklärt Lübbe-hüsen. Neben Nägelschneiden und Hornhautentfernung ge-hört zur Aufgabe des Podolo-gen auch das Erkennen kleinster Verletzungen oder Pilzerkrankungen. „Wir thera-pieren Risse in den Fersen, wie sie bei Diabetikern häufig vorkommen, und versorgen Problemzonen, wie zum Bei-spiel Krallenzehen, durch spezielle Polsterungen.“

Auch die Schuhe werden be-trachtet, um Fehlstellungen oder Druckgefahren zu erken-nen. Rund eine Stunde dauert so eine Behandlung. Die Kran-kenkasse zahle leider nicht bei jedem Diabetiker, bedau-ert die Expertin: „Erst wenn eine Angiopathie, also eine Gefäßschädigung, oder eine Neuropathie, eine Beeinträch-tigung der Nervenfunktion, di-agnostiziert wird, gibt es die medizinische Fußpflege für Diabetiker auch auf Rezept.“ Bettina Levecke

Viele Tausend Füße und Zehen werden in Deutschland jedes Jahr amputiert. Genaue Zahlen gibt es nicht, Schätzungen gehen aber von 40 000 und mehr Operationen aus. Besonders oft sind Diabetiker betroffen. Foto: dapd

FITNESS, BEAUTY & WELLNESS 17Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

Forscher: Pille macht nicht dickFrauen müssen Forschern zu-

folge in der Regel keine Angst haben, dass sie durch die Anti-Baby-Pille dick werden. Denn hormonelle Verhütungs-methoden führen sehr wahr-scheinlich nicht zu einer star-ken Gewichtszunahme. Zu diesem Schluss kommen For-scher des internationalen Wis-senschaftlernetzwerks Cochra-ne Collaboration nach einer Auswertung mehrerer Studien zu Verhütungsmitteln. Gäbe es einen starken Einfluss auf das Gewicht, wäre dieser in den Studien aufgefallen, erläutert das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesund-heitsweisen (IQWiG) unter Be-rufung auf die Auswertung. Nicht auszuschließen sei aber, dass Frauen in Einzelfällen zu-nehmen könnten. Nimmt eine Frau nach Beginn der hormo-nellen Verhütung zu und ver-mutet sie einen Zusammen-hang mit dem Mittel, könnte sie ihren Frauenarzt nach Alter-nativen fragen. Das rät das IQWiG auf seinem Portal Gesundheitsinformation.de. Zu den hormonellen Verhütungs-methoden zählen die Pille, der Vaginalring und Verhütungs-pflaster. Möglich seien andere Präparate, andere Hormonkom-binationen, geringere Dosierun-gen oder auch nicht-hormonelle Verhütungsmittel. Das können zum Beispiel chemische Mittel wie Scheidenzäpfchen sein oder Barrieremethoden wie Kondom und Diaphragma. dpa

Beim Inhalieren normal atmen Wer bei einer Erkältung in-

haliert, muss dabei nicht extra tief Luft holen. Am besten sei es, normal zu atmen. Wer zum Inhalieren Topf oder Schüs-sel nutzt und sich dabei ein Tuch über den Kopf zieht, sollte es immer mal wieder anheben, um etwas Dampf entweichen zu lassen. Das erläutert Michael Deeg, Vorsitzender des Landes-verbandes Baden vom Berufs-verband der Hals-Nasen-Ohren-ärzte. Andernfalls könne es sein, dass der Kreislauf zu sehr belastet und dem Anwender da-durch schwindelig wird. Außer-dem reiche es völlig, nur leicht erhitztes Wasser zu verwenden. Kochen dürfe es keinesfalls. Einfacher ist das Inhalieren mit sogenannten Verneblern. Diese Geräten vernebeln das Wasser in winzige Tröpfchen, die ganz tief in die Atemwege gelangen können. Das sei besonders bei einer Bronchitis sinnvoll, sagt Deeg. Dem Wasser in Verneb-lern könne Salz zur weiteren Befeuchtung der Atemweg-schleimhäute zugesetzt wer-den. dpa

AM RANDE

POWER

Frühstück erhöht Konzentration am Arbeitsplatz

Nehmen sich Berufstätige die Zeit, am Morgen in Ruhe zu frühstücken,

sind sie am Arbeitsplatz kon-zentrierter. „Nach der Nacht sind die Akkus des Körpers leer“, sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik.

Auch im Schlaf verbrennt der Körper Energie – beispielswei-se für den Herzschlag und um

die Körpertemperatur kon-stant zu halten. Nach dem Aufwachen brauche er des-halb neue Energie. Wer sich am Morgen keine Zeit zum Frühstücken nimmt, sei eher müde und komme mit der Ar-beit langsamer voran.

Der Tag sollte deshalb immer mit einem belegten Vollkorn-brot oder einem Müsli begin-nen. „Dazu kann Tee, Kaffee

oder Wasser getrunken wer-den“, so Morlo. Wichtig sei da-bei jedoch, nicht zu viel und zu fett zu essen. Denn sonst sei der Körper so stark mit der Verdauung beschäftigt, dass sich das negativ auf die Kon-zentration auswirkt. Auf viel Streichfett oder viel fettreichen Aufschnitt wie Leber- oder Teewurst sollte am Morgen deshalb lieber verzichtet wer-den.

Muss es dann tatsächlich ein-mal am Morgen schnell gehen, sollten Arbeitnehmer zumin-dest ein Glas Saft oder ein Glas Milch zu Hause trinken. Mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sei das jedoch nicht. Spä-testens im Büro oder am Ar-beitsplatz sollte dann etwas Ordentliches gegessen werden. Falsch sei es auch, mit dem Essen bis zum Mittagstisch zu warten. dpa

ERNÄHRUNG

Mit leichter Küche zum Wunschgewicht

Nach den üppigen Fest- essen im Dezember ha-ben Diäten im Januar

Hochkonjunktur. Solange sie konsequent umgesetzt werden, sind sie meist von Erfolg ge-krönt. Doch danach droht der sogenannte Jo-Jo-Effekt. „Wir sind Gewohnheitstiere“, sagt Alexandra Borchard-Becker von der Verbraucher Initiative in Berlin. Nach der erfolgrei-chen Diät werden meist die al-ten Essgewohnheiten wieder aufgenommen. „Und zack ha-ben Sie das Gewicht wieder drauf.“ Wer nachhaltig abneh-men will, muss daher seine Ge-wohnheiten verändern. Wichti-ge Stellschrauben sind die Wahl und die Menge der Zutaten so-wie die Art der Zubereitung.

Die größten Hürden auf dem Weg zu leichter, kalorienarmer Ernährung sind Fett und Zucker. Durch bewussten und maßvollen Einkauf lassen sich diese redu-zieren. Verlockende Aufschriften wie „leicht“ oder „kalorienarm“ helfen dabei kaum weiter. „Light-Produkte sind nicht nur teuer“, sagt Gabriele Graf, Ernährungs-beraterin bei der Verbraucher-zentrale Nordrhein-Westfalen. „Sie verleiten gerne dazu, dass man mehr von ihnen nimmt. Damit spart man dann keine Ka-lorien ein.“ Sie empfiehlt statt-dessen, die Angaben zum Nähr-wert, besonders zu Fett und Zucker, im Blick zu haben.

Besonders einfach ist das bei Milchprodukten, weil deren Fettgehalt auf den Packungen gekennzeichnet sein muss. Zum Butterkäse mit 60 Prozent Fett lassen sich Alternativen finden, und statt Crème fraîche mit 40 Prozent bietet sich Saure Sahne mit zehn Prozent an. An der Wursttheke sind fettärmere Sor-ten wie gekochter Schinken, Bratenaufschnitt oder Corned Beef die bessere Wahl. Bei ge-räuchertem Schinken sieht man den Fettrand und kann ihn ab-schneiden. Viele solcher kleinen Schritte wirken in ihrer Summe.

Bei weiter verarbeiteten Pro-dukten wird aus dem bewuss-ten Einkauf schnell eine müh-same Angelegenheit: Die Zutatenlisten von Fertiggerich-ten sind oft endlos. Doch solche Lebensmittel sollten ohnehin eine untergeordnete Rolle spie-len. „Bei diesen Produkten habe ich keine Möglichkeit, Ka-lorien einzusparen, da ich ein-zelne Zutaten nicht rausneh-men kann“, sagt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik. Genau die Mög-lichkeit, Zutaten individuell zu dosieren, eröffnet jedoch viele Möglichkeiten zur Kalorien- ersparnis.

So lohnt es sich etwa beim Zu-cker in Backrezepten mit der Menge zu experimentieren. Oft wird das Naschwerk auch mit zwei Drittel der angegebenen Menge süß genug. Mürbeteig, Hefeteig und Quark-Öl-Teig las-sen sich – gerade wenn sie mit

süßen Früchten belegt oder ei-nem süßen Guss überzogen werden – gut ohne Zucker zu-bereiten.

Fett findet in Form von süßer Sahne gerne und oft mehr als notwendig Verwendung in Sup-pen, Soßen und Desserts. „Im Kartoffelgratin beispielsweise kann sie ganz oder teilweise durch Milch ersetzt werden“, sagt Morlo. Gemüsesuppe lasse sich mit einer geriebenen Kar-toffel binden. Wird die Suppe zudem püriert, entstehe eine cremige Substanz, bei der man die Sahnezugabe nicht vermis-se. Borchard-Becker regt an, statt Schlagsahne vierprozenti-ge Kondensmilch zu verwen-den.

Auch durch die Wahl der Zu-bereitungsform lässt sich eine ganze Menge Fett einsparen. Beim Gemüse ist schonendes Dünsten oder Dämpfen die Me-

thode der Wahl. Fleisch lässt sich im Backofengrill, im Brat-schlauch oder in der beschich-teten Pfanne ohne Fett garen. Wer auf den Geschmacksträger nicht verzichten mag, sollte ihn sparsam einsetzen. „Mit dem guten Schuss aus der Flasche dosiert man Öl meist viel zu großzügig“, sagt Borchard-Be-cker. Sie rät, die Bratpfanne mit dem Pinsel einzustreichen. „Dafür genügt sogar ein halber Teelöffel.“

Bei allen Veränderungen in der Ernährung – leichte Küche be-deutet nicht kompletter Ver-zicht. Die eine oder andere Sünde ist durchaus erlaubt – zumal sie ausgeglichen werden kann. „Zu einer fetten Portion Fleisch muss ich nicht unbe-dingt Bratkartoffeln essen“, er-läutert Graf. „Pellkartoffeln sind eine leckere Alternative, eine große Portion Gemüse ein guter Ersatz.“ Eva Neumann

Statt schwer und kalorienreich besser leicht und lecker: Wer dauerhaft abnehmen will, sollte auf fett- und zuckerarme Kost setzen. Foto: dpa

18 IHR GELD, IHR RECHTAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

Keine Versicherung auf dem Weg von Freundin zur ArbeitWer auf dem Weg von der Wohnung einer Freundin

zur Arbeit verunglückt, hat keinen Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen Unfallversicherung. Das Landessozialgericht in Mainz wies in einer Entschei-dung die Klage eines Mannes ab, der 2009 auf der Fahrt zur Arbeit bei einem schweren Autounfall an der Wirbelsäule verletzt wurde. Die Richter begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Entfernung von der Wohnung seiner Verlobten mit rund 55 Kilometern achtmal so lang gewesen sei wie der übliche Fahrtweg des Elektrikers. Diese Differenz sei unverhältnismäßig groß. Nach dem Unglück hatte die zuständige Unfallkasse es abgelehnt, einen Wegeunfall anzuerkennen. Das Verwaltungsgericht Koblenz hatte in erster Instanz zugunsten des Verunglückten entschieden. Auch der Weg von einer an-deren als der eigenen Wohnung könne versichert sein. In dem Verfahren hatte der Mann angegeben, er habe vor dem Unfall regelmäßig mehr-mals in der Woche bei seiner Verlobten übernachtet und dort seinen Lebensmittelpunkt gehabt. Das Landessozialgericht kam jedoch zu dem Schluss, der Kläger habe die Wohnung seiner Freundin nicht wie eine eigene benutzt, sondern sei dort nur zu Besuch gewesen. (L 4 U 225/10)

Mieter müssen Modernisierung auf eigene Kosten nachweisen könnenMieter müssen es nachweisen können, wenn sie ihre Wohnung auf

eigene Kosten modernisiert haben. Andernfalls ist der Vermieter berechtigt, wohnwerterhöhende Merkmale wie etwa ein modernes Bad als Grundlage für eine Mieterhöhung zu nehmen. Das entschied das Amtsgericht Berlin-Schöneberg. In dem verhandelten Fall hatte ein Ver-mieter die Miete für eine Wohnung angehoben. Als Begründung führte er unter anderem das moderne Bad an. Die Mieter wollten der Mieter-höhung nicht nachkommen. Der Grund: Das Badezimmer hätten sie selbst gefliest und auch die Badewanne auf eigene Kosten eingebaut. Das Gericht lies diese Argumente aber nicht gelten. Denn den Beweis für ihre Behauptung blieben die Mieter schuldig. (Az.: 19 C 381/11)

§ AKTUELLE URTEILE INTERNET

Abmahnung ernst nehmen

Wer eine Abmahnung für Rechtsverletzun-gen im Internet im

Briefkasten findet, muss nicht in Panik geraten. Ernst nehmen sollte der Empfänger solche Schreiben aber auf jeden Fall, warnt Till Kreutzer vom Online-portal „irights.info“. „Mit Ab-mahnungen ist nicht zu spa-ßen“, sagte er. Jede Summe bezahlen und ungelesen alles unterschreiben sollten Betrof-fene aber nicht – denn sonst zahlen sie möglicherweise zu viel oder öffnen gleich der nächsten Abmahnung Tür und Tor.

Inzwischen werden Privatper-sonen nicht mehr nur für ille-gale Downloads von Musik und Filmen, sondern auch für an-dere Urheberrechtsverletzun-gen im Internet abgemahnt. In einem aktuellen Fall geht es zum Beispiel um einen Link auf Facebook: Weil das soziale Netzwerk daneben automatisch ein urheberrechtlich geschütz-tes Vorschaubild einblendete, soll der Betreiber des Profils nun 1800 Euro zahlen, berich-tet die Kölner Anwaltskanzlei

Wilder Beuger Solmecke. „Das ist nur ein Beispiel von vielen“, sagte Kreutzer. Nicht jede Rechtsverletzung geschehe aus böser Absicht.

Zu jeder Abmahnung gehört eine sogenannte Unterlassungs-erklärung. Mit dieser verspricht der Unterzeichner, die Rechts-verletzung nicht noch einmal zu begehen. Hält er sich nicht daran, wird er eventuell gleich wieder abgemahnt. Die vorfor-mulierte Erklärung ist aber in vielen Fällen zu umfassend oder zu vage, warnte Kreutzer. „Ich würde schon darauf ach-ten, dass ich nicht zu viel ver-

spreche.“ Betroffene könnten sich etwa von einem Urheber-rechtsanwalt dazu beraten las-sen, an welchen Stellen sich die Erklärung zu ihren Gunsten ändern lässt.

Und auch die in der Abmah-nung geforderte Geldsumme mit Anwaltsgebühren und Schadenersatz sei nicht in Stein gemeißelt, sagte der Jurist: „Eine Abmahnung ist zuerst einmal eine Forderung.“ In vie-len Fällen gebe es aber Ver-handlungsspielraum, denn ge-setzlich festgelegt sind die Summen nicht: „Es gibt Kanz-leien, die verlangen für eine Rechtsverletzung 2000 Euro, andere für die gleiche nur 200.“

Was auch immer der Empfän-ger einer Abmahnung tut – schnell muss es auf jeden Fall geschehen. „In der Abmahnung stehen oft exakte Fristen“, er-klärte Kreutzer. „Die würde ich auf jeden Fall einhalten.“ Denn sonst werde aus der Abmah-nung schnell eine einstweilige Verfügung. „Und das wird dann richtig teuer.“ Tobias Hanrath

VERKAUF

Entrümpeln mit dem Internet

Nach den Festtagen kann in vielen Haushalten entrümpeln angesagt

sein – etwa wenn viele Ge-schenke unter dem Weih-nachtsbaum lagen und nun Platz für das Neue geschaffen werden muss. Auch sonst sam-melt sich in Haus oder Woh-nung über die Jahre so man-ches an. Inzwischen gibt es zahlreiche Wege, gebrauchte Ware über das Internet loszu-werden und damit auch noch Geld zu verdienen.

Onlinehändler: Große Mengen Bücher, Tonträger, Filme oder Videospiele lassen sich sehr einfach und bequem an Online-händler verkaufen. Der Nutzer muss nur den Strichcode des Artikels auf einer der Internet-seiten eingeben und erfährt so-fort den Preis. So lassen sich schnell und einfach ganze Bü-cherkisten eingeben. Die Inter-netseite von wirkaufens.de etwa ist eine Anlaufstelle für den Verkauf elektronischer Ge-räte wie Handys oder MP3-Player. Der Händler rebuy.de kauft neben Büchern, Tonträ-gern und Filmen auch Compu-ter-Software an. Der Buch- und Medienhändler Momox holt die Ware sogar kistenweise von zu Hause ab, der Weg zur Post bleibt dem Verkäufer erspart.

Ähnlich funktioniert gebraucht-medien-ankauf.de. Die Erlöse fallen zwar oft vergleichsweise gering aus, aber es ist schnell und bequem.

Auktions-Plattformen: Ge-brauchte Dinge im Internet zu versteigern, kostet Zeit, kann aber spannend und lukrativer sein. Um einen Artikel erfolg-

reich zu verkaufen, sind aussa-gekräftige Fotos und eine genaue Artikelbeschreibung wichtig. Auch um die Verpa-ckung und den Versand muss sich der Verkäufer kümmern. Wem Auktionen zu unsicher sind, der kann auch einen Fest-preis setzen. Zudem ist es wich-tig, die Haftung für Sachmängel auszuschließen, damit der Ver-

käufer nicht für Mängel haftbar gemacht wird, die erst nach dem Verkauf entstanden sind. Am bekanntesten ist wohl Ebay, die sehr große Reichweite ist hier der Vorteil. Alternativ gibt es noch die kostenlose Plattform Hood, allerdings mit vergleichs-weise geringer Reichweite, die am Ende entscheidend für den Verkaufspreis sein kann.

Online-Marktplätze: Bücher finden recht gut über Online-Marktplätze einen Abnehmer. Die funktionieren ähnlich wie die Sofort-Kauf-Angebote bei Ebay. Sowohl bei Amazon als auch bei Booklooker können Bücher, Tonträger, Filme und Spiele ihren Besitzer wechseln. Der Verkäufer sollte die Ware dafür genau beschreiben und gute Fotos hochladen. Dann heißt es abwarten, bis sich ein Käufer findet. Das kann manchmal sehr lange dauern. Nach Angaben der Verkäufer bei Booklooker finden dort mo-natlich ein bis zwei Prozent der Angebote einen Käufer. Dort gilt: Je mehr Bücher im Ange-bot, desto besser. Beide Markt-plätze verlangen eine Verkaufs-provision, die abhängig vom erzielten Verkaufspreis ist. Zu-dem muss sich der Verkäufer um die Verpackung und den Versand kümmern.

Online-Kleinanzeigen: Auch im Internet gibt es Plattformen für Kleinanzeigen. Auf Porta-len wie etwa quoka.de, markt.de, kalaydo.de oder bei Ebay-Kleinanzeigen können auch Möbel, Schmuck, Spiel-zeug und Fernseher zum Ver-kauf angeboten werden. Aller-dings sind diese Plattformen schwer zu überblicken, da es sehr viele gibt, und sie oft ge-ringe Reichweiten haben. Die Online-Kleinanzeigen eignen sich aber gut für Artikel, die sich schlecht verschicken las-sen, wie etwa ein Sofa oder die alte Waschmaschine.

Tauschbörsen: Bei Tausch-börsen gibt es für die ange-botenen Artikel kein Geld, sondern die jeweilige Wäh-rung der Tauschbörse auf ein Konto gutgeschrieben. Davon kann der Verkäufer dann im Gegenzug etwas von einem weiteren Anbieter in der Tauschbörse erwerben. Der Verkäufer trägt die Kosten für Verpackung und Versand. Tauschbörsen haben meist eine sehr geringe Reichweite. Bei tauschzone.de werden aber beispielsweise nicht nur Gegenstände getauscht, son-dern auch Mitfahrgelegenhei-ten oder Hilfe beim Umzug. AFP

Per Internet kommt nicht nur Gutes ins Haus. Grafik: LVZ

Die alten DVDs will keiner mehr sehen: Im Internet gibt es genug Aufkäufer für die Silberscheiben. Foto: André Kempner

RENTENVERSICHERUNG

Nicht gezahlte Sozialabgaben auf Rekordhoch

Die Deutsche Rentenversi-cherung Bund (DRVB) hat im vergangenen Jahr

bei Unternehmen eine Rekord-summe an Nachforderungen für nicht gezahlte oder zu we-nig entrichtete Sozialabgaben für Beschäftigte eingetrieben.

Die Nachforderungen hätten sich auf 432 Millionen Euro be-laufen, erklärte ein Sprecher der DRVB in Berlin. Der Deut-sche Gewerkschaftsbund (DGB) kritisierte, Arbeitgeber entzö-gen sich zunehmend ihrer so-zialen Verantwortung.

2009 habe sich das Volumen der Nachforderungen für Sozi-alversicherungsbeiträge noch auf 366 Millionen Euro belau-fen, erklärte der DRVB-Spre-cher. 2010 waren es 371 Mil-lionen Euro, 2011 rund 415 Millionen Euro.

Das Rekordniveau bei den Nachforderungen wurde im vergangenen Jahr demnach erreicht, obwohl 2012 über 20 000 Arbeitgeber weniger geprüft wurden als noch 2011. Damals belief sich die Zahl der Überprüfungen von Unterneh-men laut DRVB auf 431 000, 2012 waren es demnach 409 400.

2009 wurden den Angaben zufolge 403 000 Arbeitgeber geprüft, 2010 waren es 410 000. „Immer öfter versu-chen sich Arbeitgeber ihrer sozialen Verantwortung zu entziehen“, sagte die stellver-tretende DGB-Vorsitzende An-nelie Buntenbach, die zugleich Vorsitzende im Vorstand des DRVB ist.

Sozialversicherungsbeiträge nicht zu zahlen sei „zutiefst

unsozial und der Versuch, für höheren Profit die sozialen Ri-siken allein auf dem Rücken

der Arbeitnehmer abzuladen“. Das sei „kein Kavaliersdelikt“, sondern müsse kontrolliert und entsprechend geahndet werden, kritisierte Bunten-bach.

Der Betrug werde durch kurz-fristige oder nicht abgesicherte Beschäftigung, Werkverträge, Scheinselbstständigkeit und Mi-nijobs begünstigt. Der Sprecher der DRVB warnte hingegen da-vor, die Daten der Betriebsprü-fungen überzuinterpretieren. „Aus der steigenden Höhe der Forderungen kann kein Trend abgeleitet werden“, erklärte er. Die DRVB habe in der Betriebs-prüfung neue Felder übernom-men.

Dadurch steige auch die Höhe des potenziellen Abgabevolu-mens, das durch die DRVB kontrolliert wird – und ent-

sprechend auch die Nachfor-derungen. Die CDU/CSU-Bun-destagsfraktion forderte angesichts der Zahlen „schar-fe Kontrollen und eine konse-quente Ahndung von Beitragshinterziehung“. Ar-beitnehmer dürften „nicht die Verlierer sein, denn es kann und darf nicht sein, dass Ar-beitgeber auf Kosten ihrer ei-genen Mitarbeiter Gewinne erschleichen“, erklärte die stellvertretende Fraktionsvor-sitzende Ingrid Fischbach (CDU).

Bei einer Straftat im Zusam-menhang mit Beitragshinter-ziehung sieht das Strafgesetz-buch Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren oder Geldstra-fen vor. Die Deutsche Renten-versicherung prüft alle vier Jahre jeden Arbeitgeber in Deutschland. AFP

METROPOLE

Ein Bett für ausgeraubte Touristen

Bei Jürgen Mark hat schon so mancher Berlin-Trip ein jähes Ende gefunden.

Wenn Touristen das Geld ge-raubt wird, die Urlaubskasse verloren geht oder Pässe ver-schwunden sind, hilft der 51-Jährige in der schwierigen Lage mit einem warmen Bett. Er ist Leiter der Notübernach-tung Franklinstraße in Berlin-Charlottenburg. Seit Jahren su-chen zunehmend mehr Menschen Zuflucht in dem Heim – nicht nur Obdachlose und mittellose Touristen, son-dern immer häufiger auch Menschen, deren Traum von einem neuen Leben im Ausland wegen der Euro-Schuldenkrise ausgeträumt ist.

Noch ist es ruhig in dem Back-steinhaus. Jürgen Mark erledigt Büroarbeit am Computer. In wenigen Stunden öffnet der So-zialarbeiter die Eingangstür zu der kostenlosen Notübernach-tung. Von 18 bis 8 Uhr ist das Haus Anlaufstelle für jene, die kein Dach über dem Kopf ha-ben. „Aus welchem Grund auch immer“, fügt Mark hinzu. 23 145 Übernachtungen zählte er 2011. Im vergangenen Jahr werden es nach seiner Schät-zung wohl noch mehr gewesen sein. Zu 88 Prozent sei das Heim im Schnitt ausgelastet. 23 Zimmer gibt es mit drei bis vier Betten pro Raum.

Die meisten Touristen kommen ab Ostern in die Notunterkunft. Im Herbst und Winter seien es weniger, sagt der Leiter. Er kennt die Geschichten der bei

ihm Gestrandeten: Nicht weni-ge haben sich mit ihrem Aus-flug nach Berlin finanziell über-nommen oder ihnen wurde das Geld gestohlen oder die Pässe sind weg. Doch wohin in Berlin ohne Geld für ein Hotel oder ein Ticket zurück in die Hei-mat? „In solchen Fällen reicht die Polizei unsere Adresse wei-ter“, erzählt Mark. Andere kommen von Krankenhäusern oder werden von Bezirks- ämtern in die Franklinstraße geschickt.

Mark und seine Mitarbeiter

klemmen sich nach Ankunft der Hilfebedürftigen nicht selten ans Telefon und nehmen Kon-takt zu den jeweiligen Botschaf-ten auf, die dann versuchen, die Familien in den Heimatlän-dern zu kontaktieren. Der Sozi-alarbeiter kennt Fälle, wo Ver-wandte Geld aus der Nachbarschaft zusammenkratz-ten oder auf das nächste Gehalt warteten, um die Summe für den Rückflug überweisen zu können. Zwischen einer und sechs Nächte bleiben die Meis-ten in dem Gebäude, notfalls auch länger.

Vergangenen Sommer klopfte ein junger Mann aus Neusee-land an die Tür. „Er war Mitte zwanzig“, erinnert sich Mark. Mit Freunden kam er nach Eu-ropa und wollte sich mit Musik über Wasser halten. „Bis sie sich im Suff zerstritten und er allein dastand“, erzählt Mark. Mehr als zwei Monate schlief der Neuseeländer in der Frank-linstraße, bis er seinen Rück-flug antrat.

„Menschen, die nicht aufs Flug-zeug angewiesen sind, raten wir, dass sie an den Wochen-

enden zunächst an die Berliner Bahnhöfe gehen und Fahrgäste fragen, ob sie mit einem Wochenend-Ticket unterwegs sind“, erklärt der 51-Jährige. Oft könnten sie dann kostenlos mitfahren, weil mit einer sol-chen Fahrkarte bis zu fünf Per-sonen reisen können.

Menschen aus 91 verschiedenen Nationen schliefen allein 2012 in der Unterkunft. Der Anteil an Ausländern unter den bedürfti-gen und mittellosen Übernach-tungsgästen liegt bei 30 Pro-zent. Die vom Senat getragene Einrichtung steht in der Träger-schaft der Berliner Stadtmission und des Caritasverbands. Sie wurde vor 25 Jahren eröffnet.

Seit einigen Monaten beobach-tet der Heimleiter eine neue Entwicklung: Immer öfter su-chen Familien aus Deutschland die Unterkunft auf, die sich im Ausland eine neue Existenz auf-bauen wollten, aber finanziell gescheitert sind. Das habe oft mit der Euro-Schuldenkrise zu tun, erklärt der Sozialarbeiter. „Sie kommen zurück ohne fes-ten Wohnsitz.“ Viele wählten die Hauptstadt in der Annahme, sie biete bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt.

Mark kennt aber auch Fälle von Berlinern, die sich ausgesperrt haben oder deren Untermieter mit dem Haustürschlüssel nicht zu erreichen waren. Statt die Nacht im Freien zu verbringen, steuerten sie dann die Einrich-tung in der Franklinstraße an. Christian Thiele

Sozialabgaben: 432 Millionen Euro wurden zu wenig gezahlt. Foto: dpa

Wenn Touristen das Geld geraubt wird, die Urlaubskasse verloren geht oder Pässe verschwunden sind, hilft Sozialarbeiter Jürgen Mark in der schwierigen Lage mit einem warmen Bett. Foto: dapd

SOZIALES 19Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

20 SPORTAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

ANHÄNGER

Fantreffen bei der DFL: „Noch viel Redebedarf“

Fanvertreter und Deut-sche Fußball Liga sind nach den monatelangen

Streitigkeiten um das Sicher-heitskonzept einen großen Schritt aufeinander zugegan-gen. Über zwei Stunden lang saßen etwa 20 Verantwortli-che auch aus der Ultra-Szene auf Einladung der DFL in Frankfurt/Main mit den Spit-zenfunktionären Christian Seifert und Andreas Rettig zu-sammen. „Es gab viel Redebe-darf und es gibt immer noch viel Redebedarf“, sagte Jan-Henrik Gruszecki als Sprecher des Aktionsbündnisses „12:12“. „Die DFL hat klarge-stellt, dass sie künftig die Fan-interessen noch mehr in den Mittelpunkt stellen wird.“

Der neue DFL-Geschäftsführer Rettig kündigte an, dass vo-raussichtlich Ende März ein weiteres Treffen in dieser Run-de stattfinden werde, bei dem die künftige Einbindung von

Fanvertretern in den Struktu-ren von DFB und DFL bespro-chen werden soll. „Alle beim heutigen Treffen Anwesenden waren sich darüber einig, dass der Austausch notwendig ist, auch weil in vielen Punkten noch Redebedarf bestand und weiterhin besteht“, sagte auch Rettig in einer DFL-Pressemit-

teilung. „Außerdem besteht Einigkeit darüber, dass gene-rell ein besonderes Augenmerk auf die Wahrung von Fan- interessen gelegt werden soll.“

Konkrete Ergebnisse gab es nicht, Rettig hatte aber schon zuvor gewarnt, von einem Fangipfel zu sprechen. In der

DFL-Zentrale waren neben Seifert und Rettig mit Hendrik Große Lefert auch der Sicher-heitsbeauftragte des Deut-schen Fußball-Bundes (DFB) sowie Sprecher der Fanbeauf-tragten, der Koordinations-stelle Fanprojekte (KOS), der Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte, von „Unsere Kurve“, „ProFans“, „12:12“ und „Kein Zwanni“ dabei.

Gruszecki bestätigte, dass die Schweigaktionen in den Bun-desliga-Stadien, die vor der Winterpause bundesweit für Aufsehen gesorgt hatten, in der Rückrunde nicht fortge-führt werden – es sei denn, „dass repressive Maßnahmen eingesetzt werden“. Mit der Aktion hatten Fans zeitweise aus vielen Lagern unter ande-rem gegen verschärfte Sicher-heitskontrollen und Einschrän-kung von Kartenkontingenten für Auswärtsspiele protestiert. Die Ligaversammlung hatte

am 12. Dezember das mehr-fach modifizierte Sicherheits-konzept verabschiedet.

Die organisierten Anhänger wollen den Fußball „fan-freundlicher machen“, so Gruszecki. Auf der Tagesord-nung im März könnte zum Bei-spiel das Verbot, Materialien für bestimmte Choreographien in die Arenen einzuführen, auf der Tagesordnung stehen.

„Ich empfand es positiv und auch glaubwürdig“, sagte KOS-Sprecher Gabriel zu dem Treffen. Im Vorfeld habe es eine gewisse Skepsis in der Szene gegeben. Er ist aber ebenfalls überzeugt: „Die DFL ist langfristig daran interes-siert, dass die Fans besser eingebunden werden.“ Und die vertretenen Gruppen hät-ten ihre Bereitschaft erklärt, zusammen mit dem Fußball an einer positiven Fankultur zu arbeiten. Ulrike John

Fußball-Fans demonstrierten bundesweit friedlich für ihr Recht auf eine eigenständige Fankultur – abseits der Kommerzbestrebungen der großen Ligen. Foto: dapd

Pyrotechnik mag die DFL auf einmal doch nicht mehr. Foto: dapd

21Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

BIATHLON

Kathrin Lang: Als Mama zurück in den Weltcup

Gut sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter steht Kathrin Hitzer vor der

Rückkehr in den Biathlon-Welt-cup. Die 26-Jährige, die nach ihrer Heirat nun Kathrin Lang heißt, wird in Ruhpolding ihr erstes großes Rennen nach der Babypause bestreiten. „Für uns ist es nicht so überraschend. Es war das erklärte Ziel von ihr, dass sie wieder einsteigt in den Weltcup. Das hat sie uns bereits zu Beginn ihrer Schwanger-schaft gesagt. Es ging also nur um den Zeitpunkt“, sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang vor Langs Comeback.

Die Heim-WM im vorigen Jahr hatte die in Ruhpolding lebende Skijägerin schweren Herzens sausenlassen müssen. In Hochfil-zen bestritt sie im Dezember 2011 ihr letztes Weltcup-Rennen, gab im Verfolgungswettkampf auf – kurz zuvor hatte sie ihre Schwangerschaft öffentlich ge-macht. Im Juni 2012 folgte die Hochzeit mit dem ehemaligen Bi-

athleten Toni Lang, Mitte Juli kam die gemeinsame Tochter Lena Maria zur Welt. „Wenn man Mutter ist, wird der Tagesablauf absolut vom Nachwuchs be-stimmt und alles andere wird erstmal zweitrangig.“ Trotzdem, vermeldete sie stolz auf ihrer In-ternetseite, sei sie schon im Som-mer fleißig auf Skirollern unter-wegs gewesen und habe dank des frühen Wintereinbruchs eini-ge Schneekilometer sammeln können.

Und nun ist Kathrin Lang wieder da. Im roten Leibchen mit der Startnummer 460 erschien sie am Mittwoch zum Training. „Ich freue mich riesig. Es geht mir richtig gut“, sagte sie. „Sie ist vom Kopf her gewachsen“, findet Damen-Trainer Ricco Groß. Gleich die erste Fünferserie traf sein Schützling. „Sehr gut“, lobte der Coach. Und weil Kathrin Lang mit ihrem Blitz-Comeback alle überrascht hat, sagte ihr Trainer: „Sie kann nur als Gewin-nerin rausgehen.“

Mit Küss-chen und Umarmun-gen wurde die zweima-lige Siegerin von Welt-cup-Rennen auch von den Konkur-r e n t i n n e n freudig be-grüßt. „Er-warten wür-de ich nicht allzu viel. Sie sagt, sie fühlt sich gut, aber ich bin da ein b i s s c h e n vorsichtig. Es ist schon eine andere Liga, Deutschland-pokal und hier im Weltcup zu laufen. Aber wer die Kathrin kennt, der weiß, sie wird auf je-den Fall kämpfen“, sagte Müs-siggang. Schlussendlich, so der Chef-Coach, sei die Platzierung

egal – es gehe einzig und allein um eine Standortbestimmung.

Im Deutschlandpokal hatte Ka-thrin Lang den von den Trainern geforderten Leistungsnachweis erbracht. Hatte sie noch vor der

Schwangerschaft über Verlet-zungsprobleme geklagt, scheint nach der Babypause wieder alles im Lot. Der nationale Cup sei „richtig gut verlaufen. Während ich am ersten Tag in zwei Schieß-einlagen nur einen Fehler hatte, blieb ich am zweiten Tag sogar fehlerfrei. Aber ich habe ja auch schon seit 14 Jahren ein Gewehr in der Hand und das Schießen verlernt man nicht – ähnlich wie das Schwimmen“, teilte sie mit.

Beim Abschiedsrennen von Mag-dalena Neuner in der Schalke-Arena war Kathrin Lang erstmals wieder vor einem großen Publi-kum unterwegs. „Auch wenn ich mit vier Fehlern gestartet bin, konnte ich doch bei den letzten drei Schießeinlagen alles treffen. Bei den langjährigen Profis“, meinte sie, „ist es in erster Linie der Kopf, der über die Gewehr-einlage entscheidet, nicht das Können. Wenn ich 2013 auf das aufbauen kann, was ich bis jetzt erreicht habe, bin ich sehr zufrie-den.“ Volker Gundrum

SPIELERMARKT

Belgier-Boom im Fußball

Als Kevin de Bruyne vor der Saison zu Werder Bremen kam, stellte ein

Fan als Willkommensgruß ein Video mit den schönsten Sze-nen seiner noch jungen Karrie-re ins Internet. Darin sind ei-nige spektakuläre Dribblings und Tore zu sehen. Sie lassen erahnen, warum im vergange-nen Jahr auf einmal deutlich mehr Geld für belgische Fuß-baller ausgegeben wurde als für spanische oder deutsche.

Eden Hazard ging für 40 Mil-lionen Euro zum FC Chelsea, Axel Witsel für die gleiche Summe nach St. Petersburg – auch der erst 21 Jahre alte de Bruyne wurde zunächst für neun Millionen von Chelsea verpflichtet und dann nach Bremen ausgeliehen. Dort hat er sich in nur fünf Monaten zu einem der begehrtesten Spieler der Bundesliga entwickelt:

Werder würde ihn gerne be-halten, aber auch Schalke 04 und der VfL Wolfsburg sind dem Vernehmen nach ganz heiß auf ihn.

„Ich habe mich sehr dafür ein-gesetzt, dass Kevin im letzten Jahr zu Werder gekommen ist, und ich halte ihn nach wie vor für einen sehr guten Spieler“, sagte Wolfsburgs Sportchef Klaus Allofs. „Sein Leihvertrag mit Werder endet im Sommer, dann geht er normalerweise zu

Chelsea zurück. Sollte es dann aber noch andere Möglichkei-ten geben, dann werde ich mich darum bemühen, das ist klar.“

De Bruyne ist ein schmächtiger offensiver Mittelfeldspieler. Er sieht auf den ersten Blick noch jünger aus als jemand mit 21 Jahren, wirkt aber im Ge-spräch in Werders Trainingsla-ger in der Türkei schon deut-lich abgeklärter. „Es ist immer

gut, wenn Vereine dich haben wollen“, meint er cool. „Es ist schön zu wissen, dass man über mich spricht. Das bedeu-tet, dass man gut gearbeitet hat.“

Wo genau seine Zukunft liegt, wird er „erst im Sommer“ ent-scheiden. Dann weiß er, wie Chelsea mit ihm plant. In Belek hat de Bruyne zum ersten Mal erklärt, sich auch ein weiteres Jahr in Bremen vorstellen zu

können („Es ist möglich, dass ich bleibe“). Doch bei Lichte besehen, sind Werders Chan-cen darauf eher gering.

Der Verein hat nicht die finan-ziellen Möglichkeiten eines VfL Wolfsburg, dazu sind die Aus-sichten auf eine Teilnahme am internationalen Wettbewerb nicht gerade groß. „Ich möchte in meiner Karriere auf dem höchsten Level spielen“, betont de Bruyne. „Wenn du in Euro-

pa spielst, dann sieht dich je-der.“ Es ist ihm wichtig, nächs-te Saison in der Champions League oder zumindest in der Europa League dabei zu sein. Das kann ihm Werder nicht garantieren.

So gut es dort mit vier Toren und fünf Torvorlagen in der Vorrunde für ihn auch lief: In der Nationalelf muss de Bruyne ernsthaft um einen Stammplatz kämpfen. Die neue Generation belgischer Hochbegabter um Hazard, Witsel, Vincent Kom-pany (Manchester City) oder Thomas Vermaelen (FC Arse-nal) steht kurz davor, zum ers-ten Mal seit 2002 wieder eine Weltmeisterschaft zu errei-chen. „Es wäre in Belgien et-was ganz Besonderes, wenn wir uns nach so langer Zeit für die WM qualifizieren“, sagt der Bremer.

Wo kommen diese vielen Talen-te nach Jahren der Krise im belgischen Fußball auf einmal her? „Es gibt in Belgien viele gute Teams, die auf die Jugend setzen“, erklärt de Bruyne. Auch er selbst debütierte schon mit 18 Jahren in der ersten Liga. Das Problem sei nur: „In Belgien spielst du als junger Spieler für 750 Euro im Monat, in England oder Deutschland für 10 000. Deshalb gehen Ta-lente teilweise schon mit 15, 16 ins Ausland.“ Und machen dort Karriere. Sebastian Stiekel

Biathletin Kathrin Lang, geborene Hitzer, im Trai-ning beim Weltcup in Ruhpolding. Foto: dpa

Kevin de Bruyne spielt erst seit fünf Monaten für Werder Bremen, hat sich in dieser Zeit aber schon zu einem der begehrtesten Spieler der Bundesliga entwickelt. Foto: dpa

22 RÄTSELSEITEAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

1 2 3 4 5 6 7 8

FarbtonAll-tags-ablauf

ZustandbeiAsthma

Ost-goten-könig

engl.:Ohr

Teilneh-mer an e.Nachwuchs-programm

Sagen-königvonPhrygien

Luft-schiffAmund-sens

Eröff-nungs-musik(Ballett)

unterir-dischesGe-fängnis 6

Glau-bens-zugehö-rigkeit

Rand Abk.:national Pelzart

Segel-kom-mando

Kaukasus-hirsch

abge-sondertesStadt-viertel

1Nacht-lager

Herren-haus derRitter-burg

KurzwortfürMemo-randum

Bein-gelenk

latei-nisch:ich

altrömi-schesOber-gewand

PfadStadtin derLom-bardei

weibl.Vorname

ost-deutscheRock-gruppe

Sing-vogel

südost-europ.Gebirge

Textil-grund-stoff

körper-licheErschei-nung

einerderRabenOdins

Stadt-teil vonNewYork

Enterich griech.Insel

Spott-schrift

Bewoh-ner e.franz.Stadt

leichtergraut(Haar)

gegerbteTierhaut

einSpreng-stoff

dt. Film-regisseur(Wim) 2

ugs.:Geck

Gelenk-band

Haut-knötchen(Med.)

Trauben-ernte

nord.Götter-ge-schlecht

kunst-fertig

blutstil-lendesMittel

Geld-behälter

Reinheits-grad fürDiamanten

israel.Poli-tiker(Shimon)

Besitz-form imMA.

ersterMensch(A. T.)

Nach-lassemp-fänger

3Acker-gerät

Antennen-anordnung

Ausbil-dungs-zeit

Begabung

latei-nisch:Sache,Ding

Ver-künder

dt. Sprach-forscher(Konrad)† 1911

Inselder Mo-lukken

eine derWest-fries.Inseln

Abkür-zungfür Frau(engl.)

in derHöhe

Prosa-erzäh-lung

ShowGerätzurSchall-ortung

Dienst-grad(Bundes-wehr)

Wand-teppich

Spiel-leitungbei Filmund TV

Mienen-spiel

Ver-bindungs-leitung

Stadtan derLippe,in NRW

rück-wärtig,am Ende

Men-schen-affe

Messer,Gabel,Löffeletc.

Hand-rühr-gerät

einbal-samierterLeichnam

FruchtderBuche

Frage-wort

in Zah-lung ge-gebenerWechsel

zunächst

Fehl-betrag,Verlust

Grund-lage

dt.Mittel-gebirge

Ratsherr

ZeichenfürTitan

Stadt imRuhr-gebiet

dt.Schrift-steller(Marcel)

mager;trocken

arabi-schesGruß-wort

Angel-stock

Kurzwort:Auszu-bilden-de(r)

leinen-ähnlicherBaum-wollstoff

Jazzstil(Kurz-wort)

Klei-dungs-stück

schwar-zeVögel

aus ge-brann-tem Ton

altnord.Prosa

roterFarbton

ersterGroßfürstderMagyaren

Staatim Hi-malaja

Schiffs-ruine

Gift-zwergbei„Wickie“

in dieLuft hoch-gehen/Flugzeug

Stabs-offizier

Niveau,Rang,Stufe(engl.)

männ-lichesRind

Ausruf

Sing-vogel

Eposvon Homerit. Geigen-bauer †

künstle-rischerFrauen-beruf

dt.Schrift-steller(Ludwig)

engl.:später

Mittel-losig-keit

waidm.:Mauldes Rot-wildes

4Schwer-athlet

Bezah-lung infreienBerufen

Nicht-amateur(Kurz-wort)

Sohn vonSchwes-ter oderBruder

niederl.Maler(van der)† 1677

Papst-name

Speise-saalfür Stu-denten

altröm.Land-pfleger

KurortamChiem-see

Augen-blick 5

Brutto-erlös

Horn-plätt-chen(Fisch) 8

Garten-,Wappen-blume

Besitz-werte e.Unter-nehmens

Stamm-truppevonSportlern 7

ent-hüllen

nur mitFrühstück(Hotel)

Herr-scher-titel

Kreuz-spinnebei „Bie-ne Maja“

Hab-,Raff-sucht

Salz-hering

Ge-fährtin fettarm

Lebens-mittel(Mz.)

Killer-wal

Stadt inThüringen

Abk.:Lang-spiel-platte

männl.Betreuerwährend derOperation

TV-Fort-setzungs-sendung(engl.)

Kegel-wurf(2 Wörter)

Sport-ruder-boot

Internet-Abk.:GoodLuck

Importweidm.:frisch ge-fallenerSchnee

®

s2426.4-197

Schreiben Sie die Lösung auf eine Postkarte mit dem Kennwort „Kreuzworträtsel“ und senden Sie diese bis zum 24. Januar 2013 an unsere Redaktionsanschrift (siehe Impressum, Seite 24) oder per E-Mail an: [email protected]. In E-Mails bitte Adresse angeben. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Verlosung: Drei BüchergutscheineDie Lösung des Rätsels im Heft 24/11 lautete: Pneumonie. Über je einen Bü-chergutschein dürfen sich Angela Walter-Kaschner (Gelsenkrichen), Matthias Robben (Haren/Ems) und Jens Zimmermann freuen. Herzlichen Glückwunsch!

KREUZWORTRÄTSEL

VERANSTALTUNGSHINWEISE | TV-TIPPS 23Ausgabe 1 / 11. Januar 2013

Gesundheit und mehr...

Do., 17.01.2012, 21 Uhr Hauptsache Gesund, MDR Thema: Schilddrüse

Wochenlang Halsschmerzen? Schluckstörungen? Doch der Arzt findet keine Ursache? Dann könnte auch eine seltene Ent-zündung der Schilddrüse dahin-ter stecken! Jeder zweite Deut-sche über 45 hat krankhafte Veränderungen an dem schmet-terlingsförmigen Organ. Die meisten damit verbundenen Be-schwerden schleichen sich al-lerdings nach und nach ins Le-ben ein. Symptome, wie grundlose nervöse Unruhe, Herz-rasen, Hitzewallungen, aber auch andere Extreme, wie stän-dige Müdigkeit, Erschöpfung, Frieren, Konzentrationsschwä-che, Haarausfall oder taube Fin-gerspitzen können durch Funkti-onsstörungen der Schilddrüse ausgelöst werden. Wenn diese nicht mehr mit Medikamenten und anderen Behandlungen re-gulierbar sind oder sich bereits knotige Veränderungen im Organ finden, ist eine Operation meist unumgänglich. „Hauptsache Ge-sund“ berichtet über die Risiken solcher Eingriffe und zeigt, wie die Verletzung wichtiger Nerven im Bereich der Schilddrüse mit dem so genannten Neuromoni-toring verhindert werden kön-nen. Das Magazin stellt auch moderne Strahlenbehandlungen der Schilddrüse vor und greift die Sorgen vieler Patienten auf, was bei einem Leben ohne Schilddrüse zu beachten ist.

Do., 24.01.2012, 21 Uhr Hauptsache Gesund, MDR Thema: Herz-Rythmus-Störung

Auf körperliche Anstrengungen oder emotionale Belastungen reagiert das Herz mit veränder-tem Schlagrhythmus. Es kann vor Freude hüpfen oder vor Schreck stehenbleiben. Beängs-tigend für Betroffene sind jedoch Herzrhythmusstörungen, die scheinbar aus heiterem Himmel fallen. Herzrasen oder ein stol-pernder Herzschlag sind unter-schiedliche Symptome von Herz-rhythmusstörungen. Aber auch Schwindel oder kurzzeitige Be-wusstseinsstörungen können mit Herzrhythmusstörungen im Zusammenhang stehen. „Haupt-sache Gesund“ informiert über die Ursachen von Herzrhythmus-störungen und über neue Be-handlungsstrategien: Was kann man mit Medikamenten errei-chen? Wem helfen Schrittma-cher oder Defibrillatoren? Wann kann eine Operation die Rhyth-musstörungen vollständig be-seitigen? Und schließlich was können die Patienten selbst tun? Zudem stellt das Gesund-heitsmagazin einen Pensionär vor, der über 200 Herzschritt-macher gesammelt hat, darun-ter auch den allerersten aus dem Jahre 1958.

TV-TIPPS VERANSTALTUNGEN IN LEIPZIG 11. 01. 13 BIS 24. 01. 13

Freitag, 11. 01. 13Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Allemallachen! Meigl Hoffmann in Best-of-Form.Department für Psychische Gesundheit – Beratungsstelle, Philipp-Rosenthal-Stra-ße 55; „Energie der Farben“, Arbeiten von Lydija Wegerdt (bis zum 28. Februar 2013).Kabarett SanftWut in der Mädler-Passa-ge, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Alle Mann ans Leck.Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tel. 9724457, Sem-melweisstr. 10; „Seht was entsteht“ – Polycromia die Achte, Malerei, Grafik, angewandte Kunst und Fotografie (Dauer-ausstellung).

Sonnabend, 12.01.13Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustus-platz; Großer Saal 17 Uhr: Orgelstunde mit Michael Schönheit; Großer Saal 20 Uhr: MDR Reihe Eins: Balkan-Fieber, mit dem MDR Sinfonieorchester.Haus Auensee, Gustav-Esche-Str. 4; 20 Uhr: Jennifer Rostock-Tour 2013, Support: Aufbau West, Amokkoma, Heisskalt.Kabarett SanftWut in der Mädler-Passa-ge, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 17, 21 Uhr: Alle Mann ans Leck.

Sonntag, 13.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfer-gasse 2; 18 Uhr: NachgeTRETTERT, mit Mathias Tretter.Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 17 Uhr: Da Capo, mit Burkhard Damrau und Dieter Richter.Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst.

Montag, 14.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfergas-se 2; 20 Uhr: Dynnamid im Bluhd, mit Anke Geißler und Barbara Trommer.Krystallpalast Varieté, Tel. 140660, Magazingasse 4; 20 Uhr: Mentalmagie – Gastspiel mit Jan Becker.Moritzbastei, Tel. 702590, Univer-sitätsstr. 9; Schwalbennest 20 Uhr: Der durstige Pegasus.

Dienstag, 15.01.13Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr (Premiere): Geschafft, Gunter Böhnke & Steps.Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Schwarz, Rot, Geld, mit Franziska Schneider, Matthias Avemarg und Hans-Jürgen Silbermann .Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmel-weisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.

Mittwoch, 16.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Ich bin normal – Holt mich hier raus, mit Elisabeth Hart, Heike Ronniger, Ralf Bärwolf.Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Geschafft, Gunter Böhnke & Steps.Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustus-platz; Großer Saal 20 Uhr: The Fantastic Shadows – Die Welt der Schatten.

Donnerstag, 17.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfergas-se 2; 20 Uhr: In der Hitfabrik, mit Felix Janosa.Arena, Tel. 23410, Am Sportforum; 20 Uhr: 50 Jahre Deutsches Fernsehballett, Jubiläumstournee.Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Lachen bis der Arzt kommt!, Best of Funzel.Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustus-platz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester.

Freitag, 18.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Ich bin normal – Holt mich hier raus, mit Elisabeth Hart, Heike Ronniger, Ralf Bärwolf.Altes Rathaus, Tel. 965130, Markt 1; Festsaal 20 Uhr: 4. MDR Rathauskon- zert.Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Vom Witz getroffen – Patho-logen machen immer ihren Schnitt, mit Meigl Hoffmann.Department für Psychische Gesundheit – Beratungsstelle, Philipp-Rosenthal-Stra-ße 55; „Energie der Farben“, Arbeiten von Lydija Wegerdt (bis zum 28. Februar 2013).Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustus-

platz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester.Kabarett SanftWut in der Mädler-Passa-ge, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Die Sippe auf der Schippe, mit Uta Serwuschok, Thomas Störel und Dirk Payer.Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie, Tel. 9724457, Semmelweisstr. 10; „Seht was entsteht“ – Polycromia die Achte, Malerei, Grafik, angewandte Kunst und Fotografie (Dauer-ausstellung).

Sonnabend, 19.01.13academixer, Tel. 21787878, Kup-fergasse 2; 16 Uhr: Lüdecke mit Liedern, mit Frank Lüdecke; 20 Uhr: Küchenschluss – und zum Nach- tisch Migräne, Gastspiel mit Anke Geißler.Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 16 Uhr, 20 Uhr: Vom Witz getroffen – Pathologen machen immer ihren Schnitt, mit Meigl Hoff-mann.Kabarett Leipziger Brettl im Gambri-nus, Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 20 Uhr: Guchn tidschn – Sächsischer Abendgenuss für alle freundlichen Menschen, mit Steffen Lutz Matko-witz.

Sonntag, 20.01.13Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 19 Uhr: Schwampf, Geschichten zum Lachen mit Michael Trischan & Attila Trischan.Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustus-platz; Großer Saal 20 Uhr: Das Phantom der Oper, mit der Central Musical Com-pany.Kabarett Leipziger Brettl im Gambrinus, Tel. 9613547, Odermannstr. 12; 18 Uhr: Quarkkeulchen und Goggolohres: Säch-sisch, Sachsen, Leipzig und mehr, mit Steffen Lutz Matkowitz.Raum der Stille in der Uniklinik, Liebigstr. 20; 10 Uhr: Gottesdienst.

Montag, 21.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfer-gasse 2; 20 Uhr: Die Rache des Lipsi-Schritts, mit Katrin Hart, Heike Ronniger, Peter Treuner, Simon van Paris.Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Schwarz, Rot, Geld, mit Franziska Schneider, Matthias Avemarg und Mat-thias Nagatis.

Dienstag, 22.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfer-gasse 2; 20 Uhr: Die Rache des Lipsi-Schritts, mit Katrin Hart, Heike Ronniger, Peter Treuner, Simon van Paris.Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Lachen bis der Arzt kommt!, Best of Funzel.Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Schwarz, Rot, Geld, mit Miriam Hornik, Matthias Avemarg und Matthias Nagatis.Zentrum für Psychische Gesundheit der Uni Leipzig, Tel. 9724586, Semmel-weisstr. 10; 17 Uhr: Abendbesinnung.

Mittwoch, 23.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfergas-se 2; 20 Uhr: Das wird nie was, mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange.Central Kabarett, Tel. 52903052, Markt 9; 20 Uhr: Der Frauen(F)Lüsterer, Gast-spiel mit Clemens-Peter Wachenschwanz.Funzel, Tel. 9603232, Nikolaistr. 6-10; 20 Uhr: Avanti Dilettanti – Politzirkus vom Feinsten.Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Schwarz, Rot, Geld, mit Miriam Hornik, Matthias Avemarg und Matthias Nagatis.Revuetheater am Palmengarten, Tel. 2255172, Jahnallee 52; 20 Uhr: Lose Skiffle Gemeinschaft Leipzig-Mitte.

Donnerstag, 24.01.13academixer, Tel. 21787878, Kupfergasse 2; 20 Uhr: Weber/Lange ganz persönlich, mit Katrin Weber und Bernd-Lutz Lange.Gewandhaus, Tel. 1270280, Augustus-platz; Großer Saal 20 Uhr: Großes Concert mit dem Gewandhausorchester.Kabarett SanftWut in der Mädler-Passa-ge, Tel. 9612346, Grimmaische Str. 2-4; 20 Uhr: Kabarett zum Brüllen – 20 Jahre Deutsche Gemeinheit.Leipziger Pfeffermühle im Kretschmann‘s Hof, Tel. 9603196, Katharinenstr. 17; 20 Uhr: Drei Engel für Deutschland, mit Manja Kloss, Rainer Koschorz und Dieter Richter.Nikolaikirche, Tel. 1245380, Nikolaikirch-hof; 20 Uhr: New York Gospel Stars.

Die Zukunft in die Hand nehmen und das Unglaubliche in „Jan Beckers Prophezeiungen“ erleben. Mentalmagie am 14. Januar um 20 Uhr im Leipziger Krystallpalast Varieté (Magazingasse 4, 04109 Leipzig). Foto: PD

24 STECKBRIEFAusgabe 1 / 11. Januar 2013 Gesundheit und mehr...

GESUNDHEIT UND MEHR...Das Patientenmagazin des Universitätsklinikums Leipzig

Herausgeber: Universitätsklinikum Leipzig AöR Der VorstandLiebigstraße 1804103 Leipzig

Telefon: 0341 97 109Telefax: 0341 97 15 909E-Mail: [email protected]: Helena Reinhardt (v. i. S. d. P.), Kathrin Winkler, Frank Schmiedel.Universitätsklinikum, Leipzig AöR.8. Jahrgang.

In Kooperation mit der Redaktion der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG.

Druck: Leipziger Verlags- und Druckereigesellschaft mbH & Co. KG, Peterssteinweg 19, 04107 Leipzig.

IMPRESSUM

WAS IST WO? ÜBERSICHT ÜBER DAS UNIVERSITÄTSKLINIKUM LEIPZIG

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Philipp-Rosenthal-Straße

Straße des 18. Oktober

Windmühlenstraße

200 m

LiebigstraßeLiebigstraße

Härtelstraße

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Brüderstraße

Paul-List-Straße

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Semmelweisstraße

Philipp-Rosenthal-Straße

500 m

BayrischerPlatz

Kindernotfallaufnahme

Notfallaufnahme

SW

NO

8 Blutspende

9 José-Carreras-Haus

10 Hautklinik

11 Ambulanter Augen-OP

13 Psychosoziale Medizin

14 Palliativmedizin

Kliniken, Ambulanzen

HNO; Augenheilkunde; 1 Universitätszahnmedizin

Tagesklinik 2 für kognitive Neurologie

Nuklearmedizin [Ambulanz], 3 KfH – Ambulante Dialyse

Innere und Operative Medizin, 4 Radiologie, Neurologie

5.1 Strahlentherapie [Station]

Strahlentherapie [Ambulanz], 5.2 Nuklearmedizin [Station]

Frauen- und Kindermedizin, 6 Kindernotfallaufnahme

Tagesklinik Kinder- und 7 Jugendpsychiatrie, Urologisch-Gynäkologische Station

Notfallaufnahme Kindernotfallaufnahme

Notfallaufnahme Parkplatz

Zugang Hörsaal

Information

Straßenbahn

Bus

Taxi

Parkhaus

Gastronomie

Geldautomat

WICHTIGE SERVICENUMMERN

Universitätsklinikum Leipzig AöRLiebigstraße 1804103 LeipzigTelefon (0341) 97 – 109Internet www.uniklinik-leipzig.deE-Mail [email protected]

Zentrale Notaufnahme Operatives ZentrumLiebigstraße 20 (Zufahrt über Paul-List-Straße)04103 LeipzigTelefon (0341) 97 17800Öffnungszeit 24 Stunden täglich

Notaufnahme für Kinder und Jugendlicheim Zentrum für KindermedizinLiebigstraße 20a04103 LeipzigTelefon (0341) 97 26242Öffnungszeit 24 Stunden täglich

Kreißsaal der UniversitätsfrauenklinikLiebigstraße 20a04103 Leipzig

Öffnungszeit 24 Stunden täglichSchwangerenambulanz (0341) 97 23494Klinikbesichtigung (0341) 97 23611Infoabend für werdende Eltern (0341) 97 23611

Eine Anmeldung zur Entbindung ist nicht erforderlich.Mehr Informationen www.geburtsmedizin-leipzig.de

Blutbank (Blutspende)Delitzscher Straße 135, 04129 LeipzigPhilipp-Rosenthal-Straße 27c, 04103 LeipzigMiltitzer Allee 36 (Montags und Donnerstags 13.30 bis 18.30 Uhr) Hainbuchenstraße 13 (Freitags 14 bis 18 Uhr)Info-Telefon (0341) 97 25410 www.blutbank-leipzig.de

Zentraler Empfang Liebigstraße 20Telefon (0341) 97 17900

Zentrale Ambulanz-Nummer Innere Medizin (0341) 97 12222Zentrale Ambulanz-Nummer Chirurgie (0341) 97 17004Zentrale Ambulanz-Nummer Kinderzentrum (0341) 97 26242Universitäres Darmzentrum (0341) 97 19967Neuropsychiatrisches Zentrum (0341) 97 24304Diabeteszentrum (0341) 97 12222Transplantationszentrum (0341) 97 17271Universitäres Brustzentrum (0341) 97 23460Infozentrum für Vergiftungen (0361) 730 730Kliniksozialdienst (0341) 97 26206 Seelsorge (0341) 97 15965 -15967 und -26126

Detaillierte Informationen zu allen Kliniken und

Ambulanzen finden Sie im Internet unter

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