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4 | 2013 Zusammenstehen lohnt sich 20 000 demonstrierten in Bern gegen Abbau des Service public Warum dabei sein? Brief an eine junge Lehrerin «Raus mit euch! Geht arbeiten!» Wie ein Verdingbub Lehrer wurde BILDUNG SCHWEIZ LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

04 2013

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4 | 2 0 1 3

Zusammenstehen lohnt sich20 000 demonstrierten in Bern gegen Abbau des Service publicWarum dabei sein? Brief an eine junge Lehrerin

«Raus mit euch! Geht arbeiten!»Wie ein Verdingbub Lehrer wurde

B I L D U N G S C H W E I Z

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

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Betrifft: Zusammenstehen

Guten Schultag!

«Wir sind hier alle dabei», sagte der ältere Kollege und drückte der Junglehrerin

am ersten Schultag das Beitrittsformular in die Hand. Michael Gerber vom Ver-

band Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE erzählt auf Seite 16 von den Zeiten, als

die Mitgliederwerbung für die «Lehrervereine» noch einfach war. Damals wurden

auch die Beiträge vom Vertrauensmann des Vereins im Schulhaus eingezogen.

Dieser erhielt von der Zentrale eine Liste, und fehlte darauf ein

Kollege oder eine Kollegin, setzte Stirnrunzeln ein.

Heute müssen die Berufsverbände jedes Mitglied einzeln ge-

winnen. Sie tun es mit attraktiven Angeboten – von Reisen

über Versicherungen und Hypotheken bis zum Einkaufsportal.

Wer die Vergünstigungen geschickt nutzt, kann ein Mehrfa-

ches seines Mitgliedsbeitrages herausholen. Beratung und

Rechtsschutz gehören auch zum Paket. Auf der anderen Seite

steht der Einsatz für die Rechte der Arbeitnehmenden, fairen

Lohn und gute Arbeitsbedingungen. Der Haken ist, dass da-

von die Nichtmitglieder genauso profitieren wie die Mitglie-

der. Auch als Trittbrettfahrer kommt man zum Ziel. Wenn allerdings zu viele so

denken, hat der Verband zu wenig Macht, um seine Interessen durchzusetzen.

Solidarität oder Eigennutz? Die Motivation der LCH-Mitglieder ist nicht genügend

erforscht, um Schlüsse ziehen oder Entwicklungen aufzeigen zu können. Der

Organisationsgrad im Bereich Bildung ist nach wie vor hoch, vor allem auf den

Volksschulstufen. Es finden sich auch immer wieder Lehrerinnen und Lehrer, die

bereit sind, sich im Milizsystem für ihren Berufsstand einzusetzen. Schwieriger

kann es werden, wenn es gilt, eine Führungsposition zu übernehmen. Dies zeigt

sich deutlich im Portrait von Brigitte Koch-Kern, Präsidentin der Lehrerinnen und

Lehrer Appenzell-Ausserrhoden LAR (Seite 12). Doch wer weiss: Vielleicht wird

gerade durch diesen Beitrag jemand angeregt, sich auf ein solches Abenteuer

einzulassen. «Was ich in zehn Jahren gelernt habe, ist besser als so manche Wei-

terbildung», versichert Brigitte Koch-Kern.

Nachdenklich stimmt Michael Gerbers Beobachtung, dass die PH-Abgängerinnen

und -Abgänger in den ersten Berufsjahren der Gewerkschaft fernbleiben. Reut sie

der Beitrag? Haben die Verbände nicht die richtigen Dienstleistungen für Junge?

Müsste man auf Facebook, Twitter und in Blogs den Nachwuchs ansprechen? Die

Diskussionen darüber laufen, im LCH wie in den Sektionen. Vielleicht braucht es

aber auch vermehrt wieder den älteren Kollegen, der mit dem Beitrittsformular

auf die Junglehrerin zugeht und sagt: «Bei uns sind übrigens alle dabei.»

BILDUNG SCHWEIZAusgabe 4 | 2013 | 3. April 2013Zeitschrift des LCH, 158. Jahrgang der Schwei-

zer Lehrerinnen- und Lehrerzeitung (SLZ)

BILDUNG SCHWEIZ erscheint 15 Mal jährlich

Impressum

Herausgeber/VerlagDachverband Schweizer Lehrerinnen und

Lehrer LCH

• Beat W. Zemp, Zentralpräsident

• Franziska Peterhans, Zentralsekretärin

• Jürg Brühlmann, Leiter der Pädagogischen

Arbeitsstelle LCH

Zentralsekretariat und Redaktion:

Ringstrasse 54, 8057 Zürich

Telefon 044 315 54 54, Fax 044 311 83 15

E-Mail: [email protected]

Internet: www.lch.ch, www.bildungschweiz.ch

Erreichbar Mo–Do 8–12 Uhr und 13.30 bis

16.45 Uhr, Fr bis 16 Uhr

Redaktion• Heinz Weber (hw), Verantwortlicher Redaktor

• Doris Fischer (df), Redaktorin

• Peter Waeger (wae), Grafik/Layout

Ständige Mitarbeit: Adrian Albisser (Bildungs-

netz), Claudia Baumberger, Madlen Blösch

(Gesundheit), Peter Hofmann (Schulrecht),

Armin P. Barth (Kolumne), Chantal Oggenfuss

(Bildungsforschung)

Fotografie: Claudia Baumberger, Roger Wehrli

Abonnemente/AdressenBestellungen/Adressänderungen: Zentralse-

kretariat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Adressänderungen auch im Internet:

www.bildungschweiz.ch

Für Aktivmitglieder des LCH ist das Abonne-

ment im Verbandsbeitrag (Fr. 74.– pro Jahr)

inbegriffen

Jahresabonnement für Nichtmitglieder:

Schweiz Fr. 103.50, Ausland Fr. 175.–

Einzelexemplar Fr. 8.–, ab dem 8. Expl. Fr. 6.–

(jeweils plus Porto und MwSt.)

DienstleistungenBestellungen/Administration: Zentralsekreta-

riat LCH, 044 315 54 54, [email protected]

Reisedienst: Monika Grau, [email protected]

Inserate/DruckInserateverkauf: Martin Traber, Zürichsee

Werbe AG, Tel. 044 928 56 09, martin.traber@

zs-werbeag.ch, Mediadaten: www.bildung-

schweiz.ch, Druck: FO-Zürisee, 8712 Stäfa,

ISSN 1424-6880

Verkaufte Auflage:

43 694 Exemplare (WEMF-beglaubigt)

Heinz WeberVerantwortlicher Redaktor

Page 4: 04 2013

4BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

19 Frühförderung in Berggebieten. Die Pestalozzi-Stiftunglanciert einen Preis. Der LCH ist dabei.

30Weizenanbau in Spanien, gesehen mit den Augendes Flugfotografen Georg Gerster.12 LAR-Präsidentin

sucht Nachfolge.

15ALV-Präsidentschreibt einen Brief.

Aktuell6 «Jetzt nehmen wir es persönlich!»

LEBE – Lehrerinnen und Lehrer Bern – demonstrierte am 16. März gemeinsam mit

vielen anderen Arbeitnehmer-Organisationen des Service public gegen den Ab-

bau von Leistungen zugunsten der Öffentlichkeit.

8 Breite Allianz fordert Stärkung der AHVIm Initiativkomitee des Volksbegehrens AHVplus macht auch der LCH mit.

9 Weshalb grosse Schiffe nicht sinken müssenAm 4. SWiSE-Innovationstag in St. Gallen nahmen 360 Lehrpersonen teil.

20 Vom Klassenzimmer in den NationalratssaalSchülerinnen und Schüler politisieren bei «Schulen nach Bern» schon wie die

Grossen.

30 Der AerodidaktGeorg Gersters Flugbilder zum Thema «Wovon wir leben» in Winterthur.

Titelbild: 16. März auf dem Bundesplatz. 20 000 setzen einstarkes Zeichen für Service public und Bildungsqualität.Foto: Adrian Moser

Aus dem LCH11 50 000 Lehrpersonen stehen im LCH zusammen

Lehrerin und Lehrer sein ist nach wie vor kein gewöhnlicher Beruf. Entsprechend

ist auch der Berufsverband LCH eine spezielle Organisation, die sich nicht nur um

Lohn und Arbeitszeit kümmert, sondern sich auch für eine Schule von hoher päda-

gogischer Qualität einsetzt.

12 «Es gehört sich, dass man miteinander für die Sache einsteht»«Ohne starken Partner macht die Politik, was sie will», sagt Brigitte Koch-Kern,

Präsidentin der Lehrerinnen und Lehrer Appenzell-Ausserrhoden LAR.

15 Warum dabei sein? Brief an eine junge LehrerinMitglied des Berufsverbandes kann man aus ganz egoistischen Gründen werden,

aber auch weil man Teil einer «handelnden Gemeinschaft» sein möchte.

16 «Wir haben Potential, aber auch Leidensdruck»Michael Gerber von LEBE über den Zwang zu erfolgreicher Mitgliederwerbung.

19 Preis soll Frühförderung in Berggebieten ankurbelnInstitutionen, die innovative Projekte zur Betreuung, Bildung und Erziehung von

Kindern im Vorschulalter umsetzen, können 20 000 Franken gewinnen.

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5BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . INHALT 5

20Auf den Sesseln der Nationalräte Platz nehmen, hinter das Rednerpult stehen und für eigene Initiativenargumentieren. «Schulen nach Bern» bringt Jugendliche in Kontakt mit der grossen Politik.

Reportage22 «Ich bin auch als Lehrer hier, nicht nur als Soldat»

Primarlehrer David Röthlisberger hat sein Klassenzimmer in der Schweiz gegen

ein Camp im Kosovo eingetauscht.

26 Der Verdingbub, der zum Lehrer wurdeEinst war er Verdingbub, später Gymnasiallehrer. Heute erzählt der 75-Jährige in

Schulklassen über seine harte Jugend – in der es auch Gutes gab.

LCH MehrWert29 «schul-planer.ch» – mit neuem Jahresthema «Diagnostik»

31 «ANIMALI» lädt ein zum Lehrerinnen- und Lehrertag

Fotos auf diesen Seiten: Thinkstock/F1online, foto-huwi.ch, Roger Wehrli, Lukas Buser

Rubriken3 Impressum

25 querbeetJürg Brühlmann – Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle LCH – riecht, hört, fühlt

und schmeckt für uns im Garten der Bildung.

28 Bücher und Medien

33 SchulrechtStreik ist ein rechtmässiges Mittel im Arbeitskampf. Doch gesetzliche Leitplanken

sind zu beachten.

38 Bildungsnetz

40 Bildungsmarkt

45 Bildungsforum

47 Vorschau

Schwamm drüber47 Sand im Getriebe

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6BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

kann doch nicht sein, dass einPrimarlehrer 1999 nominalmehr verdient hat als heute»,findet Pulver. «Natürlich lassensich nicht einfach überall dieLöhne anheben, aber eine ge­wisse Verlässlichkeit in derLohnentwicklung müssen wirgarantieren können.»Die Kindergärtnerin NadineWitsch kann die Lohnunter­schiede direkt vergleichen:«Mein Schwager verdient imNachbarkanton einiges mehrals mein Mann, der hier imKanton Bern auf gleicher Stufeunterrichtet.» Für sie steht der

«Es geht mir hier nicht ummeinen Lohn, es geht um dieQualität der Bildung!» DerGymnasiallehrer Philip Rhisfolgt am sonnigen Samstag­nachmittag, 16. März, dem Rufdes Berner Lehrerinnen­ undLehrerverbands LEBE zurKundgebung gegen die Spar­massnahmen im Service pu­blic: «Ich sehe ja ein, dass dieStaatsfinanzen ein Problemsind, doch müssen wir für dengleichen Lohn immer mehrleisten und können den Kin­dern irgendwann nicht mehrgerecht werden!»

Manuela Reimann

Rhis zeigt sich auch solidarischmit den Demonstrierenden ausden anderen Berufssparten, diesich auf dem Bundesplatz dichtdrängten: «Die Qualität desService public generell stehtjetzt auf dem Spiel!» Zur Kund­gebung hatten insgesamt 13Personalverbände aufgerufen,darunter auch derjenige derPolizei, der Gesundheits­ undSozialarbeiterinnen und ­ar­beiter sowie die Gewerkschaf­ten. Sie alle fordern bessereArbeitsbedingungen und keineweiteren Lohnverschlechte­rungen.

Ganz am Schluss der Schweiz

Der Kanton Bern spart seit Jah­ren, um die Schulden abzu­bauen – dies unter andereminfolge von Steuersenkungenund teuren Investitionen. DieStaatsangestellten, Schullei­tungen und Lehrerinnen undLehrer mussten Lohneinbus­sen und schlechtere Arbeitsbe­dingungen in Kauf nehmen.

Für Lehrpersonen hiess dies:Klassenvergrösserungen, Ab­bau von Schülerlektionen, tie­fere Einstiegslöhne und derVerzicht auf einen gesichertenLohnanstieg.So sind die Löhne der BernerLehrpersonen und Kantonsan­gestellten längst nicht mehrkonkurrenzfähig. Nach elf Be­rufsjahren verdienen BernerLehrpersonen heute im inter­kantonalen Vergleich sogar amwenigsten. Dieser Umstand är­gert auch den an der Kundge­bung anwesenden Erziehungs­direktor Bernhard Pulver: «Es

Demo in Bern: «Jetzt nehmen wir es persönlich!»Unter dem Motto «Stopp Abbau» demonstrierten am 16. März rund 20 000 Personen gegen die geplantenSparmassnahmen im Service public des Kantons Bern. Die zahlreich anwesenden Lehrpersonenbefürchten weitere Einsparungen auf ihre Kosten und damit einen Qualitätsabbau in der Bildung. Siefordern unter anderem Verbesserungen im Lehreranstellungsgesetz LAG.

LEBE – Lehrerinnen und Lehrer Bern – demonstrierte gemeinsam mit vielen anderen Organisationendes Service public gegen den Abbau von Leistungen zugunsten der Öffentlichkeit.

Qualitätsabbau in der Bildungim Vordergrund, und sie for­dert deshalb, «dass man nachAlternativen zu Sparmassnah­men beim Personal sucht».

Erziehungsdirektion im Clinch

Nach Alternativen suchte auchdie Regierung. Nachdem derGrosse Rat (Parlament) von derErziehungsdirektion für 2013Einsparungen in der Höhe vondrei Millionen Franken for­derte, legte ErziehungsdirektorPulver einen Entwurf vor, derdie Kantonsbeiträge an Schü­lertransporte streichen wollte.

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7BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

Der Grosse Rat lehnte dies auf­grund lokalpolitischer Interes­sen ab.Daraufhin schlug die Regie­rung vor, bei der Begabtenför­derung zu sparen sowie dieMittel für Berufsfachschulen,Gymnasien und Hochschulenzu kürzen. Dafür soll endlichder im kantonalen Gehalts­system vorgesehene Stufenan­stieg gewährt werden, indemwenigstens die sogenanntenRotationsgewinne für denLohnanstieg verwendet wer­den. Diese Rotationsgewinneentstehen, wenn ältere Ange­stellte pensioniert und durchjüngere mit tieferem Lohn er­setzt werden.Nach Willen der Kommissions­mehrheit soll auch diese be­scheidene Verbesserung imvorgeschlagenen Lehreran­stellungsgesetz (LAG) gekipptund stattdessen jährlich übereinen allfälligen Lohnanstiegentschieden werden – je nach

Finanzlage. Damit könnenLehrpersonen auch in Zukunftnicht mit einem verlässlichenLohnanstieg rechnen.Der Präsident von LEBE, Mar­tin Gatti, formuliert in seinerKundgebungsrede stellvertre­tend für die Anwesenden sei­nen Unmut: «Diese Gering­schätzung, die wir erfahren,nehmen wir ab heute persön­lich. Wir sind gleich doppeltwütend – als Angestellte, aberauch als gute Steuerzahler!»

Drei Monate zu früh

Ob der manifestierte Unmutauf das Parlament Wirkung ha­ben wird, bleibt abzuwarten.Geplant war ein unmittelbares,starkes Signal an die BernerGrossrätinnen und Grossräte,denn diese hätten ursprünglichgleich in den Tagen nach derKundgebung über die Löhnedes Staatspersonals und dasneue Lehreranstellungsgesetzbefinden sollen. Die Debatte

wurde aber auf Juni verschoben,um diese Fragen gleichzeitigmit dem Pensionskassengesetzzu behandeln. «Zunächst hat­ten wir Angst, dass der Effektder Demo bis Juni verpuffenwürde», erklärt Martin Gatti.«Inzwischen sehen wir es alsChance, um den Druck auszu­bauen.»

Es drohen tiefere Renten

Die Personalverbände unter­stützen die Verknüpfung derLohnfrage mit der Revision desPensionskassengesetzes desKantons Bern. Denn auch hierdrohen Verschlechterungendurch tiefere Renten und hö­here Beiträge − dies nachdemfür Lehrpersonen bereits dasPensionsalter von 63 auf 65Jahre erhöht wurde und dieVersicherten Beiträge an dieSanierung leisten mussten.«Dieser Grossaufmarsch hiergibt uns für die kommendenGespräche mit den Politike­

rinnen und Politikern viel Rü­ckenwind», so Gatti. «Der Leh­rerinnen­ und Lehrertag imkommenden Mai bietet zudemeine weitere Gelegenheit, unsals Verband zu äussern.»Auch Erziehungsdirektor Pul­ver hofft, dass sich Parlamenta­rierinnen und Parlamentarierdurch diesen Anlass in ihrerMeinung beeinflussen lassen:«Ich bin froh, dass LEBE dran­bleibt, denn es wird viel brau­chen, damit das LAG durch­kommt.»

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8BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Altersvorsorge würden der Be­völkerung nur Nachteile brin­gen: Senkung der Renten derPensionskassen, Verschlechte­rung des Teuerungsausgleichsin der AHV. Deshalb brauche esnun, so Rechsteiner, «endlichwieder eine Anpassung derRenten an die wirtschaftlicheEntwicklung und die sozialenBedürfnisse».

«Die AHV ist die sicherste, effi­zienteste und sozialste Alters­vorsorge der Schweiz», erklärtendie Initianten unter Federfüh­rung des Schweizerischen Ge­werkschaftsbundes SGB beider Vorstellung ihres Volksbe­gehrens am 11. März in Bern.«Das Rezept ist so einfach wiesolidarisch», sagte SGB­Präsi­dent Paul Rechsteiner: «Alle

zahlen Beiträge auf dem gan­zen Erwerbseinkommen, auchwenn sie Millionen kassieren.Aber auch die Einkommens­milliardäre bekommen keinehöhere AHV­Rente als dieMehrheit der Bevölkerung.»Die AHV werde jedoch seit Jah­ren von «Sozialabbau­Ideo­logen» schlechtgeredet. Auchdie Pläne des Bundesrates zur

Breite Allianz fordert Stärkung der AHVDie AHV-Renten der Schweizerinnen und Schweizer sollen um zehn Prozent steigen. Dies verlangt die Volks-initiative AHVplus, für die zurzeit Unterschriften gesammelt werden. Hinter der Initiative steht eine breiteAllianz von Gewerkschaften. Auch der LCH ist dabei.

«Ausgleich fürVerluste derLehrpersonen»Statement von LCH-Zentralprä-sident Beat W. Zemp bei derVorstellung der Initiative AHV-plus am 11. März in Bern.

«Es gibt drei gute Gründe, wes­halb der Dachverband Schwei­zer Lehrerinnen und LehrerLCH die Unterstützung derEidgenössischen Volksinitia­tive AHVplus beschlossen hat:1. AHVplus stärkt das Rentenein-kommen von Lehrerinnen.Zwei Drittel unserer Mitglie­der sind Frauen. Viele davon

haben aus familiären GründenErwerbsunterbrüche, was zutieferen Renten in der zweitenSäule führt. Die meisten Lehre­rinnen arbeiten zudem nurTeilzeit, was ebenfalls zu tiefenRenten in der zweiten Säuleführt. Daher sind sie auf einemöglichst existenzsicherndeAHV­Rente angewiesen. Ent­sprechendes gilt natürlichauch für andere Berufsver­bände, die einen hohen Frau­enanteil haben, wie beispiels­weise das Pflegpersonal.

2. AHVplus erhöht das Renten-einkommen aller Lehrerinnenund Lehrer.

Die Erhöhung von 10% schlägtauf alle AHV­Renten durch,auch auf die maximalen Ren­ten. Daher profitieren von die­sem Zuschlag sämtliche Lehr­personen unabhängig davon,ob sie nur eine Teilrente, eineEinzelrente oder eine volleEhepaar­Rente erhalten.

3. AHVplus kompensiert diekünftig tieferen Renten der Lehr-personen in der zweiten Säule.In fast allen Kantonen sind Lehr­personen in eigenen Pensionskas­sen versichert oder zusammenmit anderen Staatsangestelltenin öffentlich­rechtlichen Pensi­onskassen. Die Leistungen aus

der zweiten Säule wurden undwerden laufend verschlechtert(sinkender Umwandlungssatz,kein Teuerungsausgleich),während die Beiträge höherwerden (Beteiligung der Ar­beitnehmenden bei der «Sanie­rung» bzw. Ausfinanzierung).Daher müssen Lehrpersonenmit tendenziell tieferen Rentenaus der zweiten Säule rechnen.AHVplus schafft hier einen teil­weisen Ausgleich, indem dieRenten aus der ersten Säuleum 10% erhöht werden. EinenAbbau dieser Renten werdenwir hingegen mit allen Mittelnbekämpfen!»

Der Initiativtext ist äussersteinfach: «Bezügerinnen undBezüger einer Altersrente ha­ben Anspruch auf einen Zu­schlag von 10 Prozent zu ihrerRente.» Die Bestimmung sollspätestens zwei Jahre nach An­nahme des Begehrens in Krafttreten.Die Kosten der Rentenverbes­serung werden auf 3,6 Milliar­den Franken pro Jahr veran­schlagt. Das Geld könnte zumTeil aus einer nationalen Erb­schaftssteuer kommen oderdurch Lohnprozente (je 0,55%für Arbeitnehmende und Ar­beitgeber) finanziert werden.Hinter der Initiative stehenrund 20 Gewerkschaften sowiedie SP und die Grüne Partei derSchweiz. Mit dabei sind auchder Dachverband der Lehrer­schaft LCH und die Westschwei­zer Schwesterorganisation SER.LCH­Zentralpräsident Beat W.Zemp ist Mitglied des Initiativ­komitees.

Heinz Weber

Weiter im Netzahvplus­initiative.ch

Breit abgestützt: Vorstellung der Initiative AHVplus am 11. März im Medienzentrum des Bundeshauses.Zweiter von links: LCH-Zentralpräsident Beat W. Zemp.

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9BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

Naturwissenschaften und Technik sindeine trockene Materie – dieses Vorurteillöst sich langsam auf. Bestrebungen, dieAttraktivität dieser Fachbereiche zusteigern, und der grosse Andrang am4. SWiSE­Innovationstag zeigen, dasssich die Sichtweise verändert.

Susan Edthofer

SWiSE bedeutet Swiss Science Educa­tion und steht für eine Organisation, diesich für Naturwissenschaftliche Bildungin der Schweiz engagiert. VerschiedeneBildungsinstitutionen, Bildungsdirekti­onen und das Technorama haben sichzum Ziel gesetzt, Interesse und Ver­ständnis für Naturwissenschaften zufördern. Dass sich mehr als 360 Lehr­personen für den naturwissenschaftlich­technischen Unterricht in Kindergartenund Volksschule interessieren, ist eindeutliches Zeichen für die Anziehungs­kraft dieser Thematik. Gastgeberin derdiesjährigen Tagung war die Pädago­gische Hochschule St.Gallen.

Mit Kinderaugen staunenKinder sind neugierig und begegnen na­turwissenschaftlichen Phänomenen ohneVorurteile. Fragen beantworten sie nochvöllig unbefangen, wie das folgende Bei­spiel zeigt. Auf die Frage, warum eingrosses Schiff nicht sinke, bemerkte einkleiner Junge ganz selbstverständlich:«Weil ein Kapitän das Schiff steuert.»Wenn man früh mit Experimentierenanfängt, kann man diese kindliche Neu­gierde auffangen. Durch Ausprobierenwird der Forschergeist geweckt. Der An­satz, Naturwissenschaften und Technikhandlungsorientiert zu vermitteln, warauch bei den Tagungsangeboten spür­bar. Zur Auswahl standen Themen wie«Experimentieren mit Alltagsgegenstän­den», «Die Welt erforschen beginnt vorder Haustüre» oder «Chemie spielerischerlernen». Nach der Devise «selber mitKinderaugen staunen» tauchten dieLehrpersonen ein. Neben dem lustvollenAusprobieren erhielten sie eine Fülle anpraktischen Inputs für den Schulalltag.

Entdeckendes Lernen braucht ZeitTagungsleiter Patrick Kunz von derPHSG hält fest: «Wer den Unterricht at­traktiv gestalten und mit Experimentenarbeiten möchte, kämpft mit den knap­pen Zeitressourcen.» Seiner Meinungnach müsste man den Mut haben, dieStofffülle zu reduzieren. Mit Nachdruckfügt er an: «Der Anreiz dieser Fächersteigt, wenn der Unterricht vermehrtso angelegt ist, dass Schülerinnen undSchüler selbst Informationen zu na­turwissenschaftlichen Fragestellungenbeschaffen, häufiger selber praktischarbeiten und dazu angehalten werden,eigene Versuche zu konzipieren.»

Experimente mit UnterhaltungswertMit einer faszinierenden Reise in dieVergangenheit veranschaulichte PeterHeering von der Universität Flensburg(D), welchen Stellenwert Experimenteim 18. Jahrhundert besassen. Damalsstellte das Experimentieren Teil desgesellschaftlichen Lebens dar. Unbe­schwert wurden beispielsweise Ver­

suche mit Elektrizität durchgeführt. Aufalten Bildern sieht man, dass auchFrauen rege an diesen Versuchen betei­ligt waren. Es wurde nicht im «Glas­haus» experimentiert. Erst im 19. Jahr­hundert verschwanden die Experimenteaus dem Gesellschaftsleben und ver­loren ihre Unterhaltungsrelevanz. Inseinem Referat «Experimente von vor­gestern für die Bildung von morgen»plädierte Peter Heering dafür, auch malden historischen Kontext anzuschauen.Damit heute Naturwissenschaften undTechnik an den Schulen wieder ver­mehrt an Bedeutung gewinnen, brauchtes entdeckendes Lernen und einen «nar­rativen Zugang», bei welchem Informa­tionen in Geschichten verpackt werden.Denn so wird das Interesse der Kinderund Jugendlichen geweckt.

Weiter im Netzwww.swise.ch/innovationstag.cfm

Weshalb grosse Schiffe nicht sinken müssenEntdecken und experimentieren – naturwissenschaftliche und technische Themen sind im Aufwind. Dies warauch am 4. SWiSE-Innovationstag in St. Gallen spürbar. Die 360 teilnehmenden Lehrpersonen bekundetengrosses Interesse.

Forschen bedeutet ausprobieren, beobachten und entdecken, was passiert.

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10BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Deshalb erweiterte ich den neuen Schul-stuhl zu einer Produktefamilie, welchesich über die Grössenabstufung von Sitz-fläche und Rückenlehne definiert. GrösseA ist für Unterstufenschüler geeignet, B fürMittelstufenschüler und C ist für Oberstu-fenschüler und die Erwachsenenbildungvorgesehen.

Während den Recherchen stellten wir fest,wie individuell sich gleichaltrige Kinderentwickeln und dass Grössen nicht mitSchuljahren gleichzusetzen sind. FolglichbietetdasSystemdieMöglichkeit,Sitzflächeund Rückenlehne frei zu kombinieren undliefert so zu jedem Körperbau ein bequemesund ergonomisches Pendant. Ebenso sinddie Nähe zum Schulalltag und der Zugangzum Kind als junge Persönlichkeit zentraleElemente. Ergänzend zur Ausführung mitBuchenholz gibt eine farbenfrohe Palette anLacken und Mustern jedem Schüler das Ge-fühl einen einzigartigen Stuhl zu haben. Seies im Klassenzimmer oder am Arbeitsplatzzu Hause: die frische und junge Gestaltungmacht den Schulstuhl zum hochwertigenDesignprodukt für den Alltag.

Der Schulstuhl für Embru: e_Stuhl 2100Weder rund noch eckig, verspielt und dochpraktisch kommt er daher, der neue Schul-stuhl für Embru. Das traditionelle Unter-nehmen prägt schon seit Jahrzenten dieÄsthetik im Klassenzimmer und entwickeltsich stets weiter. Im kindernahen Stuhlvon Christophe Marchand verschmelzenfirmentypische Elemente und Qualität miteinem individuellen Zugang zum Lernall-tag.

«Kreativ, fröhlich und robust ist meineModernisierung des altbewährten Schul-stuhles,» sagt Christophe Marchand: «DieHerausforderung bestand darin, an beste-hende Herstellungstechniken anzuknüpfen,diese formal zu optimieren und frische Ak-zente zu setzen.»Dies war nur inenger Zusammen-arbeit mit denExperten der Fir-ma Embru mög-lich. Gemeinsamhaben wir denAluminiumguss,der beim Unter-nehmen eine lan-ge Tradition hat,neu interpretiert undjene Art von Kunstharz-pressholz-Formteilenverwendet, wie man sievon früheren Tramsit-zen her kennt. Für michsind diese ein charak-teristisches Element derEmbru-Produkte, welcheswir in Anwendung und Ästhetikweiterentwickelt haben. Denneuen Sitz- und Rücken-schalen verliehen wir einekinderfreundliche, rundeViereckform. Um optimale Sitz-ergonomie zu gewährleisten, sind dieSchalen auch dreidimensional gestaltet:Eine dezente Mulde in der Sitzfläche verhin-dert das Rutschen und fördert dadurch diekorrekte Sitzhaltung. Rundum abfallendeKanten animieren zum aktivenSitzen.

Eine grosszügig gebogeneRückenlehne stützt dieWirbelsäule und läuft amunteren und oberen Endeaus, wodurch auch zum Rittlings sitzenangeregt wird. Zusätzlich steigert das vonEmbru entwickelte System aus Gummi-ringen und Gummikeilen, welche unterdem Sitz und hinter der Lehne angebrachtwerden, die Bewegungsfreiheit.

Als Kontrast zu den facettenreichen Sitz-schalen stehen die Verbindungselemen-te. Die zurückhaltende Formgebung desgrau gespritztenStahlbügels sowiedie Trägerelemente

aus Aluminium-guss verleihendem Schulstuhleine verspielteEleganz und

unterstreichen dasfigürliche Gesamtbild.

Nur wenige Handgriffe anzwei Schrauben sindnötig, um die Sitztiefeund die Lehnenhöhe

anzupassen und könnendirekt durch die Lehrkraftoder den Hauswart vorge-

nommen werden. Denn dasZiel der Zusam-

menarbeitzwischen

Embru undmir war einStuhl, der

mit den Schülernund Schülerinnen wächstund stets deren ideale

Lernhaltung unterstützt.

Embru-Werke AGRapperswilerstrasse 33CH-8630 Rüti ZH+41 55 251 11 [email protected]

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«Die Herausforderungbestand darin,

an bestehende Herstellungs-techniken anzuknüpfen,diese formal zu optimieren

und frische Akzentezu setzen.»

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11BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Lehrerinnen und Lehrer gehören zu denam stärksten organisierten Arbeitneh­menden in der Schweiz. Rund 80% derLehrpersonen an den obligatorischenSchulstufen der Deutschschweiz sindMitglied einer Kantonalsektion desDachverbandes Schweizer Lehrerinnenund Lehrer LCH. Mit 50343 Mitgliedern(2012) ist der LCH die viertgrösste Ge­werkschaft und – hinter dem KV Schweiz– der zweitgrösste Berufsverband desLandes.Insgesamt sind in der Schweiz nur 21%aller Beschäftigten Mitglieder einer Ge­werkschaft, im öffentlichen Dienst sindes immerhin 38%.Der hohe Organisationsgrad im BereichVolksschule täuscht etwas darüberhinweg, dass der Anteil von LCH­Mit­gliedern auf anderen Stufen deutlichgeringer ist. Auch regional bestehenUnterschiede, die vor allem traditions­bedingt sind. Während in einigen Kanto­nen fast 100% der Lehrpersonen zumBerufsverband zählen, sind es in ande­

ren weniger als die Hälfte. Es ist also fürden LCH und seine Sektionen nach wievor notwendig, Lehrpersonen als Mit­glieder zu gewinnen, speziell die jungenund die teilzeitlich tätigen.Der LCH wurde 1989 gegründet, als Zu­sammenschluss der kantonalen «Leh­rervereine» in der Deutschschweiz so­wie der Stufen­ und Fachverbände. ImLauf der Zeit verdoppelte er seine Mit­gliederzahl und schärfte sein gewerk­schaftliches Profil. Grossen Anteil daranhatten die Erhebungen zur Berufszu­friedenheit von 1990, 2001 und 2006, dieArbeitszeitstudien von 1999 und 2009sowie die Salärvergleichsstudie (Price­WaterhouseCoopers) von 2010.Die Schärfung des Profils war notwen­dig, denn die Bildung wurde seit denneunziger Jahren zunehmend zum Zielvon Spar­Attacken seitens der kanto­nalen Regierungen und Parlamente. DieLehrpersonen verloren zwar ihren si­cheren Beamtenstatus und wurden «ge­wöhnliche» Angestellte. Die Festlegung

der Löhne und Arbeitsbedingungen ver­blieb aber bei der Politik und war somitweiterhin der Willkür parteipolitischerMehrheiten ausgesetzt.«Gewöhnliche» Berufsleute sind Lehre­rinnen und Lehrer nach wie vor nicht,denn sie wollen nicht bloss ein gutesProdukt oder Kundenzufriedenheit her­stellen, sondern setzen sich persönlichfür das Wohlergehen und die Zukunftvon Kindern und Jugendlichen ein.Deshalb ist auch der LCH ein speziellerBerufsverband, denn er kümmert sichnicht nur um den Lohn und die Arbeits­bedingungen seiner Mitglieder, sondernengagiert sich aktiv und hartnäckig füreine Schule mit pädagogischer Qualitätund Chancengerechtigkeit. Er begleitetSchulreformen kritisch und bestehtdarauf, dass sie für Lernende und Leh­rende sinnvoll sind. Das LCH­Berufsleit­bild und die LCH­Standesregeln ver­pflichten die Lehrpersonen auf hoheprofessionelle Standards und mensch­liche Glaubwürdigkeit. Heinz Weber

50 000 Lehrpersonen stehen im LCH zusammenLehrerin und Lehrer sein ist nach wie vor kein gewöhnlicher Beruf. Entsprechend ist auch der BerufsverbandLCH eine spezielle Organisation, die sich nicht nur um Lohn und Arbeitszeit kümmert, sondern sich auch füreine Schule von hoher pädagogischer Qualität einsetzt.

Zusammenstehenmacht stark: Einhoher Organisa-tionsgrad sichertdem BerufsstandEinfluss in Ver-handlungen undMacht bei Ausei-nandersetzungenmit den Arbeit-gebern.

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12BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«Wichtig ist, dass man die roten Fädendes Vereins in den Händen hält», betontBrigitte Koch­Kern. Doch nach den Som­merferien 2013 wird sie diese Fädenloslassen. Während elf Jahren war sieGewerkschaftspräsidentin des LAR (Leh­rerinnen und Lehrer Appenzell Aus­serrhoden). Dass ihr das Loslassen nichtganz leichtfällt, sieht und hört man, wennman mit ihr über das Präsidium spricht.

Regina Schneeberger

Sie habe viel gelernt in dieser Zeit. Aufdiplomatische Weise Verhandlungenführen, ist eine der Kernkompetenzen,die sie erworben hat. Insbesondere imKontakt mit dem Bildungsdepartementsei dies wichtig. «Man muss nicht glei­cher Meinung sein, aber ein respekt­voller Umgang bringt einen am wei­testen», meint Brigitte Koch­Kern.In vielen Situationen musste sie sichauch in Geduld üben. Man müsse sichstets überlegen, wie man zum Zielkomme und dies beharrlich verfolgen.«Vielleicht braucht es mal eine Kurve,aber ich muss wissen, wo ich hin will»,beschreibt sie ihren zielstrebigen Um­gang mit den Ämtern. Auf diese Weisehat sie beispielsweise erreicht, dass eineArbeitsgruppe, bestehend aus siebenLehrerinnen und Lehrern, bei der Aus­arbeitung des Berufsauftrags mitwirkenkonnte.Der neue Auftrag soll den verändertenBedingungen des Arbeitsplatzes Schulegerecht werden. Lehrpersonen, welchedie Veränderungen hautnah miterleben,konnten in der Arbeitsgruppe ihre Per­spektive einbringen. Der neue Be­rufsauftrag enthält unter anderem einflexibleres Arbeitszeitmodell. DiesesModell soll vermehrt die vielfältigenAufgaben neben dem Unterrichten be­rücksichtigen. Solche Aufgaben sindbeispielsweise die individuelle Betreu­ung der Schülerinnen und Schüler oder

die Zusammenarbeit im Lehrerteam.Der Berufsauftrag wird demnächst vomAusserrhoder Regierungsrat bearbeitet.Auch in Sachen Rechtsfragen konnte sieviel profitieren und Kompetenzen er­werben. Wenn Lehrpersonen ein recht­liches Anliegen haben, kommen sie häu­fig zu ihr. Das nötige Wissen hat sich dieausgebildete Mittelstufenlehrerin einer­seits angelesen und andererseits durchvertiefte Gespräche mit einer Rechts­anwältin angeeignet. Ganz nach dem

Motto: Wer fragt, der findet. «Du musstein aktiver Mensch sein. Du kannst nichteinfach zuhause im Liegestuhl warten,bis dir jemand die Informationen bringt»,betont sie.

Nachfolge gesucht«Ich habe diesen Verein mit viel Herz­blut geführt», sagt Brigitte Koch­Kern.Doch jetzt sei es an der Zeit, dass je­mand anderes das Steuer übernehme.Einen neuen Schiffskapitän oder eine

«Es gehört sich, dass man miteinanderfür die Sache einsteht»Gewerkschaften sind die Gegenspieler zu den Arbeitgebern. «Ohne starken Partner macht diePolitik, was sie will», sagt Brigitte Koch-Kern. Während mehr als zehn Jahren hat sie sich als Präsidentinder Lehrerinnen und Lehrer Appenzell Ausserrhoden für die Rechte der Lehrpersonen eingesetzt.Nun sucht sie eine Nachfolge.

Brigitte Koch-Kern, abtretende LAR-Präsidentin: «Vielleicht braucht es mal eine Kurve,aber ich muss wissen, wo ich hin will.»

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13BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

neue Schiffskapitänin zu finden, scheintjedoch nicht ganz einfach zu sein. DerVorstand hat verschiedene Lehrerinnenund Lehrer kontaktiert, doch bisher liesssich noch keine Nachfolge finden. Unddies, obwohl die Ausserrhoder Lehrper­sonen ansonsten aktive Gewerkschafts­mitglieder sind. Beinahe 100% der Leh­rerinnen und Lehrer sind im Verein.«Das ist eine Eigenart unseres kleinenKantons. Es gehört sich, dass man dabeiist und dass man miteinander für dieSache einsteht», sagt Brigitte Koch­Kernmit Stolz. So erzählt sie aus den Anfän­gen ihrer Gewerkschaftszeit vor 16Jahren: «Damals versammelten sich 600Personen, also praktisch die ganzeLehrerschaft des Kantons, vor demRegierungsgebäude. Wir kämpften fürbessere Rahmenbedingungen und eineangemessene Entlöhnung. Gemeinsamkonnten wir etwas bewegen.» SolcheSachen seien motivierend und befriedi­gend, meint sie.Eine Ursache für die bisher erfolgloseSuche nach einer Nachfolge sieht sie inder Veränderung des Lehrberufs. Dergrössere Aufwand, wie ihn der Be­rufsauftrag beschreibt, macht sich be­merkbar. So lautete die Begründung fürviele der Absagen: «Ich habe keine Zeit.»Doch laut Brigitte Koch­Kern handelt essich um gut investierte Zeit. «Was ich inzehn Jahren gelernt habe, ist besser alsso manche Weiterbildung.» Wie bewegtman sich auf diplomatischem Parkett?Wie funktioniert die Politik? Auf welcheArt gehe ich mit den verschiedenstenMenschen um, damit ich zum Zielkomme? All diese Fragen lernte sie wäh­rend ihres Präsidiums zu beantworten.Natürlich ist das Amt auch mit einemAufwand verbunden; es entspricht einer20%­Anstellung. Dazu kommt ein Teilehrenamtlicher Arbeit. Gerade beidringlichen rechtlichen Fragen von Kol­leginnen und Kollegen ist es für sieselbstverständlich, diese sofort zu be­handeln. Auch Büroarbeiten fallen jedenTag an. «Man muss gut organisierenkönnen und effizient arbeiten», betontsie.

Die Gewerkschaft als starker PartnerBrigitte Koch­Kern empfindet die ge­werkschaftliche Arbeit nach wie vor alsäusserst wichtig: «Wenn es keinenstarken Partner gibt, dann macht die Po­litik, was sie will. Es braucht einenstarken Verein, damit man die Waage inder Balance halten kann.» Als ernst zu

nehmender Partner werde man wahrge­nommen, wenn man unter anderenwichtigen Aufgaben auch das Netzwerkpflege. Der Vorteil eines kleinen Kan­tons wie Appenzell Ausserrhoden sei,dass man sich kenne. Wenn sie voneinem Regierungsrat etwas wissenmüsse, reiche ein kurzes Telefonat.Falls der Vorstand keine Nachfolgerinoder keinen Nachfolger für ihr Amt fin­det, befürchtet sie einen Zusammen­bruch dieser über die Jahre hinweg auf­gebauten Beziehungen. Denn nicht nursie verlässt auf Sommer 2013 den LAR,auch drei weitere Vorstandsmitgliederwerden auf diesen Termin zurücktreten.Ohne Nachfolge könnte ein solch redu­ziertes Gremium nicht mehr in gleichemAusmass die Beziehungen zur Politik,zur Presse, zu den Verbänden und vorallem zur Basis pflegen.

Geduld und Motivation sind gefragtDoch was müsste die neue Präsidentinoder der neue Präsident mitbringen?«Man braucht sehr viel Geduld, mussFreude haben an politischen Abläufenund sollte motiviert sein, sich auch wei­terzubilden», betont Brigitte Koch­Kern.Natürlich ist ein Interesse an Innovati­onen im Bildungsbereich zentral. Dochfast am wichtigsten findet sie das Inte­resse an Menschen. «Die Bedürfnisseverschiedener Parteien wie der Schul­pflege, der Politik oder der Lehrper­sonen unter einen Hut zu bringen, ver­langt Menschenkenntnis», sagt sie. Dassei natürlich nicht immer einfach undman müsse auch kritikfähig sein. Dazumüsse man auch schwierige Situationenanalysieren und durchschauen können.Gerade in Konfliktsituationen sei eswichtig, zu sehen, um was sich ein Streitdrehe, meint die Präsidentin. Ihr persön­lich hat dabei ihre Ausbildung als Super­visorin und Coach BSO viel gebracht.Nicht zuletzt muss eine Person, die dasPräsidium übernimmt, führen können.«Bei 700 Mitgliedern im Verein brauchtes jemanden, der mit Zugkraft voraus­geht», sagt Brigitte Koch­Kern.Auch eine relativ junge Nachfolgerinoder ein junger Nachfolger ist ihrer An­sicht nach für das Präsidium geeignet.«Nicht gerade frisch von der PH wärevon Vorteil», meint sie, «denn mit 24muss man zuerst noch Erfahrungen imLehrberuf sammeln.»Als wichtigste und spannendste künftigeAufgaben sieht sie den Berufsauftrag so­wie den Lehrplan 21. Nicht zu unter­

schätzen sei jedoch auch die Mobilisie­rung der Basis. Sie hat den Newsletterk’LAR eingeführt, den alle Mitgliederregelmässig erhalten. Auch trifft sie sichzwei Mal jährlich mit den Präsidentender Orts­ und Stufenkonferenzen (Ver­sammlungen der Vertretungen verschie­dener Schulstufen). Bei dieser Gelegen­heit informiert sie die Vorstehendenüber das aktuelle Geschehen. Diese ge­ben das Wissen dann an die übrigenLehrpersonen weiter. Mit Kommunikati­onswegen, wie Social Media und Apps,sieht Brigitte Koch­Kern viele neueMöglichkeiten, die eine künftige Präsi­dentin oder ein künftiger Präsident auf­und ausbauen könnte.

Wahlentscheid per Los?Noch scheint Brigitte Koch­Kern die feh­lende Nachfolge mit Humor zu nehmen.Während einer Stufenkonferenz ver­teilte sie allen Anwesenden ein Lösliund sagte: «Derjenige, der das Los mitder höchsten Nummer hat, wird derneue Präsident oder die neue Präsiden­tin.» Schmunzelnd meint sie: «Da hattensie für einen Moment Angst.» Dochernsthaft zieht sie einen Amtszwangnicht in Betracht: «Es soll ja jemand sein,der Freude hat. Es ist so eine spannendeHerausforderung, auf die man sich mitEngagement und viel Einsatz einlassensoll.»Nach ihrem Rücktritt freut sich BrigitteKoch­Kern darauf, mehr Zeit für ihrzweites Standbein zu haben. Die ausge­bildete Supervisorin bietet Persönlich­keitsberatungen in verschiedenen Be­reichen wie der Kommunikation, derEntwicklung oder der Weiterbildung an.Zudem wird die passionierte Seglerinwieder etwas mehr Zeit haben, um sichmit dem Wind über den Bodensee trei­ben zu lassen.

Weiter im Netzwww.l­ar.chwww.art­zu­sein.ch

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15BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Liebe Kollegin

Sie sind Lehrerin geworden. Zu diesemEntscheid gratuliere ich Ihnen herzlich.Sie haben sich für einen Beruf entschie­den, der den Kindern und der Gesell­schaft nützt, Sie üben eine sinnvolle Tä­tigkeit aus – grundsätzlich. Sie habenals Ihren Arbeitgeber eine öffentlicheSchule gewählt, das bietet Vorteile –grundsätzlich. Vermutlich kennen Sie«Tschipo» von Franz Hohler. Tschipomusste lernen, dass das, was grundsätz­lich gilt, was eigentlich so ist, im kon­kreten Fall ganz anders sein kann. Da­mit das, was grundsätzlich gut ist an deröffentlichen Bildung und grundsätzlichgut ist am Arbeitsplatz Schule, auch imKonkreten zum Guten wird, braucht esdie gemeinsame Anstrengung aller Leh­rerinnen und Lehrer. Als Fachleute wis­sen wir, wie Bildung gelingen kann, undals Angestellte wissen wir, welche An­sprüche wir an eine gute Anstellunghaben.

Junge Menschen werden heute oft alshedonistisch beschrieben und kritisiert.Sie seien – anders als früher – nur nochan ihrem persönlichen Vorteil interes­siert. Solidarität mit der Gemeinschaftsei ihnen fremd. Ob Sie als junge Frautatsächlich so sind, wissen Sie selber ambesten. Aber nehmen wir einmal an,dass diese Charakterisierung auf Sie zu­trifft. Dann sollten Sie sich unbedingt fürdie Mitgliedschaft im Verband der Leh­rerinnen und Lehrer in Ihrem Kantonentscheiden. Sie kaufen sich auf dieseWeise eine grosse Palette von Dienstleis­tungen ein, auf die Sie als Lehrerin nichtverzichten können. Für den Mitglieds­beitrag erhalten Sie professionelle Bera­tung bei allen beruflichen Fragen undSchwierigkeiten, Sie sind versichert beianstellungsbezogenen Rechtsverfahren,und Sie erhalten bei vielen Krankenkas­sen, Versicherungsgesellschaften undweiteren Anbietern so grosse Rabatte,dass diese Ihren Mitgliedsbeitrag lockerübersteigen. Kurz: Mit einem Beitrittzum Verband der Lehrpersonen handelnSie genau so, wie die heutige Ökonomie

den Menschen definiert, als homo oeco­nomicus, der rational und egoistisch imSinne seines persönlichen Nutzens han­delt.

Allerdings bezweifle ich, ob Sie tatsäch­lich dem hedonistischen Menschenbildder heutigen Ökonomie entsprechen.Sie wären wohl kaum Lehrerin gewor­den, wenn Sie bloss auf Ihren persön­lichen Vorteil erpicht wären. Dann hät­ten Sie vermutlich eher eine Tätigkeit ineiner Bank oder etwas Ähnliches ge­wählt. Sie sind Lehrerin, gerade weil Siedas Schicksal, das Wohl und die Bildunganderer interessieren. Weil dies so ist,ist Ihnen nicht egal, wie die Schule kon­kret ausgestaltet ist. Es ist Ihnen nichtegal, welche Werte in der Schule allge­mein und an Ihrer Schule konkret herr­schen. Sie wollen mitreden bei der wei­teren Entwicklung der Schule. Sie soll jaIhrem Menschenbild und Ihrem Ver­ständnis von Bildung möglichst entspre­chen. Sollte diese zweite Charakterisie­rung für Sie zutreffen, dann empfehleich Ihnen unbedingt, dem Verband derLehrerinnen und Lehrer in Ihrem Kan­ton beizutreten. Sie erhalten so die Mög­lichkeit, bei der Bildungspolitik in Ihrem

Kanton und in der Schweiz mitzureden.Als Mitglied Ihres Verbands werden Sieüber alle bildungs­ und personalpoli­tischen Aktualitäten informiert, Sie kön­nen bei Umfragen Ihre Meinung abge­ben, Sie können Anträge an die Ver­bandsverantwortlichen formulieren, Siekönnen an Versammlungen mitdiskutie­ren und mitentscheiden, Sie können inverschiedenen Funktionen in IhremVerband Verantwortung und Mitwirkungübernehmen. Sie werden zum Mitgliedder handelnden Gemeinschaft von Kol­leginnen und Kollegen, die Anteil nimmtan der Weiterentwicklung der Anstel­lung und der Bildung.

Sie haben die Wahl. Als ich nun schonvor einigen Jahren als Lehrer zu arbei­ten begann, trat ich selbstverständlichdem Lehrer­Verband (sic!) bei. Nichtweil ich mir dies überlegt und danach soentschieden hätte, sondern weil diesschlicht und einfach von mir erwartetwurde. Heute nehmen sich alle Men­schen – und nicht nur die Jungen – he­raus, für sich selber zu entscheiden.Dies ist ohne Zweifel ein Fortschritt.Doch um ehrlich zu sein: Für uns, dieVerantwortlichen der Lehrpersonenver­bände, ist die grössere persönliche Frei­heit manchmal unbequem. Manchmalsehnen wir uns in die Zeit zurück, alsalle Lehrer und Lehrerinnen automa­tisch dem Verband der Lehrpersonenbeitraten. Aber eigentlich, um die WorteTschipos zu wählen, ist es richtig, wie esheute ist: Denn Sie als heutige jungeLehrerin erwarten zu Recht, dass wir Sievom Sinn einer Mitgliedschaft bei unsüberzeugen.

Freundliche GrüsseNiklaus Stöckli

Präsident des Aargauischen Lehre­rinnen­ und Lehrer­Verbands alv

und Mitglied der Geschäftsleitung LCH

PS: Mit der Bezeichnung «Lehrerin» sindauch männliche Lehrpersonen gemeint.

Warum dabei sein? Brief an eine junge LehrerinMitglied des Berufsverbandes kann man aus ganz egoistischen Gründen werden, aber auch weil man Teileiner «handelnden Gemeinschaft» sein möchte, wie alv-Präsident Niklaus Stöckli in seinem Brief darlegt.

Niklaus Stöckli.

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16BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

BILDUNG SCHWEIZ: Wie viele Mitgliederhat LEBE und wie hoch ist der Organi-sationsgrad der Berner Lehrerinnen undLehrer?Michael Gerber: Wir haben rund 8300zahlende Aktivmitglieder, also Leute,die unterrichten. Mit den Pensioniertendürften es 10000 Mitglieder sein. Insge­samt gibt es – auf allen Stufen – rund15000 aktive Lehrerinnen und Lehrerim Kanton Bern.In der Volksschule haben wir einen Or­ganisationsgrad von 60% bis 65%. AufSekundarstufeII liegt er tiefer, unter50%. Auch an der PH sind wir vertreten;etwa ein Drittel der Dozierenden sindLEBE­Mitglieder.

Es gibt also noch Luft nach oben...Das ist so. Wir haben ein Potential – undwir haben auch einen Leidensdruck, vorallem aufgrund der demografischenEntwicklung: Es gibt viele Lehrperso­nen im Alter von mehr als 55 Jahren unddie werden in den nächsten Jahren pen­sioniert. Diese älteren Lehrpersonensind treue Mitglieder; wir haben daeinen hohen Organisationsgrad. Ausser­dem sind die Löhne der jüngeren Lehr­personen deutlich tiefer als die der älte­ren, und weil unsere Mitgliederbeiträgelohnabhängig sind, bekommen wir vonden nachrückenden Jungen wenigerGeld als von den Älteren, die in Pensiongehen. Das zwingt uns zu erfolgreicherWerbung.

Ist denn der Organisationsgrad in denletzten Jahren gesunken?Ich würde sagen, er ist stabil geblieben.Die Zahl der Anstellungen ist durchden Schüler­Rückgang eher gesunken,gleichzeitig gibt es durch geringere Pen­sen mehr Lehrpersonen. Für uns bedeu­tet das, wir haben etwas mehr Mitglie­der, die aber pro Kopf weniger bezahlen.Früher wurde jemand mit der Anstel­lung als Lehrerin oder Lehrer praktischautomatisch Mitglied beim BLV, wie der

Verband damals noch hiess. Die Neuenim Kollegium erhielten am ersten Tagdas Anmeldeformular in die Hand ge­drückt mit der Bemerkung: «Bei uns sindalle Mitglied.» Da wurde ein Sozialdruckausgeübt, dem fast niemand widerste­hen konnte. Solche Zeiten wünschenwir nicht zurück, aber für den Verbandwaren sie natürlich recht angenehm.Heute muss jedes neue Mitglied einzelngewonnen werden.

Wie viele austretende Personen muss LEBEpro Jahr ersetzen?Im Schuljahr 2011/12 hatten wir 358Austretende und 433 Eintretende, alsoein leichtes Plus, so wie wir das auch an­streben.

LEBE bietet seinen Mitgliedern einen –verglichen mit kleineren LCH-Sektionen –stark ausgebauten Service...Das ist so. Wenn ich jeweils die Ab­schlussklassen der Pädagogischen Hoch­schule Bern besuche, um den Verbandvorzustellen, sage ich den Studierenden:

LEBE will euch ein Berufsleben lang be­gleiten. Wir haben eine breite Palettevon Dienstleistungen. Die Beratung zumBeispiel erhalten nur Mitglieder. Meldetsich ein Nichtmitglied beim Beratungs­team, geben wir zwar kurz Auskunft, er­warten aber, dass die Person beitritt. Dassagen wir auch deutlich. Die ganze ge­werkschaftliche Arbeit, auf der anderenSeite, kommt allen zugute, den Trittbrett­fahrern ebenso wie den engagiertenMitgliedern. Unsere Kommunikations­mittel, die «Berner Schule» und die «Schul­praxis», erhalten nur Mitglieder; dieWebsite hingegen ist allen zugänglich.Wir hatten früher auch Dienstleistun­gen, die es heute nicht mehr gibt, zumBeispiel die Lohnersatzkasse. Das kamdaher, dass der Staat damals nur im ers­ten Krankheitsjahr den Lohn weiterbe­zahlte, man aber bei langer Krankheiterst im dritten Jahr pensioniert wurde.Im zweiten Jahr fielen die Betroffenenin ein Loch, das die Ersatzkasse desBerufsverbandes füllte. Der Verbandkonnte dann erwirken, dass der Kantondiese Lücke schloss – ein politischer Er­folg, aber gleichzeitig der Verlust einesArgumentes für den Beitritt.

Ähnlich dürfte es mit der Weiterbildungsein, die von den Verbänden an die PHüberging?Während langer Zeit konnten wir mitrelativ viel Geld vom Kanton Weiterbil­dung betreiben. Dann wurden dieseLeistungen gekürzt und wir mussten dasAngebot reduzieren. LEBE bietet nachwie vor Tagungen und Kurse an. Diesesind für den Zusammenhalt sehr wichtigund dienen dem Mitgliedererhalt, weni­ger aber der Mitgliedergewinnung.

Was «zieht» nach deiner Meinung ammeisten: Die Vergünstigungen, das Be-ratungsangebot, die Zeitschrift oder dieSolidarität?Aus reiner Solidarität tritt heute kaummehr jemand bei. Man will einen Nut­

«Wir haben Potential, aber auch Leidensdruck»Lehrerinnen und Lehrer Bern LEBE ist die mit Abstand grösste LCH-Sektion und unterhält eine starke Infra-struktur. Entsprechend ist der Verband auf eine breite Basis angewiesen. Mitgliederwerbung ist eine derwichtigsten Aufgaben. Dafür zuständig ist Michael Gerber, Redaktor der Verbandszeitschrift «Berner Schule».BILDUNG SCHWEIZ befragte ihn, welche Mittel LEBE dabei einsetzt – und mit welchem Erfolg.

Michael Gerber, Redaktor der «BernerSchule» und Fachmann für Mitglieder-werbung.

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17BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

zen für sich selbst sehen, nicht zuletztdurch die diversen Vergünstigungen, dieLEBE, aber auch der LCH, vermitteln.Wir sind als Verband mit einem Waren­haus zu vergleichen: Wer im Geschirr­bereich einkaufen will, deckt sich dortein, wer Kleider braucht, geht in dieModeabteilung. Besonders wichtig istsicher die Beratung. Leute, die überdiese Schiene kommen und denen wirhelfen können, bleiben treue Mitglieder.Eine ganz starke Rolle in der Mitglieder­werbung spielen die 760 LEBE­Vertrete­rinnen und ­Vertreter in den Schul­häusern. Sie haben die Aufgabe, neueKolleginnen und Kollegen anzusprechenund zum Beitritt zu ermuntern. Mitglie­derwerbung funktioniert vor allem Faceto Face. All unsere Prospekte und Ange­bote sind zwar wichtig, aber der ent­scheidende Impuls kommt vom Kumpelaus dem Schulzimmer nebenan. Ichüberlege mir auch, ob wir nicht eine ArtWanderprediger beschäftigen sollten,der mit dem LEBE­Auto von Schulhauszu Schulhaus fährt, in der grossen Pausemit Gipfeli ins Lehrerzimmer kommtund über den Verband informiert.

Erforscht ihr auch, weshalb ein Teil derLehrpersonen dem Verband fernbleibt?Eine Studie bei den Sek­II­Lehrperso­nen ergab, dass die Gründe sehr unter­schiedlich sind; eine Norm­Motivationfür das Fernbleiben gibt es nicht. Eszeigte sich auch, dass bei den Älterendas Argument «Man ist dabei» einestarke Rolle spielt. Bei Jüngeren fällt dasweg. Wir stellen fest, dass von den 400Neumitgliedern, die pro Jahr zu LEBEstossen, nur etwa zehn Prozent direktvon der PH kommen. Das heisst, wir ver­lieren wertvolle Mitgliedsjahre, weil dieLehrpersonen es in der ersten Berufs­phase nicht nötig finden, dabei zu sein.

Kann es sein, dass die Jungen schlicht dasGeld nicht ausgeben wollen und denken,ich trete erst bei, wenn ich mehr verdiene?Der Preis ist ein wichtiger Punkt imMarketing. LEBE bietet viel; wir habenwahrscheinlich die grösste Infrastrukturaller LCH­Sektionen. Anderseits verlan­gen wir vergleichsweise hohe Beiträge.Die Frage ist nun: Soll man, um billiger

zu werden, die Dienstleistungen redu­zieren oder sie im Baukastensystem an­bieten mit Beiträgen à la carte? Oderwären die Leute bereit, für entspre­chend besseren Service sogar nochmehr zu zahlen? Solche Diskussionenmüssen in jeder Organisation geführtwerden. Entscheide sind aber heikel,weil in ihren Auswirkungen schwer vor­herzusehen.

LEBE ist eine gewerkschaftlich besondersaktive Sektion des LCH, mischt sich lau-fend in die politische Diskussion ein, ver-anstaltet auch regelmässig grosse Kund-gebungen. Ist das allen Mitgliedern rechtso, oder gibt es gelegentlich Diskussionen,ob das der richtige Weg sei?Ein Indikator für die Unzufriedenheitkönnten Austritte sein. Die allermeistenAustritte geschehen aber, weil die Leutepensioniert werden oder den Job wech­seln. Nur ganz wenige Mitglieder, fünfbis zehn pro Jahr, verabschieden sichaus Ärger über LEBE oder weil sie un­sere Politik für falsch halten. Was wirgelegentlich hören, ist: Eure Arbeitbringt zu wenig; vielleicht macht ihr esja richtig, aber die politische Situationim Kanton Bern ist so schwierig, dasskaum Fortschritte möglich sind. Dannhaben wir Mitglieder, die eine schärfereGangart wünschen und von Streik re­den; denen sind wir zu lau. Schliesslich

gibt es Einzelne, die sagen: Lasst dochdie Politik auf der Seite und konzentrierteuch auf die Pädagogik.Die meisten Mitglieder, denke ich, un­terstützen unsere Arbeit, wie man dasauch an der Manifestation vom 16. Märzsehen konnte. Unter den Berufsverbän­den auf dem Platz Bern sind wir ganzklar der stärkste und auch eine kürzlichgemachte Umfrage zeigt uns, dass wirgrundsätzlich auf dem richtigen Wegsind.

Sind schlechte Zeiten für die Arbeitneh-menden gute Zeiten für Gewerkschaften?Ich will es mal mit einem Fussballspielvergleichen: Wir greifen zurzeit ständigan und wirbeln spektakulär, doch wirschiessen zu wenig Tore. Für die Profi­lierung sind das Super­Zeiten. LEBE isthäufig in den Medien präsent, mannimmt uns als starken Partner wahr.Aber unser Ziel ist vor allem, dass dieArbeitsbedingungen der Lehrpersonenim Kanton Bern verbessert werden unddie Bildungsqualität erhalten bleibt.

Interview: Heinz Weber

Weiter im Netzwww.lebe.ch

«All unsere Prospekte und Angebote sind zwar wichtig, aber der entscheidendeImpuls für den Beitritt kommt vom Kumpel aus dem Schulzimmer nebenan.»

Mitgliederwerbungauf der LEBE-Web-site: «Wir greifenzurzeit ständig an,doch wir schiessenzu wenig Tore.»

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Cécile Cassini, 061 331 49 54 oder www.integrale-friedensfoerderung.ch

Sie suchen Perspektiven im Beruf?Wir begleiten Ihre Weiterentwicklung.Zusatzausbildungen für Lehrpersonenund Bildungsfachleute:

3MAS in Adult and Professional Education (MAS A&PE)August 2013 bis Dezember 2015, August 2014 bis Dezember 2016

3MAS Integrative Förderung (MAS IF)September 2013 bis Mai 2016

3MAS Schulmanagement (MAS SM)März 2014 bis Mai 2015

3 CAS Berufspädagogik für GymnasiallehrpersonenSeptember 2013 bis September 2014

3 CAS Bilingualer Unterricht an der Volksschule (BILU VS)September 2014 bis März 2016

3 CAS Bilingualer Unterricht in der Berufsbildung (BILU BB)Juni 2013 bis Juli 2014

3 CAS Deutsch als Zweitsprache und Interkulturalität (DaZIK)Luzern: August 2013 bis Mai/Dezember 2014Zug: September 2013 bis Juni/Dezember 2014

3 CAS E-Learning-Design (ELD)Januar 2014 bis Oktober 2014

3 CAS Integrative Begabungs- und Begabtenförderung (IBBF)September 2013 bis September 2014

3 CAS Integratives Lehren und Lernen (INLL)September 2013 bis August 2014, September 2014 bis August 2015

3 CAS Integrative Unterrichtsentwicklung (INUE)September 2013 bis August 2014

3 CAS Mentoring & Coaching im Lehrberuf (M&C)August 2013 bis August 2014

3 CAS Menschenrechtsbildung (MRB)Januar bis Oktober 2014

3 CAS Öffentlichkeitsarbeit in BildungsinstitutionenSeptember 2013 bis Juni 2014

3 CAS Schulmanagement (SM), BasislehrgangAugust 2013 bis August 2014

3 CAS Unterrichten in altersheterogenen Gruppenvon 4- bis 8-jährigen Kindern (4—8)Januar 2014 bis Juni 2015

3 Diplom Dozentin/Dozent an höheren FachschulenAugust 2013 bis Juli 2015

3 Diplom Berufsfachschullehrerinnen/-lehrerAugust 2013 bis Juli 2015

Weitere Auskünfte und Anmeldung:PH Luzern · Pädagogische Hochschule LuzernWeiterbildung und ZusatzausbildungenT +41 (0)41 228 54 93 · [email protected]

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weiterentwickeln.

Lebensstile und Milieus werden immer vielfältiger. Die Eltern erwartenoptimale und individuelle Förderung für ihr Kind. Wie werden wir allenAnsprüchen gerecht?

Das Institut Unterstrass an der PH Zürich bietet dazu einen 2-jährigen,berufsbegleitenden Masterstudiengang (MAS) an. Für mehr Sicherheitund Kompetenz im Umgang mit Heterogenität im Unterricht, in derKommunikation und in der Schule als Organisation.

In drei CAS-Lehrgängen, Oktober 2013 bis September 2015:CAS 1: «Didaktik der Vielfalt» (15 ECTS)CAS 2: «Kommunikation, Zusammenarbeit, Coaching» (15 ECTS)CAS 3: «Öffentlichkeit und Qualität» (12 ECTS)

Patronat: Dachverband der Schweizer Lehrerinnen und Lehrer (LCH).

Von der Universität Hildesheim (D) wird der MAS als Konsekutiv-Master anerkannt und berechtigt zur Promotion.

Infoanlass: 9. und 28. Mai 2013, 18 Uhr, Aula Institut Unterstrasswww.unterstrass.edu/mas [email protected] (Studiengangsleiter)[email protected] (Leiterin Weiterbildung)

Weiterbildungsmaster MAS

Wirksamer Umgang mit Heterogenität

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19BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

ung, Bildung und Erziehungvon Kindern bis zum Schul­eintritt realisiert haben, odersolche, die ein innovativespädagogisch durchdachtesKonzept haben und diesesumsetzen möchten. Die Pro­jekte sollen unter anderempraxisorientiert sein und sichauch für die Umsetzung inanderen Berggebieten eig­nen. Ein Finanz­ und Budget­plan muss vorhanden bzw.die Anstossfinanzierung gesi­chert sein. Darüber hinaus isteine regionale Vernetzungwünschenswert.

Jetzt bewerbenDie Preisverleihung wird am20. November 2013 – am Tagdes Kindes – in Zürich statt­finden. Verliehen wird derPreis von 20000 Franken vonder Pestalozzi­Stiftung unddem Dachverband SchweizerLehrerinnen und LehrerLCH. Künftig wird dieser allezwei Jahre vergeben. EineJury mit zehn Personen ausden Bereichen Wissenschaft,Bildung, Politik, Wirtschaft,

«Die Bildungschancen vonKindern verbessern sich,wenn Kinder bereits in einerfrühen Lebensphase geför­dert werden. Was in denersten Lebensjahren spiele­risch gelernt wird, bildet dieGrundlage für die Schulbil­dung», ist die Zentralsekre­tärin des LCH, FranziskaPeterhans, überzeugt.

Doris Fischer

Nicht alle Kinder finden je­doch ein lernförderndes undanregendes Umfeld vor, seies, weil Eltern nicht die nö­tige Betreuung bieten kön­nen oder wollen, weil siewenig Sozialkontakte mitGleichaltrigen finden oderbeispielsweise als Kinder vonImmigranten zu wenig Kon­takt mit unserer Sprache undunseren kulturellen Gege­benheiten erhalten. Studienbelegen, was in den erstenJahren verpasst wird, kannim Kindergarten und derSchule nur schwer aufgeholtwerden.

Frühförderprojekte könnendiese Lücken schliessen unddie Chancengleichheit füralle Kinder unterstützen. DiePestalozzi­Stiftung, zusam­men mit dem DachverbandSchweizer Lehrerinnen undLehrer LCH, macht sichdafür stark und schreibt erst­mals einen Frühförderungs­preis für Projekte in Berg­und Randregionen aus.«Während in städtischen Ag­glomerationen Frühförderin­stitutionen eher verbreitetsind, ist das Angebot für Kin­der aus Berggebieten hinge­gen noch sehr beschränkt»,begründet die Stiftung ihrEngagement in den Randre­gionen der Schweiz. DerPreis soll helfen, das Angebotan Frühförderprogrammenin den Berggebieten zu stär­ken und deren gesellschaft­liche Akzeptanz zu fördern.

Pädagogische QualitätDie Ausschreibung richtetsich an private und öffent­liche Institutionen, die be­reits ein Projekt zur Betreu­

Preis soll Frühförderung in Berggebieten ankurbelnIm November 2013 vergibt die Pestalozzi-Stiftung zusammen mit dem LCH erstmals den Frühförderungspreisfür Projekte in Schweizer Berggebieten. Institutionen, die innovative Projekte zur Betreuung, Bildungund Erziehung von Kindern im Vorschulalter planen oder umgesetzt haben, können sich um den Preis von20 000 Franken bewerben.

Frühförderung hatauch in alpinenRegionen Tradition.

Sport und Kultur wird das Ge­winnerprojekt ermitteln. Mitdabei sind unter anderem dieErziehungswissenschaftlerinMargrit Stamm, die Unter­nehmerin und Co­Präsiden­tin Forum Bildung, CarolinaMüller­Möhl, die Zentralse­kretärin des LCH, FranziskaPeterhans, der ehemalige Prä­sident des Wirtschaftsver­bandes Economiesuisse undMitglied des Bankrates derSchweizerischen National­bank, Gerold Bührer, sowiedie mehrfache OL­Weltmeis­terin Simone Niggli­Luder.Die Bewerbungen können absofort bis zum 15. Juni 2013eingereicht werden.

Weiter im NetzWeitere Informationen undsämtliche Bewerbungsunter­lagen finden sich auf derHomepage der Pestalozzi­Stiftung unter www.pesta­lozzi­stiftung.ch oder www.fruehfoerderungspreis.ch.

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20BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Ein aufgeregtes Tuscheln geht durch dieZuschauerränge des Nationalratssaals.Die jungen Parlamentarierinnen undParlamentarier betreten den Raum. Ei­nige tragen Jeans und Kapuzenpulli, an­dere ein frisch gebügeltes Hemd undvereinzelt sogar eine Krawatte. «Da istmein Sohn», sagt eine sichtlich stolzeMutter zu ihrer Banknachbarin. Heutesind es für einmal nicht die Nationalrä­tinnen und Nationalräte, die ihre Plätzeim Saal aufsuchen, sondern Schüle­rinnen und Schüler. Einige Eltern ma­chen noch schnell ein Foto mit demHandy, doch der Security­Mann reagiertblitzschnell. «Fotografieren ist verbo­ten», weist er die Gäste zurecht.

Regina Schneeberger

Eine Woche lang haben sich die Ober­stufenschülerinnen und ­schüler in Bernintensiv auf den Tag der Nationalratsde­batte vorbereitet. Die Jugendlichen ha­ben im Verlauf der Woche in Kommissi­onen getagt, in Fraktionen diskutiertund konnten sich mit Politikerinnen undPolitikern austauschen. Zudem durftensie eine Botschaft besichtigen. Interessean Politik zu wecken, ist Ziel des Pro­jekts. Das Planspiel soll Abläufe der di­rekten Demokratie aufzeigen und dieJugendlichen motivieren, diese aktivmitzugestalten. Katharina Andres Emch,Leiterin des Sekretariats «Schulen nach

Bern», sagt: «Es is faszinierend. Anfangsder Woche sind viele noch skeptisch undzurückhaltend, doch spätestens am Mitt­woch, wenn sie das erste Mal im Natio­nalratssaal waren, sind alle begeistert.»Sie habe schon viele positive Rückmel­dungen von Lehrpersonen und Elternerhalten.Nun betritt die ehemalige SP­Bundesrä­tin Ruth Dreifuss den Saal. Sie ist dieheutige Vertreterin des Bundesrats; seitBeginn des Prokjekts ist sie regelmässigdabei. Sobald Ruhe im Saal eingekehrtist, eröffnet der Nationalratspräsidentdie Debatte. Die Schülerinnen und Schü­ler wählten Michael Winkler anfangsWoche zum Präsidenten. «Es war ein

Vom Klassenzimmer in den NationalratssaalAuf den Sitzen der Nationalräte Platz nehmen, hinter das Rednerpult stehen und für eigens lancierteInitiativen argumentieren. Das Projekt «Schulen nach Bern» ermöglicht Schülerinnen und Schülern eineWoche lang in die Rolle eines Parlamentariers zu schlüpfen.

Annehmen oder ablehnen? Die Entscheidungen von Nationalrätinnen und Nationalräten wollen gut überlegt sein.

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21BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

äusserst knapper Entscheid», meint derJunge mit dem blau­weiss kariertenHemd später in der Pause und tönt dabeischon fast wie ein richtiger Politiker. Ru­hig und sicher führt er durch die ersteHälfte der Debatte. Unterstützt wird erdabei von Andreas Blaser, dem Beauf­tragten für Öffentlichkeitsarbeit des Par­laments.

Umweltschutz und CybermobbingUmweltthemen scheinen den Jugend­lichen ein Anliegen zu sein. So lan­cierten gleich zwei Schulklassen eineInitiative zum Schutz der Natur. DieSchülerinnen und Schüler aus Buchs ZHverlangen den schnellen Ausstieg ausder Atomenergie und die Klasse aus Ba­lerna TI will, dass öffentliche Gebäudekünftig nur noch mit erneuerbarenEnergien beheizt werden. Die dritte Ini­tiative spricht ein Thema an, das insbe­sondere die Jugendlichen selbst betrifft.Die Klasse aus Meiringen will mit ihremVorstoss «Bekämpfung von Cybermob­bing» mit rechtlichen Mitteln gegenMobbing im Internet vorgehen. DieSchülerinnen und Schüler schlagen sichtapfer hinter dem Rednerpult. Manmerkt, dass sie gut vorbereitet sind undhinter ihren Anliegen stehen. Dabei hin­terfragen sie auch die Initiativen der an­deren Parteien kritisch. Oft sind Votenwie «Der Initiativtext ist zu ungenau»oder «die Zeitspanne ist unrealistisch»zu hören. Bevor die Jugendlichen überdie Initiativen abstimmen, erläutertRuth Dreifuss jeweils den Gegenvor­schlag des Bundesrats. Sie zeigt dabeiauch politische Zusammenhänge auf,die die Initiantinnen und Initianten aus­ser Acht gelassen haben. So meint siezur Initiative der Klasse aus Balerna:«Die Stossrichtung des Bundesrats istdieselbe.» Der Bau von Heizungen in Ge­bäuden sei jedoch Angelegenheit vonKantonen und Gemeinden und liegenicht in der Kompetenz des Bundes.

Höhepunkt der WocheNach mehr als zwei Stunden haben sichdie Parlamentarierinnen und Parlamen­

tarier eine Pause verdient. Sie stürmendas Buffet, welches Leckereien wieSandwiches und Cola bereithält. Debatie­ren scheint hungrig und durstig zu ma­chen. Für viele ist der heutige Tag derHöhepunkt der Woche. So meint eineSchülerin aus Aarberg: «Am besten ge­fallen hat mir, dass wir heute im Natio­nalratssaal sein können und dass wirsehen, wie das abläuft bei den Sessi­onen.» Auch der Besuch der Botschafthat einen bleibenden Eindruck hinter­lassen. Ein Mädchen mit hellblauemPulli sagt: «Wie sie da arbeiten und wel­che Sicherheitsmassnahmen sie haben,war spannend zu beobachten.» Die Zeitwährend der Pause vergeht schnell undschon macht sich die Nervosität vor derzweiten Hälfte der Debatte bemerkbar.Ein Junge mit schwarzem Jackett undblonden Haaren, die auf einer Seite kurzund auf der anderen lang sind, stellt fest:«Ich glaube, man ist vor allem nervöswegen der Zuschauer.»

Jugendliche bestrafen wie Erwachsene?In der zweiten Hälfte wird der National­ratspräsident durch die VizepräsidentinJanine Lorenz abgelöst. Sie eröffnet dieDiskussion zur Initiative «Härtere Stra­fen bei Gewaltverbrechen» der SchuleAbtwil SG. Insbesondere der Punkt, dassJugendliche ab 15 Jahren unter das Er­wachsenenstrafrecht fallen sollen, lässtdie Meinungen der Parlamentarier aus­einandergehen. Die Befürworter finden:«Wer sich mit 15 der Konsequenzen sei­nes Handelns nicht bewusst ist, wird esauch mit 40 nicht sein.» Die Gegner er­widern: «Die 16­Jährigen haben dasStimm­ und Wahlrecht ja auch nicht er­halten, deshalb sollten sie auch nicht be­straft werden wie Erwachsene.» DieArgumentation der Gegner überzeugtden Nationalrat und die Initiative wirdabgelehnt.Der Vorstoss der Klasse aus Aarberg BE«KITAS für Alle» trifft den Nerv der Zeit.So verweist Ruth Dreifuss am Schlussauf die kommende Abstimmung: «WennEltern noch nicht abgestimmt haben,macht bitte Propaganda für ein ‹Ja› zum

Familienartikel am 3. März.» Einige El­tern lachen leise, andere stimmen ihrnickend zu. Nun werden ein letztes MalHände gehoben und Stimmen gezählt.Der Gegenentwurf scheint mehr über­zeugt zu haben. Die Vizepräsidentinschliesst die Session ab und klingeltkräftig mit der Glocke auf ihrem Pult.Die Jugendlichen haben in der Debattemit schlagkräftigen Argumenten, aberauch mit Geduld und Aufmerksamkeitbeeindruckt. Jetzt haben die Schüle­rinnen und Schüler noch den Abschluss­abend vor sich, bevor es dann nach einerlehrreichen Woche zurück in den Schul­alltag geht.

Zum Projekt

Die Projektwoche «Schulen nach Bern»richtet sich an Jugendliche der 8. bis 9.Klasse inklusive Brückenangebot. Je­weils vier bis sechs Schulklassen ausverschiedenen Kantonen und Sprachre­gionen können an einer Woche teilneh­men. Jährlich finden fünf Projektwo­chen statt.«Schulen nach Bern» ist ein Verein, der2008 gegründet wurde. Präsidentin desVereins ist Dora Andres, alt Regierungs­rätin BE, Vizepräsident ist Beat W.Zemp, Zentralpräsident des Dachver­bands Schweizer Lehrerinnen und Leh­rer. Der Verein wird durch Gelder ausverschiedenen Stiftungen finanziell un­terstützt. Er ist politisch neutral, unab­hängig und verfolgt keine kommerziel­len Zwecke.

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22BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

«This is Serbia» steht am Strassenrand inRiesenlettern auf Englisch und Serbisch.Hier beginnt das Arbeitsgebiet von Da­vid Röthlisberger. Der Primarlehrerfährt täglich in den Norden des Kosovo,in den grossmehrheitlich serbisch be­wohnten Teil des Landes, der die 2008einseitig erklärte Unabhängigkeit nichtanerkennt und sich als zu Serbien zuge­hörig versteht. Röthlisberger führt imRang eines Fachoffiziers der SWISSCOYeines von drei Subteams, die als Liaisonand Monitoring Team (LMT) dem weit­läufigen Gebiet um die GrossgemeindeZubin Potok zugeteilt sind.

Paola Pitton

Heute besucht er eine Schule in der ab­gelegenen Siedlung Dren (kosovo­alba­nisch: Drene). Eine lange Fahrt stehtihm bevor, denn anders als die LMTim stabilen Süden leben jene im Nor­den aus Sicherheitsgründen nicht inHäusern bei der Bevölkerung, sondernin einem Camp mit anderen KFOR­Nationen. Als er dieses im weissenGeländewagen mit Schweizer Kreuz undKFOR­Logo, den eine Kameradin lenkt,verlässt, meldet sich der 32­Jährige perFunk ab.Ein kurzer Halt bei Mitrovica (Mitro­vice), Sprachmittlerin Yasmina steigtein. Einmal das meterhohe «Serbien»­Plakat passiert, ist Röthlisberger in eineranderen Welt. Hier sind die Preise aufkyrillisch und in Dinar angeschrieben,die Autokennzeichen serbisch und dieSprache sowieso.Kurz vor Zubin Potok stehen zwei Fahr­zeuge halb auf der Strasse, einige Män­ner am Strassenrand. «Das ist eine‹Blocked Road›», erklärt David Röthlis­berger. «Anders als ein ‹Road Block› istsie passierbar oder nur temporär, maxi­mal während einiger Stunden, gesperrt.»Auch das gehört zu dieser Welt. Auf derFahrt dreht sich das Gespräch dann um

die Nacht davor, in der KFOR­SoldatenBlockaden einer «Blocked Road» ge­räumt haben, um – wie es in der Spracheder KFOR heisst – «SASE», «safe and se­cure environment» zu gewährleisten,also Bewegungsfreiheit für die Zivil­bevölkerung.

Dank Vermittlung mehr Sicherheit für alleUm seine Sicherheit fürchtet der Pri­marlehrer aus dem Kanton Solothurnnicht. «Die Leute wissen, dass wir LMTnicht Partei ergreifen, sondern zuhörenund ihre Anliegen über uns an die KFORgelangen.» Die LMT stehen in engemKontakt zu allen Schichten der Bevölke­rung und rapportieren ihre Beobach­tungen täglich der KFOR. Die vermit­

telnde Rolle der LMT komme allen zu­gute, ist Röthlisberger überzeugt. Fürdie Bevölkerung könne über Vermitt­lung zu NGOs konkrete Hilfe resultierenund für alle eine sicherere Umgebung.«Weil mein Team die Beschwerde einesHolzfällers erfolgreich weitergeleitethatte, meldete uns dieser im Gegenzugden Fund eines Blindgängers», nenntder Teamleader ein Beispiel. Dafürkonnte er das Kampfmittelbeseitigungs­team bei der Arbeit begleiten. «Dasmacht meinen Job abwechslungsreichund interessant.» Auch habe er täglichmit den unterschiedlichsten Menschenzu tun.Er wollte mit Menschen, mit Kindern ar­beiten. Deshalb absolvierte Röthlisber­

«Ich bin auch als Lehrer hier, nicht nur als Soldat»David Röthlisberger hat sein Klassenzimmer in der Schweiz zugunsten eines Camps im Kosovo getauscht.Seit letzten Oktober ist der Primarlehrer als einer von rund 200 Mitgliedern des 27. SWISSCOY-Kontingentsfür sechs Monate in friedenserhaltender Mission der KFOR im Land. Bei seiner Arbeit in einem Liaison andMonitoring Team (LMT) im weniger stabilen Norden kommt ihm seine Erfahrung als Lehrer zugute.

Malstifte, neue Fussbälle oder vielleicht sogar ein Hellraumprojektor wären erwünscht:Die Schulen im Kosovo sind nicht verwöhnt mit Schulmaterial.

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23BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORTAGE

ger nach dem KV und einigen JahrenBerufserfahrung die PädagogischeHochschule in Solothurn. Danachsammelte er in Solothurn und SelzachErfahrungen als Primarlehrer. «Hier ge­winne ich Einblicke in ein Land, ausdem viele meiner Schüler stammen. Dashat mich motiviert, mich bei der SWISS­COY zu melden.» Dass er innerhalb desLMT unter anderem für Schulen zustän­dig sei – also seine Kenntnisse einbrin­gen könne – spreche für die SWISSCOY.

Abwanderung: Die Schulen leeren sichLängst hat der Geländewagen die as­phaltierte Strasse verlassen, schlängeltsich langsam einen teils noch eisigenWeg hoch. Vereinzelte Häuser stehen inder Landschaft, sonst sind rundherumnur Wald und Wiesen. Als der Wagenhält, entdeckt man erst auf den zweitenBlick hinter hohen Tannen ein beigesGebäude, die Primarschule. Schnee glit­zert in der Sonne, es ist still, idyllisch –trotz des morschen Dachvorsprungs undbröckelnden Verputzes. Sie ist eine vonzehn weit verstreuten Schulen, die Da­vid Röthlisberger regelmässig besucht.Allen gleich und anders als bei denüberfüllten kosovo­albanischen Schu­len: Hier fehlen die Schüler. Sieben hates in dieser, im nächsten Jahr werden esnoch vier sein. Schuld sei die Abwande­rung in die Stadt oder ganz weg vomKosovo. «Viele Menschen hier sehenkeine berufliche Zukunft für ihre Kin­der», sagt David Röthlisberger.Er ist unangemeldet gekommen. Bevorer in der Pause mit der Klassenlehrerinsprechen kann, unterhält er sich mitdem Abwart. Beim traditionellen Kaffeeim kleinen Aufenthaltsraum führt derFachoffizier seine Checkliste nach: Wieheizt die Schule? Warum fällt sie diebedrohlich nahen Tannen nicht? «Ichkomme auch als Lehrer hierher, nichtnur als Soldat», sagt er zum Mann imblauen Arbeitskittel. Dieser nickt. Erhabe sich schon während der Ausbil­dung für den Einsatz in Stans NW ge­sagt, dass er den Menschen hier nichtnur Fragen stellen, also nicht nur neh­men wolle, sondern auch geben, hatteDavid Röthlisberger auf der Fahrt er­zählt. Das könne mal eine Tafel Schwei­

zer Schokolade sein, aber auch dass ervon der Abwanderung in unseren Berg­regionen erzähle. Oder von seinen Er­fahrungen als Lehrer: «Das verschafftmir einen anderen Zugang zu denSchulbehörden», stellt er fest. Und nichtssei wichtiger als Beziehungen, um ver­mitteln, Zusammenhänge erkennen undweitere Beziehungen knüpfen zu kön­nen.Was sie primär brauche, fragt er dieKlassenlehrerin dann im Gespräch.Zwar sollte die Schule gänzlich saniertwerden, aber auch kleine Dinge würdenhelfen, sagt die schlanke blonde Frau.Alles, was den Kindern den Aufenthaltverschönere, Stifte, ein Hellraumprojek­tor, neue Fussbälle, sei willkommen.Der Fachoffizier macht sich Notizen.Dann führt uns die Lehrerin ins kargeKlassenzimmer. Die Kinder, zwischenfünf und neun Jahre alt, stehen vor demBesuch auf. Sie tragen Trainer oderJeans und Gummistiefel.

Positives Bild und Hilfe im KleinenDraussen fotografiert Röthlisberger dennetzlosen Basketballkorb. «Wir werdenden Bedarf wie immer rapportieren. Ichhoffe, dass sich bald zumindest einneues Netz finden lässt.» Wie beurteilt erden Einsatz nach vier Monaten? «Eskommt auf die Ziele an. Geht es darum,

den Menschen im Kleinen zu helfen undso – gerade im Norden – zu einem posi­tiveren Bild der KFOR und zu mehr Si­cherheit beizutragen, dann sage ich: Wirkönnen etwas Nachhaltiges bewirken.»Nach drei Uhr kehrt das LMT ins Campzurück. Wie jeden Tag muss das Fahr­zeug gewaschen werden vor demDebriefing um 16 Uhr. Bei diesem be­sprechen die drei Subteams des LMTZubin Potok den vergangenen Tag undplanen den nächsten. Danach hält DavidRöthlisberger die Treffen in seinem Rap­port zuhanden der Vorgesetzten fest.Gerade in einem LMT könne er die Er­fahrung SWISSCOY jedem empfehlen,betont der Primarlehrer. Er werde miteiner anderen Wahrnehmung in dieSchweiz zurückkehren. «Wir haben inden Schulen Videobeamer; hier habensie Plumpsklos.» Er könne dem hiesigenSchulsystem einiges abgewinnen, ge­rade die altersdurchmischten Klassenförderten die Selbstverantwortung derKinder. «In der Schweiz werden mir El­tern aus dieser Region mehr Vertrauenentgegenbringen, weil ich die Verhält­nisse kenne.» David Röthlisbergerschmunzelt: «Und ich werde die Schülerverstehen, wenn sie Schimpfwörter inSerbisch oder Albanisch benutzen.»

«Es geht darum, den Menschen im Kleinen zu helfen und so – gerade imNorden des Kosovo – zu einem positiveren Bild der KFOR und zu mehr Sicher-heit beizutragen.»

SWISSCOY im Einsatz für die KFOR

Die Schweizer Armee beteiligt sich seit 1999 an der friedensfördernden MissionKosovo Force (KFOR). Das aktuelle Kontingent 27 der SWISSCOY (Swiss Contin­gent) umfasst 217 Personen. Das Parlament hat im Frühling 2011 den Einsatz derSWISSCOY bis Ende 2014 verlängert. Die KFOR ist seit dem Ende des Kosovo­Krieges 1999 im Land. Zu Beginn zählte die KFOR mehr als 50000 Personen,mittlerweile stehen noch rund 5600 Personen aus rund 30 Ländern im Einsatz.Die SWISSCOY stellt je zwei Liaison and Monitoring Teams (LMT) im Nordenund Süden des Landes zugunsten der KFOR. Die LMT arbeiten und leben – aus­ser im Norden – auch in engem Kontakt zur Bevölkerung als Augen und Ohrender KFOR. Diese setzt seit 2008 LMT in allen Landesteilen ein. Sie will damitverhindern, nochmals von gewalttätigen Unruhen überrascht zu werden wie imMärz 2004. Damals hatten Ausschreitungen 19 Todesopfer und über 1000 Ver­letzte gefordert sowie Zerstörung und Vertreibungen mit sich gebracht.

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24BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Anmeldeschluss26. Juni 2013

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25BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . QUERBEET

schudderet’s richtig» oder «o.k.,das wäre doch eine tolle Auf­gabe für die Eltern».

Unvermittelt werde ich wie­der hellwach. Der Redner be­ginnt zu rechnen: 40000 CHFkostet ein Student an der ETHpro Jahr. Ein ECTS­Punkt =CHF 660.–. Wenn nun 5 Kredit­punkte freigeschaufelt und die­ser Kompetenzerwerb an dieSek II und in die Volksschuledelegiert werden könnte,brächte das der ETH CHF 100Mio.! Es sollen nur Bildungsin­halte verschoben werden, keinGeld, alles kostenneutral ge­spart. Kapiert? Auch nicht?Ich beginne nachzudenken:Warum fehlen denn der Indus­trie die Ingenieure? Warumkonstruieren viele Mathemati­ker, Ingenieure und Physikerlieber spekulative Finanzpro­dukte bei Banken und Versi­cherungen als Maschinen undSteuerungen in der Industrie?Warum bieten so wenige Fir­men Informatik­Lehrstellenan? Was war da in den 90ernnach der geplatzten Dotcom­Blase? Warum soll die Schweizmehr MINT­Leute ausbildenals die EU? Wie werden in dennächsten zehn Jahren 30000Lehrpersonen durch gut aus­gebildete neue Kolleginnenund Kollegen ersetzt?

Empfindliche Pflanzen war­ten oft lange unter dem Boden,bis keine Fröste mehr drohen.Gute Gärtner halten diesenSpättreibern den Platz frei, weilsich da sonst allerhand anderesGrünzeug schon breitmacht.Der Lehrplan 21 ist eine dieserPflanzen. Das Coming­out istauf Ende Juni geplant. Da istder längste Tag bereits vorbei.

In den letzten Monaten häu­fen sich Einladungen von Lob­byisten, die Programmieren alsFach im Lehrplan 21 wollen.

Das Who is who der Promo­toren geht querbeet von derHasler Stiftung, economiesu­isse und Avenir Suisse bis zumGewerbeverband. Dieses wohl­riechende PepperMINT treibtunterirdische Wurzeln so frühund überraschende Triebe sokräftig, dass PH­Rektoren, D­EDK, Volksschulämter, Infor­matikkoryphäen und auch derLCH in die ehrwürdigen Hallender ETH am Zürichberg gepil­gert sind. Zu sehen und hörengab es internationale Informa­tik­Prominenz aus den USA,England, Russland und der

Schweiz. Nach dem Furioso ei­nes englischen Reformturboslas ein staubtrockener ex­kommunistischer MoskauerComputeringenieur seine Bot­schaften vom Blatt ab. DerAmerikaner bedauerte ausser­ordentlich, dass in den Schulenimmer weniger handwerklichgearbeitet werde. Sie habenrichtig gelesen! Für den Robo­terbau bauche es handwerkli­ches Können. Dann kam dasMantra für die frühe Ausleseder besten Talente, auch wennes gar nicht so viele Talentegibt und braucht, wie ETH­Bil­dungsprofessorin Elsbeth Sternrichtigerweise bemerkte. Undsie ergänzte: Wenn wir vieleKinder für MINT gewinnenwollten, müsse ein Primar­schulkind zum Beispiel überle­gen dürfen, warum ein schwe­res Stahlschiff im Wasser nichtversinke. Später könne es dannauf diesem Wissen weiter auf­bauen.

«Ohne Informatik sind wirweg vom Fenster.» – «Mit Pro­grammieren lernen wir den­ken.» Gut hört kein Lateinleh­rer zu, denke ich und driftedann ab, stelle mir innerlichbereits die Historiker und Frei­kirchen vor, welche als Nächsteim 10­Minuten­Rhythmus ihreAnliegen vortragen könnten.Oder die Lobbyisten für Zahn­prophylaxe, Social Media, be­wegte Schule, Skilager, Grie­chisch (sorry, Altgriechisch),Frühchinesisch, Gewerbe­deutsch, Geschichte, Technik &Design, Instrumentalunter­richt oder financial literacy.Dann würde ich wie bei «Voiceof Switzerland» den Knopf drü­cken und meine Sprüche dazu­geben: «Geil, Sie haben nochPotential» oder «wow, mich

Hey Mann! Mit deinen MINT­Kenntnissen wärst du auch beiuns gefragt. Du kannst in unse­ren Schulen vielseitigste undmaximale Erwartungen vonunterschiedlichsten Auftragge­bern erfüllen, die Latte liegtwirklich hoch, der Kick ist ulti­mativ, das Adrenalin kannfliessen: Individuell! Fast jedesKind hochbegabt! Heterogen!Voll multikulti & alles inklu­sive! In noch grösseren Klas­sen! Mit noch tieferen Steuern!Mit nachhaltig stabilem Lohn!Mit 100% Lehrstellenerfolg &maximaler employability! Vollkompetitiv mit den Chinesenund Finnen! Gesicherte Quali­tät durch Tests! MAB & Leis­tungslohn! Und Mann ;­) Beiuns kannst Du überdurch­schnittlich viele nette Kollegin­nen kennen lernen. Sorry Frau,ich weiss...PS @Freaks: Roboter werden ab2030 Wörtli abfragen, mathe­matische Zusammenhänge er­klären, Geschichten vorlesen,Texte korrigieren und viel­leicht sogar Kinder trösten.Auch das habe ich von einemETH­Wissenschaftler gelernt.PPS @Männer: Im Staat SouthDakota, Midwest­USA, werdenHauswarte und Lehrpersonenmit Schusswaffen ausgerüstet.Wir hier bleiben auch in heis­sen Situationen cool!

Jürg Brühlmann

Frühe Wurzeln,späte TriebeJürg Brühlmann, Leiter der Pädagogischen Arbeits-stelle LCH, riecht, hört, fühlt und schmeckt für uns imGarten der Bildung – querbeet.

«Individuell! Fastjedes Kind hoch-begabt! Heterogen!In noch grösserenKlassen! Mit nochtieferen Steuern! Mitnachhaltig stabilemLohn! Mit 100% Lehr-stellenerfolg & maxi-maler employability!Voll kompetitiv mitden Chinesen undFinnen!»

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Weiter im Netzwww.educ.ethz.ch/mint, www.abz.inf.ethz.ch

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26BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Noch hat der Unterricht an der achtenSpezialsek­Klasse 8G1 der OberstufeMühlematt Belp BE nicht begonnen. DieSchülerinnen und Schüler diskutieren,lachen, und immer wieder wandernneugierige Blicke zu Roland Begert. Siescheinen zu fragen: Was wird er erzäh­len, der ehemalige Verdingbub, der esgeschafft hatte, zu studieren und dann30 Jahre am Kirchenfeldgymnasium inBern Wirtschaft und Recht unterrich­tete?

Hildegard Netos

Den Zeitzeugen eingeladen hat EnriqueGerber, Deutschlehrer dieser 8. Klasse.«Herr Begert war vor Jahren meinGymerlehrer», sagt er, worauf RolandBegert betont: «Sie erinnern sich, HerrGerber, ich war streng und habe guteLeistungen erwartet.» Von der wattiertenUmhüllungspädagogik, wie er im Buch«Die letzte Häutung» die sogenannt mo­derne Erziehungsmethode nennt, hält erwenig. «Man wagt nicht mehr, Kinderfordernd zu fördern», bedauert der ehe­malige Gymnasiallehrer und Vater einererwachsenen Tochter.Die Glocke läutet, die Jugendlichen set­zen sich. Enrique Gerber begrüsst dieKlasse und stellt den Gast vor. Auf derStartseite der Power­Point­Präsentationsteht: Dr. Roland Begert. – Darüber, vonder Projektion beleuchtet, als gehörte erdazu, ist auf die Wand der Spruch ge­schrieben: «All you really need is love,but a little chocolate now and thendoesn’t hurt.» («Alles, was du brauchst,ist Liebe, aber ein Stückchen Schoko­lade hin und wieder tut nicht weh.»)Schokolade? Das sei in seiner Kindheitetwas Unbekanntes gewesen, sagt Ro­land Begert später im Gespräch.

Mit drei Wochen ins Heim«Ich wurde 1937 im Spital in Biel gebo­ren. Weil meine Mutter sich im selben

Jahr scheiden liess, nahmen mich dieBehörden von ihr weg», beginnt RolandBegert zu erzählen und schöpft dannzwei Lektionen lang aus seinen reichenErfahrungen.Gerade drei Wochen alt war der Bub, alser nach Grenchen SO in das katholischeKinderheim Bachtelen kam. Zwei Fotosder Präsentation zeigen das Heim vor 75Jahren und heute. Die alten Gebäudewurden renoviert, die Anlage erweitert.Roland Begert vergleicht: «Damalslebten 280 Kinder und 25 Angestellteim Heim, heute sind es 80 Kinder und170 Angestellte.» Die Schülerinnen undSchüler staunen. Ein weiteres Bild zeigtmehrere aneinandergereihte Gitterbett­chen. «Die Kinder wurden an die Bettengebunden, so konnten sie nicht weg»,

erklärt Roland Begert und fügt an: «Dastönt schrecklich, doch ihr müsst euchvorstellen, die Betreuerinnen hatteneinfach zu wenig Zeit.»

Arbeit gehörte dazuMehrmals an diesem Morgen relativierter Erlebtes und setzt seine Erinne­rungen in den geschichtlichen Zusam­menhang. «Um mein Schicksal verste­hen und akzeptieren zu können, war esfür mich wichtig, eine Antwort auf dasWarum zu finden.» Dank dieser Strate­gie fand er beispielsweise heraus, dassdie damalige Armut mit der Landwirt­schaftspolitik zusammenhing. VieleKnechte und Mägde suchten nach demKrieg besser bezahlte Arbeit in Fabriken.Die Arbeitskräfte fehlten auf den kleinen

Der Verdingbub, der zum Lehrer wurdeNicht um sein Schicksal zu beklagen oder einem verlorenen Glück nachzutrauern, erzählt der ehemaligeVerdingbub Roland Begert seine Geschichte immer wieder. Er spricht über das Erlebte, um sich zu erinnern,dass da auch Gutes war. Anfang März besuchte der 75-Jährige eine Oberstufenklasse in Belp; BILDUNGSCHWEIZ war dabei.

«Raus mit euch! Geht arbeiten!» – Der heute 75-jährige Roland Begert.

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27BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . REPORTAGE

Bauernbetrieben. Um ihr Fortbestehenzu sichern, wurden ihnen Verdingkinderzugeteilt. Für Kost und Logis erhieltenRoland Begerts Pflegeeltern pro Monat30 Franken. «Das war damals ein schö­ner Beitrag in die Familienkasse, undgleichzeitig mussten wir Kinder oft hartarbeiten.»Arbeit gehörte seit früher Kindheit zuRoland Begerts Leben. «Ich erinneremich, wie ich als Vierjähriger auf demFeld des Heims mit blossen Händen Kar­toffeln ausgegraben habe. Das war eintiefgreifendes, schönes Erlebnis.» Händeseien für ihn ein phänomenales Instru­ment, fähig Gutes oder Schlechtes zutun.Bis zum 12. Lebensjahr besuchte derKnabe die Dorfschule in Grenchen. Eineunangenehme Zeit. «Die Lehrer habenuns Heimkinder geplagt. An allem wa­ren wir, die Bachtelerkinder, schuld.»Wir seien schlecht erzogen, hiess es.Niemand setzte sich für die Buben undMädchen ein. Im autobiographischenRoman «Lange Jahre fremd» erinnertsich Roland Begert, wie ein kräftig ge­bauter Vater, ein Metzger, ins Schulzim­mer platzte, sich vor den Lehrer stellteund sagte: «Sollten Sie meinem Hanslinoch einmal eine Ohrfeige geben, werdeich Sie mit Haut und Haar durch denFleischwolf drehen und Schweinswürsteaus Ihnen machen.»

Plötzlich ein BruderIm Heim blieben die Kinder bis zum 12.Altersjahr. «Mein Vormund hat micheines Tages abgeholt, ist mit dem Autoauf den kleinen Bauernbetrieb in Die­terswil BE gefahren und hat mich beimeinen Pflegeeltern abgegeben.» Er seigern dort gewesen, verbunden mit derNatur, auch wenn er während der Ernte­zeit bis zu 18 Stunden am Tag habe ar­beiten müssen. Eine Schülerin möchtewissen, wo es ihm besser gefallen habe,im Heim oder bei der Familie. «Die Jahreauf dem Bauernbetrieb waren die bestenbis zu meinem 30. Lebensjahr.» Einmalmehr staunen die Jugendlichen.Die sechste bis neunte Klasse besuchteRoland Begert an der Gesamtschule desDorfes. «Unser Lehrer war 71 Jahre alt

und behandelte die Schulkinder nachAnzahl Kühen, die der Vater im Stallhatte.» In der Schulkommission sassenGrossbauern, deren Präsident, ein kräf­tiger Mann, habe die Schulstube jeweilsohne zu klopfen betreten. «Er stellte sichvor die Klasse und rief: Raus mit euch!Geht arbeiten!» Die Schule habe damalsim Bauernstand nicht viel gegolten.Dass Roland Begert einen Bruder hat,erfuhr er in der 7. Klasse. Eines Tageserklärte der Lehrer, dass ein neuerSchüler in die Klasse komme. Er heisseAdrian und sei Rolands Bruder. Obwohldie beiden Brüder im selben Kinderheimwaren, wussten sie nichts voneinander.«Wir waren uns fremd und wir bliebenes auch.» Einmal im Jahr treffen sich diebeiden zum Essen. Die Gefühle fürei­nander seien kollegial, aber ohne innereBeseelung.

Erstaunt und erschüttertNach Roland Begerts Präsentationschreiben die Jugendlichen auf, was siebeeindruckt hat. Erstaunt und erschüt­tert hat einige, dass sich die Brüder nicht

gekannt haben. Dann bewundern dieSchülerinnen und Schüler, wie weit Ro­land Begert es trotz schlechter Kindheitund Jugend gebracht hat. Und ein Jungeschreibt: «Das alles hat mich auch gefor­dert, dass ich mehr selbständig und sehrhart arbeiten muss, wenn ich wirklichetwas Grosses werden will.»

Hildegard Netos

«Unser Lehrer war 71 Jahre alt und behandelte die Schulkinder nach AnzahlKühen, die der Vater im Stall hatte.»

Roland Begert

Roland Begert wurde nach der Schulzeitin eine Giesserlehre nach Winterthurgeschickt. Mit fast 30 holte er die Ma­tura nach, studierte Wirtschaft undRecht, doktorierte und wurde Gymnasi­allehrer. Seit der Pensionierung hat erzwei Bücher geschrieben: «Lange Jahrefremd» und «Die letzte Häutung». Infos:www.editionliebefeld.ch

Schicksal und Chance: Szenenbild aus dem Film «Der Verdingbub» von 2011.

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28BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BüCHER UND MEDIEN

Schritte: Filmsichtung, Filmbe­sprechung, Verfassen einer ei­genen Filmkritik und Veröf­fentlichung.In den ersten zwei Schrittensensibilisieren Experten die

Ins Kino gehen, einen span­nenden Film schauen und da­nach darüber schreiben – Film­kritiker ist für viele ein Traum­beruf. Schülerinnen und Schü­ler des Kantons Bern haben seitletztem Jahr die Möglichkeit,sich selbst als Kulturjournalis­ten zu versuchen. In einerdeutschschweizerischen Pilot­phase bietet die «Zauberla­terne» ein Projekt an, in demSchulklassen der Primar­ undSekundarschule eigene Film­kritiken verfassen lernen. Die«Zauberlaterne» ist ein ge­meinnütziger Verein, der sei­nen Ursprung in Neuenburghat. Seit 1992 gibt es diesenFilmclub für Kinder. Ein Dreh­buchautor, eine Filmwissen­schaftlerin und eine Kultur­journalistin unterstützen dieLernenden bei ihren erstenGehversuchen als Kritiker. Abdem nächsten Schuljahr kön­nen auch Klassen aus anderen

Kantonen an den Workshopsteilnehmen.

Vier SchritteDas Projekt «Filmkritik machtSchule» gliedert sich in die vier

Zauberlaterne: Kritisieren statt konsumierenDie Medien mit einem kritischen Auge betrachten ist wichtig. Dies lernen Jugendliche beim Projekt «Filmkritikmacht Schule». Der gemeinnützige Verein «Zauberlaterne» bietet in einem Pilotprojekt Workshops für Klassenim Kanton Bern an.

Filmkritik eines Schülersaus Matten«Der Film ist über einen Knaben, der nach Griechenland gehenwill. Dabei passieren viele lustige Dinge. Er versucht seineMutter auf verschiedene Arten zu überreden. Es klappt auch,also fahren sie nach Griechenland, um seinen Vater zu suchen.Er ging mit seinem Vater Tintenfische fangen. Einmal passierteein Unglück bei der Tintenfischjagd...Es ist auch ein Liebesfilm. Es hatte lustige und traurige Teile.Er war unlogisch, aber manchmal auch cool. Es war für michetwas unlogisch, dass die Mutter und Tsatsiki hinter eine Müll­tonne gingen, als sie den Vater sahen. Die Musik passte fastimmer gut zu dem, was passierte. Es ist schade, dass sie ge­schminkt sind. Der Vater sah etwas zu dick aus. Es ist unlo­gisch, dass die Mutter den Polizisten am Anfang aus der Woh­nung schickte und ihn am Schluss liebte.»

Jugendlichen für die Vielfaltfilmischer Ausdrucksmöglich­keiten und bringen ihnen dasentsprechende Vokabular bei.Darauf aufbauend verfassendie Lernenden ihre Filmkritik.Ziel ist, überzeugend zu argu­mentieren und Emotionen zuPapier bringen können.Um die jungen Kritikerinnenund Kritiker herauszufordern,wählt die «Zauberlaterne»Filme aus, die ästhetisch an­spruchsvoll und eher unbe­kannt sind.Die Filmwahl wirdje nach Altersstufe und Klasseangepasst.

Filmkritiken in MattenErste Schulen im Kanton Bernhaben bereits am Projekt, wel­ches von der Erziehungsdirek­tion Bern unterstützt wird, teil­genommen. So haben Jugend­liche der Schule Matten sichvertieft mit dem schwedischenFilm «Tsatsiki» auseinanderge­setzt. Nach der Erörterung desFilms konnten die Schülerin­nen und Schüler während ei­ner Woche die Regler des Ju­gendradios Chico übernehmenund so ihre Kritiken einembreiten Publikum zugänglichmachen.Das Projekt wurde in Zusam­menarbeit mit dem Schuldienstdes Kantons Neuenburg erar­beitet. In der Westschweiz ha­ben bereits 150 SchulklassenFilmkritiken verfasst. In einemWettbewerb wurden dann diebesten Kritiken auserkoren.Die Siegerinnen und Siegerkonnten ihre Texte in Lokalzei­tungen veröffentlichen.

Regina Schneeberger

Weiter im Netzhttp://info.the­magic­lantern.org/?lang=de

Die frischgebackenen Filmkritiker bei ihrem Auftritt im Radio Chico.

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29BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

«schul-pla-ner.ch» – mitneuem Jahres-thema «Diag-nostik»Um den Lernstoff eines Schul-jahres ohne Hektik vermitteln zukönnen, bedarf es einer gutenPlanung. Der bewährte, flexibelzu gestaltende «schul-planer.ch»2013/2014, erleichtert die Pla-nung und vermittelt Anstösse zumThema «Diagnostizieren von Lern-prozessen und -erfahrungen».

Der «schul-planer.ch», eine Ko-Produktion vonLCH und Schulverlag plus, bietet auf einzigar-tige und praktische Weise die Möglichkeit einerflexiblen, gut strukturierten Unterrichtsplanung.Das Planungssystem ist aber dennoch offenund kann individuell angepasst werden.Eigene Dokumente und Datensammlungenlassen sich in diesem offenen und flexiblenPlanungsinstrument laufend einordnen undübersichtlich verwalten. Wer seine ganz per-sönliche Schulwochenplanung und -einteilunginteraktiv gestalten und als Druckvorlage her-unterladen will, kann dies mit der beiliegendenInternet-Lizenz tun.

Jahresthema «Diagnostik»Zum zweiten Mal enthält das Planungsinstru-ment mittels kurzer Zitate und Thesen pro Wo-che ein für die Planung und Durchführung desUnterrichts relevantes Thema, das mit elektro-nisch verfügbaren Materialien vertieft wird.Tina Hascher, die ab August 2013 die Professurfür Schul- und Unterrichtsforschung am Institutfür Erziehungswissenschaft der UniversitätBern übernimmt, hat exklusiv für den «schul-planer.ch» das Thema «Diagnostik» aufgear-beitet.Lehrpersonen sind gute Diagnostikerinnen undDiagnostiker, wenn es um die Beurteilung derLeistungen der Lernenden geht. In diesem Jahrsoll neben dem Aspekt des Leistens die Vo-raussetzung dafür, nämlich das Lernen, in denMittelpunkt gestellt werden. Man kann Schüle-rinnen und Schüler nur dann gut in ihrem Ler-nen begleiten, wenn man zum Beispiel weiss,wie das Lernen funktioniert, welche Stolper-steine es dabei gibt, welche Abfolgen erforder-lich sind, welche Umwege es geben kann,welche Lösungsmöglichkeiten welche Stärkenund Schwächen beinhalten, wie sich die Per-

spektive der einzelnen Lernenden gestaltet,welches Vorwissen Lernende mitbringen.Der «schul-planer.ch» 2013/2014 hilft, Wissenund Kompetenzen in Bezug auf die Diagnostikdes Lernens und der Lernprozesse von Schüle-rinnen und Schülern zu erweitern und zu ver-tiefen, zum Beispiel zu folgenden Fragen: Wiefinde ich heraus, welche nächsten Schritte not-wendig sind? Wie stelle ich Informationen überLernende systematisch zusammen? Woranerkenne ich, welche Lernstrategien sie anwen-den? Was können mir Fehler und Mängel indenHausaufgaben über den Lernprozess sagen?

Im «schul-planer» finden sich in jeder WocheThesen, Aussagen und Zitate zum Jahres-thema. Die im «schul-planer.ch» enthalteneLizenz ermöglicht es, während der Laufzeitdes «schul-planers» 2013/2014 zu einzelnenWochenbeiträgen vertiefende Informationen,Checklisten und konkrete Tipps zum Verständ-nis des Lernens herunterzuladen.

Weitere Informationen zum flexiblen und inno-vativen Schulplanungsinstrument:www.schul-planer.ch

Produkte schul-planer.ch 2013/2014Vertikale Anordnung der Schultage1. Auflage 2013, 88 Blatt, A4, inkl. 30 Blatt Blankopapier und Internet­Nutzungslizenzfür Mediendatenbank (Laufzeit 500 Tage); Bestell­Nr. 84324, Fr. 21.00

Horizontale Anordnung der Schultage1. Auflage 2013, 88 Blatt, A4, inkl. 30 Blatt Blankopapier und Internet­Nutzungslizenzfür Mediendatenbank (Laufzeit 500 Tage); Bestell­Nr. 84326, Fr. 21.00

Internet-Nutzungslizenz 2013/2014 mit Blankopapier1. Auflage 2013, 180 Blatt Blankopapier und Internet­Nutzungslizenz für Medien­datenbank (Laufzeit 500 Tage); Bestell­Nr. 84327, Fr. 13.00

schul-planer Ordner leerOrdner A4, 4­Loch, transparent; Bestell­Nr. 84329, Fr. 12.00

schul-planer.ch, RegisterRegister 6­teilig, 4­Loch, transparent; Bestell­Nr. 84330, Fr. 9.00

«schul-planer» – ein Unter-richtsplanungssystemaus separat zu bestellendenEinzelteilen und elektronischverfügbaren Zusatzmaterialien:Schulverlag plus/Verlag LCH,zu bestellen unterwww.schul-planer.ch

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30BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

DerAerodidaktDie Fotostiftung Schweizin Winterthur zeigt bis26. Mai Flugbilder vonGeorg Gerster. Thema:«Wovon wir leben».

Seine Bilder haben sich demUnterbewusstsein der Schwei­zerinnen und Schweizer einge­prägt, vor allem durch die Pla­kate und Kalender der Swiss­air. Mit seinem 50­jährigenSchaffen machte Georg Gersterseine Art des fotografischen Se­hens für uns zum Inbegriff desFlugbildes: Der fehlende Hori­zont, die grafische Wirkung derLandschaft, abstrakten Gemäl­den ähnlich.Georg Gerster war nie nurBildkünstler; er hat sich immerauch seriös um die Informationzum Bild bemüht, teils mitaufwändigen Recherchen, beiBauern ebenso wie bei Wissen­schaftlern oder Regierungsstel­

len, wie der inzwischen 85­Jäh­rige bei der Eröffnung der Aus­stellung «Wovon wir leben» inder Fotostiftung Schweiz inWinterthur berichtete.50 ausgewählte Bilder zeigendie Schönheit der Erde undihre Bedeutung als Nahrungs­quelle, anderseits aber auchderen Beschädigung und Ver­letzlichkeit. Durchaus im Be­wusstsein, dass Flugfotografieimmer mit dem Vorwurf derAbgehobenheit leben muss,meint Georg Gerster: «Höheschafft Übersicht, Übersicht er­leichtert Einsicht. Und Einsichterzeugt vielleicht – Hoffnungstirbt zuletzt – Rücksicht.»Die Ausstellung eignet sichsehr für den Besuch mit Schul­klassen. Die Fotostiftung bietetWorkshops für alle Stufen an.Indem er zu sämtlichen Bil­dern gehaltvoll­prägnante In­formation liefert, ist der für 10Franken erhältliche Katalogein vorbildliches Lehrmittel.

Heinz WeberWeiter im Netzwww.fotostiftung.ch

Erntemuster in der Pampa, Argentinien 1967. Bei der Heimkehr wird der Agrarkünstler auf dem Mähdrescher sein Werk mit einer Fahrspurzerstören müssen. «Aus Feldarbeit resultierende Schönheit bleibt stets gesegnet mit Vergänglichkeit», schreibt dazu Georg Gerster.

MasterstudiengangSonderpädagogikmit den Vertiefungsrichtungen— Schulische Heilpädagogik— Heilpädagogische Früherziehung

Mittwoch, 15. Mai 201315.00–17.30 UhrKeine Anmeldung erforderlich

Mehr Infos unter www.hfh.ch/agenda,über Tel. 044 317 11 41 / 42 [email protected].

Informations-veranstaltung

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31BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AUS DEM LCH

Programm14.00 – 14.30: Begrüssung.Das Museum als ausserschulischer Lernort. Angebote für Schulenim Landesmuseum Zürich. Präsentation der Materialien für Schu­len zur Ausstellung «ANIMALI. Tiere und Fabelwesen von der An­tike bis zur Neuzeit» Prisca Senn, Leiterin Bildung & VermittlungLandesmuseum Zürich14.30–16.00: Atelier nach Wahl16.00–16.30: Kaffee und Kuchen, selbständiger Rundgang16.30–17.00: Ausklang

AnmeldungMit der Angabe von zwei Ateliers (1. und 2. Priorität) bis Donners­tag, 9. Mai 2013 an: Bildung & Vermittlung, Landesmuseum Zü­rich, Tel. 044 218 65 04 (Mo bis Fr 9.00–12.30) oder per E­Mail [email protected] mit Name / Schulstufe / Adresse / Te­lefon / Mail. Der Lehrerinnen­ und Lehrertag ist kostenlos.

Die AteliersAtelier 1: 1.–6. SchuljahrStark wie ein Löwe, schnell wieein Pferd. Faszination TierGewisse Eigenschaften derTiere faszinieren den Men­schen: fliegen können wie einVogel oder herrschen wie derKönig der Tiere. Die Beobach­tung der Tiere hat dem Men­schen geholfen, die Geheim­nisse der Welt zu verstehen.Tiere sind Symbole des Glau­bens; sie spielen in Mythen, Sa­gen und Legenden eine Rolle,erscheinen in Wappen und Sig­neten.Mit Christine Schaufelberger,Dozentin für Religion & Kultur,Pädagogische Hochschule Zü­rich.

Atelier 2: 4.–6. Schuljahr, Sekun-darstufe 1 und 2Sphinx, Drache, Sonnenpferd.Tiere in Kunst, Kultur undMythosTiere beflügeln die Fantasieder Menschen. Sie ermögli­

chen dem Menschen, seineVorstellungen, Wünsche, auchÄngste auszudrücken. Tierewerden vergöttert oder dannverteufelt. Die Geschichte derTiere wirft auch Fragen nachunseren Wurzeln auf und ver­sucht Verständnis für eine Weltzu wecken, die wir gleichsammit den Tieren bewohnen.Mit Rebecca Sanders undPrisca Senn, Bildung & Vermitt­lung Landesmuseum Zürich.

Atelier 3: alle Stufen geeignetVorhang auf! Tiere und Fabel-wesen machen GeschichtenEin goldener Löwe, der mäch­tige Hirsch, das magische Ein­horn, gefährliche Drachen, dasschnelle Pferd: Die vielfältigenund kunstvollen Darstellungenvon Tieren und Fabelwesen in­spirieren uns und wir kreiereneigene Figuren für ein Schat­tentheater.Mit Kristiana Eppenberger, Bil­dung & Vermittlung Landes­museum Zürich

«ANIMALI»: Landesmuseum lädt einzum Lehrerinnen- und LehrertagFaszination Tier: Am Lehrerinnen- und Lehrertag vom 15. Mai im Landesmuseum in Zürich suchen undfinden die Teilnehmenden den Zugang zum Thema «Tier» in der Kunst, in Mythen und Bildern. In verschie-denen Ateliers bietet sich ihnen die Möglichkeit zur Vorbereitung des Unterrichts.

Das Tier ist seit es den Men­schen gibt eng mit ihm verbun­den als Jagd, Haus­ oder Reit­tier. In den meisten Kulturenfindet man Tierdarstellungen.In der Schule gehören Ausflügein den Zoo, den Tierpark oderauf den Bauernhof meist zumfesten Programm. Tiere sindbeliebte Themen für Vorträgeim Deutschunterricht und imFach MNM. Schülerinnen undSchüler begegnen ihnen in Ge­schichten, Märchen, Fabeln,Mythen und Filmen. Viele ha­ben zuhause ein Tier, das siehegen und pflegen.Das Landesmuseum in Zürichin Zusammenarbeit mit dem

LCH lädt am Mittwoch, 15. MaiLehrpersonen aller Stufen zueinem Lehrerinnen­ undLehrertag in die neuste Aus­stellung «ANIMALI. Tiere undFabelwesen von der Antike biszur Neuzeit» ein. Die faszinie­renden Objekte erschliessenden Besucherinnen und Besu­chern das Thema «Tier» auseiner ganz speziellen Perspek­tive (vgl. BILDUNG SCHWEIZ3a 2013). Ein Rundgang, Infor­mationen von Fachpersonenund verschiedene Ateliers ver­mitteln Ideen und Praktischesfür den Unterricht mit derKlasse. df

Trinkgefäss um 1600, Hans Bernhard Koch, Basel® Schweizerisches Nationalmuseum

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32BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . AKTUELL

Was, wann, woFarbe bewegtVom 7. Juni bis 8. September2013 lädt das Kunsthaus Zürichzur Sommerwerkstatt ein. 45Workshops, Führungen, Ex­kursionen und Gespräche ste­hen unter dem Motto «Farbebewegt». Die Kunstvermittlungkreist um Arte Povera, MinimalArt und Abstrakten Expressio­nismus. Das Team der Muse­umspädagoginnen wird unter­stützt von Musikerinnen,Künstlern und Tänzerinnen.Das ausführliche Programmwird am 2. Mai publiziert. AlleAngebote sind dann online auf­geschaltet. Info: www.kunst­haus.ch > Kunstvermittlung

Français en marchantEntdecken einer schönen Wan­derregion, Menschen kennen­lernen die Käse produzieren,Scherenschnitte erstellen, Or­geln bauen und dabei Sprach­kompetenzen in Französisch

auffrischen. «français en mar­chant» bietet im Juli­Augustund Oktober Sprachferienwo­chen an. In Sprache und Kultureintauchen, reden, austau­schen und geniessen – alles aufFranzösisch. Informationen:www.francaisenmarchant.ch

Therapie und BeratungEin neuer Weiterbildungsgang«Systemische Therapie undBeratung» startet am 17. Okto­ber 2013. Das Curriculum istanerkannt von den Berufsver­bänden FSP, SBAP, FMH undsystemis.ch sowie der Gesund­heitsdirektion des Kt. Zürich.Ein Schnupperseminar findetam 26. April 2013 statt. DieWeiterbildung befähigt dieTeilnehmenden, mit Erwach­senen, Kindern und Jugendli­chen sowie unterschiedlichenSchwierigkeiten, Symptomenund Störungsbildern in ver­schiedenen Settings zu arbei­ten.Informationen: www.ief­zh.ch

Integration in Zürich

Bilanz positiv

Seit dem Jahr 2005 wurden inder Stadt Zürich 1700 lern­schwache und verhaltensauffäl­lige Kinder aus Kleinklassen inRegelklassen umgeteilt. Gemässeinem Bericht des «Tages­An­zeigers» zieht der Stadtrat nuneine überraschend positive Bi­lanz der umstrittenen Integra­tionsmassnahme.Die Unruhe in den Schulenwerde nur selten durch die In­tegration schwieriger Schülerverursacht, erklärt der Stadt­rat. Zwar seien Lehrpersonenheute stärker belastet als frü­her, dennoch seien sie heutezufriedener. Die Leistungen inden Klassen seien nicht gesun­ken, im Gegenteil: In Zürich istdie Zahl der Mittelschülermarkant gestiegen, ebenso dieZahl der Jugendlichen, diedirekt nach der Schule eineLehrstelle finden.

Förderung der Informatik

Zukunftsbuch

«Trotz ihrer unbestrittenen Be­deutung hat die Informatik inder Schule bisher noch keinenPlatz gefunden, der ihrem Stel­lenwert entspricht.» DieserMeinung ist die Hasler­Stif­tung, die im Jahr 2006 ein mitüber 20 Mio Franken dotiertesFörderprogramm lancierte.Im Rahmen dieses Programmswurde nun das Buch «informa­tik@gymnasium» herausgege­ben. Laut Mittteilung der Has­ler Stiftung zeigt das im VerlagNZZ Libro erschienene Buchauf, was Informatik wirklich istund welche Bedeutung sie fürdie Allgemeinbildung hat. Zielsei es, eine nachhaltige bil­dungspolitische Diskussion inGang zu setzen, an deren Ende«zukunftsweisende Beschlüssefür die künftige Allgemeinbil­dung stehen sollen».Info: www.fit­in­it.ch/de

Machen auchSie Arbeitszeitzum Thema!Gerade für Lehrerinnen und Leh-rer ist es nicht einfach, in ständigwechselnden Arbeitsfeldern einenRhythmus zu finden zwischenproduktiver Anspannung und Er-holung. Die neuste Publikationaus dem Verlag LCH «Arbeitszeit= meine Zeit» gibt dazu Anleitungund Hilfestellung.

«Schwierig zu erklären bleibt, was denn die be-sondere Herausforderung und Anstrengung beider Arbeit als Lehrperson ist. Es sind sicher dielangen Arbeitstage während den Unterrichtswo-chen und die grossen Schwankungen in der zeit-lichen Belastung... Wenn Kaderleute darauf hin-weisen, dass auch sie über 50 Stunden pro Wo-che arbeiten, dann wissen sie vielleicht wenig vonder Beanspruchung in den täglichen Stunden vorder Klasse, wenn 20 und mehr Schülerinnen undSchüler mit allen ihren Eigenheiten synchron be-dient werden müssen.»

Franziska Peterhans, Zentralsekretärin LCH

«Wenn man über Jahre hinweg an oder über derBelastungsgrenze unterrichten muss, dannbrennt man aus, wird krank oder reduziert dieLeistung – schlicht zum Selbstschutz. Das kannnicht im Interesse unserer Schulen sein. Gegenden Dauerstress während der Schulwochen hilftletztlich nur eine Reduktion der Pflichtlektionen.Diese ist dringend nötig, da wir an den Volksschu-len mit 28 bis 30 Lektionen immer noch das glei-che Unterrichtspensum haben wie vor 200 Jah-ren. Es scheint, als stünde die Pflichtstundenzahlim Lehrberuf unter Heimatschutz.»

Beat W. Zemp, Zentralpräsident LCH

Aus dem Inhalt• «Arbeitszeit ist Lebenszeit»• «Zwischen Pflichterfüllung und Selbstausbeu-tung»• «Spiel ohne Grenzen – Was die LCH-Arbeits-zeitstudie zeigt»• «Bitte gleich! – Die Situation der Frauen imLehrberuf»• «Dauerstress nützt niemandem»• «Wem gehört wie viel von mir?»• «Es braucht den Mut zur Lücke»• «Grenzen fixieren, Freiräume bewahren»

«Arbeitszeit = meine Zeit; ein Handbuchzum Umgang mit Arbeitszeit und -belas-tung für Lehrerinnen und Lehrer», VerlagLCH, 72 Seiten A4, Mitgliederpreis CHF29.80, Nichtmitglieder CHF 39.– (jeweilsplus Porto und MwSt.);ISBN: 978-3-9522130-8-7.Bestellungen über www.lch.ch, per E-Mailan [email protected] Telefon 044 315 54 54.

LCH Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer

Heinz Weber (Hrsg.)

ArbeitSzeit = meine zeitein Handbuch zum Umgang mit Arbeitszeit und -belastung für Lehrerinnen und Lehrer

Verlag LCH

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33BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHULRECHT

mäss von der betroffenen Bil­dungsdirektion in Frage ge­stellt. Eine solche Reaktion istTeil der Auseinandersetzung.Sozialpartnerschaftliche Diffe­renzen werden oft nicht nurmit politischen Mitteln geklärt,sondern auch von juristischemSäbelrasseln begleitet. Auf­grund der sehr offen formulier­ten Berufsaufträge dürfte esden Arbeitgebern jedoch schwer­fallen, bei solchen Aktioneneine effektive Verletzung vonRecht nachzuweisen.Die Praxis zeigt, dass die St.Galler Lehrpersonen das «Ent­lastungsprogramm» mit Au­genmass umsetzen – nicht zu­letzt, weil Lehrpersonen sichgegenüber ihren Schülerinnenund Schülern in hohem Masseverpflichtet fühlen. Bezeich­nenderweise haben die Schaff­hauser Lehrpersonen währendihres knapp dreistündigen Streiksim Februar 2012 dafür gesorgt,dass die Lernenden in denSchulzimmern betreut waren.

Das aufgezeigte moralischeDilemma macht Lehrpersonenund deren berechtigte Anlie­gen naturgemäss angreifbar.Die Gegenseite hat einen zu­sätzlichen Verbündeten und istsich dessen bewusst.Kindern und Jugendlichen sinddie Arbeitsbedingungen ihrerLehrpersonen nicht egal. Im­mer wieder kommt es vor, dassdiese sich solidarisch zeigenund bei einer Kundgebung mit­marschieren. Eine Teilnahmean Protestumzügen ist durchdie Versammlungsfreiheit ge­währleistet.Anders ist die Situation zu be­urteilen, wenn Lernende sichweigern, von einer bestimmtenLehrperson unterrichtet zuwerden und in den «Streik»treten oder gegen einen Miss­stand an der Schule durchBoykott des Unterrichts protes­tieren. In solchen Fällen verlet­zen sie ihre Schulpflicht. DerVerweis auf einen Rechtsbruchdürfte die Betroffenen jedochnicht sonderlich beeindrucken.Protestaktionen bis hin zum

Schule imStreik?Verweigerung der Arbeitist eine scharfe – undrechtmässige – Waffe inder Auseinandersetzungvon Arbeitnehmendenmit Arbeitgebern. Dochfür den Einsatz gibt esjuristische Leitplanken.

Das Klima zwischen den Sozi­alpartnern im Bildungswesenist bereits seit einigen Jahrenangespannt. Die in vielen Kan­tonen lange versprochenen,aber nie oder unzureichendumgesetzten Verbesserungenbei Arbeitsbedingungen undLöhnen provozieren Protest­aktionen der Berufsverbändegegen die Sparwut der kanto­nalen Parlamente. Gelegentlichkommt es auch zu kurzfristi­gen Lehrerstreiks respektivestreik­ähnlichen Aktionen. DieRechtmässigkeit solcher Aktio­nen wird von der Politik schnelleinmal in Frage gestellt.

Ursprünglich kannte dasSchweizer Recht ein generellesStreikverbot für seine Beam­ten. Seit der Totalrevision derBundesverfassung im Jahr2000 ist der Streik prinzipiellauch für Angestellte im öffent­

lichen Dienst zulässig. EinStreikverbot besteht einzig fürunerlässliche Dienste wie z.B.Notfallbetrieb in einem Spitaloder minimale Flugsicherung.Das Streikrecht darf nichtdurch kantonale Gesetze be­schränkt werden. Unter Streikwird die kollektive Verweige­rung der geschuldeten Arbeits­leistung zum Zweck derDurchsetzung von Forderun­gen nach bestimmten Arbeits­bedingungen gegenüber einemoder mehreren Arbeitgebernverstanden.Für die Dauer eines Streikssind die Arbeitgeber nicht ver­pflichtet, Lohn zu bezahlen.Gemäss Artikel 28 der Bundes­verfassung ist ein Streik nurdann zulässig, wenn er die Ar­beitsbeziehungen betrifft. Esdarf keine Verpflichtung beste­hen, den Arbeitsfrieden zuwahren, z.B. für die Dauereines Gesamtarbeitsvertragesoder während Schlichtungs­verhandlungen.Ein rechtmässiger Streik mussdas Prinzip der Verhältnismäs­sigkeit wahren. Im Allgemei­nen wird zudem verlangt, dassder Streik von einer Standes­vertretung oder Gewerkschaftgetragen wird. Ein Streik sollnur als ultima ratio zum Ein­satz kommen. Gerade aus die­sem Grunde wurden in derjüngeren Vergangenheit in derSchweiz vermehrt streikähnli­che Massnahmen wie z.B.Bummel­, Bussenstreik, Dienstnach und Vorschrift und Pro­testpausen angewandt.

Eine neue Form des Protestsist das von den Mitgliedern desKLV St.Gallen beschlossene«Entlastungsprogramm». DieMassnahmen beziehen sichvorwiegend auf die dem Unter­richt nachgegliederten Teiledes Berufsauftrages, wie etwaeine Reduktion der Anzahl undDauer von Sitzungen, Reduk­tion von Hausaufgaben oderBeschränkung der Korrektur­arbeiten auf das Notwendigste.Die Rechtmässigkeit all dieserMassnahmen wird naturge­

Schülerstreik können ein sehrpraxisbezogener Anlass sein,mit den Lernenden die Grund­sätze von Demokratie, Freiheitund sozialer Gerechtigkeit imRahmen des Rechtsstaates ein­zuüben.Solche Aktionen sollten für ein­zelne Lernende auch keine dis­ziplinarischen Konsequenzenhaben. Gewerkschaftliche Ar­beit geniesst besonderenSchutz. Eine Kündigung auf­grund gewerkschaftlicher Tä­tigkeit ist rechtsmissbräuch­lich. Der entsprechende Schutzvon Erwachsenen sollte auchfür Lernende gelten.

Peter Hofmannfachstelle schulrecht

www.schulrecht.ch

Bundesverfassung Art. 28:Koalitionsfreiheit1 Die Arbeitnehmerinnen und

Arbeitnehmer, die Arbeitge­berinnen und Arbeitgebersowie ihre Organisationenhaben das Recht, sich zumSchutz ihrer Interessen zu­sammenzuschliessen, Verei­nigungen zu bilden und sol­chen beizutreten oder fern­zubleiben.

2 Streitigkeiten sind nachMöglichkeit durch Verhand­lung oder Vermittlung beizu­legen.

3 Streik und Aussperrung sindzulässig, wenn sie Arbeits­beziehungen betreffen undwenn keine Verpflichtungenentgegenstehen, den Ar­beitsfrieden zu wahren oderSchlichtungsverhandlungenzu führen.

4 Das Gesetz kann bestimm­ten Kategorien von Personenden Streik verbieten.

Weiter im NetzKLV­Menükarte zur Entlastung:www.klv­sg.ch, vgl. BILDUNGSCHWEIZ 1/13, S. 8: «Entlas­tungsmenü nach St. Galler Art»

Ein rechtmässigerStreik muss das Prin-zip der Verhältnis-mässigkeit wahren.Im Allgemeinen wirdzudem verlangt, dassder Streik von einerStandesvertretungoder Gewerkschaftgetragen wird. EinStreik soll nur alsultima ratio zum Ein-satz kommen.

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34BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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35BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . LCH MehrWert

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38BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSNETZ

vielen Jahren statt, der Effektist ungenügend. Es braucht eineigenes Zeitgefäss», sagt Dö­beli Honegger. Und er hofft,dass die Kantone bereits dieEinführung des Lehrplans 21mit digitalen Medien unterstüt­zen. «Gelangt der Lehrplan 21als Bundesordner zur Lehrper­son? Oder nutzen die Kantonedazu digitale Plattformen?»

Für Manfred Spitzer, Neuro­loge und Psychiater, sind digi­tale Medien und ICT in der Pri­marschule kein Erfolgsfaktor,sie sind überflüssig. «Musik,Sport, Theater: Das sind diewichtigen Schulfächer, wasGehirnbildung anbelangt», sagtSpitzer. Denn diese hänge starkmit körperlicher Tätigkeit, mitkörperlichem Erfahren zusam­men. Wer aus Fünfjährigen In­formatiker machen wolle, dermüsse Kindern mit Fingerspie­len die Welt der Zahlen «be­greifbar» machen, dazu brau­che es keine Tablets oderSmartphones.Der Autor des Bestsellers «Di­gitale Demenz» zitierte in sei­ner Präsentation eine Reihevon internationalen Studien,die den negativen Effekt desMedienkonsums dokumentie­

«ICTbraucht einZeitgefäss»Vom Leitmedienwechselbis hin zur digitalen De-menz: Was der digitaleWandel für das Lernenund die Schule bedeutet,wird unter Experten kon-trovers diskutiert.

Wie beeinflussen digitaleMedien das Lernen von mor­gen? Sollen Tablets und Smart­boards flächendeckend Einzughalten? Oder ist Informations­und Kommunikationstechnolo­gie im Schulzimmer gar un­nötig? Diese übergeordnetenFragen standen am 12. Märzim Gottlieb Duttweiler Institutim Brennpunkt. Über 200 Lehr­personen, Vertreter Pädagogi­scher Hochschulen und Bildungs­verantwortliche besuchten die3. Bildungs­ und Forschungs­konferenz in Rüschlikon, dieder Verein «StandortförderungZimmerberg­Sihltal» mit wei­teren Partnern organisierthatte.Grund für den grossen Besu­cheraufmarsch waren die re­nommierten Referenten: Ne­ben den ICT­Experten BeatDöbeli Honegger und Michael

Kerres legte auch der Hirnfor­scher Manfred Spitzer seineSicht auf digitale Medien dar.Beat Döbeli Honegger beschäf­tigt sich seit über 15 Jahren mitder Frage, wie ICT das Lernenunterstützen kann. Als Dozentfür Medienbildung und Infor­matikdidaktik an der Pädagogi­schen Hochschule Schwyz hater unter anderem das iPhone­Projekt in Goldau initiiert undwissenschaftlich begleitet.Wenn Döbeli Honegger von Di­gitalisierung spricht, so meinter damit auch den stattfinden­den Leitmedienwechsel – vonanalogen hin zu digitalen Me­dien. «Mit 0 und 1, mit dembinären Alphabet kann ichheute Ton, Bild oder Text mitein und demselben Gerätspeichern und über diverseKommunikationskanäle verbrei­ten», erklärte Döbeli Honeggerin seinem Eingangsreferat inRüschlikon.

Neben den deutlichen Vortei­len, die damit verbunden seien,wachse mit der Digitalisierungaber auch die Datenflut starkan. Deshalb werde es immerwichtiger zu wissen, mit wel­chen Filtern man zu den ge­wünschten Daten komme. «Wirmüssen nicht lernen, die richti­gen Antworten zu geben, daskann der Computer auch. Wirmüssen lernen, die richtigenFragen stellen. Diese Kompe­tenz müssen Kinder und Ju­gendliche mitnehmen.»Damit die Schule dies leistenkann, fordert Döbeli Honeggerim Lehrplan 21 ein verbindli­ches Zeitgefäss für Medienbil­dung und Informatik. Denn:«Die Frage, welche Rolle digi­tale Medien in der Schule des21. Jahrhunderts spielen, hängtstark davon ab, was dazu imLehrplan 21 steht.» Döbeli Ho­negger arbeitet selber am Be­reich ICT & Medien des Lehr­plans 21 mit. Dass dieser aberals überfachliches Thema inandere Fachbereiche integriertwerden soll, geht ihm zu wenigweit. «Diese Integration in an­dere Fächer findet offiziell seit

ren. Im Wissen um seine exoti­sche Rolle als ICT­Gegner aneiner ICT­Tagung machte erauch klar: «Ich will nicht zu­rück auf die Bäume. Computerund Internet sind toll, auch ichnutze diese Arbeitsinstrumenterege. Aber wir können Bildungnicht dem Markt und den IT­Firmen überlassen, davorwarne ich.»

Dass Beat Döbeli HoneggerKritik an ICT als Lerninstru­ment ernst nimmt, belegt ermit einem Argumentarium auf1to1learning.ch. Dort hat erüber 50 Argumente, die gegen1:1­Ausstattungen in Schulensprechen, gesammelt und mitfundierten Gegenargumentenergänzt. Und in einem Punktwar man sich trotz unter­schiedlicher Meinungen auchin Rüschlikon einig: Ein kom­petenter und kritischer Um­gang mit Informations­ undKommunikationstechnologiewird immer wichtiger undmuss an Schulen stufengerechtgefördert werden.

Adrian Albisser

«Wir müssen nichtlernen, die richtigenAntworten zu geben,das kann der Compu-ter auch. Wir müssenlernen, die richtigenFragen stellen. DieseKompetenz müssenKinder und Jugendli-che mitnehmen.»

Beat Döbeli Honegger,Dozent für Medienbildung

Erfolgsfaktor oder überflüssig? Schüler am Computer.

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39BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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40BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Unterricht

Native SpeakerAunt Annie und Tante Améliebringen ihr Land ins Klassen­zimmer. Annie spricht mit denKindern englisch, Amélie fran­zösisch. Der Besuch der NativeSpeaker lässt die Kinder dieFremdsprache in einer authen­tischen Situation anwenden.Das Angebot reicht von mehr­maligen Unterrichtsbesuchenbis hin zu einer ganzen Pro­jektwoche, in der die Lernen­den eine Schulaufführung inder Fremdsprache vorbereiten.Weitere Informationen: www.auntannie.ch,www.tanteamélie.ch

Internet

Jugend undMedienMedien sind im Leben derJugendlichen allgegenwärtig.Handys, Internet oder dasFernsehen sind aus ihrem All­tag nicht mehr wegzudenken.Doch der richtige Umgang mitMedien will gelernt sein. Aufjugendmedien.ch könnenLehrpersonen und Eltern Tippsund Unterstützung für einesinnvolle Begleitung der Ju­gendlichen im Umgang mitMedien finden. Das Bundesamtfür Sozialversicherung hat dasProgramm in Zusammenarbeitmit den Medienbranchen um­gesetzt. Weitere Informatio­nen: www.jugendmedien.ch

Theater

«Ein Sommer-nachtstraum»Im Blätterwald der Sehnsüchteund Gefühle tappen die Lie­benden im Dunkeln, sehenplötzlich klar. Oder ist, wassich zeigt, bloss ein Traum? Eingerissenes Spiel? NächtlicherSpuk betört die Sinne und lässtUnerwartetes ans Licht kom­men. Studierende des Studien­gangs MAS Theaterpädagogikführen William Shakespears«Ein Sommernachtstraum» inMundart auf. Die Vorführun­

gen finden im Theater GZBuchegg in Zürich vom 26. bis28. April statt. Informationen:www.gzbuchegg.ch

Broschüre

EuropapolitikWas ist eigentlich das Cassis­de­Dijon­Prinzip? Oder wofürsteht die Abkürzung EFTA? DieBroschüre ABC der Europa­politik liefert Antworten. DasGlossar dient einer leicht ver­ständlichen Einführung in dieEuropapolitik und die bilatera­len Abkommen zwischen derSchweiz und der EU. Die Bro­schüre ist in allen Landesspra­chen und in Englisch erhältlich.Interessierte können sie bei denBundespublikationen gratis be­stellen. Informationen: www.bundespublikationen.admin.ch,www.eda.admin.ch/europa

Museum

SchweizerGeschichteDen Rittern im Alpenraum be­gegnen oder in einem Work­shop Transportwege von Wa­ren im Mittelalter entdecken.Das Forum Schwyz bietet Füh­rungen zu verschiedenen The­men der Schweizer Geschichte.Eintritt und Führung sind fürSchulklassen gratis. Informati­onen: www.forumschwyz.ch

Lehrmittel und CD

Lieblingslieder«Ich bin en Italiano» oder «MeinHut, der hat drei Ecken» – mitdiesen Liedern verbinden diemeisten Erinnerungen an denMusikunterricht. Auch heutewerden sie noch gerne gesun­gen. Im Lehrmittel «FidimaasLieblingslieder» finden sichdazu moderne Arrangements.Auf der dazugehörigen CDkann man sich die Volkslieder,gesungen von einem Kin­derchor, anhören. Eine Play­back­Version lädt zum Mitsin­gen ein. Weitere Informatio­nen: www.adoniashop.ch

AV-Geräte und Einrichtungen

Berufswahlunterricht

berufswahl-portfolio.chDas Lehrmittel für den Berufswahlunterricht

Dienstleistungen

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Computer und Software

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!"#$%& '"()%( *%+,+-%( -(+-./0%( /1 )+*%,%/.23456789:6;94:;;7 <= > ?@A? %99BC78 > D76E @?FGH<IJF@J<@ > 0:K @?FGH<IJF@J?@F'+GDA'( H3' G(+ *G= EEE,?$#@&'A$+B+)'C',DA

Lehrmittel/Schulbücher

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41BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Energiewelt Grimsel

AbenteuerinbegriffenDie Landschaft an Grimsel undSusten ist voller Geschichtenund Schätze. Einst hinterlies­sen die Säumer ihre Spuren indiesen Bergen. Heute produ­zieren die Kraftwerke Ober­hasli mit neun Kraftwerken ausder Kraft des Wassers elektri­schen Strom für eine MillionMenschen. Eine Schulreise indie Energiewelt Grimsel ver­bindet den Blick in die Strom­zukunft mit Abenteuer undNervenkitzel. Auf Bikes flitzenSchülerinnen und Schülerdurch ein kilometerlangesStollensystem; das Abseilen ander Staumauer Räterichsbodenvermittelt den abschliessendenAdrenalinstoss. Informationen:www.grimselwelt.ch, Telefon0339822626

Naturfotografie

Wilde BilderDie besten Naturfotografiendes Jahres 2012 sind bis 26. Mai2013, also zwei Monate längerals ursprünglich geplant, imNaturhistorischen Museum Ba­sel zu sehen. Die Sonderaus­stellung «Wildlife Photogra­pher of the Year» hat bis imMärz rund 29000 Besucher insMuseum gelockt. Das Natur­historische Museum Baselzeigt die Siegerbilder diesesweltweiten Wettbewerbs ex­klusiv für die Schweiz.Weitere Informationen: www.nmb.bs.ch

Wettbewerb

FriedensplakatLions Clubs International orga­nisiert einen Friedensplakat­Wettbewerb (Peace PosterContest) für Jugendliche von11 bis 13 Jahren; Stichtag istder 15. November 2013. Übli­cherweise nehmen ganzeSchulklassen oder Jugend­gruppen teil. Die Bilder einerteilnehmenden Klasse werdenvon einem benachbarten LionsClub eingereicht und zunächstregional, dann landesweit vonFachleuten beurteilt. Das bestePoster gelangt ans Welt­Finale.Info: www.lionsclubs.ch/de/102/youth/friedensplakat.php

Weiterbildung

Sprich Musik!28 Lehrerinnen und Lehrer ausganz Europa bewerben sichum die Teilnahme am Som­merkurs «Do you speak music– Parlez­vous musique? –Sprichst du Musik?» zum EU­Entwicklungsprojekt «Euro­pean Music Portfolio – A crea­tive way into language(s)» dervom 7. bis 13.7.2013 zum zwei­ten Mal in Kooperation mitwww.swch.ch an der Evangeli­schen Mittelschule in SchiersGR stattfindet. Der Kurs richtetsich an Lehrpersonen, die sichinterdisziplinär im BereichSprachen­ und/oder Musikler­nen weiterbilden wollen. Auchfür Lehrerfamilien mit Kinderngeeignet. Info: www.swch.ch/de/doyouspeakmusic3.php

Unter Strom: Abseilen an einer Staumauer im Grimselgebiet.

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42BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Die Beiträge der Rubrik«Bildungsmarkt» beruhenin der Regel auf Einsen-dungen an BILDUNGSCHWEIZ oder auf Infor-mationen von Inserenten.Nur in namentlich gezeich-neten Ausnahmefällen istdamit eine Empfehlung derRedaktion verbunden.

Veranstaltung

MenschenrechteWie sieht die Situation vonMenschen mit Behinderungenaus Menschenrechtsperspek­tive weltweit aus? Wie könnenBildungssysteme auf die Be­dürfnisse von Menschen mitBehinderungen eingehen? Aufdiese und ähnliche Fragen gibtdas 9. Internationale Men­schenrechtsforum Antwort. Esfindet am 16. und 17. April imVerkehrshaus Luzern statt. DasZentrum für Menschenrechts­bildung und die PädagogischeHochschule Luzern realisierendas Forum. Informationen:www.humanrightsforum.ch,www.menschenrechtsbildung.ch

Hilfsprojekt taki mundo

Bildung –nicht für alleIn der Schweiz müssen Kinderin die Schule. In Mexiko auch.Trotzdem werden gehörloseMenschen praktisch nicht ge­fördert. Kinder nehmen zwaram Schulunterricht bis zursechsten Klasse teil, verstehenaber während des Unterrichtsnichts, da das Lehrpersonalnicht entsprechend ausgebildetist. Nach der Schulzeit fristendie meisten Kinder ein iso­liertes Dasein, werden alsdumm eingestuft und besitzenkeine sozialen Kontakte.Diese mangelnden Perspekti­ven waren ausschlaggebend,die Schule taki mundo 2007 insLeben zu rufen. Die Kinderwerden durch pädagogischausgebildete Lehrpersonen in­dividuell in dem Tempo undmit den didaktischen Hilfsmit­teln gefördert, die die Kinderbenötigen. Zurzeit besuchen22 hörgeschädigte oder gehör­lose Kinder und Jugendlichedie Schule und ab Frühjahr neusechs Kinder im Vorschulalter,die spielerisch und dem Alterentsprechend auf die kom­mende Schulzeit vorbereitetwerden. taki mundo ist einSchweizer Projekt und wird

durch Spenden finanziert. Wei­tere Informationen: www.taki­mundo.ch

Ausstellung

AmphibienSind Sie eher ein Frosch odereine Kröte? Mit der Antwort aufdiese Frage begrüsst das ProNatura Zentrum Champ ­Pittetin dieser Saison seine Besu­cher. Das Glücksrad entschei­det, in welches Tier sich dieGäste verwandeln. In einer au­diovisuellen Vorführung zeigtdie Ausstellung Fotografienvon Michel Loup. Bilder ausdem Unterwasser­Dschungelsollen dem Publikum die Am­phibien näherbringen. Nebstder saisonalen Ausstellung hatdas Zentrum am Rand vonYverdon­les­Bains einen Vogel­beobachtungsturm und einenGarten mit verschiedenstenPflanzen zu bieten. Zudem istes Ausgangspunkt, um das Na­turschutzgebiet Grand Cariçaiezu entdecken. Info:www.pronatura.ch/pro­natura­zentrum­champ­pittet

Landesmuseum

Mani Matter«Mani Matter (1936–1972)» istvom 26. März bis 8. September2013 zum letzten Mal zurückim Landesmuseum Zürich. DieAusstellung über Leben undWerk des Berner Chansonnierswar ein Erfolg an allen Stand­orten ihrer Tour und wird des­halb nochmals gezeigt. Infor­mationen: www.nationalmu­seum.ch

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43BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSMARKT

Aktivferien

Für die UmweltTatkräftig anpacken, etwas ler­nen und gleichzeitig einen Bei­trag zum Umweltschutz leisten.Dies versprechen Aktivferiender Stiftung Pro Natura. Grup­pen von 10 bis 15 Personenrichten Landwirtschaftsflächenher, bauen Trockenmauernoder machen Entbuschungsar­beiten in verschiedenen Regio­nen der Schweiz. Das Angebotrichtet sich an Erwachsenezwischen 18 und 70 Jahren.Info: www. pronatura.ch

E-Books

HistorischeselektronischWer bisher in einem Buch ausdem 16. Jahrhundert schmö­ckern wollte, musste sich andie Öffnungszeiten der Biblio­theken halten. Neu können

Bücher aus dem 16. bis 19.Jahrhundert bei der Universi­tätsbibliothek Bern als E­Booksbestellt werden. Die gewünsch­ten Seiten werden gescanntund können innert zwei bisvier Wochen unabhängig vonZeit und Ort gelesen werden.Pro gescannte Seite fallen Kos­ten von 8 Franken und 40 Rap­pen an. Die bereits gescanntenSeiten werden nach einerSperrfrist auf der Website freizugänglich gemacht. Informa­tionen: www.ub.unibe.ch

Migration

Sport integriert?Arrangierte Ehen, Ehrenmordeoder die Zukunft des Religions­unterrichts – Themen rund umdie Integration von Migran­tinnen und Migranten stehenimmer wieder im öffentlichenFokus. Ob Sport junge Einwan­derinnen und Einwanderer

spielend in die Gesellschaft in­tegriert, damit beschäftigt sichdas Buch «Sport als Sprung­brett in die Gesellschaft?» DerAutor Michael Mutz hat zu die­sem Thema an der Freien Uni­versität Berlin dissertiert. Eranalysiert, gestützt auf ver­schiedene Jugendstudien, denSport als «Integrationsmotor».Mutz, Michael (2012): «Sportals Sprungbrett in die Gesell­schaft», Verlag Beltz Juventa,364 Seiten, Euro 25.95.

Jobplattform

Lebenserfahrungist gefragtTrotz Rentenalter noch zu fitund aktiv für den Ruhestand?So geht es vielen älteren Men­schen. Die Online­Jobplattformexperience4u vermittelt Stellenan Rentnerinnen und Rentner,die ihre Fähigkeiten und Le­benserfahrung auch weiterhin

im Berufsalltag einbringenwollen. Der Initiant der Platt­form ist selbst Rentner – wennauch nur am Wochenende, wieer sagt. Weitere Informationen:www.experience4u.ch

Online-Portal

Bildungsangebotvon BrockhausDas neue Online­Portal vonBrockhaus weitet sein Angebotim Bereich Lehren und Lernenaus. Im Brockhaus Lehrer­portal finden sich mehr als 680Dokumente zu verschiedenenSchulfächern. Zudem könnenKurzfilme aus Biologie, Che­mie oder Physik mit zuge­hörigen Arbeitsmaterialien he­runtergeladen werden. FürVertretungsstunden bietetBrockhaus Unterrichtsmate­rialien zu verschiedenen The­men an. Info: www.brockhaus.de

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44BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

Die Schule Windisch ist seit 2005 geleitet und seit 2007 IS-Schule.Die Gesamtleitung der Schule Windisch mit ihren 1200 Kindern wirddurch das Team der Schulhausleitenden zusammen mit dem Schul-leiter wahrgenommen.

Für eines unserer drei Primarschulhäuser, mit 7 Klassen von der EKbis zur 5. Primarklasse (130 Schüler/-innen, 15 Lehrpersonen) suchenwir auf das Schuljahr 2013/14 eine

Schulhausleitung

Das Leitungspensum umfasst 24%, das durch Unterricht um 40 bis76% ergänzt werden kann.

• Sind Sie eine pädagogisch engagierte Persönlichkeit, die gerneetwas mehr bewirken will?

• Haben Sie eine pädagogische Grundausbildung und Berufs-erfahrung als Lehrperson?

• Sind Ihnen individualisierender Unterricht, Methodenvielfalt undeigenverantwortliches Lernen ein Anliegen?

• Sind Sie begeisterungsfähig und belastbar?• Vertrauen Sie in die Kraft der Zusammenarbeit mit einem

engagierten Schulleitungsteam?• Pflegen Sie eine offene Kommunikation und bringen Sie ein

gesundes Mass an Konfliktlösungsfähigkeit mit?• Haben Sie Führungserfahrung, eine Schulleiterausbildung

(die Absicht, diese zu absolvieren)?• Reizt Sie die Aussicht, die steten Herausforderungen der heutigen

und morgigen Gesellschaft an die Schule kompetent zu meistern?

…dann würden wir uns freuen, wenn Sie bald mit uns Kontakt auf-nähmen!

Schule WindischSchulleitungMartin De Boni056 448 97 [email protected]

Ressourcenorientierte SchuleGenfergasse 1, 3011 Bernwww.reosch.ch

Auf den 1. August 2013 suchen wir eine

Lehrperson (70 - 100%)

Wir unterrichten Jugendliche im 6. – 11. Schuljahr.

Wenn Sie nach dem Studium von www.reosch.chfinden, Sie möchten an der REOSCH Ihrepädagogischen Visionen verwirklichen, dann solltenSie mit dem Schulleiter Kontakt aufnehmen oder ihmgleich Ihre Bewerbung senden.

Wir bieten sorgfältige Einführung, regelmässigesCoaching und Honorierung nach kantonalenAnsätzen.

Wir freuen uns auf Ihre Kontaktnahme.REOSCH, z. Hd. Laurent Widmer, Genfergasse 1,3011 Bern (076 320 75 46)

Die TAZ Horgen Zweisprachige Tagesschule, eine deutsch-eng-lische Privatschule in Horgen, sucht auf das Schuljahr 2013/2014hin ein/e

Kindergärtner/in, 100%Primarlehrer/in für 3. + 4. Klasse, 100%

Wir bevorzugen eine gewisse Berufserfahrung. Sie unterrichtennur in Ihrer deutschen Muttersprache, sollten jedoch in einfachemEnglisch kommunizieren können.

Wir richten uns nach dem Salärsystem des Kantons Zürich.

Wir sind eine familiäre Tagesschule, vom Pre-Kindergarten bis zur6. Primarschulklasse mit ca. 125 Kindern.Im Kindergarten wird im Team Teaching unterrichtet. In der Primar-schule unterrichten Sie alternierend mit Ihrer englischen Tandem-partnerin eine ganze Woche die 3. Klasse und eine Woche die4. Klasse.Wenn Sie die Zusammenarbeit mit einer englischsprachigen Kolle-gin, im Rahmen eines innovativen, bilingualen Unterrichtskonzeptsals Bereicherung sehen, freuen wir uns Sie kennenzulernen.

Details entnehmen Sie bitte unserer Website www.taz-horgen.choder Sie rufen uns einfach an: 043 244 00 70.

Wir freuen uns auf Ihre schriftliche oder elektronische Bewerbungmit den üblichen Unterlagen an:

TAZ Horgen Zweisprachige TagesschuleStefan Urner, SchulleiterAlte Landstrasse 33, 8810 [email protected] / Tel. 043 244 00 70

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45BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BILDUNGSFORUM

mit teuren Studien nachweist,wie diskriminierend, chancen­los und stigmatisierend es ist.Dies wirft bei mir die Frageauf: Wurden die Studien nichtmit der klaren Absicht durch­geführt, zu beweisen, wieheilsbringend doch die Integ­ration ist, wie stigmatisierenddoch die Separation ist? Aner­kennende Resultate für die Se­paration dürfen niemals vor­kommen und Zweifel an derIntegration sind nicht erlaubt.Dieser Eindruck wird mir da­durch bestärkt, dass ich 35Jahre separativ an der Werk­schule unterrichtete und nievon jemandem kontaktiertwurde, der für eine Studie Un­tersuchungen anstellen wollte.Die Bildungsforscher umschiff­ten meist, was ihrem Zielresul­tat widersprach. Bei mir jeden­falls hätten sie sicherlich wasanderes gehört, denn ich binnach wie vor überzeugt, dassich im separativen Unterrichtoft integrativer gearbeitet habeals es die jetzige Form der Zu­satzlektionenförderung tut.Faktum ist: Alle meine Schul­abgänger haben eine Lehr­stelle, eine Arbeitsstelle, habeneine Anschlusslösung gefun­den, vielleicht gerade weil sieim separativen System beglei­tet waren. Dass nur noch Mig­rantenkinder in Kleinklassenund separativen Systemen «ab­gestellt» werden, trifft bei mirnicht zu. Gerade sog. bildungs­ferne Schichten werden mitkleinen Klassen und intensiverBetreuung näher an die Schul­problemtik angebunden. Gra­vierende Fehler sind unter an­derem: Das Ausblenden derohnehin bestehenden Belas­tungen in den Regelklassen.Ungenügende Ausstattung fürIF (es fehlt an IF­Lektionen,Räumen, Materialien, Zeit). IF­Stundendotation richtet sichnicht nach Bedarf, sondern istein mathematisches Mittel. Un­genügende Zahl ausgebildeterIF­Lehrpersonen.

Franz Gassmann,Werkschullehrer, Zell LU

«Beleidigend»«Völlig am Ziel vorbei», BILDUNGSCHWEIZ 2/2013

Neugierig darüber, wer da wie,wo am Ziel vorbeigesteuerthat, las ich den Leserbrief vonHerrn M.S. in der Zeitung2/2013. Beim Lesen fing ichmich immer mehr an zu schä­men für diesen Kollegen, dennals solches bezeichne ich unsMitglieder dieser Berufsgilde,der eine Kollegin, in solchemMasse massregelt und nieder­macht. Neugierig darüber, wasdenn Frau Fischer so Unmögli­ches und völlig von der Rollegeschrieben haben soll, machteich mich im Archiv auf die Su­che nach dem betreffenden Ar­tikel. Und siehe da: Der Leser­brief bezieht sich lediglich aufdas Editorial der Ausgabe12/2012. Also handelt es sichnicht einmal um einen Fachar­tikel. Ein Editorial soll die Le­serschaft auf den Inhalt derZeitschrift einstimmen. Dies istFrau Fischer sehr gut gelun­gen. Ja, sogar ein QuäntchenHumor ist dabei, was das Lesennoch süffiger macht.Und darüber konnte sich HerrM.S. so echauffieren, dass erdermassen beleidigend überdie Autorin herfällt? Da hat eretwas ziemlich falsch verstan­den. Und: Geht man so mit Kol­legen in einem öffentlichenPrintmedium um? Was bin ichdankbar, dass ich von einemKollegium umgeben bin, dassich mit Respekt begegnet. Wa­rum werden solche despektier­liche Leserbriefe überhauptabgedruckt? Das kann dochnicht sein, dass BILDUNGSCHWEIZ sich dem Niveau derBoulevardpresse angleicht, wobeliebig auf anderen herumge­hackt werden darf. Gerade un­ser Berufsstand sollte sich dochsolidarisch verhalten, sich kol­legial unterstützen und nichtbelehrend auf eine solch grobe(Un)Art miteinander umgehen.

Monika Schlechten,Grosshöchstetten

Bereit für Mehr-aufwand«Kleinklassen oder Integration –Fakten und Mythen», BILDUNGSCHWEIZ 3/2013Mit grossem Interesse habe ichden Artikel von Urs Haeberlingelesen. Mit der Integration ei­nes aussergewöhnlichen Kin­des bin ich an die Grenze desVerständnisses vieler Elterngestossen. Die Angst, dass neu­rologisch unauffällige Kindervon den Auffälligkeiten des zuintegrierenden Kindes – über­sexualisiertes Verhalten, Flü­che, Beleidigungen – lernenoder traumatisiert werdenkönnten, ist gross. In intensi­ven und zeitaufwändigen Ge­sprächen mit Eltern versucheich zu beruhigen und aufzuzei­gen, dass alle Kinder von derIntegration profitieren werden,indem wir üben, auf Auffällig­keiten zu reagieren, schwie­rige Situationen zu beruhigen,Regeln zu festigen und sozialeKompetenz zu stärken und zuerweitern. Ich bin überzeugtvom Sinn und dem Wert der In­tegration und bereit, den Mehr­aufwand zu leisten. Ich binaber der Meinung, dass dieFragen, Befürchtungen undÄngste der indirekt betroffenenEltern in der Diskussion um In­tegration oder Separation ver­mehrt Raum finden sollten –vielleicht in einer nächstenAusgabe von BILDUNGSCHWEIZ.

Daniel Weibel, Zürich

«Zweifelunerwünscht»«Kleinklassen oder Integration –Fakten und Mythen», BILDUNGSCHWEIZ 3/2013

Mea culpa – dies muss ich wohlsagen – denn ich unterrichteseit 35 Jahren als Oberstufen­lehrperson im separativen Sys­tem mit gemischten Klassenvom 7. – 9. Schuljahr als über­zeugter Lehrer an einer Klein­klasse (Werkschule). Ich ver­trete also ein System, dem man

Besorgt«Kleinklassen oder Integration –Fakten und Mythen», BILDUNGSCHWEIZ 3/2013

Als ehemaliger Heilpädagogeauf der Oberstufe der Stadt So­lothurn mit mehr als 35 JahrenErfahrung im Bereich der Se­paration und mit zwölfjährigerintegrativer Tätigkeit habe ichden Artikel von Urs Häberlinmit grosser Besorgnis zurKenntnis genommen. Unterdem Postulat der Chancenge­rechtigkeit wird darin auf­grund einer wissenschaftlichenUntersuchung von INTSEP dieAbschaffung der Kleinklassenauf der Oberstufe propagiert.Die Resultate der vorhandenenUntersuchung zeigen offenbareine massive Benachteiligungin der Berufswahl von Jugend­lichen aus separiert geführtenKleinklassen.Das Hierarchieprinzip derSchul­ und Bildungstypen mitdem vorhandenen mehrglied­rigen System auf der Oberstufeschliesst diese Benachteiligungfür Jugendliche mit SpeziellemFörderbedarf, die in den Regel­klassen unterrichtet werden,allerdings nicht aus. Spätestensim Verlaufe des 9. Schuljahresstehen auch sie vor dem Di­lemma der Etikettierung.Meine Erfahrungen zeigen einanderes Bild: Ich habe in denJahren 1988 bis 2010 jeweilseine Berufswahlstatistik allerSchulabgängerinnen und ­ab­gänger der Kleinklassen desKantons Solothurn erhoben,die die prozentuale Verteilungauf die verschiedenen Berufs­wahlsektoren dokumentiert.Erfreulicherweise können dieResultate als beachtlich bishervorragend bezeichnet wer­den. Während meiner Tätigkeitan den Kleinklassen der StadtSolothurn habe ich zudem un­zählige dieser Jugendlichenwährend ihren Ausbildungenbegleitet. Diese verdienenheute ihren Lebensunterhaltselbst und haben ihre Berufs­lehren nicht abgebrochen.

Max Fasnacht, Oberdorf

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46BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . STELLENANZEIGER

Wir sind eine spannende, multikulturelle und innovativeSchule unterwegs auf dem Weg zu einer Schule für dieKinder.

• Suchen Sie eine neue Herausforderung im Führungsbe-reich?

• Finden Sie die Arbeit mit Erwachsenen und Kindernbereichernd und spannend?

Ab 1. August 2013 suchen wir für unsere Primarschule

eine Schulleiterin / einen Schul-leiter für die Primarschule

Pensum: 84%

Das erwarten wir von Ihnen:• Abgeschlossene Ausbildung als Schulleiterin /Schulleiter

• Ausbildung und Erfahrung im pädagogischenBereich.

• Einfühlungs- und Durchsetzungsvermögen.• Fähigkeit zum vernetzten Denken und Handeln.• Kenntnisse und Erfahrungen in der Umsetzung vonVeränderungsprozessen.

• Sie sind eine kommunikative, offene Persönlichkeit miteinem guten Sensorium für Menschen und Situationen.

• Sie sind selbstbewusst, geerdet, initiativ und belastbar.• Sie arbeiten gerne im Team und erleben Kooperationals Bereicherung.

• Sie nehmen Vielfalt als Chance wahr und begegnenHerausforderungen kreativ.

Unsere Schule bietet:• Offene und engagierte Teams.• Eine fortschrittlich denkende, aktive Schulbehörde.• Ein unterstützendes und offenes Schulleitungs-Team(Stufenleitungen KG/US und MS)

• Zwei versierte Fachfrauen in der Schulverwaltung.• Gestaltungsfreiraum, Offenheit gegenüber Innovationen.• Bedürfnisorientierte Weiterbildung.• Eine angenehme Arbeitsatmosphäre und eine guteInfrastruktur.

Besuchen Sie unsere Homepage. Dort können Sie sich einBild von unserer Schule machen und das Anforderungs-profil herunterladen: www.schule-reinach.chFür weitere Auskünfte steht Ihnen Herr Adrian Vogel, Schul-leiter, zur Verfügung.Gerne erwarten wir Ihre schriftliche Bewerbung mit denüblichen Unterlagen an unsere Adresse:

Schulpflege ReinachHerr N. BottinoAarauerstrasse 95734 [email protected]: 062 832 53 70

Das Systemische Schul- und The-rapieheim Juvenat in Flüeli-Ranft,Kanton Obwalden, ist eine sozial-pädagogische Institution mit einer heil-pädagogisch geführten Sonderschule,

Sekundarstufe I mit 24 Schulplätzen. Wir unterstützen männliche Jugend-liche in ihrer sozialen, schulischen und beruflichen Integration.

Wir suchen auf Schuljahresbeginn 2013/2014 oder nach Vereinbarung

1 schulische Heilpädagogin oder1 schulischen HeilpädagogenPensum 60–100 %

(Das Stelleninserat richtet sich auch an Lehrpersonen, mit anerkannterQualifikation als Primar- oder Sekundarlehrperson auf der Sekundarstufe1, welche die Bereitschaft mitbringt, die heilpädagogische Ausbildung zuerwerben).

Sie suchen ein Arbeitsfeld, in dem Sie– eine klare, konsequente und wertschätzende Haltung umsetzen können.– als Lehrperson eine kleine Schülergruppe stärke- und lösungsorientiert

unterrichten.– auf eine bereichernde Zusammenarbeit in einem interdisziplinären Um-

feld mit Heilpädagogik, Sozialpädagogik, Systemtherapie zählen kön-nen (Supervision, Intervision).

Wir erwarten von Ihnen– Interesse an einer Unterrichtstätigkeit innerhalb einer sonderpädago-

gischen Institution.– pädagogisches Talent im Umgang mit Jugendlichen in schwierigen

Lebenssituationen.– Team-, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit.– Sie arbeiten zielbewusst, strukturiert, effizient und sind belastbar.– Sie sind offen für Neues und interessiert an der Mitgestaltung unseres

Systemischen Schul- und Therapieheims.

Weitere Informationen zu Arbeit und Institution gibt gerne: Roman Decur-tins, Leiter Abt. Sonderschule, Telefon 041 666 28 44 / Mobil 079 920 58 69oder erfahren Sie unter www.stiftungjuvenat.ch

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Stiftung Juvenat der Fran-ziskaner, Systemisches Schul- und Therapieheim, Herr Roman Decurtins,Leiter Abteilung Sonderschule, Hobacher 1, 6073 Flüeli-Ranft

Tagesschule EschenmosenWir suchen per sofort oder nach Vereinbarung eine neue

Klassenlehrperson (80–100%)Sie sind Teil eines kleinen Lehrerteams und unterrichtenzusammen mit einer Assistentin eine Schülergruppe derUnterstufe von 6 bis 8 Kindern. Teamarbeit und Mitarbeitan Schulentwicklungsprozessen sind für uns selbstver-ständlich.

Eine abgeschlossene Ausbildung und Praxis als Primarleh-rer/in sind unabdingbar. Eine heilpädagogische Zusatzaus-bildung (HfH) ist erwünscht, diese kann aber auch berufs-begleitend nachgeholt werden.

Haben Sie Lust auf Neues? Sind Sie flexibel und belast-bar? Dann sind Sie bei uns am richtigen Ort!

Weitere Informationen erhalten Sie vom SchulleiterHerrn A. Hanimann:[email protected],Tel. 043 411 59 61 (Schule) oder 044 950 20 25 (privat).Bewerbungen richten Sie bitte an:Tagesschule Eschenmosen, Herr A. Hanimann, Schulweg,8180 Bülach.

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47BILDUNG SCHWEIZ 4 I 2013 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . SCHWAMM DRüBER 47

Sand imGetriebe

Bereit für die Praxis?Auch mehr als zehn Jahre nach der Ein­führung Pädagogischer Hochschulen inder Schweiz ist die Diskussion nicht ver­stummt: Bereitet die «akademische»Ausbildung gut und genügend auf diePraxis des Unterrichts vor? Eine Studiehat es anhand von mehr als 160 Absol­ventinnen und Absolventen der PH Zü­rich überprüft.

Rinks und LechtsDie Tinte ist verschmiert, die Handschmerzt und der Pultnachbar kommtständig in die Quere. Linkshänderinnenund Linkshänder haben es in der Schulenicht einfach. Mit ein paar Tipps undTricks können ihnen Lehrerinnen undLehrer das Schreiben erleichtern. Dochnicht alle wissen, wie sie mit Linkshän­digen umgehen sollten.

Begabung und MotivationMotivation ist zentral, wenn es darumgeht, dass Menschen und insbesondereHochbegabte ihre Talente umsetzen undihr Leben erfolgreich gestalten. Waskönnen Lehrerinnen und Lehrer dazubeitragen?

Die nächste Ausgabe erscheint am30. April.

BILDUNG SCHWEIZ demnächst

Haben Sie’s schon gehört? Das Departementfür Schule und Ausbildung arbeitet zurzeit anneuen verbindlichen Richtlinien für den Un­terricht. Demnach muss künftig jedes Fachwährend mindestens 5% der zur Verfügungstehenden Zeit ein iPad einsetzen. Zudem mussin jedem Fach 10% der Gesamtnote aufgrundvon Laborexperimenten und 15% aufgrundvon Aufsätzen zustande kommen. Und schliess­lich muss in jedem Fach mindestens einmalpro Jahr ein Musikinstrument eingesetzt, ein­mal pro Semester eine Lektion zum Thema«Glück» abgehalten und einmal pro Lektioneine Internetrecherche durchgeführt werden.Ach, das glauben Sie nicht? Es gibt kein De­partement für Schule und Ausbildung? Nun ja,ich geb es zu, der erste Absatz ist frei erfun­den. Aber doch nicht so frei, wie Sie vielleichtdenken. Ein Kollege erzählte mir, dass an sei­ner Schule neuerdings in jedem Fach diemündliche Leistung zu 20% in die Endnoteeinfliessen muss. Und an einer anderenSchule müssen Laptops zwingend in jederfünften Lektion eingesetzt werden. Finden Siedas in Ordnung? Das hängt wohl davon ab,welches Fach Sie vertreten und wie Sie bishermit mündlicher Leistungsbewertung undNotebooks im Unterricht umgegangen sind.Vielleicht befürworten Sie solche Regeln, weiles schon immer Ihre Regeln waren!?

In meinem Fach, der Mathematik, und in meinem Unterricht ist es zwar wich­tig, dass Klassen sehr aktiv sind, aber soll ich Sarah, die oft die Hand hebt, alleindeswegen besser benoten als Marco, der kaum je aufstreckt, dafür aber Lern­aufgaben engagierter, interessierter und erfolgreicher löst? Soll allein die Fre­quenz von Äusserungen in jedem Fach für 20% der Note verantwortlich sein?Im Mathematikunterricht spielen sogenannte Selbsterklärungsaufgaben einewichtige Rolle, schriftliche Fragestellungen, die dazu anregen, eigene Erklä­rungen von kürzlich behandelten Stoffen zu erzeugen.

Quoten schränken die Lehrfreiheit einWie wäre es, wenn wir jedes Fach verpflichten würden, dass 20% der Endnoteaufgrund von bewerteten Selbsterklärungsaufgaben zustande kommen muss?Was würden Vertreter anderer Fächer dazu sagen? Im naturwissenschaftlichenUnterricht spielen Experimente eine wichtige Rolle. Soll deswegen jedes Fachverpflichtet werden, mindestens dreimal pro Jahr experimentell zu arbeiten?Soll jedes Fach eine Lektürenote machen müssen, bloss weil das in gewissenFächern üblich ist? Im Informatikunterricht kann es sinnvoll sein, Laptops ein­zusetzen. Muss aber deswegen jedes Fach 20 Lektionen pro Jahr mit Laptopsarbeiten, einerlei, ob das sinnvoll ist oder nicht?Regelungen der erwähnten Art streuen Sand ins Getriebe. Sie dienen primäreiner Quote, fördern aber nicht das Lernen. Und sie schränken die Lehrfreiheitein. Gute Lehrpersonen verfügen über einen prall gefüllten fachlichen Ruck­sack, und sie absolvieren eine strenge Ausbildung zum Thema Lehren und Ler­nen. Die Entscheide, welche Methoden sie benutzen, welche Werkzeuge sieeinsetzen und wie die Bewertung zustande kommt, kann man also getrost ih­nen überlassen. Ihnen allein. Und die Wirkungen schlechter Lehrpersonenverhindert man nicht dadurch, dass man dem gesamten Lehrkörper Quotenaufzwingt.

Armin P. Barth

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Schulreise insFreilichtmuseumBallenberg.Ein Spaziergang durch die Jahrhundertemit Einblicken in die landwirtschaftlicheLebensweise, in althergebrachteHandwerkskünste und ins Brauchtum.Mit RailAway ist für jede 10. Persondie Reise und der Eintritt gratis.

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