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DIE PARTEI IN AKT'ION Wir kamen aus der Gründun.gsversammlung,·aufder wir Tag und Nacht für unsere Kommunistische Partei .. 'gearbeitet und gekämpft hatten, die wir als Partei des 'neuen Typs formierten und die uns führen sollte und ge- führt hat, uns .als Kommunisten, in ihrer ~uhmreichen marxistisch-leninistischen. Ideologie erzog und stählte, uns' in den Schlachten führte,uns lehrte, richtig zu kämp- fen, richtig zu denken, richtig' zu organisieren, in jeder Sache uns richtig zu verhalten. Dieser Partei wollten wir das Leben lang dienen. Die: Beratung wappnete die Partei mit einem klaren marxistisch- leninistischen Kampfprogramm, einem Programm, das' in groben Zügen den sich uns unmittelbar stellenden Auf- .gaben entsprach. Mit diesem Programm warfen wir uns. dn die Aktion. Im Prozess der Arbeit und. des Kampfes sollten wir .uns festigen, sollte die Partei sich festigen, sollte auch das Kampfprograrnm unserer Partei Selbst überarbeitet und vervollständigt werden. Dieses Programm, das seit den ersten Tagen und auch heute ununterbrochen vervollständigt und gestärkt wird, war und -bleibt ein Kampf- und Arbeitsprogramm für das Wohl des Vaterlandes .und des Volkes. Wir,' die ersten Kommunisten, "waren Jungen und Mädchen .die,ses Volkes, für uns waren seine Sorgen' und sein . Streben, . der Kampf, den es gegen seine Unterdrücker geführt hatte und führte, nichts Unbekanntes. Das hatte uns die Geschichte, die geschriebene' und die urigesehrte- bene, gelehrt. Unsere "Familien' hatten gekämpft Und kämpften inmitten' dieser Ereignisse, und dieser' K.las- senkampf, dieser Interessenkampf, diese Angriffe mit der Waffe und dieBestr~bungerr mit der -Feder und dem Buch hatten uns. in unseren Wiegen bereits vgeschaukelt. . Wir, die zukünftigen Kommunisten, wuchsen inmitten rüeses Feuers, dieser Bestrebungen, dieses körperlichen und geistigen Leidens uriseres Volkes heran, und wir, seine Töchter und Söhne;' wurden än dieser grossen Schule der Leiden und., der >kämpfe .abgehärtet und unterrichtet. Uns lehrten der Kampf der Illegalen der. Wiedergeburt; ihre Taten, ihre" Schriften,' uns "lehrte das Elend des Volkes' währendd.es Ersten Weltkriegs, uns lehrte der Widerstand und der Kampf geg~ndieAg- gressoren und Imperialisten' ,der Nachbarländer, uns lehrten der Schrecken, .',die Morde und der' Hunger unter Zogu, uns lehrte der verelendete Bauer; der :durch:' ~.' .... ' die. Strasseni.der Städte zog, um eine .Last Holz zu verkaufen, uns', lehrte der Arme in .der Stadt; der den ganzen ,Tag 'Steine~uf den Strassen zerbrach. und dafür nur 2-3' Lek . bekam, .ungefähr iso viel; wie damals ein Kilogramm 'Brot kostete. • . , AÜ' da~w aren für ..uns" die jungen Kommunisten der Städte und Dörfer -ArbE;iter, Handwerker, Bauern, Landarbeiter,Lastenträger und Studenten -"", Wunden auf unserem Rücken, Kugeln"inunseren Herzen' und Leh- ren, die sich tief in unserem. Gedächtnis eingeprägt s .. haben. Das ailes bildete sozusagen die Basis unserer marxistisch-leninistischen Ideologie. '.Das lehrte .uns .aber noch, besser .die Partei, die uns diese Waffe in die Hand drückte ..und Uns auf.forderte, mit, ihr zu kämpfen;' denn dann würden wir bestimmt das . Leben gewinnen, .die neue Weit gewinnen. Und so ,ges~hah es auch tatsächlich: Wenn, man für das Haus solide FundamenteiIegt, wird das Haus nie einstürzen. . '. .' " '. Das . war auch ;m.itunserer Kommunistischen Par- tei so,d~ren. Geschichte .nicht ' etw~ 'ein Märchen ~ ist, das' die'örossmutter in -.den, Winterabenden- .den kleinen Enkeln am KaIl1ll.l}~.rzählt. . Nein, sie ist ein ruhmvolles .Geschöpf, voller Leben, revolutionär.. mit einer ehernen marxistisch-Ieninistäschen . Logik, Schritt um Schritt'. geschaffen, geformt und aufgebaut. Unsere .Partei war' auch kein abenteuerliches' 'Unterfangen, das . mit" dein' ersten '.Sturm hinweggefegt werden kÖnnte, und. auch kein Spiel von Kindern, die ein Schloss aus'Sandbau~m. Die Kommunisten, die . ihre Partei mit Blut und koLossalen Opfern' gründeten und aufbauten, waren zwar .dem Alter ,nach jung, das Volk, 'aber, von dem sie Jiervorgegangeri' waren, war ein altes Volk, klug, weise, tapfer, mutig: Auch <Üe Ideologie, die sie beherzigten, war died~r Klasse,. der die Zukunft gehörte, sie war' der Angelpunkt je.ner' kolossalen . Kraft, welche die Welt zur 'Revolutionhochreissen und ,?ie zum Sozialismus und zum Kommtinismus . führen sollte. Deshalb waren die Grundlagen unserer Kommu- nistischen Partei nicht auf Sand gebaut; sie wurden mit Sta.hlund· Beton gebaut. Ein falscher .Schritt könnte alles aufs Spiel setzen, ein solcher 'SchriJt wurde jedoch 'nie, getan, was nicht' ~twa.GlÜckssache 'War, sondern dermarxistisch::.leninistischeri. Ideologie und all jenen zu verdanken ist, {riefest entschlossenwareri, 'sie bis zum , - , .. . - -.' . . . - ',. .. '.'

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DIE PARTEI IN AKT'IONWir kamen aus der Gründun.gsversammlung,·aufder

wir Tag und Nacht für unsere Kommunistische Partei ..'gearbeitet und gekämpft hatten, die wir als Partei des'neuen Typs formierten und die uns führen sollte und ge-führt hat, uns .als Kommunisten, in ihrer ~uhmreichenmarxistisch-leninistischen. Ideologie erzog und stählte, uns'in den Schlachten führte,uns lehrte, richtig zu kämp-fen, richtig zu denken, richtig' zu organisieren, injeder Sache uns richtig zu verhalten. Dieser Parteiwollten wir das Leben lang dienen. Die: Beratungwappnete die Partei mit einem klaren marxistisch-leninistischen Kampfprogramm, einem Programm, das' ingroben Zügen den sich uns unmittelbar stellenden Auf-.gaben entsprach. Mit diesem Programm warfen wiruns. dn die Aktion. Im Prozess der Arbeit und. desKampfes sollten wir .uns festigen, sollte die Parteisich festigen, sollte auch das Kampfprograrnm unsererPartei Selbst überarbeitet und vervollständigt werden.

Dieses Programm, das seit den ersten Tagen undauch heute ununterbrochen vervollständigt und gestärktwird, war und -bleibt ein Kampf- und Arbeitsprogrammfür das Wohl des Vaterlandes .und des Volkes. Wir,'die ersten Kommunisten, "waren Jungen und Mädchen.die,ses Volkes, für uns waren seine Sorgen' und sein. Streben, . der Kampf, den es gegen seine Unterdrückergeführt hatte und führte, nichts Unbekanntes. Das hatteuns die Geschichte, die geschriebene' und die urigesehrte-bene, gelehrt. Unsere "Familien' hatten gekämpft Undkämpften inmitten' dieser Ereignisse, und dieser' K.las-senkampf, dieser Interessenkampf, diese Angriffe mitder Waffe und dieBestr~bungerr mit der -Feder und demBuch hatten uns. in unseren Wiegen bereits vgeschaukelt.

. Wir, die zukünftigen Kommunisten, wuchsen inmittenrüeses Feuers, dieser Bestrebungen, dieses körperlichenund geistigen Leidens uriseres Volkes heran, und wir,seine Töchter und Söhne;' wurden än dieser grossenSchule der Leiden und. , der >kämpfe .abgehärtet undunterrichtet. Uns lehrten der Kampf der Illegalen der.Wiedergeburt; ihre Taten, ihre" Schriften,' uns "lehrte dasElend des Volkes' währendd.es Ersten Weltkriegs, unslehrte der Widerstand und der Kampf geg~ndieAg-gressoren und Imperialisten' ,der Nachbarländer, unslehrten der Schrecken, .',die Morde und der' Hungerunter Zogu, uns lehrte der verelendete Bauer; der :durch:'

~.' .... '

die. Strasseni.der Städte zog, um eine .Last Holz zuverkaufen, uns', lehrte der Arme in .der Stadt; der denganzen ,Tag 'Steine~uf den Strassen zerbrach. und dafürnur 2-3' Lek . bekam, .ungefähr iso viel; wie damals einKilogramm 'Brot kostete. • .

, AÜ' da~w aren für ..uns" die jungen Kommunisten derStädte und Dörfer -ArbE;iter, Handwerker, Bauern,Landarbeiter,Lastenträger und Studenten -"", Wunden aufunserem Rücken, Kugeln"inunseren Herzen' und Leh-ren, die sich tief in unserem. Gedächtnis eingeprägt

s .. haben. Das ailes bildete sozusagen die Basis unserermarxistisch-leninistischen Ideologie. '.Das lehrte .uns .abernoch, besser .die Partei, die uns diese Waffe in die Handdrückte ..und Uns auf.forderte, mit, ihr zu kämpfen;' denndann würden wir bestimmt das . Leben gewinnen, .dieneue Weit gewinnen. Und so ,ges~hah es auch tatsächlich:Wenn, man für das Haus solide FundamenteiIegt, wirddas Haus nie einstürzen. . '. .' " '.

Das . war auch ;m.itunserer Kommunistischen Par-tei so,d~ren. Geschichte .nicht ' etw~ 'ein Märchen ~ist, das' die'örossmutter in -.den, Winterabenden- .denkleinen Enkeln am KaIl1ll.l}~.rzählt. . Nein, sie ist einruhmvolles .Geschöpf, voller Leben, revolutionär.. miteiner ehernen marxistisch-Ieninistäschen . Logik, Schrittum Schritt'. geschaffen, geformt und aufgebaut. Unsere.Partei war' auch kein abenteuerliches' 'Unterfangen,das . mit" dein' ersten '.Sturm hinweggefegt werdenkÖnnte, und. auch kein Spiel von Kindern, die einSchloss aus'Sandbau~m. Die Kommunisten, die . ihrePartei mit Blut und koLossalen Opfern' gründeten undaufbauten, waren zwar .dem Alter ,nach jung, das Volk,'aber, von dem sie Jiervorgegangeri' waren, war ein altesVolk, klug, weise, tapfer, mutig: Auch <Üe Ideologie, diesie beherzigten, war died~r Klasse,. der die Zukunftgehörte, sie war' der Angelpunkt je.ner' kolossalen

. Kraft, welche die Welt zur 'Revolutionhochreissen und,?ie zum Sozialismus und zum Kommtinismus .führensollte. Deshalb waren die Grundlagen unserer Kommu-nistischen Partei nicht auf Sand gebaut; sie wurden mitSta.hlund· Beton gebaut. Ein falscher .Schritt könntealles aufs Spiel setzen, ein solcher 'SchriJt wurde jedoch'nie, getan, was nicht' ~twa.GlÜckssache 'War, sonderndermarxistisch::.leninistischeri. Ideologie und all jenen zuverdanken ist, {riefest entschlossenwareri, 'sie bis zum

, - , .. . - -.' . . . - ',. .. '.'

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Tode anzuwenden, die entschlosserivwaren, durch dasFeuer der Kugeln und der Kanonen, durch die politischeDemagogie und die politischen Listen der Besatzer undder Verräter Zu gehen, hungrig und barfuss durch Stürmeund Schnee Zu .gehen, um die Freiheit für das Volk, dieUnabhängigkeit und die Souverunität für, ihr VaterlandZU'. erringen" und das Leben' aufzubauen, wie .uns Marx,Engels, 'Lenin und' Stalin lehrten ..: Im Verlauf der Versammlung kam es zu keinerlei

äusserern ZWischenfall. Der Feind hatte nicht gemerkt,was hier. vorging, Es gab auch Familien inder Nach-barschaft des Hauses, in dem die Beratung stattfand,die etwas ahnten, die spürten, dass sich dort Menschenversammelt hatten, welche sich tagsüber eingeschlossenhielten. und nur nachts int rien Hof gingen, um einbisschen Luft zu' schöpfen oder aus irgendeinem ande-ren Grund, doch nie den Mund aufmachten. Alle be-wahrten 'aber das Geheimnis. Mari hatte uns sogarmitgeteilt, dass ein" Alter nachts vor seinem Haustorstand und so, im Dunkeln die' Strasse überwachte.. . ...In- jenen schweren Tagen des faschistischen Ter-

. rors hatten' wir, wie bereits gesagt; in' der Umgebungunseres Stützpunktes, wo die Beratung stattfand, Po-stenaufgestellt, die alles beobachteten und' uns dar-über informterten. Schweigend; jede verdächtige 'Bewe-gung kontrollierend, in 'den Taschen die Handgranatenund die Revolvers festhaltend, vollbrachten diese wun-derbaren Jungen und Mädchen, diese Mütter und Väteraus dem Volk ein 'ruhmreiches. Werk. Das waren selbst-verständlich' die' tapfersten und die zuversichtlichsten, siewaren mit uns . eins, sie waren' wie' Wir;' wie Hun-derte' 'weitere waren s-ieMitarbei ter im grossen Werk,im unvergänglichen Werk . der Gründung' der Partei.Sie waren unter den besten patriotischen und revolu-tionären Söhne' des Volkes; die ersten Kommunisten, dieder Partei vom, Tage ihrer Geburt an wachsam, tap-fer und schliesslich mit dem Einsatz ihres eigenen Le-bens dienten.

Na'Ch der. Konstituierenden Beratung führten wirdes Provisorischen. Zentralkomitees nacheinander eineReihe von Beratungen durch, um die Wichtigen Mass-nahmen zu· bestimmen, durch die die' getroffenen Be-schlüsse mit Leben erfüllt- werden sollten. Die Bechlüssemussten m.der' . ,;Resolution" -formuliert werden,' siemussten 'dargelegt und in die Tat umgesetzt werden.

Wir teilten.. die Arbeit' unter den Genossen des Provi-sorischen Zentralkomitees' auf .. Als erstes-vsollten sichalle mit der ;O'rganisierung .der 'Partei "befassen, es wurdeaber auch eine gewisse Arbeitsteilurig": nach "Bezirken

und Sektoren vorgenommen. ... Die dringendsten Aufga-ben waren: die Organisierurig der Partei, die Formu-lierung der Resolution und. des ersten Aufrufs des Zen-tralkomitees der Partei und die. Organisierung derKommunistischen Jugend.

...Das Haus, in dem die Partei gegründet wurde,wurde das Hauptzentrum, indem ich arbeitete und mitden führenden Genossen Kontakt, aufnahm. Die vielenweiteren Zusammenkünfte fanden in anderen Stütz-punkten statt. Das kleine, Haus, in dem die Parteigegründet wurde, .sollte äusserlich "ganz ruhig" aus-sehen, um nicht aufzufallen, um beim Feind und beiseinen Spionen keinen Verdacht zu wecken, die wütendjagten und Häuser durchsuchten. In dieses Haus kamenund gingen kontrollierte Genossen,' die bereits angemel-det waren, und das nicht nur aus konspirativen Grün-den sondern auch weil. wir, die wir dort arbeiteten,alle Hände voll zu tun hatten. Auch tagsüber durftenwir im Arbeitszimmer,das das .Zirnmer war, in demwir die Beratung abgehalten hatten nur im Halbdunkelarbeiten, denn unter der Dachrin'r.J.e, von dem Trep-penpfosten bis zum anderen Ende des Hauses hattenwir' zwei Wolldecken gespannt, und so einen kleinenPlatzg,eschaffen, auf' dem wir uns erholen und etwasLuft schnappen konnten, ohne von den Nachbarn ge-sehen zu werden. Dieser kleine Korridor war also füruns, .di Illegalen _.des Hauses, sozusagen der "Boulevard",auf dem wir uns die Eüsse vertraten und den Kopf ander frischen Luft etwas ausruhen konnten.

Bis in die, späten Nachtstunden hinein arbeiteten wiran den Charakteristika der Genossen, wobei wir alleihre guten Seiten sowie ihre Mängel und Fehler ver-merkten .. Dies war für den Aufbau 'und die Organlsierungder einzelnen Zellen notwendig. Die Zellen musstengemischt sein; ihnensolltenG.enossen der verschiedenenGruppe~ailgehören. Obwohl die Genossinnen nur sehrwenige waren, beschlossen wir, insbesondere in 'I'iranaeine Zelle alleln 'mit Genossinnen aufzustellen, was .wirauch taten ... Doch 'bald mussten wir einige der Genossin-nen dieser Zelle, .die sich in der neuen Linie der Parteials entschlossener erwiesen, auf, einige andere Zellen:verteilen, invdenen aus der "Jugend" -Gruppe kom-.mende Eiernente Schwierigkeiten bereiteten und politischund -organisatortsch vverwlrrung schufen. Auch in an-dereri Krelsen o-- in einigen war das sogar längere Zeitso ~ hatten wir Zellen gebildet, denen allein oder haupt-sächlich Genossinnen angehörten. Wie Wir auf der Kon-stituierenden Beratung beschlossen hatten, -rnussten wi'r

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kurz danach die Genossen wählen und bestimmen, diein die Bezirkskomitees, die "Kreise", wie wir sie damalsnannten, gewählt bzw. kooptiert werden sollten. Die po-litischen und organisatorischen Sekretäre bestimmtenwir durch das Zentralkomitee, über die anderen: Mitglie-der sollte an Ort und Stelle bestimmt werden, wenndie Delegierten hingehen würden.

Die Vorbereitung der Delegierten, die sich in die Be-zirke begeben sollten. um die Partei zu organisieren,die Komitees zu wählen, die Bedeutung der Grün-dung der Partei darzulegen, die Prinzipien zu er-klären, die Beschlüsse und die Aufgaben der Konsti-tuierenden Beratung auseinanderzusetzen. war eine sehrgrosse und sehr intensive Arbeit, die uns viele Tage undNächte in Anspruch nahm. Wir mussten alles' immerwiederholen, wir mussten uns über alles klar sein undalles im Kopf behalten. Wir durften uns nur sehr wenigschriftliche Notizen machen, die Liste mit den Namender Genossen durften wir keineswegs in den Taschenhalten. Die Anweisung der Partei war: "Der Kommunistdarf niemals lebendig in die Hände des Feindes fallen";und sollte er überrascht und verhaftet werden, so durfte"kein einziges Wort dem Feind" verraten werden; "beider Polizei aussagen, wird als Verrat betrachtet undvon der Partei verurteilt".

Alle Delegierten, einige legal einige illegal, zogen mitall dem oben Gesagten los in die verschiedenen Zentren,um dort in den Kreisen die Parteikonferenzen zu orga-nisieren, aus denen die Parteikomitees hervorgehen soll-ten. Ich und Qemal blieben in T'irana, um bei der 01'-ganisierung hier mitzuhelfen und auch um die Ver-bindungen mit den Kreisen zu organisieren aber auchum die Resolution zu verfassen und den Aufruf nieder-zuschreiben, wie auf der Beratung beschlossen wordenwar: Die Resolution gilt als das erste grundlegende Do-kument der Kommunistischen Partei Albaniens und istes auch. Die ganze Partei sollte sie studieren und aufihrer Grundlage hatte sie in jeder Hinsicht sich zu or-ganisieren und zu kämpfen.

In dieser Zeit lernten ich und Qemal einander bes-ser kennen. Qemal war liebenswürdig, ein tiefer Denker.er hatte einen offenen Charakter, war gebildet, freund~lieh, ein entschlossener Kommunist und tapfer. Er liebtedie Musik, das Lied. Er hatte Humor, und in', den Pausen,nach anstrengender Arbeit, konnte man Qemal ai:lch sichmit kleinen Holz- und Metallbastelarbeiten beschäftigensehen,oder auch mit kleinen Murmeln, mit denen Kinderspielen, was er nur tat, um sich irgendwie zu zerstreuen,Dieser Kommunist hatte eine junge Seele, deshalb kämpf-te er; solange er lebte, mit Feuer für die Partei unddie Jugend.

Wir machten uns an die Arbeit für die Verfassung derResolution und des Aufrufs. Denn diese mussten schnellfertig' sein. Sie mussten gedruckt und in alle' Teile desLandes geschickt werden. Auch das, die technische Seite,war ein riesiges Problem. Man muss jene schweren Mo-rnente miterlebt haben, um sich vorzustellen,wie schwie-rig dieses Problem war, denn heute könnte man meinen.das Drucken und die Verteilung des illegalen Material~wäre. eine leichte Sache. Der "Feind lauerte, kontrollierte,fasste, varhattete, tötete und .hängte unsere Genossen. .

Seit: Tagen' und, Nächten hatten wir einen Kopf wieeine .Trommel.

"Genug haben wir jetzt, gearbeitet, Enver", sagteQemal, wenn wir, stundenlang, ohneun.s auszuruhen,

gearbeitet hatten. "Sollen wir jetzt ein Lied singen?"Die Lieder, die er sang, begleitete er mit der Man-

doline, während meine Lieder der Laberia nicht nurmit keiner Mandoline ,begleitet werden konnten,'ich'hatte aber auch niemandeh, der anstimmen bzw. er"'widern konnte. Für die Laberia-Lleder musste .rnan .mindestens zu dritt sein, wir aber waren nur zwei, eineraus Shkodra und einer aus Gji rokastra. In den Ideen des..Kommunismus stimmten wirüberein, in der Musik" je-'doch nicht.

"Lehr mich halt das Erwidern", sagte mir Qemal."Oho", sagte ich, "ich weiss nicht, ob es für die La-

beria-Lieder jemals einen anderen Musikprofessor gege-ben hat, als das Volk. Hör zu, und lern es selbst." Wirlachten.

"Wir sind zivilisierter", sagte Qemal.Mit der Resolution waren wir im allgemeinen fertig,

Doch wie viele Tage noch brauchten wir, um sie immer f,wieder durchzuschauen, hier strichen wir etwas, dort .1.

schoben wir etwas ein, nein, hier musste auf diesenMangel oder Fehler besonders hingewiesen werden, dies=Direktive musste deutlicher und vollständiger formuliertwerden usw. usf.

Die Resolution h~tte ein grundlegendes Dokumentzu sein, das Hauptdokument, in dem die ganze Vecgan-genheit ,der albanischen kommunistischen Bewegungzusammengefasst und die zukünftige Linie der Parteiund des Volkes, ihr Kampfprogramm genau und deutlichformuliert werden sollten. Wir mussten alles, was in denvielen Diskussionsbeiträgen sechs, sieben Tage undNächte lang gesagt wurde, zusammenfassen, jedes Un-kraut ausreissen, alles festlegen, was festzulegen war..

Bei dem einen oder anderen Problem stockten wirmanchmal. Dann riefen wir eben die Genossen des Zen-tralkomitees, die in Tirana waren, und berieten unsmit ihnen. Wir lasen ihnen ganze Ausschnitte vor, klär-ten alles auf, was aufzuklären war, und setzten dieArbeit fort. Die Formulierung der Resolution war fürQemal und für mich nur eine der grossen und um-fangreichen Aufgaben jener Tage.

Nur sieben, acht Tage. nach Ende. der Konsti~uier~- Jden Beratung der Partei wurde wie man weiss, -die >Kommunistische Jugend 'gegründet. Sowohl ich als auchQemal wurden damit beauftragt, die ganze Arbeit für·dieses wichtige Ereignis zu organisieren, Und wir setztenuns auch ganz dafür ein. Wir beide nahmen auch ander Beratung von Anfang bis Ende teil. Eben in derWoge dieser Arbeit brachten wir auch die Resolutionzu Papier. Sie wurde im Kampf geschrieben. Da wiraktiv an ,den stattfindenden Ereignissen mitwirkten,brachten wir in die Resolution auch einige Ereignisse,die in die Periode kurz nach der 'Gründung der Parteifallen. Später, auf einer Beratung des ProvisorischenZentralkomitees, etwa Ende November, wurde nach denDiskussionen, die dort stattfanden, die Resolution ver-abschiedet, und ich übernahm die Aufgabe, die Sachemit dem Druck zu regeln.

Nachdem wir die Resolution fertig hatten, fuhr Qemalin die Kreise wegen der Sache der Partei und der ju-gendlos. Ich setzte die Arbeit für die Verfassung desersten wichtigen programmatischen Flugblatts der Parteian das Volk fort, des,.Ersten Aufrufs des Zentralko-miteesderKommunistischen Partei Albaniens an dasalbanische Volk nach der Gründung der Partei". DerAufruf wurde .schnell fertiggestellt, wurde aber erstim: Dezember 1941 gedruckt und verbreitet.

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Durch diesen Aufruf und durch andere die die Parteispäter ausgab, durch Flugblätter undBeri~hte wandte siesich an das ganze Volk, sich gegen den Besatzer zuerheben, und unser Volk. empfand tief den Auf-ruf der Kommunistischen Partei Albaniens. Man konnteallerdings nicht erwarten, dass das Volk auf den Aufrufder Partei hin gleich aufstand und das Gewehr ergriff.Um das zu erreichen, hatte die Partei einen beharrlichenKampf zu' führen, wofür sie alle ,Formen anwendenmusste, angefangen ,bei, der mündlichen Propaganda, denElugblättern, über die Demonstrationen und Attentatebis hin zu den bewaffneten Angriffen, den ,kleinerender Guerillae"inheiten bis zu den grösseren der Frei-scharen und anderen Einheiten später.

Diese ganze Arbeit und der Kampf mussten orga-nisiert werden. Dafür waren eine solide Organisierurigund tapfere Menschen notwendig, die es fühlten und

~ zugleich verstanden, dass dieser Kampf blutig seinJ würde, dass er Opfer erforderte, organisatorische Tüch-

tigkeit und politische Reife verlangte. Im .Kampf muss-ten die Menschen auch die verschiedenen Taktikendes Kämpfens lernen, die jeweils der Situation entspra-chen, sie mussten auch die Kräfte des Okkupanten undseine Kampfmethoden kennenlernen. Man musste also

'verstehen, dass der Kampf, den wir führen würden,weder ein Abenteuer, noch ein romantisches Unterfan-gen sein würde:' der Feind musste gnadenlos und korn-prornmisslos bekämpft 'werden, für ihn gab es keinPardon, ebenso wie er uns gegenüber kein Pardon kannte,Deshalb lautete die Parole der Partei : "Nie lebendigin die Hände des Feindes fallen!"

All das wurde durch Kampf und Opfer erreicht, durchpolitische und organisatorische Arbeit und durch kämp-ferische Propaganda. In der Geschichte unserer Parteinimmt der Erste Aufruf einen besonderen Platz ein. Erwar ein Dokument von kolossaler Bedeutung, das imVolk tiefen Eindruck machte.

Gleichzeitig begab ich mich än dieser Zeit nachts,wenn es dunkel wurde, in die Zellen, die sich ge-bildet hatten, und später, als das Kreiskomitee 'I'iranagebildet wurde, mit dessen Leitung man mich betraute,

~, versammelten wir uns auch mit den Genossen diesesKomitees. Beratungen fanden fast jeden Abend statt,in tiefer Illegalität, was nicht vergessen werden darf.Von den Zellen erhielten wir verschiedene Berichteüber die Lage in der Hauptstadt, über die Bewegungendes Feindes, über die Sympathisanten, über die Aktienen,die durchgeführt werden sollten, über die Flugblätter, dieman schreiben musste, und über tausend andere Dinge.Die Kommunistische Partei Albaniens setzte sich heroischin dem Kampf ein. Um sie scharte sich die Jugend, dasVolk.Weg,en der vielen Arbeit wussten wir nicht, wouns der Kopf stand, wie man so sagt.

Diese ganze Periode intensiver Arbeit ist unauslöschlichin meinem Gedächtnis geblieben. Wir setzten jetzt also dieBeratung der Partei im Terrain fort, im Leben. Die Be-ratungen und die 'I'reff'en fanden gewöhnlich nachts stattund dauerten unbegrenzt an. Die Diskuss-ionen fandenmündlich statt, einer ergriff das Wort, sagte seine Mei-nung, ein anderer unterbrach ihn; stellte Fragen, es ent-fachten sich Debatten, dann fuhr der erste wieder fort.Die Beratung wurde abgeschlossen, nachdem alle unter-breiteten Probleme bzw. die, die während der Debattenauftraten, erschöpfend behandelt worden waren. Sogeschah es, dass die Beratungen bis zum Morgen dauer-ten. Manchmal, wenn wir müde waren, unterbrachen

wir die Diskussion und legten uns - dort für zwei oderdrei Stunden schlafen. Dann, fuhren wir wieder fort.Nicht se1ten,besonders wenn die Debatten um falscheAnsichten des einen oder des anderen gingen, kam esvor, dass wir auch andere Formen gebrauchten. Wenn wir,sahen, dass einer sich von dem; was die Genossen sagten,nicht, überzeugen liess, legten wir eine Pause, ein, einoder zwei Genossen der Führung nahmen sich den "Un-überzeugten" vor und sprachen mit ihm ruhiger, offener.So ging unsere Arbeit vorwärts." Neben dieser voluminösen und schwungvollen Arbeithatten wir auch immer häufiger Kontakte mit AnastasLulo und Sadik Premte aufzunehmen, da diese weiterhinpersönliche Verbindungen mit ehemaligen Genossen derGruppe hatten und diese Verbindungen zum Schadender 'Organisation und der Linie der Partei verstärkten.Nicht nur einmal gerieten wir mit dem Qorri aneinan-der, bis ich ihm schliesshch drohte: "Entweder stellstdu jede parteifeindliche und Gruppentätigkeit ein, oderwir werden schwere Massregelungen treffen." Anastas log,leugnete, versprach, wand sich. Mehrmals stellte ich ihnden' ehemaligen Genossen seiner Gruppe gegenüber, undes gelang mir, diese Genossen seinen Fängen zu entreissen,sie für die Partei zu gewinnen. Manchmal aber scheiterteich auch bei meinen Bemühungen, denn der Qorri warein raffiniertes und listiges' parteifeindliches Element, sehrschlau in seiner Bosheit.

Den Kampf gegen die Trotzkisten, den offenen und denmaskierten, mussten wir stets lodernd erhalten. Sowohlim Provisorischen Zentralkomitee - wenn dieses zusam-mentrat -, als auch im Kreisparteikomitee Tirana, so-wie in den G-rundorganisationen, in die ich mich begab,unterbreitete und erklärte ich die Linie, wobei ich stetsauf die Gefahr der tortzkistischen und fraktionistischenIdeen, auf den alten Gruppengeist hinwies. Ich riet denGenossen vor allem, dass sie mit Leib und Seele fürdie Einheit der Partei, gegen. die Fraktionen, gegen denGruppengeist kämpfen sollten, und setzte ihnen praktischauseinander, wie die Gruppierungen vorgingen. Dann klärteich sie über die grosse Frage der kommunistischen Dis-ziphn und Konspiration auf. Ich' erklärte auch die Erage'der Zellen und des demokratischen Zentralismus und kamimmer wieder darauf zurück, denn sonst würden dieFeinde unsere Partei organisatorisch zerspalten. Und diePartei führte einen grossen heroischen und erfolgreichenKampf in dieser Hinsicht. '

... Inzwischen arbeitete Qemal intensiv für die Organi-sierung der Jugend. Ebenso arbeiteten auch die anderenGenossen, 'Mi tglieder des Zentralkomitees in den Be-zirken, für die Stärkung der partei.Di~ Meldegänger'brachten uns gute, ermutigende, 'begeisternde Nachnch-'ten.

Der Kampf gegen die Okkupanten und die Verrätererhielt grossen, noch nie gesehenen Schwung. Am Feindwurde gerüttelt. Dieser Kampf sollte Schritt um Schritt,wachsen und breiter werden, an ihm sollte das ganzealbanische Volk teilnehmen. Und es setzte sich' auchtäglich mehr, immer, mobilisierter und bewusster in die-sem Kampf' ein, denn es hatte zum erstenmal'iri' seinerGeschichte eine dem; Volke, seinen Idealen und seinem,Zukunftsstreben treue Führung, es hatte seine Partei, dieKommunistische Partei Albaniens. '

(Aus dem Werk "Als die Partei gegründetwurde", Erinnerungen)

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ÜBER 'DIE DEMOKRATISCHEFRONT ALBANIENS

"Die Demokratische Front ist die Kampforganisa-tion, die unter der Führung der Partei das ganze alba-nische Volk vereinigt, die Werktätigen im Kampf fürdie Verteidigung der mit Blut und Opfern errungenenFreiheit und Unabhängigkeit organisiert und mobilisiert,unermüdlich für den Aufbau des neuen sozialistischenLebens und für die Erziehung der breiten Massen in dergrenzenlosen Liebe zum Vaterland, in dem Ideal des So-zialismus und des Kommunismus arbeitet."

"Die Demokratische Front ist der Träger der her-vorragenden freiheitsliebenden Traditionen unseres Vol-kes, der Fortsetzer der grossen Anstrengungen der al-banischen fortschrittlichen 'Patrioten und Demokratenaller Zeiten für die Vereinigung des Volkes im Kampffür das freie Albanien, für die Erhaltung der Einheitder Nation' gegen die Versuche der imperialistischenund chauvinistischen Mächte, die unser Land zerstückelnwollten, für ein besseres Leben und für gesellschaftlicheGerechtigkeit, für die Verteidigung unserer Mutterspracheund unserer uralten Kultur,"

."Mit dieser Organisation hat die Partei den macht-vollsten Zusammenschluss in der Geschichte unseresVolkes realisiert, einzigartig in seiner Breite, seiner Orga-nisationskraft und im hohen politischen Bewusstsein."

'."Unsere Demokratische Fron! ist 'keine amorphe, seelen-lose Organisation. Sie ist vielmehr eine Organisationmit einer derartigen politischen Dynamik, wodurch siejedes Problern mit revolutionären Auge betrachtet unddie geeignetsten Formen findet, um es auf revolutionäreWeise in Der Praxis zu lösen."

."Die Demokratische Front wird von der Partei derArbeit Albaniens geführt, das heisst von der Vorhutder Arbeiterklasse, sie vertritt daher die Gedan1ken;:-'dasStreben und die Politik, die dem Wohl des albanischenVolkes entsprechen, während sie alles entlarvt und be-kämpft, was unserem sozialistischen Vaterland schadet.Der politische Kampf der Front entspricht vollkommender Politik der Partei, der Politik unseres sozialistischenStaates."

"Woher erhält die DemokratischeKraft und Reife? lDben daraus, dassOrganisation wirklich demokratischeFront eine breite Massenorganisation

Front eine solcheder Inhalt dieserist, weil unsereist, die sich von

einer marxistisch-leninistischen Partei leiten lässt, welchedie vollkommenste Demokratie, die wahre Demokratie desProletariats darstellt."

"Die Konferenz von Peza legte die Fundamente derNationalen Befreiungsfront und der Volksrnacht. Sie be-kräftigte die führende Rolle der Kommunistischen ParteiAlbaniens im Nationalen Befreiungskampf, markierte so-mit+ihren ersten grossen politischen Sieg und gab demfreiwilligen Zusammenschluss der breiten Volksmassen,deren Grundlagen bereits im Kampf gegen die Besatzergelegt wurden, Rechtskraft. Der Schmied dieses' Zusam-menschlusses und die unmittelbare und einzige Führerinder Front war die KLPA, Dieser Front lag das Bündnisder Arbeiterklasse mit der Bauernschaft zugrunde."

"Die Demokratische Front Albaniens hat eine grOSS~

Arbeit für die Festigung der Einheit des Volkes um diePartei, für die patriotische Erziehung und die Mobilisie-rung der Werktätigen zur Erfüllung der Aufgaben desStaatsplans insbesonders auf dem Lande geleistet. Auchin Zukunft muss diese traditionsreiche und autoritativeMassenorganisation dafür kämpfen, dass die politische,ideologische und moralische Einheit des Volkes sich fort-während stählt, die aktive Rolle der Massen beim Aufbauund bei der Verteidigung des Sozialismus, beim Regierendes Landes, bei der Festigung der gesellschaftlichen Kon-trolle und bei der Entwicklung der sozialistischen Demo-kratie wächst."

"Der 5. Kongress der Demokratischen Front Albaniens ~war eine glänzende Kundgebung der stählernen Einheitdes Volkes um· die Partei, der Entschlossenheit der Ar-beiter, Bauern, Intellektuellen, aller Werktätigen, die Sachedes Sozialismus in Mlbanien stets voranzuführen.

Die Probleme, die hier diskutiert wurden, die Gedan-ken, die hier geäussert und die Vorschläge, die hiergemacht wurden, sind von sehr grosser Bedeutung, dennsie helfen, die Arbeit der Organisation der Front, denEnthusiasmus des Volkes, seine allseitige Arbeitsmobilisie-rung auf ein höheres Niveau zu heben, Es ist unsereAufgabe, Genossen Delegierte, den revolutionären undkämpferischen Geist, den Optimismus und die Zuversicht,die hier zum Ausdruck kamen, unter die breiten Volks-rnassen zu tragen, in allen Teilen des Landes, in denStädten und Dörfern, in den Wohnvierteln und in jederFamilie, damit alle Arbeiten in der Landwirtschaft;" inder .Industrie, im Bildungswesen. inder Kultur, beider Verteidigung neuen Aufschwung erhalten, damitdie Aufgaben überall erfüllt und überboten werden."

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DIE QUELLE DER MACHT(AUFZEICHNUNGEN)23. Dezember 1968

Entsprechend unserer marxistisch-leninistischen Theo-rie geht die Macht nicht vom Gesetz aus, ob dieses nunin der' Volksversammlung, im Obersten Sowjet, im Sejmoder im bürgerlichen Parlament diskutiert und ver-abschiedet worden ist. Die wahre Quelle der Volksrnachtliegt bei den Volksmassen, bei ihren Handlungen, beiihrer unmittelbaren, ständigen Kontrolle von unten nachoben, bei ihrer Initiative.

.In der bürgerlichen Ordnung stellen die Administra-tion, die Funktionäre, das heisst der ganze von der Bour-geoisie geführte bürokratische Apparat die Kraft unddie Quelle der Macht dar. Wir Marxisten-Leninisten sa-gen, dass die Macht dem Volk gehört, wenn sie vomVolk kommt. Deshalb müssen die in den Apparaten tä-tigen Menschen - und das sind unsere Leute, Töchterund Söhne von Arbeitern und Bauern -, um nicht zuverbürokratisieren, von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden,sie. müssen versetzt 'werden und unmittelbar der Machtdes Volkes unterstehen, stets unter seiner besonderenKontrolle sein. Das muss man in der Praxis verstehen,denn die Angestellten sind nicht unbeweglich und dür-fen . es nicht sein, sie können auf Antrag des Volkesabgesetzt und ihres Amtes enthoben werden. .

Wenn man das Problem der Macht,· das Problemihrer Quelle durch dieses Prisma betrachtet, also mitmarxistisch-leninistischen Augen, so wird man sofort denwahren Inhalt der Macht durch die Form erkennen. Inunserem sozialistischen Land, wo die Diktatur des Pro-letariats an der Macht ist, besteht die Hauptsache desProblems der Macht in ihrem Wessen, In den kapitalisti-

I sehen und revisionistischen Ländern hingegen ist dieForm die Hauptsache, das wahre Wesen der Macht istdort das von der herrschenden Klasse bestimmte Gesetz,und nicht die Macht des Volkes. In der bürgerlich-revi-sionistischen Demokratie ist das im Parlament oder imObersten Sowjet, nämlich von der vom Volk gewählten"demokratischen Instanz" beschlossene und verabschiedeteGesetz wichtig; in Wirklichkeit handelt es sich um einGesetz, das die Interessen der bürgerlichen bzw. revi-sionistischen Diktatur wahrnimmt. In diesem Fall ha-ben weder der Wille, noch die Kontrolle der MassenGewalt über das Gesetz, das von oben aus nach untenaufgezwungen wird, von der Diktatur der bürgerlichenrevisionistischen Klasse und von ihrer Bürokratie, dieaus der volksfeindlichen Streitmacht und von denBeamten, die vollkommen im Dienst der Bourgeoisieund ihrer Diktatur stehen, besteht, und von ihr einge-setzt bzw. abgesetzt werden, wenn sie ihr dienen bzw.nicht mehr dienen.

Die' Entartung der modernen Revisionisten, der Ti-toisten bis hin zu den Sowjetrevisionisten, zeigt sichauch in ihrer Haltung zur Frage der Diktatur und derwahren Volksmacht. Sie haben natürlich zu Betrugs-zwecken die äusseren Formen in der Praxis dieser Machtaufrechterhalten, haben sie aber vollkommen des mar-

xistisch-leninistischen Inhalts beraubt; sie ,haben alsodie Macht im wesentlichen in die Macht der neuenkapitalistischen Klasse verwandelt. Die Wahl der Räte,des Obersten Sowjets, des Sejms, ja auch der Gerichte,die Ernennung bzw. Absetzung der Beamten erfolgen an-geblich durch das Volk oder innerhalb einiger Grenzen,die in der "Theorie" als demokratisch bezeichnet wer-den, es....handelt sich aber nur um Formalismen, alles

-erfolgt nur um das angeblich demokratische Aussehenzu bewahren, denn in Wirklichkeit und im wesentlichensind sie antidemokratisch, volksfeindlich, sind sie gegendie Diktatur des Proletariats.

Diese gesamte Prozedur zielt einerseits darauf ab,die Rolle der Arbeiterklasse, der werktätigen Massen,ihren Willen und ihre Kontrolle von unten nach oben zubeseitigen, und auf der anderen Seite die repressivebürgerliche Diktatur zu festigen.

Die modernen Revisionisten predigen den Weg desparlamentarischen Kampfes, nicht weil sie davon aus-gehen, dass sie sich dieses Weges in bestimmten konjunk-turell geeigneten Momenten bedienen, um die Bourgeoi-sie zu bekämpfen und zu entlarven, die Widersprücheund den Klassenkampf zu verschärfen, zum bewaffne-ten Kampf zu gelangen, und damit das Proletariat dieMacht ergreift, sondern weil ihre politischen, ideologi-schen und organisatorischen Ansichten denen der Bour-geoisie entsprechen, weil ihre Endziele, unabhängig vonden Formen und den jeweiligen Bezeichnungen für die-se Formen, dieselben wie die der Bourgeoisie sind,

Deshalb sind die Frage der Souveränität des Volkes,die Frage der Arbeiterkontrolle, der Kontrolle durch dieMassen, die Massenlinie, die richtige und strenge Durch-führung des Kampfes gegen den Bürokratismus, die kor-rekte Anwendung der Normen hinsichtlich der Ange-stellten (angefangen bei ihrer Ernennung und ihrer Ab-setzung, bis hin zur progressiven Reduzierung ihrer Ge-hälter, damit diese nicht höher als die der Werktätigender Produktion seien), das Erlassen von Gesetzen undihre Besprechung bevor sie zur Abstimmung durch dieGewählten kommen, sind grosse Prinzipien, die unserePartei verteidigt und stets nachdrücklich verteidigen wird,es sind Prinzipien, die unsere Partei entfaltet und ununter-brochen im Lichte der marxistisch-leninistischen Theorieund ihrer reichen theoretischen und praktischen Erfah-rungen entfalten wird, die -sie tagtäglich im Kampf fürden Aufbau des Sozialismus erworben hat und erwirbt.

Als aufrechte Marxisten-Leninisten müssen wir un-unterbrochen die sowjetischen, die titoistischen und sonsti-gen modernen Revisionisten entlarven, die, um der Selbst-entlarvung zu entgehen, versuchen, die P'ormen der re-volutionären Macht zu erhalten, die sie ihres revolutio-nären Inhalts beraubt und diesen Inhalt durch anti re-volutionäre, bürgerliche Ideen ersetzt haben,

(Aus dem Buch "Ober die Volksmacht")