2
QUALITY MANAGEMENT AND MORE 1/2017 Ein System für Qualität! ISO 9001:2015 IATF 16949:2016 Wir wünschen allen unseren Kunden und Partnern ein frohes und gesundes neues Jahr. 2017 wird für die Automobilzulieferer ein Jahr voller neuer Herausforderungen, die wir gemeinsam mit Ihnen erfolg- reich bewältigen möchten. Ganz konkret besteht durch die Revision der maßgeblichen Regelwerke der Automobilin- dustrie bei allen Zulieferbetrieben Handlungsbedarf im Bereich des Qualitätsmanagements. Formel Q-Fähigkeit 8 (2015), ISO 9001:2015, IATF 16949:2016 (früher ISO/TS) und VDA 6.3:2016, mit den Neuauflagen all dieser Standards sehen sich die Unternehmen in der Automobilindustrie einer Vielzahl an neuen Herausforderun- gen gegenüber. In diesem Newsletter möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Highlights der einzelnen Änderungen verschaffen. Sollten Sie Fragen oder Unterstützungsbedarf bei der Umsetzung dieser Anforderungen in Ihrem Unternehmen haben, freuen wir uns, wenn Sie mit uns einen unverbindlichen Termin vereinbaren. Seit dem 01.10.2016 liegt der neue Automotive-Standard vor, der jetzt ebenso wie die neue ISO 9001:2015 auf der sogenannten „High Level Structure“ basiert. Die IATF hat den 14. September 2018 analog zur Qualitätsnorm ISO 9001:2015 als verbindlichen Stichtag für den Übergang auf die neue IATF 16949:2016 bestimmt. Spä- testens zu diesem Zeitpunkt müssen alle ISO/ TS 16949:2009-Zertifikate auf die neue Norm umgestellt sein. Die Umstellung erfolgt im Rahmen der Rezertifizierungs- oder Überwa- chungsaudits als Transition Audit mit erhöhter Auditdauer. Die IATF umfasst zu folgenden Themen neue bzw. geänder- te Anforderungen in Ergänzung zur neuen ISO 9001:2015: sicherheitsrelevante Teile und -Prozesse Rückverfolgbarkeit der Produkte Produkte mit integrierter Software (Automotive Spice) Gewährleistungsmanagement mit Bezug auf "NTF" (no trouble found) und Nutzung weiterer automobiler Leitfä- den Präzisierung der Anforderungen an das Lieferantenmana- gement und die Lieferantenentwicklung Ergänzung von Anforderungen an die Unternehmensver- antwortung Zusätzlich wurden auch die Zertifizierungsregeln angepasst, was u.a. einen deutlichen Anstieg des Dokumentationsauf- wands zur Folge hat. Bereits 2015 wurde die ISO 9001 durch eine umfassen- de Revision deutlich verschärft. Bisher gilt hier aber noch eine Übergangszeit, in der die vorhergehende Fas- sung ISO 9001:2008 nach wie vor gültig ist. Diese Über- gangszeit endet jedoch am 14.09.2018. An diesem Da- tum endet die Gültigkeit aller Zertifikate, die noch nicht auf die neue ISO 9001:2015 ausgestellt sind. Die wesentlichen Neuerungen sind: 1. Strategische Ausrichtung der Organisation Einbindung des QMS in die strategischen Ziele 2. Erweiterung der Zielgruppen Einflüsse der Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Ko- operationspartner, Kostenträger etc. auf die Konfor- mität von Produkten und Dienstleistungen müssen berücksichtigt werden. 3. Fokus auf prozessorientierten Ansatz Gefordert werden: Die Bestimmung der erwarteten Ergebnisse der Prozesse, Leistungsindikatoren zur Pro- zesslenkung, Verantwortungen und Befugnisse sowie Risiken und Chancen, die die Zielerreichung der Pro- zesse beeinflussen könnten. 4. Verteilung der Verantwortlichkeiten Die oberste Leitung trägt die Verantwortung für die Wirksamkeit und die Leistungsfähigkeit des QM- Systems. Die Funktion des Qualitätsmanagementbe- auftragten wird nicht mehr explizit gefordert. 5. Risikomanagement Risiken und Chancen müssen identifiziert, analysiert und bewertet, sowie Gegenmaßnahmen geplant, um- gesetzt und ihre Wirksamkeit kontrolliert werden. 6. Wissensmanagement Wissen muss festgehalten, aufrecht erhalten und für alle Mitarbeiter verfügbar gemacht werden. 7. Dokumentation Papier-QM-Handbuch war gestern - Ein QM-Handbuch wird mit der Revision nicht mehr explizit gefordert.

1/2017froboese-automotive.de/cmsqs/wp-content/uploads/2017/02/Newsticker... · Ganz konkret besteht durch die Revision der maßgeblichen Regelwerke der Automobilin-dustrie bei allen

  • Upload
    others

  • View
    1

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: 1/2017froboese-automotive.de/cmsqs/wp-content/uploads/2017/02/Newsticker... · Ganz konkret besteht durch die Revision der maßgeblichen Regelwerke der Automobilin-dustrie bei allen

QUALITY MANAGEMENT AND MORE 1/2017

Ein

Sys

tem

r Q

ual

ität

!

ISO 9001:2015 IATF 16949:2016

Wir wünschen allen unseren Kunden und Partnern ein frohes und gesundes neues Jahr.

2017 wird für die Automobilzulieferer ein Jahr voller neuer Herausforderungen, die wir gemeinsam mit Ihnen erfolg-reich bewältigen möchten. Ganz konkret besteht durch die Revision der maßgeblichen Regelwerke der Automobilin-dustrie bei allen Zulieferbetrieben Handlungsbedarf im Bereich des Qualitätsmanagements. Formel Q-Fähigkeit 8 (2015), ISO 9001:2015, IATF 16949:2016 (früher ISO/TS) und VDA 6.3:2016, mit den Neuauflagen all dieser Standards sehen sich die Unternehmen in der Automobilindustrie einer Vielzahl an neuen Herausforderun-gen gegenüber. In diesem Newsletter möchten wir Ihnen einen kurzen Überblick über die Highlights der einzelnen Änderungen verschaffen. Sollten Sie Fragen oder Unterstützungsbedarf bei der Umsetzung dieser Anforderungen in Ihrem Unternehmen haben, freuen wir uns, wenn Sie mit uns einen unverbindlichen Termin vereinbaren.

Seit dem 01.10.2016 liegt der neue Automotive-Standard vor, der jetzt ebenso wie die neue ISO 9001:2015 auf der sogenannten „High Level Structure“ basiert. Die IATF hat den 14. September 2018 analog zur Qualitätsnorm ISO 9001:2015 als verbindlichen Stichtag für den Übergang

auf die neue IATF 16949:2016 bestimmt. Spä-testens zu diesem Zeitpunkt müssen alle ISO/TS 16949:2009-Zertifikate auf die neue Norm umgestellt sein. Die Umstellung erfolgt im Rahmen der Rezertifizierungs- oder Überwa-chungsaudits als Transition Audit mit erhöhter Auditdauer.

Die IATF umfasst zu folgenden Themen neue bzw. geänder-te Anforderungen in Ergänzung zur neuen ISO 9001:2015: sicherheitsrelevante Teile und -Prozesse Rückverfolgbarkeit der Produkte Produkte mit integrierter Software (Automotive Spice) Gewährleistungsmanagement mit Bezug auf "NTF" (no

trouble found) und Nutzung weiterer automobiler Leitfä-den

Präzisierung der Anforderungen an das Lieferantenmana-gement und die Lieferantenentwicklung

Ergänzung von Anforderungen an die Unternehmensver-antwortung

Zusätzlich wurden auch die Zertifizierungsregeln angepasst, was u.a. einen deutlichen Anstieg des Dokumentationsauf-wands zur Folge hat.

Bereits 2015 wurde die ISO 9001 durch eine umfassen-de Revision deutlich verschärft. Bisher gilt hier aber noch eine Übergangszeit, in der die vorhergehende Fas-sung ISO 9001:2008 nach wie vor gültig ist. Diese Über-gangszeit endet jedoch am 14.09.2018. An diesem Da-tum endet die Gültigkeit aller Zertifikate, die noch nicht auf die neue ISO 9001:2015 ausgestellt sind. Die wesentlichen Neuerungen sind: 1. Strategische Ausrichtung der Organisation

Einbindung des QMS in die strategischen Ziele 2. Erweiterung der Zielgruppen

Einflüsse der Kunden, Mitarbeiter, Lieferanten, Ko-operationspartner, Kostenträger etc. auf die Konfor-mität von Produkten und Dienstleistungen müssen berücksichtigt werden.

3. Fokus auf prozessorientierten Ansatz Gefordert werden: Die Bestimmung der erwarteten Ergebnisse der Prozesse, Leistungsindikatoren zur Pro-zesslenkung, Verantwortungen und Befugnisse sowie Risiken und Chancen, die die Zielerreichung der Pro-zesse beeinflussen könnten.

4. Verteilung der Verantwortlichkeiten Die oberste Leitung trägt die Verantwortung für die Wirksamkeit und die Leistungsfähigkeit des QM-Systems. Die Funktion des Qualitätsmanagementbe-auftragten wird nicht mehr explizit gefordert.

5. Risikomanagement Risiken und Chancen müssen identifiziert, analysiert und bewertet, sowie Gegenmaßnahmen geplant, um-gesetzt und ihre Wirksamkeit kontrolliert werden.

6. Wissensmanagement Wissen muss festgehalten, aufrecht erhalten und für alle Mitarbeiter verfügbar gemacht werden.

7. Dokumentation Papier-QM-Handbuch war gestern - Ein QM-Handbuch wird mit der Revision nicht mehr explizit gefordert.

Page 2: 1/2017froboese-automotive.de/cmsqs/wp-content/uploads/2017/02/Newsticker... · Ganz konkret besteht durch die Revision der maßgeblichen Regelwerke der Automobilin-dustrie bei allen

Ein

Sys

tem

r Q

ual

ität

! QUALITY MANAGEMENT AND MORE 1/2017

Fax- oder Emailantwort

Bei der Revision der VDA 6.3 geht es im Wesentlichen um die Aktualisierung des Fragenkatalogs, die Änderungen in der Bewertung und in der Po-tenzialanalyse. Auch weitere Anpassungen wie der Entfall des generischen Ansatzes im VDA 6.3 Prozessaudit sind Bestandteil der Neuerungen.

Im Wesentlichen betreffen diese vor allem drei Bereiche: 1. Überarbeitung des Fragenkatalogs: Hier erfolgte eine Begrenzung auf prozessspezifische Punk-te und eine Vereinheitlichung der Begriffe. Ziel: Die Auditierbarkeit sicherstellen und die Prüfbarkeit und Be-wertbarkeit vor Ort gewährleisten. 2.Vereinfachung der Bewertungssystematik und Erläute-

rungen zu den bestehenden Bewertungsregeln: Die Auswertung nach dem generischen Ansatz entfällt. Ebenso die Berechnung von Zwischenergebnissen der Ein-zelelemente zur Errechnung einer gewichteten Gesamtbe-wertung: Künftig wird jede Frage in der Gesamtbewer-tung gleich gewichtet. 3. Anforderungen und Schulungskonzepte für Auditoren Die Qualifikation des Audi-tors hat wesentlichen Ein-fluss auf die Qualität des Auditergebnisses. Daher definiert die neue VDA 6.3 die Ansprüche an fachliche Kenntnisse, einschlägige Berufserfahrung und Audi-torenausbildung genauer.

VDA 6.3:2016 Formel Q-Fähigkeit 8 (2015)

Ja, ich interessiere mich für ein unverbindliches Kennenlerngespräch und weiterführende Informationen zu den Neuerungen der aktuellen Revisionen der Qualitäts-Standards. Bitte nehmen Sie Kontakt mit mir zu folgenden Punkten auf: ISO 9001:2015 VDA 6.3:2016 IATF 16949:2016 Formel Q-Fähigkeit 8 (2015) Name: Telefonnummer: Funktion: Emailadresse: Firma:

Telefon: 05308 99092-0 Fax: 05308 99092-20 [email protected] T

Die Formel Q-Fähigkeit ist das maßgebliche Regelwerk für alle Unternehmen, die in der Lieferkette für den Volkswagenkonzern tätig sind. Hier werden die Anforde-rungen der VDA 6.3 als Bewertungsinstrument für die Qualitätsfähigkeit eines Lieferanten präzisiert und ver-schärft. Zudem arbeiten Mitarbeiter aus der Auditoren-abteilung des Konzerns im Arbeitskreis der VDA mit und prägen auch diese somit maßgeblich. Die Forderungen gelten für neue Vergaben ab dem Zeit-punkt der Veröffentlichung (= 01.07.2015):

Erfüllung der Kundenzufriedenheit Im Rahmen der Lieferanten-Auditierungen wird die Wei-tergabe der VW-Anforderungen wie Normen, Produktsi-cherheitsbeauftragter, etc. besonders geprüft. Der Direkt-lieferant muss seine Unterlieferanten entlang der Liefer-kette über die Kundenanforderungen informieren und sicherstellen, dass die Anforderungen bekannt, verstan-den und umgesetzt sind.

Qualitätsfähigkeit der Lieferanten VW hat den Anspruch, dass die Produkte in einem mit „A“ bewerteten Fertigungsstandort produziert werden bzw. dieser erfolgreich entwickelt wird, ansonsten erfolgt eine Regressierung.

Auditorenqualifikation Das Selbstaudit muss von zertifizierten VDA 6.3-Auditoren durchgeführt werden. Weitere Ergänzungen zu den Anforderungen der VDA 6.3 sind in der Anlage zur FQF geregelt. Dies betrifft u.a. die Anforderungen zum Teilelebenslauf und dem D/TLD-Audit.