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Übersicht

Meilensteine des Denkmalschutzes

Denkmalschutz in der Planung

Länderkompetenz

Verwaltung

Aufgabenumfang

Denkmalschutz und Eigentum

Kulturlandschaftsschutz?

Umgebungsschutz für Denkmäler

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Denkmalschutz-Meilensteine1522 Martin Luther führt bei Bibelübersetzung den Begriff „Denckmal“ ein

1794/99 Marienburg/Danzig: “Ikone der Denkmalgeschichte Preußens“ (Mohr de Péres)

1800 Landesverschönerungsbewegung, Dt. Romantik,

Verschönerungsvereine

1803 Reichsdeputationshauptschluss: Klöster, Schlösser als Steinbrüche

1814 Nach Befreiungskriegen Forderung nach Vollendung des Kölner Doms als

„Symbol des neuen Reiches, das wir bauen wollen!“ (Joseph von Görres)

1815 Karl Friedrich Schinkels Gutachten Schlosskirche Wittenberg und

Memorandum zur staatlichen Denkmalpflege

1817 Schinkel entdeckt Chorin: bau- und kunsthistorisch wertvolles Denkmal

1817 Nationalbewegung (Wartburgfest 1817, Hambacher Fest 1832)

1840 Friedrich Wilhelm IV. - beauftragt Kultusminister Eichhorn, Konzept für Denkmalpflege zu erstellen

1842 - legt Grundstein und bestimmt Vollendung des Kölner Doms nach Schinkels Plänen

(Schlusssteinlegung: 1880 in Anwesenheit Kaiser Wilhelm I.)1843 - ernennt Ferdinand v. Quast zum „Konservator der Denkmäler“ in Preußen

1855 - entsendet Quast nach Lübeck zur Rettung des Holstentores

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Denkmalschutz-Meilensteine

1900 Heimatschutzbewegung, Wandervogel; Jugendbewegung

1904 Bund Heimatschutz (Ernst Rudorff) ab 1998 Bund Heimat und Umweltschutz (Denkmalschutzpreise): Laufenburg-Staudamm

1954 Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten

1960 Unesco-Aufruf zum Schutz der bedrohten Denkmale in Nubien durch Assuan-Staudamm

1961 Jane Jacobs: „Tod und Leben amerikanischer Städte“, dt. Übersetzung 1963 Mannigfaltigkeit durch Mischung, kurze Baublocks, EW-Dichte und alte Gebäude

1963 1. Stadterneuerungsprogramm Berlin „Kahlschlagsanierung“ (Licht, Luft, Sonne und Grün „Säulenheiligen“) „Versöhnungsprivatstraße“

1964 Charta von Venedig "Konservierung u. Restaurierung v. Denkmalen u. Ensembles„

1964 Wolf Jobst Siedler u. Elisabeth Niggemeyer: "Die gemordete Stadt"

1965 Alexander Mitscherlich: "Die Unwirtlichkeit unserer Städte - eine Anstiftung zum Unfrieden"

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Denkmalschutz-Meilensteine

1973 Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz (DNK)

(zur Durchführung des europ. Denkmalschutzjahres in Deutschland)

1975 Europarat: Europäisches Denkmalschutzjahr 1975 Unesco-Konvention zum Schutz des Weltkultur- und -Naturerbes in

Kraft1976 Ratifikation durch die Bundesrepublik Deutschland (aber keine Umsetzung in

nationales Recht)

1978 Instandbesetzungen in Berlin1980 Behutsame Stadterneuerung (2. Stadterneuerungsprogramm)

1984 Jack Lang: Journées Portes ouvertes monuments historiques

1985 Deutsche Stiftung Denkmalschutz1991 Europarat: European Heritage Days 1993 1. Tag des offenen Denkmals (bundesweit)

In Deutschland ca. 1 Mio. Denkmälerhttp://www.nationalkomitee.de/denkmalschutz/denkmalschutzinfo_4_2003.pdf; http://tag-des-offenen-denkmals.de

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Denkmalschutz in der Planung

BauGB: § 1 Abs. 5 ...Bei der Aufstellung der Bauleitpläne sind insbesondere zu

berücksichtigen4. die Erhaltung, Erneuerung und Fortentwicklung vorhandener Ortsteile sowie die

Gestaltung des Orts- und Landschaftsbilds,5. die Belange des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege sowie die

erhaltenswerten Ortsteile, Straßen und Plätze von geschichtlicher, künstlerischer und städtebaulicher Bedeutung,

§ 5 Inhalt des Flächennutzungsplans (4) Planungen und sonstige Nutzungsregelungen, die nach anderen gesetzlichen

Vorschriften festgesetzt sind, sowie nach Landesrecht denkmalgeschützte Mehrheiten von baulichen Anlagen sollen nachrichtlich übernommen werden. Sind derartige Festsetzungen in Aussicht genommen, sollen sie im Flächennutzungsplan vermerkt werden.

§ 9 Inhalt des Bebauungsplans (6) Nach anderen gesetzlichen Vorschriften getroffene Festsetzungen sowie

Denkmäler nach Landesrecht sollen in den Bebauungsplan nachrichtlich übernommen werden, soweit sie zu seinem Verständnis oder für die städtebauliche Beurteilung von Baugesuchen notwendig oder zweckmäßig sind.

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Denkmalschutz in der Planung

ROG, § 2 Abs. 2 Nr. 8

13. Die geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge sowie die regionale Zusammengehörigkeit sind zu wahren. Die gewachsenen Kulturlandschaften sind in ihren prägenden Merkmalen sowie mit ihren Kultur- und Naturdenkmälern zu erhalten.

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Länderkompetenz Denkmalschutz

Wg. Kulturhoheit der Länder kein Bundesdenkmalschutzgesetz

„Erhaltung in öffentlichem Interesse“ (geschichtliche, wissenschaftliche, technische, künstlerische, städtebauliche, volkskundliche Bedeutung)

Einzeldenkmale (Baudenkmale, Gartendenkmale, techn. Denkmale)

Denkmalbereiche (Stadt- und Ortsteile, Ortsbilder, Siedlungen, Gehöftgruppen, Straßenzüge, Wehrbauten und Verkehrsanlagen, handwerkliche und industrielle Produktionsstätten, bauliche und gärtnerische Gesamtanlagen, Landschaftsteile)

Bewegliche DenkmaleBodendenkmale (bewegliche und unbewegliche Denkmale)

Umgebungsschutz (nähere Umgebung eines Denkmals)

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Verwaltung (Bsp. Bbg)

oberste Denkmalschutzbehörde: Ministerium RVO der Landesregierung zu Grabungsschutzgebieten, in denen

Bodendenkmale vorhanden sind oder vermutet werden Aufgaben der unteren Denkmalschutzbehörde, sofern diese nicht

weisungsgemäß tätig wird

untere Denkmalschutzbehörde: Landkreise, kreisfreie Städte (Pflichtaufgaben zur Erfüllung nach Weisung)

Erlaubnis für Arbeiten in Grabungsschutzgebieten Unterschutzstellung von Einzeldenkmalen und Denkmalbereichen

(sofern Gemeinde keine Satzung erlässt) von Amts wegen nach Beratung mit Denkmalfachbehörde (in kreisfreien Städten durch oberste Behörde)

Umgebungsschutz von Denkmalen Auflagen und Fristen zur Denkmalerhaltung an Eigentümer, ggf.

Ersatzvornahme auf Kosten des Eigentümers

Denkmalfachbehörde (Landesoberbehörde) Forschung, Beratung Verzeichnis der Denkmale Benehmen bei gemeindlicher Satzung über Denkmalbereich

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Verwaltung (Bsp. Bbg)

Gemeinden: Denkmalbereiche unter Schutz stellen (Satzung) im Benehmen mit DenkmalfachbehördeDenkmalpflegepläne aufstellen und fortschreiben:

Ziele und Erfordernisse des Denkmalschutzes, der Denkmalpflege

nachrichtliche Wiedergabe der Darstellungen und Feststellungen in der Bauleitplanung

Bestandsaufnahme und Analyse der Siedlungsgeschichte Darstellung Einzeldenkmale, Denkmalbereiche,

Grabungsschutzgebiete; nachrichtlich: erhaltenswerte Bausubstanz

Planungs- und Handlungskonzept zur Festlegung der Ziele und

Maßnahmen zu Schutz, Pflege, Nutzung oder Erschließung von Denkmalen im Rahmen der Stadtentwicklung

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Aufgabenumfang

Bau-, Kunst- und Bodendenkmale aus allen Epochen:

rund 12.000 Denkmale, darunter über 100 Stadt- und Ortskerne, Bodendenkmale: 23.000 archäologische Fundplätze

Spektrum:

Weltkulturerbe Schlössern und Gärten in PotsdamDenkmale von europäischer und nationaler Bedeutung Denkmale von regionaler oder lokaler BedeutungGarten- oder Technikdenkmale

Denkmalpreis (u.a. Lottogelder)MWFK Brandenburghttp://www.brandenburg.de/media/1492/Denkmalschutz.pdf

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Denkmalschutz und Eigentum

BGB § 903 Befugnisse des Eigentümers: Der Eigentümer einer Sache kann, soweit nicht das Gesetz oder Rechte Dritter entgegenstehen, mit der Sache nach Belieben verfahren und andere von jeder Einwirkung ausschließen.

BGB § 905 Begrenzung des Eigentums: Das Recht des Eigentümers eines Grundstücks erstreckt sich auf den Raum über der Oberfläche und auf den Erdkörper unter der Oberfläche. Der Eigentümer kann jedoch Einwirkungen nicht verbieten, die in solcher Höhe (Anm. Flugzeuge) oder Tiefe (Anm. Bergbau, Versorgungstunnel oder U-Bahn-Schächte) vorgenommen werden, dass er an der Ausschließung kein Interesse hat.

BGB § 984 Schatzfund: Wird eine Sache, die so lange verborgen gelegen hat, dass der Eigentümer nicht mehr zu ermitteln ist (Schatz), entdeckt und infolge der Entdeckung in Besitz genommen, so wird das Eigentum zur Hälfte von dem Entdecker, zur Hälfte von dem Eigentümer der Sache erworben, in welcher der Schatz verborgen war.

Denkmal: Genehmigungspflichten, Erhaltungs- und Pflegepflicht

Bodendenkmal: „Schatzregal“ statt Hadrianischer Teilung

Ausnahme: By, NRW, He

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Vom Denkmal zum Kulturerbe

Einzeldenkmal, „Kulturdenkmal“EnsembleKulturlandschaftKulturerbe (herausragend: Weltkulturerbe)

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Kulturlandschaftsschutz? Gut aufgehoben beim N-Sch?

ROG13. Die geschichtlichen und kulturellen Zusammenhänge sowie die regionale Zusammengehörigkeit sind zu wahren. Die gewachsenen Kulturlandschaften sind in ihren prägenden Merkmalen sowie mit ihren Kultur- und Naturdenkmälern zu erhalten.

BNatSchG§ 2 Abs. 1 Nr. 14 Historische Kulturlandschaften und -landschaftsteile von besonderer Eigenart, einschließlich solcher von besonderer Bedeutung für die Eigenart oder Schönheit geschützter oder schützenswerter Kultur-, Bau- und Bodendenkmäler, sind zu erhalten. § 26 LSG: Schutz von Natur und Landschaft wegen ... der besonderen kulturhistorischen Bedeutung der Landschaft oder wegen ihrer besonderen Bedeutung für die Erholung erforderlich ist.

Länder-DSchGDenkmalbereich

e (Satzungsrecht der Gemeinden)

Eingriffsregelung: keine Ersatzmaßnahmen zu Gunsten des Denkmalschutzes zulässig (nur landschaftspflege-rische Maßnahmen)

Sichtachsen

„Goldene Axt“

„Eingriff“

Alleen-schutz

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Kulturlandschaftsschutz – Wessen Aufgabe?

Wenn Freiraumwirkung dominiert:

Naturschutz:

Landschaftsschutz

Schutz historischer Kulturlandschaften

(Weinbergterrassen)

Bsp.: Ausschluss von Windkraftanlagen im Alpenvorland

Wenn Bauwerk in der Landschaft dominiert: „Denkmallandschaft“

Denkmalschutz:

KulturdenkmalOrtsbilderUmgebungsschutz, WirkungsraumSichtachsenPanoramablick

Bsp. Ausschluss von Windkraftanlagen in der Umgebung von Welterbestätten

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Quelle: http://www.hurlahutsch.de/images/allgaeu02.jpg

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Kulturlandschaftsschutz

3.3 Z Bei der Errichtung von Windkraftanlagen sollen die das Landschaftsbild prägenden Berge, Kuppen und Höhenzüge grundsätzlich freigehalten werden. In den Gebieten der Region, die in der Begründungskarte zu B X 3.3 entsprechend gekennzeichnet sind („Erholungslandschaft Alpen“ mit Erweiterung), sollen größere Vorhaben zur Windenergienutzung nicht errichtet werden ...

Regionalplan Planungsverband Region Oberland

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Umgebungsschutz für Wartburg

VG Meiningen, 2006:

keine Windräder im Umfeld der Wartburg (Weltkulturerbe; Entfernung: 7,5 km), trotz Eignungsgebiet im Regionalplan

Umgebungsschutz: Sichtbeziehungen zur Burganlage hin undvon der Wartburg aus in das umgebende Panorama

http://www.nationalkomitee.de/denkmalschutz/denkmalschutzinfo_3_2006.pdf

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Umgebungsschutz für Schlösser u. Gärten

Karte Pufferzone

Pufferzone für Potsdamer Welterbe beschlossen (Pressemitteilung vom 26.01.2011)

Prüfung auf Verträglichkeit von Bauwerken:

Engere Pufferzone: Bauliche Veränderung der Außenansichten

Weitere Pufferzone: > 10 m Höhe > 500 m² Grundfläche

Quelle

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Unesco-Weltkulturerbe – „Idee der Weltwunder lebt weiter“

Welterbe-Schutz für Dresdens Elbtalauen contra Waldschlösschenbrücke

Foto: Martin Röll

„Geschichte, Kunst und Natur schwebten über Stadt und Tal, vom Meißner Dom bis zum Großsedlitzer Schlosspark, wie ein von seiner eigenen Harmonie bezauberter Akkord...“ Erich Kästner  

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Unesco-WeltkulturerbeGlienicker Brücke um 1900

„Man betrachtet sie und die schöne Gegend, die sich vor ihr ausdehnt, mit Wohlgefallen.“

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Unesco-WeltkulturerbeGlienicker Brücke 1907

Bindeglied in der Berlin-Potsdamer Schlösser- und Gärtenlandschaft

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„Zwanzig Minuten gegen 2000 Jahre“

Hochmoselbrücke Foto: Wikipedia

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Oberes Mittelrheintal (Bingen – Koblenz)

Seit 2002 Welterbe: neue Rheinquerung Mittelrheinbrücke bei (St. Goar) wird mit UNESCO abgestimmt. Rheinstrecke von Mainz bis Bonn das bekannteste Beispiel einer deutschen Burgenlandschaft (Burg, Territorialisierung)

Herrschaftssicherung (Burg) zunächst Aufgabe des Reichs (Königsrecht, Regalien) Im Zuge der Königswahlen Übertragung der Regalien an Reichsfürsten. Bau der meisten Burgen ab dem Hochmittelalter. Vier von sieben Kurfürsten besaßen Gebiete im Mittelrheintal.

Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal:zum Erhalt der Denkmäler und zur Bewahrung der historischen Ortsbilder beitragen, Grün-, Wasser-, Wald- und sonstige von Bebauung freizuhaltende Flächen mit überörtlicher Bedeutung für Erholung ... sichern. Erhalt und Rekultivierung von Weinbergsflächen unverzichtbarer Bestandteil dieser Bemühungen.

Quelle

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25 „Sektorale Planung I“ - TU Berlin - ISR - SoSe 2004

Bedrohte wertvolle Kulturlandschaften

Historische Kulturlandschaften:Drei GleichenAltes Land

Steigerung:

„Denkmallandschaften“ (Tilman Breuer): besonders hochwertige, denkmalreiche und geschichtsträchtige Ausschnitte der historischen Kulturlandschaften (z. B. Weltkulturerbe)

Klosterlandschaft,

Residenzlandschaft

Wallfahrtslandschaft „Gottesgarten am Obermain“

http://www.denkmalpflege-hessen.de/LFDH4_Rheingau/Vortrage/Kulturlandschaft/kulturlandschaft.html

http://www.shb-wuerttemberg.de/index.php?cid=329

http://www.oberfranken-west.de/lek/textband/kap6/kap66/kap663/kap663.htm, Abb. oben: http://www.muehlberg-online.de/gleich/gleich.html; http://www.drei-gleichen.de/

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Kein Umgebungsschutz

Schloss Gondorf, Wikipedia älteste Kulturdenkmäler: Menhire Bsp.

Spellenstein, Saarland, Wikipedia

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27 „Sektorale Planung I“ - TU Berlin - ISR - SoSe 2004

LiteraturErnst-Rainer Hönes, Über den Schutz historischer Kulturlandschaften, Denkmalschutzinformationen, 1/2006, S. 98 http://www.nationalkomitee.de/denkmalschutz/denkmalschutzinfo_1_2006.pdfWöbse, Hans Hermann 1990: Kulturlandschaftspflege. Theorie und Praxis eines gesetzlichen Auftrages. - Beiträge zur Landesentwicklung 46: Kulturlandschaftspflege im Rheinland. Symposium 1990. Rheinland Verlag Köln, 18-28.Wöbse, Hans Hermann 1991: „Kulturlandschaftsschutzgebiet“ - eine neue Schutzkategorie bei der Novellierung des Bundesnaturschutzgesetzes? - Natur und Landschaft, Jg. 66 (7), 400-402.Wöbse, Hans Hermann 1992: Historische Kulturlandschaften. - Garten und Landschaft, Jg. 92 (6), 9-Wöbse, Hans Hermann 1998: Historische Kulturlandschaften als Objekte des Naturschutzes, In: Kowarik, Ingo (Hrsg.): Naturschutz und Denkmalpflege: Wege zu einem Dialog im Garten. Vdf Hochschulverlag, Zürich. 157-168.http://www.wzw.tum.de/loek/lehre/download/p_suburban_ws.pdfProtze, Käthe; Holzapfel, Helmut: "Verkehrsbauten und Landschaft - nur ein ästhetisches Problem?" Zum Verhältnis von Landschaftsplanung, Denkmalpflege und Verkehrsplanung, in: RaumPlanung Heft 153 / 2010. Dortmund 2010.

Norbert Huse (Hrsg.): Denkmalpflege, Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten, 2. Auflage 1996, C.H. Beck

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28 „Sektorale Planung I“ - TU Berlin - ISR - SoSe 2004

Jagdschloss Glienecke

Lennésche Blickbeziehungen:

Schloss Klein-Glienicke -

Jagdschlosspark -

Potsdam

Lennésche Forderung:

"Herr der Aussichten" in derwasserreichen Havellandschaft sein

Quelle: SenStadt Berlin

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29 „Sektorale Planung I“ - TU Berlin - ISR - SoSe 2004

WelterbeAufnahme von Neuschwanstein in UNESCO-Weltkulturerbeliste

angestrebt

http://www.unesco.de/welterbe-deutschland.htmlhttp://www.unesco-welterbe.de/de/index.html

http://home.bawue.de/~wmwerner/welterbe.html

1978 Aachener Dom

1981 Der Dom zu Spey er

1981 Die Würzburger Residenz

1983 Die Wallfahrtskirche auf der Wies, Pfaffenw inkel, Oberbay ern

1984 Die Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl

1985 Michaeliskirche und der Dom zu Hildesheim

1986 Das römische Trier: Amphitheater, Porta Nigra, Kaiserthermen, Konstantinbasilika (Palastaula) und der

Dom und die Liebfrauen-Kirche in Trier

1987 Hansestadt Lübeck

1990 Potsdam: Die Schlösser und Gärten v on Sanssouci

1991 Lorsch: Ehemaliges Benediktinerkloster und Altenmünster

1992 Das Bergw erk Rammelsberg und die Altstadt v on Goslar am Harz

1993 Bamberg

1993 Das Kloster Maulbronn

1994 Quedlinburg: Die Altstadt mit der Stiftskirche St. Serv atius

1994 Die Eisenhütte in Völklingen

1995 Die Grube Messel

1996 Der Kölner Dom

1996 Die Luther-Stätten in Wittenberg und Eisleben

1996 Das Bauhaus in Dessau und Weimar

1998 Das Weimar der Klassik

1999 Die Wartburg in Thüringen

1999 Die Museumsinsel in Berlin mit Pergamon-Museum, das Alte Museum, das Bode-Museum und die

Nationalgalerie

2000 Das Wörlitzer Gartenreich, Dessau-Wörlitz

2000 Die Klosterinsel Reichenau im Bodensee

2001 Die Zeche und Kokerei »Zollv erein« in Essen

2002 Die historischen Stadtkerne v on Stralsund und v on Wismar

2002 Die Kulturlandschaft Mittelrhein zw ischen Koblenz und Bingen

2004 Die Kulturlandschaft Elbetal in Dresden - seit Juli 2006 auf der Roten Liste der gefährdeten Welterbestätten

2004 Rathaus und Roland in Bremen

2004 Der Muskauer Park / Park Muzakow ski ( gemeinsam mit Polen) - Der Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau (Sachsen)

2005 Der römische Limes in den Bundeländern Baden-Württemberg, Bay ern, Hessen und Rheinland-Pfalz (als

Teil der grenzüberschreitenden Welterbestätte »Grenzen des römischen Imperiums« zusammen mit dem

Hadriansw all in Großbritannien)2006 Altstadt v on Regensburg mit Stadtamhof

2008 Siedlungen der Berliner Moderne