2. SINFONIEKONZERT -FRANZÖSISCHE NÄCHTE- · PDF filePascal Dusapin (*1955) “Zeuge vom Ablauf der Dinge zu sein, heißt zunächst, sie wahrzunehmen.” Leben Dusapin interessierte

Embed Size (px)

Citation preview

  • Informationsmaterial zum 2. SINFONIEKONZERT

    -FRANZSISCHE NCHTE-des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters in der Spielzeit 2017/2018

    Dirigent: Peter Sommerer Solist: Florian Krumpck, Klavier

    Charles Gounod: Ouvertre zu LA NOTTE SANGLANTE Claude Debussy: Fantasie pour piano et orchestre

    Pascal Dusapin: aus 7 Solos for Orchetra: "Apex" (Nr.3)Georges Bizet: Sinfonie Nr. 1 C-Dur

    Termine:16.11.17, 20:00 Uhr Nordsee Congress Centrum Husum 17.11.17, 19:30 Uhr Stadttheater Rendsburg21.11.17, 19:30 Uhr A. P. Mller-Skolen Schleswig 22.11.17, 19:30 Uhr Deutsches Haus Flensburg

    Mglichkeit zur kostenfreien Einfhrungsveranstaltung: Husum 19:30 Uhr; Rendsburg 19:00 Uhr; Flensburg 18:45 Uhr

    Materialmappe 2. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2017/2018 Seite 1

  • Inhaltsverzeichnis

    Seite 3 Was ist eigentlich eine Sinfonie?Seite 4 Kurze Biografie von Charles Gounod

    Seite 5 Kurze Biografie von Claude Debussy

    Seite 6 Kurze Biografie von Pascal DusapinSeite 7 Kurze Biografie von Georges BizetSeite 8 Tabellarischer Vergleich der vorgestellten StckeSeite 9 Das Pariser Konservatorium

    Seite 10 Dirigent Peter Sommerer

    Seite 11 Solist Florian Krumpck

    Seite 12 Anregungen

    Liebe Schler*innen, liebe Pdagog*innen, liebe Interessierte,

    in dieser Mappe sind einige Informationen zu dem Programm des 2. Sinfoniekonzerts des Schleswig-Holsteinischen Sinfonieorchesters in der Spielzeit 2017/2018 zu finden. Wir wnschen Ihnen/Euch einen spannenden Konzertabend und hoffen, dass die Materialmaappe gute Zusatzinformationen bietet. Bei Fragen und Anmerkungen erreichen Sie / erreicht Ihr uns unter [email protected].

    Liebe Gre

    Anke Rothenbach, Marie Hoppe, Timo Tempel (Bundesfreiwiligendienstleistende am Landestheater) und Anna Schumacher (Tnzerin).

    Schleswig-Holsteinsche und Sinfonieorchester GmbH

    Hans-Heinrich-Beisenktter-Platz 1

    24768 Rendsburg

    04331/14 00 341

    Materialmappe 2. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2017/2018 Seite 2

    mailto:[email protected]

  • Was ist eigentlich eine Sinfonie?

    Eine Sinfonie ist ein Orchesterwerk in mehreren Stzen (= Bestandteile), meistens handelt es sich um Instrumentalmusik. Seit Beginn des 17. Jahrhunderts ist sie eine gebruchliche Bezeichnung fr Instrumentalwerke, die ber die Jahrhunderte immer wieder in wechselnder Form und Besetzung auftaucht. Im 18. Jahrhundert bildete sich die klassischeForm der Sinfonie aus, die bis ins 20. Jahrhundert eine dominierende Stellung im Bereich der Orchestermusik behauptete. Hierbei handelt es sich um ein aus mehreren (meist drei oder vier, seltener fnf) Stzen bestehendes Werk fr Orchester ohne Solisten. Seit der 9. Sinfonie von Beethoven ist auch der Einsatz von Gesangsstimmen (Solisten und/oder Chor) gebruchlich, ohne jedoch die dominierende Funktion des Orchesters aufzugeben. Die Sinfonie ist nach wie vor die groe, zentrale Gattung des Konzertwesens und damit Mastab der Leistungsfhigkeit von Orchestern und Dirigenten.

    Materialmappe 2. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2017/2018 Seite 3

  • Charles Gounod (1818-1893)LebenCharles Gounod war ein Komponist. In Paris als Sohn einerPianistin geboren, war Gounod die Liebe zur Musik quasi in dieWiege gelegt. Er erhielt Gesangstunden und studierte privat beieinem Komponisten. Ab seinem 18. Lebensjahr besuchte er dann das PariserKonservatorium. Drei Jahre spter begann er eine Reise durchEuropa, um die Musik der alten Meister kennenzulernen (vorallem Palestrina). Nachdem er Rom, Wien, Berlin und Leipzigbesucht hatte, fhrte ihn sein Weg wieder zurck nach Paris. In der folgenden Lebenszeit war Gounod zwischen zweiTrumen gefangen. Einerseits wollte er sich kirchlich,andererseits musikalisch bettigen. So beendete er mit 30Jahren ein Theologiestudium, um anschlieend Opern zukomponieren. In diesem Lebensabschnitt komponierte er auch "La Nonne Sanglante". Whrend des Deutsch-FranzsischenKrieges zog Gounod nach England. Dort wurde erKirchenmusiker und verffentlichte weitere bekannte Stcke,wie mehrere Requiems und Ave Maria.

    WerkSein bis heute grter Erfolg bleibt die Oper "Faust" aus dem Jahr 1859. Die Faustlegende wurde sowohl von Goethe als auch von Gounod behandelt, Goethes Stck erschien 50 Jahre frher. Um Missverstndnisse zu vermeiden, heit die Oper in Deutschland auch oft Margarethe."La Nonne Sanglante" (= "Die blutige Nonne") ist die Oper, zu der die Ouvertre dramatique gehrt. Sie ist eine Art Mischung aus "Das Gespenst von Canterville" und "Romeo und Julia". Die Oper handelt von zwei Verliebten, die aus verfeindeten Familien stammen. Um davonzulaufen, will die junge Dame sich als Geist der blutigen Nonne verkleiden, die laut einer Legende angeblich im Schloss spuken soll, und heimlich mit ihrem Geliebten fliehen. Jedoch taucht nachts wirklich der Geist einer rachschtigen Nonne auf. Als am Morgen der Versprochene der Dame ermordet aufgefunden wird, nimmt das Unglck seinen Lauf ...

    Materialmappe 2. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2017/2018 Seite 4

    https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Gounod

  • Achille-Claude Debussy (1862-1918)Musik braucht die Menschen gar nicht zum Denken zu bringen []es wre genug, wenn sie sie zum Zuhren brchte.

    LebenDebussy, aus einer wenig musikalischen Familie in einfachenVerhltnissen stammend, trat bereits mit zwlf Jahren in das PariserKonservatorium ein. Zunchst hoffte er, Konzertpianist zu werden,bedeutsam war aber vor allem sein kompositorisches Schaffen. Erreiste viel und stand in regem Austausch mit fhrenden Knstlernseiner Zeit (beispielsweise Baudelaire, Verlaine, Mallarm). SeineBeschftigung mit der Musik des Orients und impressionistischer Malerei und zeitgenssischer Literatur fand Eingang in seine Musik.Ab 1902 war Debussy auch publizistisch ttig und schrieb unter demPseudonym Monsieur Croche Musikkritiken. Privat litt er stetig unter finanziellen Problemen und dem Rckzug vieler Freunde, nachdem er seine erste Frau wegen einer anderen verlassen hatte. Kurz vor Ende des 1. Weltkriegs erlag der international gefeierte Komponist einem Krebsleiden.

    WerkSchon zu Lebzeiten sah sich Debussy in der Rolle eines Antiwagnerianers (in Abgrenzung zu dem von ihm teilweise bewunderten Richard Wagner), eines Impressionisten, eines Musicien francais, der sich aus patriotischer Emprung gegen die im drohenden Weltkrieg dmmernde Vernichtung knstlerischer Individualisierung einsetzt. Frh wurde deutlich, dass er ein neuartiges Musikverstndnis besa, jedoch dauerte es, bis er zu seinem Stil fand. Er begann die Suche nach einer neuen Unmittelbarkeit der Aussage. Debussys meisterhaft integrierten Anspielungen auf diverse Idiome und Strmungen verweigern sich in ihrer Individualitt jeder Kategorisierung. Klangfarben, Rhythmik und neuartige Harmonik in seinem Werk gehen oft auf sein Interesse an zeitgenssischen wie lteren Stilen sowie auf exotische Einflsse zurck. Zu seinen Hauptwerken zhlen heute zum Beispiel die Oper Pellas et Mlisande (UA 1902), das Orchesterwerk La Mer und das Klavierstck "Estampes" (1903).

    Der Impressionismus setzt gegen Atelierkunst die Freiluftmalerei mit dem Spiel von Licht und Schatten, Farbwerten statt Linienzeichnung, dem Eindruck von Stimmung und Atmosphre. Den einst nur negativ gemeinten Begriff Impressionismus, 1874 von einem Kritiker im Hinblick auf Monets Bild Impression, soleil levant geprgt, wusste Debussy fr sich ins Positive zu wenden, indem er alles vorgeblich Verschwommene, Ungefhre durch przise berechnete Wirkungen und Ablufe ersetzte. Dadurch gelang es ihm, den Schein improvisatorischer Leichtigkeit oft auch dort noch zu wahren, wo strenge Konstruktion zugrunde lag. Vertreter des musikalischen Impressionismus waren neben Debussy vor allem auch Ravel, Delius, Skrjabin, de Falla jeder in besonderer Schattierung.

    Materialmappe 2. Sinfoniekonzert, SHLT, SZ 2017/2018 Seite 5

    https://de.wikipedia.org/wiki/Impression,_Sonnenaufgang

    https://de.wikipedia.org/wiki/Claude_Debussy

  • Pascal Dusapin (*1955)

    Zeuge vom Ablauf der Dinge zu sein, heit zunchst, sie wahrzunehmen.

    LebenDusapin interessierte sich als junger Mensch kaumfr die Oper seine Leidenschaft gehrte undgehrt der Literatur. Er studierte Kunst undsthetik an der Universit de Paris IV-Sorbonne.Gleichzeitig war er freier Student am PariserKonservatorium. Er besuchte von 1974 bis 1978 dieSeminare des griechischen Komponisten IannisXenakis, welcher fr einen faszinierenden Einsatzmathematischer Prinzipien in seinem musikalischenOeuvre bekannt ist und den Dusapin als seinenmusikalischen Vater bezeichnet. Dusapin war1981-1983 Stipendiat der Acadmie de France Rome. Im Jahr 2000 war er compositeur enrsidence in Strasbourg, 2006/07 Professor am Collge de France. Zudem ist er einer der wenigen zeitgenssischen Komponisten, die es ohne eine Amtseinsetzung schaffen ihren Lebensunterhalt nurdurch die eigene Produktivitt zu verdienen. Als Ausgleich zum Komponieren bettigt sich Dusapinauch als Fotograf.

    Einen Einblick in seinen Arbeitsalltag findet man anschaulich hier: https://www.youtube.com/watch?v=xFYx3eV1Dy0 [4:29 7:24].

    WerkPascal Dusapins Schaffen ist in besonderem Mae angeregt durch auermusikalische Inspirationen aus den Bereichen der Literatur, des Theaters sowie der bildenden Knste. Bedeutsam ist in diesem Zusammenhang seine Zusammenarbeit mit Dominique Bagouet, Olivier Cadiot sowie James Turrell. Die starke Betonung des kompositorischen Handwerks schlgt sich nieder in Partituren, in denen er rhythmisch hochkomplexe, fr die Musiker aufwendig zu erlernende Passagen schafft. Seine Musik lsst sich der mathema