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Lesen- Wie geht das eigentlich? / Lauterfassung Die Erzeugung eines Lautes setzt ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Lunge, Stimmbändern, Gesichtsmuskeln und Zunge voraus. Wir können einen Laut bewusst erzeugen in dem wir erst Einatmen und dann unter Ausatmung durch die Stimmbänder einen Laut erzeugen, die Gesichtsmuskeln und die Zunge werden in eine bestimmte Position gebracht, um den Laut noch speziell zu „formen“. Am Kehlkopf können wir mit den Händen die Vibrationseigenschaften des Lautes spüren. Lesen bedeutet Sprechen, deshalb ist es für Leseanfänger wichtig, bewusst wahrzunehmen was ein Laut ist und wie er entsteht, um ihn dann selber bewusst zu bilden. Kinder „Stottern, Holpern, bleiben hängen , Verkrampfen oder Blockieren“ beim Lesen oft nur, weil sie nicht wissen was sie genau beim Vorlesen tun müssen. Deshalb verraten Sie bitte ihrem Kind, wie Lesen funktioniert. Dazu benötigt man am Anfang keine Buchstaben! Nehmen wir als Beispiel drei junge Männer. Nennen wir sie Axel, Bernd und Claus .Alle hatten sich durch einen Motorradunfall komplizierte Brüche der Beine zugezogen und mussten deshalb im Rollstuhl sitzen Diese sind jetzt soweit verheilt, um mit dem Lauftraining anzufangen. Axel bekommt von seinem Therapeuten zur Unterstützung der ersten Schritte ein Paar Gehstützen gereicht. Mit deren Hilfe gelingen ihm schon in der ersten Übungsstunde drei kleine Schritte. Bernd und Claus bekommen diese Gehstützen nicht. Beiden müssen sich zwar mehr anstrengen als Axel, aber es gelingt ihnen kein einziger Schritt. Bernd ist sehr frustriert und überlegt. Er kommt nach weiteren vergeblichen Versuchen selber darauf, dass es mit einem Paar Gehstützen wohl besser gehen würde und lässt sich diese von einem Freund mitbringen. Jetzt gelingen ihm genauso wie Axel die ersten Schritte, nur zwei Wochen später. Nur Claus müht sich weiter ohne ab und wird hoffentlich irgendwann auch wieder laufen können. Diese Gehstützen werden auch Kindern beim Lesen lernen verweigert. Sie bekommen die Aufgabe :“ Lies!“ , aber keiner erklärt ihnen wie es geht. Sie erfahren oft nicht, wie bewusstes Sprechen und bewusstes Lesen im Körper funktioniert. Die meisten Kinder bekommen den „Dreh“ beim Lesen irgendwann von selber raus, sie finden wie Bernd irgendwann diese Stützen auch alleine. Einige wie Claus aber auch nicht. Geben wir allen Kindern hier die gleiche Chance und beschleunigen wir bei allen den Leselernprozess, indem wir allen Kindern am Anfang Gehstützen geben. Lassen wir sie spüren und erklären ihnen, wie man bewusst spricht und aus Lauten Wörter formt. Das obige Beispiel soll ihnen den Vorteil dieser Methode für ihr Kind verdeutlichen. Aber auch Ihnen bringt diese Methode Vorteile. Erinnern Sie sich bitte an ihre erste Fahrstunde. Sie haben es geschafft das Auto in Bewegung zu setzen und steuern jetzt unsicher auf ihre erste Kreuzung zu. Der Fahrlehrer gibt ihnen noch den Hinweis, dass sie sich auf der Nebenstraße befinden und bittet sie dann eindringlich : „ Bremsen!“. Jetzt vermute ich einmal ,dass ihnen ihr Fahrlehrer vor Antritt der Fahrt erklärt hat, wie sie bremsen können und wo das Bremspedal zu finden ist. Warum hat er ihnen das verraten? Er hätte es auch nicht tun müssen. Dann würden Sie jetzt kurz vor der Kreuzung anfangen sämtliche Pedale und Hebel im Auto zu drücken, um rauszufinden wie man dieses zum Stehen bringt. Vielleicht finden sie die Bremse schon an der dritten Kreuzung, vielleicht auch erst an der zehnten. Es könnte aber auch schon an der zweiten Kreuzung ein anderes vorfahrtsberechtigtes Auto erscheinen. Das weis auch ihr Fahrlehrer. Das Fahrschulauto gehört ihm und er sitzt mit darin. Nur aus purem Eigennutz hat er ihnen verraten , wo sich die Bremse befindet, denn er möchte verständlicherweise die Kosten für eine neues Auto sparen und seine und ihre Gesundheit nicht gefährden.

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Lesen- Wie geht das eigentlich? / Lauterfassung Die Erzeugung eines Lautes setzt ein fein abgestimmtes Zusammenspiel von Lunge, Stimmbändern, Gesichtsmuskeln und Zunge voraus. Wir können einen Laut bewusst erzeugen in dem wir erst Einatmen und dann unter Ausatmung durch die Stimmbänder einen Laut erzeugen, die Gesichtsmuskeln und die Zunge werden in eine bestimmte Position gebracht, um den Laut noch speziell zu „formen“. Am Kehlkopf können wir mit den Händen die Vibrationseigenschaften des Lautes spüren. Lesen bedeutet Sprechen, deshalb ist es für Leseanfänger wichtig, bewusst wahrzunehmen was ein Laut ist und wie er entsteht, um ihn dann selber bewusst zu bilden. Kinder „Stottern, Holpern, bleiben hängen , Verkrampfen oder Blockieren“ beim Lesen oft nur, weil sie nicht wissen was sie genau beim Vorlesen tun müssen. Deshalb verraten Sie bitte ihrem Kind, wie Lesen funktioniert. Dazu benötigt man am Anfang keine Buchstaben! Nehmen wir als Beispiel drei junge Männer. Nennen wir sie Axel, Bernd und Claus .Alle hatten sich durch einen Motorradunfall komplizierte Brüche der Beine zugezogen und mussten deshalb im Rollstuhl sitzen Diese sind jetzt soweit verheilt, um mit dem Lauftraining anzufangen. Axel bekommt von seinem Therapeuten zur Unterstützung der ersten Schritte ein Paar Gehstützen gereicht. Mit deren Hilfe gelingen ihm schon in der ersten Übungsstunde drei kleine Schritte. Bernd und Claus bekommen diese Gehstützen nicht. Beiden müssen sich zwar mehr anstrengen als Axel, aber es gelingt ihnen kein einziger Schritt. Bernd ist sehr frustriert und überlegt. Er kommt nach weiteren vergeblichen Versuchen selber darauf, dass es mit einem Paar Gehstützen wohl besser gehen würde und lässt sich diese von einem Freund mitbringen. Jetzt gelingen ihm genauso wie Axel die ersten Schritte, nur zwei Wochen später. Nur Claus müht sich weiter ohne ab und wird hoffentlich irgendwann auch wieder laufen können. Diese Gehstützen werden auch Kindern beim Lesen lernen verweigert. Sie bekommen die Aufgabe :“ Lies!“ , aber keiner erklärt ihnen wie es geht. Sie erfahren oft nicht, wie bewusstes Sprechen und bewusstes Lesen im Körper funktioniert. Die meisten Kinder bekommen den „Dreh“ beim Lesen irgendwann von selber raus, sie finden wie Bernd irgendwann diese Stützen auch alleine. Einige wie Claus aber auch nicht. Geben wir allen Kindern hier die gleiche Chance und beschleunigen wir bei allen den Leselernprozess, indem wir allen Kindern am Anfang Gehstützen geben. Lassen wir sie spüren und erklären ihnen, wie man bewusst spricht und aus Lauten Wörter formt. Das obige Beispiel soll ihnen den Vorteil dieser Methode für ihr Kind verdeutlichen. Aber auch Ihnen bringt diese Methode Vorteile. Erinnern Sie sich bitte an ihre erste Fahrstunde. Sie haben es geschafft das Auto in Bewegung zu setzen und steuern jetzt unsicher auf ihre erste Kreuzung zu. Der Fahrlehrer gibt ihnen noch den Hinweis, dass sie sich auf der Nebenstraße befinden und bittet sie dann eindringlich : „ Bremsen!“. Jetzt vermute ich einmal ,dass ihnen ihr Fahrlehrer vor Antritt der Fahrt erklärt hat, wie sie bremsen können und wo das Bremspedal zu finden ist. Warum hat er ihnen das verraten? Er hätte es auch nicht tun müssen. Dann würden Sie jetzt kurz vor der Kreuzung anfangen sämtliche Pedale und Hebel im Auto zu drücken, um rauszufinden wie man dieses zum Stehen bringt. Vielleicht finden sie die Bremse schon an der dritten Kreuzung, vielleicht auch erst an der zehnten. Es könnte aber auch schon an der zweiten Kreuzung ein anderes vorfahrtsberechtigtes Auto erscheinen. Das weis auch ihr Fahrlehrer. Das Fahrschulauto gehört ihm und er sitzt mit darin. Nur aus purem Eigennutz hat er ihnen verraten , wo sich die Bremse befindet, denn er möchte verständlicherweise die Kosten für eine neues Auto sparen und seine und ihre Gesundheit nicht gefährden.

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Der Fahrlehrer hat ihnen verraten hat, wo sich die Bremse befindet, um Kosten zu sparen; jetzt verraten sie ihrem Kind wie Lesen funktioniert und sie sparen enorme Kosten in Form von Zeit und Nerven. Wahrnehmungstraining zur bewussten Lauterfassung Herkömmliche Lehrmethoden vermitteln bei neuen Buchstaben nur zwei Erstinformationen. Das Gehirn erhält Informationen über die visuelle Form des Buchstaben(Lautsymbol)und den Klang des dazugehörigen Lautes. Dieses geschieht gleichzeitig und überfordert viele Kinder. Als erstes muss mit allen Sinnen erforscht und wahrgenommen werden, was ist ein Laut; das Lautsymbol (Buchstabe) ist dabei unwichtig. Laute werden durch Hören mit den Ohren wahrgenommen. Manche Kinder haben dabei Schwierigkeiten Laute zu erkennen und zu unterscheiden. Die Ursache liegt nicht an einem schlechten Gehör, sondern an der Verarbeitung der Informationen im Gehirn. Gerade diesen Kindern kann man zur Lauterkennung zwei weitere Wahrnehmungsmethoden anbieten. Das Erfühlen und Sehen der Laute. Neben dem Klang des Lautes stehen jetzt zusätzliche Informationen zur Verfügung. 1.Welche Stellung haben bei diesem Laut die Gesichtsmuskeln? Sind die Lippen flach zusammengepresst , ist der Mund leicht geöffnet, ist er ringförmig geformt ? Dies kann man im Spiegel sehen und erspüren. 2.Wo befindet sich die Zunge im Mund? Presst sich diese an die Zähne oder streichelt diese den Gaumen ? 3.Bildet der Atem im Mund und beim Ausatmen einen schwachen oder starken gleichmäßigen Wind oder erzeugt eine kurze Explosion? 4.Welche Vibrationen oder Bewegungen taste ich am Kehlkopf? Wenn die ersten Laute auf diese Weise bewusst wahrgenommen werden, ist es erfahrungsgemäß möglich, dass weitere neue Laute dann automatisch bzw. unbewusst nach diesen Merkmalen abgesucht werden und diese zusätzlichen Informationen im Gehirn zur Verfügung stehen. Ein kleines Beispiel für die Notwendigkeit des „bewussten Sprechens“ Tom kann ein Buchstabensymbol erkennen und ihn sprechen. Einen gehörten Buchstaben kann er nachsprechen, aber er kann sich nicht an seine Form erinnern und ihn dann schreiben. Versuchen wir uns dieses Problem vereinfacht bildlich vorzustellen. Das Buchstabensymbol wird erkannt und wird gesprochen. Der Laut wird gehört und wird gesprochen. Durch das Sprechen habe ich eigentlich eine Brücke zwischen Buchstabensymbol und gehörtem Laut.

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Das Kind ist aber nicht in der Lage vom gehörten Laut über die Brücke „Sprechen“ zum Buchstabensymbol zu gehen. Warum geht das Kind nicht über die Brücke? Befindet sich diese Brücke noch im Bauzustand und ist nicht zu betreten? Liegt diese Brücke im Nebel und ist dem Kind unheimlich? Hat es Angst darüber zu gehen? Um das Problem des Kindes zu lösen, müssen wir ihm beim Aufbau einer festen stabilen Brücke helfen. Diese kann es dann sicher und angstfrei überqueren. Um die Brücke „Sprechen“ zu bauen, müssen wir uns überlegen, was ist das eigentlich. Tom muss bewusst wahrnehmen, was macht er genau beim Sprechen. Der Brückenbau für Tom könnte so aussehen. Tom hält den neuen Buchstaben „N“ aus Moosgummi in der Hand. Nachdem er ihn blind abgetastet hat, formt er vor dem Spiegel mit dem Mund den Laut „N“. Dabei nimmt er unter Anleitung von Papa bewusst folgende Informationen war und speichert diese zusammen mit dem Symbol ab. Infos zum „N“: die Lippen sind leicht geöffnet, die Zähne sind einen winzigen Spalt geöffnet, durch diesen ist die Zunge zu sehen, welche sich von ihnen mittig gegen die vorderen Zähne presst, er atmet gleichmäßig aus, der Kehlkopf bewegt sich nicht, im Bereich des Kehlkopfes ist mit den Fingern ein gleichmäßiges sanftes Vibrieren zu spüren Wenn Tom jetzt den Laut hört, spricht er ihn nach und achtet dabei genau darauf, was der Laut im Mund, an den Lippen, etc. für Eigenschaften hat. Er soll sich nicht auf das Hören des Lautes, sondern auf das Fühlen des Lautes konzentrieren. Er wird erkennen, dass er dieses Eigenschaftsmuster bereits unter dem Symbol „N“ gespeichert hat. Jetzt kann er den gehörten Laut problemlos über die stabile Brücke „bewusstes gefühltes Sprechen“ mit dem Buchstabensymbol verbinden. Übungen zur Lautwahrnehmung Die ersten Erfahrungen mit dieser Wahrnehmungsmethode sollten unbedingt vor Beginn des eigentlichen Leselernprozesses stattfinden. Zu Beginn der ersten Klasse oder schon in der Vorschule. Diese Spiele dienen dazu die Lautentstehung zu erforschen , zu verstehen und bewusst zu beeinflussen. Während folgender Übungen, immer erst bewusst durch die Nase einatmen und dann langsam und langanhaltend ausatmen und mit den Fingern die Bewegungen und Vibrationen der Lippen und des Kehlkopfes ertasten, bzw. nachspüren. Mundform im Spiegel betrachten. Bitte Laute und keine Buchstaben sprechen. Nicht „eM“ sagen, sondern Mmmmm. Da es schwer ist Wahrnehmungen dieser Art zu beschreiben, ist es

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natürlich wenn sie andere Eigenschaften für das Sprechen der Laute empfinden. Wichtig ist das bewusste Erkennen von Unterschieden der Laute. Übungen bitte höchstens 10 min in Folge durchführen, um Überlastung der Stimmbänder zu vermeiden. Leseanfänger können diese Übungen zusätzlich mit den entsprechenden (tastbaren)Buchstaben durchführen, um sich die Verbindung zwischen Lautmerkmalen und Symbol einzuprägen. Im Vorschulalter können die Übungen durchgeführt werden, ohne die Kinder mit den Buchstabensymbolen bekannt zu machen. Diese Übungen können Sie so ganz nebenbei z.B. abends beim Waschen und nach dem Zähneputzen mit Ihrem Kind spielen. Einfache Spiele zum Vormachen , Mitmachen und Spaß haben:

1. Versuchen Sie mit fest zusammengepressten Lippen zu reden. 2. Versuchen Sie mit ständig stark geöffneten Mund zu reden. 3. Versuchen Sie erst die ganze Luft auszuatmen und dann zu reden; geht nicht! 4. Singen aller Strophen des Liedes „Drei Chinesen mit...“ vor dem Spiegel, dabei auf

Form des Mundes achten.

Folgende Lauterforschung ebenfalls spielerisch durch Vor- und Mitmachen durchführen. 1. Dieses Erforschen des Lautes kann zusammen mit dem tastbaren Symbol bei jedem neuen Buchstaben erfolgen. Um Merkmale und Eigenschaften über einen neuen Laut zu erfahren, bitte beim Sprechen auf folgende Merkmale achten. Sehen sie sich die Mundform im Spiegel an. Berühren sich die Lippen oder nicht? Ist der Kiefer/ die Zähne geschlossen oder weit geöffnet? Ist der Mund flach oder gespitzt? Ist er etwas geöffnet oder weit geöffnet ? Liegt die Zunge locker im Mund oder presst Sie sich an die Zähne oder den Gaumen? Ist für die Erzeugung des Lautes eine Bewegung der Zunge notwendig oder nicht? z.B. B,P,G,K, D,T erfordern Bewegung der Zunge unter entsprechender Ausatmung, diese Laute können nur kurz einmalig erzeugt werden z.B. M,N,A, S, O, I, F erfordern keine Bewegung der Zunge, diese Laute können langanhaltend unter gleichmäßiger Ausatmung erzeugt werden Strömt die Luft gleichmäßig durch den Mund oder ruckartig? Ertasten Sie die Bewegungen , Vibrationen des Kehlkopfes. 2. A, E, O a) Sprechen eines langen A. Dabei langsames Öffnen und Schließen des Kiefers. Die Lippen bleiben gleichmäßig entspannt. Es ist so nicht möglich einen anderen deutlichen Laut zu erzeugen. Bei geöffneten Mund entsteht immer ein mehr oder weniger deutliches A. b) Sprechen eines langen A. Dabei die Zunge im Mund von unten nach oben bewegen. Die Lippen bleiben gleichmäßig entspannt. Es ist so nicht möglich einen anderen Laut zu erzeugen. Sobald die Zungenspitze den oberen Gaumen berührt entsteht ein undeutliches A. c) Sprechen eines A. Die Lippen werden jetzt unter weiterer langsamer Ausatmung zur Form eines O gespitzt. Durch Bewegung der Lippen verändert sich Laut A in Laut O. Versuchen, ob mit zum O geformten Lippen ein A zu sprechen.

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d) Sprechen eines O. Jetzt bewusst die Stellung der Lippen und der Zunge halten und versuchen ein E zu sprechen. Es sollte gelingen ein nicht ganz deutliches E zu sprechen. Die Änderung des Lautes erfolgt hier durch die Stimmbänder. Am Kehlkopf ist bei Lautveränderung eine leichte Auf- und Abbewegung zu spüren. Danach erst deutliches O und dann gleich deutliches E sprechen. Auf Veränderung der Lippenstellung und der Zungenstellung achten. Beim E entspannen sich etwas die Lippen, der Mund wird minimal breiter. Beim O liegt die Zunge entspannt unterhalb der unteren Zähne am Gaumen, beim E wandert sie etwas nach oben und liegt entspannt an den unteren Zähnen an. 3. M, N

a) Sprechen eines M. Dabei sind die Lippen locker geschlossen. Mit den Fingern spürt man beim Berühren dieser eine leichte Vibration bzw. ein Krabbeln. Die Zunge kann bei diesem Laut im Mund hin- und herbewegt werden, ohne dass sich dieser dabei wesentlich ändert. b) Sprechen eines N. Dabei sind die Lippen leicht geöffnet. Die Zähne stehen ein winziges Stück auseinender. Durch diese ist ein Teil der Zunge zu sehen, welche sich von innen gegen die Zähne presst. Bewegt sich jetzt nur die Zunge nach unten und liegt vollständig am unteren Gaumen ist kein N mehr zu hören. Deutlicher wird dies, beim Versuch mit dieser Stellung der Zunge einfache Wörter zu sprechen z.B. „nein“ oder „ Nase“. 4. Gleichmäßige und explodierende Laute. a) Die Laute wie A, O, U, I, E, M, N, C, F, J, L, R, S, V, W, Z können gleichbleibend und langanhaltend erzeugt werden. Der Mund, die Zunge und die Lippen nehmen eine bestimmte Stellung ein und halten in dieser ruhig. Der Laut kann jetzt langanhaltend durch gleichmäßiges langsames Ausatmen erzeugt werden. z.B. Mmmmmmmmmmm.............., Ssssssssssssssssssssss.......................... b) Die Laute B, D, G, H, K, P, T, entstehen durch kurzes , explosionsartiges Ausatmen mit gleichzeitiger Bewegung des Mundes, der Lippen ,der Zunge oder der Stimmbänder. Sie können nur „einmalig“ kurz erzeugt werden. 5. D, T a) Sprechen eines D. Der Mund ist dabei leicht geöffnet. Die Zunge liegt leicht am oberen vorderen Gaumen an und streichelt bei Erzeugung des Lautes leicht und relativ langsam über die Rückseite der oberen Zähne. Hält man die Hand vor den Mund ist fast kein Ausatemwind zu spüren. b) Sprechen eines T. Der Mund ist dabei leicht geöffnet. Die Zunge liegt leicht am oberen vorderen Gaumen an und übt bei Erzeugung des Lautes einen kurzen Druck auf den Gaumen und die vordere Zahnreihe aus. Sie bewegt sich schneller als beim Laut D. Hält man die Hand vor den Mund ist ein mittlerer Ausatemwind zu spüren. Eine Unterscheidung der Laute ist jetzt einfacher möglich. Man muss bewusst darauf achten, ob die Zunge den Gaumen streichelt (Laut D ) oder kurz und heftig gegen ihn stößt ( Laut T). 6. B, P a) Sie benötigen für diese Übungen einen kleinen Wattebausch o. ä., welcher beim Sprechen auf der flachen Hand liegend vor den Mund gehalten wird.

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Sprechen eines B. Es entsteht ein sehr schwacher Wind, der Wattebausch bleibt auf der Hand liegen. Zu Beginn des Lautes liegen die Lippen locker aufeinander. Beim Öffnen der Lippen entweicht die Luft langsam und leicht. b)Sprechen eines P. Es entsteht ein sehr starker Wind, der Wattebausch wird aus der Hand gepustet. Zu Beginn des Lautes pressen sich die Lippen viel fester aufeinander. Beim Öffnen der Lippen entweicht die Luft schnell und explosionsartig. Eine Unterscheidung der Laute ist jetzt einfacher möglich. Man kann beim Sprechen die Hand vor den Mund halten und darauf achten, ob ein sanfter Wind (Laut B) oder eine Sturm (Laut P) den Mund verlässt. 7. G,K a)Sprechen eines G. Dabei wird die Hand an den Kehlkopf gelegt. Es sind sanfte gleichmäßige Bewegungen und Vibrationen zu spüren. Der Kehlkopf bewegt sich langsam auf und ab. b) Sprechen eines K. Dabei wird die Hand an den Kehlkopf gelegt. Es sind schnelle ruckartige Bewegungen und zu spüren. Der Kehlkopf bewegt sich schnell auf und ab. Es entsteht im Mund/Hals eine Miniexplosion. Der Ausatemwind ist stärker als beim G, er lässt sich auf der Unterlippe leicht spüren. Sehr gut zur Unterscheidung eignen sich die Wörter sag (Grundwort sagen) und Sack.

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Praktische Beispiele 1. Oft hören Kinder den Unterschied zwischen ähnlichen Lauten nicht. Sie wissen dann nicht muss ich d oder t, g oder k, b oder p schreiben. Kennen sie jetzt die „mundmotorischen“ Unterschiede der Laute, können sie sich beim Sprechen des Wortes darauf konzentrieren ob sie den einen oder den anderen Buchstaben fühlen. 2. In Arbeitsheften von Leseanfängern finden sich oft diese Aufgaben. a) Das Kind muss ankreuzen, ob es den vorgegebenen Laut am Wortanfang hört.

b) Das Kind muss ankreuzen, ob es den vorgegebenen Laut im Wort vorne, mittig oder/und hinten hört.

Bei herkömmlichen Lehrmethoden hat das Kind nur eine Möglichkeit. Es muss sich darauf konzentrieren denn Laut zu hören. Dies fällt vielen Kindern sehr schwer. Nach obigen Wahrnehmungstraining stehen dem Kind nun zwei Möglichkeiten zur Verfügung. Statt den Laut zu hören, kann es sich auch darauf konzentrieren den Laut im Mund zu spüren. Es achtet einfach darauf, ob oder wann genau sein Mund und seine Zunge die Bewegungen, bzw. Stellungen des Lautes ausführen /einnehmen. Dem Kind stehen jetzt zwei Lösungsmöglichkeiten zur Verfügung, es kann selbst entscheiden, welche es nutzt.

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Übungsideen zur Lauterkennung Damit zum Üben von Lauten nicht nur langweilige Arbeitsblätter ( siehe oben) im Sitzen ausgefüllt werden müssen, bieten sich folgende aktive Lautübungen im Stehen ,Laufen , liegen oder Sitzen auf dem Fußboden an. Dafür können alle Buchstaben/Laute und die Laute Au, Ei, Eu und Sch, Ch benutzt werden. Beginnen Sie immer mit wenigen verschiedenen Gegenstände zur Auswahl und steigern die Anzahl langsam dem Leistungsstand ihres Kindes entsprechend. Wichtig ist, dass die Aufgabe erfüllbar ist. Nur so stellen Sich Erfolgserlebnisse ein. Grundsätzlich werden die Namen der Gegenstände immer laut gesprochen vom Kind und von Ihnen, denn Kinder lernen naturgemäß auch durch Beobachtung und durch Nachahmung. Bei Spielen zur Erkennung des Anfangslautes diesen immer deutlich sprechen (lassen). Ssssseil, Nnnnnnase, etc. 1.mit Buchstabensymbolen a)Sie legen den Buchstaben auf den Fußboden. Sie legen jetzt in die Nähe des Buchstaben fünf verschiedenen Gegenstände hin, drei davon sollten mit diesem Laut beginnen. Das Kind schiebt jetzt mit dem Fuß die passenden Gegenstände zum Buchstaben hin, die restlichen werden auf einen extra Haufen geschoben. Die Gegenstände können auch in Fühlsäckchen gesteckt werden. Diese müssen erst mit den Händen ertastet und dann zugeordnet werden. ( Fühlsäckchen siehe unter Dies und Das) Außerdem ist es auch mit einem (ferngesteuerten) Auto o.ä. möglich, die Gegenstände an die richtige Stelle zu schieben oder zu transportieren. b) Sie verteilen drei verschiedene Buchstaben im Zimmer . Auf einem Haufen in der Mitte liegen verschiedene Gegenständen, welche alle mit einem der drei Buchstaben anfangen. Diese müssen nun dem richtigen Laut zugeordnet werden und zu ihm gelegt werden. c)Mit einer Schulklasse lässt sich vorherige Übung als Staffelspiel in der Turnhalle durchführen. Die Mannschaften stehen nebeneinander, jede erhält einen Buchstaben. Am anderen Ende der Turnhalle liegt ein Haufen mit verschiedenen Gegenständen. Jeweils ein Kind pro Mannschaft rennt los und muss einen Gegenstand passend zum Mannschaftsbuchstaben raussuchen und mitbringen. Nach dessen Ankunft rennt das nächste Kind los, usw. Zum Schluss wird jeder richtige ausgesuchte Gegenstand mit einem Punkt gewertet, jeder falsch ausgesuchte mit einem Minuspunkt. Die schnellste Mannschaft erhält zusätzlich drei Punkte und die zweitschnellste Mannschaft zusätzlich einen Punkt. d) In der Turnhalle werden drei bis fünf Buchstaben und für jedes Kind ein gefülltes Fühlsäckchen verteilt. In diesen befindet sich ein Gegenstand oder ein fühlbarer Buchstabe aus Holz oder Plastik. Jedes Kind nimmt sich ein Säckchen, erfühlt den Gegenstand/Buchstaben und stellt sich zum richtigen Buchstaben in der Turnhalle. Stehen alle Kinder wieder, nehmen sie die Gegenstände heraus und kontrollieren gemeinsam, ob alles richtig ist. e) Sie schreiben auf ein großes Stück Papier oder ein Stück Tapete den Buchstaben, darunter malen Sie fünf verschiedene Gegenstände, evtl. aus Katalogen ausschneiden und aufkleben. Das Kind steht vor dem Papier , hält sich mit einer Hand am Tisch oder Stuhl fest , klemmt sich jetzt einen Stift zwischen die Fußzehen und zeichnet damit Linien vom Buchstaben zu den richtigen Gegenständen. Die falschen Gegenstände werden mit einem großen Kreuz durchgestrichen oder mit einem Kreis umrandet. f) Mit einer Schulklasse lässt sich vorherige Übung im Werken- oder Zeichenunterricht durchführen. Die Kinder schreiben oben auf ein A3 Blatt jeweils einen vom Lehrer vorgegebenen Buchstaben (ca. 5-10 cm hoch). Aus bereitgelegten Zeitschriften und Bildern suchen sie sich jetzt drei Motive aus, welche mit diesem Buchstaben beginnen und zwei Motive, welche nicht mit diesem beginnen. Alles wird sauber ausgeschnitten und ebenfalls auf das Blatt geklebt. Dabei richtige und falsche Gegenstände durcheinander aufkleben. Das

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Kind tauscht jetzt das Blatt mit einem anderen Kind, welches einen anderen Buchstaben hat. Die Kinder sollten sich verpflichten sorgsam mit den Blättern umzugehen. Jedes Kind entblößt jetzt einen Fuß, legt das Blatt auf den Boden und führt die Übung wie unter e) beschrieben durch. Danach werden die Blätter wieder getauscht und von den Kindern gegenseitig kontrolliert. g) Das Kind erhält einen Buchstaben in die Hand. Es sucht jetzt in der Wohnung/ im Klassenzimmer nach Gegenständen, welche mit diesem Buchstaben beginnen und legt zur Markierung einen Plastikbaustein darauf/ davor. h) Im Wald, auf dem Spielplatz oder im Vergnügungspark schreiben Sie ihrem Kind einen Buchstaben auf den Rücken. Es sollte diesen erkennen und kann dann nach Gegenständen Ausschau halten, welche damit beginnen. ( siehe auch Rückenschrift ) i)Spiel: Schreiben Sie alle dem Kind bekannte Buchstaben auf kleine Kärtchen. Kopieren oder zeichnen Sie nachfolgende Bilder für Pflanze, Name, Spielzeug , Haushalt und Tier und kleben diese ebenfalls auf Kärtchen.

Die Karten werden getrennt gemischt und verdeckt auf zwei verschiedene Häufen gelegt. Von jedem Haufen wird eine Karte gezogen und aufgedeckt. Mit dem vorgegebenen Buchstaben muss jetzt z.B. ein Name oder ein Tier genannt werden. Legen Sie vorher fest ob der Buchstabe nur am Anfang oder auch im Wort vorkommen darf. Wird ein richtiges Wort genannt, darf das Kind den Buchstaben behalten. Die Bildkarte kommt auf den verdeckten Stapel für die nächste Runde zurück. Nehmen mehrere Kinder am Spiel teil, gewinnt das Kind mit den meisten gewonnenen Buchstabenkarten. 2. ohne Buchstabensymbole a) Suchen sie jeweils Gegenstandspaare, welche mit dem gleichen Laut beginnen. Je nach Leistungsstand des Kindes werden zwei bis fünf Paare durcheinander sichtbar auf den Tisch gelegt. Das Kind muss jetzt die Gegenstände, welche mit dem gleichen Buchstaben beginnen zu Paaren zusammenlegen z.B. Klammer und Korken, Nudel und Nuss. Bei zwei Paaren oder drei Paaren können sich die Gegenstände auch in Fühlsäckchen befinden. Das Kind kann jetzt die Gegenstände ertasten, muss sich diese merken und kann die Säckchen wie bei einem Memory richtig zuordnen. Danach zur Kontrolle die Gegenstände auspacken. b) Legen Sie einen Gegenstand extra und darunter drei weitere Gegenstände, von denen nur einer mit dem gleichen Laut des extra Gegenstandes beginnt. Aus diesen drei muss jetzt der richtige zugeordnet werden. c) Spiel: siehe unter1 i): Statt Buchstaben geben Sie einen Laut vor, mit welchem der Name, etc. beginnen soll, z.B. Sssssss; Mmmmm oder Aaaaaaa. Dabei können die Besonderheiten des Lautes gleichzeitig mit erfühlt und erforscht werden. d) Sie benutzen die sichtbaren Mundlaute oder formen selbst stumm diesen Laut. Das Kind kann den Laut jetzt hörbar nachahmen und aus bereitgelegten Gegenständen die richtigen zuordnen. Bei einigen der obigen Übungen können statt der Gegenstände auch Bilder oder passende Memorykarten benutzt werden.

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Um die Schwierigkeit zu erhöhen wird nicht nur auf den Anfangslaut geachtet, sondern darauf ob der Laut überhaupt im Wort vorkommt oder nicht. Liste von geeigneten Haushaltsgegenständen A: Apfel , Alufolie B: (kleiner) Ball, Bürste, Becher, Buch, Bonbon C: Centstück, Cola(flasche) , CD, Cremedose D: Domino, Dose, Decke, Deckel E: (Badewannen)-ente F: Fernbedienung, (Näh-) fadenrolle, (Plastik)flasche; Filtertüte G:(Plastik-)gabel, (Schnipps-) gummi, Geld, H- Hefter, Hose, Hemd, Handschuh, Hammer I - Igelball J- Jacke, Jo-Jo, Joghurt-(becher) K: Kissen, Kastanie, Kerze, Klammer , Knopf , Korken L: Lineal, Leim(stift), Löffel, (Taschen-)lampe M- (Plastik-)messer, Mütze, (Tetrapack) Milch N: Nuss , Nudeln O: Osterei P: Papier, Puppe, Pantoffel , Perlen, Qu: Quirl R: Reis T: (schnurloses) Telefon , Teller, Tasse, Tablett, Taschentuch, Teebeutel S: Socken, Sieb, U: Uhr V: Vase W: Wallnuss, Wollknäuel, Watte, Würfel Z: Zahnbürste, Zucker Eu: Euromünze Au: ( Spielzeug-) auto Ei: (kleiner) Eimer, (Plastikoster-)ei Sch: Schuh, Schal, Schachtel, Schwamm Sonstiges aus dem Kinderzimmer: Hund, Teddy, Hase, Dino, Vogel, Igel etc. aus Plüsch oder Plastik ; Tisch, Sofa, Bett aus der Puppenstube; Ritter, Bauarbeiter, Feuerwehrmann, Wikinger mit Helm, Lanze, Schwert, Burg, Bagger, Hammer, Schaufel, etc. Lautspiele für Nebenbei im Alltag (Vorschule) Bei notwendigen Autofahrten/ Fußwegen können Sie gleich Matheübungen, Leseübungen etc. durchführen, dann brauchen sie nicht noch extra Zeit zum Üben. Leseübungen/ Lautübungen da ohne Buchstaben a) Nennen Sie einen Laut, ihr Kind soll Dingen zeigen, welche mit diesem beginnen oder diesen enthalten; das kann auch jeweils der in der Schule neu gelernte Buchstabe sein b) Zeigen Sie bestimmte Dinge bei welchem durch Hüpfen oder Klatschen die Anzahl der Silben bestimmt werden muss. In den Silben dann noch die Kapitäne(Selbstlaute/ Umlaute/ Zwielaute) suchen (vgl. Silbenboote) c) Lesesynthese- Nennen Sie zwei oder mehr Laute (lllll aaaaaa llllll aaaaaa) das Kind "liest" das Wort vor (Lama) d) " Schreiben" - Sie nennen oder zeigen ein Wort/Gegenstand, dieses muss mit Lauten buchstabiert/lautiert werden ( Eis - ei ssssssssss) e) Spielen Sie " Ich sehe was, was du nicht siehst, dass fängt mit mmmm an." Dazu eignet sich auch ausgezeichnet ein unaufgeräumtes Kinderzimmer. f) Aufgabe: "Nenne ein Tier ( Mädchenname, etc.) mit fffffffff." f) Im Haushalt Aufgaben stellen: "Bringe mir aus der Besteckschublade zweimal den Gegenstand, welcher vorne und hinten ein llllllll hat."

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Matheübungen a) zählen von Häusern, Straßenlampen, Autos,......... b) Rechenübungen (beim Laufen mit Schritten verbinden, oder an Zaunlatten etc, abzählen) c) Zahlen der Nummernschildern von Autos oder Hausnummern addieren, subtrahieren, multiplizieren..... d) Zählen/Rechnen von Tellern, Löffeln etc. in der Küche, Treppenstufen im Haus usw. Übungen zum Sprechen/ Verbinden von Lauten / Lautsynthese Es ist üblich , dass Kindern erklärt wird die Buchstaben „zusammen zu ziehen“. Kinder in diesem Alter haben von dem Begriff ziehen eine ganz klare Vorstellung. Sie wissen, ich kann meine Schwester an den Haaren und die Katze am Schwanz ziehen. Buchstaben haben aber keine Haare und keinen Schwanz zum ziehen. Das Kind kann nicht verstehen, was sie meinen. Sie könnten ihm auch sagen ,du musst die Buchstaben zusammenkleben oder zusammenschieben. Das ist für ein Kind unbegreiflich. Im Gespräch mit Kindern beachten Sie bitte immer, dass Kinder noch eine andere Vorstellung von Wörtern und Begriffen besitzen als Erwachsenen. Hier treten die meisten unerkannten Missverständnisse auch zwischen Erwachsenen und Kindern auf - auch Kommunikationsprobleme genannt. Am natürlichsten und einfachsten ist immer eine Schritt für Schritt Anleitung, welche vom Erwachsenen nicht nur erklärt, sondern vorgeführt und vom Kind instinktiv nachgeahmt wird.

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Alle Übungen laaaaaangsam und bewusst Schritt für Schritt durchführen. Die Geschwindigkeit kommt durch wiederholtes Üben von alleine. 1.)Zur Wahrnehmung Beim Einatmen durch die Nase wird der Oberkörper leicht gestreckt und der Kopf leicht gehoben, bei der Ausatmung durch den Mund wird der Oberkörper leicht gebeugt und der Kopf leicht gesenkt. Es wird zuerst nur das Atmen in diesem Rhythmus geübt. Zur Verstärkung können die Arme bei der Einatmung gehoben und bei der Ausatmung gesenkt werden. Als nächster Schritt werden Laute in diesem Rhythmus gesprochen. Vorher festlegen, welche zwei Laute im Wechsel gesprochen werden.

Danach wird geübt mehrsilbige Wörter langsam im Rhythmus dieser „Nickbewegungen“ zu sprechen. Das Kind bekommt hierbei ein Gefühl für seinen Atemrhythmus beim Sprechen und Lesen. Zu Beginn nur zweisilbige Wörter benutzen, nach Leistungsstand des Kindes Anzahl der Silben steigern. Diese Übung lässt sich bereits im Vorschulalter ausführen.

2.)Nach dem ersten Üben von einzelnen Lauten, werden diese jetzt zu Silben oder Wörtern verbunden. Dies geschieht zunächst stumm. Das Kind sieht die beiden Buchstaben einer Silbe vor sich z.B. Ma oder die beiden „Lautmünder“ oder Sie nennen ihm zwei Laute Mmmm und Aaaaa. Es formt jetzt stumm den Mund zum M und öffnet ihn dann zum Buchstaben a. Diese Bewegung wird einige Male stumm vor dem Spiegel wiederholt. Um jetzt hörbar zu sprechen, wird dazu Luft benötigt. Im Rhythmus obiger Übung werden die Bewegungen des Mundes während der Ausatmung wiederholt, auch als Sprechen bezeichnet. Das Kind begreift jetzt, dass bewusstes Lesen nichts weiter ist, als die Formung des Mundes von einem Laut zum nächsten unter gleichmäßiger Ausatmung. Es weiß jetzt ganz genau, wie Lesen funktioniert.

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Beim Üben von einsilbigen Wörtern werden jetzt nur mehrere Laute nacheinander während einer Ausatmung geformt. Bei mehrsilbigen Wörtern wird nach jeder Silbe erneut eingeatmet, um dann die Silbe unter Ausatmung zu sprechen. Zu Beginn des Lesens können Sie die Silben in Wörtern dünn mit einem Bleistift markieren. Die Markierung zeigt jetzt ganz genau an, welche Buchstaben innerhalb einer Ausatmung gesprochen werden müssen. Der Strich markiert dann die erneute Einatmung.

Verwenden Sie Tastbuchstaben oder die Lautmünder , lassen Sie zwischen den Silben eine kleine Lücke, damit das Kind weis, hier muss ich einatmen. Wie Sie sicher bemerkt haben, wird beim richtigen fließenden Sprechen nicht nach jeder Silbe erneut eingeatmet, sondern es wird der Luftstrom nur unterbrochen. Dieser „ Fluss“ stellt sich auch beim Lesenanfänger wieder von alleine ein. Unbewusst kann dies „ geübt“ werden , indem Sie das Gelesene nicht sprechen, sondern singen lassen. Merken Sie später beim Vorlesen von längeren Wörtern, dass das Kind das Ende der Silbe nicht erkennt, geben sie jeweils nur durch Anzeigen mit einem Bleistift die Trennung der

Silben an. z.B. , statt Klebest-reifen (Spirelli-reifen oder so

ähnlich gibt es ja auch).

Für das Lesen ohne Buchstaben( Vorschule) sagen Sie ihrem Kind zwei Laute, z.B. Ssssss und Oooooo. Diese Laute müssen nun wie in obiger Übung beschrieben zu einer Silbe verbunden werden. Ssoo ! Auf diese Weise können ohne Kenntnis der Buchstaben sämtliche Silben gebildet werden. Damit können Sie auch testen ob ihr Kind das Bilden („Zusammenziehen“) von Silben beherrscht oder nur die „Silbenbilder“ auswendig kennt, was kein richtiges Lesen ist. Je nach Leistungsstand des Kindes kann später mit Silben aus drei und mehr Lauten oder mit mehrsilbigen Wörtern geübt werden. Mmmm, Aaaaaa, ......., Mmmmm, Aaaaaaa = Mama Um Zeit zu sparen können diese Übungen, ebenso wie Rechenübungen, während einer notwendigen Autofahrt erledigt werden. Intensive Atemübung zur Lesenvorbereitung Bei den ersten Leseversuchen Ihres Kindes achten Sie bitte genau auf die Atmung. Um eine Silbe zu sprechen, muss man erst einatmen und dann während dieser ausatmen. Manche Kinder können keine Silben lesen, weil sie auf den ersten Buchstaben einatmen und auf den zweiten Buchstaben ausatmen. Probieren Sie es, so funktioniert es nicht.

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Sollte ihr Kind diesen Fehler machen, üben sie das bewusste Sprechen von Silben verbunden mit der bewussten Atmung. Atemübung zur Wahrnehmung im Stehen oder Rückenlage. Brustatmung : Langsames, tiefes , Einatmen in den Brustkorb. Beim Einatmen den Körper/Rücken strecken bzw. sich groß machen Dabei werden die Hände auf den Brustkorb und den Bauch gelegt. Man spürt wie sich der Brustkorb weitet, der Bauch bleibt flach. Durch Strecken kann man mehr Luft in Brustkorb einatmen, als im gebeugten Zustand. Bauchatmung: Langsames, tiefes , Einatmen in den Bauch. Dabei werden die Hände auf den Brustkorb und den Bauch gelegt. Man spürt wie sich der Bauch weitet, der Brustkorb bleibt flach. Im gebeugten Zustand kann ich besser in den Bauch atmen, als im gestreckten. Brust und Bauchatmung: Langsames, tiefes , gleichzeitiges Einatmen in den Bauch und den Brustkorb. Dabei werden die Hände auf den Brustkorb und den Bauch gelegt. Man spürt wie sich der Bauch und Brustkorb gleichmäßig weiten. Durch diese Übung nimmt das Kind bewusst seine Atmung war und lernt diese zu steuern. Beim Üben von Silben erst unter leichtem Strecken einatmen, dann gleichmäßig ausatmen. Dabei die Laute gleichmäßig nacheinander mit dem Mund und der Zunge formen. Bewusst auf Atmung und Bewegungen des Mundes konzentrieren, nicht auf gehörten Laut. Fällt Kindern diese Wahrnehmung der Atmung schwer, setzen Sie es bei obigen Übungen zur Lautsynthese auf Ihren Schoß und lassen es sich bei ihnen anlehnen. Sie legen eine Hand mit leichtem Druck auf den Brustkorb des Kindes. Jetzt versuchen Sie für ca. 10 Atemstöße im gleichen Atemrhythmus mit dem Kind nur zu atmen. Es wird bei geschlossenem Mund durch die Nase eingeatmet und durch den leicht geöffneten Mund ausgeatmet. Danach in Verbindung mit dieser Atmung die Wörter silbenweise sprechen.. Durch das Spüren ihrer gleichzeitigen Atmung soll sich die Wahrnehmung des Kindes für seine eigenen Atmung verstärken. Zur Einatmung lösen Sie die Hand und drücken Sie zur Ausatmung und gleichzeitigem Sprechen der Silbe leicht auf den Brustkorb. Erst wenn die Silbe beendet ist, Lösen sie ihre Hände zur Einatmung. Das Kind muss wissen und spüren, solange die Hände drücken, muss ich ausatmen und darf nicht einatmen. Zur Verstärkung Beugen und Strecken Sie gemeinsam mit ihrem Kind im Rhythmus der Atmung ihren Oberkörper und Verstärken das Ganze evtl. durch Heben und Senken des anderen Armes ; siehe oben. Bitte darauf achten, dass normal und gleichmäßig geatmet wird. Nicht zu tief und rechtzeitig wieder einatmen lassen, um Kreislaufprobleme zu vermeiden. Spiele zum Lesen/Schreiben von Wörtern für Schulkinder Schreiben Sie Wörter von Gegenständen oder Tätigkeiten, mit dem Kind bereits bekannten Buchstaben, groß auf Zettel oder legen diese aus Tastbuchstaben. Zu den Gegenstandswörtern benötigen Sie noch die passenden Gegenstände oder Bilder/Fotos/Memorykarten. Farben können durch ein passendes farbiges Buntpapierblatt dargestellt werden. Beginnen Sie immer mit drei Wörtern und steigern Sie dann die Anzahl dem Leistungstand des Kindes entsprechend. Lieber viele kleine Spiele mit vielen kleinen Erfolgserlebnissen als ein zu anstrengendes Spiel ohne Erfolgserlebnis.

a) Legen Sie Wörter offen auf den Boden, daneben gemischt die drei passenden Gegenstände. Das Kind liest das Wort laut vor und legt den Gegenstand bzw. das

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passende Bild daneben. Bei einer Tätigkeit wird diese ausgeführt oder nachgeahmt z.B. rodeln laufen etc.

b) Zettel mit Gegenstandswörtern werden verdeckt auf dem Boden verteilt, dazwischen oder auf der anderen Seite des Raumes die Gegenstände/Bilder. Drei Zettel werden aufgedeckt, gelesen und den passenden Gegenständen zugeordnet.

c) Zettel wieder auf dem Boden verteilen, drei Wörter aufdecken, lesen und merken. Diese drei Zettel verdeckt beiseite legen und dann die hoffentlich gemerkten Gegenstände suchen. Erst wenn alle drei gefunden wurden, mit den Zetteln vergleichen.

d) Die Spiele b) und d) mit einer Schulklasse in der Turnhalle spielen. Für jedes Kind müssen drei Zettel mit entsprechenden Gegenständen zur Verfügung stehen. Doppelte Wörter und Gegenstände sind erlaubt. Gegenstände und Zettel in der ganzen Turnhalle verteilen. Auf Kommando sucht sich jeder drei Zettel und muss mit oder ohne Merken die richtigen Gegenstände finden und zu einem Ziel bringen. Wer ist erster?

e) Staffelspiel: Die Kinder stellen sich zu Staffeln geordnet an der Ziellinie auf. Auf der Hälfte der Strecke liegen verdeckte Zettel mit Wörtern( ca. doppelt so viele wie Kinder in einer Mannschaft). An der Wendemarke liegen entsprechend die Gegenstände /Bildern zu den Wörtern. Erstes Kind läuft los. Nimmt sich einen Zettel, liest diesen im Stehen oder Laufen, sucht sich an Wendemarke passenden Gegenstand, läuft zurück. Nach Abschlagen startet nächstes Kind etc.

f) Staffelspiel: Es wird bis zur Wendemarke gelaufen. Dort liegen verdeckte Zettel, auf welchen steht, wie das Kind zurück kommt, z.B. Hüpfen. Rennen, Gehen, Vierfußgang, Entengang, Rückwärtslaufen etc. Zettel ziehen, Lesen und entsprechend zurücklaufen , hüpfen etc. Jeder Mannschaft die gleichen Zettel hinlegen.

g) Kurze Sätze auf Zettel schreiben. Mit Anweisungen wie: Hüpfe um den Tisch!; Öffne die Tür! Springe auf den Stuhl! Zettel im Zimmer verteilen oder aus einem Haufen ziehen lassen, Lesen lassen ;Anweisung durchführen lassen. Achtung Kinder sind clever! Bei einigen Übungen besteht die „Gefahr“, dass die Kinder nicht das ganze Wort lesen, sondern sich nur am Anlaut orientieren. Darauf unbedingt achten und gegebenenfalls Wörter mit gleichem Anlaut verwenden, z.B. Baum, Banane, Ball

Für erste Leseerfolge ohne Buchstaben und zum Üben der Lautsynthese eignen sich hervorragend die Lautmünder. Diese in benötigter Anzahl kopieren, einzeln ausschneiden und einlaminieren, damit können Silben zum Lesen gelegt werden oder die Kinder können Silben und Wörter durch legen „schreiben“. Noch interessanter wird es, wenn Sie die Münder selber herstellen und die Münder von Familienmitglieder oder Schülern einer Klasse fotografieren. Auf die Rückseite gleich den passenden Buchstaben mit schreiben. Beim späteren Lesen mit Buchstaben diesen verwenden. Das Kind hat jetzt immer die Möglichkeit bei Unsicherheiten nochmals auf der Rückseite nach dem Laut zu "spicken".

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Erstes „Lesen“ mit Lauten. Die nachfolgenden Laute M ,O, A, N, F (S, L, W) jeweils einzeln mit den Fotos und einem Spiegel nach obiger Anleitung erforschen und erkunden. Dabei wieder schrittweise vorgehen ; erst zwei Laute erkunden und daraus Silben bilden, dann den dritten Laut dazu nehmen und damit Silben bilden , usw.

M

A

O

N

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F

L

E

S

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W

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Silben Nach obiger „Sprech- und Leseanleitung“ die Silben und Wörter einzeln lesen. Wörter einzeln herausschneiden oder Restliches abdecken, um Ablenkung zu vermeiden. Nicht das ganze Blatt vorlegen!

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Wörter Der weiße Spalt markiert die erneute Einatmung/ Silbentrennung. Beim Legen von Wörtern aus einzelnen Mündern diesen Spalt als Zeichen für die Einatmung mitlegen.

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Sätze

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Lautmünder kombiniert mit Wortsymbolen Text für Erwachsene!

(Oma holt Mama Mama holt Wein Oma und Mama sind blau)

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Leseübung Lesen der Wörter und Zuordnen zum richtigen Bild.

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Silbenboote Diese Schritt für Schrittanleitung dient zum spielerischenVerstehen nach welchem Schema sich ein Wort aufbaut und z.B.in Silben gliedert. Erst wenn man die Struktur erkennt, kann man richtig lesen. Die Struktur ist eigentlich ganz einfach :Jede Silbe ist ein Boot, ein Segelboot. Jedes Boot oder Schiff hat auch nur einen einzigen Kapitän. Unsere Kapitäne sind zu Beginn nur die Selbstlaute A,E,I,O,U alle anderen Buchstaben sind die Passagiere . Auf einem Schiff muss ein Kapitän sein, sonst kann keiner das Schiff steuern. Zwei Kapitäne gehen nicht, sondern würde einer rechts sagen und der andere links und das Schiff fährt an eine Klippe.Auf einem Schiff können ein oder mehrere Passagiere mitfahren, aber auch gar keiner. Ein Schiff kann alleine als Wort reisen, oder zwei und mehr Schiffe schließen sich zu einem Verband zusammen und reisen gemeinsam als Wort.

Bei deutschen Wörtern fällt auf, dass zwei Kapitäne nie nebeneinander stehen, sondern immer durch einen Passagier getrennt werden. Beachten Sie dies beim Legen von Wörtern:

Um hier keine Verwirrung zu stiften, auf Namen wie Pia, Mia oder Noah verzichten. Diese verstoßen gegen die Regel, da zwei Kapitäne nebeneinander stehen; obwohl es sich nicht um einen Zwielaut handelt. Lesen mit Silbenbooten 1.)Benötigt werden drei flache Pappkisten als Boote und einzelne Lautmünder oder Buchstaben. Alle Handlungen wie Einsetzen der Buchstaben, Zusammenschieben der Boote etc. durch das Kind durchführen lassen. Aus Papier wird ein Segel gefaltet und mit Klebeband am Boot befestigt. Die erste Kiste wird auf den Boden gestellt , das Kind und Sie knien davor. Es wir besprochen wodurch ein Segelboot fährt, durch Wind oder Luft. Gemeinsam wird jetzt durch Aufrichten des Oberkörpers kräftig Luft geholt und dann kräftig gegen das Segel geblasen. (Vergleiche Atemübungen zur Lautsynthese Seite?)

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Weiter wird im Gespräch geklärt, dass auf jedem Schiff nur ein Kapitän sein darf. Zeigen Sie dem Kind alle bereits bekannten Kapitäne, entweder die Lautmünder o, e, a oder die Kapitänsbuchstabenkarte.

Alle übrigen Buchstaben Lautmünder sind Passagiere. Vorhandene und gut bekannte Lautmünder werden nun in zwei Gruppen gelegt, die Passagiere und die Kapitäne. Kapitänskarte dient dabei als "Spickzettel". Das Kind darf nun einen Kapitän seiner Wahl in das Boot legen. Nun wird wieder kräftig Luft geholt und beim Ausatmen der Kapitän gesprochen.z.B. Aaaaaaaa. Dann wird ein Passagier vor das Boot gelegt. Dieser wird im Rhythmus der Atmung einzeln gesprochen z.B. Mmmmm. Der Passagier darf nun auf das Boot. Dem Kind bitte erklären, dass beide innerhalb einer einzigen Ausatmung gesprochen werden. Führen Sie dies anschaulisch vor. Einatmen/Aufrichten des Oberkörpers, dann unter Ausatmung und Beugen des Oberkörpers Richtung Schiff sprechen von Mmmmmmmaaaaaaaaaaa. G emeinsam mit dem Kind wiederholen. Nun den Kapitän und den Passagier austauschen lassen. Das Kind sollte wählen können, ob es die Buchstaben erst einzeln vor dem Schif im Rythmus der Atmung spricht oder sie gleich gemeinsam zum Sprechen ins Boot legt. Nach einiger Übung wird ein zweites Boot mit Abstand daneben gestellt.In dieses kommt ebenfalls ein Kapitän und ein Passagier. Dieses wird ebenfalls einzeln schrittweise gesprochen/gelesen. Danach wird das zweite Boot am ersten befestigt/ herangeschoben. Beide Schiffe fahren jetzt als Wortflotte, d.h. beide Silbenboote müssen relativ zügig hintereinander gesprochen werden. Aber es wird für jedes Boot einmal eingeatmet. Mehrmals wiederholen, bis das Wort gesagt werden kann. z.B. Ssssuuuuu - lllleeeee, Sule. Da die Kinder die Buchstaben selbst einsortieren, ergeben die Wörter meist keinen Sinn. Aber gerade dadurch wird das eigentliche Lesen geübt, das Erkennen und Verbinden von Lauten. Es wird vermieten, das bekannte Silbenbilder oder Wortbilder "abgerufen" bzw. erraten werden; konzentriert wird sich allein auf das Klangbild und nicht auf den Sinn des Wortes. Erhöhung der Schwierigkeit: a)Da ein Kapitän mehrere Passagiere befördern darf, kommen jetzt ein Kapitän und mehrere Passagiere in ein Boot z.B. RES; MAN; MIT; TOM, usw. b) Ein drittes Boot wird angehängt. LU-MA-NI

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c) Sie legen ein Wort mit Sinn in die Boote; das Wort muss erlesen und verstanden werden Basteltipp: Auf gefaltete Papierboote wird jeweils ein Kapitän und ein Passagier geschrieben. Das Kind markiert den Kapitän jeweils farbig. Die Boote werden einzeln gelesen und in verschiedenen Kombinationen zu Wörtern verbunden und gelesen. 2.) Mit Buchstaben legen Sie ein mehrsilbiges Wort z.B. MELAN. Das Kind schaut mit Hilfe der Kapitänskarte wieviel Kapitäne vorhanden sind und nimmt sich soviele Boote. Es setzt nun selber die Kapitäne und Passagiere in die Boote und versucht zu lesen. Lassen Sie hier das Kind in Ruhe experimentieren. Als erstes wird das Wort z.B.so eingesetzt: MEL-AN, Den Kindern fällt meist von selber auf, dass dies komisch klingt und sie setzen das L nach rechts ins Boot; ME-LAN. Sonst geben Sie den Hinweis, den Passagier L einfach mal ins andere Boot zu setzen und zu probieren wie es klingt. 3.) Beim Lesen eines Textes, erst alle Kapitäne suchen und farbig übermalen. Dann überlegen wieviel Silben das jeweilige Wort hat und erst dann lesen. 3. Übung ohne Pappboote: Das Kind nennt ein Tier und soll nun herausfinden aus wievielen Booten/Silben das Tier besteht. Die Silben werden erlaufen oder erhüpft. Ein Schritt = eine Silbe. Führen Sie an einem anderen Tier ein Beispiel vor. Dann gilt es herauszufinden, welcher Kapitän das erste Boot/ Silbe steuert. Die Silbe wird vor einem Spiegel nochmals gesprochen, dabei wird der Mund betrachtet; zur Wahrnehmung des Selbstlautes (Kapitän) wird auf den Klang des Lautes und auf sein Aussehen geachtet. Die Kapitänskarte steht als weitere Hilfe zur Verfügung. Wird der Laut falsch benannt, wird dieser falsche Laut vor dem Spiegel nochmals deutlich gesprochen und angesehen. Dann wird die Silbe gesprochen, das Kind soll darauf achten, ob es diesen Laut "wiedersieht". Meist erkennen die Kinder ihren Fehler und korrigieren sich selbst. Danach wird das Tier nochmals vom Anfang gesprochen und sich auf die zweite Silbe konzentriert; jetzt wird hier der Kapitän gesucht usw. Werden noch keine Buchstaben benutzt, sondern die Lautmünder, darf das Tier nur die Kapitäne A, E, O enthalten. z.B. Elefant, Hund, Gans, Hase, Nashorn, Zwergkatze Zwielaute und Umlaute sind ebenfalls nicht zu benutzen: z.B.- nicht Maus, Maulwurf, Eule, Löwe Die Kapitäne heißen auch Selbstlaute, weil sie alles auf dem Boot SELBST bestimmen dürfen. Kapitäne auf Geheimmission: Nur wenn sich zwei Kapitäne auf Geheimmission befinden, stehen sie nebeneinander und fahren auf einem Boot gemeinsam. Damit es keine Streitigkeiten gibt, ist nach einem genauen Schichtplan imme nur ein Kapitän auf der Steuerbrücke. Zur Tarnung der Geheimmissionen werden diese Kapitänsduos dann aber anders ausgesprochen. Sie heißen dann nicht a-u, sondern au; nicht e-i, sondern ei; nicht e-u, sondern eu. Später kommen dann noch die Umlaute dazu. Dies sind Hilfskapitäne. Ü,Ö,Ä heißen Umlaute weil sie Punkte UM sich herum haben. Um den Laut sind Punkte herUM.

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Die Kapitäne/Selbstlaute gilt es sich einzuprägen, da durch Sie ein Wort klar in Silben struktriert und erlesen werden kann bzw. erkennt man an zwei Kapitänen, welche nebeneinander stehen, dass es sich um einen Zwielaut handelt. Ausnahmen bestätigen die Regel, deshalb auf Wörter wie Klaue (3 Selbstlaute) usw. verzichten AB 1 kann auf farbiges Papier gedruckt werden. Dieses A4 Blatt in der Mitte falten und in Streifen schneiden. Diese einlaminieren und als Lesezeichen benutzen. So sind die Kapitäne ständig zur Hand. Erkennen von Zwielauten AB: Markieren von einzelnen Kapitänen und von Kapitänsduos(Zwielauten) auf Geheimmission. Dazu wird ein kurzer Text sehr groß auf ein Blatt geschrieben. Über jeden Kapitän wird z.B. ein Lochverstärkungsring oder anderer Aufkleber geklebt. Stehen genau zwei Kapitäne nebeneinander werden die Aufkleber etwas überlappt geklebt. Alle diese Doppel sind Zwielaute. Evtl. diese noch farbig markieren. Erst zum Schluss den Text lesen.

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Übung: Einschreiben von Wörtern mit zwei Silben zum Vorlesen. Wortflotte von 3 und mehr Booten selber zeichnen.

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