4. Freie Energie/Enthalpie&Gibbs · PDF filePC1 (SS2012) – 13 Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript page: 216 1. Eigenschaften der Materie

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  • PC1 (SS2012) 13 page: 216Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    1. Eigenschaften der Materie in der Gasphase

    2. Erster Hauptsatz: Arbeit und Wrme

    3. Entropie und Zweiter Hauptsatz der Thermodynamik

    4. Freie Enthalpie G, Freie Energie A, Gibbs Helmholtzsche Gleichung

    5. Mehrkomponenten Systeme Gleichgewichte

    6. Einfhrung in die Kinetik

    4. Freie Energie/Enthalpie & Gibbs Gleichungen

    5.1 Phasengleichgewichte5.2 Chemisches Gleichgewicht5.3 Elektrochemisches Potential und Elektrochemisches Gleichgewicht

  • PC1 (SS2012) 13 page: 217Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme

    ideales Gas: punktfrmig, keine WWreales Gas: Eigenvolumen + WW

    beliebig mischbar

    kurze Abstnde, aber nur Nahordnungstatistische Fluktuationen (10-13s)

    kurze Abstnde, weitreichende Ordnungoft mehrere Phasen (z.B. Schwefel, S. 178)

    Ionenkristall: elektrostatische WWMetall: Ionen + Elektronensee

    elektrostat. WWkovalenter Festkrper: kovalente Bindung

    Moleklkristalle: van der Waals WW

    wobei: Phase Erscheinung(sform)

    s solidusl liquidus

    g gasfrmig

  • PC1 (SS2012) 13 page: 218Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Zustandsdiagramme eines reinen Stoffes (Wiederholung; s. S. 63 ff)

    Vm(flssig) Vm(gas)

    p/V Diagramm: p/V/T Diagramm:

    Koexistenzbereiche von gas/flssig bzw. gas/fest Phasen nur noch eine Phase bei T>Tkritisch und p>pkritisch am Tripelpunkt existieren alle drei Phasen gleichzeitig (definiert durch einen p/T-Wert

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    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme p/T-Diagramm Phasendiagramm eines reinen Stoffes (Wiederholung; s. S. 63 ff)

    Phasengrenzlinien: p/T-Wertepaare, bei denen zwei Phasen im Gleichgewicht sind- Dampfdruckkurve: flssig/gas- Schmelzdruckkurve: flssig/fest- Sublimationskurve: gas/fest

    Tripelpunkt: drei Phasen im Gleichgewicht

    aus: P.W. Atkins, Physikalische Chemie (VCH)

    Projektion des p/V/T Zustandsdiagramms auf die p/T-Ebene

  • PC1 (SS2012) 13 page: 220Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Dampfdruckkurve eines reinen Stoffes Beispiel Wasser

    Experiment: geschlossenes Gefss mit Wasser + Luft im Gasraum abgepumpt

    Vernderung der Temperatur & messen des Drucks im Gefss

    0

    20

    40

    60

    80

    100

    120

    140

    160

    180

    0 20 40 60 80 100 120

    temperature [C]p H

    2Osa

    t [kP

    a]

    water vapor saturation pressure vs. T

    Druck ber der Flssigkeit Dampfdruck

    die gas/flssig-Grenze im Phasendiagramm (Dampfdruckkurve)beschreibt die Temperaturabhngigkeit des Dampfdrucks

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    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Beispiel: Phasendiagramm von CO2

    siehe Skript (Dr. Ogrodnik): Kap. 15.3

    CO2 bei 293 K Phase Druck

    p Molvolumen

    Vm Moleklabstand

    r

    gasfrmig 1 bar 24570 cm3 21 gasfrmig 57 bar 230 cm3 4.5

    flssig 57 bar 56 cm3 2.8 flssig 5014 bar 35 cm3 2.4

    fest 5014 bar 31 cm3 2.3

    fr flssiges CO2 ist ein Druckvon >5.2 bar notwendig(Trockeneis Begriff) durch JT beim Entspannen

    Abkhlung und Eis-Bildung

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    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Beispiel: Phasendiagramm von H2O aus: P.W. Atkins, Physikalische Chemie (VCH)

    TSm nimmt ab mit steigendem Druck Anomalie aufgrund Vm,Eis > Vm,flssig

    insgesamt 6 Tripelpunkte

    (fr weitere Beispiele (C, He), siehe Atkins, Kapitel 6)

  • PC1 (SS2012) 13 page: 223Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme chemisches Potential eines reinen Stoffes

    ]mol/J[G]mol[n]J[G m

    nderung der freien Enthalpie eines Systems bei konstantem Druck & Temp. durch die nderung seiner Zusammensetzung

    chemisches Potential eines reinen Stoffes:

    T,pnG

    da fr reine Stoffe gilt:

    mT,p

    m Gn

    )Gn(

    das chemische Potential eines reinen Stoffesist seine molare freie Enthalpie

  • PC1 (SS2012) 13 page: 224Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Phasenbergang eines reinen Stoffes

    in Abwesenheit von Nicht-Volumenarbeit fr ein geschlossenes System gilt (s. S. 199):

    im thermischen Gleichgewicht bei T & p = konstant: 0dGp,TSystem

    )dn(dG 1p,T1Phase

    )dn(dG 2p,T2Phase 0)dn()dn(

    dGdGdG

    21

    p,T2Phase1Phasep,TSystem

    21 dnPhase-1

    Phase-2

    2,m1,m GG bzw.

  • PC1 (SS2012) 13 page: 225Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Phasenbergang eines reinen Stoffes - Temperaturabhngigkeit

    die stabilste Phase ist immer jene, mit dem geringsten chem. Potential bzw. Gm

    bzw. Gm hngen aber von der Temperatur ab: mp

    m

    p

    ST

    GT

    (s. S. 209)

    chem

    isch

    es P

    oten

    tial

    Temperatur T

    GasFestkrper Flssigkeit

    da Sm(g) > Sm(l) : starke Abnahme von Gas mit T stabilste Phase bei hoher Temperatur

    meist Sm(l) > Sm(s) : geringste Abnahme von Festkrper mit T stabilste Phase bei niedriger Temperatur

  • PC1 (SS2012) 13 page: 226Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Phasenbergang eines reinen Stoffes Druckabhngigkeit des Schmelzpunkts

    bzw. Gm nimmt immer zu mit dem Druck (s. S. 207)

    meist: Vm(l) > Vm(s) : Flssigkeit steigt strker mit p als Festkrper Ausnahme ist Wasser

    mT

    m

    T

    Vp

    Gp

    Schmelzpunktserniedrigung Schmelzpunktserhhung

    Festkrper

    Flssigkeit

    Festkrper

    Flssigkeit

  • PC1 (SS2012) 13 page: 227Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Phasenbergang eines reinen Stoffes Clausius-Clapeyron Gleichung Bestimmung der Dampfdruckkurve, d.h. von dp/dT

    im Gleichgewicht: - pDampf = pGas- Gflssig = GGas

    GG soll auch bei nderung von T erhalten bleiben Dampfdruckkurve

    nderung von G muss in beiden Phasen gleich bleiben: flssigGas dGdG

    dG via die Fundamentalgleichung: VdpSdTdG

    DampfflssigflssigGasGasGas dpVdTSdpVdTS somit gilt fr beide Phasen:

    Gas mitDruck p

    GGas

    Flssigkeit mitpDampf (Dampfdruck),

    Gflssig

    siehe Skript (Dr. Ogrodnik): Kap. 15.4

  • PC1 (SS2012) 13 page: 228Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Phasenbergang eines reinen Stoffes Clausius-Clapeyron Gleichung Bestimmung der Dampfdruckkurve, d.h. von dp/dT

    da p und T in beiden Phasen gleich sein sollen (GG): Gas mitDruck p

    GGas

    Flssigkeit mitpDampf (Dampfdruck),

    Gflssig

    dTSSdpVV flssigGasflssigGas V S

    VS

    dTdp

    Clausius-Clapeyronsche Gleichung

    unter den zustzlichen Bedingungen dass:a) der Prozess reversibel ist (Phasen-GG)

    b) der Prozess isobar ist (Phasen-GG) T

    qS rev

    Hqqprevrev

    THS

    VT)T(H

    dTdp

    Trans

    Trans

    gilt fr jeden Phasenbergang

  • PC1 (SS2012) 13 page: 229Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    5. Mehrkomponentensysteme - Gleichgewichte5.1 Phasengleichgewichte Einkomponentensysteme Phasenbergang eines reinen Stoffes Clausius-Clapeyron Gleichung

    Dampfdruckkurve:VT

    )T(HdTdp

    V

    V

    aus der Steigung der Dampfdruckkurve kann man VH ermitteln, ohne kalorimetrische Messungen zu machen einfache Bestimmung der schwachen T-Abhngigkeit von VH

    vereinfachende Annahmen: - Vflssig

  • PC1 (SS2012) 13 page: 230Folien in Zusammenarbeit mit Julia Kunze in Anlehnung an Alexander Ogrodniks Skript

    Dampfdruckkurve: Clausius-Clapeyron-Gleichung

    Anschauliche, nicht-thermodynamische Erklrung:

    der Dampfdruck ist ein Ma fr die Fhigkeit der Molekle, aus der Oberflche einer Flssigkeit oder eines Feststoffes auszutreten.

    flssige/feste Substanzen werden durch zwischenmolekulare WW (potentielle Energie, Upot)zusammengehalten.

    gleichzeitig versuchen die Molekle aufgrund ihrer kinetischen Energie (im Mittel ist Ekin proportional zu T!) aus dem Moleklverband zu entkommen.

    der Dampfdruck ist ein Resultat des Wettbewerbs zwischen Ekin und U