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42 Dezember 2008 Korrespondenzblatt aus den Häusern der DIAKO Flensburg Themen Gratulation, Prof. Loch! DIAKO ausgezeichnet! Klinik-Lotse ging von Bord Aufsichtsrat: Wechsel an der Spitze Fachkliniken: Neuer Chefarzt Edle Spende „Findungskrimi“ Tolles Geschenk zum 125. „Geburtstag“: Die Kinder der Kita „Kapernaum“ haben ordentlich mitgebastelt an dem Modell der DIAKO-Kirche. Mehr über die Jubiläumswoche lesen Sie ab Seite 4.

42 Dezember 2008 - DIAKO Flensburg€¦ · Hier sind Diakonis-sen eingesegnet und Chefärzte eingeführt worden. Hier wur-de getauft, getraut, gefeiert, aber auch getrauert. An der

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42 Dezember 2008

Korrespondenzblatt aus den Häusern der DIAKO Flensburg

Themen

Gratulation, Prof. Loch!

DIAKO ausgezeichnet!

Klinik-Lotse ging von Bord

Aufsichtsrat: Wechsel an der Spitze

Fachkliniken: Neuer Chefarzt

Edle Spende

„Findungskrimi“

Tolles Geschenk zum 125. „Geburtstag“: Die Kinder der Kita „Kapernaum“ haben ordentlich mitgebastelt an dem Modell der

DIAKO-Kirche. Mehr über die Jubiläumswoche lesen Sie ab Seite 4.

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Mögliches und UnmöglichesPastor Frank Schlicht über die neuesten Entwicklungen

Fleißig wird die Weihnachtspost der DIAKO ein-

getütet. Die neuen Ansichtskarten, die zum 125.

Jubiläum unserer Kirche gedruckt wurden, sollen mit

einem Grußwort und der Jahreslosung für 2009 in

den Versand kommen. Plötzlich erschallt ein

Riesengelächter auf dem Flur. Einer hatte in

den ersten Probedruck vier Worte hineinge-

schummelt: „Was bei den Menschen unmög-

lich ist, das ist bei Gott und in der DIAKO

möglich.“

Wir sind nicht Gott, wahrlich nicht. Aber

manchmal kriegen wir auch Unmögliches

hin und hätten selber nicht gedacht, dass

das alles so klappt. Vor einer Woche schweb-

ten an einem Riesenkran zwei neue MRTs

über die Dächer in unser radiologisches Zentrum.

Perfekt, bald kommen sie in der Diagnostik für unsere

Patienten zum Einsatz! Und ein wenig verblüfft waren

sogar die Mitglieder im Aufsichtsrat, als sie hörten,

dass wir mit der neuen Echokardiologie mehr können

als die Universitäten in Kiel und Lübeck und dass wir

als einzige Klinik in Schleswig-Holstein den Organspen-

depreis 2007 in Bremen erhielten. Und dann wurde un-

sere Prostatadiagnostik vom Land zum medizinischen

Leitprojekt gewählt und ihr Erfi nder Dr. Loch zum

Professor ernannt. Dieses Heft berichtet über einige

Behandlungsmethoden an der DIAKO, die vor einigen

Jahren noch für unmöglich gehalten wurden. Gut, dass

die Medizin sich zum Wohle der Patienten weiterent-

wickelt – besonders auch in Flensburg!

Aber manches wird in der DIAKO auch als unmöglich

empfunden. Zu nennen ist dabei die Modernisierung

der OPs bei laufendem Betrieb oder die Enge und

das Warten auf den Fluren in der ZNA, der Zentralen

Notaufnahme. Keiner hatte vor vier Jahren damit

gerechnet, dass monatlich bis zu 5 000 Patienten dort

behandelt bzw. durchgeschleust werden. Wir werden

wieder bauen, schneller als das Land das mitfi nanzie-

ren kann, weil es unseren Patienten nicht erst 2012

besser gehen soll.

In die Kategorie „möglich, aber eigentlich unmöglich“

fällt die Nachricht, dass unser Ärztlicher

Direktor Dr. med. habil. Braun uns im Januar

verlässt und an die Charité in Berlin zurück-

geht, um wieder primär als Arzt in Medizin

und Forschung zu wirken. Wir bedauern

diese ganz persönliche Entscheidung und

danken ihm für sein Riesenengagement in

den letzten zwei Jahren. Ebenso gilt unser

Dank Privatdozent Dr. Heusermann, der nach

21 Jahren als Chef der Pathologie nun in

den Ruhestand verabschiedet wurde. Beide

haben das Diakonissenkrankenhaus deutlich

vorangebracht. Wer als Pathologe neuer „Klinik-Lotse“

und wer neuer Chefarzt in den Fachkliniken Nordfries-

land geworden ist, lesen Sie auch in diesem Heft.

Von dem, was bei Gott möglich ist, predigen unser

neues Aufsichtsratsmitglied Pröpstin Carmen Rahlf

und unser neuer Vorsitzender Bischof Gerhard Ulrich.

Nach 17 Jahren in diesem Amt schied Bischof Dr.

Knuth aus. Natürlich gilt ihm unser besonderer Dank.

Vielleicht hatte er beim Abschied das Mögliche und

Unmögliche bei uns im Sinn, als er sagte: „Diese Diako-

nissenanstalt ist schon ein besonderes Erlebnis.“ Wie

auch immer, merken wir uns die neue Losung aus dem

Lukasevangelium 19, 27:

„Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott

möglich.“

Ihr

Pastor Frank Schlicht

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Inhalt

Seite

Festwoche zum Kirchenjubiläum 4

Wechsel im Aufsichtsrat 8

Dr. Loch: Berufung zum Professor 9

Besucherandrang bei der Vorstellung neuer Behandlungsmethoden 10

Haus Pniel wird zum „Mutterhaus“ der DIAKO 14

Auszeichnung für besonderes Engagement in der Organspende 15

Dr. Christoph Mai ist neuer Chefarzt der Fachkliniken Nordfriesland 16

Klinik-Lotse Dr. Ulrich Heusermann ging von Bord 17

Jens Asmußen ist Nachfolger von Klaus Drückler als Personalchef 19

Bestanden: 63 Examen im Ökumenischen Bildungszentrum 20

Aktion zum Handschutz und zur Händehygiene 21

Flohmarkt in der Krankenhausbücherei 22

Marie Preusse spendete Abendmahlskelch und Brotteller 23

Findungskrimi: Sr. Irmgard Jürgensen auf den Spuren von Pastor Pohl 24

Neuigkeiten aus dem Katharinen Hospiz / Wechsel in der Leitung 26

Gottesdienste zu Weihnachten und zum Neuen Jahr 28

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Herzlichen Glückwunsch, DIAKO-Kirche!Festwoche zum 125. GeburtstagAusstellungen, Lutherbier und Festgottesdienst mit Bischof Gerhard Ulrich

Am 28. November 1883 wurde die Kirche der Ev.-Luth.

Diakonissenanstalt Flensburg eingeweiht. Bau und

bauliche Veränderungen sowie das kirchliche Leben in

den 125 Jahren seit der Einweihung standen im Mit-

telpunkt von Ausstellungen und Veranstaltungen, die

im Rahmen einer Jubiläumswoche vom 24. bis 29. No-

vember in der DIAKO stattfanden. Dazu gehörten die

Ausstellung „125 Jahre DIAKO-Kirche“, gestaltet von

Schülern der Eckener-Schule Flensburg, ein vergnüg-

lich-geistreicher Abend mit zwei Gästeführerinnen aus

der Lutherstadt Wittenberg, Andachten, eine Ausstel-

lung mit Kinderbildern sowie ein Festgottesdienst mit

Bischof Gerhard Ulrich, Flensburgs Oberbürgermeister

Klaus Tscheuschner, Kreispräsident Eckhard Schröder

und Autorin Renate Delfs. Es folgt ein Text von Pas-

tor Frank Schlicht, Rektor der DIAKO, anlässlich des

Kirchenjubiläums.

Die Diakonissenanstalt ist ohne ihre Kirche nicht

denkbar. Hier

haben unzählige

Patienten Trost und

Zuspruch gesucht.

Hier sind Diakonis-

sen eingesegnet und

Chefärzte eingeführt

worden. Hier wur-

de getauft, getraut,

gefeiert, aber auch

getrauert.

An der Kirchenmusik

haben Menschen

sich an diesem Orte

erfreut. Und immer

wieder kam von hier

die Ansage, warum

und wozu wir unsere

diakonischen, medizinischen, pfl egerischen und ge-

sellschaftlichen Aktivitäten entfalten. In dem Haus-

spruch der Diakonissenanstalt, der schon für ihre

Vorgängerin, das Gotthard- und Anna-Hansen-Stift,

seit 1804 gilt, heißt es:

„Was Ihr getan habt einem von meinen geringsten

Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25)

Das Motiv unseres Handelns ist aus dem Christusge-

schehen abgeleitet. Ohne dass wir IHM Raum geben,

im wörtlichen wie übertragenen Sinne, verliert die

Arbeit der Diakonissenanstalt ihren ursprünglichen

und zukunftsweisenden Sinn.

Nun gab es aber nicht von Anfang an eine Diakonis-

senkirche. Ein „Betsaal“ wurde genutzt. Er lag am al-

ten Eingang an der Knuthstraße neben dem jetzigen

Lutherzimmer. Dort hatte auch die Oberin ihr Zim-

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mer. Man nahm, wenn der Betsaal sonntags zu klein

wurde, die angrenzenden Räumlichkeiten zur Hilfe.

Rektor D. Matthiesen schrieb darüber in seiner Chro-

nik: „So klein und schlicht der Betsaal des Hauses

war, er musste doch durch seine Ausstattung und die

liturgische Gestaltung der Haupt- und Nebengottes-

dienste, die Grundlage alles dessen aufnehmen, was

hernach auf diesem Gebiet bei uns erarbeitet worden

ist. In Schleswig-Holstein lag damals alles Liturgische

im Argen. Pastor Wacker hat von Grund auf alles neu

bearbeiten müssen. Ihm half die gute lutherische

Tradition, wie er sie in Hannover, in Neuendettelsau,

in Dresden und in St. Elisabeth, Berlin, in den Diako-

nissenhäusern antraf …“.

Vor 125 Jahren war es dann soweit, dass unsere heu-

tige Kirche eröffnet wurde.

Darüber schreibt die Chronik:

„Die Kirchweih am Mittwoch, dem 28. November

1883 war ein großes Freudenfest. Die neunjährige

Entwicklung der Diakonissenarbeit hatte große Be-

achtung gefunden. Die Spitzen der Behörden waren

erschienen: Der Oberpräsident, der Regierungspräsi-

dent, die Exzellencen von Lüderitz und von Massow,

der Konsistorialpräsident, der Landgerichtspräsident,

das Herzogliche Haus mit ihren Prinzessinnen aus

Itzehoe, Louisenlund, Glücksburg. Der Propst und die

Stadtgeistlichen im Ornat, die Hausvorstände der

Mutterhäuser aus Altona, Hamburg und Hannover.

Generalsuperintendent Dr. Godt hielt die Einwei-

hungsrede über das Evangelium vom Barmherzigen

Samariter, der blinde Organist Eller spielte die neue

Orgel. Pastor Wacker predigte zum ersten Mal von

der neuen Kanzel, und zwar über den Zöllner Zachä-

us und das Wort. „Heute ist diesem Hause das Heil

widerfahren…“

Die Versammlung ehrte Herrn Architekt Prale durch

„Erhebung von den Sitzen“.

Beim 50-jährigen Jubiläum der Diakonissenanstalt,

1924, war die Kirche zu klein geworden. Sie galt als

„Stätte, wo der Puls unseres Hauses schlägt und

Grundquell unserer Kraft und Freude.“ Heute würden

wir von der Corporate identity eines diakonischen

Unternehmens sprechen.

Der bis dahin quadratische Südfl ügel wurde um 7,5

Meter gestreckt. Dadurch erhöhte sich die Zahl der

Südfenster der Kirche von vier auf sechs, und die Zahl

der Bankplätze von 280 auf 400 Sitze. Außerdem

wurde auch Platz ge-

wonnen für den dar-

unterliegenden Spei-

sesaal und die Küche.

Für die künstlerische

Ausgestaltung der

14 Meter langen

Nordwand wurde

Professor Dr. Rudolf

Schäfer gewonnen.

Bis heute sind die

beiden großen Bilder

„Weihnachten“ und

„Abendmahl“ sowie

die fünf klugen Jung-

frauen als Einzelge-

stalten zwischen den

Fenstern erhalten.

Der Künstler stellte

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sein Werk unter das Thema: „Der Herr kommt“.

1952 und noch einmal vor einigen Jahren wurden die

Bilder farblich restauriert.

Von Anfang an erklang eine Orgel in der Diakonissen-

kirche. Ab 1926 wurde sie durch eine neue, größere

Sauer-Orgel ersetzt. 1969 kam die jetzige Marcussen-

Orgel in die Kirche.

Es gibt eine Vielzahl von Menschen zu nennen, die in

der Kirche wirken.

29 Jahre lang spielte der blinde Organist Eller die

Orgel. Emmi Hartten war dann von 1917 bis 1956 Or-

ganistin. Mit ihr zusammen wirkte 32 Jahre lange Sr.

Luitgard von Senden als Chorleiterin im Gottesdienst.

Kantor Hacke übernahm bis 1958 Chor und Orgel. In

seine Nachfolge trat S. Wiebke Kiekbusch bis 1993,

gefolgt von S. Irmgard Jürgensen bis 2006, Matthias

Schopf und seit 2007 Ronald Balg.

Ein Jahr nach der Kirchengründung wurde 1884 der

Matthias-Claudius-Posaunenchor gegründet. Mit

ihm sind u.a. die Namen Heiligtag und Kruschwitz

verbunden. Im nächsten Jahr steht also auch hier das

125-jährige Jubiläum an.

Als Kirchenschwestern haben viele Diakonissen ge-

wirkt. Da tauchen in der Erinnerung die Namen von

Schwestern aus der Diakoniegemeinschaft auf wie

Elise Meier, Olga Sebelin, Jenny Hannel, Emma Hirthe,

Edelgard Dolgner, Hilde Breede, Ursula Speer, Hanna

Offenborn, Paula Janz, Wally Hantel und bis heute

Lotte Witt, Ilse Müller, Susanne Henke und Dagmar

Jonas.

Neben den bekannten Rektoren der DIAKO, Wacker,

Matthiesen, Thomsen, Feilcke, erinnern wir uns an die

Krankenhausseelsorger und -seelsorgerinnen, die das

gottesdienstliche Leben in dieser Kirche mitgetragen

haben:

Asmussen, Pohl, Grümmer, Alver, Paulsen, Johann

Schmidt, Johannes Schmidt, Bauer, Gartzke, Kragh,

Tonnesen, Vierck, Johannsen, Rüß, Matthias Dahl,

Renate Singhofen, Joachim Muhs, Gundolf Semmler,

Martina Ulrich, Gudrun Gießler-Petersen, Babette Lo-

renzen, Dr. Donata Dörfel, Bettina Sender, Dirk Röm-

mer, Birgit Lunde, Ute Köppen und Susanne Dinse.

Gerade in den letzten Jahren haben mehrere Seel-

sorgerinnen gleichzeitig und befristet den Seel-

sorgedienst der gewachsenen Diakonissenanstalt

verstärkt.

Der vorletzte Rektor der DIAKO, Pastor Dr. Feilcke,

nutzte 1983 zusammen mit der Oberin Sibilla Schäfer

und ihrer Stellvertreterin Gerda Pommerening das

100-jährige Jubiläum unserer Kirche, diese grundle-

gend zu renovieren und zu modernisieren.

So erhielt die Kirche verschiedene Kunstwerke von

Professor Günter Hansing: die sechs Südfenster, das

Kreuz auf dem Altartisch, das 7-teilige Fenster im

Chorraum, die Taufe, das Tabernakel und das Symbol

des Heiligen Geistes in Form einer aufsteigenden

Taube in der Kuppel des Chorraums.

Obwohl die Zahl der Diakonissen abgenommen hat,

hält sich die Zahl der Gottesdienstbesucher kon-

stant. Rund 3600 Menschen kommen jährlich in die

Sonntags- und Festgottesdienste. Besondere Predigt-

reihen, die Morgenandachten, Sondergottesdienste

mit Mitarbeitern, mit Segnung und Salbung oder

auch liturgisch gestaltete Vespern sprechen darüber

hinaus viele Menschen an, so dass dadurch weitere

bis zu 5000 Besucher pro Jahr die Kirche betreten.

Zu den bekanntesten zählen, um einige Namen zu

nennen, die deutsche Kaiserin Auguste Viktoria, der

Maler Emil Nolde oder die Ministerpräsidenten von

Hassel oder Carstensen.

Inzwischen hat unsere Diakonissenkirche „Töchter“

bekommen: Es sind die Räume der Stille im Kranken-

haus und die Andachtsräume in den Heimen.

Über allem stand und steht der Hauspsalm der

DIAKO:

„Wohl denen, die in deinem Hause wohnen, die loben

dich immerdar. Wohl den Menschen, die dich für

ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandern.

Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, wird es ihnen zum

Quellgrund…“ (Psalm 84,. 5ff)

FRANK SCHLICHT

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Kirche in der Kirche: Die Kinder der Kita „Kapernaum“ vor ihrem kleinen Kunstwerk.

Erste Predigt in Flensburg nach seiner Amtseinführung: Bischof Gerhard Ulrich mit (v.l.) Karl-Heinz Vorwig, Kaufmännischer Direktor, Autorin Renate Delfs, Oberbürgermeister Klaus Tscheuschner, Kreispräsident Eckhard Schröder und Pastor Frank Schlicht beim Festgottesdienst. Fotos: Michel

Kamen mit einem „Karren“ voller Lutherbier und Lutherbrot aus Wittenberg nach Flensburg: Die Mägde (gespielt von zwei Gäste-Führerinnen der Lutherstadt) hatten viel Interessantes über Alltag und Leben Luthers und Cranachs zu erzählen.

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Wechsel im Aufsichtsrat17 Jahre trug Bischof Dr. Hans Christian Knuth Verantwortung für die DIAKO

Wechsel an der Spitze des DIAKO-Aufsichtsrats: Bischof Gerhard Ulrich (l.) übernahm den Vorsitz von Bischof i.R. Dr. Hans Christian Knuth. Foto: Schlicht

17 Jahre trug Bischof Dr. Knuth an oberster Stelle

Verantwortung für die DIAKO. Schwere Entschei-

dungen fi elen in seine Amtszeit als Vorsitzender des

Aufsichtsrats, wie zu Anfang, als es um die Abgabe

des Martin-Luther-Krankenhauses in Schleswig oder

die Übernahme der Städtischen Frauen- und Kinder-

klinik in Flensburg ging. Zu den Pfl ichten des Auf-

sichtsrats gehören die Wahlen der leitenden Kräfte.

Die Auswahl von 17 Chefärzten, drei kaufmännischen

Direktoren, zwei Oberinnen und einem Rektor leitete

Bischof Knuth. In seiner Amtszeit wuchs die DIAKO zu

dem größten Arbeitgeber im Flensburger Raum mit

rund 2 500 Mitarbeitern.

Nach dem Jahresfestgottesdienst in der Marienkir-

che übergab Bischof Dr. Knuth den Vorsitz an seinen

Nachfolger Bischof Gerhard Ulrich. In seinen Ab-

schiedsworten machte er deutlich, dass ihm die

DIAKO, die er seit Kindheitstagen als Sohn eines

Flensburger Propsten kennt, immer besonders wich-

tig war und fügte schmunzelnd hinzu: „Diese Diako-

nissenanstalt ist schon ein besonderes Erlebnis.“

Die DIAKO dankt Bischof Dr. Knuth mit einem Gut-

schein für einen Rundfl ug über Flensburg für sein

außerordentliches Engagement und freut sich auf die

Zusammenarbeit mit seinem Nachfolger.

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Dr. Loch: Berufung zum ProfessorGesundheitsministerin erklärt ANNA zum „medizinischen Leitprojekt“

Privatdozent Dr. Tillmann Loch, Chefarzt der Urolo-

gie des Flensburger Diakonissenkrankenhauses,

wurde zum außerordentlichen Professor der medizi-

nischen Fakultät der Christian-Albrechts-Universität

zu Kiel berufen. Das Flensburger Diakonissenkran-

kenhaus ist seit Jahren akademisches Lehrkranken-

haus. Prof. Loch hat das computergestützte Ultra-

schall-Verfahren „C-TRUS/ANNA“ zur Früherkennung

von Prostatakrebs entwickelt, für das er mit dem

Maximilian-Nitze-Preis, der höchsten wissenschaft-

lichen Auszeichnung der Deutschen Gesellschaft für

Urologie, ausgezeichnet wurde. Außerdem wurde das

ANNA-Verfahren vom Land Schleswig-Holstein nun

zum „medizinischen Leitprojekt“ erklärt. Das Land

fördert an der DIAKO Flensburg den Aufbau eines

klinischen Referenzzentrums (Center of Excellence),

das Aus- und Fortbildung zum neuen Diagnosever-

fahren sowie Wissenstransfer zwischen den beteilig-

ten Urologen ermöglicht. „Das Beispiel ANNA zeigt,

welchen überlebenswichtigen Nutzen medizinische

Innovationen aus Schleswig-Holstein haben können“,

sagte Gesundheitsministerin Dr. Gitta

Trauernicht kürzlich bei der Vorstellung

des Jahrbuches 2008/2009 „Gesund-

heitsland Schleswig-Holstein“, in dem

das neue Diagnoseverfahren eines der

Hauptthemen ist.

ANNA (artifi zielle neuronale Netzwerk-

analyse) ist eine Weiterentwicklung des

herkömmlichen transrektalen Ultra-

schalls, die eine wesentlich genauere

Diagnose ermöglicht. Herkömmlicher

Ultraschall lässt eine eindeutige Beurtei-

lung der Grautöne im Bild nicht zu – mit

bloßem Auge ist Prostatakrebs nicht

zweifelsfrei zu erkennen. Das neue Ver-

fahren ermöglicht mit Hilfe einer Compu-

teranalyse die Informationen herauszufi l-

tern und zu beurteilen. Basis dafür ist der

computergestützte Vergleich der Daten

mit bereits gespeicherten Daten. „Für die verbesser-

te Diagnostik habe ich ANNA regelrecht trainiert“,

erklärt Loch. „Wir haben sie mit sehr komplexen

Daten von Krebsbeispielen gefüttert. Das System hat

die Informationen erlernt und erkennt sie bei neuen

Aufnahmen wieder, klassifi ziert sie und projiziert die

eigene Auswertung mit roten Markierungen auf den

Bildschirm“, so Loch weiter. Mit Hilfe des Systems

können die mit einer Stanze anschließend zu entneh-

menden Gewebeproben, so genannte Biopsien, we-

sentlich gezielter entnommen und Tumore präziser

erkannt werden.

Prostatakrebs ist der häufi gste bösartige Tumor bei

Männern. Etwa jeder vierte deutsche Mann erkrankt

im Laufe seines Lebens an Prostatakrebs, nur jeder

fünfte geht zur Krebsvorsorge. Gesundheitsminis-

terin Trauernicht: „Ich erwarte, dass durch das neue

Verfahren auch bisher präventionsresistente Männer

einfacher motiviert werden, eine Vorsorgeuntersu-

chung zu machen. Früh erkannt ist Krebs in über 80

Prozent der Fälle heilbar.“

Prof. Dr. Tillmann Loch nimmt die Glückwünsche von Bischof i.R. Dr. Hans Christian Knuth (zu dem Zeitpunkt noch Vorsitzender des Aufsichtsrats) entgegen. Foto: Schlicht

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Besucher-Andrang bei der Vorstellung neuer Behandlungsmethoden134. Jahresfest: Fachvorträge und Infostände auf der Pfl egemeile in der DIAKO

Es liegt nun bereits einige Zeit zurück. Bei der Vorstellung neuer und bewährter Behand-

lungsmöglichkeiten im Diakonissenkrankenhaus beim Jahresfest kamen allerdings so interessante Aspekte zur Sprache, dass an dieser Stelle eine kurze Zusammenfassung der Referate folgt.

„Bei einem Herz-

infarkt zählt jede

Minute“, betonte

Prof. Abderrahman

Machraoui. In der

Regel lassen sich

verschlossene Herz-

krankgefäße rasch

wieder öffnen, so der

Chefarzt der Medi-

zinischen Klinik der

DIAKO weiter. Die

Voraussetzung sei

allerdings, dass die

Betroffenen schnell

in die Zentrale Not-

aufnahme oder direkt in das Herzkatheterlabor der

DIAKO gelangten. Die gute Zusammenarbeit mit dem

Rettungsdienst trage entscheidend zur schnellen Ein-

lieferung und damit zur Sicherheit der Patienten bei:

„Wir gehören zu den fünf Besten in Deutschland“,

stellte Machraoui eine aktuelle Studie aus diesem

Jahr vor. Diese Informationen und vieles mehr erfuh-

ren die Zuhörer bei medizinischen Vorträgen, die im

Rahmen des 134. Jahresfestes der DIAKO gehalten

wurden.

Die mehr als 200 Sitzplätze im Fliednersaal reichten

zeitweilig kaum aus. Offensichtlich stießen die Vor-

träge auf großes Interesse der Besucher. Ziel des Ak-

tionstages war es, die Leistungsfähigkeit des Diako-

nissenkrankenhauses mit seinen zahlreichen Kliniken

und Abteilungen zu

demonstrieren. Da-

bei wurde auch das

Gespräch mit den

Besuchern offensiv

gesucht. Karl-Heinz

Vorwig, Kaufmän-

nischer Direktor der

DIAKO, führte locker

und unterhaltsam

durchs anspruchs-

volle Programm. Auf

einer Pfl egemeile

präsentierten sich

einzelne Stationen

und Abteilungen

des Krankenhauses: Die Stände machten durchweg

einen professionellen Eindruck. Im Angebot waren

Informationen von Aromapfl ege bis Stillberatung,

Informationen über Problem-Wundmanagement,

Perinatal-Zentrum, Herzkatheterlabor, Kinesio-Taping,

Kinästhetik, Dialyse, Physiotherapie, Psychotherapie,

Psychosomatik und vieles andere mehr.

Neben seinem Appell, bei Symptomen eines Herzin-

farktes schnell zu reagieren, erläuterte Prof. Machra-

oui neue Möglichkeiten, Herzrhythmusstörungen zu

behandeln und durch so genannte Hochfrequenz-Ab-

lationen zum Teil sogar zu heilen.

Große Resonanz fanden auch die Vorträge zum

Thema „Schlaganfall“. Mehr als 200.000 Menschen

erlitten in Deutschland Jahr für Jahr einen Schlag-

anfall, rund 60 Prozent wegen einer Verengung der

Halsschlagader, sagte Gefäßchirurgie-Chefarzt Dr.

Chefarzt Prof. Dr.

Abderrahman Machraoui

Moderator

Karl-Heinz Vorwig

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Knut Walluscheck.

Dabei könne eine

einfache Ultra-

schall-Untersuchung

zeigen, ob eine

lebensbedrohliche

Verengung der

Halsschlagader

vorliege. Die könne

mit Medikamenten,

dem Einsetzen einer

Gefäßstütze (Stent)

oder einer scho-

nenden Operation

entfernt werden.

Falls es zu einem Schlaganfall kommt, helfe genau

wie beim Herzinfarkt

nur eine schnelle

Verständigung des

Notarztes, erklärte

Neurologie-Oberärztin

Dr. Ute Kruse. So sei

etwa eine Gerinnsel-

Aufl ösung mit der so

genannten Lyse-Thera-

pie in der DIAKO-Spezi-

alstation „Stroke Unit“

nur bis zu drei Stunden

nach einem Schlagan-

fall möglich. Anhand

von Abbildungen zeig-

te die Neurologin, wie

sich das geschädigte

Hirnareal von Stunde

zu Stunde vergrößert,

wenn man nichts

unternimmt. Neuro-

logie-Bereichsleiterin

Sr. Inken Loeck und

Julia Jennrich, Leiten-

de Physiotherapeutin

der DIAKO, hoben die

Schlaganfall-Behand-

lung als „multiprofes-

sionellen Behand-

lungspfad“ hervor:

Die Rehabilitation

und Mobilisation

erfolgten gleich

von Anfang an auf

der Station. Inken

Loeck und Julia

Jennrich beschrie-

ben das Bobath-

Konzept, das darauf

abziele, dass die

Patienten nach

einem Schlaganfall

so schnell wie möglich wieder selbstständig werden.

Viele wertvolle Tipps und Informationen gab es auch

bei den übrigen Vorträgen. In seinem Beitrag über

das „Mammascreening“ hob Radiologie-Chefarzt

Prof. Stefan Müller-Hülsbeck die Bedeutung dieses

bundesweiten Vor-

sorge-Programms

zur Brustkrebsfrüh-

erkennung hervor.

Das Programm habe

sich zum Ziel ge-

setzt, die Sterblich-

keit in der Gruppe

der teilnehmenden

Frauen im Alter von

50 bis 69 Jahren, in

der der Brustkrebs

am häufi gsten

auftritt, um 35 bis 40

Prozent zu senken.

Die Strahlenbelas-

tung ist gering, die

Chance auf die Entdeckung eines Tumors im Früh-

stadium groß – so könnte man zwei der wichtigsten

Argumente von Müller-Hülsbeck für die Teilnahme an

dem Programm zusammenfassen.

Die Vorteile beim „Operieren mit moderner Navi-

gation“ stellten Dr. Thorsten Lange und Dr. Rüdiger

Buchalla an zwei sehr unterschiedlichen Körperregio-

Chefarzt Dr.

Knut P. Walluscheck

Oberärztin

Dr. Ute Kruse

Bereichsleiterin

Sr. Inken Loeck

Leitende Physiotherapeutin Julia Jennrich

Chefarzt Prof. Dr.

Stefan Müller-Hülsbeck

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nen dar. Dr. Buchalla

beschrieb zunächst

die Tumorlokalisa-

tion im Hirn ohne

Computer, um dann

aufzuzeigen, dass

sich der operative

Weg mit Hilfe der

Navigation exakter

planen und Tumor-

grenzen einfacher

abstecken lassen.

Buchalla: „Erst die

moderne Navigation

macht es möglich,

zu sehen, wo man

sich mit seinem Instrument während der Operation

genau befi ndet.“

Je exakter künstliche Gelenke implantiert werden,

desto länger ist ihre Haltbarkeit – da ist sich Dr.

Thorsten Lange, Chefarzt der Klinik für Unfallchirur-

gie und Orthopädie, sicher, auch wenn Langzeitstudi-

en noch feh-

len. Und die

in der DIAKO

seit kurzem

eingesetzte

hoch moderne

Navigati-

onstechnik

führe zu einer

Optimierung

des Implantat-

sitzes, sagte

Lange. Die

Computerbil-

der erleichter-

ten die Planung und die Überprüfung des genauen

Sitzes während der Operation. Doch: „A fool with a

tool is still a fool“, erklärte Lange und betonte, dass

nach wie vor die Erfahrung des Operateurs höher zu

bewerten sei als jedes neue „Werkzeug“: „Wir arbei-

ten mit Vorschlägen des Computers, wir liefern uns

nicht aus.“

So genannte nicht-

reparable Rotato-

rendefekte führten

dazu, dass 50 Pro-

zent der über 70-Jäh-

rigen Probleme mit

der Beweglichkeit

des Schultergelen-

kes haben, erklärte

Orthopädie-Chefarzt

Dr. Christoph Stahl.

Arthrose und Ent-

zündungen gehör-

ten zu den häufi gs-

ten Ursachen für

Probleme mit dem

beweglichsten aller Gelenke. Aber auch bei Trüm-

merbrüchen und Knochentumoren sei der künstliche

Ersatz des Schultergelenkes häufi g die einzige Mög-

lichkeit, eine verbesserte Beweglichkeit zu erreichen.

Das führe oftmals zu einer Schmerzlinderung, eine

vollständig wiederhergestellte Beweglichkeit ohne

Einschränkungen sei nach diesem Gelenkersatz aber

nicht möglich. Dr. Stahl zeigte verschiedene Möglich-

keiten des Ersatzes von Kopf und Pfanne oder beidem

auf.

Um den Einsatz von Botulinumtoxin bei Blasen-

schwäche und bei spastischer Muskulatur ging es

dann bei zwei weiteren Vorträgen. Der Urologe Dr.

Björn Wefer zeigte die Behandlungsmöglichkeiten bei

Harninkontinenz,

„einem Tabuthema,

das im Alter und

besonders bei Frau-

en an Bedeutung

zunimmt“, sagte

Dr. Wefer. Unter

örtlicher Betäubung

werde bei einer

„überaktiven“ Blase

Botox in den Blasen-

muskel gespritzt:

„Die Methode ist

effektiv, sicher und

Oberarzt

Dr. Rüdiger Buchalla

Chefarzt Dr. Thorsten Lange

Chefarzt Dr.

Christoph Stahl

Dr. Björn Wefer

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akzeptiert“, so Wefer. Nach acht Monaten lasse die

Wirkung allerdings nach, und die Behandlung müsse

wiederholt werden. Wefer: „Doch selbst bei wieder-

holtem Einsatz sind Nebenwirkungen nicht bekannt.“

Von einer „effektiven und nebenwirkungsarmen

Behandlungsme-

thode“ sprach auch

Dr. Henning Stolze,

Chefarzt der DIAKO-

Klinik für Neurologie.

Er wende sie bei

spastischer Parese

etwa bei Patienten

nach Schlaganfall

oder Querschnitts-

lähmungen an. Die

Behandlung führe

dazu, dass steife

Extremitäten wieder

bewegt werden

können, dass zum

Beispiel ein Arm wieder gestreckt werden kann, um

das Anziehen zu erleichtern.

Von dem spannenden Thema „Die Rettungskette:

Vom Notfall zur Behandlung“ berichteten zum

Schluss Oberarzt Dr. Nils Stegmann und Dagmar

Paysen, Leiterin der Zentralen Notaufnahme. Dr. Steg-

mann zählte zunächst die unterschiedlichen Anlauf-

stellen und Helfer auf, die in Flensburg und Umge-

bung im Einsatz sind

bzw. im Hintergrund

bereit stehen, sollte

es zu einem größe-

ren Unfall mit vielen

Verletzten kommen.

Dagmar Paysen

beschrieb die Erst-

einschätzung nach

Dringlichkeit, die

so genannte Man-

chester-Triage, sowie

Untersuchungen und

erste Behandlungs-

maßnahmen bei

den Patienten, die in

die Zentrale Notauf-

nahme gelangen.

Anhand eines Herz-

infarktpatienten aus

Padburg zeigte sie

die Rettungskette

von der Verständi-

gung des Notarztes

bis hin zum Einset-

zen eines Stents im

Herzkatheterlabor

der DIAKO auf, um

wie zuvor bereits

Prof. Machraoui zu

betonen, wie wichtig das rechtzeitige Reagieren ist:

„Bei starken Schmerzen, die länger als drei Minuten

anhalten, im Zweifel den Rettungsdienst anrufen“,

appellierte sie an die Zuhörer im Fliednersaal.

OLE MICHEL

Chefarzt PD Dr.

Henning Stolze

Dagmar Paysen, Leiterin der Zentralen Notaufnahme

Oberarzt Dr. Nils Stegmann

Sehr viele Interessierte waren zu den medizinischen Vorträgen in den Fliednersaal gekommen. Fotos: Michel

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(Bald) alles neu im Haus PnielPfl egeheim wird aufgegeben / Räume für Diakoniegemeinschaft und Arztpraxen

Das Haus Pniel muss zum 30. Juni 2009 als Fei-

erabend- und Pfl egeheim aufgegeben werden.

Es bestehen von Seiten der Heimaufsicht und der

Feuerwehr erhebliche Aufl agen und Bedenken aus

Gründen des Brandschutzes. Weitreichende Sanie-

rungs- und Umbaumaßnahmen wären nötig, um als

Pfl egeheim weiter arbeiten zu können.

Was ist geplant?

Das Haus wollen wir jedoch als Ursprungsstätte der

DIAKO erhalten und auch weiterhin im Sinne unse-

rer Diakoniegemeinschaft führen, so dass in einem

Teil des Gebäudes ein Mutterhauscharakter für die

DIAKO entstehen könnte, mit Gesellschaftsräumen

und vielen geistlichen Angeboten.

Verschiedene Ärzte haben angefragt, die eventuell

im Flügel zur Duburger Straße Räume für ihre Praxis

anmieten möchten.

Viele Überlegungen sind im Moment im Gange, wo-

bei wir natürlich ganz besonders auch die Aufl agen

der Denkmalpfl ege im Auge haben müssen.

Die bisherigen Pfl egeheimplätze werden in unsere

anderen Pfl egeheime verlegt. Die Schwestern und

Bewohnerinnen haben die Zusage erhalten, in eines

der Häuser der DIAKO - Soziale Einrichtungen umzie-

hen zu können. Zur Wahl stehen neben dem Gott-

hard-und-Anna-Hansen-Stift das Albertinenstift und

das Haus Nordangeln in Langballig. Auch Gelting und

Kappeln können aufnehmen, kommen aber aufgrund

der räumlichen Entfernung zu Flensburg für die meis-

ten nicht in Frage.

Inzwischen haben sich alle Schwestern und der größ-

te Teil der Bewohnerinnen für das GAH entschieden.

Die Schwestern sollen überwiegend im Erdgeschoss

einziehen, damit dort das gemeinschaftliche Leben

mit gemeinsamer Mahlzeit und Andachten usw.

weiter gepfl egt werden kann.

Neue Zukunft fürs Haus Pniel: Da die Umbauten für den Erhalt des Pfl egeheims zu aufwändig wären, soll dort nun ein „Mutterhaus“ für die DIAKO entstehen, und zusätzlich sollen Arztpraxen einziehen. Foto: Michel

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Auszeichung für besonderesEngagement in der OrganspendeSr. Moiken Wölbing und Dr. Bettina Grewe in Bremen geehrt

Seit 1997 engagiert sich Sr. Moiken Wölbing

im Bereich der Organspende und ist damit die

„dienstälteste“ Transplantationsbeauftragte der

DIAKO. Ihrem Engagement ist es zu verdanken, dass

die DIAKO neben drei weiteren Krankenhäusern

aus Bremen, Hamburg und Niedersachsen und als

einzige Einrichtung Schleswig-Holsteins nun mit dem

Organspendepreis 2007 ausgezeichnet wurde. Verlie-

hen wird der Preis von den Gesundheitsministerien

und Senatsverwaltungen, der Deutschen Stiftung

Organtransplantation (DSO) Region Nord und dem

Fachbeirat der Region Nord. Neben der DIAKO Flens-

burg wurden das Rote Kreuz Krankenhaus Bremen,

die Hamburger Asklepios Klinik Wandsbek und das

Städtische Klinikum Braunschweig durch die Gesund-

heitssenatorin Ingelore Rosenkötter in Bremen für

die Leistungen im vergangenen Jahr ausgezeichnet.

Das Evangelische Krankenhaus im niedersächsischen

Oldenburg bekam eine Sonderauszeichnung für

„nachhaltiges Engagement“.

„In den letzten Jahren ist es den Mitarbeiterinnen

und Mitarbeitern der geehrten Krankenhäuser

besonders gelungen, die öffentliche Meinung zur Or-

ganspende positiv zu beeinfl ussen. Dafür sind auch

das nachhaltige Engagement für Fortbildung und

Qualitätsverbesserung sowie eine exzellente Ange-

Ehrung in Bremen: Die DIAKO-Transplantationsbeauftragten Sr. Moiken Wölbing (2. von links) und Dr. Bettina Grewe (3. v. l.) erhielten die Auszeichnung aus den Händen von Bremens Gesundheitssenatorin Ingelore Rosenkötter (l.), Dr. Birgit Sitepu aus dem Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein und Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen (r.).

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hörigenbetreuung verantwortlich“, sagte Senatorin

Rosenkötter während der Preisverleihung, bei der die

DIAKO durch Sr. Moiken Wölbing, Gruppenleiterin

Operative Intensivstation, und Anästhesie-Fachärztin

Dr. Bettina Grewe vertreten war.

Folgende Kriterien für die allgemeine Auszeich-

nung der Krankenhäuser wurden vom Fachbeirat

der Region Nord zu Grunde gelegt: die Benennung

eines Transplantationsbeauftragten, gezielte Fort-

bildungen sowie krankenhausinterne Regelungen

zur Umsetzung von Organspenden. Der Fachbeirat

ist ein beratendes Gremium mit Vertretern aus den

Krankenhäusern bzw. Krankenhausgesellschaften,

Transplantationszentren, Ärztekammern, Kranken-

kassen und Länderregierungen.

Die Deutsche Stiftung Organtransplantation ist seit

Juli 2000 die bundesweite Koordinierungsstelle für

Organspende. In der Akutsituation Organspende be-

gleitet die Stiftung alle Abläufe: von der Feststellung

des Hirntods über das Gespräch mit den Angehörigen

bis hin zum Organtransport. Daneben unterstützt sie

Krankenhäuser durch entsprechende Fortbildungen.

In der DSO-Region Nord werden insgesamt 200 Kran-

kenhäuser betreut.

Die DIAKO-Transplantationsbeauftragte Sr. Moiken

Wölbing hat bereits zahlreiche Fortbildungsveran-

staltungen in der DIAKO organisiert, die letzte fand

im St. Franziskus-Hospital statt, „mit denen wir

seit drei Jahren sehr gut zusammenarbeiten“, so Sr.

Moiken. Jährlich seien es zwischen drei und zwölf

Organspender, die die DIAKO an die DSO meldet.

Neben Sr. Moiken Wölbing und Bettina Grewe sind

die beiden Oberärzte Dr. Wolfgang Ries und Dr.

Volker Plate aus der Medizinischen Klinik weitere

Transplantationsbeauftragte der DIAKO.

OLE MICHEL

Ein Chefarzt für alleDr. Christoph Mai ist neuer Chefarzt der fusionierten Fachkliniken Nordfriesland

Zum ersten Januar dieses

Jahres haben die Fachkli-

nik Breklum und das Fach-

krankenhaus Nordfriesland

fusioniert. Die Gesellschaf-

terversammlung hat mit Dr.

Christoph Mai nun einen neu-

en Chefarzt für die gesamten

Fachkliniken Nordfriesland

gGmbH berufen. Ein Chefarzt

für alle - dies stellt einen wei-

teren großen Schritt auf dem

Weg der fusionierten Häuser

dar. Gleichzeitig wird dadurch

ein Generationenwechsel

eingeleitet.

Christoph Mai wurde 1958

in Hamburg geboren. Er

studierte Medizin an der Ham-

burger Universität und wech-

selte 1992 nach Nordfriesland.

Heute ist er bekennender Wahl-

Nordfriese, der sogar Dänisch

spricht. Da er drei Jahre seiner

Assistenzarztzeit in der Allge-

meinpsychiatrie in Breklum

gearbeitet hat, bevor er an das

ehemalige Fachkrankenhaus

Nordfriesland nach Bredstedt

wechselte, kennt er beide

Häuser in- und auswendig. Im

Jahr 2007 übernahm Dr. Chris-

toph Mai die Verantwortung als Chefarzt Dr. Christoph Mai. Foto: Bauer

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leitender Arzt im Fachklinikum NF.

Die Fachkliniken NF haben Abteilungen für All-

gemeinpsychiatrie, Abhängigkeitserkrankungen,

Psychosomatik und Umweltmedizin. Als Facharzt

für Psychiatrie und Psychotherapie mit Zusatzausbil-

dungen in den Bereichen Suchtmedizinische Grund-

versorgung, Umweltmedizin und Akupunktur ist Dr.

Christoph Mai für die vor ihm liegenden Aufgaben

bestens gerüstet. Er hat sich viel vorgenommen.

Zum einen gilt es, die gemeindenahe psychiatrische

Versorgung zu sichern und auszubauen.

Christoph Mai sieht weiterhin die Gerontopsychia-

trie, d.h. die Versorgung altersbedingter psychischer

Erkrankungen, als ein wichtiges Thema der Zukunft,

auf das sich die Kliniken weiter vorbereiten müssen,

um das bedarfsgerechte Angebot weiter auszubauen.

Im Bereich Suchterkrankungen wächst die Nachfra-

ge nach Therapiemöglichkeiten für Onlinesüchtige

stetig an, für die neue therapeutische Konzepte

erarbeitet wurden. Hier haben die Fachkliniken NF

bereits eine Vorreiterrolle für ganz Deutschland

übernommen.

Ein Problem sieht Dr. Mai im Bereich der ärztlichen

Versorgung, da seit 2002 in Deutschlands Kliniken

ein Ärztemangel besteht, der sich immer weiter

zuspitzt und auch nicht an den Fachkliniken NF

vorbeigeht. Nicht zuletzt haben die Fachkliniken mit

schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbe-

dingungen zu kämpfen, so werden die bescheidenen

Lohnzuwächse in allen Berufsgruppen des Gesund-

heitssystems schon seit 15 Jahren nicht mehr durch

eine Anhebung der Pfl egesätze ausgeglichen und

der Sparzwang, insbesondere in personenintensiven

Arbeitsbereichen wie der Psychiatrie, ist allgegenwär-

tig. Trotzdem ist Dr. Christoph Mai zuversichtlich, die

Problemstellungen der Zukunft zu lösen. Auch in ei-

ner intensivierten Zusammenarbeit mit den anderen

Krankenhäusern der Region sieht er viel Potential für

eine Optimierung der Versorgung.

ANKE BAUER

� Dr. Anke Bauer ist Referentin für Presse- und

Öffentlichkeitsarbeit bei den Fachkliniken Nordfries-

land.

Der Klinik-Lotse ging von BordVerabschiedung von Pathologie-Chefarzt Dr. Ulrich Heusermann

Dass verschiedene Redner die gesamte ( jünge-

re) Geschichte der Pathologie aufrollten, ver-

wunderte niemanden bei der Verabschiedung von

Privatdozent Dr. Ulrich Heusermann: 36 Jahre lang

war Heusermann in dem Fachgebiet tätig, hat die

Entwicklung zur modernen Pathologie mit gestaltet

und seit 1987 als Chefarzt die Pathologie des Flens-

burger Diakonissenkrankenhauses zu einem Institut

mit heute 18 Mitarbeitern aufgebaut. 1,3 Millionen

Gewebeproben wurden in der Verantwortung von

Dr. Heusermann untersucht. „Es ist schwer zu sagen,

wie viele Patienten Ihnen und Ihrem Team ihr Leben

verdanken: Die Anzahl dürfte der Einwohnerzahl ei-

ner Großstadt entsprechen“, hob Dr. Jan-Peter Braun,

Ärztlicher Direktor der DIAKO, die Bedeutung der

Pathologie im Klinik-Alltag, etwa beim genauen Ab-

grenzen der Tumoren durch Gewebe-Untersuchun-

gen, hervor. Ohne diese so genannten Schnellschnitte

des Pathologen sei ein exaktes Operieren gar nicht

möglich: „Der Pathologe ist der Lotse der Therapie,

der moderne Lotse in der Medizin“, so Braun. Gehör-

ten 1970 noch Obduktionen zum Hauptaufgabenbe-

reich, stehen heute die Diagnostik, etwa vor Beginn

der Krebstherapie und auch noch in der Verlaufs-

kontrolle eines Tumorleidens, mit Abstand an erster

Stelle. Keine Prostata- oder Brustdiagnostik, keine

Gastroenterologie ohne Pathologie. Dr. Braun beton-

te in diesem Zusammenhang, wie wichtig ein eigenes

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Pathologisches Institut für ein Krankenhaus ist:

Gewebe-Untersuchungen direkt im Haus führen zu

schnelleren Ergebnissen und damit zu einer schnelle-

ren Entscheidung über die Therapie.

Ulrich Heusermann wurde 1946 in Grömitz in Hol-

stein geboren. Er studierte Medizin in Kiel, promo-

vierte 1972 in der Kieler Pathologie und habilitierte

1980 für das Fach Allgemeine Pathologie und Patho-

logische Anatomie. Seit 1987 hat Heusermann dann

nicht nur das Institut für Pathologie der DIAKO mit

aufgebaut, sondern übernahm im Laufe der Jahre

auch die pathologische Versorgung des Flensburger

St. Franziskus-Hospitals, des Krankenhauses in Nie-

büll und des Schlei-Klinikums Schleswig. Dr. Ludwig

Schroeder, Chefarzt der Unfallchirurgie am Schlei-Kli-

nikum Schleswig, hob „die gute Zusammenarbeit mit

der DIAKO-Pathologie trotz unterschiedlicher Kran-

kenhausträger“ hervor. „Es ist wichtig, dass man sich

auf das sehr exakte Arbeiten eines Pathologen wie

Dr. Heusermann verlassen konnte“, so Dr. Schroeder.

„Ohne die Pathologie, wie Dr. Heusermann sie in

Flensburg aufgebaut hat, würde es keine Hochleis-

tungsmedizin im Norden geben“, unterstrich Dr.

Braun. Großen Wert habe Dr. Heusermann zudem

auf regelmäßige Konferenzen und Besprechungen

mit den behandelnden Ärzten gelegt. Durch die enge

Abstimmung könne die Behandlung der Patienten

optimal gestaltet werden.

Nach dem Ausscheiden von Dr. Heusermann ist für

Kontinuität in der DIAKO-Pathologie gesorgt: Ober-

arzt Dr. Helmut Dunker, seit 16 Jahren Mitarbeiter

von Dr. Heusermann, übernimmt die Leitung des

Institutes.

OLE MICHEL

Privatdozent Dr. Ulrich Heusermann (l.) mit seinem Nachfolger Dr. Helmut Dunker. Foto: Michel

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Klaus Drückler wechselte (ganz) zur DSGNeuer Leiter der Personalabteilung ist Jens Asmußen

Ich habe Sie immer als sehr lo-

yalen Mitarbeiter erlebt“, sagte

Karl-Heinz Vorwig, Kaufmänni-

scher Direktor der DIAKO, wäh-

rend einer Feierstunde zur Ver-

abschiedung von Klaus Drückler

im Fliednersaal. Vorwig dankte

dem scheidenden Personalchef

im Namen des Vorstands, des

Krankenhausdirektoriums, aber

auch „ganz persönlich für den

guten Rat und das oft schnelle

Einspringen in Problembereiche“.

Vorwig ließ durchblicken, dass

Klaus Drückler „lange Zeit mit

sich gekämpft hat“, den Posten

des Personalchefs aufzugeben.

Die Mehrfachbelastung sei zum

Schluss dann aber doch zu groß

geworden. Seit dem 1. Dezember

1996 hatte Klaus Drückler die

Personalabteilung geleitet, und mit den Jahren waren

immer mehr Aufgaben hinzugekommen: Drückler ist

Geschäftsführer der DIAKO – Soziale Einrichtungen

GmbH mit ihren Senioren-Einrichtungen von Flens-

burg bis Kappeln, Geschäftsführer des BiZ – DIAKO

& ÖBiZ gGmbH, ehrenamtlicher Richter, Dozent an

der Universität Flensburg, Elternbeiratsvorsitzender

die DIAKO-Kindertagesstätte „Kapernaum“ und nun

auch noch Geschäftsführer der Margarethen-Klinik in

Kappeln.

Drückler dankte dem Vorstand, wobei er die „sehr

gute Zusammenarbeit mit Herrn Vorwig“ hervorhob,

dankte besonders aber auch seinen Mitarbeitern:

„Ohne Sie, ohne Ihr Engagement und Ihren Idealis-

mus wären die letzten zwei Jahre so nicht möglich

gewesen“, lobte Drückler das Team der Personalab-

teilung für dessen „Genauigkeit, Geduld, vertrau-

ensvolle Zusammenarbeit und die Übernahme so

zahlreicher Aufgaben“. Er wünschte seinem Nachfol-

ger Jens Asmußen einen „guten Start“ und wünschte

sich, dass Asmußen „die Teams pfl egt und ihnen

das gleiche Vertrauen entgegenbringt, sie haben es

verdient“.

Der aus Neumüns-

ter stammende Jens

Asmußen war vor

seinem Wechsel an die

DIAKO Personalleiter

in mehreren Einzelhan-

delsunternehmen. Der

51-Jährige ist gelernter

Kaufmann und studier-

te Rechtswissenschaf-

ten. Rund 15 Jahre lang

hat er sich zudem im

Bereich der Tarifpolitik

engagiert. Seine Hobbys sind deutsche Geschichte,

historische Kriminalromane und Tennis.

OLE MICHEL

Zum Abschied gab‘s viel Süßes für Personalchef Klaus Drückler, Mitarbeitervertreter Dr. Folkert Scheil schaut nicht uninteressiert.

Der Neue: Jens Asmußen

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Bestanden: 63 Examen in der Pfl egeHerzlichen Glückwunsch!

Die 63 Schülerinnen und Schüler am Ökume-

nischen Bildungszentrum in der Norderallee

strahlten um die Wette: Nach dreijähriger Ausbil-

dung, das sind rund 2.100 theoretische und 3.500

praktische Unterrichtsstunden, haben Sie es ge-

schafft: 40 Schülerinnen und Schüler dürfen sich

Gesundheits- und Krankenpfl egerin / bzw. -Kran-

kenpfl eger nennen und 23 Schülerinnen und Schüler

dürfen sich Altenpfl egerin bzw. Altenpfl eger nennen.

Damit haben sie ihre fachliche und personale Kompe-

tenz bestätigt bekommen: Appel, Christian;

Abild, Alke; Blunck, Caroline; Bartlefsen, Nicole;

Antonik, Andrea; Borstel, Sarah; Ben Mansour, Sonia;

Bendixen, Irina; Carstensen, Christina; Bugdoll, Eva-

Marina; Diederichsen, Nele; Cordsen,

Hauke; Clemens, Marina; Fehlau, Matthias; Hansen,

Marco; Heise, Jessica; Große, Mario; Jahnke, Janina;

Hübner, Ines; Hoffmann, Aaron; Kähler, Lena; Kathari-

na; Jessen, Andreas; Krüger, Kerrin; Krause, Swetlana;

Jurk, Tatiana; Lange, Vanessa; Ladwig, Saskia; Lucas-

sen, Maike; Menster, Katarzyna; Mahnken, Bastian;

Oechsle, Julia; Müller, Tanja; Meng, Kirsten; Pagel,

Julia; Nanninga, Janina; Paulsen, Kristina; Paulsen,

Christa Helene; Peters, Nadine; Petersen, Meike;

Kristina; Pöggel, Stephanie; Ruhtz, Tilo; Root, Viktoria;

Rinkleib, Christiane; Schild, Anna Christina; Sper-

ling, Ulrike; Sagges, Rieke Julia; Spitzbarth, Andreas;

Stelzer, Tanja; Schmidt, Katharina; Streng, Michael;

Thomsen, Andrea; Schuchardt, Monique; Thomas,

Jennifer; Thomsen, Utz-Maraun; Seemann, Sandra;

Wargenau, Malte; Thomsen-Hans, Stefan; Stauch,

Jana; Wozke, Tatjana; Wendt, Tim-Sören; Steinbauer,

Daniela Andrea; Traulsen, Janine; Zabel, Nadine Anne-

liese.

Gratulation! Die erfolgreichen Examenskandidaten 2008 vor dem Haupteingang des ÖBiZ.

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Erfolgskontrolle bei der Händedesinfektion: Hier konnten viele DIAKO-Mitarbeiter testen, ob sie alles richtig gemacht hatten. Foto: Michel

Handschuhe, Hautschutz und Hautpfl egeHautschutz- und Händehygieneaktion im Diakonissenkrankenhaus

Die Haut ist das größte Organ des Menschen.

Dennoch wird die Bedeutung der Haut oft

unterschätzt. Hauterkrankungen sind die häufi gsten

Erkrankungen der bei der Berufsgenossenschaft für

Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspfl ege versicher-

ten Beschäftigten.

Die Ursachen liegen oft in fehlendem oder mangel-

haftem Hautschutz beim Umgang mit Haut belas-

tenden Stoffen bzw. Tätigkeiten (z.B. Feuchtarbeit,

Chemikalien, Reinigungsmittel) und/oder einer nicht

ausreichenden Pfl ege. Ist die natürliche Barrierefunk-

tion der Haut erst einmal gestört, besteht die Gefahr

eines Ekzems und im weiteren Verlauf einer chroni-

schen Hauterkrankung z.B. in Form einer Allergie.

Zur Beratung der Mitarbeiter der DIAKO hatten die

Betriebsärztin Dr. Birgit Bronnert, der Hygienefach-

mann Martin Dethlefsen und die Berufsgenossen-

schaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspfl ege

(BGW) zu einer gemeinsamen Aktion in die Lukashal-

le eingeladen.

Es wurde über Handschuhe, Hautschutz und Haut-

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pfl ege informiert. Die richtige Händedesinfektion war

ein weiterer Schwerpunkt der Aktion. Der Händehy-

gienenachweis nach DIN 1500 konnte im Rahmen

der Veranstaltung erworben werden. Anhand eines

fl uoreszierenden Desinfektionsmittels konnten die

Mitarbeiter durch Lichteinwirkung in einer Dunkel-

kammer eine Erfolgskontrolle ihrer Händedesinfekti-

on durchführen.

Das Interesse an der Aktion war groß, insgesamt wur-

den 85 Mitarbeiter beraten und geschult - weitere

Aktionen sind geplant.

Für Rückfragen stehen wir gern zur Verfügung.

BIRGIT BRONNERT

MARTIN DETHLEFSEN

� Der Betriebsärztliche Dienst ist unter Tel. 1181 zu

erreichen.

Flohmarkt in der KrankenhausbüchereiVeranstaltung im Rahmen von „Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek“

Hunderte von Patienten und Lesern nutzten in

der Krankenhausbücherei der Diakonissenan-

stalt die Gelegenheit zu Schnäppchenkäufen. Die

Leiterin der Krankenhausbücherei, Andrea Lorenzen-

Graeper, freute sich über einen Umsatz von einigen

hundert Euro. Das Geld wird für dringend benötigte

CD-Abspielgeräte, aktuelle Hörbücher und Lesebrillen

eingesetzt. Über 600 Patienten werden allwöchent-

lich mit Lesestoff auf den Stationen versorgt, denn

die Mitarbeiterinnen suchen die Patienten etwa

1-2 mal pro Woche auf. Der absolute Ausleihrenner

ist zurzeit der neue Roman

von Ken Follett: „Die Tore der

Welt“. Selbstverständlich ist

der Roman „Schweigeminute“

von Siegfried Lenz in mehreren

Exemplaren vorhanden. In der

Krankenhausbücherei gibt es

aber auch noch über 5000 wei-

tere Titel, die für Patienten zur

Ausleihe zur Verfügung stehen.

Unterstützt wird die Bücher-

eileiterin von einem Team von

sechs ehrenamtlichen Mitarbei-

terinnen.

Unter dem Motto „Deutschland

liest.Treffpunkt Bibliothek“

und vom Deutschen

Bibliotheksverband e.v.(dbv)

koordiniert, präsentierten sich deutschlandweit

eine Woche lang öffentliche und wissenschaftliche

Bibliotheken aller Sparten mit ihren innovativen

Leistungen und kreativen Angeboten dem Publikum.

„Deutschland liest. Treffpunkt Bibliothek“ wird un-

terstützt durch das Bundesministerium für Bildung

und Forschung und zahlreiche Sponsoren. Schirmherr

der Kampagne ist Bundespräsident Horst Köhler.

ANDREA LORENZEN-GRAEPER

Im „Treffpunkt Bibliothek“: Büchereileiterin Andrea Lorenzen-Graeper und Rektor Frank Schlicht mit einem Patienten. Foto: Sommer

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Wertvolle Spende: Marie Preusse, Urenkelin eines der Gründungsmitglieder der DIAKO, mit dem von ihr gestifteten Abendmahlskelch und dem dazugehörigen Brotteller. Foto: Schlicht

Edle Spende: Abendmahlskelch und BrottellerMarie Preusse und ihre Familie haben eine lange enge Beziehung zur DIAKO

In der DIAKO spiegelt sich an vielen Punkten ein

Stück Flensburger Stadtgeschichte wider. Eine ganz

persönliche Beziehung lebt in diesen Tagen wieder

auf. Marie Preusse stiftet der Diakonissenkirche im

Gedenken an Ihren verstorbenen Ehemann Wolf

Preusse einen Abendmahlskelch und den dazugehö-

rigen Brotteller, gefertigt aus Silber und Gold von der

Plöner Traditionswerkstatt Laas. Diese wertvollen

heiligen Geräte ergänzen den Bestand und ermögli-

chen Abendmahlsfeiern auch in den angegliederten

Heimen.

Der Urgroßvater der Stifterin, Jörn Jordt, war 1874

eines der Gründungsmitglieder der DIAKO. Ihr Groß-

vater Prof. Dr. Wilhelm Petersen war Lehrer am Alten

Gymnasium gegenüber dem Krankenhaus, sie selber

hat mit den Flensburger Diakonissen zusammen

die Krankenpfl ege erlernt. Ihr Ehemann Wolf, Minis-

terialdirigent im Kultusministerium, war jahrelang

Kirchenvorsteher in der Anstaltsgemeinde.

Der Vorstand dankt Frau Preusse für diese edle Gabe,

die über die Sorgen des Alltags hinaus Hoffnung auf

Heil und Heilung gibt und einen besonderen Akzent

zum 125. Jubiläum der Kirche setzte.

FRANK SCHLICHT

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Findungskrimi - oder: Kennen Sie Herrn Pohl?Sr. Irmgard Jürgensen gibt nicht so schnell auf bei der Suche in der DIAKO-Historie

Wie schon des öfteren wurde ich nach einem

Großonkel gefragt, der in unserer lieben An-

stalt „gearbeitet“ haben soll.

Herr X aus Greifswald fragte telefonisch bei Frau

Drescher im Oberinnensekretariat an, ob wir ihm

diesen Großonkel, Herrn Ernst Pohl, an diesem Ort

bestätigen könnten.

Frau Drescher gab Herrn X meine Telefonnummer

und er rief bei mir an, sprach sein Anliegen aufs Band,

leider ohne seine Telefonnummer zu verraten, aber

mit dem Hinweis, Ernst Pohl habe im vorigen Jahr-

hundert hier gearbeitet.

Daraufhin fragte ich verschiedene Mitarbeiter nach

Herrn Pohl, in der Hoffnung, einer könne sich an

Herrn Pohl erinnern, der Pfl eger oder Arzt gewesen

sein könnte, Handwerker oder Verwaltungsangestell-

ter, und nach ungefährer Schätzung in der Mitte des

vorigen Jahrhunderts bei uns gewesen sein sollte.

Kein Treffer.

Einige Tage später stand ich zufällig bei Frau Drescher

im Sekretariat, als Herr X wieder in der Leitung war.

Diesmal gab er seine Telefonnummer bekannt und

die Tatsache, dass Herr Pohl für die Mission gearbei-

tet habe. Das machte mich stutzig, denn die DIAKO

hat niemals Missionare ausgesandt, sondern dafür

war die Breklumer Mission zuständig. Trotzdem be-

gab ich mich ins Personalbüro und bat Frau Albrecht

um Hilfe. Sie stieg mit mir in den Keller und sah die

Stets unermüdlich und ausdauernd bei der Spurensuche: Sr. Irmgard Jürgensen im Archiv der DIAKO.

Foto: Michel

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Gehaltslisten der Jahre 1938 bis 1960 stichproben-

haft durch – kein Herr Pohl!

Also brauchten wir einen anderen Ansatz. Altobe-

rin S. Gerda Pommerening, seit 1949 im Hause, auf

den Namen Pohl angesprochen, erinnerte sich nach

anfänglichem Bedauern an eine „Schwester Pohl“,

deren Vater Missionar gewesen sein könnte, und das

war ein Volltreffer! Denn Schwester Martha Pohl

konnten wir im Diakonissenverzeichnis aufspüren,

und siehe da, ihr Vater war Missionar!

Inzwischen war eine Botschaft von Frau Hansen aus

dem Vorstandssekretariat (Herr X ging zur Sicherheit

diesen zweiten Weg!) in meinem Mailfach gelandet,

die weitere Aufschlüsse über Herrn Pohls Tätigkeit

gab, nämlich die zeitliche Eingrenzung von 1930 bis

zu seinem Todesjahr 1935. Daher kein Fund in den

Gehaltslisten! Mit meinen Informationen über die

Tochter konnte ich Herrn X telefonisch beglücken

und stellte ihm in Aussicht, noch ein wenig weiter-

zuforschen und ihm die gefundenen Unterlagen per

Post zuzusenden.

Im Archiv bewahren wir die Rundbriefe der Oberin-

nen an ihre Schwestern seit den Gründungstagen

der DIAKO auf, und wahrhaftig, im November 1930

teilte S. Hanni Funcke den Schwestern mit, dass „Herr

Pastor“ (Rektor Carl Matthiesen) in Rendsburg ge-

wesen sei, um der Verabschiedung von Pastor Ernst

Pohl aus dem Missionarsdienst beizuwohnen, mit

der Aussicht, er werde am 1. Adventssonntag auf die

2. Pfarrstelle in der DIAKO eingeführt und werde mit

seiner Frau in der Moltkestraße wohnen.

Prima. Wenn das so war, musste es auch in den

Korrespondenzblättern aus der Zeit einen Hinweis

darauf geben. Und tatsächlich! Ausgabe November

1930 enthielt die Ankündigung dieser Einführung.

Und wenn 1935 das Todesjahr des Pastors Pohl war,

so musste sich auch dort etwas fi nden. Jawohl! In

der Juli-Septemberausgabe dieses Jahres ist die

„Ansprache am Sarge unseres lieben Pastor Pohl“

abgedruckt!

Ich fertigte fröhlich von allen Funden eine Kopie und

schrieb einen Brief an Herrn X, der auch noch nach

der Anschrift des Nordelbischen Missionszentrums

gefragt hatte, weil er sich von dort weitere Einzelhei-

ten über das Leben seines Großonkels erhofft. Auf der

Suche nach meinem Bändchen mit Nordelbischen

Anschriften fand ich dies zwar nicht, musste also bei

Frau Drescher Auskunft einholen, aber ich fand etwas

viel besseres:

Im Regal prangte ganz friedlich ein rotes Büchlein mit

dem Rückentitel „E.Pohl – Aus den Anfängen unserer

Breklumer Mission“, 1936 posthum herausgegeben!!

Glücklicherweise fand ich ein weiteres Exemplar in

Neuaufl age von ca. 1980 im Bestand, das ich also im

letzten Moment noch mit in den Umschlag steckte.

Unsere Poststelle hat den Brief befördert, nun warte

ich auf Bestätigung und mindestens eine Tafel Scho-

kolade aus Greifswald.

IRMGARD JÜRGENSEN

PS: Herr X hat sich inzwischen mit einer DVD von

Greifswald bedankt!

Treffer: In der Juli-Septemberausgabe des Korrespondenzblattes von 1935 gibt es einen weiteren Hinweis auf Pastor Pohl.

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Wechsel in der HospizleitungNeuigkeiten aus dem Katharinen Hospiz am Park

Das Katharinen Hospiz am Park hat eine neue Lei-

terin: Hannelore Ingwersen übergab das Amt an

Cornelia Faltermann. Im Rahmen eines Gottesdiens-

tes im Malteser Krankenhaus St. Franziskus-Hospital

erhielt Frau Faltermann symbolisch eine Kerze mit

dem Abbild Katharina von Sienas aus den Händen

ihrer Vorgängerin. Anschließend dankten die Redner

vor 130 geladenen Gästen in der Geriatrischen Tages-

klinik Frau Ingwersen für ihr langjähriges Schaffen im

Katharinen Hospiz und wünschten Frau Faltermann

Alles Gute und Gottes Segen für ihre neuen Aufga-

ben.

Frau Faltermann ist Psychologin und war in den

vergangenen Jahren auf der Palliativstation am

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel

tätig. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Leiter Ingemar

Nordlund wird Cornelia Faltermann nun das Katha-

rinen Hospiz führen und dabei den bewussten und

würdevollen Umgang mit Sterben, Tod und Trauer in

Flensburg und Umgebung fördern.

Frau Ingwersen wird sich nach 12 Jahren erfolgrei-

cher Arbeit im Katharinen Hospiz am Park zunächst

einen langjährigen Wunsch erfüllen. Ein halbes Jahr

lang wird sie in einer Wohngemeinschaft eines Exer-

zitienhauses leben. Im April 2009 kommt sie als Mit-

arbeiterin des Ambulanten Kinderhospizdienstes in

Teilzeit zu uns zurück – worüber wir uns sehr freuen!

Auszeichnung für die ambulante Palliativversorgung

Im September dieses Jahres wurde erstmalig durch

die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin der

von der Grünenthal GmbH gestiftete und mit 15.000

Euro dotierte Anerkennungs- und Förderpreis „Am-

bulante Palliativversorgung“ an drei Träger aus den

Cornelia Faltermann (li.) löste Hannelore Ingwersen als neue Hospizleiterin ab. Foto: Eick

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Seite 27

Bereichen ambulant und stationär basierte Palliativ-

versorgung, sowie pädiatrische Palliativversorgung

verliehen. Das Katharinen Hospiz am Park erhielt den

Preis für seine stationär basierte ambulante Palliativ-

versorgung.

Palliative Care Beratung

Bereits seit über 16 Jahren werden vom Katharinen

Hospiz schwerkranke Menschen auf der Palliativsta-

tion begleitet. Darüber hinaus stehen im häuslichen

Bereich und in Pfl egeheimen Schwestern des Ambu-

lanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes zur so

genannten Palliative Care-Beratung, sozialrechtlichen

Beratung und psychosozialen Begleitung zur Verfü-

gung. Auch die Ärzte des Katharinen Hospiz führen

neben der Arbeit auf der Palliativstation Hausbe-

suche durch und können z.B. Empfehlungen an

Hausärzte aussprechen. Darüber hinaus besteht die

Möglichkeit der Gesprächsbegleitung für Patienten

und sehr belastete oder trauernde Angehörige durch

hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeiter. Diese

auf der stationären Versorgung basierende ambulan-

te Palliativversorgung wurde als vorbildlich angese-

hen und daher nun ausgezeichnet.

Qualifi zierte Regelversorgung, Krisenmanagement

und ganztägige Notfallbereitschaft

Ausgangspunkt für die Verleihung des Preises im

Bereich der ambulanten Versorgung ist, dass bereits

im Dezember 2007 der Gesetzgeber eine neue Richt-

linie verabschiedet hat, die jedem Menschen eine

Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)

zusichert. Dies beinhaltet eine qualifi zierte Regelver-

sorgung, Krisenmanagement und ganztägige Not-

fallbereitschaft. Da jedoch zur Umsetzung der SAPV

Verträge mit den Krankenkassen zu schließen und

sehr hohe Qualifi kationsanforderungen einzuhalten

sind, konnte bundesweit bisher noch keine entspre-

chende Versorgung aufgebaut werden. Die Preisträ-

ger haben mit ihren Konzepten erhebliche Vorarbeit

für die Umsetzung geleistet.

Langwierige Verhandlungen mit den Krankenkassen

In Schleswig-Holstein arbeiten derzeit 14 Projekt-

gruppen gemeinsam daran, die notwendigen Verträ-

ge mit den Krankenkassen zu schließen. Die Ver-

handlungen sind jedoch langwierig, so dass es für die

Hausärzte immer noch nicht möglich ist, Verordnun-

gen für SAPV auszustellen. Solange die Spezialisierte

Ambulante Palliativversorgung noch nicht geregelt

ist, bleibt das vielfältige Angebot des Katharinen

Hospizes am Park in der bewährten Form bestehen.

An der konkreten Gestaltung der SAPV in und um

Flensburg arbeitet das Projektteam im Katharinen

Hospiz am Park weiter.

THOMAS SCHWEDHELM

� Thomas Schwedhelm ist Geschäftsführer des

Katharinen Hospizes am Park

Impressum: Korrespondenzblatt Nr. 42, Ev.-Luth. Diakonissenanstalt zu Flensburg, Knuthstraße 1, 24939 Flensburg Verantwortlich: Frank Schlicht, RektorRedaktion + Gestaltung: Ole MichelÖffentlichkeitsarbeit DIAKO Tel. 0461 / 812- 2098, [email protected]. Alle in den Ausführungen angegebenen Personenbezeichnungen gelten sowohl für die weibliche als auch für die männliche Form.

Wir freuen uns über Ihre Spende: Nospa, Konto: 79960, BLZ: 217 500 00Wenn Sie möchten, tragen Sie bitte einen bestimmten Verwendungszweck ein, damit Ihre Spende dort ankommt, wo Sie es wünschen. Herzlichen Dank!

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Heiligabend 15:00 Uhr Christvesper im Albertinenstift P. Schlicht

Heiligabend 15:00 Uhr Christvesper im Hospiz Pn. Dinse

Heiligabend 15:00 Uhr Engelchorsingen

auf den Krankenhaus-Stationen Pastorinnen + DIAKO-Kantorei

Heiligabend 15:30 Uhr Christvesper im GAH-Stift Matthias Schopf

Heiligabend 16:30 Uhr Christvesper im Haus Pniel S. Irja Petermann

Heiligabend 16:30 Uhr Christvesper in der DIAKO-Kirche P. Schlicht + DIAKO-Kantorei

Do. 25. Dez. 10:00 Uhr Gottesdienst mit Abendmahl Pn. Köppen

Fr. 26. Dez. 10:00 Uhr Andacht mit Lesungen

und Weihnachtsliedersingen Pn. Singhofen

So. 28. Dez. 10:00 Uhr Abendmahlsgottesdienst Pn. Singhofen

Di. 30. Dez. 09:30 Uhr Abendmahl und Jahresschluss im Haus Pniel P. Schlicht

Mi. 31. Dez. 10:00 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst im Albertinenstift P. Schlicht

Mi. 31. Dez. 15:30 Uhr Jahresschluss-Andacht im GAH-Stift Matthias Schopf

Mi. 31. Dez. 16:30 Uhr Jahresschluss-Gottesdienst in der DIAKO-Kirche P. Schlicht

Do. 01. Jan. 10:00 Uhr Neujahrs-Gottesdienst Pn. Köppen

Ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr wünschen wir allen unseren Patientinnen und Patienten und allen, die uns sonst auf unterschiedliche Weise verbunden sind!Herzlich laden wir zu unseren Gottesdiensten zu Weihnachten und zum Neuen Jahr ein: