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Verlust der Artenvielfalt Die Klimakrise und das Artensterben sind eng miteinander verbunden. Durch die höheren Temperaturen auf dem Land und im Wasser sowie durch weiteres Zutun des Menschen nimmt der Druck auf die Arten zu. nextseason.at Die „grünen Lungen” der Erde Der Ausbau der Wasserkraft an noch unverbauten Flussabschnitten kann die biologische Vielfalt beeinträchtigen. 17 Ebenso können Wälder als wichtige CO 2 -Speicher und Lebensräume verloren gehen, wenn Holz als Bau- und Brennstoff übermäßig stark genutzt wird oder für den Anbau von Energiepflanzen ökologisch wertvolle Flächen verbraucht werden. 18 Zielkonflikte Von der Temperaturerhöhung ist in Österreich insbesondere die Alpenflora oberhalb der Waldgrenze betroffen. Viele Pflanzenarten ziehen sich in kühlere, höher gelegene Gebiete zurück. 14 Hinzu kommt, dass heimische Arten aufgrund wärmerer Klimabedingungen und der damit verbundenen Ausbreitung invasiver Arten verdrängt werden. 15 Druck auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt Aufgrund der Erwärmung der Ozeane und deren Versauerung sind viele Tierarten im Meer bedroht. Insbesondere Korallen werden bei einer globalen Erwärmung von 2 °C nahezu komplett verschwinden. Schon jetzt bleichen sie aus und ihre Vorkommen gehen drastisch zurück. 10 Dadurch werden auch ganze maritime Nahrungsnetze geschädigt. 11 Korallenriffe - Bedrohte Vielfalt 4 Zitate 1 eigene Darstellung, Daten basieren auf WWF International, 2008, S. 5ff., und WWF International, 2018, S. 38, Kartengrundlage: © Silvia Natalia - stock.adobe.com 2 vgl. IUGS, 2019 3 vgl. IPBES, 2019, S. 3f. 4 vgl. APCC, 2014, S. 819 5 © Richard Carey - stock.adobe.com 6 vgl. WWF International, o. J. 7 vgl. IPBES, 2019, S. 3, 12 8 vgl. IPCC, 2014, S. 70 9 © Jack - stock.adobe.com 10 vgl. IPCC, 2018, S. 230 11 vgl. IPCC, 2018, S. 226f. 12 © Yevhenii - stock.adobe.com 13 vgl. APCC, 2014, S. 948 14 vgl. APCC, 2014, S. 37, 468 15 vgl. APCC, 2014, S. 37, 948f. 16 © M.Pellinni - stock.adobe.com 17 vgl. APCC, 2014, S. 110, 819 18 vgl. APCC, 2014, S. 808f., 819, 821 THG … Treibhausgase Hintergrundbild: © Alexander - stock.adobe.com Der Mensch ist im Anthropozän der bestimmende – gestaltende und zerstörende – Einflussfaktor auf dem Planeten. 2 Er trägt maßgeblich zum weltweiten Artensterben bei. 3 Neben der Zerstörung und Verschmutzung von Ökosystemen erhöht die Klimakrise indirekt den Druck auf die Ökosysteme. Insbesondere stellen die erforderliche Wanderungs- und Anpassungsgeschwindigkeit aufgrund der überdurchschnittlich schnellen Klimaveränderung eine große Herausforderung für viele Arten dar. 4 „Prioritätsorte“ des WWF beherbergen die außergewöhnlichsten Ökosysteme und Habitate +4,5 °C globaler Temperatur- anstieg Artenverlust an Prioritätsorten +2 °C globaler Temperatur- anstieg Artenverlust an Prioritätsorten Globales Artensterben Klimakrise als Bedrohung für die Biodiversität 1 Der WWF hat „Prioritätsorte“ identifiziert, die besonders artenreiche Ökosysteme der Erde beherbergen, und warnt, dass bis zu 50 % aller Arten in diesen Regionen vom Aussterben bedroht sind, wenn der Klimakrise nicht begegnet wird. Die dargestellten Arten stehen nur stellvertretend für viele andere. Brandrodung im Amazonas-Regenwald 5 Immer mehr Regenwaldfläche geht für die Landwirtschaft und andere Nutzungen verloren. Korallenbleiche 9 Das Ragweed 12 Korallenriff vor und nach der Bleiche aufgrund zu hoher Wassertemperatur. Einige der invasiven Arten stellen ein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar, z. B. das Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) hinsichtlich Allergien. 13 16 Der Amazonas-Regenwald gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme der Landoberfläche. 6 Er beheimatet Arten, deren natürliche Inhaltsstoffe z. B. für die Medizin relevant sind. 7 Gleichzeitig ist er eine der „grünen Lungen“ der Erde und ein wichtiger CO 2 -Speicher. Damit ist der Regenwald für das globale Klimasystem besonders bedeutsam. 8 Der Rückgang der Waldfläche durch Brandrodung und andere Landnutzungsänderungen, z. B. durch die Landwirtschaft, setzt große Mengen an THG frei. KLIMAKRISE & BEWUSSTSEINSWANDEL - Eine Plakat-Ausstellung zur gleichnamigen Ringvorlesung im SS 2020 sustainability4u.uni-graz.at

+4,5 °C +2 °C - uni-graz.at

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Page 1: +4,5 °C +2 °C - uni-graz.at

Verlust der ArtenvielfaltDie Klimakrise und das Artensterben sind eng miteinander verbunden. Durch die höheren Temperaturen auf dem Land und im Wasser

sowie durch weiteres Zutun des Menschen nimmt der Druck auf die Arten zu.

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Die „grünen Lungen” der Erde

Der Ausbau der Wasserkraft an noch unverbauten Flussabschnitten kann die biologische Vielfalt beeinträchtigen.17 Ebenso können Wälder als wichtige CO2-Speicher und Lebensräume verloren gehen, wenn Holz als Bau- und Brennstoff übermäßig stark genutzt wird oder für den Anbau von Energiepflanzen ökologisch wertvolle Flächen verbraucht werden.18

Zielkonflikte

Von der Temperaturerhöhung ist in Österreich insbesondere die Alpenflora oberhalb der Waldgrenze betroffen. Viele Pflanzenarten ziehen sich in kühlere, höher gelegene Gebiete zurück.14 Hinzu kommt, dass heimische Arten aufgrund wärmerer Klimabedingungen und der damit verbundenen Ausbreitung invasiver Arten verdrängt werden.15

Druck auf die heimische Tier- und

Pflanzenwelt

Aufgrund der Erwärmung der Ozeane und deren Versauerung sind viele Tierarten im Meer bedroht. Insbesondere Korallen werden bei einer globalen Erwärmung von 2 °C nahezu komplett verschwinden. Schon jetzt bleichen sie aus und ihre Vorkommen gehen drastisch zurück.10 Dadurch werden auch ganze maritime Nahrungsnetze geschädigt.11

Korallenriffe - Bedrohte Vielfalt

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Zitate1 eigene Darstellung, Daten basieren auf WWF International, 2008, S. 5ff., und WWF International, 2018, S. 38, Kartengrundlage: © Silvia Natalia - stock.adobe.com2 vgl. IUGS, 20193 vgl. IPBES, 2019, S. 3f.4 vgl. APCC, 2014, S. 8195 © Richard Carey - stock.adobe.com6 vgl. WWF International, o. J.7 vgl. IPBES, 2019, S. 3, 128 vgl. IPCC, 2014, S. 709 © Jack - stock.adobe.com10 vgl. IPCC, 2018, S. 23011 vgl. IPCC, 2018, S. 226f.12 © Yevhenii - stock.adobe.com13 vgl. APCC, 2014, S. 94814 vgl. APCC, 2014, S. 37, 46815 vgl. APCC, 2014, S. 37, 948f.16 © M.Pellinni - stock.adobe.com17 vgl. APCC, 2014, S. 110, 81918 vgl. APCC, 2014, S. 808f., 819, 821THG … TreibhausgaseHintergrundbild: © Alexander - stock.adobe.com

Der Mensch ist im Anthropozän der bestimmende – gestaltende und zerstörende – Einflussfaktor auf dem Planeten.2 Er trägt maßgeblich zum weltweiten Artensterben bei.3 Neben der Zerstörung und Verschmutzung von Ökosystemen erhöht die Klimakrise indirekt den Druck auf die Ökosysteme. Insbesondere stellen die erforderliche Wanderungs- und Anpassungsgeschwindigkeit aufgrund der überdurchschnittlich schnellen Klimaveränderung eine große Herausforderung für viele Arten dar.4

„Prioritätsorte“ des WWF

beherbergen die außergewöhnlichstenÖkosysteme und Habitate

+4,5 °Cglobaler

Temperatur-anstieg

Artenverlust anPrioritätsorten

+2 °Cglobaler

Temperatur-anstieg

Artenverlust anPrioritätsorten

Globales Artensterben

Klimakrise als Bedrohung für die Biodiversität1

Der WWF hat „Prioritätsorte“ identifiziert, die besonders artenreiche Ökosysteme der Erde beherbergen, und warnt, dass bis zu 50 % aller Arten in diesen Regionen vom Aussterben

bedroht sind, wenn der Klimakrise nicht begegnet wird. Die dargestellten Arten stehen nur stellvertretend für viele andere.

Brandrodung im Amazonas-Regenwald5

Immer mehr Regenwaldfläche geht für die Landwirtschaft und andere Nutzungen verloren.Korallenbleiche9

Das Ragweed12

Korallenriff vor und nach der Bleiche aufgrund zu hoher Wassertemperatur.

Einige der invasiven Arten stellen ein Gesundheitsrisiko für den Menschen dar, z. B. das Ragweed (Ambrosia artemisiifolia) hinsichtlich Allergien.13

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Der Amazonas-Regenwald gilt als eines der artenreichsten Ökosysteme der Landoberfläche.6 Er beheimatet Arten, deren natürliche Inhaltsstoffe z. B. für die Medizin relevant sind.7 Gleichzeitig ist er eine der „grünen Lungen“ der Erde und ein wichtiger CO2-Speicher. Damit ist der Regenwald für das globale Klimasystem besonders bedeutsam.8 Der Rückgang der Waldfläche durch Brandrodung und andere Landnutzungsänderungen, z. B. durch die Landwirtschaft, setzt große Mengen an THG frei.

KLIMAKRISE & BEWUSSTSEINSWANDEL - Eine Plakat-Ausstellung zur gleichnamigen Ringvorlesung im SS 2020

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