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Es ist ein Lock-Angebot, im positiven Sinne. Eine limitierte Anzahl des Klangschalen-Resonatoren Jubiläums- Set von Franck Tchang, zu dem die neuen Phasen-Korrektoren gehören, bietet Thomas Fast zu einem Preis an, der breites Interesse wecken dürfte. Gesehen habe ich es auf der HighEnd, aufgestellt in einer Vitrine bei FastAudio, versehen mit einem Preisschild, wel- ches in etwa sagte: statt 920 Euro, jetzt zum Aktionspreis von 499 Euro. Wer sich jemals mit dem Thema Klangschalen beschäftigte, weiß es: Die Teile sind teuer und in ihrer Funktion physikalisch kaum oder gar nicht erklärbar. Das macht skeptisch. Die physikalische, technische und akustische Beweisführung fehlt uns Audiophilen jedoch auch bei vielerlei anderen Bauteilen unserer HiFi-Anlagen. Ich erinnere hier nur an Kabel. Egal, denn letztlich entscheiden wir selber, inwieweit wir nachvollziehbare Klangverbesserungen erzielen können und wie viel uns die dann wert sind. Dabei weiß der erfahrene Hörer, dass Vorsicht geboten ist, wenn tonale Veränderungen eintreten. Wohl jeder von uns ist schon dem berüchtigten Aha-Effekt aufgesessen, der sich dann nach späterem Rückbau als Irrtum im musikalischen Sinne entlarvte. Über den Hintergrund von Franck Tchangs Klangschalen-Resonatoren ist in den 15 Jahren, seit dem es sie gibt und die nun der Anlass für dieses Jubiläumsangebot sind, viel geschrieben worden. Auch in den Reihen dieses Magazins gibt es zwei ausführliche Betrachtungen dazu. Die erste reicht zurück in die Zeit, als unser jetziger Herausgeber Dirk Sommer als Chefredakteur für die schon damals angesehene Image-HiFi schrieb. Sein Erlebnis mit Franck Tchang und seinen Resonatoren schilderte er in Heft 1/2004. Einige Zeit später äußerte Reinhold Martin bei Hifistatement sehr um- fassend seine Einschätzung der Acoustic System Resonatoren und sprach von einer „Transformation seines Hörraums zum Konzertsaal“. Ich spare mir hier die Wiederholung der Beschreibungen und diversen Erklärungsversuche, über die Geschrieben von Wolfgang Kemper Acoustic System Resonatoren und Phase Correctors

Acoustic System Resonatoren und Phase Correctors · 2019-03-04 · Eva Cassidy, besonders ihr gefühlvolles „Stormy Monday“ aus ihrem Album Live At Blues Alley, wurde viel glaubwürdiger

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Page 1: Acoustic System Resonatoren und Phase Correctors · 2019-03-04 · Eva Cassidy, besonders ihr gefühlvolles „Stormy Monday“ aus ihrem Album Live At Blues Alley, wurde viel glaubwürdiger

Es ist ein Lock-Angebot, im positiven Sinne. Eine limitierte Anzahl des Klangschalen-Resonatoren Jubiläums-Set von Franck Tchang, zu dem die neuen Phasen-Korrektoren gehören, bietet Thomas Fast zu einem Preis an, der breites Interesse wecken dürfte.

Gesehen habe ich es auf der HighEnd, aufgestellt in einer Vitrine bei FastAudio, versehen mit einem Preisschild, wel-ches in etwa sagte: statt 920 Euro, jetzt zum Aktionspreis von 499 Euro. Wer sich jemals mit dem Thema Klangschalen beschäftigte, weiß es: Die Teile sind teuer und in ihrer Funktion physikalisch kaum oder gar nicht erklärbar. Das macht skeptisch. Die physikalische, technische und akustische Beweisführung fehlt uns Audiophilen jedoch auch bei vielerlei anderen Bauteilen unserer HiFi-Anlagen. Ich erinnere hier nur an Kabel. Egal, denn letztlich entscheiden wir selber, inwieweit wir nachvollziehbare Klangverbesserungen erzielen können und wie viel uns die dann wert sind. Dabei weiß der erfahrene Hörer, dass Vorsicht geboten ist, wenn tonale Veränderungen eintreten. Wohl jeder von uns ist schon dem berüchtigten Aha-Eff ekt aufgesessen, der sich dann nach späterem Rückbau als Irrtum im musikalischen Sinne entlarvte.

Über den Hintergrund von Franck Tchangs Klangschalen-Resonatoren ist in den 15 Jahren, seit dem es sie gibt und die nun der Anlass für dieses Jubiläumsangebot sind, viel geschrieben worden. Auch in den Reihen dieses Magazins gibt es zwei ausführliche Betrachtungen dazu. Die erste reicht zurück in die Zeit, als unser jetziger Herausgeber Dirk Sommer als Chefredakteur für die schon damals angesehene Image-HiFi schrieb. Sein Erlebnis mit Franck Tchang und seinen Resonatoren schilderte er in Heft 1/2004. Einige Zeit später äußerte Reinhold Martin bei Hifi statement sehr um-fassend seine Einschätzung der Acoustic System Resonatoren und sprach von einer „Transformation seines Hörraums zum Konzertsaal“. Ich spare mir hier die Wiederholung der Beschreibungen und diversen Erklärungsversuche, über die

Geschrieben von Wolfgang Kemper

Acoustic System Resonatoren und Phase Correctors

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an den genannten Stellen einiges geschrieben steht. In den Berichten kann man sich auch ein Bild von den Kosten machen, die entstehen, wenn man sich auf eine größere Lösung aus dem Hause von Franck Tchang einlässt. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, meine auch nicht. Hinzu kommt die subjektive Schwierigkeit, die richtigen Material-Konfi gurationen zu wählen, wenn man keinerlei Erfahrung hat. Die Herren Sommer und Martin bekamen ihre Sets seinerzeit von fachkundiger Seite installiert. Inzwischen bietet allerdings der FastAudio Vertrieb Besitzern eines iPhones mithilfe geeigneter Software eine Installation-Unterstützung vor Ort per Telefon. Das ist hilfreich und Grund zur Freude, weil unkompliziert. Bleibt das Problem mit den Euros. Die 499 Euro für das Jubiläum-Set sind eine Hürde, die viele von uns bereit sind zu nehmen, wenn sie dafür etwas nachvollziehbar Gutes bekommen. Um was handelt es sich also? Das Jubiläum-Set beinhaltet zwei Klangschalen-Resonatoren, und zwar die Modelle Basic und Silver. Diese allein stehen schon mit 570 Euro in der Preisliste von FastAudio. Zu dem enthält das Jubiläums-Set vier der brandneuen Phasen Korrektoren. Komplett wird das Set künftig 966 Euro kosten, so Thomas Fast. Da ist man geneigt, die Feiertags-Off erte zu nutzen und das Angebot zu probieren. Genau deshalb habe ich auf der HighEnd das Set geordert. Per Email erhielt ich parallel zur Lieferung eine Anweisung zum Umgang mit den sechs Bausteinen (zwei Resonatoren, vier Phasen-Kor-rektoren). Ich möchte an dieser Stelle auf einen Test aus dem vergangenen Jahr hinweisen. Dort habe ich mich mit dem Zilplex Acoustic Adaption System beschäftigt. Es handelte sich ebenfalls um ein Klangschalen-Komplettset und bot mir die Möglichkeit, nach Bedienungsanleitung vorzugehen und die Wirkung zu ermitteln. Ich habe also grundsätzliche Erfahrung mit dieser Art von Tuning undauch noch einige Erinnerungen an die klanglichen Auswirkungen von damals.

Die Phasen-Korrektoren möchte ich kurz beschreiben, da sie brandneu sind. Auf den ersten Blick ähneln sie den Trägern der Klangschalen. Jedoch sind sie nicht mit zwei Türkisen, sondern nur einem ausgestattet. Auch wirkt ihr Oberfl ächen-Finish nicht so fein. Es sind Werkzeugspuren erkennbar. Das wird nicht stören, da sie ohnehin meist unsichtbar am Boden platziert werden und erst beim Staubsaugen optisch wieder auff allen. Die Korrektoren bestehen aus Ahorn, sind innen hohl und ein wenig dicker als die Schalenträger. Von hinten erkennt man deutlich einen eingetriebenen Kupferstift. Eine winzige Öff nung ist oben und unten im Holz erkennbar. Auch Thomas Fast konnte mir nicht sagen, wie die Phasen-Korrektoren aufgebaut sind oder zu funktionieren gedacht sind. Dies Geheimnis bewahrt Herr Tchang. Aber die Wirkung der korrektoren sei nicht zu überhören, meinte Thomas Fast. Und damit sollte er auch Recht behalten.

Ich installierte nach Anleitung das komplette Set. Dort gibt es ein paar Variationsmöglichkeiten. Mein Start war der Grundaufbau, nämlich der Basic-Resonator mit nach vorn geneigter Kupferschale mittig hinter den Boxen auf dem Fuß-boden dicht an der Wand, einfach hingestellt. Den Silber Resonator befestigte ich mit dem beiliegenden Bostik-Kleber (der übrigens problemlos wieder zu entfernen war und keinerlei Spuren hinterließ) über dem Basic, circa zehn Zenti-meter unterhalb der Zimmerdecke. Ihn konnte ich beim Musikhören also stets sehen. Zwei der Phasen Korrektoren

DIESE ZWEI RESONATOREN MIT KUPFER- UND SILBER-SCHÄLCHEN SIND ALTE BEKANNTE UND ALLEIN SCHON TEURER ALS DAS

JUBILÄUMS-SET

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platzierte ich mit dem Türkis nach innen zeigend hinter den Lautsprechern etwa auf halber Strecke zwischen Wand und Box. Den dritten setzte ich mittig in der Flucht der beiden ersten, Türkis nach vorn zeigend, auf den Boden, also in einer Linie mit der Basic Klangschale, vom Hörplatz betrachtet. Der vierte Phasenkorrektor fand seinen Bestimmungsort in derselben Linie an der Wand hinter dem Hörplatz. Für die gesamte Installation des Acoustic System Sets vergingen weniger als zehn Minuten – brav der Anleitung von Thomas Fast folgend.

Die Klangveränderung war unüberhörbar, und zwar unzweifelhaft eine Verbesserung. Denn das Klanggeschehen fo-kussierte sich klar und standfest. Der Raum öff nete sich leicht nach hinten, und Stimmen wurden realistischer positio-niert, klangen vor allem weniger diff us. Eva Cassidy, besonders ihr gefühlvolles „Stormy Monday“ aus ihrem Album Live At Blues Alley, wurde viel glaubwürdiger dargestellt, nämlich mit mehr Körper und besserer Ortbarkeit. Dieses Album

DIE VIER PHASEN-KORREKTOREN SIND EINFACHER IM FINISH ALS DIE SICHTBAR ANZUBRINGENDEN RESONATOREN

DIES ALLES GIBT ES FÜR EINE BEGRENZTE ZEIT ZUM JUBILÄUMS-PREIS VON 499 EURO

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hatte ich auch seinerzeit beim Test des Zilplex-Sets gehört und eine verbesserte Performance wahrgenommen. Im Unterschied zum Set aus den Niederlanden verändert sich bei den Bausteinen Franck Tchangs die tonale Balance nicht. Ein Zugewinn an Musikalität wird vor allem deutlich im Bass. Der wird exakter und etwas explosiver, was den Spaß beim Hören steigert. Unabhängig vom musikalischen Programm und der Lautstärke sind das Mehr an Genauigkeit im Bass und die bessere Fokussierung auf der Klangbühne der evidenteste Gewinn. Eine alternative Platzierung des silber-nen Klangschälchens, nämlich statt vorn oben jetzt hinter dem Hörplatz oben, brachte zusätzlich Licht ins Klangbild, kostete aber die Griffi gkeit von Eva Cassidy´s Stimme. Vielleicht Geschmacksache, von mir aber klar bevorzugt: Silber nach vorn und standfeste Stimme. Auch die Positionierung der Phasen-Korrektoren hinter den Lautsprechern habe ich verändert, aber keinen Vorteil zur Grundaufstellung wahrgenommen. Also blieb es bei dieser. Nachvollziehbar war eine Veränderung der Neigung der Schale im Basic-Resonator. Auch hier gefi el mir die empfohlene Neigung nach vorn in meinem Raum am besten.

STATEMENTFür 499 Euro ist das Jubiläum Set von Acoustic System allemal einen Versuch wert, in die Welt der Klangschalen hineinzuhorchen. Wer es nicht probiert, wird eine Erfahrung ärmer bleiben. Was ich nicht weiß…

GEHÖRT MIT

GEHÖRT MITComputer Apple MacMini / OS X 10.6.8 / Amarra 2.4 /Antelope Zodiac plus, Aualic VegaCD-Player Primare DVD 30 /Antelope Zodiac plus, Auralic VegaPhono Kenwood KD-990 mit Kunststeinaufl age, Benz-Micro Glider L2, Primare R-20 Vorverstärker T+A P-10 mit Audioplan Sicomin RöhrendämpfernEqualizer für Bass LA-Audio EQ 231GEndstufen Primare A-32 (2 x) für Bass, Spectral DMA 100 S mit Enacom für Mittelhochton, oder Air Tight ATM-3 mit Audioplan Sicomin RöhrendämpfernLautsprecher Triangle Magellan Grand Concerto sw2 (Bi-Amping)Zubehör Audioquest Diamond und Carbon USB, Inakustik Black&White NF-1302, Mogami 2549, QED Genesis Silver Spiral mit Enacom LS, Audioquest GO-4, MudrAkustik Max Netzleiste, Mudra und Audioquest NRG-X2 Netzkabel, AHP Reinkupfer-Sicherungen, Groneberg WandsteckdosenMöbel Creaktiv Audio mit Absorberböden

HERSTELLERANGABEN

Acoustic System Resonatoren und Phase Correctors

Preis 920 Euro, limitiert jetzt für 499 Euro pro Set

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