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11. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht Aktuelle Aspekte der Reform des EU-Medizinprodukterechts Dr. Matthias Neumann Referat 119 Medizinproduktesicherheit Bundesministerium für Gesundheit

Aktuelle Aspekte der Reform des EU-Medizinprodukterechts · 10.09.2012 · 11. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht Aktuelle Aspekte der Reform des EU-Medizinprodukterechts

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11. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht

Aktuelle Aspekte der Reform des

EU-Medizinprodukterechts

Dr. Matthias Neumann

Referat 119 Medizinproduktesicherheit

Bundesministerium für Gesundheit

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1. Hintergrund

2. Stand nach dem EPSCO Rat am 19. Juni 2015

3. Was ist grundsätzlich eine zukünftige Verbesserung der MP-Regulation?

4. Mögliche Probleme in der zukünftigen Anwendung der vorgeschlagenen Regelungen

5. Wie geht es weiter?

Gliederung

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Langjährige Expertendiskussionen über

Weiterentwicklung der MP-Richtlinien nach der RL

2007/47/EU

Vor Veröffentlichung der Vorschläge der KOM geschah

der PIP- Skandal im Dezember 2011

Riesige Diskussionen über die Sicherheit von MP

Kommissar Dalli reagiert mit einem Aktionsplan

dann endlich….

Kurze Historie

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26. September 2012: KOM veröffentlicht Entwürfe von zwei EU-

Verordnungen

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Ziele

http://ec.europa.eu/health/medical-

devices/files/revision_docs/com_2012_540_revision_de.pdf

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2. DIE NOTWENDIGKEIT SICHERER, TRANSPARENTER UND

NACHHALTIGER RECHTSVORSCHRIFTEN

2.1. Die Rechtsvorschriften – Grundlage für sichere, wirksame und

innovative Medizinprodukte und In-vitro-Diagnostika

Geeignete Rechtsvorschriften sind unabdingbar, um das größtmögliche

Maß an Gesundheitsschutz und effektiver Innovation sicherzustellen. Sie

sind zudem notwendig für das reibungslose Funktionieren des

Binnenmarkts, der eine wichtige Voraussetzung für Wachstum und die

Schaffung von Arbeitsplätzen sowie für die Effizienz des Außenhandels der

Europäischen Union darstellt.

Geeignete Rechtsvorschriften

• vermitteln den Patienten, Verbrauchern und Angehörigen der

Gesundheitsberufe Vertrauen in die Produkte, die sie möglicherweise täglich

verwenden;

• ermöglichen es der Industrie, sichere, wirksame und innovative Produkte

schnell und effizient auf den Markt zu bringen;

• verbessern die Fähigkeit innovativer Unternehmen, Investoren anzuziehen,

Kostenschätzungen vorzunehmen und Verfahren zu antizipieren.

Anspruch und Wirklichkeit

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In den vergangenen 20 Jahren wurde durch die Richtlinie über

Medizinprodukte und die Richtlinie über In-vitro-Diagnostika im

Großen und Ganzen sichergestellt, dass in der Europäischen Union

sichere, zuverlässige und qualitativ hochwertige Produkte zur

Verfügung standen. Sie haben die nötige Flexibilität gewährleistet,

damit der Diversität der Produkte und deren kurzem Lebenszyklus

Rechnung getragen werden konnte, und sich als hilfreiche

Rahmenregelungen für Innovationen sowie für kleine und mittlere

Unternehmen erwiesen.

Diese Praxis muss aufrechterhalten und weiterentwickelt werden.

Die Umwandlung von Forschungserkenntnissen und Erfindungen in

sichere, wirksame und innovative Produkte, die schnellstmöglich zu

den Patienten, Verbrauchern und Angehörigen der

Gesundheitsberufe gelangen, ist von größter Bedeutung, und zwar

vor allem für die öffentliche Gesundheit, aber auch für das

Wirtschaftswachstum, die Entwicklung der betreffenden Branchen,

deren Wettbewerbsfähigkeit und die Schaffung neuer Arbeitsplätze.

Anspruch und Wirklichkeit

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Anspruch und Wirklichkeit

Straßburg, 19 Mai 2015 - Europäische Kommission - Pressemitteilung

„Agenda für bessere Rechtsetzung: Mehr Transparenz und Kontrolle für

eine bessere EU-Gesetzgebung“

Der Erste Vizepräsident, Frans Timmermans, erklärte dazu:

„Diese Kommission ist entschlossen, das zu ändern, was die Union tut

und wie sie es tut. Bessere Rechtsetzung gehört deswegen zu unseren

Hauptprioritäten. Wir nehmen die Sorgen von Bürgerinnen und Bürgern

sowie von Unternehmen, insbesondere KMU, ernst, dass Brüssel nicht

immer Vorschriften erlässt, die sie verstehen oder anwenden können.“

„Wir müssen die Auswirkungen von Rechtsvorschriften bereits im

Entwurfsstadium rigoros bewerten – dazu gehören auch substanzielle

Änderungen, die während des Gesetzgebungsprozesses

vorgenommen werden –, damit fundierte und faktengestützte politische

Entscheidungen getroffen werden können.“

http://europa.eu/rapid/press-release_IP-15-4988_de.htm

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EP hat am 22. Oktober 2013 „beschlossen“:

342 Änderungsanträge zum Kommissionsvorschlag über die

Medizinprodukte-Verordnung und 260 Änderungsanträge zum

Kommissionsvorschlag über die IVD-Verordnung

Das EP formell seine legislativen Entschließungen erst am 2. April

2014 angenommen und somit seine erste Lesung abgeschlossen

Erst nach den EP Wahlen im Mai 2014 hat der federführende ENVI-

Ausschuss am 5. November 2014 der Berichterstattern das Mandat

zu sog. Triolog-Gesprächen mit dem Rat erteilt

Rückblick - EP

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Rückblick - Rat

Ratsarbeitsgruppe „Arzneimittel und Medizinprodukte“ (RAG)

verhandelt die beiden Dossiers seit Oktober 2012

Unter folgenden Präsidentschaften wurde das Papier diskutiert:

Zypern (2012)

Irland (1. Hj. 2013

Litauen (2. Hj. 2013)

Griechenland (1. Hj. 2014)

Italien (2. Hj. 2014)

Lettland (1. Hj. 2015)

Ergebnis:

Nach mehr als 50 Ratsarbeitsgruppenmeetings mehreren Experten

und Attachè-meetings

Am 19.5. 2015 partielle Ausrichtung des Rates

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Ordentliches EU-Gesetzgebungsverfahren

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EP am 02.04.14?

Rat berät

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Kapitel und Anhänge, mit einer ausreichenden Qualität

Kapitel VI – Genehmigung von klinischen Prüfungen von Medizinprodukten

Kapitel IX – Vertraulichkeit, Gebühren, Strafvorschriften, Datenschutz

Kapitel IV – Benannte Stellen (mit Ausnahme von Artikel 35a, der im Zusammenhang mit Kapitel V und VIII, dem Scrutiny-Verfahren und den Expertenpanel diskutiert werden muss und Artikel 36 der im Falle eines Fehlers einer Benannten Stelle zu einer Unterversorgung der Bevölkerung mit Medizinprodukten führen könnte)

Kapitel V - Konformitätsbewertungsverfahren (mit Ausnahme von Artikel 44 und 42 (Scrutiny-Verfahren)

Anhang II – Technische Dokumentation

Anhang IIa - Technische Dokumentation der Marktbeobachtung durch den Hersteller

Anhang III – Konformitätserklärung

Anhang IV – CE- Zeichen

Anhang VI - Anforderungen an Benannte Stellen

Anhang XI - Sonderanfertigungen

Anhang XII - Zertifikate

Anhang XIII - Klinische Bewertung

Anhang XIV - Klinische Prüfungen

Anhang XV - Produkte ohne medizinische Zweckbestimmung

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Grundsätzlich begrüßenswerteEinzelregelungen (mit noch

korrigierbaren Fehlern)

1. Kapitel III – UDI und EUDAMED

2. Klinische Bewertung

3. Qualitätsmanagementsystem

4. Benannte Stellen

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„zentrale“ Registrierung:

aller Medizinprodukte (ca. 15 Angaben + Summary Report on safety and performance) für Klasse III und Implantate +Periodic safety update reports)

aller Prüfbescheinigungen (Zertifikate)

aller klinischen Prüfungen (+zentrale und dezentrale Antragsstellung + alle Abschlußberichte)

aller Vorkommnisse und SAE (unerwünschte Ereignisse während klinischer Prüfungen)

aller Marktbeobachtungsaktivitäten (+behördliche Information zu allen Risiken bei Medizinprodukten)

Anträge auf Konformitätsbewertungsverfahren (ggf.)

+ Aufbau UDI - Datenbank (mind. 21 Angaben pro Produkt) (so schnell wie möglich)

EU Vorschlag zur Erhöhung der Transparenz im MP-Bereich

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Probleme:

bisherige Erfahrungen mit der heutigen Datenbank „EUDAMED“ lassen erhebliche Zweifel an einer zukünftigen Funktionalität der Datenbanken zweifeln

Eingeplante(s) Ressourcen/Budget für die Entwicklung:

2 FTE der KOM sowie

ca. 2Mio € pro Jahr für die nächsten 7 Jahre

Gleichzeitig müssen nationale Datenbanken für diverse Aufgaben weiter am Leben gehalten werden.

Zielstellung der deutschen Vorschläge:

Vermeidung von regulatorischen Designvorgaben an EUDAMED, die ein sinnvolles Funktionieren des Datenbanksystems unmöglich machen würden

EU Vorschlag zur Erhöhung der Transparenz im MP-Bereich

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Future design of Eudamed

EUDAMEDEuropean Databank on Medical Devices

(as proposed by the European Commission)

Electronic

system

on

Registration

Medical devices / IVDs

economic operators,

incl.

Summary of Safety

and Clinical

Performance

(high risk devices)

Electronic

system

on

UDI

Device Identifier

data elements

Electronic

system

on

Certificates

Certificates issued

by notified bodies

&

Information on

certificates

refused

suspended

reinstated

restricted

withdrawn

Electronic

system

on

Vigilance

Serious incidents

&

Field safety

corrective actions

&

Field safety notices

Electronic

system

on

Market

surveillance

Measures taken

by Member States re.

devices presenting a

risk to health & safety

preventive health

protection measures

Electronic

system

on

Clinical

investigations

Sponsors

(& manufacturers)

description of:

investigational

device,

comparator,

purpose of CI,

status of CI

from COM presentation

CWP on 9.10.2012

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Difficulties of the legal design of EUDAMED in COM proposal

Different players must feed EUDAMED with similar or same

information. (e.g. name/address of the mfr, name of the device,...)

No validation of data nor of actors

There is currently no (real) mechanism foreseen to link the

information between the different EUDAMED-modules

GMDN (or an international nom.) would be the only tool to make (at

least a little) efficient use of the data in EUDAMED

Negative consequences:

Risk of duplication of data

Corruptness of data

Searching for information would be very difficult

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EUDAMEDEuropean Databank on Medical Devices

(as proposed by the European Commission)

Electronic

system

on

Registration

Medical devices / IVDs

economic operators,

incl.

Summary of Safety

and Clinical

Performance

(high risk devices)

Electronic

system

on

UDI

Device Identifier

data elements

Electronic

system

on

Certificates

Certificates issued

by notified bodies

&

Information on

certificates

refused

suspended

reinstated

restricted

withdrawn

Electronic

system

on

Vigilance

Serious incidents

&

Field safety

corrective actions

&

Field safety notices

Electronic

system

on

Market

surveillance

Measures taken

by Member States re.

devices presenting a

risk to health & safety

preventive health

protection measures

Electronic

system

on

Clinical

investigationsSponsors

(& manufacturers)

description of:

investigational

device,

comparator,

purpose of CI,

status of CI

Manufacturer/

ARCANB

Importer

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Future design of Eudamed

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EUDAMEDEuropean Databank on Medical Devices

Electronic system on Registration of Mfr and AR

(Single Registration Number (SRN) and Validation by CA)

Electronic system on UDI (Creation of a Basic UDI DI) Device Identifier

data elements

Electronic

system

on

Certificates

Basic UDI DI

SRN

Electronic

system

on

Vigilance

Basic UDI DI

SRN

Electronic

system

on

Market

surveillance

Basic UDI DI

SRN

Electronic

system

on

Clinical

investigations

Sponsors

SRN

Basic UDI DI

Future design of Eudamed

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Electronic

system

on

Certificates

Electronic

system

on

Vigilance

Electronic

system

on

Market

surveillance

Electronic

system

on

Clinical

Investigations

SRNBasic UDI DI

Future design of Eudamed

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New Registration Process

Part 1 Manufacturers registration

Electronic system on Registration of Mfr and AR

MFR and AR electronic

application (Annex V

Part A)

Validation of the

application by the

Competent Authority

EUDAMED creates a Single

Registration Number (SRN)

which must be used in the

future for identifying the MFR

or AR and all linked

information

SRN

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Electronic system on UDI

Device Identifier

data elements (Annex V Part-B)

New Registration Process

- Part 2 – Devices -

MFR or AR provides

BASIC-UDI-DI related

data (Annex V Part B)

SRN

Class I and Class A(IVD)

MFR/AR

assigns an

Basic UDI-DI

UDI

Issuing

Entities

GS1

HIBBIC

ISBNT

BASIC-UDI-DI

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Electronic system on UDI

Device Identifier

data elements (Annex V Part-B)

SRN

Class IIa,b and

C+B(IVD)Mfr applies for

NB coformity assesssment

MFR/AR

assigns an

Basic UDI-DI

UDI

Issuing

Entities

GS1

HIBBIC

ISBNT BASIC-UDI-DI

MFR or AR provides

BASIC-UDI-DI related

data (Annex V Part B)

SRNNB-Conformity

Assessment

Electronic System

on Certificates

SRN

New Registration Process

- Part 2 – Devices -

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Electronic system on UDI

Device Identifier

data elements (Annex V Part-B)

SRN

Class III and D (IVD)

MFR/AR

assigns an

Basic UDI-DI

UDI

Issuing

Entities

GS1

HIBBIC

ISBNT

BASIC-UDI-DI

MFR and AR provides

BASIC-UDI-DI related

data (Annex V Part B)

SRN

NB-Conformity

Assessment

Electronic System

on Certificates

(Product Certificates)

SRN BASIC-UDI-DIBASIC-UDI-DI

New Registration Process

- Part 2 – Devices -

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EUDAMED und Nationale Datenbanken

EUDAMED

national

database

national

database

mfr

mfr

mfr

mfr

CA

CA

National web-interfaces

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Future design of

Eudamed

EUDAMEDEuropean Databank on Medical Devices

(as proposed by the European Commission)

Electronic system on Registration of Mfr and AR

Electronic system on UDI Device Identifier

data elements

Electronic

system

on

Certificates

Certificates issued

by notified bodies

&

Information on

certificates

refused,

suspended

reinstated

restricted

withdrawn

Electronic

system

on

Vigilance

Serious incidents

&

Field safety

corrective actions

&

Field safety notices

Electronic

system

on

Market

surveillance

Measures taken

by Member States re.

devices presenting a

risk to health & safety

preventive health

protection measures

Electronic

system

on

Clinical

investigations

Sponsors

(& manufacturers)

description of:

investigational

device,

comparator,

purpose of CI,

status of CI

??

Electronic

system

on

Conformity

Assessments

Applications,

Summary

of safety

and performance

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Future design of Eudamed

Electronic system on Registration of Mfr and AR

Electronic system on UDI Device Identifier

data elements

Electronic

system

on

Certificates

Certificates issued

by notified bodies

&

Information on

certificates

refused,

suspended

reinstated

restricted

withdrawn

Electronic

system

on

Vigilance

Serious incidents

&

Field safety

corrective actions

&

Field safety notices

Electronic

system

on

Market

surveillance

Measures taken

by Member States re.

devices presenting a

risk to health & safety

preventive health

protection measures

Electronic

system

on

Clinical

investigations

Sponsors

(& manufacturers)

description of:

investigational

device,

comparator,

purpose of CI,

status of CI

2.

Registrierungs-

Datenbank

Umfangreiche

Informationen

zu

Hersteller n,

Importeuren

und Produkten

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Kapitel VI Anhänge XIII und XIV

Klinische Bewertung- Lifecycle-Prozess

Concept

Clinical evaluation and PMCF process

PrototypePre

clinicalClinical

Manu-

facturingMarketing Use

Obso-

lesence

Concept PrototypeManu-

facturingMarketing Use

Obso-

lesence

Risk management

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Klinische Bewertung

Jetzt als lifecycle Process definiert, der schon in frühester Designphase erste

Überlegungen und Maßnahmen vom Hersteller erfordert.

PART A: CLINICAL EVALUATION

1. To plan, continuously conduct and document a clinical evaluation, a

manufacturer shall establish :

a. establish and update a clinical evaluation plan, which should include at least:

- an identifyication of the general safety and performance requirements that

require support from relevant clinical data;

- a specification of the intended use(s) of the device;

- an clear indication of specified target groups with clear indications and

contraindications;

- a detailed description of intended clinical benefits to patients with

meaningful and specified clinical outcome parameters;

- a specification of methods to be used for examination of qualitative and

quantitative aspects of clinical safety with clear reference to the

determination of residual risks and side effects;

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Klinische Prüfung Klasse III Produkte und Implantate

Die rückläufige Zahl von klinischen Prüfungen ist ein Indikator, dass

die bereits eingeschränkte Möglichkeit auf äquivalente klinische

Daten zu verweisen, von Herstellern und BS missbraucht wird.

-2a. In the case of implantable devices and devices falling within

class III, clinical investigations shall be performed except if the

device has been designed by modifications of a device already

marketed by the same manufacturer if the device modifications has

been scientifically demonstrated by the manufacturer and accepted

by the Nnotified Bbody as being equivalent in accordance to section

A Annex XIII, to the marketed device

-and the clinical investigation is sufficient to demonstrate conformity

with the relevant safety and performance requirements.

-In this case the Notified Body shall check that the PMCF plan is

appropriate and includes post market studies to demonstrate the

safety and performance of the device.

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Qualitätsmanagementsystem

1. Anforderungen an das QMS (insgesamt welche Prozesse müssen mindestens im Unternehmen implementiert werden) werden relativ konkret im Gesetzestext vorgegeben.

2. Neue (?) Prozesse:

1. Klinische Bewertung

2. Risikomanagement

3. Postmarketsurveillance, Post market Clinical Follow-UP

4. UDI …..

5. Aufgaben im Zusammenhang mit EU Vigilanzsystem

6. …

7. …

3. ISO 13485 muss mittelfristig geändert werden oder es wird eine EU-GMP VO geben.

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Benannte Stellen

detaillierte strenge Anforderungen an

Kompetenz, Ausstattung, Verfahren etc. ( z.B.

unangekündigte Audits, Rotation von Auditoren.)

Anforderungen an die Benennenden Behörden

Neues Benennungsverfahren (Einholung einer

unabhängigen qualifizierten Zweitmeinung)

„klinische Überwachung“ der benannten Stellen

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Beispiele für schlechte oder gar fehlende

Einzelregelungen die vor Verabschiedung

der VO noch korrigiert werden müssten

1. Infrastruktur für produktspezifische Anforderungen an

MP und an deren klinische Bewertung/Prüfung

2. Scrutinyverfahren

3. Übergangsvorschriften/Bestandschutz

4. Definitionen, Klassifizierung

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Fehlende Infrastruktur für produkt-

spezifische Anforderungen

Fehlende Infrastruktur zur schnellen Entwicklung von produkt-spezifische

Anforderungen

Problem: Hersteller und Benannte Stellen akzeptieren ein unterschiedlich

hohes Niveau bei der der klinischen Bewertung/Prüfung.

Lösung: Sowohl bei den Arzneimitteln als auch bei der FDA war die Lösung

dieses Problems die Einführung produktspezifischer Anforderungen an die

klinische Bewertung und Prüfung von Medizinprodukten (bzw. Arzneimitteln).

Diese Leitlinien oder Common Specification (CS) müssen der Maßstab für die

Hersteller, Benannten Stellen und Behörden werden. Sie sind der Schlüssel für

eine messbare und nachhaltige Verbesserung der Patienten-sicherheit und für

ein einheitlich hohes Marktzugangniveau.

Entwürfe: Es fehlen geeignete Mechanismen bzw. eine Infrastruktur mit der

diese CS/Leitfäden entwickelt werden könnten. Die Verantwortlichkeit bleibt

ungeklärt und die für die Erarbeitung notwendigen Ressourcen fehlen.

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Definitionen und Klassifizierung

Es fehlt die im Zusammenhang mit der geänderten Definition eines

Medizinproduktes notwendige Softwaredefinition. Das könnte z.B. dazu

führen, dass zukünftig viele derzeit noch als MP in Verkehr gebrachte

"medizinische Apps" keine Medizinprodukte mehr wären und die

Anforderungen an die Sicherheit und Leistungsfähigkeit nicht erfüllen

müssten.

In Regel 6-7 von Anhang VII werden bei konsequenter Auslegung

des KOM Vorschlages alle chirurgisch invasiven Produkte zu Klasse IIb

und III Produkten.

Wiederverwendbare chirurgische Instrumente werden

höherklassifiziert, was mit erheblichen Kosten verbunden ist, obwohl es

bisher keine Erkenntnisse über Sicherheitsprobleme gibt.

Zahnspangen, Zahnfüllungen werden

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Scrutiny – nur Auszug der Bedenken

Die vorgeschlagene Ausgestaltung des Verfahren erfordert die Schaffung eines komplexen Netzwerkes von klinischen Expertenpanels.

Zu erwarten sind mehre hundert Bewertungen durch die Expertengremien pro Jahr im "Nebenjob" (im Vergleich zu den Zahlen mit dem Pre-Market- Approval (PMA) in den USA die etwa 40-50 Bewertungen bei durchschnittlich 266 Tagen schaffen).

Die Bewertungsaufgabe und die Prüfungskriterien durch die Expertengremien sind nicht klar genug definiert Z.B. sind level ofclinical evidence, consistency of the intended purpose, risk-benefit determination kurzfristig eingeführte Kriterien, die sinnvolle Prüfungen durch das Expertenpanel in Frage stellen.

Das Expertenpanel ist mehr oder minder frei, wann und ob es tätig wird. Dieses "Zufallsprinzip" wirkt diskriminierend gegenüber den ausgewählten Firmen die das Verfahren trifft.

Die Finanzierung ist nicht geklärt. Wenn innovative Firmen für den Unterhalt und das Tätigwerden eines Expertenpanels bezahlen sollen, ist das gerade für Start-ups oder KMU eine erhebliche und innovationsfeindliche Belastung.

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Fehlende und ungenügende Übergangsvorschriften (Kapitel X)

Viele Produkte (z.B. Operationsbestecke oder stoffliche (ingestive)

Medizinprodukte oder Produkte mit Nanomaterialien werden höhergestuft

(Sicherheitsprobleme nicht bekannt). Z.Zt. gibt es aber keine

Übergangsvorschriften. Folge: Beim Wirksamwerden der Verordnung müssen

solche Produkte zunächst vom Markt, bis sie (z.B. nach Durchführung von

klinischen Studien) ein neues Konformitätsbewertungsverfahren erfolgreich

durchlaufen haben. BS werden frühestens nach einer erneuten Benennung tätig

werden können.

Der fehlende Bestandsschutz würde zu ähnlichen Problemen führen, da z.B. für

Klasse III Produkte und Implantate klinische Prüfungen nachgeholt werden

müssten und/oder das Scrutiny-verfahren durchlaufen müssten , um diese

Produkte wieder ordnungsgemäß auf den Markt bringen zu dürfen.

Eine zumindest mehre Monate andauernde Unterversorgung würde auch drohen

wenn z.B. eine benannte Stelle ihre Benennung verliert oder die Benennung

ausgesetzt wird, da die Texte kein entsprechendes praktikables Verfahren für

diesen Fall beschreiben.

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Änderungen der Grundlegenden

Anforderungen

KOM hatte das Prinzip der konstruktiven (integrierten) Sicherheit durch „neuartiges“ Risikomanagement ersetzt

eliminate risks as far as possible

Provide training to users

Jetzt: Rückkehr zum Prinzip dr konstruktiven Sicherheir und „ reduce risk as long as it is not adversly effecting the benefit-risk ratio“

Medizinprodukte müssen ein Symbol tragen aus dem hervorgeht, dass es sich um ein Medizinprodukt handelt

Medizinprodukte die in Kontakt mit Menschen kommen und CMR Stoffen mit einer Konzentration über 0.1 % enthalten müssen als kanzerogen, mutagen, fruchtbarkeitsschädigend und endokrin wirkend gekennzeichnet werden. Egal ob diese Stoffe aus dem Produkt austreten und in den Patienten oder Anwender gelangen könnte.

MP müssen in jedem Fall hermetisch dicht sein (ingress of substances)

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11. Augsburger Forum für Medizinprodukterecht

Aktuelle Aspekte der Reform des

EU-Medizinprodukterechts

Dr. Matthias Neumann

Referat 119 Medizinproduktesicherheit

Bundesministerium für Gesundheit