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PRAKTISCHES Vo allg. Methodik des Sports und der Bewegung

Allgemeine Methodik Ein Überblick · Gute“ Handlungsmilieus sind solche, die eine Wandlung, eine Weiterentwicklung durch den Benutzer erlauben, zum Beispiel eine Anpassung des

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PRAKTISCHES Vo allg. Methodik des Sports und der Bewegung

Das Handlungsmilieu

Das Handlungsmilieu

„Gute“ Handlungsmilieus sind solche, die eine Wandlung, eine Weiterentwicklung durch den Benutzer erlauben, zum Beispiel eine Anpassung des Anforderungscharakters an das individuelle Können. Spiele, deren Regeln verändert werden können oder fordern, dass man sich auf immer neue Taktiken und Techniken eines Gegenspielers einstellt, werden nur selten langweilig. Auch die Bildung von Kleingruppen mit ähnlichen Interessen und Fertigkeiten erleichtert es jemanden zu finden, der/die sich mit einem „mitentwickelt“.

Grundsätzlich gilt: Ziel eines Sportunterrichts sollte nicht nur die Vermittlung von Bewegungsfertigkeiten sein die in einem anregenden weil „neuem“ und mit vielen positiven Erfahrungsmöglichkeiten besetzten Milieu quasi von selbst passiert. Vielmehr sollte ein wesentlicher Teil der Zeit darauf verwendet werden, dem/der Schüler/in die Kompetenz zu vermitteln sich selbst ein Milieu zu schaffen, es zu verändern und so den Reiz am Sport und der Bewegung zu erhalten!

Die Geräteliste

Die Stoffkartei

Die Geräteliste

Die Stoffkartei

Spiele Allgemein Belebende Spiele Kleine Spiele Kleine Spiele mit Ball Spielpädagogik Interaktionsspiele

New Games

„Große“ Spiele Hockey Baseball (Flag-)football Schlagball Volleyball

Faustball Basketball Rückschlagspiele Frisbee

Die Stoffkartei

Leichtathletik Start-Sprint Wurf Stoß Hürden Speer

Kugel Speer Orientierung

Schwimmen Sprünge Ballspiele Rettungsschwimmer Andere Abzeichen

Die Stoffkartei

• Schikurs

Gerätturnen Übungen zur

Körperspannung Komplexes Hindernisturnen,

Spiellandschaft Boden

Reck Barren Schaukelringe Sprung

Die Stoffkartei

Gymnastik und Kondition Gleichgewicht Gehen Laufen und Komplexübungen Einzelgymnastik Schigymnastik Partnerübungen Langbank Matten Sprossenwand Bälle Medizinball Kasten und Kastenrahmen Sprungseil und Tau Stab und Reifen Reaktion und Schnelligkeit Krafttraining Konditionstest und Programme

Gelände Nicht-direktives Lernen (Themen) Expressionsbewegungen Impressionsbewegungen Rhythmik … und vieles mehr

Gruppenbildung

Schüler/innen Mitplanung

Der/die Lehrer/in berichtet über seine/ihre Vorstellung, darüber was der Lehrplan verpflichtend vorgibt, wie viele Stunden im Jahr (abzüglich Feiertagen, schulfreien Tagen, Stundenentfällen, Skikursen und sonstigen Exkursionen), und welche Räumlichkeiten zur Verfügung stehen. Die Schüler/innen notieren jede/r für sich oder in Kleingruppen, was sie denn gerne in welchem Ausmaß machen würden.

Danach werden zunächst gemeinsam aus dem Ideenpool diejenigen Elemente eliminiert, die auf Grund der Ressourcen nicht durchführbar sind. Dabei ist es unabdingbar, dass die Schüler/innen sich im Klaren darüber sind, warum die Elemente nicht durchführbar sind (zum Beispiel Fallschirmspringen wird zwar vollkommen berechtigt immer wieder gewünscht, scheidet aber auf Grund der Sicherheitsfragen, der Kosten und der aus diesem Wunsch erwachsenen medialen Lehrerextermination eher aus).

Danach erfolgt eine Reihung der Prioritäten, zum Beispiel durch eine Abstimmung, besser noch durch Konsens. Auch wäre es möglich zunächst die verfügbare Zeit auf Schüler/innen und Lehrer/in aufzuteilen, im Sinne von: “Zwei der vier Wochenstunden machen wir das, was mir der Lehrplan vorgibt, die anderen zwei das, was ihr euch ausgesucht habt!“.

Zwei Dinge möchten wir euch ans Herz legen: Erstens: Ein Plan ist nicht in Stein gemeißelt, und wenn zum Beispiel ein

gewähltes Element seine zuerst vermutete Attraktivität verloren oder sie gar nie besessen hat, darf ein Plan auch geändert werden. Aber Vorsicht, manchmal muss auch Unliebsames in Kauf genommen werden, um Wünsche in Erfüllung gehen zu lassen. Wer sich das Erlernen des Speerwurfs aussucht, muss auch mit einem strengen, Sicherheit gewährleistenden Ordnungsrahmen leben können. In diesem Fall würden wir persönlich am Plan festhalten.

Zweitens: wie auch immer Schüler/innenmitplanung gestaltet wird, die Schüler/innen sollen eine echte Chance auf Mitplanung haben. Es reicht keineswegs ihnen nur das „Gefühl“ zu vermitteln, sie hätten etwas zu bestimmen. Niemand, auch nicht der/die beste Schauspieler/in der Welt, könnte diesen Betrug über ein ganzes Jahr aufrechterhalten. Und das Ende der Täuschung ist auch das Ende des Vertrauens.

Sicherheit

Sicherheit

Auf und Umbau

Auf und Umbau

1. Versuche in der Stundenplanung die Geräte, die im Hauptteil benutzt werden, schon in der Belebung, Körperbildung, Gymnastik und dem Schnelligkeits- und Reaktionstraining zu verwenden. So fällt der Umbau zwischen den Stundenteilen auf sehr elegante Weise weg.

2. Gib klare Anweisungen. Drei Dinge müssen klar sein nämlich: WER räumt WAS WOHIN?

3. Erst wenn alle Aufgaben verteilt sind, wird mit dem Aufbauen angefangen. So bleiben alle ruhig sitzen und man muss den beginnenden Umbaulärm nicht übertönen, um den Letzten auch noch ihre Anweisungen zu geben.

4. Als Lehrer/in nur dann mithelfen, wenn die Schüler die Aufgabe alleine nicht bewältigen können. So bewahrt man den Überblick. Oder…?

5. Bei sehr komplexen Aufbauten kann auch eine kleine Skizze helfen, die vor den Augen der Schüler auf ein A4 Blatt, Plakat gezeichnet wird.

Auf- und Umbau Fortsetzung

6. Auf-, Ab- und Umbau sind keine lerntheoretisch rudimentären Teile eines ansonsten dichten Sportunterrichts. Hier wird Kooperation, Organisation und viele andere Formen der sozialen Interaktion geübt. Das heißt, auch ein Umbau, der sich ewig hinzieht und vollkommen ineffektiv abläuft, kann einen Lerneffekt bringen. Damit ist aber nicht gemeint Auf- und Abbau zu üben, sondern die Schüler zu fragen, welche Ideen sie haben, um die Umbauzeiten zu verkürzen?

7. Aufbau ist nicht nur Nebensache. Die Schüler/innen sollten auch lernen wie die Geräte heißen, und wie sie richtig aufgebaut und abgesichert werden!

8. Ein oder zwei Sicherheitsverantwortliche ernennen. Diese kontrollieren den Aufbau auf etwaige Sicherheitslücken wie fehlende Matten, herumliegende Bodenabdeckungen oder gefährlich im Weg stehende Transportwägen.