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Bis zu 91 Stellenanzeigen Jobs aus verschiedenen Branchen ganz in Ihrer Nähe. Stellenmarkt Erfolg durch Bildung Europaerzieherinnen sind qualifiziert für multikulturelle Kitas. Sonderthema am Samstag Samstag, 30. Juni 2012 STUTTGART (dpa) - Cro wird kom- merziell. Bislang waren alle Songs des Stuttgarter Rappers laut seinem Plattenlabel Chimperator frei im Netz verfügbar. „Ich würde ja auch nie die Katze im Sack kaufen“, sagt der junge Mann, der eigentlich Carlo heißt, der Nachrichtenagentur dpa. Doch ganz ohne Geld scheint es nicht zu gehen. Für sein erstes Al- bum „Raop“, das am 6. Juli erscheint, müssen seine Fans nun zahlen. Als „heißesten Newcomer der deutschen Rapszene“ handelte ihn der Musiksender MTV schon im ver- gangenen Jahr und sollte damit recht behalten. „Easy“, Cros Debüt-Hit, war gleich ein Volltreffer: über 20 Millionen Klicks bei Youtube, auf Anhieb Platz zwei in den deutschen Single-Charts und eine goldene Schallplatte. „Das ist gerade echt krass“, sagt er. „Jeder Tag wird ge- toppt vom nächsten.“ Seinem Markenzeichen, der Pan- da-Maske, bleibt er derweil treu – und genießt die damit verbundene Freiheit. Ohne seine Maske, die er stets bei Auftritten und Fotoshoo- tings trägt, wäre es mit dem unver- krampften Alltagsleben wohl schon vorbei. Denn Cro „geht grad richtig ab“, wie er selber sagt. Doch wer ist dieser Cro eigent- lich, der da die Hip-Hop-Szene auf- mischt? Geboren „am schönsten Tag aller Zeiten“, aufgewachsen „im Um- kreis von Stuttgart“, Alter „zwischen 18 und 20 Jahren“ – der Musiker lässt sich im Interview nur wenig Details zu seinem Privatleben entlocken. Carlo, der früher als Cartoonist ar- beitete, ist ein junger Mann, der ger- ne „am See abhängt“ und „mit Freun- den chillt“. Nicht abgehoben und nicht außergewöhnlich. Auch wenn Cro dafür nun Geld verlangt für seine Musik, hat er keine Angst, ein One-Hit-Wonder zu blei- ben: „Ich hab auf jeden Fall noch mehr auf Lager.“ Rapper Cro trägt Panda-Maske und räumt mit Album ab Artige Strophen statt „Gangsta-Rap“ bringen dem jungen Stuttgarter 20 Millionen Klicks auf Youtube Der Stuttgarter Musiker, der als Rapper Cro bekannt ist und mit Vor- namen Carlo heißt, bekam eine goldene Schallplatte und zeigt sich öffent- lich nur mit seiner Panda-Maske. FOTO: DPA/BERND WEISSBROD MÜNCHEN (dapd-bay) - Ob Baron, kauziger Graf oder geheimnisvoller Gutsbesitzer – „blaublütige“ Rollen haben es Schauspieler Friedrich von Thun angetan. Kein Wunder: Er selbst hat adelige Wurzeln in Südti- rol. Morgen wird der Wahl-Münch- ner 70 Jahre alt. An Rente denkt er al- lerdings nicht. Kurz vor seinem runden Geburts- tag stand Thun für eine neue ZDF- Komödie vor der Kamera. Er spielt in dem Film einen Ehemann, der sich nicht mit dem Gedanken anfreunden kann, in den Ruhestand zu gehen. Ei- ne Paraderolle. Der Publikumsliebling dreht jähr- lich bis zu sechs Film- und Fernseh- produktionen. Auf dem Filmfest München hat am 5. Juli der Film „In den besten Familien“ Premiere, in dem Thun die Hauptrolle spielt. Wenn er gerade nicht vor der Kame- ra steht, begeistert er mit Lesungen seine riesige Fangemeinde oder en- gagiert sich über die Hilfsorganisati- on Plan für Kinder in Asien. Er selbst hat Patenkinder in Kambodscha und Thailand. Zur Ruhe kommt er beim Spiel auf dem Saxofon, das er sich selbst geschenkt hat. Entspannung findet er zudem auf dem Golfplatz, beim Radfahren oder beim Skilaufen. Erst im Alter von 42 Jahren gelang ihm der große Durchbruch. 1984 spielte er die Figur des „Leonida Ta- chezy“ in der TV-Verfilmung „Blass- blaue Frauenschrift“ nach Franz Werfel. Dafür bekam er die Goldene Nymphe auf dem Fernsehfestival in Monte Carlo. Als Seriendarsteller hat er dem ZDF traumhafte Ein- schaltquoten beschert: Bis zu sieben Millionen Menschen saßen regelmä- ßig vor dem Bildschirm, wenn er als „Professor Capellari“ auftrat. Friedrich von Thun mit seiner Frau Gabi. Der Schauspieler wird morgen 70 Jahre alt. FOTO: DAPD/TIMM SCHAMBERGER Friedrich von Thun denkt nicht an Rente Morgen feiert der adlige Schauspieler mit Südtiroler Abstammung seinen 70. Geburtstag US-Schauspieler Charlie Sheen (46, Foto: dpa) sieht seinen Rauswurf bei „Two and a Half Men“ heute sehr selbstkritisch. „Ich hatte wirk- lich ein schlechtes Gewissen, wie die andere Sache endete“, sagte Sheen der US-Tageszeitung „USA Today“. Nun tritt er in der neuen TV-Serie „Anger Management“ auf. Darin spielt er einen Baseballstar, der sich zum Therapeuten um- schulen ließ. Die Serie startet jetzt in den USA. Bei der Komödie „Two and a Half Men“ war Sheen raus- geflogen, weil er nach Sex- und Alkoholorgien den Produzenten der Serie beleidigt hatte. (dpa) Katy Perry (27, Foto: dapd), Sängerin, will eine berufliche Pause einlegen. „Ich muss meine Batterien neu aufladen und komme hoffent- lich mit neuen Liedern und vielen Dingen zurück, die ich zu sagen habe“, sagte sie in einem Interview. Sie benötige die geplante Auszeit auch, um ihre Trennung von Schau- spieler Russell Brand (37) zu ver- arbeiten. Das Paar hatte sich zu J ahresbeginn getrennt. (dapd) Sigourney Weaver (62, Foto: dapd), als Schauspielerin (bekannt aus „Aliens“, fand ihren Geburtsnamen nicht passend für ihre äußere Er- scheinung. Im Alter von elf Jahren sei sie bereits rund 1,80 Meter groß gewesen. Deshalb habe sie mit 13 ihren Vorname Susan abgelegt. „Ich fühlte mich zu groß für einen kur- zen Namen“, sagt sie. Dann stieß sie auf die Ro- manfigur ,Sigour- ney' in F. Scott Fitzgeralds Buch ,Der große Gats- by’ und wählte diesen Namen. (dapd) Leute

am Samstag · 2016. 4. 8. · Schallplatte. „Das ist gerade echt krass“, sagt er. „Jeder Tag wird ge-toppt vom nächsten.“ Seinem Markenzeichen, der Pan-da-Maske, bleibt er

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Page 1: am Samstag · 2016. 4. 8. · Schallplatte. „Das ist gerade echt krass“, sagt er. „Jeder Tag wird ge-toppt vom nächsten.“ Seinem Markenzeichen, der Pan-da-Maske, bleibt er

Bis zu 91 StellenanzeigenJobs aus verschiedenen Branchenganz in Ihrer Nähe. Stellenmarkt

Erfolg durch BildungEuropaerzieherinnen sind qualifiziert für multikulturelle Kitas. Sonderthema

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am SamstagSamstag, 30. Juni 2012

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STUTTGART (dpa) - Cro wird kom-merziell. Bislang waren alle Songsdes Stuttgarter Rappers laut seinemPlattenlabel Chimperator frei imNetz verfügbar. „Ich würde ja auchnie die Katze im Sack kaufen“, sagtder junge Mann, der eigentlich Carloheißt, der Nachrichtenagentur dpa.Doch ganz ohne Geld scheint esnicht zu gehen. Für sein erstes Al-bum „Raop“, das am 6. Juli erscheint,müssen seine Fans nun zahlen.

Als „heißesten Newcomer derdeutschen Rapszene“ handelte ihnder Musiksender MTV schon im ver-gangenen Jahr und sollte damit rechtbehalten. „Easy“, Cros Debüt-Hit,war gleich ein Volltreffer: über 20Millionen Klicks bei Youtube, aufAnhieb Platz zwei in den deutschenSingle-Charts und eine goldeneSchallplatte. „Das ist gerade echtkrass“, sagt er. „Jeder Tag wird ge-toppt vom nächsten.“

Seinem Markenzeichen, der Pan-da-Maske, bleibt er derweil treu –und genießt die damit verbundeneFreiheit. Ohne seine Maske, die erstets bei Auftritten und Fotoshoo-tings trägt, wäre es mit dem unver-krampften Alltagsleben wohl schonvorbei. Denn Cro „geht grad richtigab“, wie er selber sagt.

Doch wer ist dieser Cro eigent-lich, der da die Hip-Hop-Szene auf-mischt? Geboren „am schönsten Tagaller Zeiten“, aufgewachsen „im Um-kreis von Stuttgart“, Alter „zwischen18 und 20 Jahren“ – der Musiker lässtsich im Interview nur wenig Detailszu seinem Privatleben entlocken.Carlo, der früher als Cartoonist ar-beitete, ist ein junger Mann, der ger-ne „am See abhängt“ und „mit Freun-den chillt“. Nicht abgehoben undnicht außergewöhnlich.

Auch wenn Cro dafür nun Geldverlangt für seine Musik, hat er keineAngst, ein One-Hit-Wonder zu blei-ben: „Ich hab auf jeden Fall nochmehr auf Lager.“

Rapper Cro trägt Panda-Maskeund räumt mit Album ab

Artige Strophen statt „Gangsta-Rap“ bringen dem jungen Stuttgarter 20 Millionen Klicks auf Youtube

Der Stuttgarter Musiker, der als Rapper Cro bekannt ist und mit Vor-namen Carlo heißt, bekam eine goldene Schallplatte und zeigt sich öffent-lich nur mit seiner Panda-Maske. FOTO: DPA/BERND WEISSBROD

MÜNCHEN (dapd-bay) - Ob Baron,kauziger Graf oder geheimnisvollerGutsbesitzer – „blaublütige“ Rollenhaben es Schauspieler Friedrich vonThun angetan. Kein Wunder: Erselbst hat adelige Wurzeln in Südti-rol. Morgen wird der Wahl-Münch-ner 70 Jahre alt. An Rente denkt er al-lerdings nicht.

Kurz vor seinem runden Geburts-tag stand Thun für eine neue ZDF-Komödie vor der Kamera. Er spielt indem Film einen Ehemann, der sichnicht mit dem Gedanken anfreundenkann, in den Ruhestand zu gehen. Ei-ne Paraderolle.

Der Publikumsliebling dreht jähr-lich bis zu sechs Film- und Fernseh-produktionen. Auf dem FilmfestMünchen hat am 5. Juli der Film „Inden besten Familien“ Premiere, indem Thun die Hauptrolle spielt.Wenn er gerade nicht vor der Kame-

ra steht, begeistert er mit Lesungenseine riesige Fangemeinde oder en-gagiert sich über die Hilfsorganisati-on Plan für Kinder in Asien. Er selbsthat Patenkinder in Kambodscha undThailand. Zur Ruhe kommt er beimSpiel auf dem Saxofon, das er sichselbst geschenkt hat. Entspannungfindet er zudem auf dem Golfplatz,beim Radfahren oder beim Skilaufen.

Erst im Alter von 42 Jahren gelangihm der große Durchbruch. 1984spielte er die Figur des „Leonida Ta-chezy“ in der TV-Verfilmung „Blass-blaue Frauenschrift“ nach FranzWerfel. Dafür bekam er die GoldeneNymphe auf dem Fernsehfestival inMonte Carlo. Als Seriendarstellerhat er dem ZDF traumhafte Ein-schaltquoten beschert: Bis zu siebenMillionen Menschen saßen regelmä-ßig vor dem Bildschirm, wenn er als„Professor Capellari“ auftrat.

Friedrich von Thun mit seiner Frau Gabi. Der Schauspieler wird morgen 70Jahre alt. FOTO: DAPD/TIMM SCHAMBERGER

Friedrich von Thundenkt nicht an Rente

Morgen feiert der adlige Schauspieler mit Südtiroler Abstammung seinen 70. Geburtstag

US-SchauspielerCharlie Sheen(46, Foto: dpa)sieht seinenRauswurf bei„Two and a HalfMen“ heute sehrselbstkritisch.„Ich hatte wirk-

lich ein schlechtes Gewissen, wiedie andere Sache endete“, sagteSheen der US-Tageszeitung „USAToday“. Nun tritt er in der neuenTV-Serie „Anger Management“ auf.Darin spielt er einen Baseballstar,der sich zum Therapeuten um-schulen ließ. Die Serie startet jetztin den USA. Bei der Komödie „Twoand a Half Men“ war Sheen raus-geflogen, weil er nach Sex- undAlkoholorgien den Produzenten derSerie beleidigt hatte. (dpa)

Katy Perry (27,Foto: dapd),Sängerin, willeine beruflichePause einlegen.„Ich muss meineBatterien neuaufladen undkomme hoffent-

lich mit neuen Liedern und vielenDingen zurück, die ich zu sagenhabe“, sagte sie in einem Interview.Sie benötige die geplante Auszeitauch, um ihre Trennung von Schau-spieler Russell Brand (37) zu ver-arbeiten. Das Paar hatte sich zuJahresbeginn getrennt. (dapd)

Sigourney Weaver (62, Foto: dapd),als Schauspielerin (bekannt aus„Aliens“, fand ihren Geburtsnamennicht passend für ihre äußere Er-scheinung. Im Alter von elf Jahrensei sie bereits rund 1,80 Meter großgewesen. Deshalb habe sie mit 13ihren Vorname Susan abgelegt. „Ichfühlte mich zu groß für einen kur-

zen Namen“, sagtsie. Dann stießsie auf die Ro-manfigur ,Sigour-ney' in F. ScottFitzgeralds Buch,Der große Gats-by’ und wähltediesen Namen.(dapd)

Leute!

Page 2: am Samstag · 2016. 4. 8. · Schallplatte. „Das ist gerade echt krass“, sagt er. „Jeder Tag wird ge-toppt vom nächsten.“ Seinem Markenzeichen, der Pan-da-Maske, bleibt er

Erfolg durch BildungSonderveröffentlichung

Sie sind gerüstet für die He-rausforderungen der multikul-turellen Gesellschaft, sie ler-nen eine Fremdsprache undsind ausgestattet mit interkul-turellen Kompetenzen: Die Er-zieherinnen und Erzieher derEuropaklasse am Institut fürsoziale Berufe in Ravensburg(IfsB) werden in ihrer Ausbil-dung besonders fit gemacht da-für, in Betreuungseinrichtun-gen mit hohem Migrantenan-teil zu arbeiten. Gleichzeitigstehen ihnen aber auch die Tü-ren im Ausland offen, wo sie ihrWissen in Sachen interkultu-reller Erziehung in Kindergär-ten, Krippen oder Heimen ein-bringen können.

Antje Oeschger war 15 Wo-chen in einem Kinderzentrumin Krakau, Brigitte Franzkommt frisch aus Reggio Emi-lia in Italien, und Burcu Uslu,selbst mit türkischem Migrati-onshintergrund, hat ihr Aus-landspraktikum an der deut-schen Schule im spanischenValencia absolviert. Alle dreisind im ersten Ausbildungsjahrder Europaklasse am IfsB in Ra-vensburg. Im September 2011haben sie begonnen, bereitsMitte Februar sind sie aufge-brochen in verschiedene euro-päische Länder, um dort denAlltag in Betreuungseinrich-tungen und deren Erziehungs-und Bildungssysteme kennen-zulernen.

Zurückgekommen sind sieund ihre Klassenkameraden,die in Istanbul, Stockholm,London oder in Wales waren,mit vielen wertvollen Erfah-rungen. Selbstsicherer, belast-barer, offener, kommunikati-onsfreudiger und stärker sensi-bilisiert für die Probleme vonMigration kämen ihre Schülerzurück, sagt Annelie Öhlschlä-ger, verantwortliche Europare-ferentin am IfsB und Klassen-lehrerin der Europaklasse. Da-mit ist ein Ziel der Ausbildungzur Europaerzieherin erreicht:„Die Schülerinnen und Schülersollen selbst entdecken, wie esist, Ausländer zu sein, wennman sich mit Händen und Fü-ßen verständigen muss. So ver-stehen sie besser, wie sich Mig-rantenkinder bei uns fühlenund wie man sie besser fördernkann“, sagt die Pädagogin, diedie Europaklasse in Ravens-burg – der ersten von dreien imLand – vor zwölf Jahren ins Le-ben gerufen hat. Immerhin ha-ben in Baden-Württembergrund 40 Prozent der Kinder un-ter drei Jahren einen Migrati-onshintergrund.

Nach 15 Wochen Auslands-praktikum „sehen die Schüle-rinnen und Schüler die Weltanders“, ist die Lehrerin über-zeugt. „Sie sehen das Bildungs-system in Deutschland kritischund stellen häufig fest:Deutschland ist in Sachen Bil-dung für Kleinkinder Entwick-lungsland.“ Viele hätten in an-deren Ländern beobachtet,sagt die 60-Jährige, die ihreSchützlinge im Ausland regel-mäßig besucht und dort Lehr-proben abnimmt, dass dort„mehr Wert auf Bildung unddas forschende Kind sowie aufden Dialog mit dem Kind“ ge-legt werde und Einrichtungenhäufig mit mehr einfachen,kostenlosen und kreativen Ma-terialien ausgestattet seien. Zu-dem sei häufig eine wesentlichbessere personelle Ausstattunganzutreffen mit mehr bezahl-ten Hilfskräften. „Erzieherin-nen in anderen Ländern genie-ßen ein weitaus besseres Anse-hen“, sagt Ralph Müller, Klas-senlehrer einer Europaklasseam IfsB.

Von der EU zertifiziertUnterschiede im europäischenBildungssystem zu erkennen,gute Ideen von vorbildlichenEinrichtungen mitzubringen,um sie in Deutschland umzu-setzen, das ist ein anderes Zielder Europaklasse in Ravens-burg, die von der EuropäischenUnion zertifiziert wurde. Die

Auslandspraktika und dieSprachkurse werden durch das„Leonardo Programm Mobili-tät“ der EU gefördert.

Begeistert von PolenWenn die angehenden Europa-erzieherinnen von ihrem Aus-landspraktikum zurückkom-men, bringen sie ein ganzesBündel an neuen Erfahrungenmit, die sie an einem Fachtagder Schule und der interessier-ten Öffentlichkeit präsentie-ren. Antje Oeschger zum Bei-spiel zeigt sich begeistert vonPolen, wo sehr viel Wert aufBildung gelegt werde. Vom„respektvollen Umgang im in-tegrativen Montessori-Kinder-garten in Krakau“ ist sie ebensofasziniert wie davon, dass be-reits die kleinen Kinder dortspielerisch mit großen Zahlenumzugehen lernen. Ausflügezu kulturellen Einrichtungenwie etwa der Philharmonieoder dem japanischen Mu-seum stünden schon für dieKleinsten regelmäßig auf demProgramm. In der Kita, berich-tet die 46-Jährige von ihremPraxisaufenthalt, sei Englisch-und Französisch-Unterrichtauf der Tagesordnung. „Ichmöchte diese Erfahrung nichtmissen“, sagt sie dankbar. Auchdie anderen Schülerinnen be-richten von interessanten An-sätzen. Brigitte Franz etwa lobtden hohen Stellenwert der Li-teratur in einer kommunalen

Kindertagesstätte im italieni-schen Scandiano, wo die Kin-der bereits mit „kindgerechter,poetischer Literatur“ in Berüh-rung kämen. Andere berichtenvon mehr Partizipation der El-tern oder davon, dass an denWänden Familienfotos der be-treuten Kinder hängen.

Drei bis vier Jahre dauert dieAusbildung mit dem Abschluss„staatlich anerkannte Erziehe-rin/anerkannter Erzieher“ –Europaklasse, bei der die Ab-solventen zusätzlich ein Zeug-nis in einer europäischenFremdsprache erhalten sowieein Sonderzertifikat und den„Europass Mobilität“. Nicht zu-letzt können sie durch Zusatz-unterricht die Fachhochschul-reife erwerben.

Literatur auf dem LehrplanDie Schülerinnen und Schülerbelegen neben ihrem Lernpen-sum der Erzieherausbildungzusätzlich zwei Stunden proWoche Sprachkurs in der Spra-che des Landes, in dem sie ihrAuslandspraktikum absolvie-ren wollen – möglich sind ne-ben Englisch, Französisch, Ita-lienisch und Spanisch auchschwierigere Sprachen wiePolnisch, Schwedisch, Tür-kisch, Katalan, Bulgarisch oder– ganz neu – Kroatisch. Zudemstehen auf ihrem LehrplanThemen, die mit dem europäi-schen Gedanken zu tun haben:interkulturelle Erziehung, eu-ropäische Berufskunde, Sozio-logie, Kultur, Geschichte,Rechts-, Verwaltungs-, Bil-dungs- und Erziehungssyste-me, aber auch Kinder- und Ju-gendliteratur in ihren Praxis-ländern.

Annelie Öhlschläger hat inden vergangenen zwölf Jahrenschon viele Absolventinnender Europaklasse gehen sehen– rund ein Drittel davon,schätzt sie, hat selbst einen Mi-grationshintergrund. „Einigeleiten jetzt Einrichtungen“,sagt sie, „manche sind im Aus-land – in der Schweiz, in Frank-reich oder auch in Neusee-land“, weiß sie von ihren ehe-maligen Schützlingen. „Einigestudieren auch weiter – sozialeArbeit oder Elementarpädago-gik“, führt die Europareferen-tin aus – eine Ausbildung, dienicht in einer Sackgasse endet.

Die Welt auch mit den Augender anderen sehen

Die Ausbildung zur Europaerzieherin bereitet auf die Arbeit mit Kindern ausunterschiedlichen Kulturkreisen vor – etwa durch lange Praktika im Ausland Von Christa-Kohler-Jungwirth

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Zurück aus dem Ausland: Brigitte Franz (Mitte) und Annika-Kristin Mohr erzählen am Fachtagvon ihren Erfahrungen. Links Annelie Öhlschläger, Leiterin der Europaklasse. FOTO: JUWI

Die meisten Erzieher betreuen Kinder unterschiedlicher Herkunft. FOTO: DPA

Die Ausbildung dauert dreiJahre für Abiturienten, Fach-hochschulabsolventen undstaatlich anerkannte Kinder-pflegerinnen. Bewerber mitMittlerer Reife müssen zuvornoch ein einjähriges Berufs-kolleg absolvieren, bei demsie drei Tage pro Woche ineiner Betreuungseinrichtungarbeiten und zwei Tage am

Mitbringen sollte man dieBereitschaft ins Ausland zugehen sowie Neugierde undOffenheit anderen Kulturengegenüber. Die Schule kostet 330 EuroSchulgebühr pro Schuljahr.Bewerbungen nimmt dasInstitut für soziale Berufe inRavensburg jederzeit ent-gegen. Infos: www.ifsb-rv.de.

IfsB unterrichtet werden. Wer sich mit dem Abitur oderder Fachgebundenen Hoch-schulreife um einen Schul-platz bewirbt, muss sechsWochen Praktikum in einersozialpädagogischen Einrich-tung nachweisen. Voraussetzung für alle sindKenntnisse in einer Fremd-sprache.

Neugierde und Offenheit als eine Zugangsvoraussetzung

Gesucht. Südfinder. Gefunden. südfinder.de

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