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Technical Writing Analyse und Verbesserung einer Bedienungsanleitung Technical Writing bei Prof. Dr. Wibke Weber HDM-Stuttgart Studiengang Informationsdesign Hochschule der Medien Robin Stuhler Martin Ecker

Analyse und Verbesserung einer Bedienungsanleitung · Nach der Analyse werden Vorschläge entwickelt, die zur Verbesserung der Bedie-nungsanleitung führen. Die gewählte Bedienungsanleitung

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    Analyse und Verbesserung

    einer Bedienungsanleitung

    Technical Writing

    bei Prof. Dr. Wibke Weber

    HDM-Stuttgart

    Studiengang Informationsdesign

    Hochschule der Medien

    Robin Stuhler

    Martin Ecker

  • - 2 -

    Inhalt Abbildungsverzeichnis ................................................................................................................... 3

    1. Einleitung .................................................................................................................................. 4

    2. Analyse ..................................................................................................................................... 4

    2.1 Kriterien ............................................................................................................................... 4

    2.2 Vorteile ................................................................................................................................ 7

    2.3 Nachteile ............................................................................................................................. 7

    3. Verbesserungen ......................................................................................................................... 9

    3.1 Gliederung ........................................................................................................................... 9

    3.2 Titelblatt ............................................................................................................................ 10

    3.3 Sicherheitshinweise ........................................................................................................... 10

    3.4 Gerätebeschreibung .......................................................................................................... 12

    3.5 Tätigkeitsbeschreibung ..................................................................................................... 12

    3.5.1 Installation .................................................................................................................. 13

    3.5.2 Einstellungen .............................................................................................................. 14

    3.5.3 Betrieb ........................................................................................................................ 16

    4. Herausforderungen ................................................................................................................. 19

    5. Fazit ......................................................................................................................................... 20

    Literaturverzeichnis ..................................................................................................................... 21

  • - 3 -

    Abbildungsverzeichnis

    Abbildung 1: Original Bedienungsanleitung .................................................................................. 5

    Abbildung 2: Analysierte Bedienungsanleitung ............................................................................ 6

    Abbildung 3 Verbesserte Bedienungsanleitung .......................................................................... 18

  • - 4 -

    1. Einleitung

    In dieser Arbeit wird eine nicht optimal gestaltete Bedienungsanleitung analysiert.

    Nach der Analyse werden Vorschläge entwickelt, die zur Verbesserung der Bedie-

    nungsanleitung führen.

    Die gewählte Bedienungsanleitung beschreibt die Funktionen eines schnurgebunden

    Telefons von dem Hersteller AEG. Das Telefon hat den Produktnamen "TOSCA". Es

    handelt sich um ein Telefon, dass im unteren Preissegment angesiedelt ist. Das Telefon

    ist einfach zu bedienen, es besitzt fast keine Komfortfunktionen. Die beigefügte

    Bedienungsanleitung ist mehrsprachig (englisch, französisch, spanisch) und befindet

    sich auf einer doppelseitig, schwarz-weiß bedruckten DIN-A4-Seite. Die DIN-A4-Seite

    ist im Hochformat bedruckt und an zwei Stellen gefaltet. Dadurch ergibt sich eine

    dreispaltige Gliederung der Bedienungsanleitung.

    2. Analyse

    2.1 Kriterien

    Die Original Bedienungsanleitung des AEG Tosca Telefons, wurde unter

    Berücksichtigung der folgenden Kriterien analysiert:

    • Ist der Inhalt sachlich richtig und alle Informationen klar und widerspruchsfrei?

    • Sind die Informationen für die Zielgruppe verständlich, auch ohne fremde Hilfe?

    • Sind alle Informationen gegeben die der Nutzer benötigt um das Telefon zu

    Bedienen?

    • Ist der Inhalt der Bedienungsanleitung auf die Zielgruppe abgestimmt?

    • Stimmen die Informationen auch mit dem beiliegenden Produkt überein?

    • Ist die Bedienungsanleitung einheitlich? (Text, Layout, Bilder, …)

    • Ist die Produktion der Bedienungsanleitung wirtschaftlich?

    Wir haben eine Kopie der Bedienungsanleitung angefertigt und die Stellen markiert,

    die verbessert werden müssen. Dabei wurden Vor- und Nachteile erarbeitet.

  • - 5 -

    Abbildung 1: Original Bedienungsanleitung

  • - 6 -

    Abbildung 2: Analysierte Bedienungsanleitung

  • - 7 -

    2.2 Vorteile

    Die Bedienungsanleitung ist sehr kompakt gehalten. Die Anleitung beschränkt sich auf

    eine DIN-A4-Seite im Hochformat, die beidseitig bedruckt ist. Auf Farben wurde in der

    Bedienungsanleitung komplett verzichtet. Die Bedienungsanleitung wurde mehr-

    sprachig gestaltet. Diese Aspekte sind wirtschaftlich gesehen gut und wirken sich

    positiv auf die Produktionskosten und den logistischen Aufwand beim Verkauf des

    Produkts aus. Der Nutzer profitiert von der kompakten Bedienungsanleitung. Für die

    Bedienungsanleitung wurde nur die Hausschrift „Arial“ der Firma AEG verwendet. Die

    verwendeten Auszeichnungen in der Bedienungsanleitung sind sehr einheitlich. Die

    Schriftgröße ist Größtenteils einheitlich und wurde nur sehr dezent zur Hervorhebung

    eingesetzt. Dies fördert den Lesefluss und hinterlässt beim Nutzer einen einheitlichen

    Eindruck. Positiv aufgefallen ist, dass die Bedienungsanleitung an zwei Stellen gefaltet

    ist. Das Falten der Bedienungsanleitung reduziert den Platzbedarf auf eine Drittel DIN-

    A4-Seite. Dadurch passt die Bedienungsanleitung gut in die kompakte Verpackung des

    Telefons. Durch das Falten wird die Bedienungsanleitung inhaltlich in drei Bereiche

    unterteilt. Das Titelblatt der Bedienungsanleitung ist sehr reduziert und übersichtlich

    gestaltet, was den Eindruck der simplen Bedienung des Telefons unterstützt. Die

    Bedienungsanleitung lässt sich in zwei Abschnitte gliedern. Im ersten Abschnitt wird

    mit fotorealistischen Darstellungen gezeigt, wo sich die einzelnen Funktionen am

    Telefon befinden. Im zweiten Abschnitt werden die Funktionen des Telefons durch

    einen kompakten Text beschrieben. Der Nutzer kann durch diese Strukturierung, die

    Funktionen des Telefons schnell auffinden. Er muss keine langen Texte lesen um zu

    verstehen, wie er die einzelnen Funktionen bedienen muss. Die Grafiken sind

    sprachneutral und können über entsprechende nummerische Verweise auch in

    anderen Sprachen verwendet werden. Die Verweise auf die fotorealistischen

    Darstellungen, die sich im Textteil befinden, sind konsequent nach der Reihenfolge der

    Zahlen und der logischen Abfolge der einzelnen Handlungen gehalten.

    2.3 Nachteile

    Bei der Analyse der Bedienungsanleitung wurden etliche Ungereimtheiten entdeckt.

    Viele Eigenschaften einer richtig gestalteten Bedienungsanleitung wurden einfach

    weggelassen oder falsch umgesetzt. In der Original Bedienungsanleitung fehlen

    Sicherheitshinweise, die den Benutzer auf eventuelle Gefahren hinweisen. Die

  • - 8 -

    Kontaktangaben zum Hersteller des Produkts sind nicht vorhanden. Kontaktangaben

    und Sicherheitshinweise sind grundsätzliche Bausteine einer Bedienungsanleitung, die

    nicht fehlen dürfen. Auf der Titelseite befindet sich eine fotorealistische Darstellung

    des Telefons. Es wird jedoch nur recht unscheinbar darauf hingewiesen, dass es sich

    bei dem Produkt wirklich um ein Telefon handelt und nicht um ein Ersatzteil oder eine

    Attrappe. Die Falttechnik der Bedienungsanleitung lässt zu wünschen übrig, denn das

    Auffalten der Bedienungsanleitung kann den Benutzer schnell verwirren. Erst nach

    einigen versuchen wird klar, dass sich alle Informationen die man als

    deutschsprachiger Benutzer benötigt, sich auf einer Seite der Bedienungsanleitung

    befinden. Die Gerätebeschreibung der Bedienungsanleitung ist schlecht gestaltet. Die

    Überschrift für die Gerätebeschreibung fehlt. Das Telefon wurde aus drei

    verschiedenen Perspektiven fotografiert und in der Bedienungsanleitung abgebildet. Es

    wurde vergessen, die verschiedenen Ansichten des Telefons zu beschriften. Die

    wichtigen Schalter und Tasten des Telefons wurden mit Callouts beschriftet. Die

    schwarzen Linien der Callouts befinden sich größtenteils auf den dunklen

    fotorealistischen Darstellungen des Telefons. Es ist nicht nur sehr schwer zu erkennen,

    welche Taste oder welcher Schalter beschriftet wird. Einige Linien der Callouts

    verweisen auch auf eine völlig falsche Stelle. Die Zuweisung der Callouts zu der

    entsprechenden Nummer ist nicht immer eindeutig. Die Callouts wurden nicht im

    Uhrzeigersinn, ausgehend von 12 Uhr, nummeriert. Die Verweise auf die Callouts im

    Text stehen immer hinter einer Überschrift. Verweis 1 befindet sich jedoch mitten in

    einem Textabschnitt. Dies stört das Prinzip der guten Fortsetzung der perzeptuellen

    Organisation. Die Verweise auf die Textblöcke „Wahlwiederholung“ und „Pause-Taste“

    vertauscht. Die Konformitätserklärung wurde an der falschen Stelle platziert. Sie wurde

    zwischen die Gerätebeschreibung und die dazugehörigen Erklärungen und Handlungs-

    anweisungen platziert. Der Benutzer betrachtet erst die Gerätebeschreibung.

    Anschließend fängt er an die die Konformitätserklärung durchzulesen. Danach liest der

    Benutzer die Handlungshinweise, die mit der Gerätebeschreibung in Verbindung

    stehen. Der Inhalt der Konformitätserklärung ist nicht optimal formuliert und nimmt

    für die kleine Bedienungsanleitung erstaunlich viel Platz in Anspruch. Die

    Konformitätserklärung gibt es nur in deutscher Sprache. Der Textteil der

    Bedienungsanleitung ist sehr verbesserungs-bedürftig. Die Abstände von Überschriften

    und dazugehörigen Textteilen sind teils größer als der Abstand von einer Überschrift zu

    einer Unterüberschrift. Der Text wurde als Blocksatz verfasst wodurch die

    Wortabstände über den ganzen Textteil hinweg entweder zu groß oder zu klein sind.

  • - 9 -

    Dies beeinflusst den Lesefluss des Nutzers negativ. Die Bedienungsanleitung enthält

    Fachbegriffe und Abkürzungen, die nicht zielgruppengerecht sind.

    Zusammenfassend kann man sagen, dass viele gute Ansätze in der

    Bedienungsanleitung stecken, diese aber meistens sehr schlecht umgesetzt wurden. Es

    wurden auch sehr wichtige Bestanteile einer Bedienungsanweisung einfach

    weggelassen, wie zum Beispiel die Sicherheitshinweise. Sowas darf aber auch nicht aus

    Kostengründen vernachlässigt werden.

    3. Verbesserungen

    3.1 Gliederung

    Die verbesserte Bedienungsanleitung wurde nach dem Konzept einer guten

    Bedienungsanleitung gegliedert (Juhl, 2005, S. 22). Das Titelblatt gibt dem Benutzer

    kurz allgemeine Information zu dem erworbenen Produkt. Desweiteren beinhaltet das

    Titelblatt die Kontaktdaten zum Hersteller und Information zur Konformität des

    Produkts. Kontaktdaten und Konformitätserklärungen befinden sich normalerweise

    nicht auf dem Titelblatt der Bedienungsanleitung. Da die vorhandene

    Bedienungsanleitung sehr kompakt ist (eine DIN-A4-Seite), haben wir uns entschieden

    diesen Vorteil beizubehalten. Deshalb wurden die Kontaktdaten und die

    Konformitätserklärung im unteren Teil des Titelblatts platziert. Aufgrund des

    reduzierten Umfangs ist kein Inhaltsverzeichnis nötig. Nach dem Titelblatt wurden die

    Sicherheitshinweise zum Produkt eingefügt. Diese waren in der Original-

    Bedienungsanleitung nicht vorhanden. Auf eine Leistungsbeschreibung haben wir

    verzichtet, da davon auszugehen ist, dass die Käufer mit der Grundfunktion

    „Telefonieren“ (Hörer abnehmen, Nummer eingeben, Warten, Sprechen) vertraut sind.

    Nach den Sicherheitshinweisen befindet sich die Gerätebeschreibung gefolgt von der

    Tätigkeitsbeschreibung

  • - 10 -

    3.2 Titelblatt

    Die Anordnung der Texte auf dem Titelblatt wurde verbessert. Auf dem Titelblatt

    befindet sich oben links das AEG-Logo, welches von der Original Bedienungsanleitung

    übernommen wurde. Darunter haben wir die Überschrift „Bedienungsanleitung“

    eingefügt, damit der Nutzer erkennt, welches Dokument er gerade liest (Juhl, 2005, S.

    114). Darunter steht in Versalien der Produktname „TOSCA“. In der Original

    Bedienungsanleitung wird das Produkt nur bildlich dargestellt. Es fehlt eine eindeutige

    Bezeichnung des Produkts. Deshalb haben wir unter dem Produktnamen die

    Bezeichnung „Schnurgebundenes Telefon“ eingefügt. Durch die eingefügte

    Bezeichnung wird deutlich, um welches Produkt es sich handelt. Dies verhindert

    eventuelle Missverständnisse.

    Die Kontaktdaten zum Hersteller fehlen in der Original Bedienungsanleitung komplett.

    Ohne Kontaktdaten leidet das Vertrauen des Benutzers zu dem Produkt. Bei

    eventuellen Problemen muss der Nutzer sich unbedingt an den Hersteller wenden

    können. Nach Recherche im Internet wurden die Kontaktdaten und die Service-Hotline

    der Firma ermittelt, die das Produkt betreut. Die Kontaktdaten und Service-Hotline

    haben wir im unteren Bereich des Titelblatts eingefügt.

    Die Inhalte der Konformitätserklärung sind wichtig, jedoch nehmen Sie

    unverhältnismäßig viel Platz ein. Für die wichtigeren Sicherheitshinweise fehlt der

    Platz. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Inhalte der Konformitätserklärung auf

    die wichtigsten Inhalte zu reduzieren. Dies macht Sinn, da die vollständige

    Konformitätserklärung durch den Link: www.aeg-itm.de über das Internet eingesehen

    werden kann. Die Konformitätserklärung mit zugehörigem Link haben wir unter den

    Kontaktangaben auf dem Titelblatt platziert.

    3.3 Sicherheitshinweise

    Sicherheitshinweise sind teilweise gesetzlich vorgegeben. Sie dienen aber auch häufig

    dazu, die Produkthaftung des Herstellers auszuschließen. Sicherheitshinweise in der

    Bedienungsanleitung machen den Benutzer auf Gefahren, die im Zusammenhang mit

    dem Produkt auftreten können aufmerksam. In der Original Bedienungsanleitung

    existieren keine Sicherheitshinweise. Nach dem durchlesen anderer Bedienungs-

    anleitungen von Telefonen haben wir die drei wichtigsten Sicherheitshinweise für das

  • - 11 -

    Produkt formuliert. Die Sicherheitshinweise haben wir nach der SAFE-Methode

    gestaltet.

    Beispiele

    Sicherheitshinweis aus einer Bedienungsanleitung (Telefon: Milano45, Firma: AEG)

    Stellen Sie das Gerät nicht in der Nähe von

    Wärmequellen (Heizlüftern o.ä.) auf und setzen Sie es

    niemals direkter Sonneneinstrahlung, übermäßigen

    Staubquellen oder Erschütterungen aus.

    Das Gefahrensymbol ist nicht eindeutig erkennbar. Das Symbol besitzt keine dreieckige

    Form, wie sie für standardisierte Gefahrensymbole benutzt wird. Der Text des

    Sicherheitshinweises ist zu lang. Gefahren sind nicht auf den ersten Blick erkennbar.

    Der Sicherheitshinweis wurde nicht nach der SAFE-Methode beschrieben.

    Sicherheitshinweis nach SAFE-Methode

    Gefahrenzeichen Sicherheitshinweis SAFE-Methode

    Vorsicht! Schwere der Gefahr

    Telefon schmilzt ab 35°C

    Umgebungstemperatur! Art und Quelle der Gefahr

    Verbrennungsgefahr! Folge bei Missachtung

    Telefon von externen

    Wärmequellen fern halten! Entkommen

    Die SAFE-Methode entspricht der allgemeinen Struktur auf der basierend Sicherheits-

    hinweise gestaltet werden können. Die Methode erlaubt es Sicherheitshinweise

    prägnant zu formulieren. Ein Sicherheitshinweis nach der SAFE-Methode sollte

    folgenden vier Aussagen über die Gefahr machen: „Schwere der Gefahr“, „Art und

    Quelle der Gefahr“, „Folge bei Missachtung“ und „Entkommen“.

  • - 12 -

    3.4 Gerätebeschreibung

    „Die Gerätebeschreibung stellt dem Benutzer das Gerät bildlich vor und erläutert die

    Benutzerrelevanten Teilen.“ (Juhl, 2005, S. 35) Die dunklen fotorealistischen

    Darstellungen des Telefons und die dazugehörigen schwarzen Callouts in der

    Originalbedienungsanleitung sind schlecht erkennbar. Wir haben die fotorealistischen

    Darstellungen in schematische Strichzeichnungen umgewandelt. Eine Strichzeichnung

    ist preiswerter herzustellen, leichter zu drucken und auf einer Fotokopie noch in allen

    Details erkennbar ist (Juhl, 2005, S. 38). Um alle Funktionen des Gerätes zu

    beschreiben, haben wir vier Ansichten erstellt. Die Seitenansichten sind

    dreidimensional abgebildet, so dass der Benutzer sich besser orientieren kann. Für die

    verschiedenen Ansichten haben wir zur besseren Orientierung eindeutige

    Überschriften vergeben. Dadurch weis der Nutzer von welcher Ansicht das Telefon

    durch die Strichzeichnung dargestellt wird. Die Strichzeichnungen sind größtenteils in

    der Farbe Grau. Callouts und die zu beschreibenden Tasten, Buchsen und Schalter sind

    in der Farbe Schwarz. Diese Farbwahl stellt sicher, dass die beschriebenen Teile des

    Gerätes schnell und sehr gut vom Leser erfasst werden können. Die Callouts haben wir

    im Uhrzeigersinn nummeriert und so platziert, dass sie keine Informationen verdecken.

    Wir haben vertikale und horizontale Linien durch schräge Linien ersetzt (Igeltechnik)

    (Juhl, 2005, S. 38). Durch die Anordnung der Strichzeichnungen war es uns nicht

    möglich die Callouts um 12 Uhr beginnen zu lassen. Dies liegt daran, dass Callout Nr. 1

    nicht auf die erste Strichzeichnung verweist. Die Callouts sind durch schwarze Kreise

    mit weißen Zahlen gekennzeichnet. Die Callouts auf den Strichzeichnungen sind visuell

    identisch zu den Verweisen auf die Callouts in der Tätigkeitsbeschreibung. Die

    Tätigkeitsbeschreibung und Gerätebeschreibung sind somit eindeutig verknüpft.

    3.5 Tätigkeitsbeschreibung

    Die Tätigkeitsbeschreibung ist in die Abschnitte Installation, Einstellungen und Betrieb

    gegliedert. Diese Gliederung entspricht der Anwendung durch den Benutzer. Bevor der

    Nutzer das Telefon in Betrieb nimmt muss er es installieren und konfigurieren.

    Die Handlungsweisungen haben wir im Imperativ formuliert. Der Nutzer erhält

    dadurch eine konkrete Handlungsanweisung. Die Überschrift der Handlungsanweisung

    sollte immer aus Benutzersicht formuliert werden (Juhl, 2005, S. 47-49). Die

  • - 13 -

    Reihenfolge der Handlungsanweisungen entspricht der Reihenfolge der Callouts der

    Gerätebeschreibung. Die Bedienungsanleitung kann entweder ausgehend von der

    Gerätbeschreibung oder ausgehend von der Tätigkeitsbeschreibung benutzt werden.

    3.5.1 Installation

    Im Abschnitt Installation haben wir die fehlenden Überschriften „Telefonhörer

    anschließen“ und „Telefonkabel anschließen“ hinzugefügt. Die Original Bedienungs-

    anleitung fordert den Benutzer auf erst das Telefonkabel mit der Telefonanschlussdose

    zu verbinden. Danach soll der Hörer mit dem Telefon verbunden werden. Diese

    Reihenfolge macht wenig Sinn, da ein an die Telefonanschlussdose angeschlossenes

    Telefon ohne Telefonhörer nicht komplett funktionsfähig ist. Wir haben die Punkte

    getauscht, so dass erst der Telefonhörer angeschlossen wird und anschließend das

    Telefonkabel mit der Telefonanschlussdose verbunden wird.

    Original Verbesserung

    Verbinden Sie die gewendelte

    Handapparatschnur mit dem Hörer

    und der Buchse auf der linken Seite des

    Gerätes.

    Telefonhörer anschließen

    Stecken Sie den Stecker des

    Telefonhörerkabels in die

    Anschlussbuchse des Tosca Telefons.

    Anmerkungen:

    Der Begriff „gewendelte Handapparatschnur“ ist im heutigen Sprachgebrauch nicht

    sehr gebräuchlich. Die „Buchse auf der linken Seite“ wird nicht in der Geräte-

    beschreibung dargestellt und ist für den Benutzer dadurch schwer zu finden.

  • - 14 -

    Original Verbesserung

    Verbinden Sie den Stecker des

    Telefonkabels mit Ihrer

    Telefonanschlussdose. Stecken Sie das

    Gegenstück in den Anschluss an der

    Unterseite Ihres Gerätes (1).

    Telefonkabel anschießen

    Stecken Sie den kleinen Stecker des

    Telefonkabels in den Anschluss Ihres

    Tosca Telefons. Verbinden Sie den

    großen Stecker des Telefonkabels mit

    Ihrer Telefonanschlussdose.

    Anmerkungen:

    Aus der Original Bedienungsanleitung ist nicht ersichtlich, welcher Stecker des

    Telefonkabels mit welcher Buchse verbunden wird. Wir haben die Stecker über ihre

    Größe unterschieden.

    3.5.2 Einstellungen

    Wir haben die Reihenfolge der Handlungsanweisungen an die der Callouts angepasst.

    Original Verbesserung

    Wahlverfahren (3)

    Das Gerät kann mit Tonwahl- oder

    Impulswahlverfahren betrieben

    werden. Das Wahlverfahren kann mit

    dem Schiebeschalter an der

    Unterseite des Gerätes auf Tonwahl (T)

    oder Pulswahl (P) eingestellt werden.

    Wahlverfahren

    Betätigen Sie den Schiebeschalter um das

    Tosca Telefon mit Tonwahl (T) oder

    Impuswahl (P) zu betreiben.

    Anmerkungen:

    Wir haben redundante Information aus dem Text entfernt. Die schematische

    Rückansicht der Gerätebeschreibung unterstützt die Beschreibung, da nicht mehr

    verbal beschrieben werden muss, wo sich der Schalter befindet.

  • - 15 -

    Original Verbesserung

    Ruftonlautstärke (2)

    Die Ruftonlautstärke kann mit dem

    Schiebeschalter RINGER an

    der Unterseite des Gerätes verändert

    werden (H = laut, L = leise).

    Ruftonlautstärke

    Stellen Sie die Lautstärke des Klingeltones

    mit dem Schiebeschalter „Ringer“ auf laut

    (H) oder leise (L).

    Anmerkungen:

    Die schematische Rückansicht der Gerätebeschreibung unterstützt die Beschreibung,

    da nicht mehr verbal beschrieben werden muss, wo sich der Schalter befindet.

    Original Verbesserung

    Flashzeit (4)

    Je nach Einsatz des Gerätes (öffentliches

    Netz oder TK-Anlage) können die

    benötigten Flashzeiten am

    Schiebeschalter an der rechten Seite des

    Gerätes eingestellt werden (600-, 300-,

    und 100 ms).

    Flashzeit

    Betätigen Sie den Schiebeschalter um die

    Flashzeit des Tosca Telefons einzustellen.

    300 ms --> direkter Anschluss an Festnetz

    100, 600 ms --> Telefonanlage

    Anmerkungen:

    Das Wort „TK-Anlage“ ist eine Abkürzung eines technischen Begriffs. Es kann nicht

    davon ausgegangen werden, dass der Nutzer den Begriff versteht. Wir haben den

    Begriff „TK-Anlage“ als „Telefonanlage“ ausgeschrieben. Den einstellbaren Flashzeiten

    ist in der Original Bedienungsanleitung kein konkreter Anwendungsbereich

    zugewiesen. Wir haben die Flashzeiten den entsprechenden Anwendungsbereichen

    zugeordnet.

  • - 16 -

    3.5.3 Betrieb

    Original Verbesserung

    Weiterverbinden, Rückfrage, R-Taste (5)

    Bei Verwendung mit einer TK-Anlage

    können mit der R-Taste - auch „Flash“

    oder "Recall“ genannt – Gespräche weiter

    verbunden werden.

    Lesen Sie die Bedienungsanleitung Ihrer

    TK-Anlage für die richtige

    Bedienung dieser Funktion.

    R-Taste 6

    Nutzen Sie die R-Taste um ein Gespräch

    weiter zu verbinden. Die R-Taste kann

    nur genutzt werden, wenn Ihr Tosca

    Telefon an eine Telefonanlage

    angeschlossen ist.

    Anmerkungen:

    Die R-Taste hat nur eine Funktion, wird aber mit unterschiedlichen Wörtern betitelt.

    Dies kann den Nutzer verunsichern. Wir haben nur den Namen R-Taste verwendet,

    weil dies die Taste korrekt beschreibt. Der Verweis auf eine andere Bedienungs-

    anleitung hilft dem Nutzer nicht direkt weiter.

    Original Verbesserung

    Pause-Taste (6)

    Manche TK-Anlagen benötigen eine

    Pause zwischen der Amtsholung (z.B. 0

    oder 9) und der Rufnummer.

    Wählen Sie die Amtskennziffer, drücken

    Sie die Pause-Taste und wählen danach

    die Rufnummer. Die

    Wahlwiederholungsfunktion

    berücksichtigt auch eingefügte

    Pausen.

    Pausetaste 7

    Betätigen Sie die Pausetaste, wenn die an

    Ihr Tosca Telefon angeschlossene

    Telefonanlage eine Pause zwischen

    Amtsholung (z.B. 0 oder 9) und

    Rufnummer benötigt.

    1. Amtsholung --> 2. Pausetaste --> 3.

    Rufnummer

    Anmerkungen:

    Wir haben die Bedienung der Pausetaste nummeriert und vereinfacht beschrieben. Es

    wird sofort ersichtlich, wie die Pausetaste genutzt werden muss.

  • - 17 -

    Original Verbesserung

    Wahlwiederholung (7)

    Durch Betätigen der

    Wahlwiederholungstaste wird die zuletzt

    gewählte Nummer wiederholt.

    Wahlwiederholung 8

    Betätigen Sie die Wahlwiederholungstaste

    ( ) um die zuletzt gewählte Nummer

    anzurufen.

    Anmerkungen:

    Beim Text der Original Bedienungsanleitung wird nicht die Folge der Aktion

    „Wahlwiederholung“ deutlich. Wir haben den Text angepasst, so dass deutlich wird, dass die

    Konsequenz der Wahlwiederholungstaste ein Anruf ist.

  • - 18 -

    Abbildung 3 Verbesserte Bedienungsanleitung

  • - 19 -

    4. Herausforderungen

    Die wohl größte Herausforderung für uns war alle notwendigen Informationen auf

    einer DIN-A4-Seite unter zu bringen. Diese noch übersichtlich zu gestalten,

    strukturieren und dabei eine gut lesbare Schriftgröße zu verwenden.

    Eine weitere Herausforderung war es die Verweise der Gerätebeschreibung auf den

    Text im Uhrzeigersinn so anzuordnen, dass auch die logische Reihenfolge des Textes

    dabei eingehalten wird. Auch wenn die 1 nicht oben links anfängt, sondern oben

    rechts, ist es uns doch gelungen die logische Reihenfolge im Uhrzeigersinn einzuhalten.

    Im Zusammenhang dazu, war es natürlich auch nicht leicht die vier technischen

    Zeichnungen auf dem geringen Platz sinnvoll anzuordnen und dabei nicht gedrängt

    aussehen zu lassen. Es war immer ein Kompromiss zwischen wie viel darf ich

    weglassen und wie viel muss ich zeigen damit die technischen Zeichnungen

    verständlich sind. Wie groß müssen die technischen Zeichnungen sein damit die zu

    übermittelnden Informationen nicht an Klarheit verlieren?

    Desweiteren war die Umsetzung der Hervorhebungen in einer Schwarz-Weis

    Bedienungsanleitung nicht immer simpel. Dies galt für den Text ebenso wie für die

    Grafiken. Die Kunst dabei war es bei der kleinen Menge an Informationen, bei der jede

    Information wichtig ist, zu trennen was ist am aller wichtigsten und den Blick des

    Nutzers so mit den Hervorhebungen durch die Bedienungsanleitung zu führen.

    Noch eine große Herausforderung war es den Text mit wenigen Worten auf den Punkt

    zu bringen und dabei noch Zielgruppenorientiert zu Formulieren. Bei unserer

    Zielgruppe die sehr breit ist, bedeutete das eine relativ einfache Sprache verwenden

    die leicht verständlich für jeden ist. Dabei musste die Textgröße noch so groß bleiben,

    dass er auch von einem älteren Menschen gelesen werden kann.

  • - 20 -

    5. Fazit

    Abschließend kann man sagen, dass das erstellen einer Bedienungsanleitung nicht

    leicht ist. Es muss viel wert auf Details gelegt werden und vielen Vorgaben gerecht

    werden. Dennoch hatten wir sehr viel Spaß beim verbessern der TOSCA

    Bedienungsanleitung. Auch mit unserem Ergebnis sind wir sehr zufrieden und finden

    dass wir die Herausforderungen gut gemeistert haben, was man hoffentlich auch am

    Ergebnis sehen kann.

  • - 21 -

    Literaturverzeichnis

    Juhl. (2005). Technische Dokumentation. Berlin Heidelberg: Springer-Verlag.