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Ausgabe Herbst 2015 Cy Twombly, Untitled, 1961, Detail Das Museumsmagazin der Region Basel Artinside Cy Twombly Malerei & Skulptur bis 13.03.2016 Museum für Gegenwartskunst Basel Ben Vautier. Ist alles Kunst? 21.10.2015 – 22.01.2016 Museum Tinguely FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann-Stiftung Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute bis 31.01.2016 Schaulager, Münchenstein Maryam Jafri bis 01.11.2015 Kunsthalle Basel Der versunkene Schatz 27.09.2015 – 27.03.2016 Antikenmuseum Basel Not Vital bis 08.11.2015 Kloster Schönthal/BL Das Bauhaus 26.09.2015 – 28.02.2016 Vitra Design Museum/D Andreas Gursky 03.10.2015 – 24.01.2016 Museum Frieder Burda/D Metamorphosen 15.11.2015 – 27.03.2016 Fondation Fernet-Branca/F Auf der Suche nach 0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei. Black Sun 04.10.2015 – 10.01.2016 Fondation Beyeler, Riehen/Basel

Artinside Herbst 2015

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Das Museumsmagazin der Region Basel – mit Beiträgen zur Fondation Beyeler, Kunstmuseum Basel, Schaulager Münchenstein, Museum Tinguely und vielen anderen Ausstellungsstätten der bildenden Kunst.

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Ausgabe Herbst 2015

Cy Twombly, Untitled, 1961, Detail

Das Museumsmagazin der Region Basel

ArtinsideCy Twombly Malerei & Skulpturbis 13.03.2016Museum für Gegenwartskunst Basel

Ben Vautier. Ist alles Kunst?21.10.2015 – 22.01.2016Museum Tinguely

FUTURE PRESENTEmanuel Hoffmann-StiftungZeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heutebis 31.01.2016Schaulager, Münchenstein

Maryam Jafribis 01.11.2015Kunsthalle Basel

Der versunkene Schatz27.09.2015 – 27.03.2016Antikenmuseum Basel

Not Vitalbis 08.11.2015Kloster Schönthal/BL

Das Bauhaus 26.09.2015 – 28.02.2016Vitra Design Museum/D

Andreas Gursky03.10.2015 – 24.01.2016Museum Frieder Burda/D

Metamorphosen 15.11.2015 – 27.03.2016Fondation Fernet-Branca/F

Auf der Suche nach 0,10 –Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei.

Black Sun 04.10.2015 – 10.01.2016Fondation Beyeler, Riehen/Basel

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Innovation für die Gesundheit

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Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher

Das Jahr 2015 ist ein entscheidendes Übergangsjahr für das Kunstmuseum Basel, denn wir haben viel vor – Mitte April 2016 werden wir unseren Neubau von Christ & Gantenbein Architekten gemeinsam mit dem renovierten Stammhaus des Kunstmuseums Basel eröff-nen. Wegen der dafür nötigen Sanierungsarbeiten hat der Hauptbau des Museums bis zur feierlichen Eröffnung des erweiterten Kunstmuseums Basel seine Tore geschlossen, und so finden Aktivitäten an verschiedenen Orten statt, die die wunderbaren Bestände der Öffentli-chen Kunstsammlung neu und auf überraschende Weise zur Geltung bringen.

Die beiden Ausstellungen in Madrid mit der Präsentation von zehn Hauptwerken des spanischen Meisters Pablo Picasso in der Galeria Central des Museo Nacional del Prado und Werken der Moderne bis Gegenwart im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía machten Furore in Spanien und sind am 14. September überaus erfolgreich zu Ende gegangen.

In Basel bieten wir hauptsächlich im Museum für Gegenwartskunst ein reichhaltiges Ausstellungsprogramm an, das von verschiedensten Bildungs- und Vermittlungsaktivitäten begleitet wird. Ich freue mich, dass dort nun zwei neue Ausstellungen zu sehen sind, nämlich frühe Gemälde und Skulpturen des 2011 verstorbenen amerikanischen Künstlers Cy Twombly einerseits, und die thematische Perspektive Von Bildern. Strategien der Aneignung u. a. mit Fotografien von Cindy Sherman und Richard Prince andererseits. Weiterhin sind nicht nur im Museum für Gegenwartskunst unter dem Titel Cézanne bis Richter Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel zu sehen, sondern auch im Museum der Kulturen Basel unter dem Titel Holbein. Cranach. Grünewald.

Hinweisen möchte ich Sie ebenfalls auf die grosse Ausstellung FUTURE PRESENT. Emanuel Hoffmann-Stiftung. Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute im Schaulager, die der Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung gewidmet ist und Werke zeigt, die sonst im Kontext der Öffentlichen Kunstsammlung Basel zu sehen sind. Dort kann man erleben, wie stark sich diese Sammlung in den letzten beiden Jahrzehnten weiterentwickelt hat.

Nutzen Sie die Chance, neben dem traditionell grossen Kunstangebot in verschiedensten Basler Institutionen das Museum für Gegenwartskunst zu besuchen und neu zu entdecken. Es wird auch nach der Eröffnung des Neubaus des Kunstmuseums Basel unser zentraler Ort der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst bleiben.

Ihr

Bernhard Mendes Bürgi, Direktor des Kunstmuseums Basel

Editorial

Bernhard Mendes Bürgi

Titelbild: Cy Twombly, Untitled, 1961, Detail

Cy Twombly zählt neben Robert Rauschenberg und Jasper Johns zu den wichtigsten Vertretern einer Künstlergeneration, die sich in den 1950er-Jahren vom abstrakten Expressionismus löste und ganz eigene, einflussreiche Bildsprachen entwickelte.

Innovation für die Gesundheit

Ein Stück Lebensqualität

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Bei einem Teil der Auflage: Kasimir Malewitsch, Suprematismus Gegenstandslose Komposition, 1915

Suprematismus: Gegenstandslose Komposition zeichnet sich durch eine schon beinahe verwirrende Komplexität aus, die durch die Überlagerung der Bildelemente sowie durch die Veränderung der Grössenverhältnisse erzielt wird. Die bis dahin nebeneinander schwebenden Formen berühren sich nun tatsächlich. Malewitsch inszeniert hier ein Kräftespiel unterschiedlicher Farben, Ausrichtungen und Gewichte.

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Kunstmuseum Basel Museum für Gegenwartskunst

06 Cy Twombly Malerei & Skulptur

09 Cézanne bis Richter Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel

10 Holbein. Cranach. Grünewald Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel im Museum der Kulturen Basel

11 Von Bildern Strategien der Aneignung

12 Ben Vautier. Ist alles Kunst? Museum Tinguely

Ben Vautier ist seit den späten 1950er- Jahren als Künstler, Performer, Organi-sator und Erfinder in Sprache und Kunst präsent. Er gehört zu den Pionieren von Fluxus in Europa und war enger Mitstrei-ter der Künstler der École de Nice – César, Arman, Yves Klein und andere. Bekannt ist er für seine Schriftbilder, die mit ein-zelnen Worten oder kurzen, prägnanten Sätzen Nachdenken oder Lächeln auslö-sen. Das Museum Tinguely widmet Ben Vautier seine erste umfassende Retrospek-tive in der Schweiz.

18 0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei Fondation Beyeler

Auf der Suche nach 0,10 - Die letzte futuri-stische Ausstellung der Malerei feiert eines der entscheidenden Ereignisse für die Entwicklung der modernen und zeitgenös-sischen Kunst. Kasimir Malewitsch präsen-tierte erstmals sein Schwarzes Quadrat, das zur Ikone der abstrakten Kunst wurde.

Black Sun ist als Hommage an Ma-lewitsch und Tatlin entstanden und be-schäftigt sich aus heutiger Perspektive mit dem enormen Einfluss der zwei Vertreter der russischen Avantgarde auf die künst-lerische Produktion bis in die Gegenwart.

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Inhalt

Cy Twombly, Untitled, 1954

06

Ben Vautier, Ben à Bâle, 2015

12

Kasimir Malewitsch, Ebene in Rotation, genannt Schwarzer Kreis, 1915

18

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26 FUTURE PRESENT Schaulager

Das Schaulager präsentiert mit der Aus-stellung FUTURE PRESENT die Samm-lung der Emanuel Hoffmann-Stiftung. Zum ersten Mal seit über dreissig Jahren bietet sich die Gelegenheit, einen Über-blick über die Sammlungstätigkeit der Stiftung zu gewinnen. Die 1933 gegründe-te Basler Stiftung widmet sich bis heute dem Sammeln und Präsentieren von Gegenwartskunst. In den einzigartigen Ausstellungsräumen, ergänzt durch Präsentationen in weiteren Räumen des Schaulagers, kann die Sammlung auf ei-ner Fläche von über 5000 Quadratmetern erlebt werden.

32 Maryam Jafri Kunsthalle BaselGeneric Corner ist die erste Einzelausstellung in der Schweiz der amerikanischen Künst-lerin Maryam Jafri und setzt sich mit der Kommerzialisierung von Waren auseinander.

33 Das Bauhaus #allesistdesign Vitra Design Museum

Das Vitra Design Museum zeigt das Design des Bauhauses und fördert dessen überraschende Aktualität zutage.

34 Not Vital im Kloster SchönthalDer Bündner Künstler Not Vital hat sich von der wunderschönen Landschaft des Klosters Schönthal inspirieren lassen.

36 Der versunkene Schatz von Antikythera Antikenmuseum Basel

Der Schatz eines längst versunkenen, grie-chischen Frachtschiffes liefert spannende Erkenntnisse über das damalige Leben.

37 Fondation Fernet-Branca 38 Andreas Gursky

Museum Frieder BurdaDie globale Realität liefert die Motive für die Fotografie des zeitgenössischen deutschen Künstlers Andreas Gursky.

44 Öffnungszeiten, Adressen

50 Vorschau

Katharina Fritsch, Oktopus, 2006/2009

Black Sun: Jenny Holzer, Black -15-, 2008

Andreas Gursky, Pyongyang I, 2007

38

Der versunkene Schatz von Antikythera

36

26

32Maryam Jafri, Generic Corner, 2015

24

«Das mechanische Ballett», 1923, Neu- inszenierung Theater der Klänge, 2009

Not Vital, Naked animal with Roof (on its Head), 2010

34

33

Gabriele Chiari, Aquarelle sur papier N° AQ 99, 2015

37

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Cy Twombly – Malerei & Skulpturvon Bernhard Mendes Bürgi*

Bis zum 13. März 2016 werden im Museum für Gegenwartskunst Werke des amerikanischen Künstlers Cy Twombly gezeigt. Im Fokus der Ausstellung stehen Gemälde der 1950er- bis 1970er-Jahre aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel, ergänzt um Leihgaben der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Daros Collection. Zum ersten Mal präsentiert wird das hochformatige Gemälde Untitled aus dem Jahr 1969, welches 2013 als Schenkung von Katharina und Wilfrid Steib in die Sammlung des Kunstmuseums Basel eingegangen ist.

Der amerikanische Künstler Cy Twombly zählt neben Robert Rauschenberg und Jasper Johns, mit denen er eng befreundet war, zu den wichtigsten Vertretern einer Künstlergeneration,

die sich in den 1950er-Jahren vom Abstrakten Expressionismus löste und ganz eigene, einflussreiche Bildsprachen entwickelte.

Twombly wurde 1928 in Lexington, Virginia, geboren und starb 2011 in Rom. In einer Zeit, als sich das Kunstzentrum von Paris nach New York verlagerte, zog Twombly 1957 in die umgekehrte Richtung, nämlich nach Rom. Hier fand er mediterranes Licht, aber auch die

Geschichte, die Mythen und die Dichtung der Antike, die assoziativ in sein Werk einflossen. Meist weisse Bildfelder werden in einem ges-tisch kritzelnden Impetus, der dem Schreiben ähnlich ist, mit Stri-chen, Zeichen oder Wortfragmenten aktiviert. Es sind Spuren der persönlichen Erinnerung und des kollektiven Gedächtnisses in Ver-bindung von Schrift und Bild.

Im Fokus der Ausstellung stehen Gemälde der 1950er- bis 1970er-Jahre aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel, ergänzt um Leih-gaben der Emanuel Hoffmann-Stiftung und der Daros Collection, die

Cy Twombly, Arcadia, 1958

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Cy TwomblyMalerei & Skulptur12.09.2015 – 13.03.2016Museum für Gegenwartskunst Baselwww.kunstmuseumbasel.ch

Cy Twombly, Study for Presence of a Myth, 1959

über eine sehr bedeutende Werkgruppe Twomblys verfügt. Sie zeigen auf exemplarische Weise die künstlerische Entwicklungslinie im frühen Schaffen des Künstlers. Den Auftakt bildet ein Gemälde eher intimen Formats, das 1954 noch in New York entstanden ist und in seiner kompakten Farbmaterie und Pinselgestik Twomblys Herkunft vom Abstrakten Expressionismus evident macht. Die ab 1957 mehr-heitlich in Rom entstandenen Gemälde schliessen bruchlos an, aber der dunkle Malgrund weicht lichten Bildfeldern in Gross- und Quer-formaten, freizügig rhythmisiert von Lineaturen aus Bleistift, Kreide oder Öl. Die Bilder, so scheint es, sind Zeugnisse eines während des Herstellungsprozesses durchlebten Zustandes, wobei korrigierende Eingriffe wie Durchstreichungen und Übermalungen auch verwor-fene Formen präsent belassen. So stellt sich eine Ambivalenz ein zwi-schen Offenlegen und Verbergen.

Zum ersten Mal wird das hochformatige Gemälde Untitled, 1969, präsentiert, das am Lago di Bolsena nördlich von Rom entstanden ist und eine feine, fensterartige Öffnung aus Bleistiftschraffuren inmit-ten eines weissen Farbfeldes zeigt. Dieses 2013 erfolgte Geschenk von Katharina und Wilfrid Steib an das Kunstmuseum Basel bildet den unmittelbaren Anlass für diese Ausstellung.

Dass sich heute eine stattliche Werkgruppe von Cy Twombly in Basel befindet, ist nicht ganz selbstverständlich, lag doch bei den Ankäufen von Werken aus Twomblys Generation der Schwerpunkt bei Jasper Johns und Frank Stella. Protokolle der Kunstkommission machen deutlich, dass der Weg hin zu Twombly eher steinig war. Am Anfang stand ein Ankauf der Emanuel Hoffmann-Stiftung, die 1970 das Werk Untitled erwarb, das im Jahr zuvor in Bolsena entstanden war. Dies geschah, lange bevor ein erstes Werk in die Öffentliche

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Cy Twombly. Painting & Sculpture The American Cy Twombly was a key member of the new generation of artists to emerge in the 1950s. Like his close friends Robert Rauschenberg and Jasper Johns, he broke away from American Expressionism to develop his own unique and influential pictorial language. Twombly was born in 1928 in Lexington, Virginia, and died 2011 in Rome. At a time when the art world was shifting its focus from Paris to New York, Twombly headed in the other direction, moving to Rome in 1957. Here he not only found Mediterranean light but the history, myths, and poetry of antiquity which were to permeate his work on a level of association. Outlines, signs, or fragmentary words infused with the energy found in gestures and scrawls activate his mostly white canvases. These fragmentary traces of personal recollections and collective memories combine to form words and images. The exhibition focuses on the paintings and sculptures from the 1950s to the 1970s in the collection of the Kunstmuseum Basel accompanied by loans from private collections. Together they trace the development of what is arguably Twombly’s most outstanding artistic period. The exhibition will also present Twombly’s painting Untitled, 1969 (Bolsena) for the first time, a gift from Katharina and Wilfrid Steib. The painting’s pencil hatchings describe a window-like opening against a white color field.

Cy Twombly, Untitled, 1961

Kunstsammlung kam. Erst 1979 wurde, nach mehrfach vertagtem Entscheid, der Ankauf von Study for Presence of a Myth, 1959, beschlos-sen, nicht einstimmig und mit mehreren Enthaltungen. 1982 wurde unter Franz Meyers Nachfolger Christian Geelhaar der Ankauf des 1954 geschaffenen Gemäldes beschlossen; ein Jahr später wurde be-reits über ein weiteres Werk verhandelt; man sah jedoch, dass die Bil-der immer gefragter und teurer wurden. Schlussendlich genügten die angebotenen Werke nicht den Ansprüchen, und so kam das nächste Bild, Nini’s Painting, 1971, erst 1995 in die Sammlung. Es ist Katharina Schmidt und dem Arnold Rüdlinger-Fonds der Freiwilligen Akade-mischen Gesellschaft zu verdanken, dass 2001 über dieses grandiose Gemälde hinaus noch zwei Skulpturen erworben werden konnten, die der Künstler 1985 beziehungsweise 1990/1999 hauptsächlich aus weiss bemaltem Holz geschaffen hat.

Und nun rundet die Schenkung von Katharina und Wilfrid Steib auf das Glücklichste die Präsenz von Cy Twombly in Basel ab, die für die Dauer dieser Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst, er-gänzt durch drei hervorragende Gemälde aus der Daros Collection, die ideale Form findet.

*Bernhard Mendes Bürgi ist Direktor des Kunstmuseums Basel und Kurator der Ausstellung

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Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel Cézanne bis Richter

von Bernhard Mendes Bürgi*

Die Öffentliche Kunstsammlung Basel ist gerade im Bereich des ausklin-genden 19. Jahrhunderts und der Klassischen Moderne von herausra-gender Bedeutung. Im grossen Oberlichtsaal und in den angrenzenden

Räumen des Museums für Gegenwartskunst sind Meisterwerke von Paul Cézanne bis Gerhard Richter zu sehen. Es handelt sich um einen panoramaartigen Über-blick, der die wesentlichen künstlerischen Entwicklungen in der europäischen Malerei bis in die 1970er-Jahre auf unmittelbare Weise nachvollziehbar macht. Die Richtschnur der Präsentation ist die Chronologie, die weniger ein didak-tisches Nacheinander von sich folgenden Kunstströmungen konstruiert, als viel-mehr eine Gleichzeitigkeit des Anderen zeigt, die für die Moderne prägend ist.

Am Anfang stehen französische Künstler, die jenseits der akademischen Ma-lerei nach neuen Bildsprachen suchten. Das Werk von Paul Cézanne steht exem-plarisch für einen Weg der beharrlichen künstlerischen Recherche. Er machte als einer der Ersten transparent, dass ein Bild aus einzelnen Pinselstrichen und Farb-flecken aufgebaut ist. Die Ausstellung schliesst mit dem erst kürzlich erworbenen Zyklus Verkündigung nach Tizian von Gerhard Richter. In mehreren Versionen wird die malerische Aneignung eines Gemäldes von Tizian zu abstrakten Farbräumen verwischt. Richter reflektiert sowohl die Geschichte der Malerei als auch die im 20. Jahrhundert herrschende Dialektik von Abstraktion und Figuration, die er zu einer neuen Synthese führt.

Insgesamt werden rund 70 Meisterwerke gezeigt, darunter Arbeiten von Cézanne, Pissarro, Monet, Degas, Renoir, van Gogh, Modersohn-Becker, Böcklin, Hodler, Braque, Picasso, Kandinsky, Mondrian, Klee, Miró, Fontana, Palermo, Tanguy und Richter.

*Bernhard Mendes Bürgi ist Direktor des Kunstmuseums Basel und Kurator der Ausstellung

Ausstellungsansicht Cézanne bis Richter im Museum für Gegenwartskunst Basel

Das Kunstmuseum Basel wird erweitert. Gegenüber dem Hauptbau und unterirdisch mit die-

sem verbunden, entsteht derzeit ein Ausstellungshaus von höchstem Anspruch an zeitgemässe Kunstpräsenta-tion. Gleichzeitig wird der Hauptbau des Kunstmuseums Basel saniert und bleibt bis zur gemeinsamen Eröffnung von Haupt- und Neubau Mitte April 2016 geschlossen.

Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel werden in der Ausstellung Cézanne bis Richter im Museum für Ge-genwartskunst und in der Ausstellung Holbein. Cranach. Grünewald im Museum der Kulturen Basel gezeigt. Das Museum für Gegenwartskunst präsentiert zudem die Ausstellungen Von Bildern. Strategien der Aneignung und Joseph Beuys – Installationen, Aktionen und Vitrinen.

Der Eintritt in das Museum für Gegenwartskunst ist bis Mitte April 2016 für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos. Bis Ende des Jahres ist dies möglich dank der Kostenübernahme durch den «Fonds für künstlerische Aktivitäten im Museum für Gegenwartskunst der Ema-nuel Hoffmann-Stiftung und der Christoph Merian Stif-tung». Dieser Fonds unterstützt seit über zwanzig Jah-ren regelmässig das Ausstellungsprogramm im Museum für Gegenwartskunst und möchte im Schliessungsjahr des Kunstmuseums mit dieser grosszügigen Geste ins-besondere die Bevölkerung von Basel und Region einla-den, das Museum am Rhein zu entdecken und vermehrt zu besuchen.

Von Cézanne bis RichterMeisterwerke aus dem Kunstmuseum Baselbis 21.02.2016Museum für Gegenwartskunst Baselwww.kunstmuseumbasel.ch

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Holbein. Cranach. GrünewaldMeisterwerke aus dem Kunstmuseum Baselbis 28.02.2016Museum der Kulturen Baselwww.mkb.chwww.kunstmuseumbasel.ch

Ausstellungsansicht Holbein. Cranach. Grünewald im Museum der Kulturen Basel

Noch bis Ende Februar beherbergt das Museum der Kulturen eine Aus-wahl der wichtigsten Altmeisterge-

mälde aus dem Kunstmuseum Basel, dessen Hauptbau derzeit wegen umfassenden Sanie-rungsarbeiten nicht zugänglich ist. Mit der Entscheidung, den illustren Gästen den dop-pelstöckigen Ausstellungssaal und damit ge-wissermassen das Herzstück des Hauses am Münsterplatz zu überlassen, hat das Museum der Kulturen den Werken des 15. und 16. Jahr-hunderts zu einem spektakulären Auftritt verholfen. Die dichte Hängung ermöglicht einen frischen Blick auf die vertrauten Ge-mälde und lädt dazu ein, neue Bezüge und Querverbindungen zu entdecken. So sind beispielsweise die monumentalen Flügel der ehemaligen Basler Münsterorgel in die obe-re Wandzone gerückt, so dass das von Hans

Holbein intendierte Spiel mit der Betrach-tung aus der Untersicht den Ausstellungs-besuchern anschaulich vor Augen geführt wird. Aber nicht erst der grosse Meister der Basler Renaissance hat sich Gedanken darü-ber gemacht, wie sein Werk unter bestimm-ten räumlichen Gegebenheiten wirken soll. Bereits knapp 100 Jahre zuvor, um 1435, hat Konrad Witz in den Tafeln des Heilsspiegelal-tars, die an der Wand nebenan zu bewundern sind, seine Figuren in Scheinarchitekturen auftreten lassen, die gleichfalls das Thema Perspektive und Räumlichkeit reflektieren. Die konzentrierte Zusammenschau inten-siviert jedoch nicht nur den Dialog der Ge-mälde untereinander. Vielmehr lädt sie auch dazu ein, den Blick zu weiten auf die in den angrenzenden Räumen ausgestellten Objekte des gastgebenden Hauses. Die ursprüngliche

Aufgabe der prächtigen Altmeistertafeln er-schöpfte sich ja nicht darin, dem Betrachter einen visuellen Genuss zu bereiten. Neben dem Kunstwert im modernen Sinne erfüllte jedes Werk eine eigene Funktion, sei es durch seine Einbindung in liturgische Handlun-gen, durch seinen auf die individuelle Be-trachtung im privaten Kontext zugeschnit-tenen Charakter oder durch die Hoffnung des Auftraggebers, dem Gedenken an seine eigene Person über den Tod hinaus eine ma-terielle Grundlage zu verschaffen. So tun sich Überlegungen auf, die weder in der Vergan-genheit stehen bleiben, noch an den Grenzen Europas halt machen müssen.

*Katharina Georgi ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Kunstmuseum Basel und

mitverantwortlich für die Ausstellung

Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel Holbein. Cranach. Grünewald

von Katharina Georgi*

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Von Bildern. Strategien der AneignungJohn Baldessari, Marcel Broodthaers, Harun Farocki, Andrea Fraser, Nina Könnemann, Louise Lawler, Sherrie Levine, Hilary Lloyd, Michaela Meise, Richard Prince und Cindy Sherman.

von Søren Grammel*

In der Ausstellung sind Arbeiten von Künstlerinnen und Künstlern zu sehen, die sich etwas von anderen Bildern neh-

men – sei es aus dem Bereich der Kunst oder der Populärkultur, dem Museum oder den Massenmedien – und das Entnommene zu etwas Neuem weiterverarbeiten. Dabei er-zählen sie etwas von den Bildern, deren sie sich bedient haben. Sie schildern aber auch die gesellschaftlichen oder institutionellen Kontexte, aus denen die appropriierten Bil-der stammen und die Bedingungen, unter denen diese produziert, gezeigt und gehan-delt werden. Aneignung ist also eine Form der Auseinandersetzung nicht nur mit Bil-dern, sondern mit Realität überhaupt, weil Realität schon lange, und heute mehr denn je, durch massenmedial verbreitete Bilder vermittelt wird.

Technisch gesehen gibt es zahlreiche Möglichkeiten und Verfahren des Aneig-nens. Dazu gehört zum Beispiel das Abfo-tografieren bestehender Aufnahmen, wie

es bei den frühen «Wiederfotografien» von Zeitschriftenwerbungen durch Richard Prince oder von Kunstkatalogbildern durch Sherrie Levine der Fall ist. Dabei geht es nicht um das Kopieren der Vorlagen, son-dern um die künstlerische Differenz zum Original. Aneignung bedeutet in diesem Sinne, den in Besitz genommenen Bildern ein eigenes Interesse einzuschreiben. Prince experimentiert zum Beispiel mit Effekten der Verfärbung oder dem Vergrössern spe-zifischer Bildausschnitte seines Ausgangs-materials; Levine arbeitet vorrangig mit der Reproduktion oder der Vervielfältigung von Bildern und den damit verbundenen tech-nischen Verfahren.

Oft gehen Aneignungsprozesse in der zeitgenössischen Kunst auch mit der Über-tragung von Bildern von einem Medium auf ein anderes einher: Nina Könnemann filmt ein Filmplakat, das auf diese Weise zum Filmmotiv wird; Marcel Broodthaers foto-grafiert ein Gemälde ausschnittweise aus

wechselnder Distanz und präsentiert die Fo-tos anschliessend in einer Diaschau; Cindy Sherman inszeniert auf Basis verschiedener filmischer Genres der 1950er- und 1960er-Jahre eine Reihe fiktiver Filmstills.

Die Übertragung von Bildern zwischen verschiedenen Medien findet im weiteren Sinne auch statt, wenn Harun Farocki die Herstellung eines Centerfold-Fotos für die Zeitschrift «Playboy» filmisch dokumen-tiert; wenn sich Michaela Meise dabei filmt, wie sie nach einer fotografischen Vorlage die Körperhaltungen diverser Skulpturen des französischen Bildhauers Jean-Baptiste Carpeaux mimt; oder wenn John Baldessari Pressefotos aus Zeitungen ausschneidet und Bekannte über den Bedeutungsgehalt der auf diese Weise dekontextualisierten Fotogra-fien spekulieren lässt.

*Søren Grammel ist Leiter des Museums für Gegenwartskunst und Kurator der Ausstellung

Von BildernStrategien der Aneignungbis 24.01.2016Museum für Gegenwartskunst Baselwww.kunstmuseumbasel.ch

Richard Prince, Untitled (cigarettes), 1978-79

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Ben Vautier.Appropriations

von Andres Pardey*

Einige seiner Bilder subsumiert Ben Vautier unter dem Obertitel der Appropriation. 1995 sagt er darüber: «Vers 1960 j'ai joué au jeu des Appropriations. La règle du jeu établie

par Yves Klein était des plus simples. Il fallait s'approprier et signer en tant qu'œuvre d'art le monde , c’est-à-dire la réalité physique autour de nous. Le seul interdit : ne pas copier , être le premier. Ce jeu se jouait à Nice avec Ar-man , Yves Klein , etc. Les Chiffons appartenaient à Deschamps , les Embal-lages à Christo , l'Accumulation à Arman , le Monochrome à Klein , etc. Je me suis donc , dans une période faste , approprié les Trous , les Eaux sales , Dieu , les Vitres , les Coups de pied et un tas d'autres réalités. Entre 1960 et 1963 , en ce qui concerne l'art j'avais développé la théorie du choc à tout prix : il fallait étonner , choquer. Il fallait que mon «nouveau» choque et étonne , d'où certaines appropriations telles que les maladies (peste , choléra) ou les catastrophes (tremblements de terre , bombe atomique , etc.). À l'époque je différenciais mon attitude esthétique de mes positions politiques ( j'étais plutôt communiste universaliste). À partir de 1964 , j'abandonnai la théorie du choc pour le choc et pris position pour un monde pluriculturel.»1

Aufbauend auf dem oben zitierten Begriff des Readymade und der Geste von Marcel Duchamp, einen Alltagsgegenstand als Kunstwerk zu definieren, entwickelte Ben den Anspruch, mit seiner Signatur und seinem Willen alles zu seinem Kunstwerk erklären zu können. Dies umfasste alltägliche Dinge wie Löcher, dreckiges Wasser, Grosses wie Nizza, den Horizont, ganz Grosses wie Gott oder den Tod, Schwieriges wie Menschen, die Lüge und die Wahrheit und Schreckliches wie Ka-tastrophen wie das Erdbeben von Agadir oder den Atombombenab-wurf über Hiroshima. Und natürlich signierte Ben auch sich selbst.

1 Ben. Pour et contre, Ausst.-Kat. Galeries contemporaines des musées de Marseille, mit Beiträgen von Bernard Blistène, Philippe Vergne, Hector Obalk, Nicolas Bourriaud, Pierre Le Pillouër, Marseille 1995, S. 37.

Ben Vautier, Ist alles Kunst?, 2014

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Damit löste Ben zu Beginn der 1960er-Jahre einen An-spruch der Kunst auf umfassendes Erleben und Beherr-schen der Welt ein und belegte seine Aussage damit, dass alles Kunst sei. Eine Aussage, die er in neuerer Zeit in Zweifel zu ziehen beginnt.

Diese künstlerische Strategie gilt es näher zu ergrün-den, um damit den Weg zum Verständnis der Kunst – und der Philosophie – Ben Vautiers zu öffnen. Zunächst die Grundlagen: Ben kommt als Sohn eines Schweizers, der einer Künstlerfamilie entstammte, und einer Französin, deren Familie ein Teppichhandelsimperium in Smyrna in der Türkei besass, 1935 in Neapel zur Welt. Bei Kriegs-ausbruch geht die Familie in die Schweiz, die Mutter reist alleine mit Ben weiter nach Izmir, wo die zwei den Krieg verleben. Nach Stationen in Zypern, Alexandria in Ägyp-ten, Neapel sowie Lausanne lässt die Mutter sich mit Ben 1949 in Nizza nieder. Ben besucht noch kurze Zeit mit mä-ssigem Erfolg die Schule, bevor er in einer Buchhandlung zu arbeiten beginnt. 1958 übernimmt er schliesslich eine Papeterie, die er aber zu einem Secondhand-Plattenladen umbaut. Der Laden befindet sich an der rue Tondutti-de-l'Escarène 32. An derselben Strasse ist auch die Kunstaka-demie von Nizza.

Ben frequentiert den wichtigen Treffpunkt Nizzas, die Promenade des Anglais, und lernt so junge Künstler wie Yves Klein oder Arman kennen. Diese bilden den Kern einer ausserordentlich lebhaften und sehr auf Unabhän-gigkeit – insbesondere vom Zentralismus aus Paris – be-dachten Kunstszene. Später wird man diese Künstler und

weitere etwa 25 zur École de Nice zählen: eine Gruppe, die sich nicht durch einen gemeinsamen Stil oder eine ge-meinsame Kunstauffassung definiert, sondern dadurch, dass ihre Mitglieder aus dem Süden Frankreichs und aus der Gegend von Nizza stammten – oder dort arbeiteten.

Die ersten Werke von Ben sind abstrakte Formen, wäh-rend einer kurzen Zeit dominiert die auf das Elementarste reduzierte Form einer Banane. Erst nach einer Interven-tion von Yves Klein beginnt Ben, seine Schriftbilder, die er in seinem Laden als Beschriftung anfertigt, als Kunstwerke zu verstehen und auszustellen. Es gibt frü-he Bilder, die in ihrer Ästhetik ganz nah an Werbetafeln liegen oder an Hinweisschildern, die den Kunden leiten sollten. Ebenso früh entstehen aber auch Schriftbilder, die ein ganz anderes, formales und inhaltliches Konzept erkennen lassen: Ben schreibt «Ben» auf eine Holztafel, er schreibt «beau» oder «Lolita». Er stellt also nicht dar, sondern ersetzt das Selbstporträt, die Schönheit oder das Mädchenbildnis durch die Bezeichnung, er überlässt es dem Betrachter, in seiner Vorstellung das Bild entstehen zu lassen. Ein ungeheurer Schritt in einer Zeit, in der die monochrome Malerei eines Yves Klein oder die Akkumu-lationen von Arman in Künstlerkreisen zwar bewundert wurden, darüber hinaus aber noch weitgehend Unver-ständnis auslösten.

Bald aber kommen weitere Begriffe dazu, die den Rah-men von Bens Kunst noch einmal erweitern. «trou», «rien», «tout», Ben macht sich 1960 daran, alles zu unterschreiben, und für sich und seine Kunstwelt zu reklamieren.

Ben Vautier, Dieu, 1961

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Artinside ArtinsideBen Vautier, J'ai signé Dieu en 1961 et le diable en 1963

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Ben Vautier, Avis trou, 1958

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Hatten Yves Klein 1947 den Himmel und Arman die Erde signiert, so signierte Ben den Horizont und 1961 das Universum, er erweiterte die Grenzen seiner Signatur bis ins Unwägbare, Unergründliche, bis zu «dieu» und «la mort». Alles sollte Kunst sein dürfen, nichts, niemand, keine Sache und kein Gedanke sollte aussen vor bleiben müssen. Und erst durch die Kunstdefinition, die Ben vornahm, wurde der Gegenstand seines Bildes wirklich real. So wie das Pissoir von Marcel Duchamp erst durch seine Erhebung in den Stand eines Kunstwerks eine Realität und eine Präsenz ausserhalb der Toilet-tensphäre erhielt. Erst Duchamp machte das Ding zu einem Objekt, über das sich, über rein funktionale Fragen hinaus, nachdenken liess und nachzudenken sich lohnte. Das Konzept der «Appropri-ations», wie Ben die unter dieser Prämisse entstandenen Werke

nannte, ist eine Konzeptkunst avant la lettre. Henry Flynt, mit dem Ben Vautier später im Rahmen von Fluxus eng verbunden war, hatte den Begriff 1961 geprägt. In seiner Definition ist der Begriff der Kon-zeptkunst eng an den Gebrauch der Sprache gebunden – und damit verbindet sich Bens Kunst mit dieser Definition noch enger. Ben hatte als Autodidakt, als Verkäufer gebrauchter Schallplatten und als Inha-ber des ohne Zweifel am verrücktesten dekorierten Ladens der Stadt in Nizza ein Werk begründet, das seine Position in der Kunstwelt als originellen, theoretisch fundierten und ästhetisch gefestigten Künst-ler definierte.

*Andres Pardey ist Vizedirektor des Museum Tinguely und Kurator der Ausstellung

Ben Vautier. Ist alles Kunst?21.10.2015 – 22.01.2016Museum Tinguelywww.tinguely.ch

Ben Vautier. Is everything art? Ben Vautier has been a presence in language and art as an artist, performer, organizer, and inventor since the late 1950s. He is among the pioneers of Fluxus in Europe and was a close colleague of artists at the École de Nice – César, Arman, Yves Klein, and others. He is known for his textual images, which, with single words or short, concise sentences, trigger contemplation or smiles. His performance – he calls them «Gestes» – often move in a social and political discourse which, in recent times, he is also continuing with his Internet radio station and his newsletter. Museum Tinguely is dedicating to Ben Vautier, who celebrated his eightieth birthday in summer 2015, his first comprehensive retrospective in Switzerland.

Ben Vautier, «Warum Kunst?» vor seinem Haus in Nizza, 2014

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Auf der Suche nach 0,10 –Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei04.10.2015 – 10.01.2016Fondation Beyeler, Riehen/Basel

Kasimir Malewitsch, Schwarzes Quadrat, 1915

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Kasimir Malewitsch und die Russische Avantgarde

von Anna Szech*

Mit Auf der Suche nach 0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei setzt die Fondation Beyeler nach Venedig, Wien 1900 und Surrealis-

mus in Paris ihre Ausstellungsreihe über Städte der Kunst fort. St. Petersburg – seit der Gründung 1703 und von 1712 bis 1918 die Hauptstadt Russlands – war immer schon für seine künstlerische Tradition berühmt, zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde es zur Wiege der russischen Avantgarde.

Im Winter 1915/16 fand hier Die letzte futuristische Aus-stellung der Malerei 0,10 (null zehn) statt, die für die radi-kale Bildsprache vieler Kunstströmungen des 20. Jahr-hunderts den Weg ebnete. In einer Privatgalerie stellten sieben Künstlerinnen und sieben Künstler rund 150 Werke aus. Prominente Vertreter der russischen Avant-garde, allen voran Kasimir Malewitsch und Wladimir Tatlin sowie Olga Rosanowa, Ljubow Popowa, Nadesch-

da Udalzowa und heute weniger bekannte Malerinnen und Maler nahmen teil. Der Titel der Ausstellung prokla-mierte das Ziel: Die Worte «letzte futuristische» sollten den Bruch mit Einflüssen westeuropäischer Kunst und gerade des italienischen Futurismus ankündigen. Die russischen Avantgardekünstler forderten die Entwick-lung selbstständiger, vom Westen unabhängiger Kunst-stile. «Null-zehn» stellte die korrekte Aussprache des Titels sicher, denn 0,10 war keine mathematische For-mel, sondern ein Code, dem eine Idee von Malewitsch zugrunde lag: Die «0» symbolisierte die Zerstörung der alten Welt, auch der Welt der Kunst, und zugleich einen Neubeginn; die «10» bezifferte die ursprüngliche ge-plante Zahl der Ausstellungsteilnehmer zurück, die sich dann auf 14 erweiterte.

0,10 sollte die Kunstwelt und das bürgerliche Publi-kum provozieren. Das wohlhabende Künstlerehepaar

Bild der Originalausstellung «0,10», Petrograd, 1915

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ArtinsideKasimir Malewitsch, Suprematistische Komposition (mit acht roten Rechtecken), 1915

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Tatlin, Malerisches Relief, 1914-1916

In Search of 0,10 – The Last Futurist Exhibiton of Painting celebrates one of the key moments in the development of modern and contemporary art. In 1915, seven female and seven male artists belonging to the Russian avant-garde jointly presented their works in Petrograd (now St. Petersburg). The revolutionary exhibition heralded the end of Cubism and Futurism, which had previously dominated the European art scene, and also marked the advent of Suprematism and Constructivism. Kasimir Malevich’s Black Square, which has since become an icon of abstract art, was presented for the first time. Vladimir Tatlin installed his famous corner counter-relief for the first time, thereby bringing sculpture down from its pedestal and making recycled materials acceptable. Saint Petersburg became the cradle of the Russian avant-garde and with 0,10 the Fondation Beyeler is continuing its series of exhibitions about cities that played a crucial role in the development of modern art, its earlier shows having been Venice, Vienna 1900 and Surrealism in Paris.In this first-ever critical reconstruction of the legendary exhibition, the remaining original works are being brought together are being brought together to mark the centenary of 0,10.

Iwan Puni und Xenia Boguslawskaja organisierte und finanzierte die Ausstellung und stellte ihr «einen Skandal» als Motto voran. Die meisten Künstler zeigten kubofutu-ristische Werke: In Russland vereinte man diese beiden aus dem Westen übernommenen Kunststile, sodass – oft durch aus der russischen Folklore übernommene Farbge-bung und Motive ergänzt – der Eindruck von kubistischer Zerlegung der Gegenstände und futuristischer Illusion der Bewegung entstand. Die Arbeiten schockierten das Publi-kum. So schrieb ein Kunstkritiker: «Ich befürchte, sie alle werden schlecht enden. Die Wände dieses Raumes zeigen das Ende der menschlichen Moral, gleich danach begin-nen Raub, Mord und der Weg zum Schafott». Als wirklich «skandalös» erwiesen sich jedoch die Werke von Kasimir Malewitsch und Wladimir Tatlin.

Malewitsch, der geistige Ideengeber von 0,10, zeigte hier 39 vollständig abstrakte, aus geometrischen Pri-märformen bestehende Bilder, für die er den Begriff «Suprematismus» kreierte, abgeleitet vom lateinischen suprematia: «Überlegenheit» oder «Oberhoheit». Mit seiner Malerei wollte er die Suprematie der Farben und die «reine Empfindung» in der Kunst postulieren. Zwar massen auch andere Künstler der Farbe eine wesentliche Rolle bei – man denke nur an die Farbpracht der Gemäl-de von van Gogh oder Matisse – doch war Malewitsch der erste, der Farben komplett vom Inhalt befreite. Im Un-terschied zu Wassily Kandinsky, einem anderen Russen, der die Erfindung der Abstraktion für sich beanspruchte, malte Malewitsch nicht expressiv. Ordnung, organisierte Strukturen und Erschaffung eines neuen künstlerisches Alphabets, das den nachfolgenden Künstlergenerationen wie ein Werkzeugkasten zur Verfügung stehen sollte, wa-ren sein Ziel.

In den Jahren 1915/1916 durchlief der Suprematismus verschiedene Stadien: Zu den ersten statischen Grund-

Plakat zur Ausstellung «0,10», Petrograd, 1915

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Ljubow Popowa, Reisende, 1915

formen – dem Schwarzen Quadrat, dem Schwarzen Kreis oder dem Schwarzen Kreuz – in Schwarz-Weiss gemalt, kamen Bewegung und mehr Farben hinzu. Das suprematistische Bild par excellence blieb jedoch unbestritten das Schwarze Quadrat, von Malewitsch als die «ungerahmte Ikone meiner Zeit» bezeichnet. Um die Schockwir-kung des Bildes auf das Publikum zu verstärken, hängte er das Bild in die obere Ecke seines Ausstellungsraumes, den Platz, der in russischen Häusern traditionell und ausschliesslich für Ikonen vorgesehen wurde. Malewitschs Botschaft wurde verstanden: Das «personifizierte Nichts», das «tote Quadrat» nannte man das Werk. Das Ende der Ära der gegenständlichen Malerei wurde öffentlich verkündet.

Wie Malewitsch zeigte Tatlin in der 0,10 völlig abstrakte Werke, vertrat jedoch eine entgegengesetzte Meinung, in der Kunst solle es nicht um «Empfindungen», sondern um «haptische Qualitäten» gehen. Seit 1913 fertigte er aus «kunstfremden» Materialien wie As-phalt, alten Möbelstücken oder Abfall abstrakte dreidimensionale Kompositionen an, die er als «Konter-Reliefs» bezeichnete, was auf die konträren, gegenaneinander strebenden Kräfte in einem Werk deutete. Tatlins in der 0,10 erstmals gezeigtes Eck-Konterrelief wurde ebenfalls in der Ecke des Raumes angebracht. Tatlin bedeckte die Wände mit weissem Papier, um seiner Arbeit schwebenden Cha-rakter zu verleihen. Mit diesem revolutionären Werk «befreite» er Skulptur vom klassischen Sockel und vollzog damit den Schritt zur modernen Rauminstallation. Diese sowie später von ihm entwi-ckelten Skulptur- und Architekturmodelle, die eine Bewegung er-zeugten, verliehen ihm den Status des Begründers des europäischen Konstruktivismus und kinetischer Kunst.

Im Winter 1915/1916 tobte in Europa der Erste Weltkrieg. Obwohl die rund vier Wochen dauernde Ausstellung fast 6000 Besucher an-zog und in der lokalen Presse reich beleuchtet wurde, konnte sie europaweit kaum Resonanz erfahren. Die Informationen darüber si-ckerten nach und nach in Form von Erzählungen, Erinnerungen und durch den Austausch mit russischen Künstlern am Bauhaus in den Westen durch. 1917 brach in Russland die Oktoberrevolution aus, die die Geschicke des Landes für immer veränderte. Begrüssten die Bol-schewiken zunächst die neuen künstlerischen Mittel als Werkzeuge für die Massenpropaganda, erfuhren revolutionäre Bestrebungen russischer Künstler ab 1930 ein jähes Ende, die stalinistische Kunst-doktrin hiess nun Sozialistischer Realismus. Die Kunst der Avantgar-de blieb in der Sowjetunion bis in die 1980er-Jahre verboten. Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei 0,10, die einen Wendenpunkt in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts markierte, wurde zu einem modernen Mythos.

Diesen Herbst feiert die Fondation Beyeler das 100. Jubiläum die-ser legendären Schau. Erstmals sind die erhalten gebliebenen Werke vervollständigt durch stilistisch ähnliche Arbeiten derselben Künst-lerinnen und Künstler aus den Jahren 1914 bis 1916 sowie dokumen-tarisches Material zu sehen. Selten geliehene Exponate stammen aus 20 russischen Museen, darunter dem Staatlichen Russischen Muse-um in St. Petersburg und der Staatlichen Tretjakow-Galerie in Mos-kau. Weitere Leihgeber sind: Stedelijk Museum, Amsterdam; Centre George Pompidou, Paris; State Museum of Contemporary Art, Thes-saloniki; Museum Ludwig, Köln; Art Institute, Chicago, und das MoMA, New York.

*Anna Szech ist Assistenzkuratorin der Fondation Beyeler

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Artinside ArtinsideKasimir Malewitsch, Suprematistische Komposition (mit acht roten Rechtecken), 1915

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Richard Serra, Cheever, 2009

Black Sunvon Michiko Kono*

Nachdem Kasimir Malewitsch 1915 in der Ausstel-lung 0,10 zum ersten Mal sein Schwarzes Quadrat präsentiert hatte, schrieb er: «Es war dies kein

‚leeres Quadrat‘, was ich ausgestellt hatte, sondern die Empfindung der Gegenstandslosigkeit». Obwohl er da-mals mit diesem Werk viel Kritik und Unverständnis hervorrief, wurde das Schwarze Quadrat zur Ikone der Moderne und Malewitsch zu einem wesentlichen Pionier der abstrakten Kunst.

Die Ausstellung Black Sun ist dem bedeutenden Ein-fluss Malewitschs auf die Kunst bis in unsere Zeit gewid-met. Gezeigt werden Werke von insgesamt 35 Künstlern des 20. und 21. Jahrhunderts in unterschiedlichen Medien wie Malerei, Skulptur, Installation und Film sowie Kunst im öffentlichen Raum. Bezüge und Spannungsverhält-nisse zwischen der Kunst der letzten 100 Jahre und Male-witschs Schwarzem Quadrat werden ohne Anspruch auf kunstgeschichtliche Vollständigkeit beleuchtet.

Black Sun 04.10.2015 – 10.01.2016Fondation Beyeler, Riehen/Basel

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Artinside ArtinsideSigmar Polke, Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!, 1969

Sigmar Polkes Gemälde Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen! kann als humorvolle Hommage an Male-witsch verstanden werden, der sich in seinen theoretischen Schriften häufig mit feurigen Aufrufen an seine Leser richtete. Mit den «höheren Wesen», die hier mit göttlicher Inspiration oder weltlicher Autorität assoziiert werden können, wird die Spiritualität, die bei manchen Künstlern der Moderne eine bedeutende Rolle spielt, thematisiert.

Parallel zu Malewitschs Suprematismus entwickelte sich auch in Westeuropa in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts die gegenstandslose Malerei. Die Suche nach Immaterialität führte in den Fünfzigerjahren zur Entwicklung der Monochromie. Gleichzeitig entsprang in Amerika aus dem Abstrakten Expressionismus die Farbfeldmalerei. Der Minimal Art, die Anfang der Sech-zigerjahre in Erscheinung trat, lag die Verweigerung jeglicher Bedeutung zugrunde, die Formensprache war simpel und geometrisch. Zur selben Zeit entwickelte sich aus der Minimal Art die Konzeptkunst, in der die Idee des Kunstwerks mehr wiegt als seine Ausführung.

Die Ausstellung wird im öffentlichen Raum mit einem Werk von Santiago Sierra (*1966) fortgesetzt. 4000 schwarz bedruckte Poster werden in Basel an typischen und auch weniger konventionellen Orten plakatiert.

Nicht nur Leihgaben, sondern auch zahlreiche Samm-lungswerke der Fondation Beyeler sind Teil der Ausstel-lung. Sie ist nicht als umfassender Überblick über das Erbe Malewitschs zu verstehen. Vielmehr soll sie Denk-anstösse liefern und künstlerische Positionen präsentie-ren, die auf Zusammenhänge und Kontraste mit Male-witsch hinweisen.

*Michiko Kono ist Associate Curator der Fondation Beyeler

Die Künstler

Josef AlbersCarl AndreAlexander CalderOlafur EliassonDan FlavinLucio FontanaGünther FörgFelix Gonzalez-TorresWade GuytonDamien HirstJenny HolzerDonald JuddIlya und Emilia KabakovWassily KandinskyOn KawaraEllsworth KellyYves KleinSol LeWittAgnes MartinPiet MondrianJonathan MonkBarnett NewmanPalermoSigmar PolkeAd ReinhardtGerhard RichterMark RothkoRobert RymanRichard SerraSantiago SierraTony SmithJean TinguelyRosemarie TrockelAndy WarholLawrence Weiner

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FUTURE PRESENT

Ausstellungsansicht: Werke von Andy Warhol und Frits van den Berghe

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Emanuel Hoffmann-Stiftung im Schaulager

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Mit FUTURE PRESENT präsentiert das Schaula-ger noch bis zum 31. Januar 2016 eine Auswahl von über 300 Werken aus der Sammlung der

Emanuel Hoffmann-Stiftung. Die Ausstellung vereint Kunst von der klassischen Moderne bis heute und er-öffnet einen Überblick über rund achtzig Jahre einer be-merkenswerten Sammlungsgeschichte: Eingang in die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung finden aus-schliesslich zeitgenössische Werke. Zu sehen ist demnach kein retrospektiv angelegtes Best-of etablierter Kunst, sondern die Zeugnisse einer sorgfältig betriebenen und fortwährend auf die Kunst der Gegenwart ausgerichteten Sammlungsaktivität.

1933 rief die 36-jährige Maja Hoffmann-Stehlin (1896–1989) in Basel eine Stiftung ins Leben, die sich progres-siv dem Sammeln und Sichtbarmachen zeitgenössischer Kunst verpflichtet: die Emanuel Hoffmann-Stiftung. Die junge Gründerin benannte sie nach ihrem früh verstor-benen Ehemann und formulierte in der Stiftungsurkun-de die «Bejahung der Gegenwart» und die «Zuversicht

auf die Zukunft» als geltende Leitmotive. Geprägt durch die mit ihrem Ehemann geteilte Passion für zeitgenös-sische Kunst, widmete sich die junge Frau der Kunst ihrer Zeit. 47 Jahre später porträtierte Andy Warhol die damals 84-jährige Stifterin in einer Serie aus fünf Sieb-drucken. Maja Sacher-Stehlin, wie sie in zweiter Ehe hiess, war zu diesem Zeitpunkt noch immer Mitglied im Stiftungsrat. Dank ihres Engagements wurde im selben Jahr das Museum für Gegenwartskunst in Basel eröffnet, das erste explizit der zeitgenössischen Kunst verpflichte-te Museum weltweit. Programmatisch für die zukunfts-weisende Ausrichtung der Stiftung, welche eng mit den Ideen und Überzeugungen der Stifterin verknüpft ist, empfängt Maja Sacher-Stehlins Porträt den Besucher in der Ausstellung. FUTURE PRESENT zeigt – neben ein-zelnen künstlerischen Positionen und Werken, die heute zu den bedeutendsten ihrer Zeit gehören – auch, wie das Sammeln von zeitgenössischer Kunst über drei Generati-onen von 1933 bis in die unmittelbare Gegenwart betrie-ben wurde und weiterhin betrieben wird.

FUTURE PRESENTvon Jasmin Sumpf*

Ausstellungsansicht: Robert Delaunay, Hans Arp, Joan Miró und Max Ernst

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Entsprechend der Sammlungsgeschichte folgt die Ausstellung einem chronologischen Ablauf, welcher zu-gleich eine Reise durch die Kunstrichtungen des 20. Jahr-hunderts bedeutet. In den ersten Räumen begegnen dem Besucher die frühen Ankäufe der Stiftung.

La Tour Eiffel (1909–1912) ist eines der bekanntesten Werke von Robert Delaunay, der diesem Motiv eine gan-ze Serie widmete. Losgelöst von einer rein abbildenden Funktion entfalten Linien und Farben eine eigene Ästhe-tik und erzeugen optisch den Eindruck von Bewegung. Zur Hundertjahrfeier der Französischen Revolution und als Attraktion der Pariser Weltausstellung 1889 errich-tet, war der Eiffelturm fast ein halbes Jahrhundert lang das höchste Bauwerk der Welt. Für Delaunay war er ein Sinnbild des modernen Lebens. Er war fasziniert von den Perspektivenwechseln, die sich einstellen, wenn man den Eiffelturm abwechselnd aus weiter Ferne oder unmittel-barer Nähe sieht. Der angeschnittene, nach oben aus dem Bild drängende rot-braune Turm sowie die den Betrach-ter überragende Dimension des Gemäldes verhelfen dem

Werk zu einer physischen Präsenz, die in der Malerei der damaligen Zeit ihresgleichen sucht.

Ab den 60er-Jahren werden die Grenzen des Bildes vollends gesprengt. Der Leitidee der Stiftung folgend, sich der Kunst der Gegenwart zu widmen, erhält die Sammlung Zuwachs von zeitgenössischen Positionen wie Mario Merz, Robert Ryman, Fred Sandback oder Joseph Beuys. Richard Longs Stone Line (1977) wurde 1977 im Anschluss an eine Ausstellung in der Kunsthalle Bern angekauft. Die schmale rechteckige Skulptur, welche sich durch den Ausstellungsraum erstreckt, misst 9 Me-ter und besteht aus über 200 Basaltsteinen. In Bewegung wird das Werk erfahrbar, indem die aus Distanz sichtbare Linie beim Herantreten aufbricht und der Blick auf ein-zelne Steine mit unterschiedlichen Grössen und Formen fällt. In der simplen, archaisch anmutenden Anordnung entfaltet das Werk eine konzentrierte Spannung. Natur und Kultur befinden sich in einem labilen Gleichgewicht – einer unbändigen Formenvielfalt wird der Ordnungs-wille des Menschen entgegengesetzt. Anders als bei De-

Ausstellungsansicht: Richard Long, Mario Merz, Robert Mangold und Kenneth Noland

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launay, der im Medium der Malerei die Grenzen und Be-dingungen der Wahrnehmung untersucht, befasst sich Long in seiner Arbeit mit dem physisch erfahrbaren Per-spektivenwechsel, wodurch Körper und Werk in unmit-telbaren Bezug gesetzt werden.

Die polnische Künstlerin Monika Sosnowska, die 2008 im Schaulager ausstellte, erkundet in der Arbeit Handrail (2008) die Grenze zwischen funktionaler Architektur und autonomer Skulptur. So erfährt der Handlauf die Auflö-sung seiner ihm ursprünglich zugewiesenen Funktion als Geländer. Mit abgewinkelten Gitterstäben, mitten im Raum platziert, erinnert das Objekt an ein sich tastend vorwärtsbewegendes Insekt. Diesen irritierenden Zu-stand kontrastiert die Künstlerin ironisch mit der klaren Formsprache des Konstruktivismus. Die schmalen, redu-zierten Stäbe des Handlaufs mahnen an das Ideal der mo-dernen Architektur, das weder formalen Spielereien noch Ornamenten Platz bietet.

Correction (2004) von Fiona Tan ist eine von vielen raumgreifenden Installationen, welche in jüngster Zeit Eingang in die Sammlung fanden. Die Dimension solcher Arbeiten macht deutlich, welche enormen Herausforde-rungen das Sammeln, Konservieren und Sichtbarmachen zeitgenössischer Kunst darstellen. Die Installation be-

steht aus sechs Projektionsleinwänden, welche rund 300 lebensgrosse Videoporträts in loser Abfolge zeigen.

Frontal ausgerichtet, still vor der Kamera verharrend und lebensgross aufgenommen, sind in abwechselnder Reihenfolge Gefängniswärter und Häftlinge aus vier US-amerikanischen Gefängnissen zu sehen. Inmitten des Kreises, zu dem die frei hängenden Leinwände angeord-net sind, wird der Betrachter zum Gegenüber der Porträ-tierten. Lässt sich an Gesicht und Haltung etwas von der inneren Gesinnung eines Menschen ablesen? Schlussend-lich wird der Betrachter auf sich selbst zurückgeworfen – die vordergründige Schematisierung und Klassifizierung des Gegenübers mündet zwangsläufig in einer Hinterfra-gung der eigenen Wahrnehmungsmuster.

Die Präsentation einer Sammlung und ihrer Geschich-te erzählt unweigerlich vom Ein- und Ausschluss, von Entscheidungen, die getroffen werden. Das macht ein Besuch der Ausstellung deutlich. Ein Anspruch auf Voll-ständigkeit wird nicht erhoben, aber gerade dadurch er-hält die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung ein Profil.

*Jasmin Sumpf ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Schaulagers

Ausstellungsansicht: Toba Khedoori, Monika Sosnowska

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Weitere Werke der Emanuel Hoffmann-Stiftung im Raum Basel

Dieter RothSelbstturm; Löwenturm 1969–1998Standort: beim Museum für GegenwartskunstNur mit Führung und auf Anmeldung: www.schaulager.org

Richard SerraOpen Field Vertical/Horizontal Elevations (for Breughel and Martin Schwander), 1979–1980Standort: Wenkenpark Riehen

Enzo CucchiOhne Titel, 1984Standort: Merian-Gärten, Basel (bei der Villa Merian)

Ilya Kabakov Denkmal für einen verlorenen Handschuh, 1998 Standort: Rheinpromenade vor dem Museum für Gegenwartskunst, Basel

Jean Tinguely Méta-Harmonie II, 1979Standort: Museum Tinguely, Basel

Ausstellungsansicht: Fiona Tan, Correction, 2004

FUTURE PRESENT. Emanuel Hoffmann FoundationContemporary Art from Classic Modernism to the Present Day. For the first time in over 30 years, Schaulager is presenting an extensive overview of works from the Emanuel Hoffmann Foundation. Ever since it was established in 1933, the Foundation has been devoted to the collection and presentation of contemporary art. The current exhibition FUTURE PRESENT, covering over 5000 m2, will be on view not only in the Schaulager’s unique galleries but in other rooms on the premises as well. Works from the Foundation are also permanently installed in public spaces in and around Basel. Including a wide range of media from paintings, sculptures and drawings to installations, photography and video, FUTURE PRESENT allows visitors to take «a journey through a century of art» from classic modernism to the present day.

FUTURE PRESENTEmanuel Hoffmann-Stiftung Zeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heutebis 31.01.2016Schaulager, Münchensteinwww.schaulager.org

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Maryam Jafris (*1972) künstlerische Praxis ist an der Schnittstelle zwischen Kulturanthropologie und Konzeptkunst angesiedelt. Eine neue Serie, wel-

che die in Pakistan geborene Künstlerin neben älteren Arbeiten in ihrer ersten Einzelausstellung in der Schweiz präsentiert, trägt den Titel Generic Corner (2015). Die der Recherche über sogenannte generische Lebensmittel und Haushaltspro-dukte entsprungene Arbeit beschäftigt sich mit den Ende der 1970er-Jahre in den USA aufkommenden Produkten ohne sichtbaren Markennamen. Diese wurden in weissen Behältnissen verkauft, auf denen lediglich in fettgedruckter schwarzer Schrift ihr jeweiliger Inhalt angegeben ist. Dahinter stand die Idee, dass die Her-steller die ersparten Ausgaben für Werbung und Produktgestaltung an die Kon-sumenten weitergeben sollten. Von allen grafischen Verzierungen befreit, wirken die Verpackungen so, als ob kein Design eingesetzt wurde, aber zugleich offen-baren die Verpackungen den künstlich kreierten Marketing-Hype, die Konzep-tionierung von Begehrlichkeiten und die Erwartungen der Endverbraucher, die an die alltäglichen Gegenstände in unserer Umwelt geknüpft sind.

Weitreichend in den Schlussfolgerungen, ätzend im Biss und spielerisch im Umgang mit der eigenen Beziehung zur Inszenierung und Theatralik, themati-sieren alle Arbeiten der Ausstellung Generic Corner auf unterschiedliche Art und Weise die Frage nach der alles bestimmenden Kommerzialisierung und Waren-werdung unseres täglichen Lebens durch den Kapitalismus, ob es unsere Lebens-mittel, Urheberrechte oder gar das Begehren als Ware betrifft.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Danish Arts Foundation.

Maryam Jafri Generic Cornerbis 01.11.2015Kunsthalle Baselwww.kunsthallebasel.ch

Andra Ursuta Whitesbis 01.11.2015Kunsthalle Baselwww.kunsthallebasel.ch

Andra Ursuta (*1979) verwendet eine breite Palette an Materialien für ihre Ar-beiten, welche oft auf prosaische Dinge wie Schaukeln, Stühle und Orte wie

Übungsgelände oder Friseursalon verweisen, um daraus gespenstische Dinge zu erzeugen. Ihre Werke erscheinen wie aus einer Überlagerung von Angst, Melan-cholie und Nostalgie heraus entstanden zu sein, sind voller Dringlichkeit und ha-ben einen Hauch von Endzeitstimmung inne. Alles scheint in den Händen der in Rumänien geborenen und in New York lebenden Künstlerin zu einer kraftvollen Form mit unleugbar dunklem Symbolismus zu finden. Für ihre Ausstellung Whites in der Kunsthalle Basel – ihrer ersten Einzelausstellung in der Schweiz – be-reitet Ursuta eine neue und umfassende Installation vor, die sich aus einer älteren Arbeit Broken Obelisk aus dem Jahr 2013 speist. Zurückkommend auf diese vage anthropomorphe Skulptur, kreiert sie eine grosse Familie von neuen, verwandten Figuren. Jede dieser unheimlichen, festgelegten Formen hat Augenhöhlen oder Nasenlöcher aus menschlichen Schädeln in eine glatte Oberfläche eingearbeitet und erinnert gleichzeitig an Barnett Newmans gleichnamiges Denkmal und an eine altersschwache, vermummte Gestalt. Über die gesamte Weite des Oberlicht-saals verteilt, verwandelt dieses Ensemble von neuen Skulpturen die Kunsthalle vorübergehend in eine geriatrische Klinik für die westliche Moderne.

Maryam Jafri – Generic Corner

Andra Ursuta – Whites

Maryam Jafri, Generic Corner, 2015

Ausstellungsansicht Andra Ursuta - Whites in der Kunsthalle Basel

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Das Bauhaus #allesistdesign

In einer grossen Ausstellung präsentiert das Vitra Design Museum eine umfang-reiche Übersicht über das Design am Bauhaus und offenbart dabei die überra-schende Aktualität dieser legendären Kulturinstitution.

Das Bauhaus #allesistdesign umfasst eine Vielzahl seltener, teilweise nie gezeigter Exponate aus Design, Architektur, Kunst, Film und Fotografie. Das Design des Bau-hauses wird konfrontiert mit aktuellen Designtendenzen und mit zahlreichen Wer-ken heutiger Designer, Künstler und Architekten. Unter den vertretenen Gestaltern des Bauhauses sind Marianne Brandt, Marcel Breuer, Lyonel Feininger, Walter Gropi-us, Wassily Kandinsky und viele mehr. Aktuelle Ausstellungsbeiträge stammen u.a. von Olaf Nicolai, Adrian Sauer, Enzo Mari, Lord Norman Foster, Opendesk, Konstan-tin Grcic, Hella Jongerius, Alberto Meda und Jerszy Seymour.

Ziel des 1919 von Walter Gropius in Weimar gegründeten «Staatlichen Bauhaus» war es, einen neuen Typus des Gestalters auszubilden. Dieser sollte am Bauhaus hand-werkliche und künstlerische Grundlagen sowie Kenntnisse der menschlichen Psyche, des Wahrnehmungsprozesses, der Ergonomie und der Technik erwerben – ein Profil, das bis heute das Berufsbild des Designers prägt. Das Designverständnis am Bauhaus wies dem Designer aber auch einen umfassenden Gestaltungsauftrag zu: Er sollte nicht nur Dinge des täglichen Gebrauchs gestalten, sondern aktiv an der gesellschaft-lichen Umgestaltung teilnehmen. Damit steht das Bauhaus am Anfang eines umfas-senden Verständnisses von Design, das heute mit neuem Nachdruck gefordert wird: Unter Stichworten wie Social Design, Open Design oder «design thinking» wird er-neut diskutiert, wie Designer ihre Arbeit in einen grösseren Zusammenhang stellen und die Gesellschaft mitgestalten können. Ausgehend von dieser aktuellen Perspek-tive betrachtet die Ausstellung das Bauhaus als komplexes, vielschichtiges «Labor der Moderne», das mit heutigen Designtendenzen eng verknüpft ist.

Die Ausstellung macht sichtbar, dass das Bauhaus mit seinem offenen Designbe-griff ganz entscheidend dazu beigetragen hat, dass Design heute unsere gesamte Le-benswelt durchzieht – eine Verbindung, auf die auch der Untertitel der Ausstellung anspielt: #allesistdesign.

Weitere Ausstellungen:

Maker Library NetworkBis 04.10.2015Vitra Design Museum Gallery

Forum für eine Haltung16.10.2015 – 14.02.2016Vitra Design Museum Gallery

Objection! Protest by Design26.02.2016 – 29.05.2016 Vitra Design Museum Gallery

Das Bauhaus #allesistdesign26.09.2015 – 28.02.2016Vitra Design Museumwww.design-museum.de

Kurt Schmidt mit F. W. Bogler und G. Teltscher, «Das mechanische Ballett», 1923, Neuinszenierung Theater der Klänge, 2009

Johannes Itten, Farbenkugel in 7 Lichtstufen und 12 Tönen

Fotografie aus einer Anleitung zur Verwendung von Montage bzw. Reparatur-werkzeugen, Gebrüder Thonet, 1935

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Not Vital. Bellaval Im Kloster Schönthal.

von Annina Zimmermann

Scheinbar achtlos lehnt im Innenhof des Klosters die Plastik Leading the Way gegen die Dachkante der kleinen Bibliothek - wie der Wanderstab eines ra-

stenden Riesens. Der knospenreiche Zweig zeigt Natur in ihrem meistversprechenden Stadium. Im Schönthal (Bel-laval auf Rumantsch) fängt der polierte Stahl morgens als Erster die Sonne ein und weist – den Ort selbstbewusst markierend – gegen den Himmel. Im Nähertreten löst das Objekt sich in der Spiegelung seiner Oberfläche auf und saugt die Welt als Miniatur in sich ein.

Die Skulptur ist anwesend und doch nicht ganz greif-bar, mit der Umgebung verbunden und doch schwebend. Ihr Charakter erinnert an den Künstler selbst, der zwi-schen Elternhaus in Sent, wo er 1948 geboren wurde, Pe-king, Agadez in Niger und Rio de Janeiro die Koordinaten der Welt abschreitet.

Mit Leading the Way begann die Freundschaft des Künstlers Not Vital mit dem schönen Tal im Jura. 2015 dürfen wir nun zur Sommerausstellung einladen, wel-che die wichtigsten aktuellen Werkgruppen vereint: wegweisende Bildschöpfungen in jeder Beziehung.

Not Vital.Bellaval.bis 08.11.2015Kloster Schönthalwww.schoenthal.ch

Not Vital, Leading the Way, 2013

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Skulpturenpark im Kloster Schönthal – geöffnet zu jeder Jahreszeit

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Ungefähr 70 v. Chr. sank ein grosses Frachtschiff vor der grie-chischen Insel Antikythera, zwischen Kreta und der Pelo-ponnes. Es war mit Dutzenden Statuen aus Marmor und

Bronze beladen sowie mit Keramik, Möbeln und Gefässen aus Silber und Glas. Bereits im Jahre 1900 bargen griechische Schwammtaucher die ersten Skulpturen. 1976 führte Jacques-Yves Cousteau die Unter-suchung der Fundstelle mit seinem legendären Forschungsschiff Calypso fort. Seit 2014 finden vor Antikytheras Küste neue Ausgra-bungen mit modernsten technischen Mitteln statt.

Wo kam das verunglückte Schiff her? Was war das Ziel seiner Rei-se? Wie lebten Besatzung und Passagiere an Bord? Warum hat man diese 200-300 Tonnen schwere Fracht transportiert? Die abenteuer-lichen Ausgrabungen des Wracks geben Antworten auf diese span-nenden Fragen und liefern eine Momentaufnahme aus einer der inte-ressantesten Epochen der europäischen Geschichte. Es war eine Zeit der Umbrüche, in der sich die Römer mit den Konsequenzen ihrer militärischen und politischen Erfolge befassen mussten. In wenigen Jahrzehnten hatten sie ihre Kontrolle über das gesamte Mittelmeer erweitert und waren zur einzigen Weltmacht geworden. Dadurch waren sie vermehrt mit anderen Kulturen in Kontakt: Zehntausen-de Menschen aus aller Welt lebten nun freiwillig oder als Sklaven in Rom. Die römischen Politiker begannen zu fürchten, fremde Einflüs-se könnten die römische Identität gefährden. Insbesondere sorgte

die Begeisterung für die herausragende griechische Kunst und Kul-tur für Unmut, denn diese war kaum mit den römischen Werten wie Fleiss und Sparsamkeit zu vereinbaren. Zugleich war die römische Oberschicht aber dermassen von den griechischen Kulturprodukten verzückt, dass sie ganze Bibliotheken, Abertausende Skulpturen und Alltagsgegenstände – eigentlich eine ganze Kultur – nach Rom ver-schiffen liess. Das Schiff von Antikythera, das mit seiner prächtigen Ladung in Richtung Italien segelte, bezeugt diesen schwierigen Spa-gat. Genauso wie wir heutzutage waren die Römer damals von der raschen Entwicklung ihrer Welt überfordert und reagierten zugleich mit Begeisterung und Angst auf die Umwandlung ihrer Gesellschaft.

Zur Ladung des Schiffes von Antikythera gehören u. a. bronzene Skulpturen, die beim Transport bereits Antiquitäten waren, aber auch Marmorwerke, die man in Griechenland direkt für den rö-mischen Markt hergestellt hatte. Die Nachfrage nach griechischen Kunstwerken war in Italien so gross, dass eine regelrechte Massen-produktion solcher Waren notwendig wurde. Zur Ladung gehörte auch eine astronomische Maschine, der sogenannte Mechanismus von Antikythera, die einen Einblick in die verblüffenden naturwis-senschaftlichen und technologischen Kenntnisse der Griechen er-möglicht.

*Dr. Esaù Dozio ist einer der Kuratoren der Klassischen Sammlung des Antikenmuseums Basel und Kurator der Ausstellung

Der versunkene Schatz. Das Schiffswrack von Antikythera

von Dr. Esaù Dozio*

Kostbare Fundstücke aus dem Schatz von Antikythera

Der versunkene Schatz Das Schiffswrack von Antikythera27.09.2015 – 27.03.2016Antikenmuseum Baselwww.antikenmuseumbasel.ch

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Metamorphosen Véronique Arnold | Gabriele Chiari | Frédérique Lucien15.11.2015 – 27.03.2016Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/Fwww.fondationfernet-branca.org

Die Fondation Fernet-Branca schätzt sich glück-lich, Werke der Künstler Véronique Arnold, Ga-briele Chiari und Frédérique Lucien zeigen zu

dürfen.Der Titel Metamorphosen deutet das Gewicht an,

welches die drei Künstler der Zeichnung beimessen. Wer sich auf ihre Sicht der Natur und des Körpers einlässt, wird einer kaum fassbaren Abstraktion gewahr, die sich allein in der Anmut der Zeichnung äussert.

Der Anblick der zerschnittenen Körper und Pflanzen von Frédérique Lucien verändert unsere Sinne. Es entsteht die Illusion eines entfremdeten Blicks auf die Wirklich-keit. Wir befinden uns mitten in der Materie selbst, jener Materie, die danach trachtet, dass der Betrachter den Gegenstand mit seiner Wahrnehmung verwechselt. Und so haben wir Zugang zu diesen Metamorphosen, die von «einer wahrhaften Poesie der Linien» getragen werden.

Véronique Arnold bereichert ihr Werk mit Installati-onen, in denen Objekte, konzeptuelle Inhalte, Gedichte, Zeichnungen miteinander verwoben werden. Wir betre-ten eine Welt, sprachlich und sinnlich zugleich, in der Zeichnungnen auf seltenem und einzigartigen Papier oder in kunstvoller Stickerei Gestalt annehmen, Symbole eines schützenswerten Körpers, der gerade durch seine Abwesenheit so gegenwärtig ist.

Bei Gabriele Chiari ist die Zeichnung nichts anderes als die Krönung einer Suche nach dem Absoluten. Die Form taucht in der Erinnerung auf, breitet sich in der Farbe aus, nimmt auf dem Papier, das ihr eine Dimension und einen Platz im Raum zuweist, Gestalt an. Die Seele verwandelt sich in Materie, man nimmt die Hand wahr, welche die Linie zieht, die Energie der Geste, die das Denken konstruiert. Das Aquarell wird zum organischen Stoff, der aus 1001 unterschiedlichen Zellen besteht. Es verschmilzt zu einem Ganzen und scheint sich vor un-seren Augen wie eine körperliche und physiologische Alchemie zu verwirklichen.

Frédérique Lucien, Pistils, 1990-1991

Metamorphosen – Véronique Arnold Gabriele Chiari – Frédérique Lucien

Véronique Arnold, Et dis-lui bien que nous l’aimons, 2015

Gabriele Chiari, Aquarelle sur papier N° AQ 99, 2015

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Andreas Gursky – die grosse Lust am Sehen

Der Düsseldorfer Fotograf Andreas Gursky (geb. 1955 in Leipzig) gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Künstler: Sachlich und präzise fängt er die Brennpunkte der modernen

Lebenswelten und der globalen Realität ein. Jede Gesamtkomposition ist ein technisches und bildnerisches Meisterwerk und längst im kol-lektiven Bildgedächtnis eingeschrieben.

Die digitale Bildbearbeitung und das extreme Grossformat sind neben der dezidierten Farbfotografie seine charakteristischen Aus-drucksmittel. Gurskys Werke sind dabei auch immer bildhaft gewor-dene Zeugen seiner Reisen um die Erde. Hinter seinen Bildern ver-birgt sich somit eine imaginäre Landkarte, die die Reiserouten des Künstlers nachzeichnet, und es erweist sich, dass Gursky schon im-mer eine genaue Schilderung der Welt im Auge hatte. Stets sind seine Bilder Reflexionen über die äussere und die innere Erscheinung der Welt. Die augenscheinliche Schönheit und Perfektion seiner Bilder täuscht, verbirgt sich doch erst hinter ihnen, sozusagen nach einer ersten Augenscheinnahme, der reiche Gedankenraum des Gezeigten. Gurskys Bilder verführen durch das Gezeigte, ihnen ist aber gleich-zeitig die beharrliche Aufforderung mitgegeben, über ihren Grund nachzudenken.

Von antiken Stätten über aktuelle gesellschaftliche und politische Brennpunkte bis hin zu fiktiv arrangierten Fantasiewelten: Stets er-weisen sich Andreas Gurskys Bilder als subtile Betrachtungen über

den Zustand unserer globalisierten Welt. Kairo und die Cheops-Py-ramide, Prada-Shops, Produktionsbetriebe und Müllhalden, Mas-senspektakel im nordkoreanischen Pjöngjang oder anlässlich von Kirchentagen, das subversive Aufzeigen von Machtstrukturen und globalen Weltordnungen, die international agierenden Börsen, Mu-seen als Orte vermeintlicher Besinnung und Comic-Helden zur Vor-stellung zukünftiger Welten – all dies gehört zum Repertoire seiner Bildkompositionen.

Die von Udo Kittelmann kuratierte Ausstellung im Museum Frieder Burda, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler ent-stand, zeigt den faszinierenden Bildkosmos von Gursky in einer Art Überblicksschau. Sie spannt den Bogen von den älteren ikonischen Werken Andreas Gurskys bis hin zu seinen jüngsten Bilderfindungen. Dem Besucher eröffnet sich ein bilderreiches Panorama, das einer-seits unsere komplexe Wirklichkeit präzise analysiert und anderseits eine grosse Lust am Sehen und Entdecken von Bildern formuliert.

Die bei Steidl erschienene Ausstellungspublikation thematisiert die für das Museum getroffene Bildauswahl und deren künstlerischen und kuratorischen Ansatz an beispielhaften Dialogen von Bild und Text. Das den Bildern von Gursky immanente Moment zur Konstruk-tion und Rekonstruktion von Wirklichkeit erfährt im Katalog eine dialogische Entsprechung durch die Auswahl des Kurators an redak-tionellen Texten aus der nationalen und internationalen Tagespresse.

Andreas Gursky03.10.2015 – 24.01.2016 Museum Frieder Burda/Dwww.museum-frieder-burda.de

Andreas Gursky, Paris, Montparnasse, 1993

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Artinside ArtinsideAndreas Gursky, Bahrain I, 2005

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Der Ausstellungsraum Klingental präsentiert das Demented Diamond-Videokunst-Archiv der «Kling og Bang»-Galerie zusam-men mit Reflexionen von Schweizer Künstlern über Island. Das Rappaz-Museum zeigt einen Querschnitt durch Kristján Gudmunds-sons Œuvre anhand von Werken aus der Kollektion des isländischen Sammlerpaars Pétur Arason und Ragna Róbertsdóttir. Kristján Gudmundssons neuartige Verschmelzung von Konzeptkunst und Minimalismus war in den 1960er-und 1970er-Jahren nicht nur ein Novum in der isländischen Kunst, sondern auch ein wichtiger Bei-trag zur westlichen Kunst.

Unter dem Titel Sensible Nature widmet sich das Naturhistorische Museum der faszinierenden isländischen Natur als Inspirations-quelle, aber auch als immense Herausforderung ästhetischer Art, da die Erwartungen des Betrachters von der stereotypen Schönheit des Landes dominiert werden. Hier werden gleich zwei Künstler vorgestellt: Ragna Róbertsdóttir ist, abgesehen von ihrer Samm-

lertätigkeit, bekannt für ihre Arbeit mit Lavasteinen, die sie an ver-schiedenen Orten Islands, hauptsächlich jedoch am Hekla-Berg, sammelt. Sie verwendet die Steine für ihre Installationen, Collagen und sogar zum Malen. Egill Sæbjörnsson ist ein Multimedia-Künst-ler, der es versteht, Vorstellungswelten und physikalische Realität miteinander zu verknüpfen. Sein Werk The Egg or The Hen, Us or Them, zeigt sprechende Steine, die sich als Menschen ausgeben und ihre profane Lebenswirklichkeit diskutieren.

Die isländische Natur ist aber auch eine soziale und politische He-rausforderung, wenn Ökologie und Ökonomie sich mit den heutigen Krisen konfrontiert sehen. Ein Beispiel dafür ist das Kárahnjúkar-Wasserkraft-Projekt, welches nicht nur das grösste, sondern auch das umstrittenste der isländischen Geschichte ist und massgeblich zur Finanzkrise beigetragen hat. Petúr Thomsen hat den Bau dieser Dämme dokumentiert. Im Unternehmen Mitte werden beeindru-ckende Grossdrucke des Imported-Landscapes-Projekts gezeigt.

CULTURESCAPES ISLAND – KUNST IM FOKUS

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Egill Sæbjörnsson, The Egg or The Hen, Us or Them

Zum achtwöchigen CULTURESCAPES-Programm gehört unter anderem die Ausstellung Sites and Shelters von Einur Falur Ingólfsson in der Galerie Oslo 8, ein Konzert des isländischen Jazzbassisten Skúli Sverisson im Museum Tinguely und weltbekannte Performance-Künst-ler wie Ragnar Kjartansson, der in der Fondation Beyeler und im Theaterhaus Gessnerallee in Zürich auftritt. Eine einzigartige Dichte ent-steht am 16. Oktober: Die Tour-de-Vernissage leitet durch acht Ausstellungen mit isländischer Kunst sowie mit islandbezogenen Projekten von Schweizer Künstlern.

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In der Basler Innenstadt beschäftigen sich zwei Galerien mit der Auseinandersetzung von Schweizer Künstlern mit der sagenum-wobenen Insel: Die Galerie Stampa zeigt eine Werkauswahl von Roman Signer, Silvia Bächli und Eric Hattan. Alle Arbeiten sind von der kulturellen Landschaft und Natur Islands geprägt und vor Ort entstanden: Roman Signer hat sich auf Kajakfahrt begeben. Bächli schuf gemeinsam mit Eric Hattan die raumgreifende Fotoinstallati-on Hafnargata. Die Galerie Eulenspiegel präsentiert Fotografien von Dominik Labhardt, der auf seinen vielen fotografischen Streifzügen gelernt hat, seine Wahrnehmung auf das Wesentliche zu reduzieren.

Umgekehrt werden Kunstschlager, eine Gruppe junger experi-menteller Künstler aus Reykjavik, zwei Wochen als Artists in Resi-dence in der Markthalle gastieren. Inspiriert von alltäglichen Inter-aktionen schaffen sie mit gefundenen Gegenständen künstlerische Umgebungen und Erlebnisse. Das Künstlerkollektiv ist ein strah-lendes Beispiel für die beeindruckenden, unabhängigen Kunsträume Reykjaviks, die trotz der schrumpfenden Unterstützung für die Kul-tur der Finanzkrise erfolgreich getrotzt haben.

www.culturescapes .ch

16. Oktober 2015: Tour-de-Vernissage

18.00 – Ausstellungsraum Klingental | 16.10. – 22.11.2015

19.00 – RappazMuseum | 26.10. – 07.12.2015 20.00 – Naturhistorisches Museum | 16.10. – 28.11.2015 21.00 – Galerie Eulenspiegel | 16.10. – 17.11.2015 Galerie Stampa | 04.09. – 21.11.2015 Unternehmen Mitte | 16.10. – 02.11.2015 22.00 – Markthalle | 10.10. – 22.10.2015

Zudem am 18.10. um 11.00 geführte Tour mit CULTURESCAPES-Kunstkuratorin Kateryna Botanova.

Pétur Thomsen, Imported Landscape, 2003

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Die drei Ausgaben kosten CHF 20.– in der Schweiz und Euro 20.– im EU-Raum.

Die Anmeldung ausfüllen auf www.artinside.ch oder untenstehenden Talon einsenden an:

Lauftext Museumsmagazin ArtinsideOberwilerstr. 69, CH–4054 Basel

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Artinside präsentiert: Freunde des Kunstmuseums Basel

Die Freunde des Kunstmuseums Basel stellen sich vorvon Hans Furer*

Der Verein der Freunde des Kunstmuseums Basel und des Mu-seums für Gegenwartskunst, kurz die «Freunde», wurde 1937 gegründet. Der Verein fördert die bildende Kunst und damit

auch das kulturelle Leben in Basel. Dies geschieht vor allem durch den Ankauf von Werken, die dem Kunstmuseum und dem Museum für Gegenwartskunst zur Ergänzung und zum Ausbau seiner vielsei-tigen Sammlung als Depositum zur Verfügung gestellt werden.

Nebst dem Erwerb von Werken finanziert der Verein Restaurie-rungen, er fördert die Kunstvermittlung und sieht sich als aktive Plattform, die verschiedene Akteure der Kunstwelt zusammenbringt. Die Mitglieder profitieren von bemerkenswerten Vorzügen, Dienst-leistungen und Angeboten.

Zu den zahlreichen Privilegien unserer Mitglieder zählen auch die regelmässig von den «Freunden» organisierten oder durchgeführten Veranstaltungen. Sie bilden den anspruchsvollen Rahmen einerseits für exklusive Auseinandersetzungen mit der Kunst wie auch anderer-seits für den informellen Austausch zwischen den engagierten Mit-gliedern des Vereins.

Vor über 75 Jahren wurde der Verein der «Freunde» auf privater Basis gegründet mit dem Ziel, das Kunstleben in Basel zu fördern. Seither engagiert er sich für den Ausbau einer der heute internatio-nal führenden öffentlichen Sammlungen. Die «Freunde» haben heu-te eine eigene Sammlung, die aus Hunderten von Kunstwerken be-steht. Bereits der erste Ankauf war der Pierre de Wissant, tête colossale (1908/09) von Auguste Rodin, dessen «Bürger von Calais» im Hof des Kunstmuseums zu bewundern sind. Dieser Ankauf erfolgte 1938, ein Jahr nach der Gründung des «Freunde»-Vereins.

Mit besonderen Aktionen haben die «Freunde» bedeutende An-käufe ermöglicht. 1997 gab es ein grosses Andy-Warhol-Fest, in des-sen Rahmen die «Freunde» zehn bedeutende Zeichnungen des ame-rikanischen Künstlers erwerben konnten. Zur Verabschiedung von Dieter Koepplin als Leiter des Kupferstichkabinetts organisierten die «Freunde» 1999 eine gross angelegte Aktion, bei der Mitglieder, Künstler und der Bekanntenkreis von Dieter Koepplin 690 Werke zur Verfügung stellten, die heute mit dem Vermerk «Schenkung zum Dank an Dieter Koepplin» die Sammlung bereichern. Den «Freun-den» gelingen auch ab und zu Ankäufe, die sich auf der Zeitachse als bedeutend herausstellen. Rémy Zauggs grossformatige Arbeit UND WÜRDE, / WENN ICH HIER BIN, / DIE WELT / MICH ANBLICKEN wurde im Jahre 2000 angekauft.

*Hans Furer ist Kassier der Freunde des Kunstmuseums Basel und des Museums für Gegenwartskunst

Werden Sie Mitglied des Vereins der Freunde des Kunstmuseums Basel und des Museums für Gegenwartskunst. Sie leisten damit einen wertvollen Beitrag an unsere Museen und das Basler Kunstle-ben. Sie profitieren von kostenlosen Eintritten und vielen weiteren Angeboten.

Einfach anmelden unter:www.freunde-kunstmuseum.ch

Auguste Rodin, Pierre de Wissant, tête colossale, 1908/1909

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Museum Frieder Burda, Baden-BadenVitra Design MuseumCharles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 [email protected] | www.design-museum.de Öffnungszeiten täglich 10–18 h

Eintrittspreise Eintritt Museum € 10.– Ermässigt € 8.–

Führungen Auf Deutsch Sa/So 11 h Architekturführungen: Täglich Deutsch 11, 13 und 15 h

Anreise Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsser-platz, Claraplatz, Kleinhüningen: Linie 8 bis Haltestelle «Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum»/Bus No 55 «Vitra».

Opening Hours Daily 10 am–6 pm

Tickets Admission museum € 10.– Reduced € 8.–

Guided Tours In German sat/sun 11 am Architectural Tours: English daily 12 am and 2 pm

Getting There From Bahnhof Basel SBB, Barfüsser-platz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line 8 to station «Weil am Rhein Bahnhof/Zentrum»/ Bus No 55 «Vitra».

Lichtentaler Allee 8b | D-76530 Baden-Baden | Tel. +49 7221 [email protected] | www.museum-frieder-burda.de

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen

Eintrittspreise Erwachsene € 12.– Reduziert € 10.–

Führungen Sa, So und Feiertage 11 und 15 h, Mi 16 h

Private Führungen +49 7221 39898-38

[email protected] deutsch und französisch € 4.–

Opening Hours Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed

Tickets Adults € 12.– Reduced € 10.–

Guided Tours Sat, Sun and legal holidays 11 am and 3 pm, Wed 4 pm

Private Guided Tours +49 7221 39898-38

[email protected] Audioguide german and french € 4.–

Credits | Titelseite: Cy Twombly, Untitled, 1961, Detail, Daros Collection, Schweiz © Cy Twombly Foundation | bei einem Teil der Auflage: Kasimir Malewitsch, Suprematismus: Gegenstandslose Komposition, 1915, Kunstmuseum, Jekaterinburg, mit Unterstützung des Staatlichen Museums- und Ausstellungszentrums ROSIZOInhaltsseite: Kunstmuseum Basel: Cy Twombly, Untitled, 1954, Kunstmuseum Basel, © Cy Twombly Foundation, Foto: Martin P. Bühler | Museum Tinguely: Ben Vautier, Ben à Bâle, 2014, Sammlung Ben Vautier Nizza | Kloster Schönthal: Not Vital, Leading the Way, 2015 © Kloster Schönthal | Kunsthalle Basel: Maryam Jafri, Generic Corner, 2015 ©Kunsthalle Basel | Fondation Beyeler: Kasimir Malewitsch, Ebene in Rotation, genannt Schwarzer Kreis, 1915, Privatsammlung, Foto: Courtesy of Alex Jamison | Jenny Holzer, Black -15-, 2008, (Unter Verwendung eines Textes aus freigegebenen Geheimakten der US-Regierung) Courtesy Sprüth Magers, © Jenny Holzer / Artists Rights Society (ARS), New York, 2008, ProLitteris, Zürich, Foto: Courtesy Sprüth Magers | Schaulager Basel: Katharina Fritsch, Oktopus, 2006/2009, Ed. 1/3, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2009, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, Pro-Litteris, Zurich, Foto: Ivo Faber © 2015, ProLitteris, Zurich | Museum Frieder Burda: Andreas Gursky, Pyongyang I, 2007, © Andreas Gursky / VG Bild-Kunst, Bonn 2015; Cour-tesy Sprüth Magers | Antikenmuseum Basel: Bildmontage | Fondation Fernet Bran-ca: Gabriele Chiari, Aquarelle sur papier N° AQ 99, 2015 | Vitra Design Museum: Kurt Schmidt mit F. W. Bogler und G. Teltscher, «Das mechanische Ballett», 1923, Neuinszenie-rung Theater der Klänge, 2009, Foto: O. Eltinger | S.6 Cy Twombly, Arcadia, 1958, Daros Collection, Schweiz © Cy Twombly Foundation | S.7 Cy Twombly, Study for Presence of a Myth, 1959, Kunstmuseum Basel, © Cy Twombly Foundation, Foto: Martin P. Bühler | S.8 Cy Twombly, Untitled, 1961, Daros Collection, Schweiz © Cy Twombly Foundation | S.9 Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter», Foto: Julian Salinas | S.10 Ausstellungsan-sicht «Holbein. Cranach. Grünewald», Foto: Julian Salinas | S.11 Richard Prince, Untitled (cigarettes), 1978–79,Kunstmuseum Basel, Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler | S.12-13 Ben Vautier. Ist alles Kunst?, 2014, Sammlung Ben Vautier Nizza | S.14 Ben Vautier, Dieu, 1961, Collection Louis Cane | S.15 Ben Vautier, J'ai signé Dieu en 1961 et le diable en 1963, Sammlung Bischofberger, Schweiz | S.16 Ben Vautier, Avis trou, 1958, Sammlung Ben Vautier Nizza | S.17 Ben Vautier mit Bild «Warum Kunst?» vor seinem Haus in Nizza, 2014, Foto: Eva Vautier | S.18 Kasimir Malewitsch, Schwarzes Quadrat, 1915, Staatliche Tretja-kow Galerie, Moskau | S.19 «0,10 – Die letzte futuristische Ausstellung der Malerei» in Pe-trograd, Winter 1915/16. Der Raum von Malewitsch mit Schwarzem Quadrat und weiteren suprematistischen Gemälden Russisches Staatsarchiv für Literatur und Kunst, Moskau | S.20 Olga Rosanowa, Nähkasten, 1915, Staatliche Tretjakow Galerie, Moskau | S.21 oben: Plakat zur Ausstellung «0,10», Petrograd, 1915, Russisches Staatsarchiv für Lite-ratur und Kunst, Moskau | unten: Vladimir Tatlin, Malerisches Relief, Tretjakow Galerie | S.22 Ljubow Popowa, Reisende, 1915, Staatliches Museum für zeitgenössische Kunst, Thessaloniki, Costakis Collection | S.23 Kasimir Malewitsch, Suprematistische Kompo-sition (mit acht roten Rechtecken), 1915, Stedelijk Museum, Amsterdam, Eigentum nach Übereinkunft mit den Malewitsch-Erben 2008 S.24 Richard Serra, Cheever, 2009, Colle-

ction Richard Serra and Clara Weyergraf-Serra, Foto: Rob McKeever, © 2015, ProLitteris, Zurich | S.25 Sigmar Polke, Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!, 1969, Sammlung Froehlich, Stuttgart, Foto: Augustin, Esslingen | S.26-27 Ausstellungs-ansicht: Andy Warhol, Maja (Maja Sacher-Stehlin), 1980, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel © The Andy Warhol Foundation for the Visual Arts, Inc. / 2015, ProLitteris, Foto: Tom Bisig, Basel. | S.28 Ausstellungsan-sicht: Werke von Robert Delaunay, Hans Arp, Henry Moore, Joan Miró und Max Ernst, alle Werke: Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsamm-lung Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: Tom Bisig, Basel. | S.29 Ausstellungsansicht: Werke von Richard Long, Mario Merz, Robert Mangold und Kenneth Noland, alle Werke: Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: Tom Bisig, Basel. | S.30 Ausstellungsansicht: Werke von Toba Khedoori und Monika Sosnowska, alle Werke: Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Toba Khedoori und Monika Sosnowska, Foto: Tom Bisig, Basel. | S.31 Ausstellungsansicht: Fiona Tan, Correction, 2004, 6-Kanal-Videoinstallation, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öf-fentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: Tom Bisig, Basel. | S.32 Maryam Jafri, Generic Corner, 2015 ©Kunsthalle Basel | S.32 unten: Andra Ursuta, Broken Obelisk, 2013 | S.33 oben: Kurt Schmidt mit F. W. Bogler und G. Teltscher, «Das mechanische Ballett», 1923, Neuinszenierung Theater der Klänge, 2009, Foto: O. Eltin-ger. | Mitte: Farbtafel in: Bruno Adler, «Utopia. Dokumente der Wirklichkeit», Weimar 1921. Sammlung Vitra Design Museum, © VG Bild-Kunst Bonn, 2015 | Unten: Sammlung Alexander von Vegesack, Domaine de Boisbuchet, www.boisbuchet.org, (Fotograf unbe-kannt) | S.34 Not Vital, Leading the Way, 2013 © Kloster Schönthal | S.35 David Nash, Two Chained Vessels, 1997 ©Kloster Schönthal | S.36 Bildmontage mit anitken Objekten aus dem Schatz von Antykythera @ Antikenmuseum Basel | S.37 v.o.n.u. Véronique Arnold, Et dis-lui bien que nous l’aimons, 2015, © Courtesy Buchmann Galerie Agra/Lugano and the artist; Photo Rémy Steinegger | Gabriele Chiari, Aquarelle sur papier N° AQ 99, 2015 | Frédérique Lucien, Pistils, 1990-1991, Crayon sur papier, Courtesy Galerie Jean Fournier, Paris | S.38 Andreas Gursky, Paris, Montparnasse, 1993 © Andreas Gursky / VG Bild-Kunst, Bonn 2015; Courtesy Sprüth Magers | S.39 Andreas Gursky, Bahrain I, 2005, © Andreas Gursky / VG Bild-Kunst, Bonn 2015; Courtesy Sprüth Magers | S.45 Kunstraum Riehen: Michael Pfrommer, Ohne Titel, 2015, Courtesy the artist and Philipp Pflug Contempora-ry, Frankfurt am Main, Photo by Wolfgang Günzel, Offenbach. | S.49 Aussenansicht Schaulager: Foto: Ruedi Walti, Basel | Innenansicht Schaulager: Foto: Tom Bisig, Basel | S.50 Museum Tinguely: Marcel Duchamp, Prière de toucher. Einband der nummerierten Edition des Ausstellungskataloges zu «Le Surréalisme en 1947», 1947, Sammlung Julius Hummel, Wien © Succession Marcel Duchamp / 2015, ProLitteris, Zürich; Foto: Galerie Julius Hummel, Wien |Kunstmuseum Basel: Alberto Giacometti, La Jambe, 1958, Kunst-museum Basel, Depositum der Alberto Giacometti-Stiftung | Fondation Beyeler: Jean Du-buffet, Desnudus, 1945, Fondation Dubuffet, Paris, © 2015, ProLitteris, Zürich.

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Staatliche Kunsthalle KarlsruheHans-Thoma-Strasse 2-6 | D-76133 Karlsruhe | Tel +49 721 926 33 [email protected] | www.kunsthalle-karlsruhe.de Öffnungszeiten Di – So 10–18 h | Mo geschlossen Eintrittspreise Eintritt Museum regulär € 8.– Ermässigt € 6.– Schüler € 2.– Familien € 16.–

Die Eintrittspreise variieren, Details entnehmen Sie bitte unserer webseite Führungen Siehe Webseite Anreise Mit der Strassenbahn: ab Hauptbahnhof S1, S11, 2, 3, 4, 6 bis Haltestelle Herren-strasse oder Europaplatz, 3 Min. Fussweg

Opening Hours Tue – Sun 10 am–6 pm | Mon closed Tickets Admission museum regular € 8.– Reduced € 6.– Students € 2.– Families € 16.–

The ticket prices vary, for details please check our website Guided Tours See website Getting There By tramway: from central station S1, S11, 2, 3, 4, 6 to tram stop Europaplatz or Herrenstrasse, 3 min. walk left

Fondation Fernet Branca2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77www.fondationfernet-branca.org

Öffnungszeiten Mi-So 13–18 h, Mo und Di geschlossen

EintrittspreiseErwachsene €8.–/6.– Kinder unter 18 Jahren gratis

FührungenFranzösisch und Deutsch auf Anfrage

Anreise

Mit dem Bus: Nr. 4 ab Station Schiff-lände bis Haltestelle Carrefour Central/Croisée des Lys, 3 Min. Fussweg

Opening Hours wed–sun 1 pm–6 pm, mon/tue closed TicketsAdults € 8.–/6.– Free admission for children under 18 years

Guided ToursIn French and English on demand

Getting There

By Bus: Bus No. 4 from Station Schiff- lände to Station Carrefour Central/ Croisée des Lys, 3 min. walk left.

ab 29. November 2015 – Regionale 16

Was vor Jahren als Weihnachtsaus-stellung der Basler Künstlerinnen und Künstler begann, hat sich heute zum grenzüberschreitenden Forum für zeit-genössische Kunst aus der Dreiländer-Region als Regionale, etabliert. Die Vielfalt der Produktion zeigt sich in den Bereichen Malerei, Fotografie, Video- und Objektkunst, Raum- und Wandins-tallation.

Kunst Raum Riehen Im Berowergut, Baselstrasse 71 CH-4125 Riehen | Tel. +41 61 641 20 [email protected]

Öffnungszeiten | Opening Hours Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h Wed–Fri 1 am–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm

Eintritt frei | free entry

O.T.3. Oktober bis 8. November 2015

Kuratiert von Kiki Seiler-MichalitsiMit Raphael Hefti (CH), Rodrigo Hernández (MEX), Michael Pfrommer (DE), Mandla Reuter (DE) und Hannah Weinberger (CH).Die Gruppenausstellung führt Künst-lerpositionen zusammen, die sich trotz Verschiedenheit in der künstlerischen Praxis und im künstlerischen Verhalten in einer Ausstellung begegnen, in wel-cher sowohl das spezifisch Eigene, wie auch das unvermeidlich Gemeinsame zur Darstellung gelangen. Indem sich die Ausstellung während ihrer Entste-hungszeit fortwährend neu generiert und neu erfindet, mutiert sie zu einem Versuchsmodell von offener Dimension.

Kunst Raum RiehenImpressum. Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel Herausgeber: Matthias GeeringChefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle MeierLauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel

Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel

[email protected] | www.artinside.ch

Ausgabe Herbst 2015 | Erscheint drei Mal jährlich

Die nächste Ausgabe erscheint im Januar 2016

Auflage 170 000 Exemplare Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen

Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung vom 26. September 2015 und einem Teil der Badischen Zeitung vom 23. September 2015 beigelegt

Jahresabo Schweiz: CHF 20.– Jahresabo EU: Euro 20.– ISSN 1660-7287

Michael Pfrommer, Ohne Titel, 2014

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Kunsthalle Basel

Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00 www.kunsthallebasel.ch

Öffnungszeiten Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h Sa/So 11–17 h

Eintrittspreise Erwachsene CHF 12.– Ermässigt CHF 8.– inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)

Führungen Jeden Sonntag 15 h An einigen Donnerstagen finden Führungen in Englisch statt.

Opening Hours tue/wed/fri 11 am–6 pm, thu 11am–8.30 pm | sat/sun 11 am–5 pm

Tickets Adults CHF 12.– Reduced CHF 8.– incl. S AM (Swiss Museum of Architecture)

Guided Tours Every sunday at 3 pm Guided tours in English will be held on a few Thursdays.

Kloster Schönthal

CH-4438 Langenbruck / BL | Tel +41 61 706 76 76www.schoenthal.ch | [email protected]

Öffnungszeiten Fr 14–17 h Sa/So 11–18 h Mo-Do geschlossen Eintrittspreise Erwachsene CHF 10.– Studenten CHF 8.– Familien CHF 20.– Gruppen ab 6 CHF 8.– Die private Stiftung unterhält das Baudenkmal und die Landschaft ohne Subventionen.

Opening Hours Fri 2 pm–5 pm Sat/Sun 11 am–6 pm mon–thu closed Tickets Adults CHF 10.– Students CHF 8.– Families CHF 20.– Groups up to 6 CHF 8.– The private Foundation maintains the ancient monument and the landscape without aid payments.

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▲Bus Nr. 55/Tram Nr. 810

Badischer Bahnhof

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Münsterplatz

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Barfüsserplatz

Aeschenplatz

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Tram Nr. 6 1▲

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Museen | Museums

1 Fondation Beyeler 2 Museum Tinguely3 Museum für Gegenwartskunst Basel4 Museum der Kulturen Basel 5 Kunsthalle Basel 6 Antikenmuseum Basel7 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel8 Schaulager, Münchenstein, BL9 Kunstraum Riehen10 Vitra Design Museum/D11 Fondation Fernet Branca/F12 Kloster Schoenthal13 Museum Frieder Burda/D14 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D

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St. Alban-Graben 5, CH-4010 Basel +41 61 201 12 12 www.antikenmuseumbasel.ch Öffnungszeiten | Opening Hours Di, Mi, Fr, Sa, So 10–17 | Do 10 – 21 h | Mo geschlossentue, wed, fri, sat, sun 10 am–5 pm | thu 10am–9 pm | closed on mon Eintrittspreise | Tickets Erwachsene | adults CHF 20.– Gruppen ab 10 pers. CHF 18.– Groups over 10 pers. CHF 18.– Personen unter 20 Jahrenmit Ausweis CHF 5.– Persons under 20 Yearswith identity card CHF 5.– Kinder unter 13 Jahren gratis Children under 13 years free Personen in Ausbildung unter30 Jahren mit Ausweis CHF 5.– Students under 30 yearswith identitity card CHF 5.– Museums-Pass-Musées gratis Colour Key gratis Schweizer Museumspass gratis

Führungen | Guided Tours | EventsDeutsche Führungen:Jeden Do um 17.30 h und jeden So um 11 h.Französische Führungen: jeden 2. So im Monat um 14 Uhr Englische Führungen: jeden 3. So im Monat um 14 UhrEnglish guided tours: every third sunday of the month at 2 pmPreis pro Person: CHF 7.– Anmeldung notwendig Price per person:CHF 7.– registration requiredPrivate Führungen für Gruppen mit oder ohne Apéro/Essen auf Anfrage.Private guided tours for groups with or without apero/meal on demand.Anmeldung Führungen | registration for tours: Tel. +41 (0)61 201 12 12 [email protected]

Alle Informationen gültig ab 27.9.2015Museum geschlossen 7. – 26.9.2015

Antikenmuseum Basel

Konfliktzonen – Daniel G. Andújar17.09.2015 – 15.11.2015Vernissage / Opening 16.09.2015, 19h

Der spanische Künstler Daniel G. Andú-jar verschreibt sich in seinen Arbeiten politischen und sozialen Fragestellun-gen und reflektiert die Beziehung zwi-schen Realität und ihrer Repräsentation in digitalen Welten. Den Ausgangspunkt seiner Kunst bilden Sammlungen ver-schiedener vorgefundener Medien, die er für seine Videoarbeiten, Netzprojekte sowie Arrangements von Objekten, Prints und Fotografien verwendet.

Freilagerplatz 9, CH-4142 Münchenstein/Basel +41 61 283 60 50 | www.hek.ch Öffnungszeiten | Opening Hours

Mo/Di geschlossen | Mi–So 12–18 h mon/tue closed | wed–sun 12–6 pm Führungen | Guided Tours

Jeden Sonntag findet ein einführender Rundgang durch die aktuelle Ausstel-lung statt. Beginn jeweils 15 Uhr, es ist keine Anmeldung erforderlich, die Führungen sind kostenlos.Every sunday at 3pm. Free admission. Ticketpreise | Tickets Erwachsene / adults CHF 9.– reduziert /reduced CHF 6.– Gruppen ab 10 Personen CHF 6.–Groups (from 10 pers.) CHF 6.–

HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)

Film Still, Tobias Revell, New Mumbai, Video 2012

Daniel G. Andújar, infiltrators, 2014 (film still)

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Museen | Museums 1 Fondation Beyeler, Riehen2 Schaulager, Münchenstein/BL3 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel4 Kunstraum Riehen5 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D6 Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D 7 Fondation Fernet Branca, St.-Louis/F8 Kloster Schoenthal9 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D

Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz

Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnh. Tram Nr. 8 ab SBB, Clarapl., Barfüsserpl. 5

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Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB

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StadtplanCity Map Basel

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Fondation Beyelerwww.fondationbeyeler.ch | [email protected] Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00

Öffnungszeiten Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h Eintrittspreise Erwachsene CHF 25.– IV/Gruppen ab 20 Personen CHF 20.– Studenten bis 30 Jahre CHF 12.– Jugendliche 11–19 Jahre CHF 6.– Familienpass CHF 50.– Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns-tigte Eintrittspreise (ausser Feiertage) Führungen Mo–So öffentliche Überblicksführungen in deutscher Sprache. Sporadisch sonntags in französischer und englischer Sprache. [email protected] www.fondationbeyeler.ch/agenda Tel +41 61 645 97 20 Anreise Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badi-schem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab Basel SBB und Badischem Bahnhof nach Riehen.

Opening HoursMon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm Tickets Adults CHF 25.– Disabled/Groups 20 CHF 20.– Students up to 30 years CHF 12.– Adolescents 11–19 years CHF 6.– Family pass CHF 50.– Monday from 10 am to 6 pm and Wednesday from 5 pm to 8 pm reduced admission rates (except holidays) Guided Tours For information regarding guided tours in English on Sundays visit [email protected] www.fondationbeyeler.ch/agenda Tel +41 61 645 97 20 Getting There Tram No. 6 (from City and Badischer Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof SBB) with a change stop Messeplatz to Tram No. 6. By railway from Basel SBB and Badischer Bahnhof to Riehen.

Restaurant Berower Park

Täglich 9–18 h Mi auch abends geöffnetDaily 9 am–6 pm Wednesday longer hours in the evening Tel +41 61 645 97 70

Fondation Beyeler Shop +41 61 645 97 25 +41 61 645 97 56

[email protected]

Öffnungszeiten Di–So 10–18 h, Mo geschlossen

Eintrittspreise Bis 18.04.2016 Freier Eintritt für alle

Führungen Tel +41 61 206 63 00 [email protected]

Sonderveranstaltungen Tel +41 61 206 62 56

Anreise Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 4 Min.) Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2 Richtung Binningen bis Haltestelle Kunstmuseum (ca. 6 Min.). Zu Fuss der Beschilderung folgend -> St. Alban-Vorstadt -> Mühlenberg -> St. Alban-Rheinweg Nr. 60 (ca. 10 Min.).

Opening Hours Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed

Tickets Until 18.04.2016 Free entry for all

Guided Tours Tel +41 61 206 63 00 [email protected]

Special Events Tel +41 61 206 62 56

Getting There From Bahnhof SBB: Tram No. 2, direc-tion Riehen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 4 min.) From Badischer Bahnhof: Tram No. 2, direction Binningen, Tram stop Kunstmuseum (approx. 6 min.) Follow the signs on foot: St. Alban- Vorstadt -> Mühlenberg -> St. Alban-Rheinweg No. 60 (approx. 10 min.).

Museum für Gegenwartskunst Baselwww.kunstmuseumbasel.ch | [email protected]. Alban-Rheinweg 60, CH-4010 Basel | Tel +41 61 206 62 62

Ausstellungen | Exhibitions

Von Bildern. Strategien der Aneignung | bis/up to 24.01.2016 Cézanne bis Richter – Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel | bis/up to 21.02.2016Joseph Beuys – Installationen, Aktionen & Vitrinen | bis/up to 31.01.2016

Bistro Kunstmuseum Basel Das Bistro Kunstmuseum ist geöffnet. The Bistro of the Kunstmuseum is open. Öffnungszeiten | Opening hours Mo/Mon – Fr/Fri 9 – 15 h www.bistrokunstmuseumbasel.ch St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel Tel +41 61 271 55 22

Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel Di/Tue – Fr/Fri 10 – 18 h | Sa/Sat 10 – 17 h Die Bibliothek ist während der Sanierung geöffnet und beherbergt zusätzlich einen Satelliten der Buchhandlung sowie Post-karten und Informations-Material. The Library is open and will host a satellite salesroom of the bookshop as well as post-cards and information materials. St. Alban-Graben 10, CH-4010 Basel | +41 61 206 62 70

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Museum Tinguely Schaulager

Museumsbistro Chez Jeannot

Das Restaurant «Chez Jeannot» liegt direkt an der Rheinpromenade. Öffnungszeiten | Opening hours Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm

Das Schaulager ist primär einem wissen-schaftlichen Fachpublikum, der Lehre und Forschung vorbehalten. Während Ausstellungen und Veranstaltungen ist das Schaulager auch der breiten Öffent-lichkeit zugänglich.Intended primarily for an expert audience, Schaulager is open to researchers, scholars and students. During exhibitions and special events, Schaulager is open to the public.

www.tinguely.ch | [email protected] Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20

Öffnungszeiten Di–So 11–18 h, Mo geschlossen Eintrittspreise Erwachsene CHF 18.– Schüler, Studenten, Lehrlinge, IV CHF 12.– Gruppen ab 12 Personen CHF 12.– Kinder/Jugendliche bis 16 Jahre freier Eintritt Schulklassen inkl. Begleitpersonen haben nach telefonischer Voranmeldung freien Eintritt: +41 61 681 93 20 Führungen Öffentliche Führungen in deutscher Spra-che: So 11.30 h | Private Führungen auf dt., engl., frz. und ital.: Tel +41 61 681 93 20 Workshops und Kinderclub Tel +41 61 688 92 70 Anreise Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wett-steinplatz; Bus Nr. 31 oder 38 Richtung Habermatten bis Museum Tinguely. Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36. Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein-Ost, Parkplatz unter der Autobahnbrücke.

Opening Hours Tue–Sun 11 am–6 pm, mon closed Tickets Adults CHF 18.– Students, senior citizens CHF 12.– Groups 12 persons or more CHF 12.– Children up to 16 free admission Free entrance for school groups attended after reservation: +41 61 681 93 20 Guided Tours Open guided tours in German Sun 11.30 am | Private guided tours in English, German, French and Italian: Tel +41 61 681 93 20 Workshops and Kinderclub Tel +41 61 688 92 70 Getting There From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wett-steinplatz, Bus No. 31 or 38 to Museum Tinguely. From Badischer Bahnhof: Bus No. 36. Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost

www.schaulager.org | [email protected] 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 335 32 32

FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann-StiftungZeitgenössische Kunst von der Klassischen Moderne bis heute

Bis 31. Januar 2016

Öffnungszeiten während der Ausstellung Di, Mi, Fr 10–18 h | Do 10–20 h Sa und So 10–18 h | Mo geschlossen

Eintrittspreise

Ticket für drei Eintritte (nicht übertragbar) Regulär | Reduziert CHF 18.–| 12.– Dauereintritt regulär CHF 30.– Reduziert CHF 22.–

Führungen

Tel. +41 61 335 32 32 | [email protected]

AnreiseVom Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung Aesch bis Schaulager (ca. 10 Minuten) Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutsch-land. Ausfahrt Delémont/Muttenz/Dreispitz-Freilager.

FUTURE PRESENT Emanuel Hoffmann FoundationContemporary Art from Classic Modernism to the Present Day

Up to January 31 2016

Opening Hours During Exhibition Tue, Wed, Fri 10 am–6 pm | Thu 10 am–8 pm Sat and Sun 10 am–6 pm | Mon closed

Tickets

Tickets for three visits (not transferable) Regular | Reduced CHF 18.– | 12.– Permanent admission regular CHF 30.– Reduced CHF 22.–

Guided Tours

Tel. +41 61 335 32 32 | [email protected]

Getting ThereTake tram No. 11, bound for Aesch, at the Swiss Railway Station SBB to Schaulager stop (approx. 10 min.) By car: A2/A3 coming from Berne/Lu-cerne/Zurich or from Basel/Germany/France. Take the Delémont/Muttenz/Dreispitz-Freilager exit.

Reservationen | Reservations Tel +41 61 688 94 58 Privat- und Sonderanlässe auf AnfragePrivate and special events on demand

Bibliothek | Library Öffnungszeiten | Opening hoursMo bis Do, 9–13 h, 14–17 hMon to Thu, 9 am–1 pm, 2 pm–5 pmAuf Anmeldung | By appointment Tel. +41 61 335 32 32 [email protected]

Lesesaal | Reading Room

Buchladen | Bookshop

Geniessen Sie einen idyllischen Rheinspaziergang mit anschliessendem Museumsbesuch.Das Museumsbistro «Chez Jeannot» ist schon aufgrund seiner Aussicht einen Besuch wert.

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Kunstmuseum Basel 19.04.2016 – 18.09.2016

Sculpture on the Move 1946–2016

Die grosse Sonderausstellung zur Eröffnung des erweiterten Kunstmuseums Basel

2002 fand in Basel die Ausstellung Painting on the Move in drei Teilen statt, nicht nur im Kunstmuseum und im Museum für Gegenwartskunst, sondern auch in der Kunsthalle. Sie machte in einem grossen Spannungsbogen die malerische Weltbefragung vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zum Aufbruch ins neue Jahrtausend erlebbar.

Sculpture on the Move ist das kuratorische Gegenstück, das sich auf das künstle-rische Medium der Skulptur vom Ende des 2. Weltkrieges bis heute konzen-triert. Die grosse Sonderausstellung anlässlich der Eröffnung des erweiterten Kunstmuseums Basel will die höchst dynamische Entwicklung aufzeigen, wie die klassische Vorstellung und Form von Skulptur in Bewegung gerät, wie sie abstrakter wird, sich dem banalen All-tagsobjekt annähert, sich räumlich oder konzeptuell entgrenzt, aber auch in einer Rückbesinnung auf die figurative Tradi-tion neu konstituiert. Mit ausgewählten Werken aus dem Kunstmuseum Basel und bedeutenden Leihgaben aus interna-tionalen Museen und Privatsammlungen eröffnet sich ein dichtes, überaus reiches Spannungsfeld.

Fondation Beyeler 31.01.2016 – 08.05.2016

Jean Dubuffet

Jean Dubuffet (1901–1985) gehört zu bedeutendsten und vielseitigsten Künstlern der Nachkriegszeit. Mit seiner neu- und andersartigen Ästhetik ist es ihm gelungen, sich von ästhetischen Normen und Kon-ventionen zu lösen und den Begriff der Kunst neu zu definieren. Damit prägte er die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts massgeblich und beeinflusste zahlreiche junge Künstler. Die Fondation Beyeler widmet Jean Dubuffet eine grosse Retrospektive mit rund 100 bedeu-tenden Gemälden und Skulpturen aus all seinen Schaffensphasen. Dabei geht die Ausstellung von Dubuffets vielschichtiger Vorstel-lung von Landschaft aus, die sich bei ihm auch in Körper, Gesichter und Objekte verwandeln kann. So experimentiert Dubuffet in seinen Werken auch mit neuen Techniken und Materialien und schafft dabei einen einzigartigen Bildkosmos.

Jean Dubuffet, Desnudus, 1945Alberto Giacometti, La Jambe, 1958

Das nächste Artinside erscheint im Frühjahr 2016 mit diesen Themen

Museum Tinguely 12.02.2016 – 16.05.2016

PRIÈRE DE TOUCHER Der Tastsinn der Kunst

Lässt sich Kunst ertasten? Welche Rolle spielt die taktile Dimension beim Erleben von Kunst? Das Museum Tinguely setzt seine Reihe zu den menschlichen Sinnen in den Künsten fort und zeigt in einer Gruppenausstellung Arbeiten, welche die zahlreichen Facetten unserer haptischen Wahrnehmung aufgreifen: u.a. mit Werken von Marcel Duchamp, Valie Export, Pipilotti Rist und Pedro Reyes.

Marcel Duchamp, Prière de toucher. Einband der nummerierten Edition des Ausstellungskataloges zu «Le Surréalisme en 1947», 1947

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BALOISESESSION.CH ORT: EVENT HALLE MESSE BASEL TICKETS: BALOISESESSION.CH ODER TICKETCORNER.CH, TEL. 0900 800 800 (CHF 1.19/MIN., FESTNETZTARIF)

23. OKT. – 12. NOV. 2015

OPENING NIGHTZwei Stimmen, die durch ihre kraftvolle Intensität Gänsehaut hervorrufen. Lieder, die mit Tiefsinn zum Nachdenken anregen und dennoch Hoffnung ausstrahlen. Musik, die man aus den Charts kennt und die dennoch immer wieder neu entdeckt werden kann. Sarah und James – zwei Seelenver-wandte.

FROM HEART TO SOULFolge deinem Herzen – und wenn es klingt, ist es Soul! Für diese Treue zu sich selbst stehen der schottische Retro-Souler Paolo Nutini und der deutsche Sänger Philipp Poisel: Sie sind beide jung und ausgerüstet mit einem untrüglichen Spürsinn für Songs, die Herz und Seele berühren.

ALL THAT JAZZEin schwergewichtiger Schwarzer mit Schieber-mütze oder ein Deutscher mit Trilby-Hut: Jazz-gesang kann unterschiedlich klingen, mit war-mem Bariton oder leichter Stimme gesungen, englisch oder deutsch. Gregory Porter und Roger Cicero machen dasselbe, und dennoch sind es zwei Welten!

ONE OF A KINDMusik wird spannend, wenn sie gegen Konventio-nen verstösst und dabei neue Ästhetik entwickelt. Zwei Acts, die diese Kunst beherrschen, und doch völlig verschieden sind, treffen aufeinander: Iggy Pop, der Indie-Rock-Poet, trifft auf vier witzig- ironische Folk-Frauen aus Norwegen, die sich Katzenjammer nennen. Ein Abend mit Kultpo- tenzial!

NORTHERN LIGHTSRea Garvey kann gleichermassen die Gitarre rocken und Gefühle zeigen. Beides bringt der Ire mit seiner starken Stimme auf den Punkt. Tina Dico reduziert ihre Songs auf das Minimum und holt dabei das Maximum heraus: ihre Gitarre und ihre umwerfend starke Stimme – Volltreffer!

THE ART OF SONGWRITINGMeistens ist es die bezaubernde amerikanische Sängerin Tori Amos, die als Highlight eines Konzertabends bezeichnet wird. Doch dieses Mal teilt sie den Ruhm mit dem legendären US- Singer-Songwriter und Filmkomponisten Randy Newman. Zwei der wichtigsten Stimmen Ameri-kas geben sich die Ehre.

INSOMNIADie glorreiche Rückkehr der Band, die mit «Insomnia» den Dancefloor neu definierte: Faithless haben sich selber neu erfunden und ihre Musik ins Heute übersetzt. Faithless 2.0. Ein Tanztrip. Wir bleiben schlaflos. Der Supporting Act wird später bekannt gegeben, siehe auch baloisesession.ch

2 SIDES OF ITALYItalianità einerseits: Francesco De Gregori, einer der grössten Cantautori, seit vierzig Jahren ein sozialkritischer Poet mit einem grossen Herz für Italien. Italy anderseits: Mario Biondi, Sohn eines Cantautore, der sich fürs Englische ent-schieden hat und international zu den Besten des Souls gehört.

HOT RHYTHMSEin Blechbläser aus New Orleans und eine Saxo-fonistin aus Amsterdam, Trombone Shorty und Candy Dulfer kennen das Rezept, eine Location zu heizen, bis sie dampft: Funkgrooves, messer-scharfe Riffs und eine kochende Rhythm Section. Und dazu Posaunen- oder Saxofonsoli vom Feins-ten!

LADY MEETS LEGENDEine Lady ist man nicht einfach und auch nicht eine Legende. Rebecca Fergusons märchenhaf-ter Aufstieg vom einfachen Mädchen zur Song Lady brauchte zwei, drei Jahre, hinter Allen Toussaints Status als «living legend» steht ein langes, kreatives Leben. Das Ziel ist dasselbe: die Konzertbühnen dieser Welt!

THEY ROCK!Wer einfache, gute Rocksongs liebt, kommt an diesem Abend voll auf die Kosten. Sowohl die legendäre US-Band Toto wie auch der Schweizer Newcomer Bastian Baker bestechen durch ihre Kunst, einfache Melodien in packende Rock-songs mit starken Hooklines zu verwandeln. Der Mitsing-Faktor könnte nicht höher sein!

SARAH CONNOR JAMES ARTHUR FREITAG, 23. OKTOBER, 20 UHR CHF 140/120/90

PAOLO NUTINI PHILIPP POISEL DONNERSTAG, 5. NOVEMBER, 20 UHR CHF 140/120/90

GREGORY PORTER THE ROGER CICERO JAZZ EXPERIENCE MONTAG, 9. NOVEMBER, 20 UHR CHF 130/110/90

IGGY POP KATZENJAMMER SAMSTAG, 24. OKTOBER, 20 UHR CHF 140/120/90

REA GARVEY TINA DICO SOLODONNERSTAG, 29. OKTOBER, 20 UHR CHF 130/110/90

TORI AMOS SOLO RANDY NEWMAN SOLOFREITAG, 6. NOVEMBER, 20 UHR CHF 140/120/90

FRANCESCO DE GREGORI MARIO BIONDIDIENSTAG, 27. OKTOBER, 20 UHR CHF 120/100/80

TROMBONE SHORTY CANDY DULFER DIENSTAG, 3. NOVEMBER, 20 UHR CHF 120/100/80

THE ALLEN TOUSSAINT QUARTET REBECCA FERGUSONSAMSTAG, 7. NOVEMBER, 20 UHR CHF 110/90/70

FAITHLESS SUPPORTING ACT DIENSTAG, 10. NOVEMBER, 20 UHR CHF 140/120/90

TOTO BASTIAN BAKERDONNERSTAG, 12. NOVEMBER, 20 UHR CHF 150/130/100

TICKETS VERGRIFFEN

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