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Asclepion. 155 d] Pelosin. Die von der Menis ermce Cissampelos Pareira stam- rnende Wurzel, unler B em Namen Radix Pareirae braoae bekannt, enlhBlt eine organische Basis, welche W i gg e r s zuerst darstellte und anfanglich Cissampelin, spater Pelosin nannte. Die Darstellung und die Eigcnschaften dieses Iior- pers sind schon vorn Entdecker ausfuhrlich beschrieben. B o d e k e r analysirle dasselbe und fand dafur die Formel: Pelosin = N 113 (C.16 Hla 06). Er stellte dar und ana- Iysirte ferner das Pelosinhydrat, das chlorwasscrsloffsaure Pelosin, das Pelosin - Platinchlorid und das chronisaure Pclosin. Das der Einwirkung dcr Luft und des Lichtcs ausge- setzte I’closinhydrat wurdc gelb und war in Aethcr nicht iinehr liislich, also ein andcrcr Korpcr Seworden, .den II ii d e k c r mit dern Eamen Pellutein beleg,te. Die Analyse ergab fur ihn folgendc Formel: Pellutein = ?i H3 (C4 11’ 0:). (rlnnnl. d. Chem. u. I4iarm. Bd. 69. p. 37-62.) G. Asclepion. L is t untcrsuclite den bcsontlcrs zur Zcit der Bluthe EIUS der Asclepias syriaca quillcncicn Milchsaft und fand tlarip cinen cigenthurnlichen kry.;tallisirbaren den Harzen sich anrcihcntlen Iiorper. fur den er den Narnen Asclepion vorschliigl. Weticr die Milchsaflgefiissc+ der Pflanzc, noch dkr hlilchsaft sclbst zeigtcn irgend eine Eigenlhiimlichkeit, r m bei sehr starker Vcrgrosserung entdccktc man in letz- terem cincn kiirnigen Inhalt und sparsarn darin schwirn- rnende Oeltropfen. Er is1 selir concentrirt , dickflussig, reagirt schwaoh sauer und hat einen aprikoscnahnlichen Geruch. Bciin Erwiirrnen coagulirt das darin entbaltene Albumin und schliesst die im Saft suspendirten Asclepion- ilieilchen so vollstiindig ein, dass sich dcr flussip Theil vollkommcn klar ahfillriren Iasst. Durch Digestion mit Acther wurdc nun das Asclepion ausgezogcn, das durch Verdainpfen des Aethers kqstallinisch gewonncn wurde, :tbcr durch mehrmaliges Aufliisen in wasscrfrciem Aelher crst gereinigt werdcn musiste. D a s rei ne AscZepion t) i 1 clc t w ei sse, bl urn en k oh 1 ii h nl i ch e, krystallinische blassen ; bei sehr langsamer Verdunstung seiner Losung erhdt man cine fein strahlige, concentrische Krystallisation. Es ist, geschmnck- und geruchlos, in Was- ,ser, Alkohol, Kalilauge unloslich, in Aelher leicht, in Ter-

Asclepion

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Asclepion. 155

d] Pelosin. Die von der Menis ermce Cissampelos Pareira stam-

rnende Wurzel, unler B em Namen Radix Pareirae braoae bekannt, enlhBlt eine organische Basis, welche W i gg e r s zuerst darstellte und anfanglich Cissampelin, spater Pelosin nannte. Die Darstellung und die Eigcnschaften dieses Iior- pers sind schon vorn Entdecker ausfuhrlich beschrieben. B o d e k e r analysirle dasselbe und fand dafur die Formel: Pelosin = N 113 (C .16 Hla 0 6 ) . Er stellte dar und ana- Iysirte ferner das Pelosinhydrat, das chlorwasscrsloffsaure Pelosin, das Pelosin - Platinchlorid und das chronisaure Pclosin.

Das der Einwirkung dcr Luft und des Lichtcs ausge- setzte I’closinhydrat wurdc gelb und war in Aethcr nicht iinehr liislich, also ein andcrcr Korpcr Seworden, .den II ii d e k c r mit dern Eamen Pellutein beleg,te. Die Analyse ergab fur ihn folgendc Formel:

Pellutein = ?i H 3 (C4 11’ 0:). (rlnnnl. d. Chem. u. I4iarm. Bd. 69. p . 37-62.) G.

Asclepion. L is t untcrsuclite den bcsontlcrs zur Zcit der Bluthe

E I U S der Asclepias syriaca quillcncicn Milchsaft und fand tlarip cinen cigenthurnlichen kry.;tallisirbaren den Harzen sich anrcihcntlen Iiorper. fur den er den Narnen Asclepion vorschliigl. Weticr die Milchsaflgefiissc+ der Pflanzc, noch dkr hlilchsaft sclbst zeigtcn irgend eine Eigenlhiimlichkeit, r m bei sehr starker Vcrgrosserung entdccktc man in letz- terem cincn kiirnigen Inhalt und sparsarn darin schwirn- rnende Oeltropfen. Er is1 selir concentrirt , dickflussig, reagirt schwaoh sauer und hat einen aprikoscnahnlichen Geruch. Bciin Erwiirrnen coagulirt das darin entbaltene Albumin u n d schliesst die im Saft suspendirten Asclepion- ilieilchen so vollstiindig ein, dass sich dcr flussip Theil vollkommcn klar ahfillriren Iasst. Durch Digestion mit Acther wurdc n u n das Asclepion ausgezogcn, das durch Verdainpfen des Aethers kqstallinisch gewonncn wurde, :tbcr durch mehrmaliges Aufliisen in wasscrfrciem Aelher crst gereinigt werdcn musiste.

D a s rei ne AscZepion t) i 1 clc t w ei sse, bl urn en k oh 1 ii h nl i ch e, krystallinische blassen ; bei sehr langsamer Verdunstung seiner Losung erhdt man cine fein strahlige, concentrische Krystallisation. Es ist, geschmnck- und geruchlos, in Was- ,ser, Alkohol, Kalilauge unloslich, in Aelher leicht, in Ter-

186 Ueber eitiige Verbindungen aus der Chinon - Reilie.

entinijl, Steinol und concentrirter Essigsaure wenigcr lcicht rdslich, schmelzbar hei 104O und fiirbt sich, weiter erhitzt, gelb unter Zersetzung und cinern dern erhitzten Kautschuk iihnlichen Geruch. Zufolgo tler untcrnornmenen Analyse stimmte seine Zusamrnensetzung am besten mit dem Aeyui- valent-Ycrhiiltniss = CZ" H i 7 03. Da es aher durcli sein pliysiologischcs Vorkommcn sowohl, als durch seine Higenschafien sich als ein dem Laclucon analoser Stoff erweist, sn miichte wohl, vorausgesetzt, dass das Lactiicon wirklich C4 I P O 3 ist., die obige Formel zu vcrdoppeln und also die Zusammensetzun~ des Asclepioris durch

auszudriicken w i n . Es ware tlann isomcrisch mit wasser- freier Kampfersiiurc. (Anna/. d . Cliena. t i . Phawn. l id. 69.

C i II H s ? 06

p . 1'5-l2S.j c.

IJeber eiiiige Ve14indungen aus der Chirioii - Keihe ; VOll F. W6Il ler .

Es war Ijishcr nocli zweifclhrth, ob fur das Chinon das Aequivalcnt C"111ROY oder das nur halh so grosse C l z 1 1 4 0.1 angenommcn wcrden musse. Der Verhsser zcigt. n u n , dass das letztere das wahrscheinlich richligcrc sei, irirlem es mit der gsfundenen Zrisarnmcnsetzung allcr in dic Chinon - Reihc gehiircnden Verhindungen in Einklang steht. Es ist dies narnentlich auch der 1~a11 mil den schon fruher von dcrn Verfasser dargestelltcn Scliwcfel - Verbin- dungen, dcren Zusaninicnsetzung von i h m auf den Grund neuer Analysen nach den foolsenden Formeln bericlitigt worden ist. Irn Zusammenhang mit dicsen Ikriclitigungm 1) esc h r ei b t e r no c h c i n i ge ga n z m c rkw u r d i ge S cli w e fel- wasserstoff- Vcrbindungen des IIydrochinons, die f'riiher noch nicht bekannt waren.

B r a u n e s S u l f o h y d r o c h i n o n , C I ' w O ' S a . Die- scr Korpcr entsteht bekanntlich durch Eiiileiten von Schwe- felwasserstoff in eine Losung von Chinon, rnit der Vorsicht, dass von letzterern noch ein Theil unverindert bleibt. Es hat sich nun gezeigt, dass seine Bildung von der gleichzeitigen Bildung von grunem Hydrochinon hegleitet und bedingt ist, welches wegen seiner Schwerloslichkeit mitgefallt wird und sich in veranderlicher Mrnge der Schwefelverbindung beimengt, daher auch deren Farhc zwischen schwarzbraun und rothbraun variiren kann. Diese fruher nicht bernerkte lkimengung ist die Ursache, warum tlic friilieren Analysen dic Rlengc tles Kohlenstoffs zu liocli und die des Schwe-