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11 voren“, die Ausschau hält nach ihren Schiffen. Die Sage berichtet, dass die Flotte der stolzen und geizigen Kauf- mannswitwe im Sturm unterging und sie dadurch am Bettelstab endete. W er es bis dahin noch nicht getan hat, sollte hier einen „Hollandse Nieuwe“ probieren (einen frischen Hering mit viel Zwiebeln) oder in einem der Restaurants einen delika- ten Fischtopf geniessen. D er kürzeste und einzige Weg für Schiffe mit mehr als 2.1 m Durchfahrtshöhe nach Hindeloopen führt übers Ijsselmeer, was jedoch kla- re Sicht und ruhige See voraussetzt. Seit dem 12. Jahrhundert unternah- men die Schiffer Seereisen an die Nord- Ostsee. 1225 erhielt Hindeloopen das Stadtrecht und gehörte später auch zum Hansebund. Doch hatten die Hin- delooper in der Vergangenheit nicht viel Kontakt mit dem Hinterland, was wohl der Grund dafür ist, dass dieses Städtchen einen ganz eigenen Charak- ter entwickelte bis hin zu einer eigenen Sprache. Die dekorativen Malereien und die bunten Trachten sind wohl weltbe- rühmt. Man lebte hauptsächlich von der Seefahrt. Noch heute findet man hier Kapitänshäuser mit einem kleinen Anker an der Fassade, was früher an- zeigte, dass der Kapitän zu Hause war. War er auf See, wohnten die Frauen mit den Kindern hinten im Garten in einem kleineren Haus am Kanal. In Hindeloopen befindet sich das erste friesische Schlittschuhmuseum (Schaatsmuseum). B olsward, unsere nächste Destina- tion, war auch eine Hansestadt, denn die Stadt lag einst an der Middel- zee und benutzte den, heute mit ei- nem Satteldach versehenen Turm der Martinikerk als Leuchtturm. Besonders schön ist das historische Zentrum.

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11 in einem der Restaurants einen delika- ten Fischtopf geniessen. tion, war auch eine Hansestadt, denn die Stadt lag einst an der Middel- zee und benutzte den, heute mit ei- nem Satteldach versehenen Turm der Martinikerk als Leuchtturm. Besonders schön ist das historische Zentrum. voren“, die Ausschau hält nach ihren Schiffen. Die Sage berichtet, dass die Flotte der stolzen und geizigen Kauf- mannswitwe im Sturm unterging und sie dadurch am Bettelstab endete.

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voren“, die Ausschau hält nach ihren Schiffen. Die Sage berichtet, dass die Flotte der stolzen und geizigen Kauf-mannswitwe im Sturm unterging und sie dadurch am Bettelstab endete.

Wer es bis dahin noch nicht getan hat, sollte hier einen

„Hollandse Nieuwe“ probieren (einen frischen Hering mit viel Zwiebeln) oder

in einem der Restaurants einen delika-ten Fischtopf geniessen.

Der kürzeste und einzige Weg für Schiffe mit mehr als 2.1 m

Durchfahrtshöhe nach Hindeloopen führt übers Ijsselmeer, was jedoch kla-re Sicht und ruhige See voraussetzt. Seit dem 12. Jahrhundert unternah-men die Schiffer Seereisen an die Nord- Ostsee. 1225 erhielt Hindeloopen das Stadtrecht und gehörte später auch zum Hansebund. Doch hatten die Hin-delooper in der Vergangenheit nicht viel Kontakt mit dem Hinterland, was wohl der Grund dafür ist, dass dieses Städtchen einen ganz eigenen Charak-ter entwickelte bis hin zu einer eigenen Sprache. Die dekorativen Malereien und die bunten Trachten sind wohl weltbe-rühmt. Man lebte hauptsächlich von der Seefahrt. Noch heute fi ndet man hier Kapitänshäuser mit einem kleinen Anker an der Fassade, was früher an-zeigte, dass der Kapitän zu Hause war. War er auf See, wohnten die Frauen mit den Kindern hinten im Garten in einem kleineren Haus am Kanal. In Hindeloopen befindet sich das erste friesische Schlittschuhmuseum (Schaatsmuseum).

Bolsward, unsere nächste Destina-tion, war auch eine Hansestadt,

denn die Stadt lag einst an der Middel-zee und benutzte den, heute mit ei-nem Satteldach versehenen Turm der Martinikerk als Leuchtturm. Besonders schön ist das historische Zentrum.