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4 78 Balsamum Copaiuae. Balsamum Copaivae. Es ist in neuerer Zeit im Randel ein Copaivabalsam vorgekomnien, von dem nacbgewiesen ist, dass er unver- fiilscht sei und aus Brasilien stamme, der aber von dem bisher im IIandel vorgekommenen Balsam wesentlich ver- schieden ist,. Der Balsam ist diinnflussiger, von gclber Farbe, bcsitzt m a r den eigenthiimlichen, unangenehmen und den specifischen anhaltenden Geschmack des achlen Balsams in voller Reinheit, bleibt aber mit Kalilosung oder Ammo- niak in den verschiedenslen Verhiiltnisscn gemischt trubc und lost sich in AIkohol niclit vollstandig auf. Diesen neuen Copaivabalsam hat nun L Posse1 t naher unter- sucht, sein spec. Gew. = f1,S.E und 01s seine Bestandtheile Sd Proc. Oel und 118 Proc. Harz gefunden. Das Oel wurtle durch Destillation des Balsams mit Wasser und Trocknen mittclst Chlorcalciums rein erhalten. Sein spec. Gew. war = 0,Ol. und cs untei~schied sicti von dem gewohnlichcn Copaivaiil durch seine Dickflussigkeit, seine schwierine AuHoslichkeit in Alkohol, seinen Kocli- punct, dcr bei?2520 C. liegt, und durch seine Verbinduns mit trockenem salzsaurem Gase zu einer braunen, ins Rothe fallenden, an der Luh rauchenden Flussigkeit, aus der sich keioe krystallisirbare Verbindung abschied. P 0s s e I t schliigt fur das Oel den Ramen Para-Copaivaol vor. Bei der Analyse zeigte es sich sauerstofflrei, nacli der allge- meinen Formel C' HS zusammengesetzt. Alit gcwohn- licher Salpctcrshure behandelt, gab es ein Ham und eine Saure, mit raucliender Salpctersaure verpuffie es, Jod loste sich darin auf, Chlor wirkt heftif; auf dassclbe ein, Schwe- felsaure farbt es dunkelviolettroth. Urn dad H a r z zu erhalten, wurde der durch Destil- lation mil Wasser von dem grossten Theil des iithc-rischen Oels befreite Balsam noch langere Zeit mit Wasscr gekocht, bis aller Geruch verschwunden war. Es blieb ein hell- braunes zerreibliches Harz zuriick, das sich in ein in Alkohol losliches und in ein in Alkohol unlosliches tren- nen liess. Das in Alkohol losliche FIarz macht die griisste Menge aus, wird schon bei wenig erhijhoter Temperatur zersetzt, lost sich auch in Aether und Steinol, aber nicht in Kalilosung und Ammoniak. Die alkotiolische Losung reagirt nicht sauer, liefert beim Abdampfen keine Iirystalle und giebt mil essigsaurem Kupferoxyd keinen Niederschlag. -41s seine Bestandtheile errnaben sich bei der Analysc in 100 Theilen: C 60,06; EI 837; 031,77.

Balsamum Copaivae

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Page 1: Balsamum Copaivae

4 78 Balsamum Copaiuae.

Balsamum Copaivae. Es ist in neuerer Zeit im Randel ein Copaivabalsam

vorgekomnien, von dem nacbgewiesen ist, dass er unver- fiilscht sei und aus Brasilien stamme, der aber von dem bisher im IIandel vorgekommenen Balsam wesentlich ver- schieden ist,. Der Balsam ist diinnflussiger, von gclber Farbe, bcsitzt m a r den eigenthiimlichen, unangenehmen und den specifischen anhaltenden Geschmack des achlen Balsams in voller Reinheit, bleibt aber mit Kalilosung oder Ammo- niak in den verschiedenslen Verhiiltnisscn gemischt trubc und lost sich in AIkohol niclit vollstandig auf. Diesen neuen Copaivabalsam hat nun L Posse1 t naher unter- sucht, sein spec. Gew. = f1,S.E und 01s seine Bestandtheile S d Proc. Oel und 118 Proc. Harz gefunden.

Das Oel wurtle durch Destillation des Balsams mit Wasser und Trocknen mittclst Chlorcalciums rein erhalten. Sein spec. Gew. war = 0,Ol. und cs untei~schied sicti von dem gewohnlichcn Copaivaiil durch seine Dickflussigkeit, seine schwierine AuHoslichkeit in Alkohol, seinen Kocli- punct, dcr bei?2520 C. liegt, und durch seine Verbinduns mit trockenem salzsaurem Gase zu einer braunen, ins Rothe fallenden, an der Luh rauchenden Flussigkeit, aus der sich keioe krystallisirbare Verbindung abschied. P 0s s e I t schliigt fur das Oel den Ramen Para-Copaivaol vor. Bei der Analyse zeigte es sich sauerstofflrei, nacli der allge- meinen Formel C ' HS zusammengesetzt. Alit gcwohn- licher Salpctcrshure behandelt, gab es ein Ham und eine Saure, mit raucliender Salpctersaure verpuffie es, Jod loste sich darin auf, Chlor wirkt heftif; auf dassclbe ein, Schwe- felsaure farbt es dunkelviolettroth.

Urn dad H a r z zu erhalten, wurde der durch Destil- lation mil Wasser von dem grossten Theil des iithc-rischen Oels befreite Balsam noch langere Zeit mit Wasscr gekocht, bis aller Geruch verschwunden war. Es blieb ein hell- braunes zerreibliches Harz zuriick, das sich in ein in Alkohol losliches und in ein in Alkohol unlosliches tren- nen liess.

Das in A l k o h o l l o s l i c h e FIarz macht die griisste Menge aus, wird schon bei wenig erhijhoter Temperatur zersetzt, lost sich auch in Aether und Steinol, aber nicht in Kalilosung und Ammoniak. Die alkotiolische Losung reagirt nicht sauer, liefert beim Abdampfen keine Iirystalle und giebt mil essigsaurem Kupferoxyd keinen Niederschlag. -41s seine Bestandtheile errnaben sich bei der Analysc in 100 Theilen: C 60,06; EI 837; 031,77.

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TViltEe Kaslanien. Blduung der frischen Karlo/felta. 179

Das in Alko l io l un l i i s l i che H a r z ist schwer scbrnclzbar, in Kalilosung oder Arnrnoniak unliislicli, aber Itislich in Acther und Steiniil. Die Losung rcagirt nicht s;mer, Iiisst beim Verdampfen keinc Krystalle fallcn und gicbt rnit essigsaurcm Kupferoxyd cincn schwachen Kieder- sclilag. Seine Bcstandtheile sind in 100 Tlieilen: C 82,12; 13 10.48 ; 0 7 , L

A u s den mitgethcillen Untersuchungen gehl hervor, class die neuc Sorte von Rals. C o p i t ; . zwar unvcrfiilscht ist, abcr sich selir wescnllich von deni hisberigen offici- rxllen Balsam un~erschcidet. Es ist anzunchmen, dass crinc Copaifcra-Art oder ein verwandles Genus einen Bal- sam erzcugt, der zwar rnit dern gewolinliclien Rals. Copuizi. Aelinlichkeit hat, abcr seiner innern Natur nach von ihm abweiclit. G. (Annal. der Cfiem. t i . Pharm. l'd. 69. p . 67.)

Befreiung der wilden ICastanien voii ihrem bitteren Geschmack.

Ein sclir einraches Verfahrcn, urn dcn Fruchlen dcs wilden Kastanicnbaums ihrcn unangcnchrncn Litteren Ge- xhmack zu cntzielicn. hcstclit nach I? l an (1 i n darin, dass inan die auf eioem Reibeiscn zcrriebenen Friiclitc cinipe Zeit niit Sodaliisung d i p i r t ; 1-2 Pfd. Soda reichcn liin, urn 100 Pfd. liastanicn in so wcit gcschniacklos zu machen, dass sic, nachdcni man den Ijrci rnit Wasscr gut aus- pwaschcn, gctrocknct und gemahlen hat , ahnlich wie liarlofFclincti~, zuni liiiclicngchrauchc. wie als Zusatz zurn Ilroclhacken u . s. w. vorwendet wcrden kiinncn, wozu sie sicli urn so rnclir eigncn. als sie vie1 Stiirkniehl cnthaltcn und ein ncues iVahrungsniil~el fiir Blenschen darslellen, da sic bis j e t z t nocli nirgcnds rnit riaclitialLigem Erfolg als Nahrungsrnittel verwendct wordcn sind. (Conzpl. rend.- Polyl. Cenlr.61. 1349. iyo. 2.) B.

C'eher die BlCuuiig der frischen liartoffelri durch Gua jakha rz.

Xach den Beobnchtungcn von T a d d e i , I3 I a n che und Antlcrn fiirben sich frisclic Schnitie yon Kartoffeln, mi 1 G u a j a k tinct u r u b ergosscn, 11 1 a u .

S ch ti n ti ei 11 h a t Jxrncrkt, dass die bliiucnde Suh- stanz niclit $eicIirniissig in dcr Kartoffcl verlheilt ist, dass sie in der Nahe dcr Schalcn r r i ch l i ch~ , und was fur die Pliysiologie bernerlicnswerth ist, urn die Keirne (Augen)

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