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Bau_2015_News_D
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BAU NewsDie Zukunft des Bauens
Qualität bis ins kleinste Detail – auch dafür steht die BAU
Flächennachfrage aus dem Ausland so hoch wie nie
Inhalt
Leitthemen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Interview mit Jürgen Engel, Architekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Ausstellerumfrage zu Absatzmärkten. . . . . . . . . . . . . . 6
Treffpunkt Handwerk . . . . . . . . . . . 7
BAU Congress China . . . . . . . . . . . 8
Nachgefragt bei Mirko Arend . . . 9
Seismic Safety . . . . . . . . . . . . . . . 10
Architects’ Darling . . . . . . . . . . . . 10
Neues Key Visual . . . . . . . . . . . . . 11
Lead Management . . . . . . . . . . . . 12
Hotline
Tel. +49 89 949-11308
Fax +49 89 949-11309
www.bau-muenchen.com
Die BAU hat auf internationalem Parkett noch
einmal deutlich an Renommee gewonnen. Die
Flächennachfrage aus dem Ausland ist so hoch
wie nie. Damit zeigt sich der Trend zur weiteren
Internationalisierung der BAU nicht nur auf der
Besucher-, sondern verstärkt auch auf der Aus-
stellerseite.
Die starke Nachfrage ausländischer Unternehmen
hat selbst uns überrascht. Viele Firmen haben
unsere Empfehlungen beherzigt und sich sehr früh
angemeldet. Deshalb werden auf der BAU 2015 so
viele internationale Unternehmen wie nie zuvor
Flagge zeigen. Ihr Anteil wird sich wohl bei knapp
30 Prozent einpendeln – ein Rekordwert.
Freilich hat die starke Nachfrage auch eine weniger
positive Seite: Es wird voraussichtlich wieder sehr
eng auf der BAU. Die 17 zur Verfügung stehenden
Messehallen sind ein Dreivierteljahr vor Messe-
beginn de facto ausgebucht. Zahlreiche Aus-
stellungsbereiche, beispielsweise Fassadensysteme
oder Bodenbeläge, sind so stark nachgefragt, dass
sich viele Unternehmen mit einem Platz auf der
Warteliste begnügen werden müssen. Auf die noch
wenigen freien Flächen platzieren wir Firmen, die
zum jeweiligen Hallenprofil passen und sich auch
mit kleineren Flächen anfreunden können. Die
Hallenaufplanung ist immer komplex und schwierig,
sie gleicht oft einem Puzzlespiel, weil die Erwar-
tungshaltung der Aussteller nicht immer den
Gegebenheiten vor Ort entspricht. Erleichterung ist
zur BAU 2019 in Sicht, wenn zwei neue Hallen zu-
sätzlich 20.000 Quadratmeter Fläche bringen.
Neben der Hallenaufplanung laufen auch alle an-
deren Vorbereitungen für die BAU 2015 (vgl. dazu
auch Interview auf Seite neun) auf Hochtouren. Wir
haben drei Leitthemen definiert (mehr dazu auf den
Seiten zwei und drei), auch das Forenprogramm
nimmt mit Unterstützung unserer Partner langsam
Gestalt an. In den Foren der Hallen C2 („Zukunft
des Bauens“), A4 („Architektur und Industrie im
Dialog“ / „Detail Research – Building the Future“)
und B0 („Von der Vision in die Praxis“) werden wieder
renommierte Planer, Architekten und Ingenieure
Projekte und Bauvorhaben vorstellen und ihre Sicht
der Dinge zu aktuellen Themen erläutern.
Ehe die BAU 2015 startet, steht aber erst einmal der
BAU Congress China auf dem Programm, ein brand-
neues Auslandsprojekt, das die BAU mit bewährten
Partnern realisiert. Hinweisen möchten wir Sie auch
auf die Seismic Safety, eine neue Fachmesse für
Erdbebensicherheit und Stadterneuerung in der
Türkei. Mehr dazu finden Sie in dieser BAU News.
Vielleicht sieht man sich in Peking oder Istanbul?
Ihr BAU Team
Ausgabe: April 2014 Herausgeber: Messe München GmbH, Projektteam BAU
Im Jahr 2025 werden rund 2/3 der Weltbevölkerung in Städten leben
Mensch und Gebäude: So oder so ähnlich stellen sich die
meisten Menschen ihr Haus vor
© shutterstock
Drei Leitthemen geben auf der BAU 2015 den Takt
vor. Viele Aussteller werden ihre Präsentationen
danach ausrichten und entsprechende Lösungen
vorstellen. In den Messeforen werden Architekten,
Bauingenieure und Projektentwickler die Leitthe-
men unter verschiedenen Aspekten erörtern und
diskutieren. Und die Sonderschauen der BAU ver-
anschaulichen die Themen anhand von Produkt-
und Projektbeispielen.
Das Wachstum und der Wandel der Städte werden
die Entwicklung im 21. Jahrhundert entscheidend
beeinflussen, denn der Wettlauf um eine ökologisch
nachhaltige Zukunft findet vor allem in den
urbanen Zentren statt. Rund zwei Drittel der Welt-
bevölkerung werden sich bis 2025 in Städten kon-
zentrieren. Zugleich gehen aktuelle Extrapolationen
von einem Anstieg des Primärenergiebedarfs von
rund 50 Prozent aus, verbunden mit einem ent-
sprechenden Anstieg der CO2-Emissionen.
Die Verwirklichung der Zukunftsvision einer CO2-neutralen, energieeffizienten und klimaangepassten Stadt kann gelingen.
Was bedeutet das für die Städte von morgen? Bei
Planung, Bau und Betrieb müssen vielfältige Aspekte
berücksichtigt werden. Dazu zählen der demogra-
fische Wandel, der weiter wachsende Ressourcen-
verbrauch, der sich bereits jetzt abzeichnende
Strukturwandel im bisherigen Wertschöpfungs-
system, die zunehmenden Klimaschwankungen und
deren Auswirkungen, die Energiewende sowie die
damit verbundenen Veränderungen in der Mobilität.
Hinzu kommen neue Möglichkeiten durch die
zunehmende Digitalisierung und das wachsende
Bedürfnis der Bürger, an Planungs- und Entwick-
lungsprozessen ihres Lebensraums teilzuhaben.
Städte müssen als Gesamt-system gesehen werden.
All diese Anforderungen sind nur durch ein
synergetisches Zusammenspiel von Stadtplanung,
Architektur, Bautechnik und technischer Gebäu-
deausrüstung zu erfüllen. Die Verwirklichung der
Zukunftsvision einer CO2-neutralen, energieeffizi-
enten und klimaangepassten Stadt kann gelingen,
wenn gleichzeitig die energetische Modernisierung
von Gebäuden und Produktionsanlagen, die zu-
kunftsfähige Gestaltung einer nachhaltigen Mo-
bilität sowie der Ausbau intelligenter Energienetze
vorangetrieben werden.
Die große Herausforderung wird die Festlegung
strategischer und langfristiger Handlungsmaximen
sein, die bereits heute erkennbare Entwicklungen
berücksichtigen und Veränderungen flexibel anti-
zipieren. Dafür müssen Städte als Gesamtsystem
gesehen werden.
Mitteleuropäer verbringen mehr als 80 Prozent
ihrer Arbeitszeit in Büros oder anderen Innen-
räumen. Es ist erwiesen, dass optimale thermische,
hygienische, beleuchtungstechnische, akustische
und olfaktorische Raumbedingungen Denkprozesse,
Emotionen, Motivation und Interaktion der Nutzer
extrem verbessern können.
Im Gegensatz dazu mindern schlechte Rahmen-
bedingungen unsere Leistungsfähigkeit und führen
so beispielsweise zu wirtschaftlichen Einbußen
für ein Unternehmen. Bedenkt man, dass etwa
80 bis 90 Prozent der Informationsaufnahme
des Menschen über das Auge erfolgen, ist es nur
logisch, der anforderungsgerechten Gestaltung und
Planung des visuellen Umfeldes eine hohe Bedeu-
tung zukommen zu lassen.
2
Drei Leitthemen geben den Takt vor
INTELLIGENT URBANIZATION
MENSCH UND GEBÄUDE
Moderne Fassaden müssen zahlreiche Anforderungen erfüllen – und dabei auch noch gut aussehen
Preisfrage: Was ist das? Wie viel Technik passt in ein Fassadenteil?
© frimerke – Fotolia.com
Praxistaugliche Lösungen für Menschen in Gebäu-
den und Räumen rücken daher immer stärker in den
Fokus: Innovative Lüftungssysteme und aufeinander
abgestimmte Steuer-, Regel- und Optimierungsein-
richtungen haben einen großen Vorteil gegenüber
manueller Lüftung und gelten als zukunftsträchtig.
Die passive Nutzung bereits verfügbarer Energien,
zum Beispiel durch natürliche Kühlung oder
Lüftung, sowie die Möglichkeit, überschüssige
Wärme eines Systems für ein anderes zu nutzen,
sind die Basis intelligenter Heiz- und Kühlsysteme.
Praxistaugliche Lösungen für Menschen in Gebäuden und Räumen rücken immer stärker in den Fokus.
Raumakustik ist ein nicht minder wichtiger Faktor,
so sind beispielsweise schallabsorbierende Baustoffe
in Büros kaum mehr wegzudenken.
Demografischer Wandel, Ressourcenverknappung,
Energiewende und Globalisierung stellen Gesell-
schaft und Wirtschaft in den kommenden Jahren
vor große Herausforderungen. Innovative Lösungen
im Umgang mit Ressourcen und Energie sind
sowohl für private Haushalte als auch für Unter-
nehmen gefragt.
So werden sich, angesichts steigender Rohstoff-
preise und Energiekosten, nur noch die Unterneh-
men auf dem Markt durchsetzen, die Materialien und
Energie effizient und nachhaltig einsetzen. Auch im
Gebäudebereich sind neue Technologien und Bau-
stoffe nötig: Niedrig- und Passivhäuser sind schon
State of the Art und der Trend zum Effizienzhaus
Plus setzt sich stetig fort.
Innovative Lösungen im Umgang mit Ressourcen und Energie sind gefragt.
Im Sinne einer ganzheitlichen Bilanzierung von Ge-
bäuden spielen nachhaltige und umweltverträgliche
Dämmstoffe dabei eine ebenso wichtige Rolle wie
Technologien für das Recycling von Baumaterialien
oder minimalinvasive Methoden für die Sanierung
von Bestandsbauten.
Die Entwicklung neuer, aufeinander abgestimmter
Fassadenkonzepte und effizienter Energieversor-
gungsmodelle für Gebäude und Siedlungen ist da
nur ein konsequenter und weiterer notwendiger
Schritt für die Zukunft der Baubranche.
Neue Bewertungs- und Berechnungswerkzeuge
sowie intelligente Softwaretools unterstützen
Architekten und Bauträger bereits in der Konzep-
tionsphase bei der Planung kosten- und energie-
effizienter Gebäude.
3
ENERGIE- UND RESSOURCENEFFIZIENZ
4
Standpunkt
Jürgen Engel, geschäftsführender Gesellschafter
von KSP Jürgen Engel Architekten, äußert sich im
Interview mit der BAU zu seinen aktuellen Projek-
ten, seinen Erfahrungen in China und zu seiner
Sicht der BAU.
Woran arbeiten Sie gerade?
Wir sind in den verschiedensten Ländern aktiv und
realisieren dort unsere Projekte: neben Deutschland
sind es augenblicklich China, Vietnam, Algerien
und Luxemburg. Dabei befassen wir uns mit un-
terschiedlichen Aufgabenstellungen: Kulturbauten,
Bürogebäude, Gesundheitsbauten, Wohnungs-
bau und Hochhausprojekte. Wir entwickeln auch
städtebauliche Entwürfe und Masterpläne. In der
Frankfurter Innenstadt haben wir beispielsweise
den Masterplan für ein zentrales Quartier entwor-
fen, dort entstehen nach unseren Plänen drei Büro-
hochhäuser. Ein anderes Beispiel ist die chinesische
Hafenstadt Qingdao, für die wir den Masterplan
für eine ökologische und nachhaltige Stadter-
weiterung konzipiert haben. Auf einer Fläche von
ca. 600 Hektar soll ein attraktiver Lebensraum für
rund 100.000 Einwohner entstehen.
Sie erwähnen städtebauliche Masterpläne.
Damit knüpfen Sie an ein Leitthema der BAU
2015 an: Intelligent Urbanization. Weltweit ent-
stehen immer mehr Großstädte und Megacities.
Deren Probleme, was beispielsweise Mobilität,
Infrastruktur oder Energie angeht, scheinen so
komplex, dass sie nur noch im engen Zusammen-
spiel von Stadtplanung, Architektur, Bautechnik
und technischer Gebäudeausrüstung zu lösen
sind. Ist das auch Ihre Erfahrung?
Beim Thema „Intelligent Urbanization“ geht es für
uns zunächst um die Frage, was eine lebenswerte
Stadt im 21. Jahrhundert ausmacht? In Europa ent-
stehen durch die Umwandlung von innenstadtna-
hen Industrie- und Hafenarealen sowie durch die
Erweiterung bestehender Viertel neue Stadtquar-
tiere mit hoher Lebensqualität. In den aufstreben-
den Schwellenländern in Lateinamerika, Asien und
Afrika hingegen geht es um die Bewältigung großer
städtebaulicher Herausforderungen, die nur im
Dialog mit anderen Fachdisziplinen gelöst werden
können. Unsere Arbeit als Architekten hat sich
durch die zunehmende Komplexität gewandelt: es
geht heute weniger um den „genialen Entwurf“, wir
arbeiten jetzt prozesshafter.
Wenn Sie an die BAU in München denken,
was fällt Ihnen spontan ein?
Die BAU ist eine der größten Messen für Architek-
tur und die Bauindustrie. Sie ist national verwurzelt
und zugleich international ausgerichtet – sowohl
was ihre Teilnehmer und Besucher angeht als auch
was das Rahmenprogramm und die Fachvorträge
betrifft. Somit ist die BAU eine gute Plattform für
den fach- und länderübergreifenden Austausch. Sie
dient der Kontaktpflege und ermöglicht Geschäfte.
Die Zahl der Besucher aus Architektur- und
Planungsbüros ist in den letzten zehn Jahren fast
explosionsartig angestiegen auf mittlerweile rund
60.000. Warum gehen so viele Planer und Archi-
tekten zur BAU?
Die Größe der Messe ermöglicht es den Besuchern,
sich auf kurzem Wege einen umfassenden Überblick
über das gegenwärtige Angebot an Produkten und
Dienstleistungen im Bereich Bau und Architektur zu
verschaffen. Hersteller und Firmen präsentieren ihre
technischen Innovationen. International bekannte
Architekten und Ingenieure stellen im Rahmenpro-
gramm ihre aktuellen Entwürfe und Projekte vor.
Informelle Gespräche tragen dazu bei, dass sich aus
persönlichen Begegnungen langfristige Kooperati-
onen und Geschäftsbeziehungen entwickeln. Diese
Vielfalt ist für Architekten und Planer ein großer
Anreiz, die BAU zu besuchen.
Sie haben schon in der ganzen Welt, insbeson-
dere natürlich in Deutschland, zahlreiche Projekte
realisiert. Welches war Ihr persönliches Highlight?
Am stolzesten bin ich sicherlich auf die chinesische
Nationalbibliothek in Peking. Wenn ich dort hin-
eingehe, dann fühle ich mich angeregt. Auch das
Frankfurter Hochhaus WestendDuo ist für mich sehr
wichtig, das ist ein klassischer Bau. Der funktioniert
sehr gut. Die Architektur ist modern, sie nimmt sich
zurück und hat eine große Langlebigkeit.
Ihr erstes Projekt in China war der Neubau der
chinesischen Nationalbibliothek, der drittgrößten
Bibliothek der Welt. Wie kam es dazu?
Man sollte nicht denken, dass Erfolg in China leicht
zu haben wäre. Wir sind Mitte der neunziger Jahre
nach China gegangen und haben von null ange-
fangen. Wir haben erfolgreich an verschiedenen
Wettbewerben teilgenommen und uns dort einen
Namen gemacht. Der richtige internationale Durch-
bruch kam dann mit der chinesischen Nationalbib-
liothek in Peking. Der Auftrag für den Neubau der
Nationalbibliothek ging im Jahr 2003 aus einem
gewonnenen internationalen Wettbewerb hervor.
Heute sind wir als deutsches Architekturbüro auch
im Ausland anerkannt.
Die Nationalbibliothek ist ein Kulturdenkmal
und als solches dem Kulturministerium unterstellt.
Wer war auf Behördenseite Ihr Ansprechpartner
und wie muss man sich die Zusammenarbeit vor-
stellen?
Jürgen Engel gehört zu den profiliertesten deutschen Architekten
„Unsere Arbeit als Architekten hat sich gewandelt“
© Foto: Kirsten Bucher
5
Jürgen Engel,
geschäftsführender Gesellschafter von KSP
Jürgen Engel Architekten GmbH, studierte
Architektur an der Technischen Universität
Braunschweig, der ETH Zürich, der RWTH
Aachen und dem MIT – Massachusetts Institute
of Technology, Cambridge, USA. Seit 1990
ist er geschäftsführender Gesellschafter. Seit
2009 ist Jürgen Engel Alleininhaber und somit
verantwortlich für rund 200 Mitarbeiter des
Büros. Die Projekte seines personengeführten
Architekturbüros wurden durch zahlreiche
Preise gewürdigt, darunter: BDA Preis Nieder-
sachsen, Niedersächsischer Staatspreis für
Architektur, Internationaler Hochhauspreis,
Mipim Award, Design for Asia Award, red dot
design award.
Wenn Sie so wollen, war unser Auftraggeber die
Volksrepublik China. Unsere Ansprechpartner waren
aber die Vertreter der Nationalbibliothek. Der Direk-
tor der Nationalbibliothek und seine Bauabteilung
haben in diesem Fall die Bauherrnrolle übernom-
men. Der Direktor war selbst sehr stark involviert.
Es war eine gute und intensive Zusammenarbeit.
Die Kooperation mit den Bauherrnvertretern ebenso
wie mit den Fachplanern und Firmen war sehr konst-
ruktiv. Alle waren daran interessiert, für die jeweiligen
Aufgaben eine schnelle, technisch und gestalterisch
gute Lösung zu finden. Eine im positiven Sinne
pragmatische, zielorientierte Haltung. Das hat uns
gut gefallen.
Gab es spezifische Vorgaben für den Entwurf?
Spezifische Vorgaben im engen Sinne gab es nicht.
Aber natürlich gab es ein Raumprogramm und eine
klare Aufgabenstellung. Die Besonderheit war, dass
wir die Bestände der Bibliothek – das sind rund zwölf
Millionen Bücher – unter einem Dach vereinen sollten.
Aus dieser Aufgabenstellung haben wir das Leitmo-
tiv für unseren Entwurf entwickelt. Der Sockel be-
herbergt die alte Bücher- und Schriftensammlung.
Sie ist gleich bedeutend mit dem kulturellen Schrift-
erbe Chinas. Der zentrale Lesesaal mit rund 2.000
Plätzen und dem Präsenzbestand der Bibliothek ist
über die transparente, gläserne Eingangsebene zwi-
schen Sockel und schwebendem Dach zugänglich.
Diese Räume repräsentieren die Gegenwart. Das fu-
turistisch anmutende, schwebende Dach beherbergt
auf zwei Ebenen die digitalen Medien und steht für
die Zukunft der Wissensvermittlung. Die Nationalbi-
bliothek ist nicht nur von ihrer Größe her, sondern
auch von der architektonischen Umsetzung außer-
gewöhnlich. Sie wird inzwischen zu den 100 bedeu-
tendsten Bauwerken in China gezählt.
Beim BAU Congress China Anfang Juli sind
auch Sie einer der Referenten. Was kann so ein
Kongress beim chinesischen Publikum bewirken?
Der Kongress in Peking steht für fachlichen und
interkulturellen Austausch. Es ist doch für die chi-
nesischen Besucher interessant zu sehen, mit wel-
chen Aufgaben und Fragestellungen wir uns befas-
sen, welche Themen bei uns in Deutschland und in
Europa auf der Agenda stehen. Meine Absicht ist
natürlich auch, für uns und für die Baukultur aus
Deutschland zu werben. Schließlich sind wir seit
Jahren Vorreiter auf dem Gebiet der technischen
Innovation, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.
Themen wie ressourcenschonendes Bauen, Life-
Cycle-Kosten und ökologische Stadtentwicklung
sind für ein Land wie China hochinteressant. Auch
weil es auf diesen Gebieten aufgrund der rasanten
Entwicklung der letzten Jahre noch einen gewissen
Nachholbedarf hat. Wir hingegen haben bereits
Lösungen entwickelt auf die Fragen, die sich heute
in Megacities wie Peking, Shanghai und Tianjin stellen.
Haben Sie, was die Architektur angeht, noch
unerfüllte Träume?
Augenblicklich arbeiten wir an vielen interessanten
Projekten. Denken Sie nur an die Große Moschee in
Algier. Sie ist die drittgrößte Moschee der Welt und
ihr Minarett wird mit 265 Metern nach Fertigstel-
lung das höchste Gebäude Afrikas sein. Der Komplex
in Algier hat auch verschiedene kulturelle Nutzun-
gen. Im Minarett befinden sich ein Museum und ein
Forschungsinstitut. Auf dem Gelände entstehen ein
großes Kongresszentrum, eine Koranschule und eine
Bibliothek. In dem Gebiet rund um die Moschee,
also zwischen Stadtzentrum und Flughafen, werden
in Zukunft etwa eine Million Menschen leben.
Ein Christ baut eine Moschee? Man stelle sich
vor, ein Moslem wird damit beauftragt, eine Kirche
von der Größe des Kölner Doms zu errichten. Gab
es keine Vorbehalte?
Zu Anfang haben wir nicht gedacht, dass wir den
Wettbewerb gewinnen könnten. Wir haben uns in-
tensiv mit Islamwissenschaftlern beraten, wie wir
das Projekt angehen sollten. Am Ende entschieden
wir uns für den nordafrikanischen „Pfeilerhallen-
Baustil“ nach dem Vorbild der Moschee in Córdoba.
Dass ein Christ aus Europa so einen Auftrag erhält,
zeugt von Toleranz. Mir jedenfalls ist nicht bekannt,
dass irgendwo auf der Welt ein Muslim eine Kirche
baut – schon gar nicht von vergleichbarer Größe.
Zur Person
Die chinesische Nationalbibliothek beherbergt rund zwölf Millionen Bücher unter einem Dach
© Foto: Hans Schlupp
© diama – Fotolia.com Immer mehr BAU Aussteller bauen sich in
Asien und Afrika neue Absatzmärkte auf. Bei
einer Onlineumfrage nannten 33 Prozent Asien –
inkl. Naher und Mittlerer Osten – und 17 Prozent
Afrika als wichtige Zielmärkte.
Die anonyme repräsentative Umfrage zum Thema
„Internationale Absatzmärkte“ hatte die BAU erst-
mals 2011 durchgeführt. An der Neuauflage im
Herbst 2013 beteiligten sich 478 Aussteller der BAU
2013, 67 Prozent davon haben ihren Hauptsitz in
Deutschland.
Auffällig ist der hohe Anteil derer, die in den ver-
gangenen zwei Jahren offenbar erfolgreich in Asien
und Afrika aktiv waren und dort Vertriebsstrukturen
aufgebaut haben. Beispiel Indien: 75 Prozent der
befragten Unternehmen, die das Land als Zielmarkt
nannten, machen dort bereits Geschäfte. Vor zwei
Jahren waren es noch 55 Prozent. Ähnlich starke
Zuwächse verzeichnen die Golf-Region mit Saudi-
Arabien (von 61 auf 80 Prozent) sowie die Vereinig-
ten Arabischen Emirate, Katar, Bahrain und Kuwait
(von 68 auf 86 Prozent).
Topzielmärkte: Ägypten, Algerien, Tunesien, Marokko
Auch die nordafrikanischen Länder scheinen für
die Aussteller der BAU immer attraktiver zu wer-
den. Beispiel Ägypten: 13 Prozent der befragten
Aussteller nannten dieses Land als Zielmarkt,
74 Prozent davon sind dort bereits aktiv. Vor zwei
Jahren waren es noch 55 Prozent. Das bedeutet:
Trotz der politischen Unruhen ist es vielen BAU
Ausstellern in den vergangenen zwei Jahren offen-
bar gelungen, in Ägypten Fuß zu fassen. Zuwachs-
raten um die 20 Prozentpunkte verzeichnen auch
Algerien, Tunesien und Marokko.
In den Märkten Europas dagegen gibt es naturge-
mäß wenig Nachholbedarf. Praktisch alle Ausstel-
ler der BAU sind dort im Geschäft, insbesondere
im deutschsprachigen Raum. Neue Märkte tun sich
allenfalls im Osten und Südosten auf. Vor allem
der Balkan steht im Blickpunkt des Interesses. Aber
auch das Baltikum, die Ukraine sowie Weißrussland
wurden von vielen Unternehmen in den vergange-
nen Jahren als neue Zielmärkte entdeckt.
6
Topzielgruppen: Architekten und Ingenieure
Nach ihren Zielgruppen befragt, nannten 79 Pro-
zent der Aussteller Architekten und Ingenieure,
74 Prozent haben das Bau- und Ausbaugewerbe
im Fokus. Im Mittelfeld liegen der Baustoffhandel
(50 Prozent) und die Bauträger (46 Prozent).
Behörden und öffentliche Einrichtungen erachten
31 Prozent der Befragten als wichtig. Auch die
Immobilienwirtschaft scheint sich auf der BAU
langsam zu etablieren. Jeder fünfte Aussteller zählt
sie zu seinen Zielgruppen.
Topthemen: Energie und Nachhaltigkeit
Die Themen Energie, Nachhaltigkeit und maß-
geschneiderte kundenspezifische Lösungen (Custo-
mized Solutions) werden nach Einschätzung nahezu
aller BAU Aussteller auch in den kommenden fünf
bis zehn Jahren von herausragender Bedeutung
sein – auch das ist ein Ergebnis der Umfrage. Als
weitere wichtige Zukunftsthemen wurden von
mehr als 80 Prozent der befragten Unternehmen
generationengerechtes Bauen, Sicherheit und
Recycling genannt. Immerhin mehr als 70 Prozent
maßen den Themen Mobilität und Urbanisierung
eine hohe Bedeutung bei.
Im Detail kann die Umfrage auszugsweise unter
www.bau-muenchen.com eingesehen werden.
Das Bauen boomt, vor allem in Schwellenländern
BAU Aussteller: Neue Absatzmärkte in Asien und Afrika
Initiative Messeerfolg: So nennt sich ein
Maßnahmenpaket, das Aussteller dabei unter-
stützt, ihren Messeauftritt erfolgreich zu
gestalten und alle Potenziale der Messebetei-
ligung optimal zu nutzen. In Workshops und
Onlinetrainings erhalten die Aussteller Praxis-
tipps für ihre Messeplanung.
Die Trainings werden in deutscher und
eng lischer Sprache angeboten. Für alle
angemeldeten Aussteller der BAU 2015
ist die Teilnahme kostenlos. Betreut wird
die Initiative von der Meplan GmbH, einem
Tochterunternehmen der Messe München.
Detaillierte Informatio-
nen und alle Inhalte gibt
es unter
www.bau.initiative-
messeerfolg.de
BAU Ticker
Seit der Treffpunkt Handwerk 2011 eingeführt
wurde, hat er sich zu einer eigenständigen Marke
im Rahmen der BAU entwickelt. Mit der BAU 2015
stellt sich der Treffpunkt Handwerk sozusagen
neu auf. Unter dem Slogan „Treffpunkt Hand-
werk – treffen, informieren, mehr erleben“ sind
verschiedene Angebote und Maßnahmen für das
Bau- und Ausbaugewerbe gebündelt.
Schon etabliert ist das Forum Treffpunkt Hand-
werk in der Halle B0. Experten geben Tipps und
Hilfestellungen für den Berufsalltag. Die Besu-
cher können zwischen sehr unterschiedlichen
Themen wählen, von Social Media bis hin zur
Wärmedämmung. Für jeden ist etwas dabei.
Handwerker brauchen auch mal Pause. Ent-
spannen, essen und trinken können sie im
rustikalen Gastrobereich direkt am Forum.
In der Halle B0 starten auch die themen-
spezifischen Handwerker-Rundgänge, organisiert
von der Konradin Mediengruppe und von der
Baufachschule München.
Die Zukunft des Bauens – dieser Slogan der BAU
bezieht sich nicht nur auf innovative Materialien
und Technologien, sondern auch auf künftige
Fachkräfte: Architekten, Ingenieure und Hand-
werker, die die Zukunft des Bauens leben und
vorantreiben wollen. Die BAU will etwas für die
Nachwuchsförderung und -rekrutierung tun und
geht damit 2015 neue Wege.
Zusammen mit dem IfT, Institut für Talententwick-
lung, wird die BAU erstmalig qualifizierte Gespräche
zwischen Ausstellern und Schülern im Münchner
Congress Center ICM arrangieren, die der beruf-
lichen Orientierung dienen sollen. Hierzu besuchen
IfT-Mitarbeiter im Vorfeld der BAU Abschluss-
klassen aller Schularten im Großraum München,
um über Ausbildungsmöglichkeiten der BAU
Aussteller zu informieren und interessierte Schüler
auf den Messebesuch vorzubereiten. So erhalten
Schüler und Aussteller bereits vor der Messe
individuelle Gesprächspläne. Auf der BAU selbst
kommen beide Gruppen dann zu persönlichen
Einzelgesprächen zusammen.
Das Werben um Nachwuchskräfte ist auch für die
Baubranche notwendiger denn je. Die Zahl der
Schulabgänger wird sich von 2013 bis 2020 um fast
20 Prozent verringern, damit sinkt auch die Nach-
frage nach Ausbildungsberufen. Die Gründe hierfür
sind einerseits die demografische Entwicklung,
aber auch eine Verschiebung der Absolventen-
quoten von Haupt- und Mittelschulen hin zum
Gymnasium. Gerade bei den Abiturienten, denen
alle Bildungswege offenstehen, ist die Konkurrenz
für eine duale Ausbildung sehr hoch.
Das IfT bietet Schulen in Deutschland hochwertige
Foren für Berufsorientierung und Talentförderung
an. Das Messekonzept des IfT wurde im Jahr 2010
von der Bundesinitiative „Deutschland – Land der
Ideen“ ausgezeichnet. Weitere Informationen gibt
das IfT unter www.erfolg-im-beruf.de
Neu ist der Handwerker-Stammtisch – eine
moderierte Gesprächsrunde, die Handwerker
und Architekten zusammenführen und alle
zwei Tage stattfinden soll.
Deutschlands beste Handwerker, allesamt Mit-
glieder des Nationalteams des Deutschen Bau-
gewerbes, schlagen auch auf der BAU 2015
wieder ein Trainingscamp auf. BAU-Besucher
können das tägliche Handwerkertraining im
Eingang Ost beobachten und sich vielleicht das
eine oder andere abschauen. Organisiert wird das
Handwerkercamp vom ZDB, Zentralverband des
Deutschen Baugewerbes.
7
Prominenz im Forum Treffpunkt Handwerk
Tipps und Tricks für Handwerker
Gesucht: junge Nachwuchskräfte für die Zukunft des Bauens
BAU unterstützt Balthasar-Neumann-Preis:
Wenn am 25. Juni in der Würzburger Residenz
der Balthasar-Neumann-Preis verliehen wird,
ist die BAU mit dabei. Erstmals unterstützt
die BAU den von der DBZ, Deutsche Bau-
Zeitschrift, und dem BDB, Bund Deutscher
Baumeister, ausgelobten Preis als Cosponsor.
Ausgezeichnet werden Projekte, die durch
integrale Prozesse bei der Planung heraus-
ragen und die Kenngrößen des nachhaltigen
Bauens erfüllen. 63 Architekten und Planer
haben gemeinsam mit ihren Projektpartnern
entsprechende Bauwerke – die nicht älter
als zwei Jahre sein dür-
fen – eingereicht. Man
darf gespannt sein, wer
den mit 10.000 Euro
dotierten Preis davon-
trägt.
BAU Ticker
Auch heute noch gehen viele junge Handwerker auf
Wanderschaft oder „auf die Walz“, wie man im Volks-
mund sagt. Wer dabei, wie die jungen Herren auf dem
Foto, auch noch die Weltleitmesse BAU besucht, kann
zusätzlich wertvolle Kontakte zu potenziellen Arbeit-
gebern knüpfen
Die BAU geht nach China, also dorthin, wo das
Bauen boomt. Am 8. und 9. Juli 2014 feiert der
BAU Congress China in Peking Premiere, die Vor-
bereitungen laufen auf Hochtouren. Die zweitägige
Veranstaltung findet im China National Conven-
tion Center (CNCC) statt und ist als Kongress mit
angeschlossener Ausstellung konzipiert. Offizieller
Veranstalter ist MMI Shanghai, eine Tochter-
gesellschaft der Messe München.
Thematisch ist der BAU Congress China in zwei Teile
gegliedert: Der erste Kongresstag konzentriert sich
inhaltlich auf die nachhaltige Stadtentwicklung.
Chinas Städte wachsen so schnell, dass Aspekte
der Nachhaltigkeit oft nicht im gewünschten Maß
realisiert werden können. So kommt es häufig zu
Problemen bei Infrastruktur (Verkehr, Transport)
und Versorgung (Energie, Wasser, saubere Luft).
Der Kongress will zeigen, vor welchen spezifischen
Herausforderungen Planer und Stadtentwickler in
China stehen und wie Konzepte der Nachhaltigkeit
verwirklicht werden können.
Der zweite Kongresstag setzt den Schwerpunkt
auf die integrale Planung und Ausführung. Die
möglichst zielgerichtete und reibungslose Zusam-
menarbeit zwischen Architekt, Tragwerksplaner
und Fachingenieur ist gerade in China von großer
Bedeutung, denn Gebäude und ganze Stadtteile
müssen in vielen Fällen in sehr kurzer Zeit realisiert
oder erweitert werden. Der Kongress zeigt anhand
von Beispielen, wie integrales Prozessmanagement
konkret aussieht, was technisch möglich und
wirtschaftlich sinnvoll ist.
Referenten sind international bekannte Planer und
Architekten aus China und Europa, die allesamt
in China tätig sind und viel Erfahrung mit den
Gegebenheiten vor Ort mitbringen (u. a. Jürgen Engel,
siehe Interview auf Seite vier/fünf). Anhand von
Best-Practice-Beispielen werden sie ihre Ideen von
einer zukunftsfähigen chinesischen Stadt vortragen
und zur Diskussion stellen. Aspekte der Stadt-
planung werden auch anhand unterschiedlicher
Herangehensweisen in China und Europa erläutert.
Auch die Moderatoren sind Experten auf ihrem
Gebiet. Am ersten Tag führt Wang Lu, Professor
an der School of Architecture, Tsinghua University,
durch den Kongress, den zweiten Tag übernehmen
Boris Schade-Bünsow, Chefredakteur Bauwelt, und
Burkhard Fröhlich, Chefredakteur Deutsche Bau-
Zeitschrift.
Mit der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges
Bauen (DGNB) und der Fraunhofer-Allianz Bau
beteiligen sich bewährte Partner der BAU in
München an dem neuen Projekt in China. Zu den
Partnern des BAU Congress China zählen darüber
hinaus der Bauverlag und die Archi-Europe-Group,
mit denen die BAU seit Jahren ebenfalls eng
zusammenarbeitet. Industriepartner ist Hörmann.
Über Themen und Referenten kann man sich im
Internet informieren. Die entsprechenden Seiten
werden laufend aktualisiert.
8
Die BAU geht nach China – im Juli feiert der BAU Congress China Premiere
Bei der Organisation und Durchführung des BAU Congress China arbeiten MMI Shanghai und das Team der BAU
eng zusammen. In Peking gruppierte Exhibition Group Director Stephen Lu (zweiter von links) sein Team mit Project
Manager Vincent Zhang (ganz rechts) sowie Jenny Wu (Mitte) und Jessie Lu (links) um die BAU Entsandten Markus
Sporer (Dritter von links) und David Krebs (Zweiter von rechts)
BAU Congress China
Termin: 8.-9. Juli 2014
Veranstaltungsort: Peking, CNCC (China
National Convention Center)
Veranstalter: MMI Shanghai in Koopera-
tion mit BAU 2015
Weitere Informationen:
www.bauchina.com
BAU informiert
Das China National Convention Center (CNCC), der Austragungsort des BAU Congress China, ist ein imposantes
Gebäude. Es befindet sich im Umfeld des Olympic Village, wo 2008 die olympischen Sommerspiele stattfanden
Beim Studium des aktuellen Geländeplans der
BAU fällt auf, dass Sie die Hallen im Osten des
Messegeländes zum Teil neu aufgeplant haben.
Warum?
Es fällt uns seit einiger Zeit schwer, die Halle A6
mit qualitativ hochwertigen Fliesen- und Kera-
mikherstellern zu füllen. Das hat sehr viel mit der
konjunkturellen Situation in Mittel- und Südeuropa
zu tun. „Billiganbieter“ mit entsprechend geringerer
Produktqualität sind für die BAU keine Alternative.
Deshalb haben wir uns in Abstimmung mit unserem
Fachbeirat entschlossen, den Bereich Fliese / Keramik
zur BAU 2015 in der Halle A4 aufzuplanen, dort
in Kombination mit dem Segment Naturstein. Der
Bereich Fliese / Keramik verkleinert sich damit zwar
etwas, rückt aber mehr ins Zentrum der A-Spange
unseres Messegeländes und kann sich sowohl in
Richtung Fassade als auch in Richtung Bodenbelag
besser präsentieren.
Welche Chancen bietet die neue Hallen-
aufteilung?
Wir gewinnen u. a. Platz, um Unternehmen auf un-
serer Warteliste endlich besser bedienen zu können.
Die gewonnene Fläche stellen wir zum größten
Teil den Bodenbelagsherstellern zur Verfügung, da
wir hier schon zur BAU 2013 eine lange Warteliste
hatten. Die können wir nun teilweise abbauen, denn
die neue Aufplanung versetzt uns in die Lage, die
Bodenbeläge thematisch zusammengefasst in den
Hallen A5 und A6 zu präsentieren. Auch der Bereich
Bauchemie kann etwas wachsen. Auch hier können
wir die lange Warteliste zumindest ein Stück weit
abbauen.
Sie sprechen im Zusammenhang mit der
neuen Aufplanung von einem „lösungsorientier-
ten“ Ansatz …
… lösungsorientiert insofern, als wir nun eine
„Brücke“ schlagen von Fassadenthemen zum Boden-
belag bis hin zur Bauchemie mit dem Bereich Natur-
stein / Fliese / Keramik, sozusagen als Scharnier. Im
Sinne der Besucherführung ergibt diese Aufplanung
einfach mehr Sinn.
2019 wird die BAU über zwei zusätzliche Hal-
len mit insgesamt 20.000 Quadratmeter Fläche
verfügen. Gibt es dann eine komplette Neuauftei-
lung der Messehallen?
Darauf kann ich jetzt noch keine definitive Antwort
geben. Messen sind immer ein Spiegel des Mark-
tes. Wir müssen also die Entwicklung der Branche
abwarten und mit unserer Aufplanung darauf ent-
sprechend reagieren. Klar ist aber, dass wir unser
Grundkonzept, also die Hallenaufteilung nach den
verschiedenen Gewerken, nicht verändern werden,
denn das passt und hat sich über Jahre bewährt.
Wachsende Bereiche wie die BAU IT, die Gebäude-
automatisierung oder das Segment Schloss und
Beschlag werden vielleicht etwas mehr Platz erhalten.
Wichtigste Aufgabe bleibt allerdings der Abbau
unserer Warteliste, um interessierten Ausstellern
dann endlich bessere Chancen auf eine Beteiligung
geben zu können.
(Zum Thema Hallenaufplanung siehe auch Gelände-
plan auf Seite 12.)
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bei Mirko Arend, Projektgruppenleiter der Messe München
Mirko Arend: „Warteliste teilweise abbauen.“
Vier für die BAU: Mirko Arend (Projektleiter,
ganz links), David Krebs (Projektreferent), Julia
Wenzel (Projektreferentin) und Johannes Manger
(Pressereferent, ganz rechts) bilden beim 6. Deut-
schen Architekturmarathon in Mainz ein Team.
Der Staffelwettbewerb findet am 11. Mai statt,
vier Streckenabschnitte von 6, 9, 12 und 15 Kilo -
metern Länge führen durch die Mainzer City.
Einer der Sponsoren ist die BAU und weil die
Weltleitmesse ja durchaus einen Ruf zu verlieren
hat, trainieren ihre vier Repräsentanten fleißig,
um ein achtbares Ergebnis zu erzielen. Wer mit-
laufen will: Informieren und anmelden können
Sie sich unter
www.deutscherarchitekturmarathon.de
BAU Ticker
Nachgefragt
Internationale Fachmesse für Erdbebensicherheit, Brandschutz und Stadterneuerung28.–29. April 2014, Istanbul, Türkei
In wenigen Wochen feiert die Seismic Safety in
Istanbul Premiere. Die Fachmesse für Erdbeben -
sicherheit, Brandschutz und Stadterneuerung geht
gemeinsam mit der Intergeo Eurasia an den Start.
Das Messeduo, an dem sich rund 60 Aussteller
beteiligen, thematisiert die gesamte Prozesskette
von Frühwarnsystemen bis zum erdbeben- und
brandschutzsicheren Bauen und Sanieren von
Gebäuden sowie zu einer präventionsorientierten
Stadt- und Raumplanung. Parallel zur Ausstellung
diskutieren Experten aus Deutschland, Dänemark
und der Türkei in den „Seismic Talks“ über das
erdbebensichere Planen und Bauen.
Seismic Safety und Intergeo finden vom 28. bis
29. April 2014 im Istanbuler WOW Convention Cen-
ter statt. Veranstaltet werden die beiden Fachmes-
sen von der MMI Eurasia, der Tochtergesellschaft
der Messe München in der Türkei, in Kooperation
mit der BAU, der HINTE Messe sowie dem DVW e.V.
(Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und
Landmanagement).
Die Aussteller setzen sich vor allem aus türkischen
Unternehmen und internationalen Firmen aus
Europa und Nordamerika zusammen. Unter anderem
beteiligen sich namhafte Firmen wie Kronoply,
Binderholz, AKG Gazbeton, Nedo und SISTEM A. .
Zur Seismic Safety und Intergeo Eurasia werden
Fachbesucher aus den Bereichen Städteplanung,
Bauingenieurwesen, Architektur und Projekt-
entwicklung aus der Türkei sowie dem Nahen und
Mittleren Osten erwartet.
Die Seismic Talks schließen auch öffentlich zugäng-
liche Diskussionen mit ein und beleuchten das
erdbebensichere Planen und Bauen unter architek-
tonischen, städteplanerischen und gesellschaftlichen
Aspekten. Dabei werden unter anderem Lösungen
für die Erdbebengebiete Istanbul (Türkei), L’Aquila
(Italien) und Christchurch (Neuseeland) vorge-
stellt. Eine begleitende Ausstellung zum Thema
„Erdbebensicheres Bauen“ ergänzt das Vortrags-
programm.
Detaillierte Informationen zur Ausstellung und
zum Rahmenprogramm findet man unter
www.seismic-safety.net und
www.intergeo-eurasia.net
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Startschuss für Seismic Safety und Intergeo Eurasia
Zum zweiten Mal in Folge: BAU gewinnt Architects’ Darling® Award
Istanbul – schön, romantisch, aber auch mit sanierungsbedürftiger Bausubstanz
Deutschlands Architekten haben die BAU, Welt-
leitmesse für Architektur, Materialien und Systeme,
zum zweiten Mal in Folge zu ihrer beliebtesten
Fachmesse gewählt. In einer Galaveranstaltung
erhielt die BAU den von der Heinze GmbH ausge-
schriebenen Architects’ Darling® Award.
Die Auszeichnung geht zurück auf die bundesweit
größte Architektenbefragung im vergangenen Jahr.
Insgesamt wählten rund 2.000 Architekten und
Planer aus mehr als 200 Herstellern und Marken
der Bauindustrie ihre Favoriten. Die begehrte
Phönix-Statue aus massiver Bronze wurde in
24 Kategorien vergeben, zum zweiten Mal wurde
die „beliebteste Fachmesse“ gekürt.
Dabei konnte sich die BAU erneut, wie bereits
im vergangenen Jahr, gegen starke Konkurrenz
aus ganz Deutschland durchsetzen. Projektleiter
Mirko Arend (links im Bild) und Pressereferent
Johan nes Manger nahmen den Bronze-Phönix
in der niedersächsischen Residenzstadt Celle vor
mehr als 250 geladenen Gästen entgegen.
Gemeinschaftsstand für Jungunternehmer
Junge Unternehmen haben die Chance, zu
günstigen Bedingungen an der BAU 2015
teilzunehmen und sich im Rahmen eines Ge-
meinschaftsstandes zu präsentieren. Mög lich
macht das ein Förderprogramm des Bundes-
amts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrol-
le. Junge innovative Unternehmen können
sich für die Aufnahme in dieses Programm
bewerben, sofern sie bestimmte Voraussetzun-
gen erfüllen. So dürfen sie u. a. nicht älter als
maximal zehn Jahre sein, nicht mehr als zehn
Millionen Euro Umsatz machen und nicht
mehr als höchstens 50 Mitarbeiter haben.
Förderfähig sind die Kosten für Standmiete
und Standbau innerhalb des Gemeinschafts-
standes.
Mehr Informationen dazu gibt es unter
www.bafa.de in der Rubrik „Wirtschafts-
förderung“.
BAU informiert
Bekanntlich speist sich die Werbekampagne der
BAU aus Naturmotiven, und es war irgendwie
abzusehen, dass das BAU Team und die Kreativ-
Agentur wob auf der Suche nach neuen Motiven
früher oder später bei der Ameise landen würden.
Ameisen sind tolle Baumeister, unter ihnen gibt es
Planer, Architekten, Ingenieure und Handwerker.
Es herrscht strenge Arbeitsteilung, jede Ameise
weiß genau, was sie zu tun hat. Ameisen graben
sich tief in die Erde, bauen futuristische Städte
mit unzähligen Gängen und Kammern. Was die
kleinen Tierchen leisten, zeigen die oft beein-
druckend großen Ameisenhaufen. Je mehr Erde
die Ameisen ausbuddeln, desto größer der Haufen.
Ein besonders ausgefuchster Ingenieur ist Azteca
brevis, so der Name der südamerikanischen Blatt-
schneideameise, nach deren Vorbild das BAU
Motiv entstanden ist. Sie stabilisiert ihre unter-
irdischen Gänge aus krustigem, kartonähnlichem
Material.
Wissenschaftler haben herausgefunden, dass
es sich hierbei um Pilzzellen handelt. Die
Pilze wachsen auf organischem Material wie Rinde
oder Pflanzenhaaren. Azteca brevis transportiert
die Materialien in ihren Bau, die Pilze darauf
werden als Baumaterial gezüchtet. Was wieder
einmal beweist, dass die Natur das beste Bau-
material liefert.
Bis zu drei Millionen Ameisen bevölkern einen
einzigen Ameisenhaufen. Da kann’s ganz schön
eng werden, alles muss gut durchdacht und
organisiert werden.
An der Erdoberfläche sieht es auch nicht besser
aus. Immer mehr Menschen drängen in die ohne-
hin verstopften Millionenmetropolen, was ent-
sprechende Probleme mit sich bringt. Vor allem
Infrastruktur und Energieversorgung stoßen an
ihre Grenzen. Intelligent Urbanization heißt des-
halb eines von drei Leitthemen der BAU. Wer
weiß, vielleicht können die Menschen diesbezüg-
lich ja von den Ameisen lernen.
11
ExpressWay
P7 P8
P5
P3 P4
P6
P9
P Ausstellungsfreigeländebzw. Parkplatznutzung
P10 P11 P12
U2Messestadt West
U2Messestadt Ost
W i l l y - B r a n d t - A l l e e
W i l l y - B r a n d t - P l a t z
München
A94Anschlussstelle
Feldkirchen-West
AnschlussstelleMünchen-Riem
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A99/Passau
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A t r i u m A t r i u mWest
ICM
Nord
Nord-west
Ost
Parkhaus West
P+RParkhaus
Messe-haus
Spedition/Zoll ServicebetriebeNord
Service-betriebeOst
21 1920
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1112
10986 74 521 3
TaxiLinien-Bus Flughafen-Bus (Betriebveranstaltungsabhängig)
ToreTAXI
TAXI
TAXI
TAXI
Stan
d: 06
/201
2
P2Nord
P1Nord
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BAU perfektioniert Networking
Die BAU 2015 will das Networking zwischen Aus-
stellern und Besuchern perfektionieren. Durch
den Ausbau des Lead Managements soll die
Kommunikation weiter vereinfacht und beschleu-
nigt werden.
Voraussetzung dafür ist, dass sich möglichst viele
Besucher der BAU 2015 vor der Messe online regis-
trieren. Die Vorteile liegen auf der Hand. Während
der Besucher seine Eintrittskarte, das Print@Home-
Ticket, einfach zu Hause ausdrucken und damit
sofort die Messedrehkreuze passieren kann, können
die Aussteller über das Online-Registrierungssystem
der BAU unmittelbar vor Ort auf die Kontaktdaten
ihrer Besucher am Stand zugreifen.
Möglich macht das das Scan2Lead-
Prinzip: Der Aussteller scannt den Bar-
code, der auf der Eintrittskarte seines
Besuchers aufgedruckt ist, und erhält so sofort
alle Informationen aus der Besucherregistrierung.
Das mühevolle Erfassen der Daten entfällt, Infor-
mationen können umgehend an den Besucher über-
mittelt werden.
Der Daten-Scan kann durch gemietete Endgeräte
erfolgen, er funktioniert aber auch problemlos
mit der Lead-Tracking-App auf dem eigenen iPhone
oder iPad.
Besucher, die nicht die Online-Registrierung nutzen,
müssen vor Ort einen entsprechenden Fragebogen
ausfüllen und erhalten dann ihr personalisiertes
Ticket. Die Online-Registrierung spart also auch
wertvolle Messezeit.
A1 A2
Steine / Erden · Steine / Erden · Kalksandstein · Beton / Porenbeton · Bims- / Faserzementbaustoffe · Fassaden-systeme · trockener Innenausbau · Fertigbau · Putze · Estriche · Dämm- / Isolierstoffe
A3 Ziegel / Dachkonstruktion
· Ziegel · Dachziegel · Dachbaustoffe · Dachfenster / -öffnungen · Fassaden-systeme · energieerzeugende Systeme · Kaminbaustoffe
A4 Naturstein / Kunststein
· Naturstein · Kunststein · Fassadensysteme · Bodenbeläge
A4 Keramik
· Fliesen · Keramik · Fassaden · Sanitärtechnik / -objekte · Armaturen · Zubehör
A5 A6
Bodenbeläge · elastisch · textil · Parkett · Laminat · Leisten und Profile · Verlege- und Anwendungstechnik
A6 B6
Bauchemie / Bauwerkzeuge · Putze / Lacke / Farben · Klebstoffe · Wärme-, Kälte-, Brand- und Schallschutz · Isolier- und Dämmstoffe · Abdichtungen
· Fassadensysteme
B0 Investieren in die Zukunft
· Bauen im Bestand · Forschung / Förderung · Institute / Verbände / Dienstleister
B1 C1
Aluminium; Maschinen / Werkzeuge zur Aluminium- und Stahlbearbeitung · Aluminiumprofile / -systeme · Fassadensysteme · Sonnenschutz-systeme · energieerzeugende Systeme
B2 Stahl / Edelstahl / Zink / Kupfer
· Profile / Bausysteme · Fassaden-systeme · Sonnenschutzsysteme
· energieerzeugende Systeme · Edelstahl · Zink- / Kupferober-
flächen / -systeme
B2 Energie- / Gebäude- / Solartechnik
· Heiztechnik · Lüftungstechnik · Klimatechnik · Fotovoltaik / Solarthermie / solares Bauen
B3 C3
Tor- / Parksysteme · Torsysteme · Parksysteme · Tor- und Türantriebstechnik · Türen / Tore / Zargen · Zubehör
B4 C4
Schloss / Beschlag / Sicherheit · Schlösser · Zylinder · Beschläge · Einbruchschutzanlagen · Zutrittsysteme · Zubehör
Türen und Fenster · Holz · Kunststoff · Glas · Aluminium · Rollladen / Sonnenschutz
B5 Holz / Kunststoff
· Holzwerkstoffe · Kunststoffe · konstruktiver Holzbau · Fassadensysteme · Innenausbau · Treppen · Bodenbeläge · Zubehör
C2 Glas; Gebäudeautomation /
-steuerung · Glasbaustoffe · Fassaden · Glaskonstruktion · Folien · energieerzeugende Systeme · Aufzüge
C3 BAU IT
· IT-Lösungen für den Bau · Messtechnik
ICM ICM – Internationales Congress
Center München Kongresse, Seminare, Fachveranstaltungen
BAU informiert
Stand: 3. 6. 2013. Änderungen vorbehalten.