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Belastungssteuerung bei Herzpatienten – von der Theorie zur Praxis
Bad Nauheim 29.04.2017
P.Dohmann- CCBReha/CCBHERZWERKFrankfurt1
CCB HERZWERK
• Herz-Kreislauf Training und Krafttraining zur Prävention undRehabilitation
• Herzsport mit modernem Charakter• Bewegung zur Alltagsintegration• Sportwissenschaftliche Betreuung und medizinische Kompetenz• Interdisziplinäres Team aus Spezialisten• Moderner Gerätepark und EKG-Monitoring• Optimierte Trainings- u. Belastungssteuerung• Konzeption einer nachhaltigen Bewegungsbetreuung• Ganzheitliche Orientierung – Ernährungsberatung, Tabakentwöhnung,
Gewichtsreduktion
CCB REHA} Training nach evidenzbasierten Therapiemodulen (ETM - DRV)} Lückenlose EKG Überwachung (Laufband, Ergometer, Krafttraining)} Krafttraining nach einer Sternotomie} Medizinische Trainings Therapie (MTT)} Spezielles Gefäßtraining} Sport bei Herzkrankheiten (Theorie und Praxis)} Schulungen und Seminare zur Gesundheitsbildung} Sozial- und psychologische Beratung} Physiotherapie} Entspannungstechniken} Ernährungsberatungen
Medikament Bewegung und Sport
Dosiertes körperliches Training ist die wirksamste „Medikation“zur Verhinderung einer Herzkrankheit und zur Vorbeugung einer erneuten Herzerkrankung !
„14 Tage Bettruhe“
} Gesamt – Cholesterinerhöhung
} Hoher Blutdruck
} Erhöhter Sauerstoffbedarf
} 30% Steigerung der HF
} HMV um bis zu 10% gesenkt
} Schwächung der Insulinrezeptoren (Diabetes !)
Hauptsache sie bewegen sich ???
„Antike“ Belastungsrezepte?!} HFMax.–Lebensalter
} 180-Lebensalter(Herzpatient)} 220-LebensalterMänner/226– LebensalterFrauen?
} 70%derHFmax
} ErreichteZielherzfrequenzbeiz.B.86%(Bel.EKG)} BelastungseinteilungnachWattmax (50WattGruppe)} EinteilungfürSchwimmfähigkeitnachWattmax
} GeeigneteundungeeigneteSportarten?!
P.Dohmann- CCBReha/CCBHERZWERKFrankfurt7
Wer benutzt Pulssollwerte zur Belastungsbeurteilungund Steuerung ??
BeispielrechnungenPatient60JahrenachKHK3-GE–Belastungs-EKG:100WattbeiRRmax 160/90undHfmax 90//Ruhe-HF60} 180-60>>THF120} 220-60>>THF160} 70%HFMax>>63
} TrainingsbelastungnachKarvonenFormel(HRR)THF=HFRuhe+(HFmax– HFRuhe)x0,7
THF=81
P.Dohmann- CCBReha/CCBHERZWERKFrankfurt9
Kasuistik Belastungs-EKGHerrC.M.AusbelastungF-ErgobeikardiologischerDiagnostik:Alter:48Jahre196cm90kg} in6minBelastungvon50auf200Watt} RR180/80>>144Hfmax =ErreichteZielherzfrequenz84%(167)} art.Hypertonieguteingestellt;KHKAusschluss;Belastbarkeitaltersgemäß
Laktat-LeistungsdiagnostikLaufband:Abbruchbei14km/hmiteinerHFmaxvon192!VO2max 52,3ml/kg/min;anaerobeSchwellebei152HFbzw.2,6mmol/L
DatenderkardiologischenAusbelastung,sowohlalsRisikostratifizierung,alsauchzurTrainingseinstellungsehrfragwürdig!
P.Dohmann- CCBReha/CCBHERZWERKFrankfurt10
Erforderliche Diagnostik vor Trainingsbeginn} Anamnestische und klinische Daten, die eine
Risikostratifizierung des Patienten erlauben
} Aktueller Belastungstest (Bel.- EKG) (Herzinsuffizienz >> Spiroergometrie)
} Aktuelle Echokardiographie
Aktualisierung bzw. Erneuerung eines Belastungstest regelmäßig erforderlich
Trainingspuls/ Belastbarkeit} ImstandardisiertemBelastungsverfahrenermittelter,individuellerWert,welchersichdurchTrainingskontrollenverifizierenläßt.
} Belastungs-EKGmitsymptomlimitiertenAbbruch!
} BerechnungderHerzfrequenzreserve!
P.Dohmann- CCBReha/CCBHERZWERKFrankfurt12
BeispielErgebnisse im Bel.-EKG:
HFmax. 118 S/minHFRuhe: 60 S/minWattmax.: 100 WattRRmax.: 210/95 mmHg
Berechnung der THF für ein optimales Training
HRR = (HFmax – HFRuhe) x [0,5 bis 0,75] + HFRuhe
HRR = (118 – 60) x 0,6 + 60 = 95 b/min
Maximale Last 70 Watt
Optimale Trainingszone
89 – 104 S/min sind im Training anzustreben
Belastungssteuerung /-kontrolle} Belastungs-EKG / max.Wattzahl} Trainingsherzfrequenz (HRR= HFmax-HFRuhe)
70 % der HRR :HFRuhe =60/min; HFMax=140/minTHF=60+(140-60) x0,7 =116
} VO2peak} Laktat} subjektives Belastungsempfinden (Borg-
Skala)
Trainingsempfehlungen / Dosierung} Langsam aufbauende, dosierte Belastungssteigerung
(Gewöhnung > Aufbau > Stabilisation)
} Überschreiten eines Schwellenwertes von 40% der maximalen Leistungsfähigkeit
} Gesamtenergieverbrauch von 1500 - 2000 kcal /Woche
} Beachtung der gesundheitlichen Begleiterkrankungen (Bewegungsapparat)
Dosierung eines aeroben AusdauertrainingsHohe bis mittlere Intensität:3-5x/Wo. Þ 60 - 80% der HRR nach
kardialer AusbelastungÞ 50 - 70% der Wattmax
Þ 60 - 80% VO2peak
Þ Laktat (< anaerobe Schwelle)
>>> ergänzend Borg-Skala 12- 15
Dosierung eines aeroben Ausdauertrainings
Niedrige Intensität: täglich Þ 40 - 60% der HRR nach
kardialer AusbelastungÞ 30 -50% Wattmax
Þ 40 - 60%VO2peak
Þ Laktat (> aerobe Schwelle)
ergänzend Borg-Skala Wert 9-12
TRAININGSBEREICHE
→ Wechsel zwischen Belastung und Erholung!
RegenerativesTraining
Grundlagen–Training
IntensivesTraining
HFFahrrad ~95/min ~105/min ~115/min
HFNordic/Laufen ~105/min ~115/min ~125/min
Trainingsdauer ∞ 30– 120min 20– 30min
AnzahlderEinheiten ∞ 3-4TE 1-2TE
Maßgebliche Größen: HFRuhe - HFmax → 70-135
Fahrradergometer
Beispiele für ein dosiertes und kontrolliertes Training
P.Dohmann Dipl. Sportlehrer
Fahrradergometer – Mittelpunkt der stationären u. ambulanten Rehabilitation
1. Fahrradergometertraining (5x /Wo.)
} EKG mit Frequenzsteuerung} Wirksamkeitskontrolle bei gegebener Medikation} Individuelle Belastungsunterschiede werden berücksichtigt } Exakt reproduzierbare Belastung} Laktatmessungen als zusätzliche Kontrolle
Durchführung: } Aufwärmphase I > 50-60% der am Tag vorher erreichten
Ausdauerleistung} Aufwärmphase II > stetige ansteigende Belastung bis zum
Erreichen des Trainingspulses} Trainingsphase > Belastung am individuellen TP über 20-40
Minuten} Erholungsphase > kontinuierliche Absenkung der Belastung
über 3 Minuten (aktive Erholung)
Dauermethode - Lastgesteuert
Gleichmäßige Belastung als VorgabePuls reagiert auf Belastung
Feste Wattvorgabe als Steuerung der Belastung ?!
Dauermethode - Herzfrequenzgesteuert
Vorgabe der Trainingsherzfrequenz und Belastung wird automatisch gesteuertBelastung passt sich automatisch an Tagesform bzw. Trainingszustand an
IntervallmethodeWechsel zwischen Belastung und Erholung (z.B. 20 sek./40 sek.)
Hohe muskuläre Belastung ohne Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems
Konstante Belastung !?
Laststeuerung konstant !!?
Reha Odyssee bei Herzinsuffizienz
26
63 jähriger Pat. Herr B.
kardiologische Reha in W.... über DRV Herbst 2015 mit 25 Watt Dauerbelastbarkeit. Restriktive Therapiegestaltung !
Verordnung IRENA im Herzwerk ab 2/16
neue kardiologische Reha als Selbstzahler CCB REHA April / Mai 2016
Diagnosen:
• KHK 3-GE mit Bypässen 1996• ICD Implantation 2004• CRT System Aufrüstung 2010• multiple Schockabgaben• pulmonale Hypertonie• Paroxymales VHF• EF 20 % 1. Reha• Aktuell 30%
„ Die Dauerbelastbarkeit beim Motomed, zuletzt beim Ergometertraininglag bei 25 Watt. Aufgrund der geringen Belastbarkeit wurde kein Bel.-EKG durchgeführt“. (Klinikbericht 1. Reha)
Herr B. Gesamtverlauf Irena und Rehabilitation
Herr B. Verlauf Februar bis Maiim Balkendiagramm
Frau L. 47 Jahre DCMP nach chronischer Myokarditis und initialer EF Einbuße bei 15%LIFEVEST bis 21.03.2015
CCB Herzwerk ab 22.02. EF bei 25-30%CCB Reha ab 21.03. bis 12.04.EF bei Entlassung bei 60%
Steigerung der kardiopulmonalen Ausdauerleistungsfähigkeit von 35 auf 90 Watt (157%)
Steigerung der kardiopulmonalen Ausdauerleistungsfähigkeit von 35 auf 90 Watt (157%)
Frau L. 47 Jahre DCMP nach chronischer Myokarditis und initialer EF Einbuße bei 15%LIFEVEST bis 21.03.2015
CCB Herzwerk ab 22.02. EF bei 25-30%CCB Reha ab 21.03. bis 12.04.EF bei Entlassung bei 60%
Herr D. 49 Jahre Linksherzinsuff. NYHA III mit unklarer Genese. EF 30%LIFEVEST ab 6/2015
10/2015 EF 45-50%LIFEVEST entfernt nach CCB Reha
Steigerung der kardiopulmonalen Ausdauerleistungsfähigkeit von 33 auf 107 Watt (224%)
Flying Tomato /Shaun White} 03.09.1986} MitdreiMonatenerstevon2HerzOP´s} Mit13JahrenbesterSkaterundSnowboarder} Mit16JahrenersteTitel} MehrfacherOlympiasiegerundWeltmeister(Snowboard)} EigneHalfpipeindenRockyMountains} DoubleMcTwist 1260– DoppelsaltomitdreieinhalbSchraubenund14MeternHöhe
} Jahreseinkommen10Mill.USDollar