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Orientierung im Tunnel Das Schweizer Unternehmen GIFAS stattet Tunnel der Rhätischen Bahn mit modernen LED-Handlauf- Systemen für die Fluchtwegbeleuchtung zur sicheren Evakuierung im Notfall aus. 7 B2B-Magazine for the Railway Industry Internationale Fachmesse Berlin, 18. – 21. September 2018 Nr. 2 21. Jahrgang Oktober 2017 B2B-Magazine for the Railway Industry Report 2018 InnoTrans Durchbruch mit Strahlkraft Volker Schenk, Präsident des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland, über das Freihandelsabkommen zwischen Europa und Japan. 3 Mobility Cleaning Circle Neues Veranstal- tungsformat auf der CMS 2017 führte Vertreter der internationalen Bahnindustrie und der Rei- nigungsbranche zum Austausch nach Berlin. 8 Die Schiene wird digital Digitale Techniken halten in allen Lebensbereichen Einzug. Sie erobern zum Wohle der Kunden im Güterverkehr und der Fahrgäste im Personenver- kehr die Schiene im Sturm. SCHWER- PUNKTTHEMA RAILWAY TECHNOLOGY KOMMENTAR Derzeit sind die Märkte der Bahn- industrie in großer Bewegung – wegen neuer Marktteilnehmer, wegen fundamental neuer Technologien der Digitalisierung und vor allem wegen der wachsen- den Transportvolumina sowohl im Personen- als auch im Frachtver- kehr. Daraus ergeben sich aus der Perspektive der europäischen Bahnindustrie zwei große Aufgaben. Zum einen müssen wir darauf bestehen, dass im globalen Wettbewerb ein Level Playing Field hergestellt wird – es kann beispiels- weise nicht sein, dass europäische Unternehmen in manchen Gebieten in Fernost nur Minderheitsbeteili- gungen in Joint Ventures erwerben können, dass aber europäische Firmen durch Unternehmen aus ebendiesen Gebieten zu 100 Prozent übernommen werden können. Das sind keine gerechten Marktbedin- gungen, und gemeinsam mit unseren Partnern in der Politik werden wir darauf hinarbeiten, dass die Marktbedingungen hier fairer werden. Und zum anderen möchten wir die neuen digitalen Technologien so nutzen, dass wir durch sie die wachsenden Trans- portvolumina bewältigen können – und zwar ohne stärkere Belastung unserer Umwelt. Technisch können wir schon vieles. Jetzt geht es da- rum – wieder in Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Politik – die regulatorischen Rahmenbedin- gungen dafür zu schaffen. Schöne Erfolge gibt es ja bereits, etwa das ETCS. Es wurde in Europa entwickelt und ist nun ein globaler Standard. Die europäische Bahnindustrie ist so traditions- wie erfolgreich – wir wollen, dass das so bleibt. Marktbedingungen müssen fairer werden w Laufstark Verringerung von Ausfall- und Still- standzeiten, beispielsweise durch radial einstellbare Radsätze an den Drehgestellen und Scheibenbrem- sen. Ziel ist die Erhöhung der Lauf- leistung eines einzelnen Waggons. x Logistikfähigkeit Der Waggon selber wird in die Supply Chains zur Optimierung der Bedienqualität integriert. y Life-cycle-kostenorientiert Sicherstellung der Wirtschaſtlich- keit der Investition über den Le- benszyklus durch Einsparungen bei Betrieb und Instandhaltung und daraus folgender schneller Amortisation der Investition. Im Rahmen dieses Projekts hat die SBB Cargo in diesem Sommer einen in- novativen Güterzug, bestehend aus ins- gesamt 16 Containertragwagen, auf die Gleise gestellt. Sie sind bereits mit einer Vielzahl von innovativen Komponen- ten – wie zum Beispiel radial einstell- baren Radsätzen an den Drehgestellen, Scheibenbremsen, automatischer Kupp- lung, Telematik, Schalldämpfmaßnah- men und Sensorik – ausgestattet. so Jürgen Mues weiter, der intelligente Güterwagen, der bis 2018 zu einem in- telligenten Zug vernetzt werden soll. Die ersten vier dieser umgebauten „Güterwagen der Zukunſt“ hat die SBB Cargo diesen Sommer vorgestellt. Die Wagen, die jetzt in eine vierjährige Test- phase starten, sollen leiser, leichter und laufstärker als zuvor sein. Entwickelt hat die SBB Cargo den sogenannten 5L- Zug, wie der „Güterwagen der Zukunſt“ genannt wird, gemeinsam mit dem Technischen Innovationskreis Schie- nengüterverkehr (TIS), dem Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) und etlichen Industriepartnern. Das Kürzel 5L steht dabei für: u Leise Ziel ist die signifikante Senkung der Lärmemissionen eines Eisen- bahngüterwagens. v Leicht Durch eine geringe Eigenmasse des Waggons sollen höhere Zuladun- gen möglich werden. Zukunftsmodell intelligenter Güterzug Kommunikations- und Cloud-Lösungen sollen die Zugvorbereitung vereinfachen. E Das Ziel Weniger Lärm, niedrigerer Ver- schleiß und ein geringerer Ener- gieverbrauch. Der innovative Güterwagen ist ein Mosaikstein in der Automatisierungs- strategie von SBB Cargo. Zu dieser Strategie zählt sowohl der Einsatz von unterschiedlichen Sensoren für die Transportüberwachung am Wagen oder am Gleis als auch die Ausrüstung von rund 5.000 Wagen mit RFID-Chips (Radio-frequency identification) bis Ende 2017. Mit dem RFID-Tag wird es jederzeit möglich sein, den Wagen sowohl hinsichtlich seiner Position als auch seiner Ladung zu identifizieren. Vergleichbar einer Paketverfolgung kann der Kunde den Weg seiner Ware auf der Schiene verfolgen und bei- spielsweise exakt informiert werden, wann der Zug eintri. Laut Jürgen Mues soll der Testzug nicht nur die Interoperabilität garan- tieren, sondern auch offene Standards für den europäischen Warenverkehr erproben. Die erste Generation des intelligenten Güterzuges soll in der Schweiz und in Österreich im zweiten Halbjahr 2018 im produktiven Betrieb fahren. Die Digitalisierung im Schienengü- terverkehr schreitet voran. Kunden- anforderungen hinsichtlich Telematik und Sensorik im Güterverkehr auf der Schiene nehmen laufend zu. SBB Car- go, die Rail Cargo Group (RCG) und PJ Messtechnik (PJM) arbeiten ge- meinsam an einer Teilautomatisierung zur Zugvorbereitung. Neu entwickelte Kommunikations- und Cloud-Lösun- gen in Kombination mit entsprechen- den Sensoren sollen nicht nur die Zugvorbereitung in naher Zukunſt er- heblich vereinfachen, sondern es geht auch darum, einen neuen Güterwagen der Zukunſt zu etablieren. Jürgen Mues, der Leiter der Asset Management SBB Cargo, äußerte ge- genüber der Eisenbahntechnischen Rundschau (7+8/2017, S.71ff), dass die SBB Cargo beispielsweise mit der automatischen Bremsprobe und der automatischen Kupplung an der Teilau- tomatisierung der Produktion auf der letzten Meile arbeite. Auch eine fernge- steuerte Lok mit Kollisionswarnsystem für den Rangierbetrieb existiere bereits als Prototyp. Kernprojekt sei allerdings, SBB Cargo möchte mit dem intelligenten Güterzug offene Standards für den europäischen Warenverkehr erproben. Foto (bearbeitet): SBB Cargo Dr. Jochen Eickholt, Präsident UNIFE Foto: Siemens

Berlin, 18. – 21. September 2018 …...Jürgen Mues, der Leiter der Asset Management SBB Cargo, äußerte ge-genüber der Eisenbahntechnischen Rundschau (7+8/2017, S.71ff), dass

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Orientierung im TunnelDas Schweizer UnternehmenGIFAS stattet Tunnel derRhätischen Bahn mitmodernen LED-Handlauf-

Systemen für die Fluchtwegbeleuchtung zur sicheren Evakuierung im Notfall aus.

7B2B-Magazine for the Railway Industry

Internationale Fachmesse

23.–26.09.2014für Verkehrstechnik

Berlin, 18. – 21. September 2018

Nr. 2 21. Jahrgang Oktober 2017B2B-Magazine for the Railway Industry

Report2018InnoTransDurchbruch mit Strahlkraft Volker Schenk,Präsident desVerbandes derBahnindustrie in

Deutschland, über das Freihandelsabkommenzwischen Europa und Japan.

3 Mobility Cleaning Circle

Neues Veranstal-tungsformat auf der CMS 2017 führte Vertreter der

internationalen Bahnindustrie und der Rei-nigungsbranche zum Austausch nach Berlin.

8Die Schienewird digitalDigitale Techniken halten inallen Lebensbereichen Einzug.Sie erobern zum Wohle der Kunden im Güterverkehr und der Fahrgäste im Personenver-kehr die Schiene im Sturm.

SCHWER- PUNKTTHEMA

RAILWAY TECHNOLOGY

KO M M E N TA R

Derzeit sind die Märkte der Bahn-industrie in großer Bewegung –wegen neuer Marktteilnehmer, wegen fundamental neuer Technologien der Digitalisierung und vor allem wegen der wachsen-den Transportvolumina sowohl im Personen- als auch im Frachtver-kehr. Daraus ergeben sich aus der Perspektive der europäischen Bahnindustrie zwei große Aufgaben. Zum einen müssen wir darauf bestehen, dass im globalen Wettbewerb ein Level Playing Field hergestellt wird – es kann beispiels-weise nicht sein, dass europäische Unternehmen in manchen Gebieten in Fernost nur Minderheitsbeteili-gungen in Joint Ventures erwerben können, dass aber europäische Firmen durch Unternehmen ausebendiesen Gebieten zu 100 Prozentübernommen werden können. Das sind keine gerechten Marktbedin-gungen, und gemeinsam mit unseren Partnern in der Politik werden wir darauf hinarbeiten, dass die Marktbedingungen hier fairer werden. Und zum anderen möchten wir die neuen digitalen Technologien so nutzen, dass wir durch sie die wachsenden Trans-portvolumina bewältigen können – und zwar ohne stärkere Belastung unserer Umwelt. Technisch können wir schon vieles. Jetzt geht es da- rum – wieder in Zusammenarbeit mit unseren Partnern in der Politik – die regulatorischen Rahmenbedin-gungen dafür zu schaffen. Schöne Erfolge gibt es ja bereits, etwa dasETCS. Es wurde in Europa entwickeltund ist nun ein globaler Standard. Die europäische Bahnindustrie ist so traditions- wie erfolgreich – wir wollen, dass das so bleibt.

Marktbedingungenmüssen fairer werden

wLaufstark Verringerung von Ausfall- und Still-standzeiten, beispielsweise durch radial einstellbare Radsätze an den Drehgestellen und Scheibenbrem-sen. Ziel ist die Erhöhung der Lauf-leistung eines einzelnen Waggons.

xLogistikfähigkeit Der Waggon selber wird in die Supply Chains zur Optimierung der Bedienqualität integriert.

yLife-cycle-kostenorientiert Sicherstellung der Wirtschaftlich-keit der Investition über den Le-benszyklus durch Einsparungen bei Betrieb und Instandhaltung und daraus folgender schneller Amortisation der Investition.

Im Rahmen dieses Projekts hat die SBB Cargo in diesem Sommer einen in-novativen Güterzug, bestehend aus ins-gesamt 16 Containertragwagen, auf die Gleise gestellt. Sie sind bereits mit einer Vielzahl von innovativen Komponen-ten – wie zum Beispiel radial einstell-baren Radsätzen an den Drehgestellen, Scheibenbremsen, automatischer Kupp- lung, Telematik, Schalldämpfmaßnah-men und Sensorik – ausgestattet.

so Jürgen Mues weiter, der intelligente Güterwagen, der bis 2018 zu einem in-telligenten Zug vernetzt werden soll.

Die ersten vier dieser umgebauten „Güterwagen der Zukunft“ hat die SBB Cargo diesen Sommer vorgestellt. Die Wagen, die jetzt in eine vierjährige Test-phase starten, sollen leiser, leichter und laufstärker als zuvor sein. Entwickelt hat die SBB Cargo den sogenannten 5L-Zug, wie der „Güterwagen der Zukunft“ genannt wird, gemeinsam mit dem Technischen Innovationskreis Schie-nengüterverkehr (TIS), dem Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) und etlichen Industriepartnern.

Das Kürzel 5L steht dabei für:

u LeiseZiel ist die signifikante Senkung der Lärmemissionen eines Eisen-bahngüterwagens.

vLeicht Durch eine geringe Eigenmasse des Waggons sollen höhere Zuladun-gen möglich werden.

Zukunftsmodellintelligenter Güterzug

Kommunikations- und Cloud-Lösungen sollen die Zugvorbereitung vereinfachen.

E Das Ziel Weniger Lärm, niedrigerer Ver-schleiß und ein geringerer Ener-gieverbrauch.

Der innovative Güterwagen ist ein Mosaikstein in der Automatisierungs-strategie von SBB Cargo. Zu dieser Strategie zählt sowohl der Einsatz von unterschiedlichen Sensoren für die Transportüberwachung am Wagen oder am Gleis als auch die Ausrüstung von rund 5.000 Wagen mit RFID-Chips (Radio-frequency identification) bis Ende 2017. Mit dem RFID-Tag wird es jederzeit möglich sein, den Wagen sowohl hinsichtlich seiner Position als auch seiner Ladung zu identifizieren. Vergleichbar einer Paketverfolgung kann der Kunde den Weg seiner Ware auf der Schiene verfolgen und bei-spielsweise exakt informiert werden, wann der Zug eintrifft.

Laut Jürgen Mues soll der Testzug nicht nur die Interoperabilität garan-tieren, sondern auch offene Standards für den europäischen Warenverkehr erproben. Die erste Generation des intelligenten Güterzuges soll in der Schweiz und in Österreich im zweiten Halbjahr 2018 im produktiven Betrieb fahren.

Die Digitalisierung im Schienengü-terverkehr schreitet voran. Kunden-anforderungen hinsichtlich Telematik und Sensorik im Güterverkehr auf der Schiene nehmen laufend zu. SBB Car-go, die Rail Cargo Group (RCG) und PJ Messtechnik (PJM) arbeiten ge-meinsam an einer Teilautomatisierung zur Zugvorbereitung. Neu entwickelte Kommunikations- und Cloud-Lösun-gen in Kombination mit entsprechen-den Sensoren sollen nicht nur die Zugvorbereitung in naher Zukunft er-heblich vereinfachen, sondern es geht auch darum, einen neuen Güterwagen der Zukunft zu etablieren.

Jürgen Mues, der Leiter der Asset Management SBB Cargo, äußerte ge-genüber der Eisenbahntechnischen Rundschau (7+8/2017, S.71ff), dass die SBB Cargo beispielsweise mit der automatischen Bremsprobe und der automatischen Kupplung an der Teilau-tomatisierung der Produktion auf der letzten Meile arbeite. Auch eine fernge-steuerte Lok mit Kollisionswarnsystem für den Rangierbetrieb existiere bereits als Prototyp. Kernprojekt sei allerdings,

SBB Cargo möchte mit dem intelligenten Güterzug offene Standards für den europäischen Warenverkehr erproben. Foto (bearbeitet): SBB Cargo

Dr. JochenEickholt,Präsident UNIFE

Foto: Siemens

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2 M E S S E A K T U E L L www.innotrans.de

Im vergangenen September weihte die InnoTrans auf dem Berliner Messe-gelände das Bus Display ein. Die eigene Ausstellungsfläche für Busse bot den Ausstellern ein neuartiges Präsenta- tionskonzept im zentral gelegenen Sommergarten. Internationale Busher-steller hatten hier erstmals die Mög-lichkeit, ihre Fahrzeuge nicht nur im Static Display zu zeigen, sondern diese ebenso auf einem direkt angebunde-nen 500 Meter langen Demonstration Course vorzuführen. Fachbesucher konnten mitfahren und die neueste

InnoTrans 2016 war für Solaris ein vol-ler Erfolg. Unser Urbino electric im Bus Display stieß auf großes Interesse bei ÖPNV-Betreibern, potenziellen Kunden und Fahrgästen“, bilanziert PR Director Mateusz Figaszewski den Messeauftritt. „Seit einigen Jahren beobachten wir zunehmend, dass sich die Stadtbahn-industrie und die Busindustrie immer stärker ergänzen und zusammenge-hören. Hersteller von Stadtbahnen setzen ihren Fokus auf emissionsfreie Transportsysteme. Wir haben uns des-halb entschieden, auch 2018 wieder in Berlin auszustellen, denn die InnoTrans ist nicht mehr nur die Weltleitmesse für den Schienenverkehrssektor, son-dern für die gesamte Mobilitätsbran-che.“ Das Thema E-Mobilität wird auch

Technik live erleben. Diese spezielle Kombination von Ausstellungsfläche und angeschlossener Teststrecke ist bislang weltweit auf Messen einzigartig.

Zahlreiche Hersteller von Nah-verkehrsbussen erkannten den Aus-stellungsmehrwert und nutzten die Premiere, darunter VDL Bus & Coach bv aus den Niederlanden, Sileo GmbH aus Deutschland und Solaris Bus & Coach aus Polen. Die Anmeldun-gen der Firmen für die Zweitauf- lage des Bus Displays in 2018 liegen bereits vor. „Die Teilnahme an der

Bus Display geht 2018in die zweite Runde

Auch 2018 wird die Elektromobilität den Ausstellungs-schwerpunkt des Bus Displays bestimmen. Solaris,Sileo und VDL nehmen wieder teil.

2018 den Ausstellungsschwerpunkt des Bus Displays bestimmen. Die Firma Sileo hat für die kommende InnoTrans bereits den emissions-freien Doppelgelenkbus Sileo S25 angekündigt. Der 25 Meter lange Bus zeichnet sich laut Hersteller durch ein hocheffizientes Elektroan-triebssystem aus, welches eine hohe batterieelektrische Reichweite und eine überdurchschnittliche Reku-perationsrate zur Rückgewinnung elektrischer Energie ermöglicht. „Herzstück des Fahrantriebs ist das Single-Cell-Loading-Batteriesystem. Seine 800 einzelnen, überwachten und geregelten Batteriezellen ver-fügen über eine Kapazität von 600 Kilowattstunden. Dieser Batterie-speicher ermöglicht eine Fahrstrecke von bis zu 300 Kilometern“, so Sven Bohnstedt, Vertriebsleiter von Sileo.

Die Fachbesucher können die genannte, auf das Batteriesystem ab-gestimmte Sileo-Ladetechnik sowie den Ladevorgang am Bus ebenfalls direkt vor Ort begutachten.

Ausblick InnoTrans 2018: Weltleitmesse gefragtwie nie

Die Anmeldefrist für Aussteller

liegt bereits zurück und der Buchungs- stand übertrifft die Vergleichswerte der Vorveranstaltung um 25 Prozent. Eine steigende Internationalisierung und der Wunsch nach mehr Ausstel-lungsfläche sind derzeit die wichtigs-ten Trends. Die InnoTrans wird vom 18. bis 21. September 2018 wieder ei-nen kompletten Marktüberblick über das Produkt- und Dienstleistungsan-gebot der internationalen Verkehrs-branche bieten.

Ein weltweit einzigartiges Konzept: Das Bus Display ist Ausstellungsfläche und Teststrecke zugleich.

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I M P R E S S U M Herausgeber Messe Berlin GmbH Geschäftsbereich MS Mobility & Services Messedamm 22, 14055 Berlin DEUTSCHLAND T +49 30 3038 2376F +49 30 3038 2190 [email protected] www.innotrans.deKonzeptionDVV Media Group / Eurailpress, HamburgAnzeigen [email protected] Messe Berlin GmbH, Berlin [email protected] in Zusammenarbeit mit Ulrich Vössing, Lüneburg [email protected] und dtp GrafoService GmbH, Norderstedt [email protected] Messe Berlin GmbH sowie Fotos der genannten HerstellerDruck L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Geldern

Seit Jahren steigt die Anzahl spanischer Aussteller auf der InnoTrans kontinuierlich. Bei der elften Messeausgabe im vergangenen Jahr erreichte die spanische Beteiligung einen neuen Höchststand. Anteil an der erfolgreichen Entwicklung trägt auch der spanische Eisenbahnverband MAFEX. Direktor Pedro Fortea über die InnoTrans 2016 sowie aktuelle und zukünftige Herausforderungen für europäische Branchenunternehmen.

Starkes Bekenntnis des Verbandes MAFEX zur InnoTrans und zum globalen Wettbewerb

INTERVIEW MIT …

PEDRO FORTEA Direktor des spanischenEisenbahnverbandes MAFEX

InnoTrans Report: Herr Fortea, seit Jahren steigt die spanische

Ausstellerbeteiligung auf der InnoTrans. Woran liegt das Ihrer Meinung nach? Die spanische Eisenbahnindustrie hat ihre internationale Präsenz in den letz-ten Jahrzehnten in der Branche stark ausgebaut und hier eine führende Rol-

le eingenommen. Das zeigt sich auch am starken Auftritt auf der InnoTrans, denn die Weltleitmesse für Schienen-verkehrstechnik fungiert als Spiegel der Branche. Ebenso lässt sich die starke Beteiligung auch als entschie-denes Bekenntnis des Verbandes zur InnoTrans und zum globalen Wettbe-werb verstehen.

Was sind von Ihrem Standpunkt aus derzeit die größten Heraus-

forderungen für den europäischen Eisen-bahnsektor? Eine Hauptaufgabe des eu-ropäischen Eisenbahnsektors wird in

Fall mehr Marktzugang verschaffen müssen, um mit der lokalen Konkur-renz gleichzuziehen. Viel muss auch im Energiebereich getan werden. Es gilt Wettbewerbsvorteile gegenüber ande-ren Verkehrsmitteln zu generieren, die stärker die Umwelt belasten und weni-ger nachhaltig sind. Entscheidend sind zudem Investitionen in die Ausbildung unserer Fachkräfte, um in der Branche Innovationen zu fördern und Trends umzusetzen. Zu nennen sind hier die Themen Digitalisierung, Industrie 4.0, fortschrittliche Produktion oder Cyber-Sicherheit. Man muss begreifen, dass es

den kommenden Jahren darin liegen, die weltweite Führungsrolle zu behaup-ten. Gleichzeitig dürfen wir nicht ver-gessen, den Liberalisierungsprozess in Europa fortzuführen. Die Konkurrenz aus anderen Kontinenten wird quan-titativ und qualitativ stärker. Es muss daher ein Umfeld geschaffen werden, das den Unternehmen die Bereitstel-lung besserer Produkte und fortschritt-licherer Dienstleistungen ermöglicht. Zu diesem Zweck muss die Nachfrage nach Schienenlösungen sowohl in Europa als auch weltweit angekurbelt werden, wobei wir uns in letzterem

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wichtig ist, dem Endverbraucher die besten und nicht die billigsten Produk-te und Dienstleistungen zu liefern. Und natürlich sollten kleine und mittlere Unternehmen weiterhin entschlossen unterstützt werden. Ebenso muss ein größerer Politikwandel gefördert wer-den, der die Nutzung der Schiene und neue Finanzierungskonzepte begüns-tigt, um die Attraktivität der Bahn für den Endverbraucher zu erhöhen.

Was fasziniert Sie persönlich an der InnoTrans? Ich persönlich habe

schon acht Mal an der Messe teilge-nommen. Mit jeder Veranstaltung war ich mehr beeindruckt davon, wie rasant die Messe hinsichtlich Ausstel-ler- und Besucherzahlen in der Ver-gangenheit wuchs und noch immer stetig an internationaler Bedeutung zunimmt. Man hat stets das Gefühl, die Zeit reiche gar nicht aus, um all die Kontakte zu knüpfen, an all den Sitzun-gen teilzunehmen und all die Besuche abzustatten, wie man zu Beginn der Messe geplant hatte. Ich würde das mit jenen Städten vergleichen, aus denen man gar nicht mehr abreisen möchte, weil es immer etwas Neues zu sehen, zu erfahren und zu lernen gibt. Die InnoTrans lässt keinen unberührt.

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3www.innotrans.de M Ä R K T E U N D P E R S O N A L I E N

Es war ein langes, ein hartnäckiges Tauziehen: Jahrelang bemühten sich die Europäische Union und Japan um ein gemeinsames Freihandelsabkommen. Im Juli 2017 haben beide Seiten eine Ei-nigung über die Grundzüge erzielt. Da-

nach gibt es nun eine klare Festlegung zur höchsten aller zu überwindenden Hürden, den sogenannten Betriebs- sicherheitsklauseln (Operational Safety Clause, OSC). Sie sollen auf japanischer Seite fallen. Die OSC stellt für die euro-

päische Bahnindustrie, darunter viele deutsche Unternehmen, eine diskrimi-nierende non-tarifäre Marktzutrittsbar-riere zum japanischen Markt dar. Bis-lang sind es nur einige wenige Zulieferer bahntechnischer Komponenten und Subsysteme aus Deutschland, die auf dem japanischen Markt Fuß fassen konnten. Dem Gros der Unternehmen der Bahnindustrie in Deutschland blieb mit Blick auf die OSC der Zutritt zum japanischen Markt verwehrt.

Chancengleichheit in den Handelsbeziehungen

Ganz anders auf dem offenen Markt Europa, wo japanische Bahntechnikher-steller seit Langem immer wieder auch milliardenschwere Großaufträge gewin-nen. Denn in Europa gibt es keine sol-chen Ausschlussregelungen. Die bislang als Markteintrittshürde für europäische Unternehmen wirkenden Betriebssi-cherheitsklauseln geben japanischen Unternehmen im Rahmen von öffent-lichen Vergaben die Möglichkeit, euro-päische Hersteller mit Rückgriff auf na-tionale Sicherheitsnormen auszuschlie- ßen, zum Beispiel mit Blick auf die Erd-bebensicherheit von Produkten. Die OSC erlaubt den ausschreibenden Stel-

len damit, nur japanische Produkte als sicher einzustufen, obwohl deutsche Züge zum Beispiel in Erdbebenregionen wie Kalifornien sicher im Einsatz sind. Umso wichtiger, dass nun in den Han-delsbeziehungen endlich Chancen-gleichheit hergestellt wird. Auch des-halb ist ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und Japan für die hei-mische Bahnindustrie von großer Be-deutung. Für die deutsch-japanischen Handelsbeziehungen kann die jetzt er-zielte Einigung ein Durchbruch sein. Fällt die OSC, ist das die Voraussetzung für freien und fairen Handel. Das eröff-net die Chance für neue deutsch-japa-nische Kooperationen auf dem Gebiet der Bahntechnologie, für neue techni-sche Partnerschaften und strategische Allianzen. Wird das Abkommen bin-nen eines Jahres umgesetzt, wäre das ein wirklicher Fortschritt für den Frei-handel, der heute in vielen Teilen der Welt durch neue protektionistische Be-strebungen zu Unrecht unter Druck gekommen ist. Der japanische Bahn-markt ist für europäische System- und Komponentenhersteller attraktiv. Er umfasst ein Streckennetz von 27.000 Kilometern. Der japanische Markt ist allerdings derzeit für europäische Her-steller noch etwas: fast unzugänglich.

Durchbruch mit StrahlkraftFreihandel zwischen Europa und Japan.

Shinzo Abe, der japanische Ministerpräsident (rechts) wird beim Gipfeltreffen der EU mit Japan im Juli 2017 von EU-Ratspräsident Donald Tusk in Empfang genommen. Foto: European Union

GASTBEITRAG

VOLKER SCHENK Präsident des Verbandes derBahnindustrie in Deutschland (VDB).

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: VDB

In einigen Segmenten ist er nur zu rund zwei Prozent offen. Wenn nach einer einjährigen Übergangsphase die Regelungen des neuen Freihandelsab-kommens zwischen der Europäischen Union und Japan in Kraft treten, dann lässt sich hoffen, dass sich die gleichen Spielregeln für alle in der Wettbewerbs-praxis erfüllen. Eine sehr viel größere Hoffnung bleibt indes: die Strahlkraft, die von diesem Freihandelsabkommen weltweit ausgehen möge.

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Alles wird digitalDer Datenfluss entwickelt sich im Schienenverkehr dank digitaler Technik permanent mit Hochgeschwindigkeit weiter. Sowohl zum Wohle ihrer Kunden im Güterverkehr als auch der Fahrgäste im Personenverkehr treiben die Unternehmen die Entwicklung stetig voran.

SCHWER- PUNKTTHEMA

RAILWAYTECHNOLOGY

basierend auf Rexroth Ventiltechnik – nach. Bosch Rexroth übernahm die komplette Projektabwicklung.

Vor allem die extremen Tempera-turunterschiede und Verunreinigun-gen des Hydrauliköls belasteten die analoge Hydrauliklösung und führten zu Ausfällen vor allem an den Ser-voventilen. Ziel des Projekts war die Entwicklung eines Retrofit-Kits für

die Umrüstung aller 18 Pendolinos mit insgesamt mehr als einhundert Aggregaten auf Basis einer digital-hydraulischen Lösung einschließlich Stahlbau. Die mechanischen, hydrau-lischen und elektrischen Schnittstel-len waren durch die bisherige Lösung vorgegeben. Die Finnische Staatsbahn hat ausdrücklich eine Plug & Play-Lösung spezifiziert, die sich nahtlos in

Im täglichen Betrieb bei der Fin-nischen Staatsbahn fielen hohe War-tungskosten der ursprünglichen Nei-getechnik-Hydraulik auf. Finnische Wissenschaftler der Technischen Uni-versität Tampere erarbeiteten im Auf-trag der Staatsbahn eine Konzeptstu-die und wiesen die Machbarkeit einer Umrüstung der Neigetechnik mit einer digitalhydraulischen Lösung – bereits

Zuverlässig und energieeffizient.

Digitalhydraulik in Neigezügen

Der Pendolino kann rund 30 Prozent schneller durch Kurven fahren. Bildquelle: VR Group

die Leittechnik der Züge einpasst. Das digitalhydraulische Retrofit-Kit besteht aus einer Axialkolben-Konstantpumpe in Schrägachsenbauart, einem Steuer- block mit sieben schnellschaltenden digitalhydraulischen 4/3-Sitz-Ventilen sowie 3/2-Sitz-Ventilen für den Neutral- umlauf und die Notabschaltung des Neigesystems. Servoventile entfallen komplett. Die Anzahl der Logikven-tile konnte von sechs auf ein Stück reduziert werden. Die Ansteuerung der Digitalventile erfolgt über ein Steuergerät der BODAS-Familie von Rexroth, das sich in zahlreichen mobi-len und bahntechnischen Anwendun-gen bewährt hat. Die Steuerung bedient die Digitalventile über eine bedarfs-gerechte Schnellschaltcharakteristik, deren Kennlinie auf die erforderlichen Schaltzeiten, Systemarchitektur und die Fehlertoleranzstrategie angepasst wurde. Fällt ein Digitalventil während der Fahrt aus, würde die Steuerung dies während der Fahrt vollständig und bei unveränderter Geschwindigkeit über die anderen Ventile kompensieren.

Verschleiß erkennen, bevor er zum Ausfall führt

Ein zusätzlicher Nutzen der intel-ligenten Elektronik: Anders als das vorherige System wertet es intern Sen-sordaten aus, erfasst Betriebszustände,

kommuniziert mit dem Leitsystem des Pendolinos und verbessert die Diagno-sefähigkeit des Systems. Damit kann die Finnische Staatsbahn software-basiert Condition Monitoring einset-zen und Verschleiß am Neigesystem erkennen, bevor er zu einem Ausfall führt. Das Ergebnis: deutlich verlän-gerte Wartungsintervalle im Vergleich zu den analogen Systemen.

Die neue digitalhydraulische Lösung bietet die gleiche Neigeleistung wie das bisherige System bei deutlich ver-besserter Verfügbarkeit und gerin-gen Wartungskosten. Das Retrofit-Kit erfüllt alle bahntechnischen Sicher-heitsvorgaben. Auf Basis der positi-ven Erfahrungen rüstet die Finnische Staatsbahn in den nächsten Jahren die gesamte Pendolino-Flotte mit den Retrofit-Kits von Rexroth um.

Digitalisierung der Geschäftsprozessein der Bahnlogistik

zedas®cargo versetzt Unternehmen des Schienengüterverkehrs in die Lage, Transporte effizienter und transparen-ter zu planen, zu überwachen und ab-zurechnen. Der Einsatz von mobilen Anwendungen für Tablets und Smart-phones ist dabei ein Baustein für die Digitalisierung der Geschäftsprozesse in der Bahnlogistik. Mitarbeiter kön- nen an jedem Ort auf ausgewählte Informationen zugreifen und direkt weiterverarbeiten. Die integrierte Off-

line-Funktionalität ermöglicht autar-kes Arbeiten auch ohne Datenverbin-dung.

Im Fokus der aktuellen Entwicklun-gen stehen Zusatzmodule, die quanti-tative Optimierungsaufgaben speziell im Bereich der Ressourcenplanung lösen. Der integrierten Produktphilo-sophie folgend, arbeiten diese Module eng mit der bestehenden zedas® Produktsuite zusammen. Innerhalb des webbasierten Optimierungsmoduls

Wagenkontrolle mitmobiler Lösung.

Zu den Trends der „Logistik 4.0“ gehört auch, Unternehmen, Partner und Kunden enger miteinander zu vernetzen.Die Branchenlösung zedas®cargo unterstützt mit einer automatischen Estimated-Time-of-Arrival-Berechnung fürTransportaufträge, inklusive einem durch den Kunden konfigurierbaren Meldungsversand.

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: Zed

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mbH

können die Planungsparameter kon-figuriert und die Ergebnisse von Op-timierungsläufen visualisiert werden. Nach Beendigung der Automatisie-rungs- bzw. Optimierungsläufe können die Ergebnisse direkt in die jeweiligen zedas®cargo-Planungsmodule zurück-gegeben werden. Die Ergebnisse für den Kunden sind eine enorme zeitliche Entlastung bei der Ressourcenplanung sowie deutliche Kostenvorteile durch qualitativ bessere Planungsergebnisse.

Stadler hat mit Ferrocarriles de la Generalitat Valenciana (FGV) einen Vertrag über sechs bimodale CITYLINK-Tram-trains abgeschlossen. Die Fahrzeuge werden komplett im Stadler-Werk in Albuixech (Valencia) entwickelt und produziert und in den Städten entlang der Costa Blanca eingesetzt. Das erste Fahrzeug wird im Jahr 2019 ausgeliefert. Der Moderni-sierungsplan von FGV für die Linie 9in Alicante, die Benidorm und Dénia verbindet, sieht unter anderem den Einsatz von sechs neuen bimodalen Fahrzeugen des Typs CITYLINK von Stadler vor. Die neuen, leichten Tram-trains werden die Dieselzügeder Reihe 2500 ersetzen. Die neuen CITYLINK können sowohl mit Strom als auch mit Diesel betrieben werden.So kann die Tram in bestimmten Abschnitten, zum Beispiel durch Dénia, auch im Straßenbahn-Modus zirkulie-ren. „Der Auftrag zeugt vom Vertrauen unserer Kunden in unsere Arbeit und in die Qualität unserer Tram-trains. Mit FGV arbeiten wir schon fast seit deren Gründung vor 30 Jahren zusammen und wir sind stolz, dass wir zur Weiterent-wicklung und Modernisierung der Infrastruktur in der Valencianischen Gemeinschaft beitragen dürfen, wo wir bereits seit 120 Jahren präsent sind”, sagt Íñigo Parra, CEO von Stadler Valencia.

N E W S

CITYLINK-Tram-trainsan der Costa Blanca

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5www.innotrans.de R A I L W A Y T E C H N O L O G Y

Die „Smart Factory“ imeigenen Unternehmen

Die Anforderungen in der Produk-tionsversorgung werden immer kom-plexer, Reaktions- und Entwicklungs-zeiten kürzer, und es ist wichtiger denn je, flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren. eLogistics ist eine intelli-gente, IT-basierte Lösung von Keller & Kalmbach zur automatisierten Waren-bewirtschaftung, die genau hier ansetzt.

Der Weg führt zusehends zur soge-nannten „Smart Factory“. Der Anstoß für logistische Prozesse wird nicht mehr von großen, zentralen Systemen gege-ben, sondern durch Systeme, die sich selbst steuern und ihren Nachschub, sei es für Produktion oder für die Instand-haltung, automatisch bestellen.

Die Plattform eLogistics ermög-licht die Steuerung aller Material- und Informationsflüsse von Artikeln mit wiederkehrenden Bedarfen. In ihr werden alle relevanten Informationen gesteuert, überwacht, protokolliert und ausgewertet. Dabei erkennt das System fehlende Behälter und defekte Transponder sowie unlogische Be-stellungen (z. B. Doppelbestellungen). Produkte von Drittlieferanten können

integriert werden. Ebenso lässt sich die werksinterne Materialver-sorgung einer mehrstufigen Ferti-gung unter Berücksichtigung des Pull-Prinzips steuern.

Eine weitere Besonderheit ist der bidirektionale Datenaus-tausch. Hierbei werden die Daten nicht mehr nur monodirektional, also in der Regel Bestelldaten vom Kunden zum Lieferanten gesendet, sondern auch gezielt zurücküber-tragen. So wird beispielsweise die Liefermeldung direkt als Infor-mation auf dem Transponder an-gezeigt, der sich zum Beispiel am Lager-Behälter befindet.

Intelligente Etiketten wer-den mit Daten gespeist

Logistische Systeme, also die „Hardware“, bestehend aus Re-galen, Behältern, Transpondern, intelligenten Etiketten, den Da-tenübertragungseinheiten etc., die von eLogistics gesteuert und mit Daten gespeist werden, machen eLogistics funktionsfähig.

eLogistics im Zusammenspielmit Logistiksystemen. Grafik: Keller & Kalmbach

C-Teile-Management für die Zukunft.

AMT-Technologie ein Entwicklungs-sprung bei der Nutzung von Druck-luft in der Bahnbranche. Dies zeigte

sich schon bei der Anwendung in der U-Bahn NYC Transit in New York City (USA). Wartungstechniker der New Yorker Verkehrsbetriebe haben festge-stellt, dass Feuchtigkeit in der Druck-luft zu mechanischen Problemen bei U-Bahn-Wagen geführt hat. So ging zum Beispiel das Auslöseventil der Bremse nicht mehr in die Ausgangsposition zurück. Die Ingenieure fanden heraus, dass die Original-Adsorptionstrock-ner direkt nach der Installation zwar schädliche Feuchtigkeit entfernten, in den heißen, feuchten New Yorker Sommern jedoch schnell an Leistung verloren. Der IMI Norgren Adsorbent-Media-Tube-Trockner (AMT) nutzt eine patentierte Technologie, die sich deutlich von konventionellen Druck-lufttrocknern unterscheidet. Sind die

Der leistungsstarke und zuverlässige Drucklufttrockner von IMI Precision Engineering ist mit neuer, patentierter

Leistungsstarker Drucklufttrockner von IMI Precision Engineering.

Trockene Luft fürNew York City Transit

Die New Yorker Verkehrsbetriebe ersetzten die herkömmlichen Trockner eines Zugs mit AMT-Testeinheiten. Foto: shutterstock

Flexibel – anders als Trockner mit Adsorptionskugelnkann der AMT-Trockner horizontal und vertikal montiert werden

und sorgt so für mehr Flexibilität und eine Optimierung des Platzbedarfs.Foto: IMI Precision Engineering

herkömmlich verwendeten Adsorp-tionskugeln mit Tonbindemittel mit Wasser gesättigt, fällt der Trockner aus und kann nicht mehr regeneriert wer-den. Der AMT-Trockner besteht aus Polymer-Hohlfasern, welche die Feuch-tigkeit abweisen. Diese Konstruktion sorgt für eine höhere Feuchtigkeits-aufnahme und schnellere Regenerati-on ohne Beeinträchtigung des Trock-nermediums, was sowohl Leistung als auch Langlebigkeit verbessert.

Testphase erfolgreichabgeschlossen

In einer Testeinheit wurden der Luft mit einem mehrstufigen Filt-rationssystem Schmutzpartikel und Öl sowie durch den AMT-Trockner Wasser entzogen. Die New Yorker Verkehrsbetriebe ersetzten die her-kömmlichen Trockner eines Zugs (drei Kompressorgestelle) mit diesen AMT-Testeinheiten und betrieben ihn unter normalen Einsatzbedingungen. Nach zwölf Monaten Betrieb, wozu auch die Sommermonate mit der für New York üblichen Hitze und Feuchtigkeit zähl-

ten, zeigten die Testergebnisse, dass die vom Trockner zur Verfügung gestellte Luft noch genauso trocken war wie am Tag der Installation. Es fand keine Ver-schlechterung oder Beeinträchtigung der Trocknungskapazität statt. Die New Yorker U-Bahn verfügt nun über einen Trockner mit hervorragenden Eigen-schaften:

Langlebig – der AMT-Trockner hält bis zu sieben Jahre oder 21.000 Be-triebsstunden – wesentlich länger als das vorgeschriebene Wartungsintervall von zwei Jahren. Zudem ist der AMT-Trockner nach den anspruchsvollen Bahnstandards hinsichtlich extremer Temperaturen, Spannungstoleranzen und Vibration zertifiziert.

Effektiv – die Hohlfaserstruktur des AMT-Trocknermediums bedeutet, dass Wasser schneller und zuverlässiger aus dem Luftstrom adsorbiert wird und bei der Regeneration effektiver freigesetzt werden kann. Der AMT-Trockner hält seine Leistung, ganz im Gegensatz zu herkömmlichen Trocknern, deren Leis-tung im Laufe der Zeit abnimmt, da das Trockenmittel mit Flüssigkeit gesättigt ist und sich durch Vibration gesetzt hat.

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Page 6: Berlin, 18. – 21. September 2018 …...Jürgen Mues, der Leiter der Asset Management SBB Cargo, äußerte ge-genüber der Eisenbahntechnischen Rundschau (7+8/2017, S.71ff), dass

6 www.innotrans.de P U B L I C T R A N S P O R T | I N T E R I O R S

Die Deutsche Bahn AG arbeitet be-reits seit 2015 an einer umfassenden Digitalisierungsoffensive, um ihre Pro-zesse und Angebote kontinuierlich zu verbessern. In etwa 150 Projekten wird konzernweit an neuen Anwendungen und Geschäftsmodellen gearbeitet. Cisco stellt als Partner die benötigte Netzwerk-Technologie für die Deutsche

Bahn AG bereit. So liefert Cisco für das neue innovative Multioperator-WLAN-System, das im neuen ICE 4 der Deutschen Bahn AG zum Einsatz kommt, die WLAN-Access Points. Die ersten beiden ICE 4 befinden sich aktu-ell im Probebetrieb. Nach und nach wird die Flotte auf 119 ICE 4-Züge er-weitert. Über WLAN werden sowohl das

ICE Portal als auch bahninterne Servi-ces an das Netzwerk angebunden.

Basierend auf den Erfahrungen im Fernverkehr sollen nun auch Regional-züge vernetzt werden. Dazu kommt in einem ersten Pilotprojekt die Plattform-lösung Colibri („Coach Link for Broad-band Information Exchange“) zum Einsatz. Sie wurde von der Deutsche

Bahn AG Fahrzeuginstandhaltung ent-wickelt und nutzt die Netzwerkinfra-struktur von Cisco. In zwei Zügen der Regionalexpresslinien RE3 (Stralsund – Berlin – Elsterwerda) und RE5 (Rostock / Stralsund – Berlin – Wünsdorf/Wald-stadt) können die Fahrgäste Kompo-nenten des neuen IT-Systems derzeit erleben und bewerten.

Die Kundeninformationsteht im Fokus

Auch hier steht die Verbesserung der

Kundeninformation während der Reise im Fokus. Zum Beispiel können sich Fahrgäste über die App „Digital im Regio“ oder über Monitore am Fahr-zeug informieren, wo noch freie Sitz- und Stellplätze zur Verfügung stehen. Zusätzlich sollen kostenfreies WLAN und Entertainment-Angebote des Rund- funksenders rbb sowie Spiele die Reise-zeit zukünftig zum Erlebnis machen. Aber auch die Deutsche Bahn AG selbst profitiert vom Cisco-Netzwerk: So soll Colibri mittels Datenübermittlung In-formationen über Mängel und Schäden an Zügen schon im Zulauf an das zu-ständige Werk vormelden. Damit kann sich das Werk auf die notwendigen Instandhaltungsarbeiten einstellen und entsprechend disponieren. Dadurch werden zum Beispiel Ausfall- oder lange Standzeiten vermieden.

Vernetzt unterwegs Mit Colibri hat die Deutsche Bahn in

Kooperation mit Cisco ein modulares Portfolio entwickelt, das eine Reihe von IT-Produkten und Dienstleistungen entlang der gesamten Reisekette digita-lisiert und dadurch Prozessabläufe ver-einfacht. Das Portfolio ist in drei Module gegliedert: Colibri-N (Netz-werk) hält verschiedene Anwendungen bereit, um den Reiseablauf zu doku-mentieren. Colibri-D (Diagnose) ist ein Analyse-Tool für die Deutsche Bahn AG, um Fahrzeugdaten auszuwerten. Colibri-W (WLAN) stellt den Kunden und Mitarbeitern der Deutschen Bahn AG WLAN zur Verfügung. Alle Produk-te und Services der Module lassen sich individuell kombinieren und sind eng miteinander verzahnt.

Cisco als Technologie- und Digitalisierungspartner der Deutschen Bahn.

Der Schriftzug „Dieser Zug kann mehr – Digital im Regio“ zeigt an, dass es sich um einen Wagen der Deutschen Bahn AG handelt, in dem die Plattformlösung Colibri getestet wird.Foto: VBB Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg

Mit Colibri können IT-Produkte und Dienstleistungen entlang der gesamten Reisekette digitalisiert und dadurch Prozessabläufe vereinfacht werden.

High-End Komponenten bei Bus und Bahn

Mit seiner über 30-jährigen Erfahrung mit Sicherheitssystemen nimmt Mayser eine führende Rolle bei der Absicherung von Gefahrenquellen im Bereich des öffentlichen Personennahverkehrs ein. Das im vergangenen Jahr vorgestellte Non-Touch Detection System für Bahn-türen hat Mayser weiterentwickelt und stellt es jetzt auch für Busse vor.

Insbesondere Personen mit Mobili-tätseinschränkung sind auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Die schnel-len Taktzeiten von Bussen machen den Ein- und Ausstiegsbereich zu einem zentralen Gefahrenort. Bei Gelenk-bussen ist zudem die Einsehbarkeit für den Fahrer nicht immer gewährleistet. Taktile Türschutzsysteme, die auf die Berührung von Personen oder Objek-ten reagieren, verhindern zwar das Einklemmen und Mitschleifen, bieten jedoch allein keinen vollumfänglichen Schutz gegen das Anstoßen oder die Gefahr eines Sturzes auf dem Bussteig.

Das Non-Touch Detection System von Mayser funktioniert berührungs-los. In die Fingerschutzprofile mit weichen Schließkanten sind kapazitive

Sensoren eingearbeitet. Nähert sich eine Person der aktiven Zone des Sen-sors, ändert sich dessen elektrisches Feld. Durch ein Signal an die Türsteu-

erung wird die Person erkannt, bevor es zur Berührung kommt, und die Bewegung der Tür wird gestoppt. Das System detektiert nur leitfähige Objek-te im direkten Gefahrenbereich, kann nicht manipuliert werden, ist elek- tromagnetisch verträglich und nicht störanfällig gegenüber Umweltein-flüssen wie Schnee, Regen oder her-einwehende Blätter. Es eignet sich für unterschiedliche Türarten von der In-nenschwenk- bis zur Schiebe-Schwenk-Tür. Referenzfahrzeuge wurden bereits erfolgreich mit dem System, das mit ge-ringem Montageaufwand nachgerüstet werden kann, ausgestattet.

Brandbeständige undgenormte Sensoren fürmehr Sicherheit

Das Thema Brandbeständigkeit für mehr Fahrgastsicherheit rückt ver-mehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. RoadFR und RailFR, die brandschutz-beständigen Sensoren und Kabel von Mayser, entsprechen der ECE 118 und der EN 45545.

Die Türbewegung stoppt, bevor es zur Berührung kommt. Grafik: Mayser

Neuentwicklungen und Optimierungen für einen sicheren Ein- und Ausstieg.

Foto

: Cisc

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Ticketkauf mit dem Handy. Grafik: HanseCom

N E W S

Das Verkehrsunternehmen der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21) nutzt im fünften Jahr die überregionale Mobilitätsplattform HandyTicket Deutschland, die vonHanseCom, einem Unternehmen der INIT-Gruppe, betrieben wird. DSW21 treibt damit die Digitalisierung des ÖPNV in Dortmund voran. Mehr als 16.000 Kunden von DSW21 nutzen regelmäßig diese Mobilitätsplattform. DSW21 verkauft über HandyTicketDeutschland mittlerweile durchschnittlich 12.500 digitale Tickets pro Monat.„Immer mehr Fahrgäste kaufen zeitlich flexibel, räumlich ungebunden und mit einer Zah-lungsart nach Wahl ihre Tickets über diese Plattform”, erklärt Andrea Engelke, Leitung Vertrieb bei DSW21. „Wir können nun, nach rund fünf Jahren erfolgreicher Zusam-menarbeit, sagen, dass wir mit dieser innovativen Plattform in der Digitalisierung des ÖPNV einen großen Schritt nach vorne gemacht haben.” HandyTicket Deutschland bündelt Fahrpläne und Tarife unterschiedlicher Regionen in nur einer App. Fahrgäste können ihren Ticketkauf bequem, einfach und überregional über eine einzige App vornehmen. Um das Angebot auszuweiten, arbeitet HanseCom laufend an der Inte-gration weiterer Verkehrsunternehmen und -verbünde sowie an der Einbeziehung weiterer Angebote wie etwa Parken oder Carsharing. Verkehrsunternehmen erhalten mit HandyTicket Deutschland einen zusätzlichen, digitalen Vertriebskanal. Dabeimüssen sie für die Teilnahme keinerlei Investitionen tätigen. Es fallen weder Entwick-lungs- noch Betriebskosten an, denn teilnehmende Unternehmen zahlen lediglich eine geringe Provision pro verkauftem Ticket. Der Start in einer neuen Region istinnerhalb von vier Wochen möglich. HandyTicket Deutschland wurde 2007 als Initia-tive mehrerer Verkehrsunternehmen und -verbünde unter Koordination des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) gestartet und ist heute die führende über-regionale Mobilitätsplattform im deutschen ÖPNV. Seit Januar 2016 wird HandyTicket Deutschland von HanseCom entwickelt und betrieben.

Dortmunder Stadtwerke im fünften Jahrerfolgreich mit HandyTicket Deutschland

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7www.innotrans.de T U N N E L C O N S T R U C T I O N | R A I L W A Y I N F R A S T R U C T U R E

Daten in Echtzeit dokumentieren. Foto: SMARTWELD JET

Foto: Stadler Rail

N E W S

Die Digitalisierung ist aus dem modernen vernetzten Geschäftsleben nicht mehrwegzudenken. Die automatisierte Aufnahme und Bearbeitung von Daten in Echtzeit mit Hilfe der GOLDSCHMIDT DIGITAL APP ermöglicht zukünftig die Dokumentation hochkomplexer Abläufe auf der Gleisbaustelle. Messdaten relevanter Verfahrens-parameter können direkt am Smartphone oder Tablet bequem und sicher erfasst, geprüft, protokolliert, verglichen und archiviert werden. Unterstützt wird derProzess mit entsprechenden Geräten – wie zum Beispiel mit dem Vorwärmgerät SMARTWELD JET – die mit Steuereinheiten ausgestattet sind und über eine Bluetooth-Schnittstelle mit der App kommunizieren können. Das automatische Propan/Luft-Vorwärmgerät SMARTWELD JET arbeitet ohne komprimierten Sauerstoff. Der Brenner automatisiert den Vorwärmprozess der THERMIT®-Schweißung und unterstützt soeinen fehlerfreien und sicheren Schweißprozess. Das Gerät ist selbstüberwachendund kann eigenständig oder mit der GOLDSCHMIDT DIGITAL APP verwendet werden. In der App ist der gesamte Schweißprozess hinterlegt. Der Schweißer wird automa-tisch durch den Prozess geführt, beginnend mit dem Scannen der THERMIT®-Portion. Die App erkennt dabei, welches Schweißverfahren und welches Schienenprofil mitwelcher Schienengüte verwendet werden soll. Alle relevanten Arbeitsanweisungen für eine korrekte Schweißung sind einprogrammiert und werden Schritt für Schritt abgearbeitet. Damit wird die Sicherheit beim Schweißprozess erhöht. Gleichzeitig werden die Daten der Schweißung automatisch und damit effizient aufgezeichnet sowie als Protokoll im PDF- oder CSV-Format dem Nutzer zur Verfügung gestellt.

SMARTWELD JET – Automatisches Propan/Luft-Vorwärmgerät „New Generation 2.0“in den Niederlanden

2014 entschied die voestalpine WBN den Rahmenvertrag der niederlän-dischen Staatsbahn ProRail für eine neue Weichengeneration 2.0 für sich, woraufhin ein komplett neues Weichen- system für die 1:18 und 1:29 Weichen des 7.000 Kilometer langen Strecken-netzes entwickelt wurde.

Als Stellsystem wurde hierbei der schon über 2.000 Mal und in mehr als 30 Ländern eingebaute UNISTAR HR

der voestalpine SIGNALING Sainerholz ausgewählt. Beim UNISTAR HR han-delt es sich um einen hydraulischen und SIL4 zertifizierten Weichenantrieb mit integriertem Prismenverschluss, der für Zuverlässigkeit, Sicherheit und Wirtschaftlichkeit steht. Besonders das kompakte Design des IP67 zertifizier-ten Antriebes ermöglicht die Befesti-gung der Stell- und Verschlusseinheit direkt auf der Betonschwelle in der

Gleismitte. Die maschinelle Durchar-beitung des gesamten Weichenbereichs und eine gleichmäßige Gewichtsvertei-lung gewährleisten eine wesentlich hö-here Qualität des Gleisbettes. Schwach-stellen durch ungleichmäßiges Stopfen werden vermieden.

Für die neue Weichengeneration liefert die voestalpine SIGNALING Sainerholz den UNISTAR HR mit drei und erstmals sogar mit vier Stell-ebenen – angetrieben durch nur eine Hydraulikeinheit! Die Weichenstell-systeme sind entweder mit zwei oder drei Endlagenprüfern UNISTAR ELP zwischen den einzelnen Stellebenen ausgestattet. Der SIL4 zertifizierte UNISTAR ELP sorgt mit zwei separaten Prüferstangen für die Überwachung der jeweils anliegenden und abliegen-den Zunge und damit für zusätzliche Sicherheit. Entsprechend der UNISTAR Systemphilosophie ist das Gehäuse IP67 zertifiziert. Damit ist ein zuver-lässiger Betrieb auch bei schwierigen Umweltbedingungen gegeben.

Weichenantrieb mit vier Stellebenen UNISTAR HR und drei Endlagenprüfern UNISTAR ELP.

voestalpine WBN und voestalpine SIGNALING Sainerholz liefern neues Weichensystem für die ProRail.

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lange Strecke mit ihren 144 Brücken und 42 Tunneln und Galerien ist Bestandteil des Streckennetzes der Rhätischen Bahn (RhB). Deren Bahn-tunnel sind in die Jahre gekommen und werden im nächsten Jahrzehnt in Etap-pen saniert. Als erster Tunnel an dieser

Strecke wurde der Glatscheras-Tunnel komplett renoviert. Er ist der weltweit erste, welcher mit der „Normalbau-weise Tunnel“ erstellt wurde. Diese Bauweise, von der RhB entwickelt, zielt darauf ab, einen Tunnel nicht nur für 30 Jahre zu sanieren, sondern für eine

Das Unternehmen rüstet die Tunnel auf der Albula-Bahnlinie, einer der spektakulärsten Schmalspurbahnen der Welt und seit 2008 in die Liste des Unesco Weltkulturerbes aufgenommen, aus. Wer kennt sie nicht, die malerische Albula-Strecke? Die 61,67 Kilometer

Mit seinem LED-Handlauf-System hat GIFAS in einemanspruchsvollen Projekt mit internationaler Ausstrahlung gepunktet.

GIFAS bringt Orientierung ins Unesco-Weltkulturerbe

Eine gute Fluchtwegbeleuchtung schafft Sicherheit im Tunnel.

Nutzungsdauer von 100 Jahren fit zu machen. Dabei werden die alten, vor mehr als 100 Jahren erbauten Mauern vollständig abgebrochen und durch

vorfabrizierte Betonelemente ersetzt, die hintereinander gesteckt werden können.

Optimale Beleuchtung im Falle der Evakuierung

Nicht erst seit der Eröffnung des

neuen Gotthard-Basistunnels steht die Sicherheit für Bahnfahrgäste an ers-ter Stelle. Nach aktuellem Stand der Technik werden Normen und Stan-dards ständig weiterentwickelt. Den internationalen Richtlinien der TSI (Technische Spezifikationen für die

Interoperabilität; deren Ziel sind ein-heitliche Vorgaben für einen sicheren Eisenbahnverkehr innerhalb der EU) und auch den nationalen Vorgaben gemäß müssen Bahntunnel mit einer Fluchtweg-Orientierungsbeleuchtung ausgerüstet sein. Für die Evakuierung von Personen im Notfall (zum Beispiel Brand im Tunnel) muss eine optimale Beleuchtung zur Verfügung stehen, die den Fahrgästen erlaubt, den Tunnel innerhalb möglichst kurzer Zeit sicher zu verlassen.

In punkto Sicherheit wollte man nichts dem Zufall überlassen. Auf-grund der langjährigen Erfahrung im Bahntunnelbereich erhielt GIFAS nach der öffentlichen Ausschreibung der RhB den Zuschlag für die Ausrüstung der ersten zwei Tunnel mit den geprüf-ten und bewährten LED-Handlauf-Sys-temen für die Fluchtwegbeleuchtung.

Als Erster wurde der Glatscheras-Tunnel mit der neuen Beleuchtung ausgerüstet, als Nächstes soll der Sasslatsch-Tunnel folgen. Durch die Sanierung werden die Tunnel generell rund 180 Zentimeter breiter und 40 Zentimeter höher, was mehr Platz für die Selbstrettung der Fahrgäste bietet. Die RhB will weitere der 115 Tunnel im gleichen Stil sanieren. Hier ergeben sich Synergien für die nachfolgenden Sanierungen – man muss das Rad nicht ständig neu erfinden.

UNISTAR HR auf Betonschwelle gewährleistet Stopfbarkeit des Weichenbereiches.

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Das Handlauf-System ist mit allen notwen-digen Sicherheitskomponenten ausgestattet.

Page 8: Berlin, 18. – 21. September 2018 …...Jürgen Mues, der Leiter der Asset Management SBB Cargo, äußerte ge-genüber der Eisenbahntechnischen Rundschau (7+8/2017, S.71ff), dass

8 www.innotrans.de S E R V I C E

Medienpartner der InnoTrans

KO N TA K T

Ihre Ansprechpartner für die InnoTrans

VERANSTALTER MESSE BERLIN GMBHMS Mobility & Services Matthias Steckmann,Geschäftsbereichsleiter Messedamm 22, 14055 Berlin, DEUTSCHLAND

T +49 30 3038 2376F +49 30 3038 [email protected] PROJEKTLEITUNGKerstin Schulz T +49 30 3038 2032 STELLV. PROJEKTLEITUNGKai Mangelberger T +49 30 3038 2356

PRODUKTMANAGERLisa Höfer T +49 30 3038 2212Josephine Ruhp T +49 30 3038 2358Erik Schaefer T +49 30 3038 2034 PROJEKTORGANISATIONStefanie Eisele T +49 30 3038 2430 Tim Hamker T +49 30 3038 2376Lan Hoang T +49 30 3038 2389Vera Rappsilber T +49 30 3038 2331Manuel Ruben T +49 30 3038 2011Lisa Simon T +49 30 3038 2124

PRESSEDaniela Gäbel T +49 30 3038 2351

WERBUNGBernhard Geradts T +49 30 3038 1851

Live-Demonstration einer professionellen Graffitientfernung am Kulturzug Berlin-Breslau der Deutschen Bahn AG. Foto: Messe Berlin

Premiere für denMobility Cleaning Circle

Klarer als Dieter Kienle von der Stuttgarter Straßenbahn AG konnte man es nicht ausdrücken: „Bahn und Reinigung gehören zusammen“, sagte er am Rande des ersten Mobility Cleaning Circle auf der CMS Berlin im September 2017. Und deshalb sei es eine sehr gute Idee, beide Segmente verschiedener Branchen zusammen-zubringen. Etwa 80 Vertreter der Bahn- und Reinigungsbranche waren der Einladung der Messe Berlin ge-

folgt, darunter Interessenten aus Deutschland, Italien, Korea, Neusee-land, Niederlande, Ungarn und Russ-land.

Symbiose aus zweifachem Branchen-Know-how

Der Mobility Cleaning Circle ist eine Gemeinschaftsveranstaltung der Verkehrsmesse InnoTrans und der Reinigungsfachmesse CMS Berlin, die

abwechselnd in zweijährigem Turnus in Berlin stattfinden. Fachleute der Bahnbranche aus aller Welt waren eingeladen, sich auf der CMS 2017 ei-nen kompletten Marktüberblick über die unterschiedlichsten Reinigungs-maschinen und Reinigungsmittel zu verschaffen, welche die Cleaning-In-dustrie den Bahnen für die speziellen Einsatzbereiche bietet. Das Segment „Cleaning“ ist auf der Weltleitmesse InnoTrans auf die Fahrzeugreinigung spezialisiert. Die CMS Berlin hinge-gen bietet den kompletten Markt-überblick der Reinigungsbranche.

Den Gästen brannten viele Probleme unter den Nägeln, etwa der Umstand, dass die Innenreinigung von Zügen bis-

lang nur schwer rationalisierbar ist. „Wir können zwar mit Maschinen aller Art die Fahrzeuge von außen reinigen, aber innen hapert es oft noch“, sagte Murray Gate, Manager für Flottenper-formance der neuseeländischen Tochter des Transdev-Konzerns.

Messerundgang mit Graffiti-Entfernung am DB-Zug

Höhepunkt des Treffens war ein Rundgang, bei dem die DB Services GmbH die professionelle Reinigung eines Zuges von Graffiti demonstrierte. Der Mobilitätskonzern muss pro Jahr nach eigenen Angaben rund 350.000 Quadratmeter Fläche – das entspricht etwa 50 Fußballfeldern – an Zügen der Deutschen Bahn AG und ihrer Toch-terunternehmen von Schmierereien reinigen.

Mit Nanotechnologie die Oberflächen präparieren

Joost van der Bijl von NedTrain, der für Wartung und Reparatur des Rollmaterials zuständigen Tochter der Niederländischen Staatsbahnen, wagte einen Blick in die Zukunft: „Mit Nanotechnologie müsste es möglich sein, die Oberflächen so zu präparie-ren, dass die Farbe der Sprayer gar nicht an ihnen haftet, sondern sofort abläuft.“

„Ganz hoch einzuschätzen“ sei die Organisation dieses Treffens, sagte Stanislav Zotin von den Russischen Eisenbahnen. Es biete ihm und seinen Kollegen die Möglichkeit, auf die Be-dürfnisse seines Berufsfeldes zuge-schnittene Firmen, Maschinen und Reinigungsmittel kennenzulernen. Der nächste Mobility Cleaning Circle findet im Rahmen der CMS Berlin 2019 (24. bis 27. September 2019) statt.

Neues Veranstaltungsformat führte Vertreter der internationalen Bahnindustrie und der Reinigungs-branche zum Austausch nach Berlin.