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1 Berufsperspektiven für BA-Studierende Fakultät für English and American Studies Dr. M. Pätzold – Universität Bielefeld Sommersemester 2005 Gruppe Stiftungen Name Matrikelnummer Fachsemester E-Mail Bartolic, Sabrina 1764565 1 [email protected] Bauer, Natalie 1677830 3 [email protected] Bleicher, Anja 1073589 2 [email protected] Brand, Sabine [email protected] Grant, Marsha 1745700 1 [email protected] Kuhfus, Tanja 1395075 6 [email protected] Olivier, Clarissa 1593823 6 [email protected] Stricker, Rieke 1610928 [email protected]

Berufsperspektiven für BA-Studierende...3 Einleitung Im Rahmen des Kurses: „Berufsperspektiven für B.A.-Studierende“ haben wir uns für die Berufsperspektiven von Geisteswissenschaftlern

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Berufsperspektiven für BA-Studierende

Fakultät für English and American Studies

Dr. M. Pätzold – Universität Bielefeld

Sommersemester 2005

Gruppe Stiftungen

Name Matrikelnummer Fachsemester E-Mail

Bartolic,

Sabrina

1764565 1 [email protected]

Bauer,

Natalie

1677830 3 [email protected]

Bleicher,

Anja

1073589 2 [email protected]

Brand,

Sabine

[email protected]

Grant,

Marsha

1745700 1 [email protected]

Kuhfus,

Tanja

1395075 6 [email protected]

Olivier,

Clarissa

1593823 6 [email protected]

Stricker,

Rieke

1610928 [email protected]

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Inhalt

Vorblatt.......................................................................................................Seite 1

Inhaltsangabe.............................................................................................Seite 2

Einleitung....................................................................................................Seite 3

Unternehmensstiftung:

am Beispiel Bertelsmann Stiftung...............................................................Seite 4

Hauptrecherche: Natalie Bauer

Internationale Stiftungen / historische Stiftungen.......................................Seite 7

Hauptrecherche: Tanja Kuhfus und Anja Bleicher

Wirtschaftsstiftungen:

am Beispiel Lidl, Rockefeller und Ford Foundation..................................Seite 10

Hauptrecherche: Sabrina Bartolic

Medizinische / Kurative Stiftungen:

am Beispiel Hannelore-Kohl-Stiftung........................................................Seite 12

Hauptrecherche: Rieke Stricker

Sportstiftungen:

am Beispiel DFB-Egidius-Braun-Stiftung .................................................Seite 13

Hauptrecherche: Clarissa Olivier

Politische / Studienfördernde Stiftungen:

am Beispiel Friedrich-Ebert-Stifung..........................................................Seite 14

Hauptrecherche: Sabine Brand

Wohltätige Stiftungen:

am Beispiel Novartis-Stiftung....................................................................Seite 16

Hauptrecherche: Marsha Grant

Fazit der Gruppenarbeit............................................................................Seite 17

Literaturverzeichnis und Quellenangaben................................................Seite 18

Interview-Transkriptionen, Email-Auszüge...............................................Seite 19

Rechtliche Grundlagen.............................................................................Seite 20

Protokoll der Aufgabenverteilung in der Gruppe (Protokoll vom

26.04.2005)...............................................................................................Seite 22

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Einleitung

Im Rahmen des Kurses: „Berufsperspektiven für B.A.-Studierende“ haben wir

uns für die Berufsperspektiven von Geisteswissenschaftlern im Generellen und

Anglisten im Besonderen im Bereich „Stiftungen“ interessiert.

Die bearbeiteten Forschungsbereiche beinhalteten folgende Themengebiete:

1) medizinische Stiftungen, und kurative Stiftungen

2) wohltätige Stiftungen,

3) studienunterstützende Stiftungen / Bildungsstiftungen

4) Unternehmensstiftungen,

5) Bürgerstiftungen

6) private Stiftungen

7) Kunststiftungen/ Sammlungen

8) historische Stiftungen

9) politische Stiftungen

10) Sportstiftungen

Nicht alle der erwähnten Bereiche, die in der Liste der Forschungsbereiche

aufgeführt werden, finden auch detailliert im folgenden Bericht Erwähnung.

Im Folgenden wird ein kleiner Einblick in einige der oben erwähnten

Stiftungstypen gegeben, mit einer kurzen Einschätzung des potentiellen

Berufsfeldes und den Chancen für einen Berufsbeginn.

Abschließend werden in einem kritischen Rückblick die Optionen, die in diesem

Berufsfeld ersichtlich wurden kurz diskutiert und zusammengefasst.

Im Anhang befindet sich für den interessierten Leser ein kurzer Abriss über die

Rechtsgrundlagen und generellen Strukturen des deutschen Stiftungsrechts,

Arbeitsweisen, Typen von Stiftungen und das allgemeine Prozedere: „wie geht

Stiften überhaupt?“.

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„Entwicklungen brauchen den Freiraum für kreatives Denken und die

Chance des Lernens.“

(Reinhard Mohn)

Die Bertelsmann Stiftung (BS) wurde 1977 von Reinhard Mohn als

gemeinnützige Stiftung gegründet. Sie hält die Mehrheit der Kapitalanteile der

Bertelsmann AG.

Sie ist eine operative Stiftung d.h. sie investiert ihr Budget ausschließlich in

Projekte, die sie selbst konzipiert, initiiert und auch in der Umsetzung begleitet

und nicht fördert. Sie vergibt daher keine Stipendien und unterstützt auch keine

Projekte Dritter.

Die Bertelsmann Stiftung lässt sich auf Grund ihrer breiten Projektpalette nicht

in einen der von uns o.g. Bereiche einordnen. Es wird zurzeit an über hundert

Projekten gearbeitet.

Die BS engagiert sich auch im Ausland. Wichtigstes Themenfeld ist die

internationale Verständigung. Dazu gehören u.a. Bibliotheksprojekte in

Ägypten, Polen und Spanien, ein Bildungsprojekt in den USA sowie

Journalistenprogramme in Israel, Palästina und Russland. Die Projekte

berücksichtigen landesspezifische Anforderungen sowie Vor-Ort-Kooperationen

in inhaltlichen und finanziellen Fragen.

In folgenden Feldern engagiert sich die Stiftung:

BILDUNG

- Frühkindliche Bildung

- Qualitätsentwicklung von

- Schulen

- Schulsystem

- Bibliotheken

- Weiterbildung und Qualifikationen

WIRTSCHAFT UND SOZIALES

- Wirtschafts- und Sozialstandort

Deutschland

- Wettbewerb und Regulierung

- Impulse für mehr Beschäftigung

GESUNDHEIT

- Wirksamkeit gesundheitsfördernder

Maßnahmen

- effiziente Anreizsysteme

- koordinierte Versorgungsstrukturen

DEMOKRATIE

- Beteiligung

- Transparenz

- Strukturreform

INTERNATIONALE

VERSTÄNDIGUNG

- Transnational regieren

- Transformation gestalten

- Verständigung schaffen

KULTUR

- Internationale Kulturdialoge

- Neue Stimmen

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UNTERNEHMENSKULTUR

- Gesellschaftliche Verantwortung von

Unternehmen

- Partnerschaftliche

Unternehmensstruktur

- Mensch und Arbeit

STIFTUNGSENTWICKLUNG

- Bürgerstiftungen

- Stiftungsmanagement

- Stiftungsrecht und Politik

- Informationen und Training für Stifter

Folgende aktuelle Stellenausschreibung zeigt, wie und mit welchen

Zusatzqualifikationen man als Anglist in der Stiftung tätig werden könnte:

Job Beschreibung

Kennziffer: 04/09

Projektmanager (w/m)

„Qualitätsentwicklung von

Schulen“

Professionals, Ganztagskraft,

Befristet, Projektmanagement

Bertelsmann Stiftung,

Gütersloh, Nordrhein-

Westfalen

Auch im Bereich der BS wird also verstärkt auf Berufserfahrung,

Zusatzqualifikation und Soft Skills Wert gelegt. Die Mitarbeiter entwickeln sich

aber auch „on-the-job“ durch den Zuwachs von neuen Aufgaben und

Verantwortungsbereichen.

Alle schriftlichen Informationsmaterialen der BS, die zur Repräsentation der

Stiftung nach Außen dienen, sind auch in einer englischen Version erhältlich.

Anglisten werden z.B. zu der Erstellung dieser Materialien also auch in

organisatorischen Bereichen benötigt.

Des Weiteren betreuen Anglisten (oft Praktikanten in Zusammenarbeit mit

berufserfahrenen Mitarbeitern) die ausländischen Gäste und Referenten.

Um die Berufschancen für Linguisten bzw. Anglisten in der Bertelsmann

Stiftung noch besser einschätzen zu können, haben wir mit dem Personalleiter

der Stiftung, Herrn Manuel Justus,ein Kurz-Interview mit Fragen aus unserem

Fragenkatalog geführt. (siehe Anhang).

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Ein Teil unserer Forschungsarbeit bezog sich auf den Bereich internationale

Stiftungen mit einem kleinen Schwerpunkt auf Stiftungen, die sich den Erhalt

von historischen Orten, und die Forschung über diese Orte und ihre Geschichte

zum Kernbereich ihrer Arbeit gesetzt haben.

Dabei ist die Auswahl dergestalt getroffen worden, dass sowohl übergreifende,

national arbeitende Stiftungen, wie zum Beispiel der National Trust of England /

National Trust of Scotland – mit den über das gesamte Land verteilten

Arbeitsorten – , als auch lokal oder regional arbeitende Stiftungen wie die

Gettysburg National Battlefield Museum Foundation (USA) in die Liste der

Empfänger des Fragebogens einbezogen wurden. Diese beiden Stiftungen

seien hier nur exemplarisch genannt.

Es wurde weiterhin keine Gewichtung zwischen Stiftungen gemacht, die

lediglich die Aufarbeitung und Erhaltung bereits erarbeiteter Fakten sich zum

Ziel gesetzt haben, und Stiftungen die sich hauptsächlich der Erforschung von

speziellen Arealen ihres Arbeitsbereiches widmen.

Um eine möglichst breitgefächerte Einschätzung der derzeitigen Chancen zu

erarbeiten, sind etwa 80 Stiftungen aus 3 Kontinenten telefonisch und per E-

Mail kontaktiert worden; unter den Adressaten der Schreiben befanden sich

bekannte und weniger bekannte Stiftungen in Europa (wobei ein besonderer

Schwerpunkt auf GB gelegt wurde) als auch in Nordamerika, Australien und

Neuseeland.

Während die Antworten aus Großbritannien als auch aus Australien /

Neuseeland durchaus detaillierte Antworten auf den erarbeiteten Fragebogen

beinhalteten, ergab die Forschungsarbeit in Amerika selten mehr als einige

oberflächliche Hinweise, dass man doch bitte den Internetauftritt nutzen oder

sich an übergeordnete Organisationen wenden möge, denn dort werde man

sich sicherlich besser mit den gestellten Fragen auseinanderzusetzen wissen –

die überraschendste Antwort lautete: „Begeben Sie sich in ihre lokale

Bibliothek, der örtliche Bibliothekar wird Ihnen sicherlich die nötigen Materialien

zur Verfügung stellen“.

Verwunderlich an dieser Antwortstruktur bleibt allerdings, dass es den

Adressaten anscheinend nicht deutlich wurde, dass nicht übergeordnete,

generelle Strukturen erfragt werden sollten, sondern wesentlich genauer zu

erfahren gewünscht war, was explizit der Adressat, bzw. die angeschriebene

Stiftung an Anforderungen an potentielle Mitarbeiter stellt.

Währenddessen hoben die Antworten aus Großbritannien hauptsächlich darauf

ab, dass die sogenannten Softskills, wie Teamfähigkeit, Bereitschaft zur

Übernahme von Verantwortung, Einsatzfreude und -bereitschaft auch in

„unerwarteten Bereichen“ und ein breitgefächertes Interesse an der Arbeit der

Stiftung im allgemeinen eine hohe Gewichtung hätten, und der universitäre

Abschluss beinahe „zweitrangig“ einzustufen ist, sofern eine angemessen gute

Beherrschung der Sprache, und wünschenswerterweise ein Abschluss in einem

zweiten, dem Arbeitsbereich der Stiftung verwandten Bereich, gegeben ist.

Interessant ist ausserdem zu erwähnen, dass eine vor einem möglichen

Arbeitsbeginn erworbene (Zusatz-)Qualifikation (Praktika, freiwilliges

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Engagement, etc.), in entweder Wirtschafts-, Verwaltungs- oder Sozial

arbeitenden Unternehmen, die Einstellungschancen erhöhe.

Die Zweitfach-Abschlüsse, die als nützlich erwähnt wurden, wenn sie nicht

sogar als Grundvoraussetzung für eine mögliche Einstellung genannt wurden,

sind Diplome in Wirtschaftswissenschaften, Geschichte, Sozialwissenschaften,

Recht oder Pädagogik, je nach dem Arbeitsbereich der Stiftung – auch eine

Bereitschaft zu „aktivem Rollenspiel“ wurde von einer amerikanischen Stiftung

angefragt, die sich zur Aufgabe gemacht hat, das Geschehen in und um

Williamsburg/Virginia, USA, zur Kolonialzeit darzustellen und den etwa

1.000.000 Besuchern pro Jahr näher zu bringen.

Bemerkenswert ist unserer Meinung nach ebenfalls die Anzahl der Antworten

die uns erreicht hat.

Während die Bereitschaft, sich mit dem Fragebogen zu beschäftigen, in Europa

und Ozeanien durchweg von vorhanden bis deutlich war – etwa 45 Anfragen

von denen 18 ausführlich beantwortet wurden - haben wir Antworten aus

Nordamerika als „Ausnahme“ einzustufen begonnen – von etwa 40 Anfragen

sind 4 – sofern wir Kanada in den „Amerikanischen“ Adressatenpool

einsortieren – insgesamt beantwortet worden, davon nur eine ausführlich.

Was ebenfalls anzumerken ist, ist dass viele amerikanische Stiftungen ihre

Mitarbeiter durch die Zwischenschaltung der Dienste von Job Agencies oder

Headhuntern requirieren, und der direkte Kontakt mit Aspiranten dadurch

verloren zu gehen scheint. Vermutet werden kann hier eine Vorauswahl durch

die entsprechenden Agenturen. Daraus entwickelt sich die Frage, inwieweit

eine Verbindung zwischen Forschungsbereichen und Verwaltungsbereichen

überhaupt noch existent ist, und ob amerikanische Stiftungen an einer

multilateralen und multinationalen akademischen Arbeitswelt ein Interesse

zeigen. Der Querschnitt aus den erhaltenen Antworten impliziert dieses

zumindest für uns bis zu diesem Zeitpunkt nicht.

Sowohl aus Ozeanien als auch aus Großbritannien wurden wir – ohne dass wir

gesondert darauf abgehoben hätten – informiert, dass ein möglicher

Berufseinstieg an eine Arbeitserlaubnis gekoppelt ist. Während eine nur

schlecht bezahlte, wenn nicht gar freiwillige Trainee-Stelle, die als Teil einer

nach dem Studium erfolgenden Weiterbildung und Spezialisierung als relativ

unproblematisch eingestuft wurde, was die Arbeitserlaubnis anginge, wurde,

nach einer Aussage einer neuseeländischen Stiftung, einer langfristigen

Beschäftigung nur eine sozusagen nichtexistente Chance eingeräumt, da eine

langfristige Arbeitserlaubnis nicht ohne Weiteres zu erhalten ist.

Weiterhin anzumerken bleibt, dass auch im internationalen Raum, viele

Stiftungen ihre Mitarbeiter zu großen Teilen auf freiwilliger Basis beschäftigen,

oder andersherum gesagt, viele Freiwillige die erkennbare Hauptarbeit

verrichten, während oftmals nur der administrative Bereich von hauptamtlichen

Mitarbeitern geleitet wird. Bisweilen findet sich auch die Verwaltung einer

Stiftung in den Händen eines einzelnen Juristen, oder eines kleinen Gremiums

aus Fachleuten.

Insgesamt bleibt als Teilfazit der Forschung im Bereich „Stiftungen im

Internationalen Bereich“ festzuhalten, dass die Abstimmung der

Fächerkombination mit dem Wirkungsbereich der Stiftung, für die man zu

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arbeiten wünscht, wesentlich wichtiger ist, als ein solitärer Abschluss im Fach

Anglistik, dass Softskills eine sicherlich mehr als 50%-ige Gewichtung bei der

Auswahl eines potentiellen Mitarbeiters haben – und dass nur in wenigen

Ausnahmen, dem Anglisten als Universitätsabgänger eine Chance auf eine

bezahlte Stellung bei einer Stiftung wie wir sie hier beschrieben haben, eröffnet

würde.

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Wirtschaftsstiftungen:

Im Bereich Wirtschaftsstiftungen, haben wir uns auf die drei folgenden

Stiftungen konzentriert:

Der Lidl Stiftung, und die amerikanischen Rockefeller und Ford Foundation.

Erstere hat sich die Förderung von Wissenschaft und Forschung im Bereich

Kunst und Kultur zur Hauptaufgabe gemacht.

Die Rockefeller sowie die Ford Foundation legen ihren Fokus auf die Förderung

sozial schwacher Länder (z.B. Indien, Afrika, Latein-Amerika).

Im nächsten Abschnitt werden wir die genauen Aufgaben und

Vorgehensweisen der Ford Foundation näher erläutern.

Die Ford Foundation ist eine von der Motorbranche separate non-profit Stiftung.

Zu ihrer Zielsetzung gehören:

- die Stärkung demokratischer Grundlagen

- die Reduzierung von Armut und Ungerechtigkeit

- die Unterstützung der internationalen Kooperation

- die Verbesserung und Stärkung menschlicher Leistungsfähigkeit in

Anpassung an ihre Umwelt

Sie sieht ihre Mission darin, politische, wirtschaftliche und soziale Systeme zu

erschaffen, die den Frieden und die menschliche Gesundheit unterstützen.

Um diese Ziele zu erreichen hat die Stiftung ihre Arbeit in drei

Aufgabenbereiche gegliedert:

Dazu gehören:

1. Der Werteaufbau und die Entwicklung einer Gemeinschaft zur

Stärkung und Erweiterung der Effektivität von Organisationen (wie

z.B. der Ford Foundation).

Dabei wird daran gearbeitet, Lösungen für Probleme wie Armut und

Ungerechtigkeit zu finden.

2. Die Suche nach dem Zugang zu Gerechtigkeit und gleichem Recht

für alle. Regionale sowie internationale Kooperationen helfen dabei,

die Effektivität beizubehalten und verantwortliche staatliche

Institutionen für diese Hilfe zu öffnen um eine starke zivile

Gesellschaft zu fördern.

3. Die Veränderungen zu initiieren und zu stärken, die die

Lebenskonditionen in vielen Ländern nachhaltig zu verbessern zum

Ziel haben.

Bezüglich der uns gestellten Aufgabe, herauszufinden in wiefern

Geisteswissenschaftler für die Arbeitsbereiche dieser Stiftungen einsatzfähig

wären, sind wir zu dem Schluss gelangt, dass Anglisten hier keine direkte

Verwendung finden könnten. Wichtig zu erwähnen ist jedoch die Relevanz des

Zweitfaches.

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So haben wir zum Beispiel herausgefunden, dass Absolventen des Faches

Englisch dann interessante Perspektiven bei Lidl haben, wenn sie noch eine

weitere Studienrichtung, z.B. Wirtschaftswissenschaften belegt haben. Je nach

Vertiefung und Praktika gibt es Einstiegsmöglichkeiten im Bereich

Finanzen/Rechnungswesen, IT und im englischsprachigen Ausland als

Bezirksleiter im Verkauf.

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Weiterhin haben wir uns für medizinische Stiftungen interessiert. Im

Allgemeinen dienen medizinische Stiftungen der Hilfe und Unterstützung

erkrankter Menschen, sowie der Aufklärung über Krankheiten und ihrer

Prävention. Des Weiteren gibt es medizinische Stiftungen, die es sich zur

Aufgabe machen, alternative unkonventionelle medizinische Methoden zu

erarbeiten, um Gesundheit zu fördern.

Exemplarisch für den Bereich medizinische Stiftungen ist die ZNS- Hannelore

Kohl Stiftung.

Nachdem Hannelore Kohl 1983 die Hilfsorganisation unter dem Namen

„Kuratorium ZNS“ gründete, gründete sie 1993 die Hannelore Kohl- Stiftung.

Beide Organisationen erhalten 21 Jahre später den Namen ihrer Gründerin:

„ZNS Hannelore Kohl Stiftung für Verletzte mit Schäden des Zentralen

Nervensystems“. Seit kurzer Zeit werden beide Organisationen nicht mehr

rechtlich selbständig geleitet, sondern das Kuratorium ZNS steht unter der

Leitung der ZNS Hannelore Kohl- Stiftung.

Während sich das Kuratorium ZNS aus Spenden, Fördermitgliedschaften,

Erlösen aus Erbschaften und Bußgeldern (aus Verurteilungen der OLGs zur

„Sozialleistung“) finanziert, finanziert sich die Stiftung allein aus den Zinsen des

Stiftungskapitals. Der Sitz der Stiftung befindet sich in Bonn.

Ihr Ziel ist die Aufklärung und Information über Prävention von Schädel-Hirn-

Verletzungen. Des Weiteren hat sie sich die materielle Förderung von

Forschung und Wissenschaft im Bereich der Rehabilitation, sowie von

Einrichtungen zur Rehabilitation ZNS- Geschädigter zum Ziel gesetzt.

Aufklärungs- und Präventionsarbeit leistet die Stiftung z.B. spielerisch in

Kindergärten und Schulen, sowie durch Großflächenplakatierung.

Berufsperspektiven für Anglisten ohne weitere entsprechende Qualifikationen

kann die ZNS- Hannelore-Kohl-Stiftung nicht anbieten.

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„Fussball ist mehr als ein 1:0“ (Egidius Braun)

Exemplarisch für Sportstiftungen im Allgemeinen soll hier die „DFB-Stiftung

Egidius Braun“ vorgestellt werden.

Beeindruckend an dieser Stiftung war für uns, dass neben der Förderung des

Sportes auch Förderungen in vielen anderen Bereichen (Kultur, Erziehung,

Bildung, Studentenhilfe, Jugendhilfe, Völkerverständigung, Entwicklungshilfe,

Integration ausländischer Mitbürger in die Gesellschaft und Hilfe für politisch,

rassistisch und religiös Verfolgte, Zweck der Stiftung ist.

Die Stiftung wurde mit einem Anfangsvermögen von 1 Million DM ausgestattet,

hinzu kommen Zustiftungen, Aufgaben werden aus den Erträgen des

Stiftungsvermögens und aus Zuwendungen erfüllt, nur in Ausnahmefällen darf

bis zu 30% seines Wertes in Anspruch genommen werden.

Der Sitz der DFB Stiftung ist in Aachen.

Stiftungszwecke werden insbesondere durch Durchführung sportlicher und

kultureller Veranstaltungen, sportliche, schulische, berufliche Aus – und

Weiterbildungen, Austausch mit ausländischen Sportlern und

Sportorganisationen, Unterstützung von Projekten zur Unterstützung von

bedürftigen Personen im In- und Ausland (insbesondere „ Mexiko Hilfe“ und

„Kinder in Not“) und Unterstützung der Errichtung, Unterhaltung und

Wiederherstellung von Einrichtungen, die den oben genannten Aufgaben

dienen, verwirklicht.

Organe der Stiftung sind der Vorstand und das Kuratorium. Der jeweilige

Präsident des DFB ist Vorsitzender des Kuratoriums. Alle Mitglieder der

Stiftungsorgane sind ehrenamtlich tätig. Aufgrund der ausschließlich

ehrenamtlich möglichen Tätigkeit sowohl in der DFB–Stiftung als auch in den

meisten anderen Sportstiftungen über die wir uns informiert haben, sind diese

für unsere Zwecke hier eher uninteressant.

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Einige Stiftungen, die wir uns näher angeschaut haben, konzentrieren sich

hauptsächlich auf

Bildung und Studienförderung.

Auf die Friedrich – Ebert Stiftung werden wir anschließend näher eingehen und

konkrete Berufsperspektiven erläuten.

Die politische Konrad Adenauer Stiftung (hauptsächlich gefördert durch CDU-

nahe Geldgeber) sieht als ihre Kernaufgabe die politische Bildung für Frieden,

Freiheit und Gerechtigkeit. Begabte junge Menschen werden idiell und materiell

gefördert.

Die Alexander von Humboldt Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht,

Wissenschaftler verschiedener Länder bei ihren Forschungen zu unterstützen.

Ein Begabtenförderungswerk und Einrichtung der katholischen Kirche ist das

Cusanuswerk. Besonders katholische Studenten können hier Stipendien

beantragen. Das Ziel der Stiftung ist es, Dialoge zwischen Wissenschaft und

christlichem Glauben, Gesellschaft und Kirche herzustellen.

Eine weitere Stiftung mit der Hauptaufgabe der politischen Bildung ist die

Friedrich Ebert Stiftung. Namensgeber ist Friedrich Ebert der in der

schwierigen politischen Situation der Weimarer Republik für die junge

Demokratie kämpfte. Gegründet wurde die Stiftung 1925 unter anderem von

Herbert Wehner , welcher ebenfalls einen Beitrag zur Entwicklung der SPD

leistete, unmittelbar nach dem Tod Friedrich Eberts. Finanziert wird die Stiftung

hauptsächlich durch Gelder SPD-naher Geldgeber und kleineren Spenden aus

dem demokratischen Milieu, ihr Hauptsitz befindet sich in Bonn.

Die wichtigsten Ziele der Stiftung sind politische Bildung und Beratung (es

finden jährlich ungefähr 3000 , täglich also 10 Veranstaltungen der Stiftung im

deutschen Bundesgebiet statt), historische Forschung, Analyse von

Problemfeldern, Regierungsberatung, Diskussion von Verfassungsfragen, Hilfe

in Entwicklungsländern, Förderung begabter junger Studenten (zzt. 1800) durch

Stipendien. Studenten mit einem Stipendium können sich für eine einjährige

Ausbildung „Traineeship“ bewerben. Hierbei werden Fähigkeiten zur

Organisations- und Projektentwicklung vermittelt. Die Auszubildenden führen

zweimonatige Hospitationen in verschiedenen Abteilungen der Stiftung durch

und erlernen selbstständiges Arbeiten. Bewerbungen aus allen Fachrichtungen,

besonders aber aus dem Bereich der Volkswirtschaft, der Politik- und

Sozialwissenschaft und der Geschichtswissenschaft sind erwünscht.

Momentan erhalten aber auch Studenten aus dem Bereich Musikpädagogik und

der Philosophie Stipendien und haben anschließend ihren beruflichen

Werdegang bei der Stiftung weitergeführt.

Die Aufgaben eines Mitarbeiters der Stiftung können selbstständige

Organisation von Veranstaltungen, Beratungen, Unterstützung politischer

Fortbildungseinrichtungen, historische Forschung, Mitarbeit in einer Bibliothek,

Lehre an der Akademie, aber auch körperlicher Einsatz in Entwicklungsländern

und Beratung der Menschen vor Ort sein.

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Die Berufsfelder im Rahmen der Friedrich Ebert Stiftung, und der anderen von

uns untersuchten Bildungsstiftungen, können nicht speziell auf

Bachelorstudenten der „English and American studies“ zugeschnitten werden.

Ein breites Qualifikationsspektrum, sehr gute Allgemeinbildung, Teamfähigkeit

und enorme Belastbarkeit sind Vorraussetzung.

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Charity Stiftungen

Im Rahmen des Berufsperspektivenprojektes, in dem sich unsere Gruppe mit

Stiftungen befasst hat, spielen wohltätige Stiftungen eine große Rolle, weil sie

sich für Menschen einsetzen, die nicht die Möglichkeit haben ohne Hilfe ein

besseres Leben führen zu können.

Charity- oder auch wohltätige Stiftungen beschäftigen sich in der Regel damit,

dass sie Geld für wohltätige Zwecke sammeln um damit hilfsbedürftige

Menschen in Krisengebieten unterstützen zu können.

Um Spenden zu erhalten veranstalten große Stiftungen „Fundraising-Events“,

die meist einmal im Jahr stattfinden und zu denen prominente Gäste geladen

werden, die die Bevölkerung dazu aufrufen zu spenden. Viele dieser

prominenten Gäste werben außerdem auch außerhalb dieser Veranstaltungen

für die Stiftungen, z.B. Michael Schuhmacher in der bekannten Nordoff-

Robbins-Stiftung.

Die Novartis-Stiftung, mit der wir uns besonders auseinandergesetzt haben,

weil sie ein besonders gutes Beispiel einer wohltätigen Stiftung ist, ist im

internationalem Bereich tätig, und befasst sich damit, dass sie versucht armen

und benachteiligten Menschen zu helfen, indem deren Lebensqualität

verbessert wird. Spezialisiert hat sich diese Stiftung in den Bereichen

Gesundheit und soziale Entwicklung. Die Stiftung besteht seit nunmehr als 25

Jahren und wurde erst innerhalb des Unternehmens Novartis als Abteilung für

Beziehung mit Entwicklungsländern gegründet, ab 1979 fungierte die Stiftung

unter dem Namen Ciba-Geigy Stiftung und ist jetzt die vom Unternehmen

unabhängige Novartis Stiftung.

Die Novartis-Foundation hilft frequent in der dritten Welt. Sie hat ihren Sitz in

der Schweiz und verfügt über ein Vermögen von mehreren Milliarden Euro.

Die Ziele sind in drei Bereiche gegliedert:

- Think-Tank-Aktivitäten (Forschung, Beratung, Publikation)

- Entwicklungspolitischer Dialog, Networking und Allianzen mit

verschiedenen Organisationen

- Praktische Entwicklungsarbeit in den Bereichen Gesundheit und soziale

Entwicklung

Ein besonderer Kampf soll außerdem gegen die Krankheiten: Aids/HIV, Malaria

und Lepra gefochten werden.

Berufschancen für Anglisten sind in dieser Stiftung relativ rar gesät, allerdings

bietet die SCA (Student Conversation Association), die eng mit der Novartis

Stiftung zusammen arbeitet, Jobs für Studenten und Hochschulabsolventen an.

Studenten können unmittelbar an Projekten in der dritten Welt mitarbeiten und

Hochschulabsolventen mit Berufserfahrung haben gute Chancen wenn sie

perfekt Englisch sprechen und ein Studium der Betriebswirtschaftslehre

absolviert haben, sie finden ihr Berufsfeld als z.B. als „Billing Manager „ oder als

„Program Coordinator“. Hier werden vor allem Kommunikative Fähigkeiten als

sehr wichtig empfunden.

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FAZIT:

Es bleibt im Schluss zu bemerken, dass die Berufsaussichten für

Geisteswissenschaftler, im Besonderen Anglisten, in unserem

Forschungsbereich „Stiftungen“ ausgesprochen begrenzt / gering sind.

Unsere Bemühungen erstreckten sich auf eine breite Basis, die wir

exemplarisch konkretisiert haben. Wie aus den Einzelberichten ersichtlich ist, ist

insbesondere im medizinisch-kurativen Bereich ohne fachspezifische

Zusatzqualifikationen keinerlei Aussicht, und der Bereich Sportstiftung wird

durch die vornehmlich ehrenamtliche Betreuung und Übernahme von

Aufgabenbereichen bereits uninteressant.

Eine Einstellung im bildungs-/ wissenschaftsfördernden Stiftungsbereich hängt,

laut gesammelter Aussagen diverser Mitarbeiter verschiedener Stiftungen, mehr

oder weniger von der Fächerkombination ab.

Generell ist zu sagen, dass ein studienbegleitendes Praktikum,

Berufserfahrung, oder ehrenamtliche Mitarbeit im angestrebten Berufsbereich,

die Chancen einer Einstellung erheblich erhöhen.

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Literaturverzeichnis:

Quellenangaben Bertelsmann Stiftung:

- www.bertelsmann-stiftung.de

- Forum (Magazin der Bertelsmann Stiftung)

- Alle Broschüren sowie Jahresbericht, Newsletter, Reporte etc. stehen online

zum Download auf der o.g. Homepage Verfügung

Quellenangaben Historische / Internationale Stiftungen:

- www.lionfoundation.org.nz

- Nick Winder

Buisness Dev. Manager

Lion Foundation

- Jim Dart Dev.Manager

New Zealand Native Forests Restoration Trust

http://www.mott.org/international.asp - Plus Telefoninterview

http://www.monticello.org/contact.html - Plus Telefoninterview

http://www.macfound.org/ - Plus Email-Antwort von

Richard J. Kaplan

Assistant Vice President for

Institutional Research and

Director of Grants Management

John D. and Catherine T. MacArthur Foundation

www.defenders.org - Plus Email-Antwort von

Kerri Gray

Foundation Relations Associate

Defenders of Wildlife

http://www.gettysburgfoundation.org/ - Plus Telefoninterview

http://www.nationaltrust.org.uk/main/ - Plus Telefoninterview

und weitere Webseiten, Email-Antworten und Telefoninterviews

Für die Rechtsgrundlagen:

- Münchener Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch: Münchener

Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch, Band 1 – Allgemeiner Teil, 4.

Auflage mit Erg.-Bd. 2003, München 2001. C.H. Beck-Verlag ISBN

3-406-45869-6 (4. Aufl. mit Erg.-Bd.).

- Seifart/v.Campenhausen: Handbuch des Stiftungsrechts, 2. Auflage, München

1999, C.H. Beck Verlag, ISBN 3-4064-2539-9

- J. von Staudingers Kommentar zum Bürgerlichen Gesetzbuch mit

Einführungsgesetz und Nebengesetzen, Erstes Buch, Allgemeiner Teil, §§

21-103, Dreizehnte Bearbeitung, Berlin 1995. Walter de Gruyter - Sellier de

Gruyter. ISBN 3-8059-0847-4

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Für die Sportstiftungen:

http://www.dfb-stiftung.de/

Für die Medizinischen / Kurativen Stiftungen:

- "Geschäftsbericht 2003" vom Kuratorium ZNS für Unfallverletzte mit Schäden

des zentralen Nervensystems e.V.

- E-Mail des Geschäftsführers Achim Ebert

Für die Wirtschaftsstiftungen:

www.fordfound.org

www.lidl.de

www.rockfound.org

Für die wohltätigen Stiftungen:

www.novartisfoundation.com

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Interview-Transskriptionen, Email-Exzerpte, Zitate

Fragenkatalog Interview:

1) Was sehen Sie als die wichtigsten Aufgaben ihrer Stiftung?

2) Wie wurden diese Ziele bislang umgesetzt?

3) Wie sehen die Planungen für die Zukunft aus?

4) Wie viele Mitarbeiter sind in welchen Bereichen beschäftigt?

5) Wie viele Bereiche und welche Bereiche gibt es ?

6) Aus welchen Bereichen rekrutieren Sie Ihre Mitarbeiter?

7) Welche Kompetenzen betrachten Sie als Schlüsselkompetenzen?

8) Welche Studienabschlüsse oder Ausbildungen haben die Bewerber?

9) Bewerber aus welchen Fachrichtungen sind für die verschiedenen

Bereiche interessant?

10) Welchen Aufgabenbereich sehen Sie für einen Anglisten / Linguisten?

11) Welche Zusatzqualifikationen sind erwünscht?

12) Wenn Sie einen kurzen Abriss der Stiftungsgeschichte geben müssten,

was ist in Ihren Augen besonders erwähnenswert?

13) Welche Personen haben die Stiftung in besonderem Masse geprägt?

14) Gibt es Kooperationen mit anderen Stiftungen, wenn ja mit welchen und

mit welcher Zielsetzung?

15) Gibt es internationale Standorte oder Projekte, an denen sich die

Bertelsmann Stiftung engagiert?

16) Aus welchem Berufsfeld kommen Sie und wie sind Sie persönlich zur

Bertelsmannstiftung gekommen?

17) Wie finanziert sich die Stiftung?

18) Wie stellen Sie Kontakte zu Förderern her und wie pflegen Sie diese?

19) Gibt es Kriterien, wer Förderer oder Geförderter werden kann – wie

sehen diese aus?

20) Wie präsentiert sich ihre Stiftung in der Öffentlichkeit?

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21) Wie grenzt die Stiftung sich von der Bertelsmann Media Group und dem

Bertelsmann Konzern ab?

Kurzversion vom 25.05.2005

Guten Tag Herr Justus,

im Auftrag der Universität Bielefeld erforschen wir, Studenten der Anglistik, zur

Zeit, welche Berufsperspektiven es im Bereich der Stiftungen für Anglisten/

Linguisten gibt.

Wir würde ich Ihnen gerne im folgenden Fragen stellen, um unseren derzeitigen

Wissenstand zu erweitern:

1. Wie viele hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt die Bertelsmann Stiftung?

2. In welchen Bereichen beschäftigt sie Mitarbeiter?

3. Was sind die Schlüsselkompetenzen / benötigten Qualifikationen /

klaerwünschten Abschlüsse für eine erfolgreiche Bewerbung?

4. Aus welchen Bereichen werden Mitarbeiter gewonnen?

5. Welchen Aufgabenbereich sehen Sie für Anglisten / Linguisten?

5. Wie sind Sie selber zu einem Mitarbeiter der Stiftung geworden?

Antworten von Herrn Justus:

1. Wie viele hauptberufliche Mitarbeiter beschäftigt die Bertelsmann Stiftung?

330 Mitarbeiter

2. In welchen Bereichen beschäftigt sie Mitarbeiter?

Projektmanagement und Verwaltung/Management

3. Was sind die Schlüsselkompetenzen / benötigten Qualifikationen /

erwünschten Abschlüsse für eine erfolgreiche Bewerbung?

Überdurchschnittlicher Hochschulabschluss, Praktika, Auslandserfahrung,

Projektmanagementkenntnis, erste Fachkenntnis im jeweiligen Thema durch

Diplom- oder Doktorarbeit etc.

4. Aus welchen Bereichen werden Mitarbeiter gewonnen?

??

5. Welchen Aufgabenbereich sehen Sie für Anglisten / Linguisten?

kaum Möglichkeiten, Bereich Öffentlichkeitsarbeit, in Teilen in

Bildungsprojekten

5. Wie sind Sie selber zu einem Mitarbeiter der Stiftung geworden?

Privatschulen Bertelsmann, interne Ausbildung und Studium, Nachfolgeplanung

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Rechtsgrundlagen

Stiftungen nach deutschem Recht:

Juristisch handelt es sich bei einer Stiftung um eine Einrichtung, die mit Hilfe

eines Vermögens einen vom Stifter bestimmten Zweck verfolgen soll. Dies kann

sie sowohl als eigene Rechtsperson tun (rechtsfähige Stiftung im eigentlichen

Sinne oder als Körperschaft nämlich in Gestalt eines Stiftungsvereins bzw.

einer Stiftungs-GmbH), als auch in Trägerschaft eines Treuhänders

(nichtrechtsfähige oder fiduziarische Stiftung).

Neben den privatrechtlichen Stiftungen gibt es auch bundes-unmittelbare

Stiftungen, die durch Bundesgesetz zum Andenken an herausragende

Staatsmänner der deutschen Geschichte geschaffen werden. Zu diesen

gehören zum Beispiel die Stiftungen Bundeskanzler-Adenauer-Haus in

Rhöndorf, die Stiftung Reichspäsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte in

Heidelberg, und diverse andere, die hinsichtlich der Namensgebung oftmals mit

den Stiftungen der politischen Parteien verwechselt werden.

Zunehmend finden Gemeinschaftsstiftungen Verbreitung. Diese Stiftungen

werden nicht von nur einem Stifter, sondern von mehreren gemeinsam errichtet.

Ihr Stiftungsvermögen wächst vor allem durch Zustiftungen. Häufig verwalten

Gemeinschaftsstiftungen auch treuhänderische Stiftungen für Dritte und

sammeln Spenden (so genanntes Dachstiftungsmodell).

Gemeinschaftsstiftungen können bestimmten Zwecken gewidmet sein,

beispielsweise die Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Andere sind für

bestimmte Städte oder Regionen aktiv und fördern viele verschiedene Zwecke.

Des weiteren gibt es Bürgerstiftungen.

Stiftungen können, müssen aber nicht gemeinnützig sein. Die Gemeinnützigkeit

wird einer Stiftung nach den Regeln der Abgabenordnung durch das Finanzamt

zuteil. Gemeinnützige Stiftungen sind von den meisten Steuern befreit.

Zuwendungen (Spenden und Zustiftungen) berechtigen den Spender oder (Zu-)

Stifter zum Sonderausgabenabzug bei der Einkommensteuererklärung. Für

Zuwendungen an rechtsfähige und treuhänderische Stiftungen gibt es -

gegenüber Zuwendungen (Spenden) an andere gemeinnützige Einrichtungen -

zusätzliche Höchstbeträge beim Sonderausgabenabzug. Es wird daher

diskutiert, ob diese Unterscheidung, mit der die Rechtsformneutralität des

Gemeinnützigkeitsrechts zum ersten Mal aufgegeben wurde, mit dem

Grundgesetz (Art. 3 Abs. 1 GG) vereinbar ist.

Nicht gemeinnützige Stiftungen genießen keine steuerlichen Vorteile.

Begünstigt eine Stiftung überwiegend oder ausschließlich Mitglieder einer

bestimmten Familie oder mehrerer Familien, wird sie auch als Familienstiftung

bezeichnet. Bei Familienstiftungen fällt alle 30 Jahre die so genannte

Erbersatzsteuer an, bei der ein Vermögensübergang auf zwei Kinder simuliert

wird. Die Stiftung beerbt sich gewissermaßen selbst. Häufig werden

Familienstiftungen daher kurz vor dem Ablauf der 30-Jahres-Frist in

gemeinnützige Stiftungen umgewandelt. Damit entfällt die Erbersatzsteuer. Die

Erträge der Stiftung kommen zukünftig aber nicht mehr der Familie, sondern

ausschließlich gemeinnützigen Zwecke zu Gute.

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Unter unternehmensverbundenen Stiftungen versteht man solche, die

Anteile an Unternehmen halten oder ein Unternehmen selbst betreiben

(beispielsweise bis vor kurzer Zeit die Carl-Zeiss-Stiftung). Auch

unternehmensverbundene Stiftungen können gemeinnützig sein, beispielsweise

die Bertelsmann Stiftung oder die Possehl Stiftung. Die ausgeschütteten

Erträge des Unternehmens dürfen dann ausschließlich für steuerbegünstigte

Zwecke eingesetzt werden. Solche Stiftungen werden gelegentlich zur

Regelung der Unternehmensnachfolge eingesetzt.

Recht verbreitet ist dabei das Doppelstiftungs-Modell: Die Kapitalanteile

werden überwiegend von einer rechtsfähigen gemeinnützigen Stiftung gehalten,

die Erträge werden für steuerbegünstigte Zwecke verwendet. Ein geringerer

Teil des Kapitals kommt einer (nicht steuerbegünstigten) Familienstiftung oder -

gesellschaft zu; aus den ihr zufallenden Erträgen wird die Familie versorgt. Die

mit der Unternehmensbeteiligung verbundenen Stimmrechte werden dabei auf

die Familienstiftung oder z. B. eine Verwaltungsgesellschaft übertragen. Ziel der

Konstruktion ist es, die Unternehmenserträge, die nicht zur Versorgung des

Stifters und seiner Familie gebraucht werden, dem Gemeinwohl zur Verfügung

zu stellen (und dabei in entsprechendem Umfang auch die Erbschaftsteuer zu

vermeiden, die zu einer erheblichen Liquiditätsbelastung werden kann).

Gleichzeitig soll der Familie der Einfluss auf die Geschäftspolitik des

Unternehmens erhalten bleiben.

Die Motive für das Stiften und die möglichen Stiftungszwecke sind vielfältig.

Warum stiften?

Eine Stiftung hilft helfen. Mit der Errichtung einer Stiftung tragen Stifterinnen

und Stifter verantwortungsbewusst zum Nutzen anderer bei und erwerben sich

bleibende gesellschaftliche Anerkennung. Die Stiftung ist auf Dauer mit den

Namen der Stifterinnen und Stifter verbunden. Sie ist eine unabhängige

Einrichtung öffentlichen Vertrauens. Mögliche Zustiftungen oder Spenden

erhöhen ihre Leistungskraft.

Bei Gründung einer Stiftung, die gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche

Zwecke verfolgt, gewährt das Finanzamt den Stifterinnen und Stiftern unter

bestimmten Voraussetzungen erhebliche Steuervorteile. Dabei darf eine

gemeinnützige Stiftung bis zu einem Drittel ihres Einkommens dazu verwenden,

die Stifterinnen und Stifter sowie ihre nächsten Angehörigen in angemessener

Weise zu unterhalten und ihr Andenken zu ehren.

Wofür stiften?

In der Wahl der Stiftungszwecke sind die Stifterinnen und Stifter grundsätzlich

frei. Beispiele für gemeinnützige Zwecke sind etwa

• die Förderung der Jugend- und Altenhilfe, des öffentlichen

Gesundheitswesens und des Sports,

• die Förderung von Kunst und Kultur, Bildung und Erziehung,

Wissenschaft und Forschung, der Religion, des Umwelt-, Verbraucher-

und Tierschutzes, des Heimatgedankens und der Völkerverständigung,

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• die allgemeine Förderung des demokratischen Staatswesens über den

kommunalen Bereich hinaus

Konkret realisieren Stiftungen Projekte wie:

• Kindergärten, Jugendzentren, Waisenhäuser, Behinderteneinrichtungen,

Altenbegegnungsstätten, Pflegedienste

• Erhaltung und Erweiterung privater Kunst- und Raritätensammlungen

• Naturreservate für bedrohte Tierarten und seltene Pflanzen

• Restaurierung und Nutzung von Fachwerkhäusern und anderen

Baudenkmälern

• Förderung von Künstlern und jungen Wissenschaftlern,

• Erforschung und Bekämpfung von Krankheiten (z.B. Krebs, Aids,

Leukämie, Lepra)

• berufliche Qualifikation arbeitsloser Jugendlicher auch zur

• Integration von Aussiedlern und Ausländern

• internationale Jugendbegegnungen

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Stiftungen: (Protokoll und Aufgabenverteilung vom 26.4.2005)

Welche Stiftungen gibt es?

Exemplarische Auswahl um verschiedene Typen zu klassifizieren.

Kurative / medizinische Stiftungen

- Entwicklungsprojekte

- Versorgungsstrukturen

- Gesundheitsfördernde Massnahmen (international Karl Heinz Böhm –

Äthiopien

- Aga Khan Stiftung)

- Krebsforschung / Aids-Forschungen, Aufklärung

- Carl und Veronika Carstens

- Hannelore Kohl Stiftung

- Deutsche Schlaganfall-Hilfe

Politische Stiftungen: Clarissa (Fritze Ebert und andere)

politische Bildung: à Bildung?

Konrad Adenauer Stiftung à Bildung (?)

Wohltätige Stiftungen (Marsha)

- Ronald Mc-Donald-Stiftung (Kinderbetreuung im Krankheitsfall,

Elternhäuser)

- Kennedy-Stiftung (Jugendzentren, Streetworking, Paralympics)

Studienunterstützende Stiftungen / Bildungsstiftungen (Sabine)

- Cusanuswerk (Stipendienvergabe konfessionsgebunden)

- Evangelische Studienhilfe (osä) (konfessionell gebunden)

- Fullbright – internationale Vergabe von Stipendien – bes.

Auslandsstudiengang

- Von-Humboldt Stiftung: Geschichte und Philantropie

Unternehmensstiftungen (Sabrina)

- Lidl (Wirtschaftsstiftung)

- Oetker

- Bertelsmann ( in tutto: Natalie + Interview Personal- Leiter)

- Ford

- Rockefeller

Bürgerstiftungen (Natalie) das war ein Flop Rein freiwillige Basis

Private Stiftungen / Kunststiftung / Sammlung (Tanja & Anja)

- Stifung Hülsmann (Erhalt der Sammlung, der Öffentlichkeit zugänglich

machen)

- Anna Preuss Stiftung

- Metropolitan Museum of Arts

Historische (Tanja & Anja )

- National Trust / British Heritage

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- Jugendburg Ludwigsburg (Sammlung historischer Materialien zum

Thema Jugendarbeit)

- Stiftung Historische Kulturpflanzen

- Und diverse andere historische Stiftungen / Internationale Stiftungen

Sportstiftungen:

DFB-Stifungen

Stiftung Deutsche Sporthilfe

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