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I Far die Wissensmalt, die dein Sozialismus dient! I ' DE'R ' i<.ARJ.:- MARX- UNlVERSJT)tT 6. JAHRGANG, NR. 31 " Rektor besuch:te , , . , . , Studenten in Sommerlagern Fora in Freiroda und' Böhlen zum nationalen Dokument und zu unseren ökonomischen Aufgaben , Der Rektor unserer Universität, Prof. Dl'. Dr. h. c. Georg Mayer, ' besuchte am Mitt e wach voriger Woche die Veterinärmedizin- und Landwirtschaftsstudenten, die ihr dreiwöchiges Sommerlager zur Unterstüt- z ung der ' guten genossenschaftlichen Arbeit In Freiroda und den umliegenden Dörfern des ' Kreises Delitzsch aufgeschlagen haben . 'Bedeutung ' des Nationalkongresses und l"tOb unsere Verantwortung hervor, für di e Stärkung unserer Republik erhöhte Lei- ' stungen Zu' vollbringen .' Außerdem wortete der Rektor u. a. Fragen der Stu- denten und Einwohner zum Abschluß des B'riedensvertrages und dessen Auswi1;kung a uf 'die Lösung der Westberlinfrage sowie zur Rolle der Deutschen Friedens-Union in Westcleutschland. Am T age darauf besuchte der Rektor die gegenWärtig- im Kombinat "Otto Grote- wohl", Böhlen, a rbeitenden ten des H. Studienjahres. Auf einem Forum beantworteten er sowie der kauf': lTIänni&cI)e' :Qirektor Q ' es K0mbinats, br, und Arbeit,sdwektor BI': Humme} Fragen zum , nationalen Dolrument und zur Arbeit des Kombinats. Der Rektör überzeugte sieb davon, daß die Studenten hier gute Leistungen vollbringen , aber andererseits auch Viel von den Arbeitern lernen können. LEIPZIG, 2. AUGUST 1962 , ! f 1 , ' J Kurz vor Beginn Forums in Freiroda im Kreis Delitzsch: Rektor P.rof. Dr. Dr. Mayer unterhält sich mit , Veterinärmedizinstudenten. Foto: Bellmann , PREIS 15 PF Der Rektor, der yon Prof. Dr . Dr . Kalb, Direktor des Veterinär-Physiolog isch-Che-' mischen Instituts , von Dr, Horst Schröder, Wissenschaftlicher Assistent am Institu t für Sonderkulturen der lichen Fakultät, und Werner Schlegel, Oberassistent an der ' Abteilung l.'4arxis- der sehen fak.ultät, ' sowie dem Ersten Sek! 'e- t är der ' FDJ-Kreisleitung, Hans Poersebke, begleitet wurde, war Gast eines Forums in Freiroda, zu dem die Studenten ge- meinsam mit dem Gemeinderat und dem Ortsausschuß der Nationalen Front die Dorfbevölkerung eingeladep hat ten. Absicht des Forums war, die breite Aussprache über die Probleme unseres nationalen Kampfes zu unterstützen. Dabei · standen die Probleme der LPG im Mittel- punkt. In seiner Ansprache an die Dorf bevölke- r ung und unsere Studenten würdigte Prof. pr. Dr. Mayer ausführliCh die historische ., I Gespräche mit . nach der Arbeit Entspannung beim Volleyballspiel. Auf unserem Bild aus dem' Rhin-Havel-Luch die Physikstudenten Fritsch, und Kuntsch. Fot<i>; Temp el ahre' ln , KREIS EILENBURG Studenten' der Wirtschaftswissenschaft- lichen Fakultät führten zusammen mit der In einem Klubraum des Wohnheims Nürnberger Straße trafen wir mit argen- tinischen Studenten der Festivaldelegation zusammen , die bis wenige Tage vor Be- ginn der VIII, Weltfestspiele in Leipzig weil te. · Han,i , Erster Sekretär , der 'begaf1n die zu beantworten : "Welchen" Einfluß haben, die' Stuqerlten auf ' die y:erwaltung Universitat?" "Wie wurde die reform 1951 durchgeführt? '" Dabei erklärte er unseren argentinischen 'Freun:den den ' Einfluß der FDJ auf das Hocl1schulweselJ unserer Republik. ., Interessiert befragten wir . dann , die Jura-, lVledizin- und Philosophiestudenten nach ihrem Land und den Bildungsmög- · !ichkerten. In Argentinien ' gi'bt' es' einen Studentenbund , der um aU die Rechte r kämpft , die uns die HOchschult'efoFm schon ! 1951 brachte. "Die Laboratorien gehören einigen ' großen Konzei'nen, die ;{uch die , Forschung diktieren. Und der Absolvent Dorf jugend in den Gemeinden Mörtitz und Gotha Jugendveranstaltungen durch. In muß sich selbst nach , dem St udium den Liemehna hielt der nordrhodesische Freund Arbeitsplatz suchen", ber icht ete Horatio i BidFJ.er. "Bei deI> ' Arbeitslosigkeit in unse- Malipa vor LPG-Mitgliedern einen Vortrag i rem Land ist das schwer. ' Die ' Zahlen aus über die Landwirtschaft in seiner Heimat. ! unserem S taats haushalt .. sehr In Schnaditz gestalteten die Wifa-Studen- a ten eine Wandzeitung zu Fragen dh Ar- i schlußreich", ergänzte die Phil osophiestu- b' eitsorganisation in der LPG, d,en!1n Celifl - Lazarorsky. "Während die lYlilitärausgaben , um 3.2 Prozent stiegen, RHIN-HAVEL-LUCH Universitäts haushalt um ein Pro- Die Freunde ' der Seminargruppe 9 der Juristenfakultät in Kemmen haben,sich das , Leider -war die Zeit · mit den argenÜni- Ziel gesetzt, in der LPG vom Typ I die seI:i en Studenten v'ie!' zu schnell vergangen. A':rbeitsordnung durchzuset zen. Die Semi- Zum , Abschluß sagten sie' uns: " Wir ver- nargruppim 1 und 2 wollen die " Jugend- sprechen, daß wir zu Hause von dieser lichen, die in der LPG des Ortes arbeit!!l1. Begegnung , und 'alles über die DDR er- fi!ir die FDJ gewinnen und . eine · FlDJ- Catherme , Herrmann Grundeinheit gründen, währenq <;li.e Ge- schichtsstudenten die FDJ-Grundeinh it In · 'Wuhlhe' id.e: 'dabeigewesen des Nachbardorfes betreuen wer'den. KREIS DELITZSCH Die Veterinärmedi zinstudenten, die ihren Studenten sommer in Schladitz verbrach_ te'n, gründeten in der LPG eine Brigade zum ständigen Einsatz für Meliorations- arbeiten auf dem Weidegelände. Die Mit:- glieder der Seminargruppe lII /5 errichteten in der LPG Zwochau im Rohbau einen uferstall. Woche Arbeit im Luch w. ar vergan- gen. ll'rach den Tagen ans-trengJender Arbeit im Graben , im Wald oder auf den Feldern der umliegenden la-ndwi rtschaf tlichen Pro- duktionsg.enossenschaften erwartete uns eine überraschung: Drei ' der besten Freunde eines jeden D.agers zur Vel;a bschiedung der Weltfestspieidelegation nach Berlin fahren . . .. Am Sonnabendnachmitta,g fuhren wir mit dem LKW in Richtung Berlin los. Alle , . ,', : : .. ' . __ ", . waren in freudiger Erwartung. In Bedin wurde uns ere frohe Laune etwas g, edämpft, denn wir wurden mit einem Wolkenbruch empfamgen. Doch kurz vor unserer Ankunft in der Wuhlheide ließ d er Regen nach. une strahlender Sonnenschein le gte sich über das Festgelände. Abends 20 Uhr wurde in der Freilicht- bühne die Festl aldelegation unserer Re- verabschiedet. Dabei waren wir a l,lch ein , wenig stolz, denn der Chor des unserer Uni - versität gehörte zu den Delegierten. Freu- dig stimmten wir in den Beifall ein. denn- wir glauben, daß diese Jugendfreunde upsere Un!i. versität, und damit unsere Repu- blik v..:-ürdig vertreten werden. 'A,nschIießenii el : lebten ' wir gemeinsam rn , it ' den ein großes Kultur- ! progt , amm mit vielen ' bekannten Künstl er n 1.!nter der Ceitung von H einz Quermann. Im Quiz der 20 000 gewahnen Medizin- I des I, ' Studienjahres je eine Ur- laubsre:ise in der DDR bzw, in die CSSR. 'In bester S timmung verließen wir di e und begaben uns wieder auf den Weg : zupück in unser Lagler, In Kremmen wurden wir Medizinstudenten ' der PädagogUschen Hochschule Potsclam abgesetzt und sollten von hier e:in,em anderen Fahrzeug abgeholt w.erden: Aber , - einsam ! und verlassen saßen wir n achts 1 Uha: in · Kremmen, Nach ku, rzel ' überlegung machte sich der größte Teil von uns auf den W,eg. Unsere groß- at:tige Sbimmung, die wir von der Berliner Veranstaltung mitgebracht hatten wurde nicht gemindert. Mit Gesang legten: wUll." die über 20 km bis zum L ager zurück. Hi er sid1 dalf gute Zusmnmengehörig- \ keitsgefühl zwischen allen St udenten; das Luch hat eine feste Gemeinschaft gebildet. W ,j' l' alle liefern unseren bestmögJlkhen Bei1n:a.g, zur Stärkung unserer Republ ik und zur Sicherung des Friedens d en Be- zirk Potsdam zur Milchader B edirus und g' anz Berl!in zu einer Stadt des Friedens zu · machen. Klaus-PetE.'r Enke, Medizin IIZJ2 In memo ,ri am Professor Dr. h. c. ' Franz : Prof. ' Dr. Bohner, Prodekan der Phllo-, . sophischen Fakultät, übermittelte der Witwe des am 27. ' Juli verstorbenen wel'tbekannten Dirigenten Nationalpreis· . träger Prof. Dr. h. c. Franz Konwitschny ein Beileidsschreiben. in dem es' heißt: "Die Philosophische Fakultät der Karl- Marx-Universität Leipzig spricht Ihnen zum Hinscheiden Ihres Herrn Gemahls die herzlichste Teilnahme aus. Die Fa: kultät wird ihrem hochverehrten Ehren- doktor ein bleibendes Gedenken bewa,!1. ren im Bewuß'tsein, daß er nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein gro- ßer Humanist gewesen ist/' Die Philosophische Fakultät hatte Pro- fessor Konwitschny anläßlich der 550- lahr-Feier der Karl-Marx-Universität im Jahre 1959 die Ehrendoktorwürde ver- Ii.ehen . . . .

besuch:te Studenten in Sommerlagern - archiv.uni … · waren in freudiger Erwartung. In Bedin wurde unsere frohe Laune etwas g,edämpft, denn wir wurden mit einem Wolkenbruch empfamgen

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I

Far die Wissensmalt, die dein Sozialismus dient!

I '

ORGÄN~DER,.SED-PARTEILE·ITUNC DE'R 'i<.ARJ.:- MARX- UNlVERSJT)tT

6. JAHRGANG, NR. 31

"Rektor besuch:te , , .

, . , Studenten in Sommerlagern

Fora in Freiroda und' Böhlen zum nationalen Dokument

und zu unseren ökonomischen Aufgaben ,

Der Rektor unserer Universität, Prof. Dl'. Dr. h. c. Georg Mayer, 'besuchte am Mitte wach voriger Woche die Veterinärmedizin­und Landwirtschaftsstudenten, die ihr dreiwöchiges Sommerlager zur Unterstüt­zung der ' guten genossenschaftlichen Arbeit In Freiroda und den umliegenden Dörfern des ' Kreises Delitzsch aufgeschlagen haben.

'Bedeutung' des Nationalkongresses und l"tOb unsere Verantwortung hervor, für die Stärkung unserer Republik erhöhte Lei­'stungen Zu' vollbringen.' Außerdem beant.~ wortete der Rektor u. a. Fragen der Stu­denten und Einwohner zum Abschluß des B'riedensvertrages und dessen Auswi1;kung auf 'die Lösung der Westberlinfrage sowie zur Rolle der Deutschen Friedens-Union in Westcleutschland.

Am Tage darauf besuchte der Rektor die gegenWärtig- im Kombinat "Otto Grote­wohl", Böhlen, arbeitenden Medizinstuden~ ten des H. Studienjahres. Auf einem Forum beantworteten er sowie der kauf': lTIänni&cI)e' :Qirektor Q'es K0mbinats, br, ~lünke, und Arbeit,sdwektor BI': Humme} Fragen zum , nationalen Dolrument und zur Arbeit des Kombinats. Der Rektör überzeugte sieb davon, daß die Studenten hier gute Leistungen vollbringen, aber andererseits auch Viel von den Arbeitern lernen können.

LEIPZIG, 2. AUGUST 1962 , ! f 1

, ' J

Kurz vor Beginn Forums in Freiroda im Kreis Delitzsch: Rektor P.rof. Dr. Dr. Mayer unterhält sich mit , Veterinärmedizinstudenten. Foto: Bellmann ,

PREIS 15 PF

Der Rektor, der yon Prof. Dr. Dr. Kalb, Direktor des Veterinär-Physiologisch-Che-' mischen Instituts, von Dr, Horst Schröder, Wissenschaftlicher Assistent am Institu t für Sonderkulturen der Landwirtscha~t­lichen Fakultät, und Werner Schlegel, Oberassistent an der' Abteilung l.'4arxis­ll1~s-Leninismu~ der Veterinärmedizini~ sehen fak.ultät, ' sowie dem Ersten Sek!'e­tär der ' FDJ-Kreisleitung, Hans Poersebke, begleitet wurde, war Gast eines Forums in Freiroda, zu dem die Studenten ge­meinsam mit dem Gemeinderat und dem Ortsausschuß der Nationalen Front die Dorfbevölkerung eingeladep hatten. Absicht des Forums war, die breite Aussprache über die Probleme unseres nationalen Kampfes zu unterstützen. Dabei

·standen die Probleme der LPG im Mittel­punkt.

In seiner Ansprache an die Dorfbevölke­r ung und unsere Studenten würdigte Prof. pr. Dr. Mayer ausführliCh die historische

., I

Gespräche mit argen~inischen

. Un~ nach der Arbeit Entspannung beim Volleyballspiel. Auf unserem Bild aus dem ' Rhin-Havel-Luch die Physikstudenten Fritsch, Lippol~ . und Kuntsch.

Fot<i>; Tempel

·,Helsinki~·F ahre'ln , KREIS EILENBURG Studenten' der Wirtschaftswissenschaft­

lichen Fakultät führten zusammen mit der In einem Klubraum des Wohnheims

Nürnberger Straße trafen wir mit argen­tinischen Studenten der Festivaldelegation zusammen, die bis wenige Tage vor Be­ginn der VIII, Weltfestspiele in Leipzig

weil te. · Han,i Pder~chlfe, ,Erster Sekretär, der FDJ-Krei~lei~ung, 'begaf1n die FI'age~ zu beantworten : "Welchen " Einfluß haben, die' Stuqerlten auf 'die y:erwaltung 4~r. Universitat?" "Wie wurde die Hochsthul~ , reform 1951 durchgeführt? '" Dabei erklärte er unseren argentinischen 'Freun:den den ' Einfluß der FDJ auf das Hocl1schulweselJ unserer Republik. .,

Interessiert befragten wir . dann ,die Jura-, lVledizin- und Philosophiestudenten nach ihrem Land und den Bildungsmög-· !ichkerten. In Argentinien ' gi'bt' es' einen Studentenbund, der um aU die Rechte r kämpft, die uns die HOchschult'efoFm schon ! 1951 brachte. "Die Laboratorien gehören einigen ' großen Konzei'nen, die ;{uch die ,

Forschung diktieren. Und der Absolvent Dorf jugend in den Gemeinden Mörtitz und Gotha Jugendveranstaltungen durch. In

muß sich selbst nach, dem Studium den Liemehna hielt der nordrhodesische Freund Arbeitsplatz suchen", berichtete Horatio

i BidFJ.er. "Bei deI>' Arbeitslosigkeit in unse- Malipa vor LPG-Mitgliedern einen Vortrag i rem Land ist das schwer. 'Die ' Zahlen aus über die Landwirtschaft in seiner Heimat. ! unserem Staatshaushalt .. s;~d sehr ~uf- In Schnaditz gestalteten die Wifa-Studen-

~. a ten eine Wandzeitung zu Fragen dh Ar-i schlußreich", ergänzte die Philosophiestu- b'eitsorganisation in der LPG, d,en!1n Celifl - Lazarorsky. "Während die lYlilitärausgaben , um 3.2 Prozent stiegen, RHIN-HAVEL-LUCH ~:~"der Universitätshaushalt um ein Pro- Die Freunde ' der Seminargruppe 9 der

Juristenfakultät in Kemmen haben,sich das , Leider -war die Zeit· mit den argenÜni- Ziel gesetzt, in der LPG vom Typ I die

seI:ien Studenten v'ie!' zu schnell vergangen. A':rbeitsordnung durchzusetzen. Die Semi­Zum , Abschluß sagten sie' uns: "Wir ver- nargruppim 1 und 2 wollen die " Jugend­sprechen, daß wir zu Hause von dieser lichen, die in der LPG des Ortes arbeit!!l1. Begegnung, und 'alles über die DDR er- fi!ir die FDJ gewinnen und. eine · FlDJ-

zä~en we~deri." Catherme , Herrmann • Grundeinheit gründen, währenq <;li.e Ge­schichtsstudenten die FDJ-Grundeinh it

In· «;I~r 'Wuhlhe'id.e: 'dabeigewesen des Nachbardorfes betreuen wer'den.

KREIS DELITZSCH Die Veterinärmedizinstudenten, die ihren

Studenten sommer in Schladitz verbrach_ te'n, gründeten in der LPG eine Brigade zum ständigen Einsatz für Meliorations­arbeiten auf dem Weidegelände. Die Mit:­glieder der Seminargruppe lII/5 errichteten in der LPG Zwochau im Rohbau einen Läuferstall.

Ein~ Woche Arbeit im Luch w.ar vergan­gen. ll'rach den Tagen ans-trengJender Arbeit im Graben, im Wald oder auf den Feldern der umliegenden la-ndwirtschaftlichen Pro­duktionsg.enossenschaften erwartete uns eine überraschung: Drei ' der besten Freunde eines jeden D.agers konn~n zur Vel;abschiedung der Weltfestspieidelegation nach Berlin fahren . . ..

Am Sonnabendnachmitta,g fuhren wir mit dem LKW in Richtung Berlin los. Alle

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waren in freudiger Erwartung. In Bedin wurde unsere frohe Laune etwas g,edämpft, denn wir wurden mit einem Wolkenbruch empfamgen. Doch kurz vor unserer Ankunft in der Wuhlheide ließ der Regen nach. une strahlender Sonnenschein legte sich über das Festgelände.

Abends 20 Uhr wurde in der Freilicht­bühne die Festl aldelegation unserer Re­pub~<il\: verabschiedet. Dabei waren wir al,lch ein , wenig stolz, denn der Chor des LoU!is-Fürnb~g-Elmsembles unserer Uni­versität gehörte zu den Delegierten. Freu­dig stimmten wir in den Beifall ein. denn­wir glauben, daß diese Jugendfreunde

upsere Un!i.versität, und damit unsere Repu­blik v..:-ürdig vertreten werden.

'A,nschIießenii el:lebten ' wir gemeinsam rn,it 'den Del~g,ierten ein großes Kultur-

! progt,amm mit vielen' bekannten Künstlern 1.!nter der Ceitung von Heinz Quermann. Im Quiz der 20 000 gewahnen Medizin- I

stude~ten des I, ' Studienjahres je eine Ur­laubsre:ise in der DDR bzw, in die CSSR.

'In bester Stimmung verließen wir die V~ran<staltung und begaben uns wieder auf den Weg : zupück in unser Lagler, In Kremmen wurden wir Medizinstudenten uZ:d , ~rep'nde 'der PädagogUschen Hochschule Potsclam abgesetzt und sollten von hier m.i~ e:in,em anderen Fahrzeug abgeholt w.erden: Aber , - einsam ! und verlassen saßen wir nachts 1 Uha: in · Kremmen, Nach ku,rzel' überlegung machte sich der größte Teil von uns auf den W,eg. Unsere groß­at:tige Sbimmung, die wir von der Berliner Veranstaltung mitgebracht hatten wurde nicht gemindert. Mit Gesang legten: wUll." die über 20 km bis zum Lager zurück. Hier b~wies sid1 dalf gute Zusmnmengehörig-

\ keitsgefühl zwischen allen St udenten; das Luch hat eine feste Gemeinschaft gebildet.

W ,j'l' alle liefern unseren bestmögJlkhen Bei1n:a.g, zur Stärkung unserer Republik und zur Sicherung des Friedens den Be­zirk Potsdam zur Milchader Bedirus und g'anz Berl!in zu einer Stadt des Friedens zu · machen.

Klaus-PetE.'r Enke, Medizin IIZJ2

In memo,riam Professor Dr. h. c.

'Franz ~onwitsc"ny : Prof. 'Dr. Bohner, Prodekan der Phllo-, .

sophischen Fakultät, übermittelte der Witwe des am 27. ' Juli verstorbenen wel'tbekannten Dirigenten Nationalpreis· . träger Prof. Dr. h. c. Franz Konwitschny ein Beileidsschreiben. in dem es ' heißt:

"Die Philosophische Fakultät der Karl­Marx-Universität Leipzig spricht Ihnen zum Hinscheiden Ihres Herrn Gemahls die herzlichste Teilnahme aus. Die Fa: kultät wird ihrem hochverehrten Ehren­doktor ein bleibendes Gedenken bewa,!1. ren im Bewuß'tsein, daß er nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein gro­ßer Humanist gewesen ist/'

Die Philosophische Fakultät hatte Pro­fessor Konwitschny anläßlich der 550-lahr-Feier der Karl-Marx-Universität im Jahre 1959 die Ehrendoktorwürde ver­Ii.ehen . .

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Führender Albanologe Prof. Lambertz 80 Jahre

Herr Dr phll MaxImIlIan lo mbertz. Professor emeritus tur vergleichende Sprachwissenschaft on der Karl-Marx-Umversltot feierte om 27 Juli 1962 semen achtzigsten Geburtstag. Der Jubilar korln auf eUle Vielseitige und kon­lentnerte Totrgkelt als Forscher.f und Lehrer zu­ruckbl,cken • Seine weltgespannten Forschungen auf dem Gebiet der Indoeuropolstlk, mit denen er Sich In die große T rodltlon der Lelpzlger Sprach­~Issenschaft einreiht, konzentnerten Sich ouf die klassischen Sprachen und auf die albam· sche Sprache Auf dem Gebiet der kiossI· schen Philologie rogen sem beruhmt geworde· ner Aufsatz uber griechische Sklavennamen und seine Mitarbeit om The!:iaurus Ilnguoe 10· tmoe hervor Seme Vorlesungen uber die klas· sischen Sprachen Sind allen seinen Harem In

lebhafter und dankbarer Erinnerung Im Zen· trum seiner wissenschaftlichen Totlgkelt sten. den die Forschungen zur Albanologle Herr Prof. lambertz Ist der fuhrende Albanologe Deutschlonds

Albanische Dialektologie, SpezlOlfragen der Grammatik und LeXikologie Sind ebenso Gegenstand seiner Forschungen wie VolksepIk, Marchenlite ratur und Literaturgeschichte AI. banlens Bereits wahrend seines Wlrkens Im osterre ich ischen Schuldienst war Herr Prof, Lombertz a ls hervorragender Albanologe be. kein nt Deshalb wurde er 1916 als emzlger aus­land,scher Sachverstandlger 10 die "Litera rische KommiSSion' In Shkoder berufen , der die Auf­gabe ubertrogen wa r, e/J1e einhe itliche albani­sche Schnftsprache' zu schaffen Prof- lambertz war maßgeblich an der KodifiZierung der Or­thographie, Orthoepik und Grammatik de r neuen alöanlschen Schnftsprache bete rllgt Auch praktische Handbucher zur albanischen Sprache und Chrestomathien wurden von dem he rvorragenden Gelehrte n he rausgegeben 1948 erschien In zwei Banden sein olbanlsches Lesebuch mit der Emfuhrung '" die albanische Sprache

Herr Prof. lambertz Ist eine mit dem gesell. schofthchen Fortschritt verbundene Personhch­kelt Von 1912 bIS 1938 wa r er Mitglied der SOZialdemokratischen PartelOsterrelChs und des Verbandes sOZIalistIscher l ehrer, was mit zu seiner Entlassung aus dem Schuldienst 1938 fuhrte

Als Mitglied der KommunistIschen Portel Deutschlands, spater der SOZialistischen Ein­heitsparte i Deutschlands, stellte Prof la mbertz nach 1945 seme Kraft dem WIederaufbau zur Verfugung und Wirkte In de'h Jahren 1945/46 als kommissanscher Leiter der Fremdsprachen­sch ule und al s Rektor der Helmholtz-Ober· schule In LeipZig .

Nach semer Berufung an die Unlvers ltat leipZig 1946 als Professor fur vergleichende SprachWissenschaft und Direktor des Indoger­manischen In stituts Widmete er Sich voll dem Aufbau des Instituts, auch noch nach semer Emeritierung biS zum Jah re 1957 Er erwarb SICh als Dekan der damaligen Padagoglschen Falusltat große Verdienste um die Durchset­zung der demokratischen Schu lreform In der DDR

Fur seme hervorragenden leistungen wurde er von der Regierung der DDR mit der Verlei­hung des Vaterland Ischen VerdIensto rdens 10

Silber und von der Volksrepublik Albanien mit der Verleihung des Bannerordens geehrt

R. R.

Für friedliche Nuljung der Physik

Zum 75. Geburtstag von Prof. Hertz Professor Hertz kann auf eine longe und

erfolgreiche Forschertatlgkelt zuruckbllcken, deren Anfang mit dem Begmn der sturmischen EntWiCklung der Quanten physik zusammen fallt Er selbst hot wesentliche Entdeckungen auf diesem Gebiet gemocht die grundlegend

J~ fur die moderne PhYSik smd Die zusammen mit James Franck durchgefuhrten Elektronen­stoßexperImente Sind langst fester Bestandteil

NQ der lehrbucher uber AtomphYSik geworden Hertz erhielt zusammen mit Jomes Franck fur die Untersuchung und Deutung dieser Er­scheinungen den NobelpreiS fur PhYSik 1925 Von seinen weiteren Arbeiten/ Ist besonders die Isotopentrennung durch Oasdlftuslon liervor­zuheben

Oie wIssenschaftlichen leistungen von Prof Dr. Hertz Sind onloßIJch der zahlreichen hohen Ehrungen schon löfter ousführllch gewürd igt worden. Erst kurzlIch erhielt Gustov Hertz 10

Anerkennung seiner hervorragenden wissen­schaftlichen Verdienste und semes e rfolgre i­chen Wlfkens on der Korl-Marx-Unlversltat die Ehrendoktorwurde der Mathematisch-Natur­wIssenschaftlichen Fokultat

Als Prof Hertz Im September 1954 aus der SowJetunion zuruckkam, fo lgte er einer Be­rufung zum Direktor des PhYSikalischen Insti­tu ts an unserer Unlversltat Er ubernahm selbst eine kleine Arbeitsgruppe, die Sich mit Fragen der FesVe"orperphyslk beschaftJgt hatte

Ich e rlO nere mich noch recht gut a n metne Dlplomprufu ng In AtomphYSik, die zufalhg die e rs te Prufu ng war, die Prof Hertz In l eipZig abnahm Die verbindliche Art, aber atlch die oflgmelle oft uberraschende Fragestellung sowie das Stre ben noch erschopfender Klo­rung de r Zusammenhange bhe ben stets kenn­zeichnend fu r Prof Hertz. Seine Fragen Zie lten nicht auf totes LehrbuchwIssen ob, sondern drangen, anknupfend a n die Dlplomorbelt. schnell biS on den Kern der Probleme vor

Dieses rasche Erfassen des Wesenthchen hat Prof Hertz m Jungeren Jah ren durch die kom­plizierten Erscheinungen der Gasentladungs\. phYSik - von der man fruher scherzhaft sagte, man kcmne ebensogut das Knorren einer Tu r untersuchen - ebenso SIcher durchfinden las­sen wie spoter durch dIe HalbleiterphysIk , die longe Zelt drastiSch als ,Physik der Dreck­effekte" bezeichnet wurde

Prof He rtz außerte bel Beginn seiner TOhg. kelt am Insti tut den Wunsch, selbst Wieder Experimente auszufuhren und heß beim lnstl. tutsneubau In seinem Arbei tSZimmer die ubhche laborscha ltta fe l anbringen Die starke Inanspruchnahme durch die TatJgke.t In der Deutschen Akademie der Wissenschaften, ols Vorsitzender des Rates fur die friedliche An­wendung der AtomenergIe und Im Vorstand der PhYSikalischen Gesellschaft rn der DDR hoben es Ihm niCht ermoghcht, dIesen Plan zu verwirklichen Doch nahm er regen Anteil an den Unters4chungen In semer Abteilung und war stets bereit, seme Arbeit zu unterbrech~ n, 11m Interessante Experimente verfolgen zu kan­nen - Unter seiner leitung war aus der klei­nen Arbeitsgruppe ba)d eine große selbstan­dlge Abtedung om InstItut geworden Die Ar· belt wu rde ouf einige Fragen der Festkorper­phYSik ausgerichtet, doch ließ Prof Hertz sei nen ASSistenten stets Viel Spielraum, um e ige­nen Ideen nachgehen zu kannen

Prof Hertz hot Sich gegenuber phYSIkali ­schen Fragestellungen, die ous de r Pr-Q )/Is herangetragen wU/den, sehr aufgeschlossen gezeigt So hat er Sich om Ende seiner Lehr tatlgkelt auch darum bemuht, ein konkre tes Ziel fur d ie weitere Arbell seiner Abteilung festzulegen, dos d ie Anwendung der ge)'Von­nenen Erfahru ngen und die Ausnutzung der wertvollen Gerote fur ei n modernes Far sch ungsgeblet der Ha lb leite rphysIk ermogllcht Durch den Abschluß eines großen Vertragsfor - ----------1Jnivers,tätszeitung/ Nr. 31, 2. 8. 1962, S. 2

schungsauftroges wurde auch außeri lch eine fe ste VerbJndung mit unserer Helbleltknndu­stne erreICht

Ne ben der Betreuung der Farschu ngseuf· geben hat Prof He rtz biS zu seiner Ementle­rung eine zwelstundlge Vorlesung uber Atom­phYSik gehalten Sie beruckslchtlgte auch die modernen Entwicklungen IU nd vermittelte elOen seh r guten Einblick Jn die Methoden und Er· gebnlsse der Atom- und KernphYSik Die Fulle des seit den Expel'lmenten von Franck und Hertz angehauften Wlssenssfoffes heß es Je· doch oft nur zu, die WIChtigsten ErgeWlISse kurz zu sch ildern. so doß eine IntenSive Mit­arbeit der Studenten e rforaerllch war Dies mag dazu beigetragen haben, daß Prof Hertz noch den "Grundlagen und Arbeitsmethoden der Kem physlk" on die Herausgabe seines , lehrbuch der KernphYSik" ging Prof Heitz hot auf die Abfassung der Kapitel selbst gro· ßen Einfluß genommen, wie er auch Immer Wert auf eine klare" unmlßvf!'rston dhche Dar­ste ll ung In Dissertationen, DIplomarbeiten und Veroffentlichungen legte Das l ehrbuch wlfd In Kurze mit dem Erscheinen des dritten Ban­des abgeschlossen vorliegen

Wenn hier In eller Kurze da s Wirken von P~of. Dr G Hertz unter dem GeSIChtSWinkel semer Arbeit am PhYSikalischen Institut geschil­dert wurde, so dorf daruber hlnous sein Wir­ken In der Öffentlichkeit und 10 den Fachgre· mlen ntcht vergessen werden Es soll hier nur daran ennnert werden, daß Prof Hertz zu den 14 fuhrenden PhYSikern der DDR gehorte, d ie SICh mit einem Aufruf on die OffentJlchkelt wandten, auf deutschem Boden keine Kern­waffen zu dulden und erklorten, daß kein For­scher," der DDR aufgefordert worden 1St. Sich on der EntWICklung und Erprobung von Kern­waffen zu beteiligen Dies ISt Immer eines der vornehmsten Anliegen von Prof Hertz geblie· ben Allen Beteiligten Wird seme letzte ein­drucksvolle Vorlesung In Erinnerung bleiben, 10

der er d ie Grundlagen der Uranspaltung be hondelte und zum Abschluß olJf dIe Gefahren der atomaren Aufrustung und die großen Mag­hchkelten emer friedlichen Anwendung der Atomenergie hinWies Er ermahnte seme Stu­denten und Zuhorer, nicht fUI die Vernichtung, sondern fur eine gluckllche Zukunft der Men~c:hhelt zu arbeIten

Seine Mltarbelt~ r werden SIch stets dankbar der Jahre ennnern, die 51 e unter der Leitung eines so bedeutenden Wissenschaftlers der alteren Physlkergenera hon o rbelten konnten

Dr. eh. Klelnl

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" Systematische Auswertung der Sowjetwissenschaft

In Jhren letzten Beratungen haben Sich dIe MItglieder der KOlmm sslOn Forsch ung der Gewel'kschalt WIssenschaft beim Be­Zlrksvonstand das FDGB ~elpzig emgehend rrut der Auswertung der SowJetwIssen­schaft befaßt

Die an manchen InstItuten unseier Karl-Matx-Un1versitat besorgten überset­zungen sowJetischel Fach buchel ms Deutsche leichen naturJlch fli cht aus Es Ist notwendIg, emenselts das Sprachstu­dlUm bel den Wlssenschaftlel n und Studenten systematisch zu betrelben, andel el'selts abel d1e e Inschlaglgen Fach­blbhoglClp.hlen , d ie unsere Blbl10theken meist besitzen ~(VOI allem ctie Umversl­tatsbl bllotiliek 'Und zum Teil auch dIe Deutsche Buchel el LeIPZig), zu verfolgen

Es 1St durchaus von großet Bedeutung zu Wissen, wo und an welchen Instituten dIe meIsten SOWjetischen VeroUenblichun­gen auf eInem bestimmten SpeZlalgeblet erscheinen, und von wem sie vertaßt wer­den D,es edelchtert dIe Anknupfung per­son!ichel Kontakte auf d em Wege der Kol'-

I

tespondenz und gegenseItige!" Besuche, a.uch konnen Studlenlelsen erfolgrelCher und ploduktivel ausgewertet weIden Da­dUlch 1St es auch moghch , dle Plane I m StudIenreisen und langele Aufenthalte In deI SowJetumon ko nkr etel zu gestalten

Ern 1 elches Mateual bietet zum BeIspiel dIe wochentl lch €rschemend e sOWJetische Blbhographie der Zeltscl1tlftenaufsatze, dIe t hematiSch gegl,J.edert 1St und elßen überblIck ubet" dIe LIteratur a uf emzel­nen Gebieten enthalt Es wlld Von Nutzen sem , unseren Wlssenschaftleln ln emem kleInen Leitfaden, de r spatestens Ende dIeses Jahl es vorbegen und 10 Zusam­menarbeit a uch mlt der Bngade .. Auswer­tung der SowJetwlsseThSchaft" beim Hoch­schulvorstand deI Gesellschaft fur Deutsch-SOWjetische F reundschaft e ralbel­tet werden soll, dIe verschledenen Mog­hchke lten deI Ollen tl el ung Ubel dle SOWJetische wnssenschaftliche Produktion zu erläuteln Es sollte auch daran gedacht werden, ubet wIchbge sOWJetIsche PublLw kationen zu beuchten

I Dr. habil. E. Elchler

Praxisnahe Verteidigung Von der 3. Hochschulwoche für Lehrer

Zu emer fruchtbaren Verbtndung ZWI­schen Umversltat und Schule kam es Im Rahmen der 3~ Ho~~chulwoche fur Le hl"el gelegen thcJ1 'der Verti~"dlgung deI DISserta­tion deI Wlssenschafthchen ASslstentm am Institut fur Anglistik: und AmerIkamstlk Rosemane Glasel. Die 45 Kollegen Eng_ lJschlelu:el, dIe an deI akademIschen WeI­telbIldung teIlnahmen, haben dUlch die Embezlehung dei' VertetdIgung In Iht Al­beI tsprogl'amm mItgeholfen, den akademl­sehen Vorgang einet DlssertatlOosverteldl­gung a uf eine neue Ebene der Ver bmdung von TheorIe und PlaxlS 1m Fremdsprachen­unterucht zu he ben Dre Thematik "Ent­wIcklungstendenzen 1m poh tlschen W Olt­schatz deI englisch-ameukaOlschen Gegen­waItssprache" beachteten SIe als fu r Ihl e Quahflzlerung besondels geeigne t

Sehr erfreulich war auch, daß gleich der erste Beitrag zur DlskusslOn von einet KoI· legm aus deI SchulpraxIS angemeldet wurde, SIe gab wertvolle Hmwelse auf

• MoghchkeLten emel praktischen Auswer­t ung der beach tlIchen wissenschaftlichen. Leistung der l\.sslstenbn überhaupt 1st zu hoUen, d<lß dIese erste Wu kung dC,J: ArbeI t

j. der Assisten hn Glaset lTI dIe BU:lte< der PraXIS hinem moghchst sehnen Ihle Fort­setzung In eIner auch deI PI aktlschen LeXI_ kographIe fOldellIche n PublIkatiOn finde t Zu der gegluckten Vel bmdutlg von Theone und PlaxlS Im besonderen Falle deI Vel· teldIgUng emer phIlologischen DIssertatIOn durfen Sich die an deI L ehraus- und ·fort· bildung beteIligten InstItutIOnen, das Insh­tut fut Angüstlk und Amenkamstlk sowie dre betreffende FachgI uppe In deI btel­lung Untell'lchtsmethQdlk am Institut tur PadagogIk, mit gutem Gr unde begluck_ wunschen In eIne i' schonen Emhelt 1hler zuletzt gleichgelIchteten AnlIegen wurde von Ihnen der meist noch enge lem aka­demIsche Rahmen Ihle1' Bemuhung bel der AusbLldung unsel el Lehrel gesprengt

Dr. Hcrbert Kuhn, Dozent am InstItut fut Padagogtk

Teilnahme am wissenschaft­lichen WettbewerJ:)

Vor erDIger Zelt wurde vom Rektor un­serer Un :versltat der Wettbewerb "Neue Eigebmsse bel der schopteuschen Auswer­tung der 80wJetwissenschaft und Ihle Be­deutung fur das JewellIge StudIengebiet SOWIe fur die' sozIabstische PraXIS" ausge­schrIeben Von uns, den Freunden aus dem 1 StUdienJahr de r Jurls tenfakultat, be­schäftigte SIch aus Jeder SemInalgruppe ein FLeund speZiell mIt dIeser Aufgabe DIe Unterstutzung der Wissenscbaftlei w urde uns zugeSIchert Genosse Becher leistet uns bel unseier ArbeI t eme große Hilfe \\1"11' beschlossen, eme KollektivarbeIt zu Wlrt4 schaf tsfragen und staa tlIcher Leitungs­t atigkeIt zu schr~Iben mit dem Thema

"Die wachsende Vergesellschaftung der PloduktlOn beuTI Aufbau des SozIahsmus In dei DDR - dargestellt an den BeZIe­hungen ZWischen Bau- und Baus toffindu­stlle 1m BeZlrk LeIpZIg"

Zuerst studIerten Wn dazu Wel ke der KlaSSIkel , um em klal es BIld ubel den P rozeß der Vergesellschaftung z.u el hal­ten Auch auf bereIts ubeisetzte /Bucher und ArtIkel sowJetIschel Autol en konnten W ll uns stJtzen DIe gewonnenen Erkennt­ntSse festlgten W1r m DIskUSSIOnen

Als nachste Etappe uberset;..o:ten wn' eImge Al bkel aus sOWJetIschen Zeltschl l(­ten und aus dem sO\'VJetlschcn Lehlbuch "P oiltisdi e ökonomIe des SOZIalismus" dle Aufgaben zu unsel ern Thema enthIelten

Daran wud SIch dIe UnterSUchung In deI PlaXJS anschlleßen WIr werden Betnebe deI BaustofivelS)Igung aufsuch en, um uns uber den Stand del BeZIehungen zu den Baubetueben zu mformlelen

Nach dlesen VOlarbelten werden WIl'

alle Erfa hrungen zusammenfassen und dIe Albelt formuheren Es 1St unser ZIe1, als ErgebnIS der ArbeIt elmge wemge Vor­schlage zur Verbesserung deI" staatlic.hen Leitungstatigkeit und der Baustoffplanung

zu machen Wenn unsere ArbeIt beendet 1St, wud SIe vom gesamten StudIenja hr ausgewer tet , Uns bereitet dIe Arbeit sehl/' v~el Breude Sie hIlft uns, dIe RUsSIschkenntmsse zu el­weltein. nchhg an die AusweItung sowJe­tIscher FachzeItschriften hel anzugehen und tIefer !I.n ein besbmmtes wIssenschaftlIches Ploblem emzudungen

Studenten des 1 Stmhenjahres d er Jurlslenfa.knltat

"Banner der Arbeit" für Prof. Kurt Hager

Dem KandIda1Jen des P olitbUl os und Sekretal des ZenttalkomI!ees Prof Kurt Hager wurde a nläßltch semes 50- Geburts­tages der 01 den "Banner der Arbel t" Vel­liehen Er elhlelt die AuszeIchnung 10 A n· erkennung semel' große n Verdienste beim Aufbau des SOZ1al:ismus~ vor allem bel der EntwIcJdung deI sozlal1sruschen Hoch­schulen und des VolkSbIldungswesens In der DDR

Die UmVeI sltat6-Palte.i)eltung ubet-ml tte1te Genossen PlOf KUl·t Hagel' zu seInem 50 Gebul tstag ei n Gluckwunsch­telegI'lamm, In dem es heIßt

'IDle Pal teIlel't ung und die ganze Paltel­orgamsatlon an deI' Katl-Maq'x-Umvelsttat wls.sen dIe Hüfe zu schatzen. die Deme An~ leitung und Deme Hmwelse uns gaben, um die Polrt lk der PaI tel In unserem BereIch 1'lchtJg zu verWIrklichen Hautig bist Du pelsonlIch an unseiel Umvers:ttat aufge­treten und hast Genossen und ParteIlosen die PollJ.bi.k der Parte! erlautert Deme legelmaßlgen Vortlage 1m MarXistischen K olIoqwum haben große WIlkung auf dIe EntWIcklung des Bewußtsems unSeler par­teIlosen Wlssenschaftler ausgeubt Fur all das danken WJT Dl!r ganz besonders "

Vom 8. (internatio­nalen Krebsfor­schungskongreß

in Moskau Der 8 InternatiOnale K iebsfollschungs­

kongreß wal mIt 500 Teilnehmern aus fast SIebZig LandeIn das b-Ishel gl oßte Wissen­schaftlIche FOI um zu diesem SpezIal­thema

E;xpel'nnenteJle FOlschungen uber das Problem del BIOlogIEl d ei KI ebszelle war das Thema dei Berichte von Wlssen­schaftlern aus der So\vJerumon, den USA. aus Chma, Schweden, Rumamen und an· de ren Ländern

Viren als Krebserreger "Die rneJ.sten auf naturlichem Wege ent­

standenen bösartIgen GeschwUlste bel TIe­ren ruhten von VIren her", elklarte der sowJetIsd1e Kl ebsforscher, Prof L ew SI1-bel, auf dem IntelnatlOnalen Krebskon­gIeß "Es Ist ka.um anzunehmen. daß bos­a r tige Bildungen bel Menschen e ine Aus­nahme waleg" Plof SIlber betonte, daß die Vu'entheolle noch VIele e mander wlderspl echende Gedankengange enthalt K lar selen den Forschein abel dIe Fra­gen, dIe beantwOl tet weIden m ussen, um zu ~ ent:schelden, ob em Virus der Klebs­en eger 1St

Prof Alnold Glaff, DDR, verbat dJe AnS'lcht, d aß dIe Hypoth ese vom Vll us al.l) Ursprung der Geschwulste bel Menschen I$chon bald Ihl e Bestatlgung finden wud. EID BeweiS dafur selen Ex peumente des sOWJetischen Wlssenschaftlels PloI Bel­gOlz, dem es gelang. dUI ch eIn zellen loses FIltrat eIner menschlichen Geschwulst bel Tieren Leukamle hervOtzUlufen

Erfolge in der Entwicklung von Krebspräparaten

W ie Plof Lallonow, UdSSR, VOI Plesse· vertretern erklal'te, smd m den letzten Jahlen von den WIssenschaftleln allel Lander gewIsse Elfolge 10 d er EnhV1ck­lung von Piaparaten zur Bekampfung deI furchtbalen Kl ankhelt erzielt worden Zur Zeit gIbt es rund 30 s<>lcher MIttel LeIdet WIrke Jedes Prapalat nUI a uf wemge1

meIst sogar nur elne Form des Krebses Fur Viele Geschwulstklan khelten, z :s Magenktebs, gJ.bt es noch keme Plapal ate, betonte Plof Lanonow

Prof. Khanolkar: Krebs Wird noch

in di«;lsem Jahrhundert bezwungen "Als WIssenschaftlei , deI der KI ebs­

bekampfung Jahrzehnte .semes Lebens wldmete, glaube lclI , daß dIese Krankhel t r estlos bezwungen werden WH d, und ZWat noch Jn diesem Jahrhundelt", elklarte dei PlaSlcent der Internationalen Velelmgung gegen Klebs, Pro!. Khan<>lkal (Indien) den Korrespondenten der Z€lrung "Medl zmsk l Rabotmk" ", In den letzten J ahren haben w ir VIeles uber dIe Leben5tatlgke~t dei Zelle erfahren" , fugte e l hmzu "Jetzt WIld es uns lelchtet' sem, auch d1e Gehem1n1sse der Klebsze1Je zu enthul1en" Er seI der AnSicht, betonte P lof Khanolkat , daß solche Kongresse rege1maßlg lD verschIe­denen Lande rn abgehalten werden sollten

Besuch aus Bogota Selt 24 Juli wellen Gaste von der U n J _

v er s 1 d a d L \I b r e Bogota (KolumbIen) an unseier Untversttat Zu Ihnen gehoren Prof Montana, Ptof DUl ca, belde Ökonomen, SOWIe die Absolventm der RechtswIssenschaften AhCJa G u e il el 0

Wahl end Prof Montana bIS zum 4 August unsel Gast Ist und In dieser I Zeit Ge­splache uber Moghchkelten der Zu sam· menal belt deI Um.versldad Llbre mIt del Karl-Mal x-Umversltat fuhl t, bleIbt Prof DUlca zu eInem zehnmonatjigen StudIen­aufenthalt und WIrd SIch bes)ndel's mIt der MethodIk deI Votlesungen und Semmare In PolltJschel ÖkonomIe und P hllosophle, VOI Wiegend Erkenntmstheorie, beschaUI. gen Alleia Gueu ero Ist zur Aspirantur hIer und Wild Probleme der PhilosophIe und P sychologie studIeien

DIe Raume dct Inspekhon fur Arbeits­schutz und techmsche S icherhelt und Ab­teIlung Brandschutz befinden SIch Jetzt In LeipZig C 1, Ernst~Schneller-Stlaßc 6/1, Ruf 35038

Kolloquien bieten Meinungsstreit Um die Lehr- und Forschungsmbelt zu

vel bessetn , beschloß dJe AbteIlung P oh­tIsche ~konomle des SOZialismus, 1m Fruh­Jllhrssemester emlge KolloqUIen zu PlO· blemen der politIschen ÖkonomIe des 80-z,al!slTIus durl'h7illfllhl en

1;;10 KQlloqJ.l1um befaßte SIch mIt PI'QPle­man <Jav Leltllng IqndWH t.qh~ftlJchel' pJO­duktIPnsßeno,sensc~'flen In <jel' I)DR. Be­son<Jere Be~chtung Vel'dl@nlell dab~' p,e F'.a~en deI' Schallung Stijndlge, X<>mlTIls­slonen NI' LandWlrt~l'ha! t bel !len Raten d~l' Xla'B., g,e !lonseQuenta Ay~nllt"\ln~ des PrInzI ps deI matertelIen Interesslert­helt und dIe Probleme der erweiterten Reproduktton m dl!n Genossenschaften

In Auswertung dIeses KolloqUIUms w Ulde beschlossen, der LandWIrtschaft un­nuttelbare Hilfe zu gewahl en Eme Gluppe, von Wtssenscha ftlern und Studenten or­gamslerte emen \Vettbe\\rerb nach dem Vor bIld von Albll1shof, Kq~n und Krusen­felde ID den Genossenscnaften Badrma, LbbnItz und Sausedhtz de~ KreIses Dehtzsch zur besseren Erfullung deI Pro­duktlonsplane Diese Genossenschaften zahlten keineswegs zu den besten des Ktelses, begmnen abel Jetzt auf der Grundlage des Wettbewerbes die Produk­tJonsruckstände systemahsch aufzuholen.

Auf eIDer weltelen Veranstaltung wur­den elruge Plobleme der MeßbarkeIt des Wertes 1m Soz,IalIsmus diskutiert Im MIt-1elpunkt dei DiSkUSSIon stand das Pro­blem der EI mittlung deI zur Plodukbon aufgewendeten Arbel tszel t

DIe Wu kungsweiSe deI okonomischen Gesetze un SOZialIsmus wa l Gegenstand etnel anderen Beratung DIesem Kollo­qUIum glDg elTIe DiskuSSion dE!l AbteIlung mi t Gasten aus velsduedenen InstJtuten uber eme KonzeptIOn zU! NeueraibeItung des Vorlesungsabschnittes "ÖkonomIsche Gesetze(' voraus Das Kolloqmum diente da zu, die bPI der Etarbeltung der Vor­tesung aufgetretenen inhaltlichen Plobleme zu d isku tieren und damI t uber das Sta­dium der Bel atung von KonzeptIonen hm. wegzukommen Ausgehend von der besse­I en DUI chsetzung der okonomlschen Ge­setze I m S07.lalIsmus standen Im MItte]· punlct Probleme - wie dIe Besondelhelten des obJektiven Chalakters der okonom,­schen Gesetze des Sozlahsmus, dIe BedIn­gungen fut lhre volle WIt'ksamkelt und Fragen w Ie Smd den Ökonomen beim gegenwarttgen Stand dei Forschung ,be­lel ts alle okonomlschen Gesetze bekannt?

Hel vOlZuheben Ist, daß v Lele Genosse'n des Instituts fur Marxlsmus-LenlDlsmus

der UmveIsitat anwesend walen DIese; TeIlnahme Wird dazu beLtragen, die Kon. takte ZWIschen belden Instt t u ten noch engel' zu gestalten und damit eIße Verbesserung tn Lehle und Forschung zu erreIchen DIe­ser POSItiven SeIte steht dIe germge TeIl­nahme de i InstItute und AbteIlungen der Fakultat gegenubel EIße Verbesserung der Albelt der gesamten Fakultä t kann aber nur durch die enge Zusammenarbeit aller Instttute und Abteilungen, emschheßlIch der Teilnahme an den genannten Kollo. qUlen, el reIcht werden

Dte AbteIlung Politische Ökonoml€ des SOZIalismus wud auch Im nachsten Stu4 dienJahr den begonnenen Weg fortsetzen und 'auf Ihten nachs ten Velanstaltungen solche brennende n P lobleme Wie dIe Vel ­besse) ung der InvestJtlonstaügkeIt, Flagen deI DUlchsetzung der okonomlschen Ge­setze tn der SOZialistIschen Landwlttschaft deI DDR und der neuen Etappe der inter­nationalen sozIallstIsch en Al beltstel lung auf dIe Tageso Idnung setzen WH' wollen durch die kommenden K olloQ Ulen ellel ~ chen, daß durch eIße breIte TeIlnahme von WIssenschaftlern und PraktIkel n mcht nur das wIssenschaftlIche Leben UnSleI' Faku l­ta t entWlckel1 \,>,IlId so nd€'ln gleich zeitig eIße ).mmJ ttetbcue Hilfe fut dIe PlaxlS gegeben werden kann. G. N.

\

I

ZWIschen den Baumen und Buschen der Malschnelsttaße leuchten dIe hellen Ge­baude der Studenten wohnstadt hel vor Wollte man aber noch vor wel11gen Tagen m d ie Behausungen gelangen, so mußte man dutch Ihohes Gestrupp, und mcht seI· ten ließen dIe Strumpfe dUl ch dle zahl­reichen Disteln Ihr Leben

Wege und Straßen mußten gebaut wel·_ den So schlugen dle Journabstlkstudenten und die zukunftIgen Lehrer fur Geogr afie. Deu tsch Enghsch sowIe d ie Dlplon.liAng­lIsten fur zehn Tage Ihre Zelte In del Malschnerstraße auf

Die Schatten sucher Uberall Sieht man Bllgadcn bel der AI­

beJ t Es Wild plamert, deI UnteIboden fut dIe Straßen entsteht, Loren gefullt nut Stemen, Schubkallen befOldern das Erd­reich an andeJ.:e Platze Spaten khn'en, dIe SPItzhacke Wll'd an walen Stellen tempera­mentvoll gescll'wun gen Ab und zu erltlm­gen Lledet , ma nchmal er tont auch em Fluch wenn die Lore wIedei emmal ent­gleIst Ist

DOl t an der B~racJ{e, genußlIch den Schatten ausnutzend, und da dl uben an den Buschen SItzen Studenten und m achen eme P ause Aber es 1St gal kem e Fruh­stuckszelt' Doch VIelleicht SItzen SIe nu r fm e lOe ZIgarettenlange? Irrtum - sie a lbel­ten oft nach der DeVise eme ha lbe Stunde Pause, eme halbe Stunde ArbeIt Und eInIge Mddchen, AnglIsten, blIngen es fel­tlg, am VormIttag nut wemge Male die Schaufel m dle Hand zu nehmen WOl a n hegt das? -SIe smd doch nicht von Natu r aus faul Oder 1St dIe Albelt zu schwer'

Aber dIe Journahsten schaffen es doch auch Als -WIr dI e Geografen fragen. wes­halb seId Ihr denn oft so gle lchgulhg, \.ves­halb schafft Ihr eure Norm nIcht? 1st dIe AntwOIt m It VIelen Wenn und Aber ge­spIckt "In den el sten Tagen war die AI­bett mcht genugend orgamslert Nlcht 1m­mer konnen dIe Madchen voll e)ngesetzt werden - WIr haben an fa lsch bezeIch­neten S~Ilen ausgeschachtet D,as mmmt die Lust an der Ar beit Und ubel'haupt Wn Sind doch keme Erdarbeiter nie IU le­gen 14 Tage zum ElOarbelten , um dIe Norm zu erreichen aber WH' sollen SIe gleIch er-f uBen u '

NaturlIch gab und gIbt es SchWierIgkeI­ten bel der ArbeltsOlgamsatlQn Abel smd

Sommerleben kurz notiert

EINEN WETTBEWERB um beste 1\r­beitsergebnisse haben die angehenden Tler­al'zte der Seminargruppe 111/1 begonnen, Besondere Erfolge konnten dabeI tn der Rubenpßegc erzielt werden, I

* EIN FORUM mlt Prof Hugo )\'luller, Ge. nossen Fntz Welsch so WIe Vertretern der \VirtschaftswIssc.nschaftlichen FakuItat, des Ra.tes des KreiSes und der SED-KrCls­leitung Eilenburg fand unter dem Motto "Der Weltk..ongreß fUf allgemeine A b­lushtng und Frieden und dIe Aufgaben der DDRj~ VOl' den ",Ifa-Studenten lD Eilenbul'g statt.

* / EINEN F1\CHVORl'R1\G UBER BRU­

CELLOSE hIelt in Hayna der Jugend­freund Siegfried Pfeil (Veterinarmedlzin Gruppe In/ I). In Löbmtz sprach Dr. Rauch Zu dem gleIchen Thema vor den Genossen· schaftsbauern.

VeröffentlICht Ul1ter der L.l'2.enz-Nr 65 des RateS des Bezirkes belpzlg _ Erscheint wöc.'1eotlWh - / Ansch rif t der Redakt1~n belpzlg C 1, R.Jlter­straße 26, FelDruf 'l7 71, Selu e ta rl a t APpnr<lt 2M Bankkonto 513 B08 be l der Stadt- und 1trelsspur-­kasse belpzlg - Druck LVZ-Oruckere1 Hermann Duncker', In 18 138, t.elpzlg C 1. Petersstetn· weg 19 - Bestellun~en nlmm l le<hCl pr"Slaml entge~en

Umversitatszeltung Nr. 31, 2. 8 1962, S 3 .

Die einen werfen .mit 'Steinen, mC1~ chen die x~te Zigarettenpause, bum­

meln. Sie schaffen ihre Norm mit

30 Prozent. Fragt mon sie 'warum,

dann hort mqn: Die Norm is.t zu . ., hoch I Wir Sind doch keine !Erdarbel"

ter l Die Orgomsatlon klapp~ nicht!

Die anderen arbeiten fleißig. Sie

muhen SICh ob, um Ihre Norm zu

schaffen und kommen taghch auf 95

biS 110 Prozent Sie smd auch ke ine

Erdarbeiter, ober bel Ihnen klappt

esl

Smd die "Argumente" der Germanisten

stlchhaltlgt Was ist das "GeheimniS· der Ar.

beltserfolge der lournolisten 2 Untenstehellder

Beitrag Will darauf Antwort geben,

Untersuchung an der Marsdmerstraße

mcht alle Studenten hierhelgekomme n, um mIt JugendlIchem Schwung solche Hurden zu nehmen?

Norm sofort erfüllt Wu fragten auch Joulnahstlkstudenten,

dl~ neben den Lehl erstudenten arbel ten, nach Ihren Leistungen

"Ach, zufrieden kann man nIe sem", sag. ten Sie, "aber unseie Norm h a ben W1r gleIch am eIsten Tage erfullt Die Arbelt ISt mcht leIcht, aber es macht doch auch Spaß, trotz Blasen an den Handen, ver­branntem Rucken und was es sonst noch fur Erschemungen gibt"

Und eure Madchen? Belasten SIe d as s~h der Bngade, oder halten SIe ml t? l(

,Unsere EinteIlung kla ppt", memte eiDer ,dertKaI'lenfahret ... ~ ,'DIe Madchen schaufeln.

I \l;qr' schachten '8us fund schwmgen dle SPitz­hacke"

Eme Bllgade al bel tet an elJ1em 8tra ßen­aQschmtt, von Jeder Selte gehen SIe an das letzte St uck heran, JeweIls funf oder sechs Freunde Am Straßenrand st'ehen em paar Stocke, SInd es Markier ungszeichen? Erst wollen dIe Fl eunde mcht so Ilchhg mIt der Sprache hel aus Abel dann sagen SIe "Wn' wollten mal dIe Tagesleistung der Geogt a·

sPJnmer • • •

fiestudenten nut unseier ver gleichen, sie haben namhch vor uns lu.er gearbeitet"

Abends stellen dIe Jow'nahsten fest . Dle Norm 1st evfullt, aber unsele Vorganger erreIChten nUr etwa 30 ,Pr0zemt - \oVa .tragen den Me1ster, emen elfaliIenen Fachmann auf der Baust-el1e, er bestätigt unsere Vel­mutung D1e 'Leh'relstudenten haben noch Die · Ihle Norm etfuÜt, der Durchschmtt ' hegt bel 3..0 Plozent. DIe Journaltshkstu­denten enelthten Im 'Schmtt 95 bls HO PI O­zen t Das kann doch mcht daran hegen, daß bel den J ournalIsten mehl Jun gen smd Dalauf vei suchen SIch namllch elmge Leh­Iel studenten heIauszureden

Die Einmannleitung Aber sprechen w u' mIt Ihl el L agelJel­

tung "Das macht der Stecker", sagen uns eInIge Ist das fur thn allem mdit e tn blß­chen vIel? lind wer kummel t SIch sonst Roch um den EmsabZ, wertet !In regelmaßlg dle, ArbeItselgebmsse aus? Habt Ihr auch Aus­splachen §emmal'e und andere Veranstal tungen nach Felelaoend?

Zuerst splechen Wir mlt dem Genossen Stecker Er weIß oft mcht was zuerst tun , SOVIel sturmt auf Ihn em Noch dazu, wo el fur mehrere Emsatzstellen vel antwOtl.­lich 1St

j Bel uns geh t lfl diesem J a hr so Vieles schle!" sagt er Ich kann mcht alles alle m bewalt;gen, VIel:' Tage mußte 1ch den EIn­satz untel brechen, well)ch als Dolmet~cher emgesetzt wurde, und öle Freunde \V~Ieri ganz auf Sich allem gestellt

.Da 'ISt es kem Wunder daß dIe finan zleL

len Mlt 1el, die dl~ Lehretstudenten auch tur dIe Erholungszelt In Bad Saarow erar­beIteten. recht spa1'lIch smd Im DUlch­schmtt verdIenten SIe nicht mehl' als 50 bls cQ PfenOig m der Stunde , dIe Jomna lJ sten ~ .. egen ubel das Doppelte '

In deI Bllgade el zahlte n uns dIe Fleunde. daß Germamsten, dIe VOt dei WandzeItung der JOUInalisten standen und lasen, daß dIese nach der Al beItszelt noch em mteressantes gesellschaftlIches Leben

' entfalteten Sich entrusteten "Dazu haben dIe ZeIt Wu' smd abends so mude, da ha4 ben WH zu gal mchts mehr Lust'"

WIr sprachen mit Angehongen der La­getleItung, fragten andere Studenten und sIe gaben schon AntwQl t darauf, warum es bel den Germamsten flIch t sO klappen WIll Bel der VorbereItung fing es an DIe Grup­pen memten, SIe haben die Konzeption des Lagets ..... besprochen Aber zu emer grund­satzltchen Vorbeieitung des Lager s gehort auch dJe Planung der gesellschaftlIChen AI; belt Bel den Journal1sten SInd legelma ßlg ArgumentatIOnen, Aussprachen mit be­bekannten Personltchh:elten Wie FIOf Bud1 zlslawskJ und Horst Smdermann auf dem

+~ V~,alIstaltungsplat] l'''' find!'P Konnre aber das alles von emern Genos­

sen a llelO geleItet werden? DIe Jomnall­sten haben neben Idem Lagerleiter mehreie Genossen fur bestimmte GebIete verant­worthd1 gemacht. Und so klappt es bei­splelswe,tse auch mit der Al bettsorgamsa­hon , weIl em I'Ihtghed der LageIleltung nur f ur diese Aufgabe verantwortlkb )st,

Wahrend der Erholungszelt In Bad Saa'[ow kommen Sichel alle aut. dIe Al-­oeltszelt In der M81schnerstraße zu spre-ch en '

Wie war's, wenn man Sich emmal uber die Erfahrungen bel der llchtlgen pohti­schen Vorberertung des SommellagelS aus- ' ta uschen wurde? Wlr waren gern dabei

Eva Posel(VQ"9

HiHe für Riesa Sozialistische HIlfe leisteten 37 Journa ..

hstikstudenten des Sommerlagers 'Marsch­llerstraße den Stahlwerkern Ln Riesa. Die Studenten halfen vom e7, bis 31. Juli bei der Aufholung von Planritckständeh, die durch I den Ausfall von zwei Siemens­Mtrtin-Öfen entstanden sind. Ihre Kom­mllItoncn halben sich. währenddessen beim Bau der \\'ohnstadi bemuht, die cntstan­denen Luckt!n in den Brigaden auszufullen.

Um die Hauptstraße in der Studehten­wohnstadt ...... fertigzustellen, , arbeiteten 30 Journalistlkstudenten sogar am-Sonntag.

Fruchtbarer Streit • Aktualität oder Historie?

• Skeptiker wurden überzeugt I .

• Heiße Köpfe in Klaus' Bri-gade

• Gert hat ein~ andere Mei-I nung

Man muß schon em blßchen grubeln, wenn man Sich daran ermnern wlll, wann es an unserer Fakultat zum letzten Male solch em bewegtes Forum gegeben hat N icht , daß WH dIesm 1 besondere "Knuller" losgelassen hatten VOl Begmn des Lagers hatten wn' m deI Lagerleitung uberlegt. daß der Studentensommel eIgentlIch gute Gelegenheit bIetet, unsere Debatten uber nat IOnale Probleme fortzusetzen Und da WIr uns In de' Vergangenhert heftig um Fragen deI EntWIcklung In Westdeutsch­land gestiltien hatten, formuherten WH als Thema fur unser Forum Aktuelle Pro­bleme des Kampfes m Westdeutschland 1m Zusammenhang mIt d em GI undnß zur Gescluchte der deutschen Arbeiterbewe­gung

Daß WH' schon Jetzt, oh.ne ' d~n Grunduß m der Hand zu haben, daruber zu dliSku­tier en begannen, hat seme besondere Be­wandtnts. Em ganzel TeIl von uns vertntt namlleh .dle Memung "Nur mcht zuv1el .HI'5tor le 1m StudlUm " Dabet 1st aber ke~ner aus Desmteresse oder gm FaulheIt gegen hlstor>1sche Fa cher , sondern elllfach a us"'<lem Bestreben hel aus, grundllch In dIe VIelen akt'uellen Probleme em zudrmgen und Sich In der PraXIS mI t dIesen Problemen her­un1Zuschlagen, Als es nun lueß, der Grund­rtß werde u,nset' StudLum 1m kommenden .Jahr weItgehend bestimmen, druckten eimge GeSIchter große SkepsIS aus

Zunachst fuhr ten Wll dIe DIalektIk da­gegen J.ns Feld Wer aktuelle Probleme meIstern WIll, muß l'lchttge LehIen aus der VergangenheIt Ziehen Aber da SkeptIker gewohnlIch nIcht so leIcht zu uberzeugen stOd, sagten WH' uns \\1n machen de n Gr.undllß mit zum Gegenstand unseres Forums und diskutIeren ln Jeder Bllgade zuvor zweI Probleme

Warum erschemt er gerade Jetzt und ' . welch~ Bedeutung hat er ful' den aktuel­

len Kampf In Westdeu lJSchland Zunachst debattterten WIr Im KreiS der

Bllgadlere und Par telOrgamsatolen daL­uber WIr_ gelangten zu der übel zeugung DeI Gt undrtß 1st keme Sache der Vergan~

genhelt. Denn er verallgememert dell Kampf der AlibeIterklasse um die polI­tIsche Macht von 1848 bIS m unsere Tage. Und gel ade dIeses Problem - Eroberun~ der polItIschen Macht - 1St heute d as Hauptp](}blem In Westdeutschland Als eann m Jeder BrIgade Algumentatwnen dazu durchgefuhrt worden waren, gab es 5 0 Viele Fragen, daß man damIt eInIgt) Foren hatte bestreiten konnen

Und wenn das Forum lebhaft und stlelt­bar ablief, dann mcht allem wegen der Antwolten von Prof DI Rodel und Do~ zent K 11 e m von der Fakultat fu r Jour ­nahstik, VOn Dr Weh 11 n g vom InstItut fu]' Deutsche ' GeschJ.chte. vom GenosseI1 Pa t t k e von der LVZ, sonder n eben aucl1 wegen d er guten VorbereItung In den Bn ... gadcn

Lebhaft w;Id streÜb.r - das 1st s<>, ge­memt' Da steht Klaus auf und sagt, - daß SIch seme Bngade dle KopIe d aruber heI ß geredet hat, wer untel den gegenwal1tlgen Bedmgungen 10 Westd eutsch land In der Lage list, die demokratIschen Klafte zu

' emer Volksfrontbewegung zu sammeln. Und er erklärt auch, w1e welt er und seme Fr eunde !TI "der DISkUSSion gekommen sInd ' Klar 1St daß dIe Volksfront die fuhrende Rone der i\Ibffiterklasse voraussetzt -theoretisch 1st uns das klar Aber WIe SIeht das heute praktISCh aus?

Als em Genosse des Prasidiums -etne Antwort gegeben hat, meldet SIch Gert zu Wort. EI' habe dazu em e andere Mem'lUlg, denn man konne die FI age nach der fuh­lenden Rolle der westdeutschen ArbeIter­klasse mcht allem damIt begrunden, daß die EXIStenz der DDR nach Westdeutsch­land WIrkt und hIer dIe Arbeiterklasse die fuhl ende KI aft 1st. WIe das von Genossen des PrasldlUffiS getan wurde Niemand konne der Arbeiterklasse In Westdeutsch­land lhren Anteil an der Losung der natw4 nalen Frage abnehmen Die fuhrende Rolle dIe musse SIch dIe ArbeIterklasse Westdeut'Schlands erst I erkämpfen, sagt Gert

DIeses gememsame Suchen na ch der nch_ bgen AntwOlt 1m PrasldlUm und 1m Saal bestI mmte dIe offene Atmosphare des Fo­rums Ob es dl€ bel uns staI k debattierte Vol~frontpr9blemattk, die Rolle von KPD oder SPD betraf, beI a llen Fl agen ergaben Sich neue mteressante Blickpunkte Und manches konnte mcht gl€lch ganz verdaut werden

Also gibt es Stlelten I Auch mteressant

fu!.' uns nur emes Wetter das macht das Lager leben

Marianne Großmann

Regelmoßlges und in· tenslves Zeitungsstu· dlUm gehort bel der. Jo urnalis ten zum Stu· dentenlager Auch wah­rend der Ferien wall en $Ie taghch uber , dos Neueste Informiert sein. Und nicht nur dost Sie diskutieren auch rege uber dos Gele-sene und erweitern In

den tcgllChen Argu· mentabonen Ihren po· htlschen HOrizont Von. einem Forum, dos zu brennenden Problemen bel den Journa"~ten stattfand, berichtet obenstehender BeItrag.

Fotos Schimmack

Page 3: besuch:te Studenten in Sommerlagern - archiv.uni … · waren in freudiger Erwartung. In Bedin wurde unsere frohe Laune etwas g,edämpft, denn wir wurden mit einem Wolkenbruch empfamgen

, "Hier wird der Mensch theoretisch

vernichtet" Zu einem Büch uber Kandinsky und die abstrakte Kunst' \

Das Bescllleßen der Leinwand Illit Farbe betrachtet eIn normaler Mensch ebensowe­mg als Kunst WIe ihr Beschmieren durch emen Affen. Aber WIe konnte sich Im , kuL t urvollen' Abendlande die Kunst auf dIe Vorstufe menschhcher Schopfung begeben und dennoch als Kunst betrachtet werden? - Rudolf Korn antwortet auf diese Frage In semem Werk "Kandmsky und die Theo­ne der abstrakten Kunst"

Dleses Buch 1St auch fur Schwarmel' vom Abstraktiomsmus empfehlenswert, selbst wenn es lhnen leid tun sollte, die von ihnen bewunderte Kunst lhrer geIstigen Um­schleJ.erung beraubt zu sehen Aber so lche Schwarmer besitzen bel uns SeltenheJts­wert Selbst 1m Westen 1st dIe HoheIt der AbstraktlOnlsten Anlaß zu schmerzlichen Resumees. Der ,amenkamsche Redakteul Jenkin Lloyd Jones sagte beIspIelsweIse auf Journalistenversammlungen ]n Chikago und New Orleans

NIveau eines SchIldermalers genugt

,DIe großen Maler und Bildhauel deI Vergangenhelt studIerten dIe AnatomIe so e IfrIg, daß Sie tellWelSe fur dIeses StudIum LeIchen rauben mußten Und heute, nach­dem VIele Jahlhundel te vergangen smd, be_ geistern WH' uns Immer noch für Ih re Schopfungen an der Decke der Slxtlmsehen Kapelle

Aber fur den model nen AbstIaktiofllsten taugt solche SelbstdiszIplin mcht Alles, was er btaucht. smd Farben und em Auge fur PubliClty. Er kann Farben ungeordnet auf dIe Lemwand brmgen - dIe Welt der Kunst wIrd lhn vergotiern Er kann ml t dem Auto kreuz und quer durch dIe Far­benlachen fahren - di e Zel tschnft "Ltfe" wud Ihm emen Lobesartikel widmen Ta­len t 1st etwas fur SpIeßburger. Von euch aber verlangt man grenzen lose Frechheit. Wenn Ihr eme Kuh zeIchnen wollt, so muß eure Zeichnung llgendeme Ähnlichkeit mIt eIner Kuh haben Dafür bedarf es emer FertigkeJ.t, die dem NIveau emes Schtldel­malers entsprechen mag Aber Ihr konnt er­klaren, daß ihr au;f dem BIld dIe eIgene Seele darstellen werdet . .. WeIß denn Je­mand, WIe eure Seele aussIeht? Als Ergeb­ms smd unsere Museen ml t KlecksereI an­gefullt, die dIe Besucher resIgniert betrach­ten, ohne den Mut aufzubrmgen zuzugeben, daß SIe nIchts verstehen f. (.,Wer verfalscht die Seele AmeflKas?" von J L Jones, ND vom 13. 7. 1962)

"Es 1st der Fluch der basen Tat, die B.Q­ses Immer muß gebaren'" sagte Schll1er.

Flucht ins Reich des Scheins Kanrunsky begann In den ersten Jahren

unseres Jahrhunderts m dIeser Art Kunst ' zu praktIzIeren und SIe theoretisch zu recht_ \ fertIgen . Da seme "BIlder" dem Betrachter eIgentlich mchts zu sagen hatten , schneb er um sO mehr da ruber, um zu erklaren, was man darm sehen konnte Rudolf Korn ver­folgte mIt seIner ArbeIt das ZIel, "dIe Halt_ losJgkelt der Argumente zu zeigen, mIt de­nen die abstrakte Kunst seIt funfundvIerzIg Jahlen gestutzt Wird"

MIt welchen Argumenten v,"111 Kandmsky dIe EXIstenznotwendigkeit der abstra kten Kunst begrunden, und WIe werden SIe von Korn WIderlegt? WIr wollen das kurz skiz­ZIeren , aber es 1st naturlIch, daß WH' die wertvolle Analyse des AutOlS nur andeu­tungsweIse verrruttein konnen

DIe BourgeOlsle gmg sozusagen mIt Be­gmn unseres Jahrhunderts m dIe letzte Runde Ihre glOßen Gedanken , Ideen und Vorsatze zur Wellverbesserung, mit denen SIe angetreten. hatte sie langst aufgegeben, und sie begann unmer mehr auf dIe nackte Gewalt zu bauen Das wachsende, SIch or-

,

gamsatollsch und IdeologISch fOltTiielende Plo!etauat gemahnte sie an den Untergang lIuer Hel'lschafL In der Kuns t vel suchte die BoU! geolsle den Schem der GlOße zu wahren, lOdern Sie 10 das ReIch des Schems floh, denn In Ihl er WIrklichkeit konnte sie wahre Gloße mcht. meht hnden DIe reak­tIOnarste und unWlssenschafthchste Art der PhilosophIe, dei su.bJektIve Idealismus, wurde zum Credo des IeaktlOnarsten Teiles der BourgeOlsle und machte selTIen Emlluß auf dIe Kuns t geltend Rudolf KOI n weist dalauf hlTI , daß dIese Flucht In den I1'1a­tionah smus bel eInigen Kunstlern anfangs durchaus subjektIV elulIebel P rotes t gegen dIe konyentlomerte Kunst und Kultur Ihrer Zelt gewesen sem moch te. Abel um 1910 wurden zwei Wege moghch der zum SOZia­listIschen Reahsmus odel eIne \'VeIterent­Wicklung dei bm'gerhchen Dekadenz Elgenth ch hatte dIe abstrakt.e Kunst und Ihre TheorIe In der Arbeiterklasse den etn· zig konsequenten WIdersachel. Das wale selbst fur Kandmsky schon erkennbar ge­wesen, aber er lIeferte mlt semer Begrun­dung der abstrakten Kunst der reaktiona­len BourgeOIsIe eIDe Waffe 1m IdeologI­schen Klassenkampf

Trennung von Natur und Kunst Rudolf Korn arbeItet heraus, daß Kan­

d lnsky von semer Irrationahshschen POSI­tlOn aus gegen die "stumpfe MateIle" um das "GeIstIge" kampfte, wobeI er mecha­msch den GeIst von der MateIle trennte, Ihn verselbstandigte Er leugnete konse­quent dIe Moglichkelten der rationalen Er­kenntrus. Selne WIchtigste Kategone 1st dfe "geheIme Seele", das "GeIstige", das In allen DlOgen enthalten seI und SICh 10 "Seelenvlbrationen", Im .,Inne ren Klang" bestimmten, "hoheren ' Menschen offen­bare Nur diese wemgen "Hohel'en" konn­ten (natürlIch nm gefuhlsrnäßlg 1) die ,.wahre Wll'klichkelt" erkennen Kandmsky kommt auf Grund dessen zu solchen "WeIS­heiten" "Es 1st flIcht notig, SIch an dIe ,Na­tur' zu halten, denn diese 1st nur ein Tell der Natur 1m allgememen . . SO 1St der grune, gelbe, rote Baum auf der Wlese nur ein mateneller Fall. eme zufallige matena­hSIerte Form des Baumes, welchen w u' In uns fuhlen. wenn WIr das Wort Baum hOl en " (R Korn, Kandmsky S 28)

Rudoli Korn ZIeht den Schluß "Kan­dinsky vollZIeht praktisch und theoretisch den Schmtt, den dIe Kunst vollIg von Ihrer

I \

eWIgen Nahrmutter, der WlrkhchkeItJ

tlennt" (S 31) Da SIe nun keinen Inhalt mehr beSItzt, machte Kandinsky die Male­lei an SIch zwn Inhalt der MalereI Er el­klarte Ihle FOlmgesetzmaßIgkerten zu Tla­gern des ,Geistigen " Wld erhebt deren a11-gememe ~sthetIsche ReIZe zur hochsten ZIelsetzung der Kunst SJe verliert so 1hl e eigenthche Aufgabe, dIe WU'kllchkelt bild­haft Widerzuspiegeln und asthetlsch zu bewerten Bishet wal en deI Mensch und seIne BeZIehungen zm Umwelt der groß~ al bge Gegenstand deI' Kunst Aber fur Knndlflsky bedeutet der Mensch ebenso wenig Wle fur ehe GlOßbourgcOlsle, dle Ihn

hennbaren Emheit zusammengeschlossen werden " (S 53)

Naturalismus und Formahsmus smd Bruder

An andeler Stelle velwels t er auf dIe Notwendigkelt des be d e u t sam e n Ge­genstandes als Voraussetzung 1UI' das Ent­stehen elfl€8 bedeutsamen Kunstwerkes (S 74) DabeI kennzeichnet er den Natura­hsmus als Bruder des FormalIsmus "Als kunstlel'ISche Methode Ist el' durch das un­kr itIsche Verhälten gegenuber' dem Gegen~ standlichen gekennzeichnet, wodurch We-

IIAlgenscher Morgenl ' von Karl-Erich Muller.

IUl klIngende Munzen ln zwei Weltknegen massen welse hmschlacliten heß

Rudolf Korn sagt "HIer WIrd der Mensch theoretisch vel'ntchtet, um dIe Kunst eIner absterbenden Klasse zu l etten « (8 39) Und man kann Illnzufugen, er w urde nicht nur tpeorehsch velmchtet, um dIese abstel­bende Klasse uberhaupt zu retten - Aller­dIngs, es war umsonst

DIe Unsmmgkelt des BegIiffes der "rel­n E;n MalereI" C,reme MIttel", "relOe For­men", "reIne HarmonIe", "reine Schonhelt'1 usw) rIchtig zu dUlchschauen. hIlft uns KorD, wenn e l am . BeispIel von Rem­brandts Blldms der Hendnck)e Stoffels von 1658/59 beweIst, "daß em echtes Kunst­werk mJt reIchem, e rgreIfendem Inhalt nur dann zustandekommt. wenn Gegenstand~ hches und ,rem Malensches' zu emer un-

senthches und Unwesentliches Im Blld mcht zu untelschelden smd Was dem Formalis­mus an ObJekh vgebundenheit fehlt, bietet deI Naturah smus gewlSsenmaßen ,ZUVIel'. Belde konnen ästhetlsch~ Reize aufweisen, aber belde smd keme - vollgültige -Kunst" (S 58)

DIese enge VerbIijdung zwischen Forma­ltsmus und Naturalismus zu erkennen 1St wIchhg, weIl eine deI größten Demagoglen der dekadenten Kunstauffassung darln be_ steht, den Reahsmus als Naturahsmus ab­zustempeln Damit beweIsen die FormalI­sten allerdings nur. daß SIe objektiv DIcht In der Lage smd, e In Kunstwerk n ch tig emzlIschätzene Fur SIe gelten auch hIer nur dIe elementarasthetischen PrinZIpIen.

Abstrakte Gefilhle statt Schönheit

Da dIe Produkte der FormalIsten Im Grunde mchts verffiltteln, mehts bedeuten - was heute von Ihnen z. T 7.ugegeben und zur "hochsten FreiheIt" elklart wll'd - , velsuchte Kandmsky dIe "remen MIttel'· a pnon zu Gefuhlstragern zu erheben So behauptete er, und In solchen Behauptun­gen besteht seme "Wlssenschaft" .. JedeS' Werk und Jedes emzelne Mittel des Wer­kes verursacht 10 Jedem Menschen. eine VIbration , dIe 1m Grunde der des Kunst­lel's Jdentisch ISt I, (S 68) Aber wahrend ein lealtshsches Kunstwelk wohl lmstande 1St, dem Betrclchter Gefu hle und damIt zugleIch Erkenntmsse zu ubermltteln , wel'den die aus Ihm herausgelosten malenschen Mittel smnlos und nichtssagend, WIe es em for­malistisches Gemalde auch In semel Ge­samt heIt 1St

Eberhard Vorberg, Staabex;amensorbelt der Abteilung Kunsterziehung

Kandmsky gedachte mit semen "l'emen Mitteln" das .. Schonheüsgefuhl deI Men­schen zu befned lgen Doch er. bemuhte SIch letzten Endes vergepens, denn dIe Beson­derheit des Menschen besteht lVItel' ande­~em daun, daß el seIne Umwelt e t kennen und SIe Sich zu eIgen machen Will Aber die FormalIsten haben hochstens abstrakte Ge­fuhle z u bIeten Nem, w ll'ldlche Schonhelt kan n nur dIe realIstische Kunst geben Nich t nUI deshalb, well SIe dIe kunstlen­schen Mittel Sinnvoll eInsetzt. WIe Rudolf Korn betont, sondern auch weil SIe dIe SchonheIt 10 der WuklIchkeIt entdeckt und a uf Ihre Welse formuhert Schonheit Ist 10 deI· kapitalIstischen WIrklIchkeit meht zu finden . SIe kann slch nur unter sozlal1stJ , sche n VeI haltrussen Imr;ner vollkommenel e ntWickeln Also getreu Ihler Funktion a ls Retter der bourgeOIsen Kunst und a ls Vel­teldlger der untergehenden kapItalistischen Gesellschaft verbannen die FormalIsten mIt der Wn'khChkeit auch dIe wahre Schön_ heIt aus dem Kunstwerk und versuchen glelchzeitIg die Kunst des SOZIalIstischen RealIsmus als Schonfarbelei zu ver1~ugnen.

I

Rudol! Korn untersucht auch das Ver. haltms der Vertreter der "remen MalereI'1 zu andelen K unstgattungen. Es 1St a uffal­lend, daß dIe Abstraktiomsten rrut Vorhebe Gememsamkel ten ZWIschen MalereI und MUSIk suchen, wahrend sie gegen das Lite_ ralISieren m der bildenden Kunst;. polemi­SIeren. Als "literanschu bezeIchnete Kan­dmskyem Kunstwerk, das als Schwalz­WeIß-Reproduktion noch emen bestimmten Wert beSItzt Fur Ihn machte a llem dIe Farbe die SpeZIfik der Malerei aus Kot n sagte dazu "Gemalde, deren zeichnenscheL' Formbestand bereits eme Aussage el­gibt kannen durch dIe Falbe unendlich geWinnen; a ber em abstraktes Gemalde, bel dem die ZeIchnun g mchts sagt. gewmnt auch durch dIe laffimerteste Farblgkett mcht" (S 100)

Dle Frontstellung gegen das "Lrteran­sehe" In der Malerei bedeutete a lso auch nIch ts andel es, als Ihr dIe Gegenstandhch­kelt zu nehmen.

MUSIk und Malerei -Zu Auffassungen von

Prof. Hellmuth-Christian Wolff Die Emhelt von MUSIk und Malerei her­

zustellen, schIen dem "Abstraktlomsten­Vater" leichter zu sem , weil dIe MUSIk die Wn'klichkelt Indirekt oder mIttelbar WIder­spIegelt und weIl Sie SIch eInes umfangreI­chen fOlmalen Systems bedIent Als dllt~ ten Grund ne nnt Korn dIe starke Gebun­denheit des Muslkverstandmsses a n beson-deie BIldung und TradItion I

Erstaunll eh 1St es, daß solche von Ka n­dmsky vertretenen unwIssenschaftl1chen Theol'len selbst noch an unsel e t Umvel Sl­tat herumgeIstern So hIelt Prof DI Wolff vom Institut fur Muslkwlssenschaft vor langerer Zelt emen Vortrag uber das "Mu­SikalIsche In deI' modernen Malerei", 10 dem er allen Ernstes, Sich auf Klee und Kandmsky berufend, von der "mUSIkali­schen Phase" der Malel el sprach und den II hohel'en Reah smu sf< der abstrakten Kunst pnes. Als asthebschen SubJektlvlsmus muß man es bezelchnen, wenn Prof. Dr Wolff nach Klee bestimmten Falben be­stImmte Tonwel'te zuerkennt und sagt. ,N atuIllch kann man Jeden beheblgen an· deren Ton fur eIDe andele Farbe setzen ..

Es ISt mcht rIchtIg, daß die MIttel aller Kunstgattungen .,Im letzten mnerllchen GI unde vollkommen gleIch" selen (KandlOsky) SIe wel den namllch bestimmt von der Versch iedenartigkelt der mensch­hchen SInnesorgane Demen tsprechend haben SIe Ih re speZIellen WIderspIegelungs­funktIOnen Das WIld von Korn ausfuhrh ch dargelegt

Im weiteren geht der Autor auf d1e EIgenwerte von Farbe und Form em sowie auf die Smnloslgkelt der KompOSItIon um der KompositIOn Willen. ,

Das politische ZIel der abstrakten Kunst

DIese Theone und PraXiS deI abstl akten Kunst, di e Sich so scheInbar selbst genugen, dIe fernab von der gegenstandhchen Welt dIe "Yergelstung" der Kunst anstreben und SIch so unpolitisch geben, haben dennoch Ihren IdeologIschen Zweck u nd l'hr pohh- r' r sches ZIel Benn dJl:~ "okonomIsch-politische PraXIS des ImperIalIsmus verlangte ent­sprechende Ideologische Begrundungen und Vel teldIgungen Der Cha l aktel der Impe­l'I ahstischen Ideologie laßt SIch durch die ,Umwertungl allel Wt;rle kennzeichnen". (S 168) Das pOlItische ZIel der imperialIstI­schen Kunst besteht dann, der WIderspIe­gelung der wahren Verhaltmsse entgegen­ZUWIrken, dIe Menschen davon abzulenken und Jede realistIsche Kunst, besonders dle sozlaltstlsch-~'~allstlsche Kunst, zu dLffamIe-ren HIer hal1en KItsch und AbstraktlOOls­mus gle Iche FunktIonen. "Dei ,Isolier te' oder auch unpolI tIsche ,GeIst' 1St das best.e Mittel, die ]mpellalIstische Politik un­angetastet zu lassen" ( 189.) So werden die AbstraktlOOlsten - selbst bel subJektiver EhrhchkeIt - oft zu MIttatern bel den poh­tischen Verbrechen der Imperialisten

Im Gegensatz dazu verkundet dIe Kunst des sozlabstlschen Reahsmus offen als Ihren Zweck, .. mit HIlfe der speZifischen Wirkung Jeder Kunstgattung auf das Emp­finden, Denken und Fuhlen der Menschen zu WIrken Sie wunscht dIe werktatlgen Massen auf Ihre Welse mIt sOZlab stischem Bewußtsem zu erfullen, SIe ZU erfleuen und zu begeIstein, um so ihre prakhs~e Tatig­kelt auf das edelste ZIel zu lenken, das dle Menschheit kennt. auf den Kommumsmus.'l (S 190) Rila Jorek

*) Rudolf Korn, Kandmsky und dIe Theone der abstrakten Kunst, Berlm 1960J 212 Seiten, 18 DM. I I

MARGI­NALIEN

"Germanen sind ... " I DIe Ramer Sin d kriegerISch, tapfer,

stark, graU5a1TI, die Germanen tapfer, stark. schnell, kl'legensch, klug , dle Hun­nen grausam, schnell, wild, knegerlsch, klelO , die Amel'lkaner stark, angebensch, fleIßIg, lelch, k:!lug, dIe Deutschen fleIßIg, klug, tapfer, dIe Russen grau5am, s tark, felge, faul." Dl€Se Antworten smd das Er­gebms emer Umfrage der westdeutschen Zeltschrlft "DIe deutsche Schule" In Schu­len dei Bundesl'epubhk Jedes Kmd e l­hielt emen Bogen Papier und hatte nun zu schreI ben "DJe Romer SInd 1 die

. Germanen SInd 'Es sollten moghchst \ nIcht mehr als Vler EIgenschaften genannt werden. Mit dfJ..esel Umfrage wollte man emen EmblIck !TI die Unterr ichtsarbeIt el­halten

DIe Danen stnd ge'LZlg~r a~s ehe Itahener Dte spamschen Frauen geben Steh lelch­te1' der verbotenen Ltebe htn als dte deutschen Alle Letten stehlen. Alle BuLgaren n.echen schlecht. Rumanen s'md tapferer als Franzosen Russen unter­schlagen Geld . Das zst alles ntcht wahr­w trd aber tm nachsten Knege gedruckt zu lesen sem Kurt Tltchalsky

Universitätszeitung, Nr. 31 .. 2. 8. 1962, S.

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Chemiker, kennt ihr Prof. Carl Wurster? Fragen wir heute einen Chemiestudenten nach Carl Wurster, so wird uns meistens die Antwort zuteil: Nach ihm ist Wursters Rot benannt, ein Se­michinon, das durch Oxydation von asymmetrischem Dimethyl-p­phenylendiamin in saurer Lösung entsteht. Viele schätzen ihn als einen guten Wissenschaftler, aMr über seine politische Tätigkeit wissen sie so gut wie nichts . Wer ist aber nun dieser Mann?

Von Wolfgang König

Carl WUl'sterJ geboren am 2. 12 1900 10

StuUgarL. begann seme Lauf bahn bel den IG-Farben als Werkstudent. Als gelehnger Schuler selUer Herren arbeitete el slch Stufe um Stufe empor und wurde zu eme,n der fuhrendsten und emf1ußlelchsten Kopfe des Konze1 nvorstandes der IG ... Farben Von 193B blS 1945 wal' earl Wurstel' Vor­standsmitglIed der IG-Farben AG und MIt­glIed des T,ec(1msche n Ausschusses SOWIe des Chemikahenausschusses Von 1940 biS 1945 war er "'LeIter der 1tB~tnebsgemetn­schaft OberrhelO" der IG Er fuhrte den VorsItz m der anorgamschen ,KommI SSIon und wurde Betnebsfuhl'er der Oppau­Werke Ludw1gshafen Außerdem wal' er VIelfaches AufslchtsratsmItglled manderen Unternehmen der IG-Far'Qen.

... Geburtshelfer des Faschismus Wurstel' gehorte mit Zu den fyIonopoh sten,

die Hüler 10 den --sattel ' hoben und 1hm durch Ihre reIchlIche Unterstutzung zur Macht verhalfen Er wurde aktives MIt­glIed der NSDAP und del "Deu tschen AI­beltsfront" Als engstel Mitarbeiter von P rofessor Krauch, der gl a uen EmInen z 1m "Rat deI Gotter" der IG-Farbe n wal Wur­stel' fuhre nd tahg 1m .. Amt fur Deu tsche Roh- und Werkstoffe 1m VI erJahrp13n", das von Oberst des Generals tabes Loeb geleItet wurde Hier arbeitete Wurstel In der A b­lellung IH, Forschung und EntWIcklung

Der KonzernvOi stand ,bIllIgte seine Vor­schlage und handelte nach WUl sters Plan. So wUl den dIe pOlmschen Werke "Bol'uta'. "Wola" und "WtnnlCa U demonttel t und nach Deutschland transportIert DIesen An­lagen fOlgte ein großer Strom von Ost­al beItel n, d ie von der,SS nach Deutsch­land getneben WUI den, um dte Rustungs­maschme 10 Gang zu halten .Fur dIesen Raub am Eigentum des polmschen Volk~s wurde Wuster das Ritterkreuz und das Knegsveidlenstkreuz verlIehen. DIe Ml1-honen , dIe die Konzerne den Faschisten a m Anfang zukommen heßen, flossen Jetzt zehn_ und hundertfach In Ihre eigenen T resore zUl'uck. 4 Mtlltarden RM waren der Profit der IG-Farben unter dem FaschiS­mus Von 1939 bIS 1943 schluckte die IG­Falben 203 mlandlsche und lund 200 aus­landische Unternehmen

,W,ieder im ,Glanze der alten Macht

Als 1945 das Caschlsln:lche System unter den Schlagen der Alluerten zusammen­brach und die große Abrechnung mIt den Krlegsvel'blecheln gehalten werden sollte, wurde Hel'rn Wurstel' kem Härchen ge­krummt DIe amenkamschen MonopolIsten hielten schu tzend lhl'e Hand uber Ihre deutschen Partner

In emer P lessemeldung aus Nurnbel'g vom 26 2 1948 heIßt es "DIe Anklage­behorde Im P l'ozeß gegen dIe 23 IG-Dll'ek­tOlen behauptet In em em Schriftsa tz an das TrIbunal. dIe VerteIdIgung des Haupt­chemikers der J..G, Dr. Otto Ambras, habe veranlaßt, daß mehrere Lastwagen mI t be­lastenden Dokumenten besonders uber di e Vel'bmdung deI IG und Dr Ambras mit Auschwltz veI nlchtet wm den"

Angeklagt wal en dIe DirektoIen deI IG wegen Planung, VorbereItung, Beginn und Fuhl'ung von Angnffs~~l1egen und ElDlallen m a ndere Lander. Plunderung und Raub,

Versklavung und MassenmOld. MitglIed­schaft In der SS, gememsamer Planung und Verschworung.

earl Wurstel' wurde freigesprochen. DIe Höchststrafen erillelten der Giftgasspezla­hst Ambros und der Auschwltz-Plrektor DUl'rfeld Beide wurden zu Je 8 Jahren Ge­fangms verurteIlt. Die meI sten Angeklag­ten haben abel Ihre Strafe mcht abgebußt, sondern saßen nach wemgen Jahren schon Wieder in Ihren Dn·ektorensesseln. Das \\.'a1' dIe Gegenleistung dafur, daß da~· IG­Far ben den amenkamschen ChemIetrusts ewe gIoße Zahl von Patenten zur weIteren Ausbeutung uberheß Heute regiert Carl Wur,ster w ieder zusammen ml t den ande­ren Angeklagten, Wie tel' Meer, Schmitz, Schmtzler. GaJewskI, Schneider, Ambros, Buteflsch, DUIrfeld, Gattmeau u a . die Nachfolgekonzerne der IG-Farben, die em en Staat un Staate der Bonner Neo­faschisten dalstellen Vlurster 1St heute

berufen 1952 ernanntf! Ihn dIe NatUl:­wissenschafthch-Mathematische Fakultat der Umversltat Heldelberg ,,10 Wurdlgung selDer erfinderIschen und techfnsch-Wlrt­schaftlIchen BeI.trage auf dem GebIete der ChemIe" zum Honorarprofessor Im g11I­chen Jahr wurde el' von der Umversltät Tubmgen zum Dl'. h. c promovier t 1954 verheh Ihm dIe Techmsche Hochschule Munchen den TItel emes Dr.-Ing. E h. Fur seme Veldlenste um dIe Unterstu tzung der Bonner POhtlk wurde \Vul stel von Ade­nauel mIt dem "Großen VerdIenstkreuz nut Stern" dekonert. Emen solchen Mann, der eng mit der ~olttJk der westdeutschen Monopole und der Bonner Neofasclllsten verbunden ISt, WIdmen aber heute noch westdeutsche Wissenschaftler Ihre Ar beiten 1959 wUI'de Wurstel' Prasldent deI Gesell­schaft Deutscher ChemIker (Westdeutsch­land) und 1960 Vlzeprasident.

VOlsltzendet des Vorstandes der BASF AG Das zeIgt am deuthchsten den Ch31altter Ludwlgshafen, stellvertretender Aufslchts- des westdeutschen Staates, der Knegsver-ratsvorsItzender deI Dwsbulgel," Kupfer- brecher ehrt und auflechte PatrIoten WIe h utte und Aufslchtsratsvorsltzender der den ChemIker Oskar Neumann verfolgt Gewerkschaft Auguste VlctOl'la m Mall. und em kerker t. Wenn das n ationale Doku-Ferner Sitzt er 1m AufSIChtsrat der ment einschatzt, daß Sich gegenwarhg auf Degussa, emem der aggreSSIvsten west- deutschem Boden ZWeI Staaten feindhch deutschen Konzerne, die wesentlIch an der gegenuberstehen, dann mcht zuletzt des-Atomrustung beteIlIgt slOd. balb, weIl 10 Westdeutschland solche alte

In der heuhgen Konzel'nleltung ist Wur- Monopolisten WJe WUlster WIeder anl ster verantwortlich fur eme der dreI gro- Schal tpult emer ChemlerustungswlItschaft ßen Konzernsaulen, die "Betl'lebsgemein- SI tzen, Menschen, die emen Ritler und schaft Ludwlgshafenll

• lZ gehort mit zu emen Adenauer a n dIe Macht gesdloben den Hauptvertretern der westdeutschen haben und heute WIeder dIeselben ZIele Fmanzobgal'chle So bekleIdet er den WIe damals verfOl gen Ihr gl oßter Wunsch Posten em es Aufslchtsrats der Deutschen 1St es, unsere volkselgenen Betuebe In der Ba nk, in der auch der Fmanzier Hltlers DDR wIedei' unter Ihr Kommando zu bnn-und Adenauers, Hermann Abs, tatig 1St. gen Aber daraus WlId mchts Die Bour-

Solche !-eu te Wie Wurste. haben dabeI geOlsie hat den Ansp~uch auf dIe Führung heute~ffi5Ch'-Vielge'fäfir1iC'hei'e"" Mfttef'jn der --. eer deutSchen Nation endgulhg verspielt. Hand als e hedem DIe "Kernreaktol'bau- Auch dIe hOchfhegenden ~lane der' IG­und Fmanz1erungsgesellschaft" 10 Karls- Farben-Bosse weJ.1den emes Tages 10 '\Vest-Iuhe wird von der IG mitkontrolliert. Im deutschland ZLL Wasser welden._ Atomforschungszentrum Juhch WIrd spalt­bares Uran 235 m Kurze p1'oduzlert wer­den (Atombombe Typ Hlroshlma ) In Karlsruhe ensteht em Institut zur Gewin-

I nung von Plutonium Auf dem Gelande des atomaren EntwIcklungszentrums der IG 10 Flankfm t-G11eshelm WIrd eine An­lage zur ProduktIOn von Jahrlich 150 t schwelen Wassers gebaut, das entsprIcht fas t VIer Funftel der gegenwartigen USA­ProduktIOn

... aber trotzdem ein Ehrenmann

War Wurstel' schon von 1942 bls 1946 Mitghed des StändIgen Au sschusses der Deutschen Bunsengesellschaft, 50 wurde er von 1952 PIO 1055 WIeder 10 dl.~e Funl<tlon

Literatur: Wilh Kling. KIeme Gesclllcht-e der IG­

Farben - der GroßfabI'!ikanlen des' Todes, Tnbunevellag, Berlin 1957

Informations- und Studienmaterlallen der zentralen FOI'iSChung,sst-eUe "Kampf der deut­schen OheIlllearbeirer gegen die Konzerne und tur den SIeg ces SOZllI81ismu-s"

Zertschnfi ffu· Ele1otrochemlC, 1952, 1954. Ange\vandl-e Chemie 1959, 1960 AMen der Mihitärgenchtshofe Nurnberg

(Deutschland). VereIDIgte Staaten gegen Krauch und Gen. Fall VI, Document NI' Na-470 6, Office or chief cauncel for war CfllTleS,

ehern lng Technik 32 (1960) 12 P. Rummel nie am KTlege v€1U:ienen, Ver­

lag Die Wlr t6cl.a:r.t, Berlm 1960 5S 1m Einsatz, Eme Dokumeniahon uber

dle Verbrechen dE\1 SS, Kongreßveruag BerLm 1958 '

Der .sogenannte 'lVlel)ahrplan" war be­kannthch eme deI geistIgen AusgebUl ten GOl'lngs zur VerWIrklichung der faschlstI H

schen DeVIse "Kanonen statt Butter" In diesel InshtutlOn wurde dei "Mob"-Plan (Mobllmachungsplan) fU I die deutsche In­dustrie vorbeleltet nach dem die gesamte WIrtschaft Deutschlands auf dle BedUl [­OI sse emes fasclushschen .Raubkl'lI.~ges um­gestellt wurde. Seme Anha ngel'SchafL zum Faschlsmus beWies Wurstel' In semer Funk­t ion als WehrWll'tschaftsfühlel Hltl€!:rs Auf diese Welse vel emte er die Imperialisti­schen Monopolmtelessen dei IG-Farben mIt denen des Hi'tletfaschlsmus

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Händler des Todes Als 1936 dIe IG-Farben die Degussa und

' d,e Th -Goldsehmldt-AG unle' dem Deck­namen Degesch (Deutsche Gesellschaft fur Schadhngsbekampfung m b H) 10 Frank­furt am Main eIne ProduktlOns_ und Ver­tnebsgesellschaft fut' GIftgase grundeten, wurde Carl WUlster von den IG-Farben In den ,Vorstand dIeser Gesellschaft bel ufen Neben Ihm saß nn VOlstand Prof HorlelO, der zusammen mIt Schradel' die GIftgas­entwIcklung deI IG-Farben leitete und nach 1945 lTI Westdeutsch la nd dIe At'belts­gememschaft ,Deutsche Hohere Schule" gl'undete Die Haqptpl'oduktlon der Degesch waren das T-Gas, Al egmal, TlJtox, Cat;tox, Ventox und Zyklon B MIt dem Zyklon B wurden allem Im Konzen t ratIOnsiagei AuschwItZ,1 etnem betrIebseigenen KZ der IG-Farben, vom 1 Mal 1940 biS 1 D eL zembet' 1943 2,5 Mllhonen Menschen von der 5S vergasl 1942 betrug der Umsatz deI Degesch 2,49 MillIonen RM, bel Zyklon B betlug dabei dIe Umsatzstetgel'ung gegen­uber dem VOlJahr 650000 RM Nach Be­lichten an dlC SS-Führung liefen dabeI alle ProduktIonsanlagen fur Giftgas auf Hoch­touren und walen maXimal ausgelastet An Hel'l'n Wurstel' und seme MItaktIOnäre wUlden dafur Im J ahl e 1942 200000 RlVl DIVIdende ausgeschuttet

Räuber in Großformat 1939 uberftelen dIe HltJel'hOl'den das be­

nachbarte POlen Schon wem ge Tage nach der Besetzung Polens durch dIe Hltlel­~l'mee I eIste Wurstel' als Sachverstand Igel 10 BegleItung eInes Vertreters des ReIchs­amtes fut Wlrtschaftsausbau 10 das be­setzte GebIet. Von der Leitung des IG­~arben-Konzerns hatte er den Auftrag er-

alten, emen Be'nebt uber den Wert der P02nISChen chemISchen Industrie ahzufas­sen \Vulster machte der IG den Vorsch lag dle pplmschen Chemiebettlebe zu schli e­ßen und nach Deutschland zu verfrachten

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Eifriger Förderer der Korporationen KorporatlOllsstudentcb waren es, die

den Hamburg~l Altplul)logen und HI­stonker Prof Snel! mIt den Worten be­dl ohten ,,""eI' so undemokratlsch 1st, gegen dIe Mensuren aufzutreten, muß damIt rechnen, daß man Ihm ems aufs Maul schlagt" Plof Snell hatte zusam­men mit weiteren 14 westdeuts~en P ro­fessOlen eIne Fordel ung nach Verbot der Mensur un terzeIchnet

KorporationsstudclltCll sangen wah­rend einer Burschenschafi$tagung m Westberhn das Deutschlancilled" !TI deI wahl end dei NazIzeit als Nationa l­hymne dienenden Fassung und richte­ten Dl'oh- und Sclllmpfbl'le[e an den AllgemeJnen Studentenausschuß deI Dahlemel ümvel Slt,lt der es gewagt hatte, dagegen zu protestieren

KOl'Pol':\.\.ions.stuch·l1ten faßten a uf dem "Deutschen Burschenschaftstag 1962" 10 Nllt nberg elpstlmmlg den Be­schluß, die nachsten dreI Tagungen JO den _ wIe SIe meInen - biS dahm "hof­fentlich schon be[leJten deutschen Ost·, West- und sudgebieten" abzuhalten

" Ketn Wunder, wenn selbst eme west-deutsche Zei tung, dei "Kolnel Stadt­arr'zeIgeI " kUl'zllch - a llen Schrullen VO ll el nem neuen, demokratischen, gar mcht nationalistIschen gar rucht chdu­VlOIsWschen Geist 111 den KorporatiOnen lOS Gestcht schlagend - feststellen m ußte daß die ({)lpOlaUonen dUlch I h1 e ,,:11 ten Hel l en' im Geistigen auS der Kalser~ und IhUerära schopfen.

Das Bild des 0 10bke der Kriegsge­r ichte, des Verfech tet s des bedingungs­losen Gehorsams und der Abscht ek­kung durch gnadenlose Todesstrafe. da:;: B11d des Mal·bul ~Cl' Pl'ofeSSOIs und

langJähllgen Dekans Dr. Euch Schwmge I undet SIch ab, Wenn man sem e Hal­tung zu dIeser Avantgarde reaktionarer Geisteshaltung und PolItik kennt, kon­kret gesprochen sem e Haltung zu sol­chen, dIe im ,Januar 1961 1n Marburg unseren Volkskammerprasldenten Dr. Johannes DieckJnann mIt dem Ruf "Hangt Ihn auf! ' und mIt Stemwurfen empfin gen

Die "Akademischen Monatsblatter", Zeitschrift des Kartellverbandes katho­lischer deutscher Studentenvereine (KV) berIchten In Ihrer Ausgabe v Jm Novem­bel 1956 uber emen VOltrag des dama­lIgen P rorektors SchwlOge, 10 dem dle­seI' zum Thema .,Hochschule und KOl­pOlatIOnen" sprach, namentlich an Hand semer eIgenen Tatigkelt als Rektor d er Mal'bul'ger Umvel SI til.t.

Zu diesel' Zelt sahen SIch die KOlPO­I a tlOnen zum Tell nach gezwu ngen, 1m HlIltel'gl,;und 21.1 bleIben und Beschran­~~nll~n DYf ~Ich ~y n~hm~n,

Die Akademischen Monatsblättel'" berIchten uber dIe daran anknupfenden AusfUhlungen Schwmges WIe folgt.

.,Bei d er übernahme des Rektorats war Professor Dr. Schwinge über-2('1I (: t. d<l fS es so nicht weitergehen könne. Bereits 14 Tage spater nahm er Fuhlung mit den Korporationen aut .• • ; 10 Anwesenheit deI Asta-Vorsltzenden fand eIDe Aussprache roH Je dl'el Ver­tretern aller fal bentl'agenden Korpora­tionen statt Auf Ihr el'kld r te SIch der Rektol zun~chs t dahln daß sem er Auf­fassung nach die MoglI'chkelt emes Ver­blts des FarbeOIl·agens /lIcht bestehe , statt dessen appelliere et an das Vel'-8ptwortu)1gc:gefQhl der KOlporatlonen

Das Ergebnis der Aussprache war ein ,GenUeman-Agreement", das 10 der Folgezett von allen BeteIlIgten strIkte emgehalten wUlde "

Bel dIeser ersten InItiative Schwmges Eur Forderung der Korporationen bheb es mcht

. "Dieser ersten Fiihlungnahme, dic eIncn sehr positiven Eindruck hinter­ließ, fOlgte die: Herstellung ellles ver­sta.rkten Kontaktes, namentlich durch den Besuch zahlreicher Korporations­veranstaltungen an den Samstagsaben .. den."

Alle Vorwurfe deI· ÖffentlIchkeIt gegen d Ie KOrpOlatlonen aber - 1eak­tlOnare Emstellung, uberholtel Natio­nalIsmus usw. - glaubt er rrut der Be­zelcllOung "ZerrbIid" hmwegwlschen zu konnen, und er appellierte an den Lehrkol'per d er Umversltat, dieses "Zerrblld lO beseItIgen zu helfen und den KOlporatlOnen Ansehen und EmItuß zu verschaffen

Die mit den, unwürdigsten Traditio­nen der Geschichte der deutschen Uni­versitäten beladenen Korporationen an der Marburger Universität WIeder sa­lonfähig zu machen, das also war ein('s der ersten Anliegen d es Rektors Schwinge.

Schwmge mochte offenbar ' den GeIst Jenei" Marnurger KOI psstudenten WIe­der aufleben lassen, die 1m Ja'hre 1920 - beim Kapp-Putsch auf selten der Re­aktion stehend - In brutalster Welse 15 gefangengenommene Arbeiter er­mordeten .

DeI' 13 Januar 1961 In Marbulg zeIgte" daß dIesel GeIst, meht zuletzt dank deI eIfngen FOJ derung durch emen SchWInge Wieder da 1St

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fakteH esu lehnt Ehrung

Leonhard Franks \ ab D,e CSU-Mehrhelt des Wurzburger

Stadtrates hat e men Antrag der SPD-Frak­bon abgelehnt, eme Straße nach Leonhard Frank zu benennen Der 10 Wurzburg ge­borene humanistische Schriftstellel' und aufrechte AntIfaschIst, der 1961 10 Mün­chen starb, wäre am 4. September 80 Jahre alt geworden

Dle CSU "begrundete" Ihre Ablehnung danut, daß der DIchter 1955 rrut dem NatIo­nalpreis der DDR und 1957 mlt der Ehren.­doktorwurde der Berliner Humboldt-UOl­versItat ausgezeichnet worden war Die antifaschlstIsche Emstellung des Dichteis dIente der Wurzburger CSU-Mehl'helt ebenfalls als .,Argument" , durch seme SchIlderung der Judenverfolgung In dei' Erzählung "Das Madchen Ruth' habe er die Bewohner der Stadt Wurzburg "ln Ml13-luedlt gebracht und diffamlert" "Es rlch­ten Leute uber Frank, dIe heber rucht l'lch­ten sollten". kommentIerte Stadtrat HII­pe,t (SPD) diese emporende Haltung.

Keine Mittel für Karies­und Mißbildungsforschung

Scharfe Kl'ltik an der FmanzpolItik der Adenauer-R~eruTl<l wurde kurzlich auf der Jahreshauptversamrnlung der "Deutschen der Forschungsgememschaft" In Ha.lJflover geubt. WIe der Im Auftrag des Bundes­studentennnges herausgegebene Studenten­Info,mationsdienst mItteIlt, mußten 1962 eme ReIhe ,wlchtIg€!r medizlmscher VOl ­haben der FotschungsgemelOschaft, dal­unter solche von lebenSWIchtiger Bedeu­tung WIe dIe Kanes~ und MIßblldungsfol'­SChu~g, wegen mcht beWIlligter GeldmIttel zuruckgestellt werden '

Der Infol'mationsdlenst weist darauf l1ln. daß es SIch um emen Betrag von funi Mil­h onen D-Mark handelt~ der dem "Rotstiftll

des Bonner FinanZmlIDstenums zum Opfel~ gefallen 1St. DIese Summe hegt noch untel' derJemgen, dIe Strauß fur dIe ~sch~:ffung emes emzlgen Starflghter-DusenJagel s aufwendet, der 5,5 MillIonen D-Mark ko­stet.

Unzufriedene westdeutsche Pädagogikstudenten

Gegen die Auswuchse der KonfessIO­nalisIel ung in der Ausbildung an den pad­agogischen Hochschulen emiger we~t­deutscher Bundeslande' wandten SIch Vertreter des Bundesverbandes der Pad­agogIkstudenten zum Abschluß der 4. Päd­agogIschen Hochschultage in Westberlill. Ein Vertreter Bayerns kritisierte die Zu­stände an emer Munchener Hochschule, "wo katholische und evangelische Studen­ten n ach KonfeSSIOnen getrennt turnen mussenH • WIe DPA benchtete, sind die Studenten der Padagogik generell mJt ihrer AusbIldung unzuffleden. Sie fordern em StudIUm Imt WIssenschaftlichem Charal{ter.

eDU verlangt Verbot eines Schulbuches von Prof. Riemeck ' EIn von Prof Dr Renate Rlemeck,

Duektorlumsmltghed der DFU, m1tverfaß­tes SOZIalkundebuch aus dem amtlIchen Schulbuchkatalog zu streIchen, hat d Ie enU-Fraktion 1m hesslschen Landtag ver· langt. Sie begrundete lhren Verbotsantrag gegen das m hessischen Schulen benutzte Buch unter anderem damIt, daß es In emer kartographischen Darstellung Hes­sens die a ngrenzende DDR auch als DDR bezeIchnet.

Afro-asiatische Studenten in Westdeutschland isoliert

ElOdeuhg zugunsten der DbR fallt em Vergleich der Studlenbedmgungen fut: afro-asiatIsche Studenten In belden d,eut­schen Staaten aus, den dle Banner Studen­tenzeltschnft "Clvis" 10 Ihler August· nummer anstellt ObgleiCh dIe ZeItschrIft 10 Ihrer Analyse kemeswegs auf die oblI­gate antIkommumstIsche Hetze veI'zlchtet, l\"ommt der Autor des Artikels doch zu fol­gendem Emgestandms' "überhaupt steht es 10 deI BundesrepublIk mIt der Be­heuung der auslandischen Studenten nIcht zum Besten. Anders als m MJtteldeutsch­land klagen dIe Afro-Aslaten hIerzulande uber SChWIerIgkeiten aller Art, die lhnen von den KommuOlsten druben aus dem Weg geraumt werden. Schon die leidtgen Immatrlkulations- und sonstigen burokra­tIschen FormalItäten, gar nIcht zu reden von dem Elend der ,BudensucheI, empfin­det der Junge Auslaqdel' mit oft nur man­gelnden Deutschkenntmssen als schwer zu ertragende Belastung Hrnzu kommt das Unbehagen daruber, daß er In eIDer frem­den Umgebung 10 emer Isolierung lebt, aus der Ihn m emand zu befreien ver­sucht "

Heidelberger Studenten protestieren gegen Raumnot

Etwa 1000 Studenten, unter Ihnen zahl­relche Auslander, protestierten auf dem Umversata1tsplatz m Heldelberg gegen die wacl1sende Raumnot und den Mangel an Forschungsobjekten fur dIe VorklImker an der Me<llzlOlsmen Fakultat. Der Sprecher der MedIZlllstudenten erhlelt starken Bel­fall als er eme starkere staaUich.p Hilie veria ngte. Er appelherte an alle MedIzin­studenten der Bundesrepublik, die Forde­rungen der Held~lberger Studentenschaft zu unt-erstützen.

.... Wegen Heusinger-Dokumentation vor den Ausschuß , ,

Der Chlkagoer Verlag "Translat Ion World Publishersu ist von einem Unter­ausschuß des "Komitees zur Untersuchung unamerlkamscher Betatigung" der Verlet­zung des beruchtigten McCarran-Gesetzes beschuldigt worden, weil er unter dem TI­tel "Bewelse gegen HeusingerOl eIne Do­kumentensammlung uber dIe Knegsver­brechen des fruheren Nazigenerals und jet­ZIgen Vorsitzenden des ständigen NATO­MIlttärausschusses veroffentlichte. Der VOr­sltzende des Unterausschusses drohte damlt. den Fall zur Anklageerhebung an das USA-JustIzmmistel'Ium zu verweisen

Umversltätszeitung, Nr. SI, 2. 8. 1962, S. 5

Page 4: besuch:te Studenten in Sommerlagern - archiv.uni … · waren in freudiger Erwartung. In Bedin wurde unsere frohe Laune etwas g,edämpft, denn wir wurden mit einem Wolkenbruch empfamgen

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Mit efnem 'Bein bereits im Kommunismus Darf · ich vorstellen, Balujew. -R~man

von Wadim Koshewnikow: Ver.lag Kultur und Fortschritt, Berlin .: 1962. ' 332 Seiten, Preis 7,50 DM. ) _ . . .

nem.' Gesprächspartner fr.eundschafUich auf die ,·Schultel· · und versicherte: " Die Prämie für vorfristige Fertigstellung haben wü' in der-Ta~cl;i~: Garantiel·t. Man kann sich kei­nen besseren Boden denken. "

Pawel Gawrilowitsch Balujew 'ist Lei~ tel' der Unter:wasserarbeiten ' beim Bau .' ." Unr.l wenn wir . die Leitung durch den

Sumpf ' legen?" e~n~r. Erdgas-Fernleitung. ' Di~smal haUer ' . , . .. . . sle eanen großartigen Bauplatz: .Der'rein- ,: W:trd . e~ .mtt der Pramte vermuthch Es­ste Badeort '- herrliCher Strand ':und' dur· . "sig sein. Die Maschinen wel'den uns vel'­tende Kiefel;n : Wie am Rigaer-Strartd! Pa~ , drecken, aber sie sind stark genug. Wir tente Kerle; die 'Proj'ektierer!'" ,'. wü:rden es schaffen."

Diese guten Bedingungen verhießen:-Der -:. Balujew war zu dem Schluß gekommen, Dük,er wir:d zwei Monate vor der Frist daß , man unter einer V Jraussetzung die unter Wasser gebracht, und . das war ' mit . Gasleitung durch das sumpfige Gelände Auszeichnung l,lnd hoher Geldprämie ver- }egen könne: Man mußte den Arbeitern bunden. . die Schwierigkeiten begreiflich machen

Doch Ba:lujew zog es nicht nach dem und in ihnen den festen Willen wecken Strand, sondern unablässig ergründ~te er ihrer Herr zu werden, Davon handelt da~ den .Morast, der die Projektierer veran- ·· Buch. ' laßt .hatte, einen ' Urriweg von vier ' Kilo- Balujew hatte in der Zeit der Indu-metern zu projektieren.... strialisierung unter unvorstellbar harten

Höchts merkwürdig verhielt sich Pawel Bedingungen als Bauarbeiter begonnen, Gawrilowitsch, nachdem er die sumpfige -leitete dann im Polargebiet den Bau von Flußniederung kreuz und quel' d1Lrch- Verteidigungsanlagen, war auch vorüber-fors'cht hatt!? 'gehend in leitender Stellung als Wirt-

Es ist ein alter Brauch, daß die ' Baume i- schaftsfunktionär in einer Hauptverwal-ste'T' , auf die Projektierer schimpfen. Del' tung tätig. Das Studium zu beenden, hatte Bauentwurf kann noch so gut se'in, es ge~ er keine Zeit gefunden. Im Großen Vater-hört zum guten Ton, ihn zu ver.reißen. Auf ländischen Krieg wurde er von der Front diese Weise ' wird die Belegschaft ange- abkommandiert, um im Fernen Osten spornt, im Verlauf der Arbeit ,weitere Vel'- eine Unterwasserleitung zu legen. Vi'ermal besserungen durchzuführen. zertrümmerte der Ozean den Düker und

Und auf einmal, allen Traditionen . zum schleuderte ihn an das vereiste Ufer. Vier-Trotz, lobte und pries Balujew .den Ent- mal n\ußten sie von vorn anfangen. "Die wurf, der die Umgehung der Fl1lßniede:' Insel galt als Etapp~, und sie fühlten sich rung vorsah, in den höchsten Tönen. Doch auch so, denn hier wurden sie ja nicht von tat er das ' auf eine etwas berremdliche Kugeln durchbohrt wie ihresgleichen an Weise. •. der FrJnt. Auf der Il1sel starb man bloß

"Ja, sehen Sie", begann er. " Da hab 'ich an L.un~enentzündung, I wurde von. den s~inerzeit gelernt, daß die Gerade . die kÜl'- Wellen m den Ozean , gespult, e~stlckte , zeste Verbindung zwischen zwei Punkten wenn der Taucheranzug entzwea gmg, ist, Zwar häbe ich nicht zu Ende stiLdiel·t wurde. Dei Orkan von einstürze~den Be-und weiß nicht alles, aber in dieser Hin- tonpfellern zermalmt oder :ron eH~em ~?S-sicht bin ich :1!J.i,,= doch sic;her. , Und , was ger.lssenen. Tau ersc~l.?gen, das dle ?ht~-stellt sich nun ' heraus? Daß ich engstmtig . ät1;~gE!" Wlrkung , eines Geschoßsphtters bitn und gar· niehts verstehe." EJr -blitnzelte- ._hatt.e. T 1'* • . pfiffig sein Gegenüber an und erklärte be- . D1~se bewe~te \ erg~ngenhe1t war Balu-wundernd: "Rii.hrend diese F1ürsorge fÜl' Je:vs Schule, Sle ~att~ ·rhn gelehrt, daß man uns Bauleute! Da müssen wir den Projek- rmt ~enschen, dle .rhre ~ufgab~ kenne~, tierern unseren proletarischen Dank sa- von rhr besess.en sm~, dIe um Ihre yer-gen." Und mit verdächtiger Treuh'erzig~ antwortung Wlsse~, J.ede. A~!gabe losen keit fuhr er fort: "Was ' für gutmütige Bw'- kann, w~Qn ma~ SIe nchtlg ~uhrt. . . schen, und $0 großzügig!' Als ob es i1i~en' , All~rdmgs~ fru?er unterh1el~ SIch em auf so eine Kleinigkeit wie vier Kilometer Bauleiter 1!llt sem er tause~dkop~gen ~e-Rohr an/(äme! Zweitausend Tonnen Stahl legschaft, mdem er auf eme KIste sheg planen sie mehr ein, bloß damit wir wis ,un? ~ine zündende Rede hielt. Heute aber, nicht die Füße naß machen und Iceinen da em Mann auf dem ~chaufelr.adbag~er Schnupfen kriegen." Er seufzte . neidvolZ: • das Soll von 200 Erdarbeitern erfullt, ware " Jaja, die Projektierer, sie verstehen nicht . das grotesk. .. . nur etwas vön Technik, ' sondern auch von ',,,Pawel Gawrilowitsch besaß die Fahig-Medizin." keit, warm, schlicht und eindringlich mit

" Sie meinen, die Umleitung wäre nicht Tausenden Bauarbeitern zu sprechen, als nötig?" ' hätte er einen Mann vor sich , aber es be-

Ich meine ' wir wissen ohnehin nicht reitete ihm anfangs Mühe, mit einem w;;'s wir mit ~ll dem Metall ' anfdngen . sol~ Mann so zu sprechen, als hätte er Tausende len. Wie schießen es schon auf den Mond." vor sich."

" Pawel Gawrilowitsch, lassen Sie d'ie ' Der' Leser wird bekannt mit den Lebens-Scherze. Wie . denken Sie über die Umlei~ geschichten vieler Menschen, indem Balu-tung?" jew sich mit ihnen bekannt macht, und

"Ich denke , an ... zig Tonnen .Metall; ge- sieht die Feinheiten ihrer Charaktere, in-nauer an einige 'Kilometer Rohr", erwi- dem Baluje.w sie erforscht, denn die Füh-derte Balujew ausweichend. Er klopfte' sei7 .rung der Trasse durch das Sumpfgelände

ist für Balujew nicht in erster Linie eine technische Angelegenheit, werden doch die Maschinen von Menschen gesteuert. Es sind Menschen, die eine selbstlose Genug­tuung in der Arbeit finden und damit -wie der Autor urteilt - mit einem Bein be­reits im Kommunismus stehen, Menschen, die mit Gelassenheit Heldentaten in der Arbeit vollbringen. Aber es sind keine un­nahbaren Heroen, sondern lebendige M~n­schen mit tausend Eigenheiten, Balujew nicht ausgenommen. Aber es sind Men­schen, für die es schon in honem Maße keine Trennung von persönlichem Leben und Arbeit m'ehr gibt.

. Balujew ist nicht der Mann, der einen B~riclit an die übergeordnete Instanz schicken könnte mit dem Inhalt: Im Zu­sammenhang mit der schlecht tragenden

Bodenoberfläche habe ich die Arbeit ein­gestellt, warte auf Anweisungen, Unter­schrift. Er ist nicht der Mann, der sich ein Panzerhemd von Anweisungen Ulld In­struktionen anzieht, um persönlich stets ge­sichert zu sein, denn ihm geht es um die Sache.

"Wir hqben den zwanzigsten Parteitag in seiner ganzen Bedeutung noch nicht er­faßt" , sagt er einmal zu seinem Arbeits­direktor. "Mit jedem Tag wird es schöner, die Menschen sind von der Kühnheit der Tat beflügelt, sie trauen sich mehr zu."

Kühftige Wirtschaftswissenschaftler, und nicht nur ihr, lest dieses Buch. Nichts gegen eine Vorlesung, aber das sind zehn Vor­lesungen in politischer ÖkonJmie des So­zialismus, und zwar von der besten Güte.

G. L.

Sehnsucht nach der Feuertaufe Drei trafen sich wieder. Kurzroman

von Wassili Axjonow. Verlag Neues Leben, Berlin 1962, 264 Seiten, Preis 5,20 DM.

Drei Leningrader Medizinstudenten, die eben ihr Examen abgelegt haben, bum­meln auf dem Newski-Prospekt und tref­fen zwei Kriegsinvaliden. Die Frontkämp­fer wollen mit den Studenten ins Gespräch kommen: "Wes Geistes Kinder ihr seid, möcht ich wissen, ihr jungen Leute von heute, w~s zeigt euer Lebensindex? In eurem Alter haben wir gewußt, was wir zu tun hatten. Wir haben auf Leben und Tod gekämpft und die Stellungen gehalten." Die Studenten stutzen, und, da die beiden AI1jen zufällig etwas .angeheitert sind, gibt es Mißverständnis, Streit und vorläufig keine Antwort auf die Frage. . Und docn gibt diese kurze ~zene in Wassili Axjonowsk Erzählung ihrem In­halt die entscheidende Richtung... Dem Autor gelingt es" dem Leser nach der Lek-türe die überzeugung zu geben: , "

Unsere modernen" jungen Menschen, die unbeschwert heranwachsen, die sich extra­vagant kleiden, sich für Jazz begeistern und gern über abstrakte Malerei diskutie­i'en, sind zu Heldentaten imst~de, sind .bereit, das Erbe der alten Kommuniste~ fortzusetzen . . Er zeigt es dm'an, wie sich unsere drei frischgebackenen Ärzte in ihrem Beruf und als Sowjetbürger bewähren,

Die 23jährigen der optimistische, etwas leichtfertige Karpow, der skeptische, grüblerische Maximow und der nachdenk­lich, menschlich reife Selenin beschäftigen sich in der Art junger Menschen in den Tagen kurz nach dem Examen und vor ihrem Einsatz als Ärzte viel mit dem Sinn

Kleine , Umfrage unter Germanistikstudenten:

I Was empfehlt ihr als Sommerlektüre?

Brigitte Ebneth: Für die Feri~n . habe ich mir Bruno Voelkners "D i e B 'auern vom Karvenbruch" vorgenommen.

Elke Seidel: Ich will "P h ara 0"

von Pl'US zu Ende lesen. Inge Tenzer: Auf meinem Programm

steht Seegers "H erb s t ,l' a u c h". Sehr interessieren mich auch Werke von- Tralow.

Gisela Lemmer und Roswith'a Fuge: ·Wir werden Bölls Werk "A d a m, wo

'war s t du?" lesen und I darüber ' diskutiel'en,

Joachim Unger: Ich lese Marianne Bruns " Das ist Diebstahl"; außerdem noch Novellen von Ts c h e c h 0 w.

Ursula Liebsch: Mein Steckenpferd wird B r e c h t -Lektüre sein.

Inge Kaufmann: Und ich beschäf­tige mich mit Werken von Keil e r­mann.

des Lebens. Sie alle tragen die Sehnsucht nach einem erregten Leben, nach Feuer­taufen Heldentum und Romantik in ·sich.

Das' Zusammentreffen rriit, den · beiden Kriegsinvaliden ist Selenin Anlaß, sich nd'ch stärker mit ~er Frage des Pflicht­bewußtseins, des Verantwortungsgefühls vor den vergangenen und künftigen Gene­rationen zu beschäftigen. Auch mit seinem ' Handeln - er geht als Arzt in ein weit ab­gelegenes Dorf - beweist er, daß er seinem Leben einen wertvollen . Inhalt geben kann, nach vielem Nachdenken und vor allem nach langen Streitgesprächen mit. .seinem Freund Maximow, der seinen Schritt nicht verstehen will und nicht ein­sieht, "warum es patriotische Pflicht ist, ein ve.l;trottelter Dorfarzt zu werden", son­dern mit "Hochspannung leben" will.

In der Person Maximows deutet Axjo­now an, daß einige junge Menschen, zu~ tiefst verwundet von der Zeit des Perso­nenkults, skeptisch gegenüber den Idealen geworden sind, die damals mit gleichen Worten verkündet worden sind.

So zynisch, ja oft provokatorisch Maxi­mow Selenin gegenüber ' sich auch auf­führt - der Leser spürt, daß dieser "Pro­vokateur" der eigentliche Maximow gar nicht ist. Und warum? Weil ihn sein Han­deln bei seiner ersten großen menschlichen Bewährungsprobe als ehrlichen Sowjet­bürger zeigt. Maximow, der wie Karpow eine Stelle als Schiffsarzt angenommen hat, entdeckt Unterschlagungen, widersteht dem Bestechungsversuch eines einflußrei­chen Karrieristen, gl-eift ihn an und 1;is­kiert, da er keine Beweise hat, seinen "Platz an der Sonne". .

Ohne es sich bewußt zu sein, ist auch Maximow schon zum staatsbewußten So­wjetbürger erzogen worden, der um einer gerechten Sach~ willen persönliche -bpfer bringen kann, Auch wenn er sich das nicht eingestehen will, auch wenn es ihn mehr innere Konflikte und Irrtümer als bei­spielsweise Selenin kostet - auch wenn er sich in der Rolle des "Zynikers" geradezu gefällt· - wenn es darauf ankommt, ist mit Maximow zu rechnen. Nicht zu unterschät-

, zen .ist dabei, daß Maximow durch die Ge­spräche mit Selenin, dem reifsten und be­wußtesten der drei Freunde, wächst·.

Sehr gelungen überzeugt Axjonow den Leser davon, daß die Sehnsu.cht junger Menschen nach Heldentum und Roman tik dort seine schönste Erfüllung findet, wo die Arbeit befriedigt und interessant ist, wo man seine Fähigkeiten nach Herzens­lust erproben kann. So schildert Axjonow Selenins Landleben, das nicht einfach be­ginnt, für ihn, den typischen Intellektuel­len, der bisher nur in der Großstadt wohnte und der sein Mädchen im fernen Leningrad liebt. Aber es gibt dort die in­teressantesten medizinischen Fälle, und täglich hat er Gelegenheit, sich vor den Einwohnern, die . ihm va'trauen, als So­wjetbürger - ja als Erzieher zu bewähren (sein K'ampf . gegen Alkoholismus , und Simulanten" gegen überaltete Heilmetho­den) und so a~s , Arzt zu wachsen.

Ohne 'daß :es der Autor ·nur einmal aus­spricht oder im Dialog andeutet, empfln­det der Leser allein dm'ch die Schilderung von Arbeit und Leben der drei Freunde, um wirviel .langweiliger es im Vergleich zu Selenins PraXis auf ' dem Hafen zugeht, wo Karpow .und Maximow arbeiten, unbe­friedigt, .da sie ihr ärztliches Können bls­h~' ~och nicht. bewiesen. ~e}de l~nen..all­mahhch begreifen, was Sle mit Ihrer un­bestimmten Sehnsucht nach Glück und romantischem Heldentum gemeint haben: Mit Leib und Seele Arzt sein, dort arbei­ten .. wo man das am besten kann.

Die große Heldentat der Ärzte, nach der sie sich so gesehnt haben, sieht ganz an­ders aus, als sie sich vorgestellt haben. Karpow und Maximow besuchen Selenin auf seinem Dorf. Das Wiedersehen ist tra­gisch: Selenin wurde' von einem Schurken

. fast umgebracht: Seine Freunde retten ihm I duI'Ch eine schwierige Operation das Leben .. ,

Selenin, Maximow, Karpow beantwor-.. ten die 'Frage der Frontkämpfer - ist d ie mod~rne Jugend zu Heldentum bereit -, mit Ihren Taten, durch die sie 'beweisen, daß sie wie Selenin begriffen haben: "Man muß die Sache der Vorfahren um der Nachfahren willen fqrtsetzen. Wir alle sind Glieder einer Kette."

Und sie finden ihre eigenen Fragen, ihren Wunsch wie man ein "erregtes, ange- • span{ltes, gefährliches Leben" führt, durch ihre eigenen km'zen El'fahrungen als junge Ärzte beantwortet: Das Leben ist überall schön und erfüllt, wenn man seinen Platz und die Richtung darin gefunden ' hat.

Kl!da Poerschke

'Neue 'Prüfungen Ankunft im AlUag. Kurzerzählung

vo.n Bl'igitte Reimann. Vel'lag ,Nettes ' Leben, Berlin 1962, 282 Seiten, Preis

5;80 DM. "Anlmnft im Alltag" bedeutet für die

frIschgebackenen Abiturienten das prak­tische Jahr im Kombinat "Schwarze Pumpe".

Für das zurückhaltende Mädchen Recha, für den g,ewandten, selbstsiche1-en Curt mit "C" und den schweigsamen NikoLaus ist das Komb~nat mit seinen rieSigen Hallen, Kühltürmen und Kränen eine Welt, die sie nur aus der Zeitung kennen.

So verschieden wie ihre Herkunft sind i,hre Vorstellungen von dem Werk und seinen Erbauern. Die elternlos'e Recha hat die freundliche Geborgenheit eines Inter­nats verlassen . Sie wählte die unruhige, fordernde Welt der Arbeit, um eine neue, eine andere Prüfung zu bestehen. Niko­laus kommt mit ruhiger ' Selbstvenständ­lichkeit; die Freud·e auf die Arbeit ist gleichzeitig Freude auf neue lVI,enschen, neue Farben und Formen für seine Malerei.

Curt dagegen zog das praktische Jahr ' als "kleineres übel" dem Dienst in der Volksarmee vor. Er nirmnt weder die Arbeit noch die MeTh~'chen erns t, renom­miert bei jeder Gelegenheit rillt sehlem Werkleiter-Vater und versucht eifrig, sich "beliebt" w machen. Auch vor den Mäd­chen entfaltet er all s'einen "Glanz" und muß doch eines Tages begreifen, daß es zwischen Nikolaus und Rech,a stärkere Bande gibt. Beide haben, im Gegensatz zu Curt, längst einen festen Platz in der Bri­gade gefunden. Sie lachen nicht mehr über den Arbeiter, der erst jetzt lesen lernt; denn sie kennen seine Geschichte, dje nicht die ihre ist. Sie freuen sich über das lebhafte Interesse der_ Kumpel an den Zeichnungen und Bildern von Nikolaus, Zu der Bewunderung für ihren Brigadier Hamann gesellt sich das Verstehen des MElnschen Hamann, der ihnen nun kein Idealbilfi mehr ist, sondern ein guter, treuer F eund.

Auch Curt vergißt, daß er nur ein Jahr "runterreißen" -wollte; denn in diesem Jahr lernen sie aufs Neue s.ehen und begre:ifen: sich selbst, die Fre~.mde, das Kombinat, die Republik. Waltraut Schubart

Echte Konflikte Tennis zu dritt. Studentengeschichten

von Gel·t Billing und Benito Wogatzki. Vel'lag Neues Leben, Berlin 1962. 184

. Seiten, Preis 4,80 DM.

Die Geschichte, di,e 'dem Buch den Namen gab, "Tennis zu dritt·, ; handelt von einem Liebeskonflikt: Zwei befreundete Physik­studenten, die gemeinsam mit ihren Diplomarbeiten einen Forschungsauftrag ~rfüllen, verlieben sich auf dem Tennis­platz in die hübsch'e Ver.a Anbach. Vera, vor zwei Jahren republikflüchtig gewor­den, ist vor einem Vierteljahr aus West­de utschland zurückgekehrt. Die Rivalität d,er beiden Freunde, Fred und Stephan, wird immer stärker, führt zum Freund­sch.aftsbruch, und schHeßlich ist ihnen das Zusamment1-effen unerträglich. Vera hat sich für Stephan entschieden.

Als Fred das erkennt, wirft es ihn see­lisch nieder. .Bisher hatten die Dipolom-

. arbeiten der Freunde schon sehr unter il;1ren Spannungen gelitten, jetzt will Fred seine ganz abbrechen.

Erst die , Worte Dr. Bergers, Wissen­sch,aft~er am Physikalischen Institut, erin­nern ihn an seine Pflich , durch persön­liche Sorgen das Forschungsvoi'haben nicht zu gefährden. Fred überwindet sich und beendet mit Stephan di,e Ai'beit. Da­nach jedoch trennen sich die beiden end­gültig. Dieser Schritt ist nach, vielen Jah­ren enger Freundschaft sehr schmerzlich.

Der Konflikt dieser Geschichte wird realistisch dargestellt und ßelöst. Es wird uns keine Ideallösung vorgesetzt. .

Auch die Begründung Veras, warum sie aus Westdeuts~land wrückgekommen sei, erscheint uns wahrheitsgetreu. Sie erklärt ihren Schritt nicht durch eine abstrakte Rede übe.r KoatJitalism\llS u,nd Sozia,lisIDus, sondern mit einer Tatsache aus ihrem Lebenselq1eis.

. Wir meinen; auch die sprachliche Ge­staltung dieser Geschichte ' ist im allge­meinen ' gut, besonders dort, wo del' Autor im Reportagestil das sportlich~ 'Ge­schehen ~uf dem Tenpisplatz beschreibt.

Und WH' glauben, d<1tß die Absicht 'der Autoren, die Aufmerksamkeit auf den TPeme~kreis des Studentenlebens zu len­ken, anzuregen und zur Diskussion zu stel~ len, erreicht ist, auf Grund der lebens­nahen ThemensteIlung' und der Entwick­lung realistischer Konflikte.

Thiele, Germal1istikstudent, 1. Studienjahr

Universitätszeitullg, NI'. 31, 2. 8. 1962, S. 6

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