Upload
others
View
0
Download
0
Embed Size (px)
Citation preview
Betriebliche Berufsausbildung
Lehrveranstaltung
zur Bildungsökonomik im Modul
Arbeit, Personal, Bildung
Universität Erlangen-Nürnberg
im SS 2012
Prof. Dr. Lutz Bellmann
Dr. Ute Leber
Einleitung
3
Entwicklung der Arbeitslosigkeit im
internationalen Vergleich in der globalen Krise
Quelle: Verick 2010
4
Arbeitslosenquoten gesamt und von unter 25-Jährigen
5
Arbeitslosenquoten von unter 25-Jährigen bezogen auf alle
Erwerbspersonen nach Agenturen für Arbeit April 2010
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
6
Veränderung der Arbeitslosenzahl von unter 25-Jährigen
im Vorjahresvergleich April 2010 / April 2009
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
7
Nur die Hälfte aller Hauptschüler findet
eine Ausbildungsstelle
Quelle: www.shortnews.de vom 09.06.2008
Typische Fragen
Wie hat sich die betriebliche Berufsausbildung in Deutschland seit
den 1980er Jahren entwickelt?
Wovon hängen das betriebliche Ausbildungsmanagement und damit
das Angebot von Ausbildungsplätzen ab?
Was sind die Determinanten des Ausbildungsangebots und der
Ausbildungsintensität?
Wie entwickelt sich die Übernahmen von Ausbildungsabsolventen im
Ausbildungsbetrieb?
Welche Erträge stehen den Kosten der betrieblichen
Berufsausbildung in Deutschland gegenüber – auch im Vergleich zur
Schweiz?
8
Die Entwicklung
der betrieblichen Berufsausbildung
10
Neu abgeschlossene Ausbildungsverträge
0
100000
200000
300000
400000
500000
600000
700000
Jahr
1981
1982
1983
1984
1985
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Quelle: Troltsch und Walden (2007)
Zahl Auszubildender, Westdeutschland inkl. Berlin, (vor 1991 nur Westberlin) 1977-2008
Quelle: BiBB (2010) 11
Regelangebote der Bundesagentur für Arbeit
12
Wahrscheinlichkeit der Einmündung in eine Berufsausbildung für nicht
studienberechtigte Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund
13 Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung, Datenreport zum Berufsbildungsbericht 2010
14
Region Vorausgegangene Teilnahme an
berufsvorbereitender Qualifizierung oder
beruflicher Grundbildung 2008 (in v. H.)
Neuabschlüsse Anteile (in v. H.)
Baden-Württemberg 81.810 10,3
Bayern 103.653 7,5
Berlin 20.697 8,9
Brandenburg 17.337 16,3
Bremen 6.306 10,1
Hamburg 14.487 10,4
Hessen 41.763 8,5
Mecklenburg-Vorpommern 13.947 14,0
Niedersachsen 59.790 18,2
Nordrhein-Westfalen 127.446 12,5
Rheinland-Pfalz 29.859 8,9
Saarland 8.346 8,1
Sachsen 27.267 21,3
Sachsen-Anhalt 17.016 13,1
Schleswig-Holstein 21.603 10,7
Thüringen 16.242 10,2
Bundesgebiet 607.566 11,6
Abgeschlossene Ausbildungsverträge, Ausbildungsstellenangebot und – nachfrage
im dualen System 1995-2009
Quelle: BiBB (2010) 15
Betriebliche Lehrstellenangebote
Zahl und Anteil der Erwerbstätigen und der Auszubildenden
2006-2010 (in%)
17 Quelle: IAB-Betriebspanel 2010
Verteilung der Auszubildenden auf die Betriebsgrößenklassen 2010 (in %)
18 Quelle: IAB-Betriebspanel 2010
1 bis 9 Mitarbeiter 17,0
10 bis 19 Mitarbeiter 13,3
20 bis 49 Mitarbeiter 17,0
50 bis 249 Mitarbeiter 25,6
250 bis 499 Mitarbeiter 9,3
500 und mehr Mitarbeiter 17,7
Gesamt 100,0
Verteilung der Auszubildenden auf einzelne Branchen 2009 - 2010 (in %)
19 Quelle: IAB-Betriebspanel 2009/2010
2009 2010
Land- und Forstwirtschaft 1,6 1,7
Bergbau, Energie, Wasser, Abfall 1,5 1,4
Verarbeitendes Gewerbe 22,2 21,1
Baugewerbe 9,5 8,8
Handel und Kfz-Reparatur 19,2 19,8
Verkehr und Lagerei 2,5 2,5
Information und Kommunikation 1,6 1,4
Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 3,3 3,7
Unternehmensnahe Dienstleistungen 8,4 9,5
Sonstige Dienstleistungen 26,5 26,2
Öffentliche Verwaltung und Sozialversicherung 3,7 3,8
Gesamt 100 100
Erfüllung der sächlichen und/oder personellen Voraussetzungen für eine
Ausbildung bei Nichtausbildungsbetrieben nach verschiedenen
Betriebsmerkmalen (in %)
20 Quelle: BiBB-Betriebsbefragung zur Gewinnung von Fachkräften 2008
Betriebliche Ausbildungsbeteiligung nach Betriebsgröße
2010 (in %)
21 Quelle: IAB-Betriebspanel 2010
Ausbildungsaktivität von Betrieben mit Ausbildungsberech-
tigung nach Betriebsgröße und Branchen 2001-2007 in %
22 Quelle: IAB-Betriebspanel 2001-2007
Ausbildungsaktivität und Betriebsgröße von Betrieben mit
Ausbildungsberechtigung im Zeitraum 2001 bis 2007
23
Insgesamt West Ost
Zu hohe Ausbildungskosten 49 47 55
Fehlende Zeit 48 45 58
Zu viele Vorschriften 42 44 34
Azubis zu selten im Betrieb 40 41 36
Keine qualifizierten
Bewerber/-innen 38 39 37
Betrieb zu spezialisiert 36 36 37
Zu geringer Nutzen der Ausbildung 36 37 32
Deckung des Fachkräftebedarfs
durch Weiterbildung 35 31 48
Kein Fachkräftebedarf 33 29 46
Azubis verlassen zu oft Betrieb 32 32 34
Günstigere Personalsuche auf
Arbeitsmarkt 26 23 36
Schlechte Erfahrungen mit Azubis 16 17 13
24
Gründe der Nichtausbildungsbetriebe für den Verzicht auf Ausbildung
nach Region (in %)
Quelle: BIBB-Betriebsbefragung zur Gewinnung von Fachkräften 2008
Nutzen der Ausbildung
25 Quelle: Dietrich/Koch/Stops 2004
Kostenarten der betrieblichen Berufsausbildung
26 Quelle: Walden/Bericht 2002, 39 und Schönfeld et al. 2010,34
Bruttokosten, Erträge und Nettokosten der betrieblichen
Berufsausbildung 2007
27 Quelle: BiBB-Kosten- und Nutzenerhebung 2007
3596 38802557
46072513
962 268
7234
1169212269
9576
12133
10820
11138 12691
10063
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
16000
18000
20000
Insg
esam
t
West
Ost
Indu
strie
und
Hand
el
Hand
wer
k
Land
wirt
scha
ft
Freie B
erufe
Öffe
ntlic
her D
iens
t
Erträge
Nettokosten
1528816149
12133
16740
13333
1210012959
17297
Bruttokosten, Erträge und Nettokosten der betrieblichen
Berufsausbildung nach Betriebsgrößen 2007
28 Quelle: BiBB-Kosten- und Nutzenerhebung 2007
2468 2969 2799
7165
1073211019
12615
11870
0
2000
4000
6000
8000
10000
12000
14000
16000
18000
20000
1-9 Beschäftigte 10-49 Beschäftigte 50-499 Beschäftigte 500 und mehr
Beschäftigte
Erträge
Nettokosten
1320013988
15414
13200
Kosten und Erträge der Berufsausbildung in Deutschland
und in der Schweiz
29 Quelle: Wolter/Mühlemann/Schweri 2003, 7; Beicht/Walden/Herget 2004, 76; Reformwerkstatt NRW, Programm zur Zukunft der
beruflichen Bildung, Düsseldorf 2007, 28
16929
15499
17017 16599 16613
19389
5472
16382
7697
18382
10955
21918
11499
-883
9320
-1427
5657
-2529
-5000
0
5000
10000
15000
20000
25000
1. Jahr DE 1. Jahr CH 2. Jahr DE 2. Jahr CH 3. Jahr DE 3. Jahr CH
Bruttokosten
Ausbildungserträge
Nettokosten
Übernahmequote nach Betriebsgröße, West- und
Ostdeutschland 2000-2008 (in %)
30
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008
D-West
1-9 Besch. 46 44 47 49 39 47 44 49 50
10-49 Besch. 60 51 51 54 52 50 56 56 60
50-499 Besch. 65 66 62 57 59 57 57 68 69
500+ Besch. 72 77 72 69 66 68 73 74 76
Gesamt 60 59 57 57 54 55 57 62 64
D-Ost
1-9 Besch. 49 41 40 30 37 32 44 44 35
10-49 Besch. 49 46 50 44 49 49 47 53 51
50-499 Besch. 41 44 42 39 41 34 42 44 51
500+ Besch. 48 36 44 37 33 30 46 46 41
Gesamt 46 43 44 39 41 37 44 47 46
Bundesgebiet
1-9 Besch. 46 44 45 47 39 45 44 48 47
10-49 Besch. 57 50 51 52 51 50 54 56 58
50-499 Besch. 60 61 58 54 55 52 54 62 65
500+ Besch. 69 70 68 64 61 62 68 69 76
Gesamt 58 56 55 53 52 52 55 59 61
31
Bestimmungsgründe
der betrieblichen Ausbildungsentscheidung
33
Bestimmungsgründe der Ausbildungsbeteiligung im Jahr 2000
Probit-Schätzungen;
abhängige Variable ist
Dummy für
Ausbildungsbetrieb: 1= ja
34
Bestimmungsgründe der Ausbildungsintensität in Ausbildungsbetrieben
im Jahr 2000
Trunkierte
Regressionsschätzungen;
abhängige Variable ist der
Anteil der Auszubildenden
an der Gesamtzahl der
Beschäftigten.
35
Beschäftigung und Ausbildung nach Wirtschaftssektoren
Westdeutschland Quelle: BMBF, Berufsbildungsbericht 2005
Tertiärer Bereich
• Beschäftigung
• Ausbildung
Sekundärer Bereich
Beschäftigung
Ausbildung
36
Betriebliche Ausbildungsentscheidung unter Unsicherheit
Stabilität der
Beschäftigungs-
verhältnisse
Wettbewerb
auf den
Produktmärkten
Organisation der
Berufsausbildung
Betriebliche
Berufs-
ausbildung
Rekrutierung
von Fachkräften Unsicherheit
über den Verbleib
der Azubis
37
Probleme
Industriegesellschaftliche Prägung ist problematisch
für Anpassung an sich verändernde Ausbildungs-
anforderungen
unterschiedliche Lernvoraussetzungen von Jugendlichen
neue betriebliche Organisationsformen
bei der Besetzung mittlerer beruflicher Positionen
konkurrieren berufsfachliche und schulische Ausbildung
38
Lösungen
Modularisierung
duales Hochschulstudium
Verzahnung von betrieblicher Aus- und Weiterbildung
Erleichterung des Zugangs zu Hochschulen
Ausbildungsbonus
Zusammenfassung
Das duale System ist Bestandteil des Beschäftigungs-
und des Bildungssystems. Dadurch ergeben sich
spezifische Probleme.
Wichtige Determinanten des betrieblichen
Ausbildungsengagements sind die Betriebsgröße, der
Sektor, der Standort, die Personal- und
Qualifikationsstruktur sowie der Bedarf an Fachkräften.
Kosten und Erträge der betrieblichen Berufsausbildung
unterscheiden sich nach Sektoren und Betriebsgröße. 39