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ISSN 1864-1725 2/2010 Biblio Theke Zeitschrift für katholische Bücherei- und Medienarbeit Religiöse Romane Verlagstrend mit Gehalt? Den Stab weitergeben Generationswechsel in KÖB Medien im Profil Neue Post von Librix Kürzere Tage Literatur-Praxis

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ISSN 1864-17252/20102/2010BiblioThekeZeitschrift für katholische Bücherei- und Medienarbeit1Religiöse Romane Verlagstrend mit Gehalt? Den Stab weitergeben Generationswechsel in KÖB Medien im Profil Neue Post von Librix Kürzere Tage Literatur-Praxis2 Inhalt2/2010 1/20102/2010Ed i t o r i a l 34 9 14 16RubriktitelUnterhaltung mit Inhalt Ileana Beckmann „Den Stab weitergeben – ...“ Generationswechsel Barbara Gellermann Glaube bewegt – Vielfalt bereichert Robert Zollitsch Med

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12/2010

ISSN 1864-1725 2/2010

BiblioTheke Zeitschrift für katholische Bücherei- und Medienarbeit

Religiöse RomaneVerlagstrend mit Gehalt?

Den Stab weitergebenGenerationswechsel in KÖB

Medien im ProfilNeue Post von Librix

Kürzere TageLiteratur-Praxis

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2/20102 32/2010

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser,

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Inhalt 1/2010

die häufige Erwähnung öffent-licher Büchereien in den Nachrich-ten stimmt wohl keinen hoff-nungsfroh, nicht die Leserinnen und Leser, nicht die Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter und wohl auch nicht die Vertreter der Träger-institutionen. Die Nennung von Kultureinrichtungen wird häufig verknüpft mit einem Rückgang öf-fentlicher Serviceleistungen für die Mitglieder der Gemeinden. Im Er-gebnis steht vor dem Hintergrund schwerer wirtschaftlicher Verwer-fungen unserer Welt jetzt beson-ders auf dem Prüfstand, was mit dem Siegel „freiwillig“ versehen ist: Büchereien sind freiwillige Leistungen von Kommunen und Pfarreien. Dies ist einerseits richtig und andererseits fatal falsch. Richtig, weil meistens unser aller freiwilliges Engagement gerade dem gewidmet ist, was einen besonders hohen Wert hat. Büchereiarbeit ist vielen von Ihnen so wichtig, dass Sie auch noch in Ihrer – von Er-werbs- und Familienarbeit – freien Zeit für den Kommunikationsort Bücherei arbeiten – ohne finanzielle Entlohnung. Richtig, weil gerade gemeinschaftsstiftendes Engagement nicht mit Geld aufzuwiegen ist. Und das gilt für viele kulturelle Ak-tivitäten. Sie sind das Salz der Erde, der Kitt der Gesellschaft. Fatal falsch ist die Bezeichnung „freiwillig“, wenn damit gesagt werden will, dass man auf diese Angebote verzichten könne. Der

Begriff „freiwillig“ stammt aus ei-ner Zeit, deren Bedingungen heute nicht mehr stimmen. Ja, wir müs-sen als Einzelne, in den Familien, in Pfarreien und Kommunen manches auf den Prüfstand stellen. Die Grenzen des Wachstums kön-nen wir wohl alle an den verschie-densten Orten mit Händen greifen und wir stellen uns den Herausfor-derungen. Aber auf den Prüfstand gehören dann alle Aktivitäten. Ihre Sichtung und Neubewertung muss sich nach Notwendigkeiten und Möglichkeiten (der Kirche) in der Welt von heute und morgen aus-richten. Grenzen des Wachstums, Wachs-tum der Herzen, Wohlstand ohne Wachstum: All dies sind gerade in unserer Zeit wichtige Themen für den Sachbuchbestand öffentlicher Büchereien. Meinhard Miegel hat in seinem neuen Buch „Exit“ ethische und wirtschaftliche Grund-lagen zusammengetragen. Beson-dere Empfehlung! Und vielleicht gelingt es, dem Autor bei seiner Tä-tigkeit im „Denkwerk Zukunft – Stiftung kulturelle Erneuerung“ auch den Treffpunkt Bibliothek na-hezulegen. Mit freundlichen GrüßenIhr

Rolf Pitsch

Meinhard Miegel: Exit. Wohlstand ohne Wachstum. Propyläen Verlag 304 Seiten; 22.95 €MedienNr.: 329 654

Weitere Hinweise:www.denkwerkzukunft.de

Unterhaltung mit Inhalt Ileana Beckmann

„Den Stab weitergeben – ...“ Generationswechsel Barbara Gellermann

Glaube bewegt – Vielfalt bereichert Robert Zollitsch

Medien mit Profil – Neue Post von Librix Susanne Emschermann

Deutscher Frauenrat Leoni Heister

Buch trifft Mikro Stefan von der Bank und Tanja Steinford-Lecke

Eine Welt voller Farbe – adeo Verlag Christine Beitat

Aktionsmaterial: Jugendliche in der Bücherei Claudia Herbstmann

Lese-Koffer, Ausmalvorlagen und Co.

Fasse dich kurz Willi Weiers

Praxisberichte

- Spaß am Lesen fördern Öffentliche Bibliothek, Beckum

- Magische Nacht KÖB Im Alten Rathaus, Pulheim Brauweiler

- Verrat bei den Wikingern KÖB St. Stephanus, Grafschaft-Leimersdorf

Besondere Empfehlung! Für den Monat April

Literatur-Praxis: Kürzere Tage Gabriele von Siegroth-Nellessen

Rubriktitel

Im Artikel „Lustvoll abgestaubt” von Willi Weiers, erschienen in BiblioTheke 1.10, ist eine lange Internetadresse angegeben. Da es damit einige Schwierigkeiten gab hat der Autor eine neue kurze Internetadresse generiert: http://2020.koeberbach.de/

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Leichte Unterhaltungsromane mit religiösen BotschaftenEin neuer Verlagstrend

Religiöse Romane

von I leana Beckmann M.A.

In der Gegenwartsliteratur ist ein Trend zur Sinnsuche, zu Orientierung und Werten zu beobachten. Mehrere – gera-de auch – christliche Verlage haben diesen Trend aufge-griffen und publizieren mit stetig wachsendem Erfolg leichte Unterhaltungsliteratur wie Liebesromane, Famili-engeschichten, historische Schmöker, Biografien, Fantasy und Krimis mit religiösen Botschaften. Es ist an der Zeit, einen genaueren Blick auf diese neue Entwicklung zu wer-fen, da ja die KÖB zum Zielpublikum gehören.

Unter den zahlreichen christlichen Verlagen haben sich einige besonders auf die Publikation von Roma-nen spezialisiert, allen voran Gerth Medien, ein zur Verlagsgruppe Random House gehörendes Medien-haus, das christliche Titel in den Bereichen Buch, Mu-

sik und Nonbooks herausgibt. Hier wird eine immer größer werdende Zahl (derzeit 100 Titel) von Familien- und Liebesgeschichten mit religiöser Botschaft ange-boten. Auch der Brunnen Verlag weist eine beachtliche Liste auf. In seiner neuen Sparte Belletristik finden sich viele historische Romane, Lebensgeschichten von vor-bildlichen Christen, Familiengeschichten religiöser Gemeinschaften (Amisch, Mennoniten) und Fantasy für Jugendliche und Erwachsene.

Der Knecht Verlag, ein zur Verlagsgruppe Herder gehö-rendes Imprint, publiziert Krimis und Lebensbilder hi-storischer Persönlichkeiten (Albertus Magnus, Fried-rich der Große). Der St. Benno Verlag unterstützt seit 1951 durch die Veröffentlichung konfessioneller Lite-ratur Kirche und Christen im Osten Deutschlands. Er hat das Buch zur ZDF-Reihe „Ihr Auftrag, Pater Castell“

veröffentlicht, außerdem einige historische Romane (Multhaupt, Derksen). Der im Bereich der evange-lischen Freikirchen beheimatete Hänssler Verlag publi-ziert zunehmend leichte Unterhaltungsromane, zu-meist historische Liebesromane oder historische Frau-enportraits. Viel Erfolg hatte die Geschichte für Ju-gendliche und Erwachsene: „Briefe von Herrn G.“

Auch nicht zum christlichen Sektor zählende Verlags-häuser greifen diesen Trend auf: Der eher esoterische allegria verlag aus der Ullstein-Gruppe, hat den Best-seller „Die Hütte“ vermarktet. Unter dem ehemals ka-tholischen Imprint Gabriel (aus dem St. Gabriel Verlag der österreichischen Steyler Missionare entstanden) publiziert der Stuttgarter Thienemann Verlag gute Ju-gendbücher zu speziellen Problemthemen (Alkohol, Drogen, Gewalt) und möchte damit Werte vermitteln. Die Titel sind auch gut für Erwachsene geeignet und ausgesprochen empfehlenswert (z.B. Katrin Stehle: „Die Stille danach“; Christine Biernath: „Hochprozen-tiges Spiel“).

Bei der folgenden Betrachtung einiger Titel wurden in er-ster Linie aktuelle Publikationen (ab 2009) berücksichtigt.

Familien- und Liebesgeschichten

„Der Fluss, der mich trägt“ der Amerikanerin Karen Harter erzählt die herzergreifende Geschichte einer jungen Frau, die nach manchen Irrwegen mit ihrem Kind nach Hause zu den Eltern und der geliebten Flusslandschaft zurück findet. Schwer krank, wird sie liebevoll aufgenommen und söhnt sich mit allen aus. Dies klingt trivial, ist aber psychologisch gut darge-stellt. Überzeugender noch ist der zweite Roman der Autorin: „Und über uns die Wolken“ (MedienNr.: 563731): Eine alleinerziehende Frau hat einen schwie-rigen 15jährigen Sohn, der kriminell wird. Ein alter Nachbar kümmert sich um ihn, und durch mensch-

liche Kontakte, durch Aufeinander-Zugehen findet sich eine Lösung. Sehr einfühlsam geschrieben, mit christlicher Botschaft – empfehlenswerte gute Unter-haltung.

Eine Geschichte über Schuld und Vergebung erzählt Susan Meissner in „Die Farben des Lebens“ (Medi-enNr.: 563732). Die Protagonistin Tess Longren, die al-les hat, um glücklich zu sein: Liebhaber, Traumjob etc. glaubt, am Tod ihrer Mutter Schuld zu sein. Dies ist nicht wirklich überzeugend dargelegt, die Handlung verschwindet hinter vielen Reflexionen. Ab der zwei-ten Hälfte wird der Weg zurück in den Glauben wich-tiger als die gute Geschichte. Gelungener ist Meissners zweiter Roman: In „Die Weite des Himmels“ wird Claire Holland Opfer eines sexuellen Übergriffs. Die daraus resultierende Schwangerschaft stellt sie und ihre Familie vor eine schwierige Entscheidung. Was soll mit dem Kind geschehen? Der Entschluss, das Kind zur Adoption freizugeben, fällt nicht leicht und noch Jahre später kann Claire ihre ungewollte Tochter nicht vergessen. Spannend und psychologisch über-zeugend geschildert. Gut für KÖB geeignet.

Stephanie Grace Whitsons Roman: „Jakobs Liste“ er-zählt die Geschichte eines jungen Mannes, der außer-gewöhnliche Pläne hat und plötzlich stirbt, aber trotz-dem noch über den Tod hinaus das Leben seiner Eltern grundlegend verändert. Die gut und überzeugend er-zählte Geschichte mit einer spannenden Handlung reißt leider in der zweiten Hälfte ab: Es geht nur noch darum, dass die Trauer über den Tod des Kindes durch viel Beten überwunden werden kann. „Annas Geheim-nis“ der Amerikanerin Wanda Brunstetter ist der Be-ginn einer Trilogie, in der der Leser viel über das Leben der Amischen erfährt; die Story ist jedoch ziemlich an den Haaren herbeigezogen und unglaubwürdig: Auch hier verdirbt die Botschaft eine potentiell gute Ge-schichte.

Historische Romane

„Aufbruch ins Land der Zarin“ von Jeanne Dennis und Sheila Seifert (beides Amerikanerinnen) ist eine Ge-schichte über die ersten Russlanddeutschen, die von Katharina der Großen im 18. Jh. in ihr Land gerufen wurden. Elisabeth Ebel gehört zu denen, die sich nach

Ileana Beckmann M. A., ist Rezensentin des Borromäusvereins und des Evangelischen Buch-beraters, Leiterin der KÖB Hagen-Dahl und Referentin in der Erwachsenenbildung.

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Bildeinem freien, selbstbestimmten Leben auf eigenem Grund und Boden sehnen. Zahllose Vorträge über den Glauben lenken vom Verlauf der Geschichte ab. Die leichte Unterhaltung mit Informationen über die er-sten Russlanddeutschen ist akzeptabel. Eine Liebesgeschichte vor dem Hintergrund der Flucht einer bessarabiendeutschen Familie während des 2. Weltkriegs erzählt die deutsche Autorin Elisabeth Büchle in „Sehnsucht nach der fernen Heimat“ (Medi-enNr.: 561149). Ein handwerklich solider Herz-Schmerz-Roman mit Happy-End, gut recherchiert und in KÖB gut einsetzbar (MedienNr.: 561149). „Die Lu-therverschwörung“ von Christoph Born (Brunnen, MedienNr.: 561273) spielt in Wittenberg im Frühjahr 1521 und verarbeitet die historischen Ereignisse rund um den Reichstag zu Worms zu einer spannenden Handlung. Auch dieser Roman ist sprachlich und in-haltlich gut gelungen und kann allen KÖB empfohlen werden. Unter dem Deckmantel des Historischen sucht der Hänssler Verlag christliche Botschaften zu vermitteln, so z.B. „Ein Engel im Schnee“ von James Carie spielt im Alaska 1897, „Licht in der Finsternis“ von Siegfried Wittwer ein Waldenser-Roman., der im 15. Jh. spielt. Die Titel des Hänssler Verlags sind nach demselben Muster gestrickt: Liebe, Glauben – und am Ende wird alles gut. Büchereien können auf die meisten dieser Ti-tel verzichten.

Pseudo-historische Romane

„Die eigenwillige Jungfer“ von Deeanne Gist spielt in Texas Ende des 19. Jh. Eine eigenwillige 30jährige Frau sucht einen Mann zum Heiraten, bleibt aber lieber solo, als der Auserwählte sich als untreu und ungläu-big entpuppt. „Die unbeugsame Dame“ derselben Au-torin (MedienNr.: 561147) spielt während des Gold-rauschs in Kalifornien Mitte des 19. Jh. Beide Romane erschienen bei Gerth medien sind pseudo-historisch. In beiden finden junge Frauen auf manchen Umwe-gen auf die rechte Bahn und zu Gott. Die Sprache ist einfach und linear, aber witzig und unterhaltsam. „Die Ehestifterin“ von Tracie Peterson (Brunnen) spielt in Philadelphia 1852: Dieser pseudo-historische Roman ist langatmig, alles ist vorhersehbar; übertriebene Me-taphern und Adjektive, detaillierte situative Beschrei-bungen überzeugen nicht. Der historische Rahmen

dient nur dazu, ein überkommenes Frauenbild zu ide-alisieren und die christliche Botschaft zu vermitteln.

Biografische Romane

Im Brunnen-Verlag sind mehrere historische Biogra-fien erschienen, so z.B. Charlotte Hofmann-Hege: „Al-les kann ein Herz ertragen. Die weite Lebensreise der Elisabeth Thiessen“. Trotz des schnulzigen Titels han-delt es sich um einen dokumentarischen Lebensbe-richt über Russland-Deutsche, hier über Mennoniten-Gemeinschaften. Im Mittelpunkt steht die junge Elisa-beth, die im Frühjahr 1912 mit der Familie ihres On-kels nach Russland reist, aufgrund der politischen Um-wälzungen nicht mehr zurückkehren kann und Briefe schreibt. Einfach geschrieben, aber leicht lesbar und informativ. Ursula Koch porträtiert in ihrem biogra-fischen Roman „Die Meisterin vom Rupertsberg: Hil-degard von Bingen - eine Botin der Liebe“ eine der bedeutendsten Frauen des Mittelalters. Ihre unge-wöhnliche Persönlichkeit wird aus der Sicht der schö-nen und reichen Patriziertochter Lutgard geschildert: Ein besonders gelungenes, sprachlich herausragendes poetisches Buch (MedienNr.: 561274). Marianne Win-tersteiners „Luthers Frau Katharina von Bora“ schildert das ungewöhnliche Schicksal der jungen Katharina, die als Luthers Frau in die Weltgeschichte einging. Die bekannte Autorin von Biografien hat hier ein sehr empfehlenswertes Lebensbild verfasst.

Krimis

„Ihr Auftrag, Pater Castell . Der Commissario des Hei-ligen Stuhls“ aus dem St. Benno Verlag ist das Buch zur ZDF-Serie (MedienNr.: 288089). Ein Sonderermittler des Vatikans hilft einer allein erziehenden Kommissa-rin bei der Aufklärung von vier Kriminalfällen im kirchlichen Milieu. Verschiedene Ungereimtheiten, unwahrscheinliche Situationen und Klischees über den Vatikan zeichnen den Roman aus, wirkliche Span-nung fehlt, Sprache und Dialoge sind schlicht, an-spruchslos und bemüht humorvoll, die Krimilösung ist absehbar. Der Versuch, Krimi mit Glaubensvermitt-lung zu verbinden, scheitert an Plattitüden und Kli-schees. Ähnlich der Krimi: „Teufelswasser“ des Auto-ren-Duos Fröhling & Reuss im Knecht Verlag (Medi-enNr.: 270801); er ist Teil einer Reihe mit dem Moral-

theologen Philipp Laubmann als Detektiv, der in einen Mordfall in Kirchenkreisen verwickelt wird. Auch hier ist die Story schlicht, die Sprache anspruchslos mit ständigen Namenswiederholungen, Überfrachtung mit Adjektiven, weitschweifigen Exkursen in Histo-risches und Theologisches, viel Unwahrscheinlichem, aufgrund des humoristischen Tons aber noch in Ord-nung.

Alton Ganskys: „Jerusalemverschwörung“ im Hänss-ler-Verlag versetzt den Kriminalinspektor Maxwell Odom via Zeitreise ins 1. nachchristliche Jahrhundert nach Jerusalem kurz nach der Kreuzigung Jesu. Er macht sich auf die Suche nach Spuren, die Aufschluss geben über das Geschehen rund um den Tod Jesu und gelangt zu der Erkenntnis, dass es um mehr geht, als um historische Fakten: es geht um ihn, seinen Zynis-mus, seine Weltanschauung, seine Zweifel und seine Vergangenheit. Ein durchaus interessanter Versuch, eine Bekehrung zum Glauben zu beschreiben.

Tim LaHaye & Jerry B. Jenkins berichten auf der Grundlage einer Interpretation der Johannes-Offenba-rung, wie es auf dieser Welt aussehen könnte, wenn Jesus Christus wiederkäme: die Apokalypse verpackt in einen Action-Roman. Der Antichrist in Gestalt des auferstandenen Carpathia regiert die Welt und ver-folgt erbarmungslos die Christen. Tim LaHaye ist ein ehemaliger Pfarrer, Jerry B. Jenkins enger Mitarbeiter des bekannten US-Predigers Billy Graham. Mit ihrem Roman-Zyklus "Die letzten Tage der Erde" (Gerth) sind sie seit einigen Jahren ständig auf den vordersten Rän-gen der US-Bestsellerliste vertreten. Eine Art Science-Fiction/Fantasy in zwölf Bänden - eine durchaus span-nende Serie zum Thema Weltuntergang.

Ein Beispiel für gelungene Fantasy für Jugendliche und Erwachsene ist „Dark City“ (Brunnen Verlag) der deutsch schreibenden Autoren Damaris Kofmehl und Demetri Betts: Dark City ist ein Ort ewiger Dämme-rung, seit der Nebel das Sonnenlicht verschluckt hat.

Empfehlenswerte Titel:

Büchle, Elisabeth: Sehnsucht nach der fernen Heimat. MedienNr.: 561149Harter, Karen: Und über uns die Wolken. MedienNr.: 563731Born, Christoph: Die Lutherverschwörung. MedienNr.: 561273 Hofmann-Hege, Charlotte: Alles kann ein Herz ertragen. Die weite Lebensreise der Elisabeth Thiessen. MedienNr.: 138416Koch, Ursula Die Meisterin vom Rupertsberg: Hildegard von Bingen – eine Botin der Liebe. MedienNr.: 561274Stehle, Katrin: Die Stille danach. MedienNr.: 307323Biernath, Christine: Hochprozentiges Spiel. MedienNr.: 293803Gustmann, Jörg: Briefe von Herrn G. MedienNr.: 564111

Religiöse Romane Religiöse Romane

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Doch es gibt Hoffnung. Fünf Teenager wurden auser-wählt, das Licht nach Dark City zurückzubringen und den Weg zu bereiten, damit der wahre König des Landes zurückkehren kann. Mittelalter und Moderne werden vermischt. Büchereien mit Fantasy-Bedarf sollten diese gut gelungene Trilogie anbieten.

Jörg Gustmanns liebenswerte Geschichte für Jugendli-che und Erwachsene: „Briefe von Herrn G.“(Hänssler) erzählt von der zwölfjährigen Anna, die mysteriöse Briefe von einem Unbekannten erhält. Sie sind immer nur mit G. unterzeichnet. Das neugierige Mädchen lässt sich auf das Geheimnis dieser Briefe ein und be-ginnt die Welt mit neuen Augen zu sehen. Ein wenig erinnert der Roman von Jörg S. Gustmann an das klei-ne Büchlein „Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna“, das in den 70er Jahren Erfolg hatte.

Nicht unerwähnt bleiben darf schließlich der Bestsel-ler-Roman „Die Hütte“ von Paul Young aus dem al-legria Verlag. Eine zwar packend geschriebene Ge-schichte eines trauernden Vaters, dessen Kind grausam ermordet wurde, deren einfache Lösung wirklichem Schmerz und Leid aber nicht gerecht wird; daher ist dieser Bestseller für KÖB nicht empfehlenswert. Der Borromäusverein hat eine ausführliche Besprechung publiziert (MedienNr.: 562827).

Ein Fazit und ein guter Tipp zum Schluss

Die erwähnten Titel mit häufig kitschigem Cover in der Art der Herz/Schmerz-Romane sind allesamt preis-wert, doch leidet darunter vielfach die Qualität des Pa-piers; auch finden sich häufig Druckfehler – es handelt sich um eine typische Massenproduktion in der Art der Groschenromane. Die literarische Qualität ist, wie ge-zeigt, sehr unterschiedlich; wobei alle in der Gegen-wart spielenden Geschichten sprachlich einfach, vor-hersehbar (Liebe mit Happy-End), linear erzählt sind – also eine Art Fortsetzung der früher beliebten Heima-tromane à la Ganghofer und Hans Ernst. Sie sind mit Vorsicht einzustellen, da sie in erster Linie keine gute Geschichte erzählen, sondern ihre christliche (oft bap-tistische, mennonitische etc.) Botschaft übermitteln wollen; sie haben missionarischen Charakter und möchten bekehren. Dabei geben sie allzu einfache Antworten auf existentielle Probleme. Etwas differenzierter fallen da die historischen Roma-ne aus, da sie dem Leser einen Einblick in interessante, oft unbekannte Epochen vermitteln, so dass die Glau-bensbotschaft überzeugend in die Geschichte inte-griert ist. Doch gilt es zu unterscheiden zwischen ech-ten historischen Romanen (z.B. Büchle , Born, Dennis) in denen sich die Autoren mit bestimmten historischen Ereignissen vertraut machen und diese am Beispiel ei-ner Familien- bzw. Liebesgeschichte erzählen, und pseudo-historischen Romanen (z.B. Gist, Peterson): In ihnen dient die historische Epoche nur als Rahmen, um ein bestimmtes überholtes Frauenbild und eine alte Rollenverteilung zu propagieren, die der Autor/in mit der Botschaft seiner/ihrer religiösen Überzeugung verknüpft. Bei den Krimis fallen die meisten durch vor-hersehbare Ereignisse, Klischees und wenig Spannung auf (Pater Castell, Teufelswasser). In KÖB sollten aber in erster Linie gut erzählte Geschichten stehen!

KÖB sollten in ihrer Eigenschaft als moderne öffent-liche Bibliotheken Wert auf sprachliche Qualitäten le-gen, bzw. literarische und inhaltliche Mindestanforde-rungen stellen, denen bei weitem nicht alle der ge-nannten Titel genügen. Dabei müssen die Ansprüche keineswegs hochgeschraubt sein, denn alle KÖB brau-chen gutes Lesefutter, das einfach nur mit einer guten Geschichte unterhält. Am besten also auf Besprechung in den "medienprofile" warten! &

Rubriktitel

von Barbara Gellermann

Aus den Fortbildungen für Büchereimitarbeiter von KÖBs zum Thema „Teamarbeit“ entstand dieser Artikel, da die Teilnehmer immer öfter von Schwierigkeiten bei Nachfol-geregelungen und Generationswechsel in den Büchereien berichteten. Bei der Autorin wurden dazu vermehrt spezi-elle Veranstaltungen zu diesen Themen angefragt, eine Entwicklung, von denen auch anderen Referentinnen be-richten. Barbara Gellermann skizziert deshalb ihre Erfah-rungen aus dieser Arbeit mit Büchereiteams.

Viele Büchereien stehen vor der Situation, dass lang-jährige Leiter/innen entweder die Leitung ganz abge-ben wollen oder zumindest Entlastung suchen. Diese Veränderungsprozesse bringen eine hohe Dynamik in die Büchereien und sind für alle Beteiligten sehr an-strengend.

Die Altersstruktur der Mitarbeiter ist in den meisten Büchereien ausgeglichen, in vielen Teams arbeiten ge-nerationsübergreifend Mitarbeiter unterschiedlichen Alters zusammen1. Dennoch liegt die Leitung der Bü-cherei nicht selten in der Hand langjähriger und auch älterer Leiter/innen. Dies mag zum Teil darin begrün-det sein, dass Mitarbeiter, die nicht mehr voll im Be-rufsleben stehen, mehr Zeit für eine so umfangreiche ehrenamtliche Tätigkeit aufbringen können. Für viele Jahre kann dies eine gute Lösung zur Zufriedenheit al-ler Beteiligten sein, schwierig wird es, wenn auf Grund der Änderung der Lebensumstände der Leitung ein Wechsel notwendig wird. Anlässe dafür kann es viele geben: wenn die Leiter/in plötzlich viel Zeit für die Be-treuung pflegebedürftiger Angehöriger benötigt oder selbst unter gesundheitlichen Einschränkungen leidet,

„Den Stab weitergeben – …”Generationswechsel in Katholischen Öffentlichen Büchereien

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wenn das zunehmende Alter mehr und mehr zur Last wird, wenn durch unvorhergesehene Ereignisse die Leiter/in plötzlich ausfällt. Aber auch jüngere Leiter/innen müssen heute auf die Anforderungen des Le-bens flexibler reagieren. Darum sehen sich viele Bü-cherei-Teams vor die Aufgabe gestellt, die Leitungsfra-ge neu zu regeln.

Befindlichkeiten der Akteure

Ein bevorstehender Leitungswechsel ist immer mit Unsicherheiten und Risiken für alle Beteiligten ver-bunden, es ist eine Zeit der ambivalenten Gefühle. In der „Lebensgeschichte“ der Bücherei ist dies ein ähn-lich kritischer Abschnitt wie die Gründung: wird der Wechsel gelingen und damit der Weiterbestand der Bücherei für die Zukunft gesichert? Darum bangen auch die Mitarbeiter und Team-Mitglieder: Wird hier weiterhin ein guter Ort für unser ehrenamtliches En-gagement sein? Was wird sich für uns verändern?

Wenn die Leitungsübergabe aus Altersgründen ge-schieht, beginnt für die bisherige Leitung der Eintritt in einen neuen Lebensabschnitt, der eher von Ab-schieden als von Neuanfängen geprägt ist. Darum steht für die ausscheidende Leitung bei der Übergabe ihre Lebensleistung auf dem Prüfstein: wird mein Le-benswerk gewürdigt und wird es fortbestehen? Haben sich die Anstrengungen in all den Jahren gelohnt? Dies macht es noch einmal schwieriger, die Bücherei aus den Händen zu geben. Mit der Angst vor dem Los-lassen ist gleichzeitig der Verzicht auf Einfluss und so-ziale Anerkennung verbunden. Bisher war die Büche-rei ein wesentlicher sozialer Lebensraum, wird es wei-terhin einen guten Kontakt zu den ehemaligen Mitar-beitern und der neuen Leitung geben? Findet sich eine begrenzte Aufgabe, die ich weiterhin übernehmen kann, ohne meiner Nachfolgerin ins Handwerk zu pfuschen? Umso wichtiger ist es auch, sich die Chan-cen der Entlastung von der Leitungsaufgabe vor Augen zu halten.

Die zukünftige Leitung steht vor einer Fülle von neu-en, herausfordernden Aufgaben. Neben der Freude an den Gestaltungsmöglichkeiten und dem Bewusstwer-den der eigenen Kompetenzen schleichen sich auch Zweifel und Unsicherheiten ein: Habe ich genügend

Fähigkeiten, Kraft und Zeit für die neue Aufgabe? Wer-de ich als Leitung respektiert? Wie wird sich das Ver-hältnis zu den Mitarbeitern und der alten Leitung ent-wickeln? Lässt sich die neue Aufgabe in mein bishe-riges Leben integrieren? Bei aller Aufbruchstimmung und allem Elan ist es für die neue Leitung wichtig, eine Verbindung von Tradition und bewährten Arbeitsab-läufen mit neuen Ideen und Plänen für die Zukunft zu schaffen. Vielleicht ist es auch notwendig, gezielt Fort-bildungen zu besuchen oder in der Einarbeitungszeit auf die Erfahrungen langjähriger Büchereimitarbeiter zurückzugreifen, um von ihnen zu lernen.

Eine gute Basis für den Übergabeprozess besteht, wenn die zukünftige Leitung die Lebensleistung der Vorgän-gerin würdigt und wenn die bisherige Leitung Ver-trauen in die Fähigkeiten der Nachfolgerin hat. Das Gelingen der Übergabe hängt im Wesentlichen von der Qualität der Kommunikation zwischen Vorgän-ger/in und Nachfolger/in ab. Wenn über die ambiva-lenten Gefühle, die die Zeit der Übergabe begleiten, offen gesprochen werden kann, kann der Generati-onswechsel zur Klärung des Selbstverständnisses bei-tragen. Die neuen Rollen können leichter gefunden und gelebt werden.

Übergabeprozesse

Vieles im Folgenden Beschriebene mag auf den ersten Blick plausibel und banal erscheinen, in der Praxis zeigt sich jedoch immer wieder, dass das Einhalten und „Ab-

arbeiten“ der Prozessphasen den wesentlichen Erfolgs-faktor eines gelungenen Leitungswechsels ausmachen.Was macht die Übergabe der Leitung an die Nachfolger/in nun so schwierig? Zum einen neigen die Akteure dazu, den Übergabezeitpunkt zu fixieren. “Wann über-geben Sie denn nun (endlich) die Leitung der Bücherei an Ihre Nachfolgerin?“, „Ab wann können wir denn nun (endlich) mit Ihnen rechnen?“ sind dann typische Fragen, die einen Handlungsdruck aufbauen. Dabei wird oft übersehen, dass der Generationswechsel in der Leitung keine kurzfristige Aktion ist, sondern vielmehr ein längerer Prozess, dessen Vorbereitung und Nachbe-reitung Jahre in Anspruch nehmen kann, bis alles wie-der „rund“ läuft. Es ist genauso falsch, der neuen Lei-tung alles vor die Füße zu werfen, beziehungsweise der

bisherigen Leitung alles zu entreißen, wie auch wesent-liche Aufgabenbereiche der zukünftigen Leitung vorzu-enthalten oder die bisherige Leitung auf den unange-nehmen Aufgaben sitzen zu lassen.

Wie aber kann eine geordnete Übergabe erfolgreich durchgeführt werden? Der Übergabeprozess besteht im Wesentlichen aus der Annäherung – der gemeinsamen Arbeitsphase – und, abschließend, der Loslösung.

Zur Annäherung gehören die Suche nach einer geeig-neten Nachfolger/in, die ersten Vorgespräche, Ein-blicke in die zukünftige Aufgabe, Verständigung über den zeitlichen Horizont der Übergabe und das gegen-seitige „Beschnuppern“ der Hauptakteure.

Generationswechsel

Barbara Gellermann, Diplom-Theolo-gin, Supervisorin (DGSv), Hamm, langjähriges eigenes KÖB-Engage-ment, bietet auch Fortbildungen für haupt- und ehrenamtliche Bücherei-mitarbeiter/innen im Bereich Team und Ehrenamt, Dozentin im KiBüAss-Kurs des Borromäusverein e.V. Kontakt: E-Mail: [email protected]

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Generationswechsel

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In der darauf folgenden gemeinsamen Arbeitsphase werden alle Leitungsaufgaben von der bisherigen und der zukünftigen Leiter/in gemeinsam wahrgenom-men, damit die zukünftige Leiter/in die Arbeit kennen lernt und nach und nach einzelne Aufgaben selbstver-antwortlich übernehmen kann. Sie kann in dieser Pha-se auch offiziell als Stellvertretung eingeführt werden. Äußeres Zeichen der gemeinsamen Arbeit ist das Tei-len des Schreibtisches, aus dem die bisherige Leiter/in nach und nach ihre persönlichen Dinge mit nach Hause nimmt und somit Platz für die Arbeitsmateri-alien der Nachfolger/in schafft.

In der Phase der Loslösung zieht sich die bisherige Lei-tung aus immer mehr Arbeitsbereichen zurück und steht nur noch mit Rat und Tat bereit, wenn sie ange-fragt wird. Die gemeinsame Wahrnehmung öffent-licher Termine dient der Einführung der zukünftigen Leiter/in in das Beziehungsnetzwerk der Bücherei. Di-ese Phase ist für die bisherige Leiter/in oft schmerzhaft und erfordert ein hohes Maß an menschlicher Größe. Dafür ist wird ihr aber auch viel Anerkennung von den Team-Mitgliedern und der Nachfolger/in entgegen ge-

1. Altersstruktur der Büchereimitarbeiter in den bv.-Mitgliedsdiözesen (Stand: 31.12.2005): unter 18 J.: 22 %, 18–30 J.: 11 %, 31–40 J.: 16 %; 41–50 J.: 19 %, 51–60 J.: 14 %; älter: 18 %. Quelle: Zeitschrift köb, Heft 3.2006; eine Aktualisierung dieser Daten durch die Sta-tistik für 2009 wird in BiblioTheke Heft 3.2010 veröf-fentlicht.

2. Siehe auch Gellermann, Barbara: Mit Team-Tu-genden zu effektivem und entspannten Arbeiten in KÖBs. In: köb. Katholische Öffentliche Bücherei. 3/2006. S. 20–25

3. Dem, der sich dem Thema „Generationenwech-sel“ literarisch nähern möchte, sei der Roman „Die geheimen Stunden der Nacht“ (MedienNr.: 237821) empfohlen, in dem der älteste Sohn einer Verlagsdy-nastie um die Nachfolge seines Vaters kämpft.

bracht. Außerdem wächst in der Zusammenarbeit das Vertrauen in die Fähigkeiten der zukünftigen Leiter/in: die Bücherei kommt in gute Hände. Auch für die zu-künftige Leiter/in ist diese Phase anstrengend: sie muss ihre neuen Ideen und Veränderungswünsche erst ein-mal zurückstellen und sich in das Bestehende einfügen und es fortführen.

Wichtig ist, dass der Übergabeprozess transparent ge-staltet wird. Sowohl die Mitarbeiter der Bücherei als auch der Träger sollten über den Zeitplan des Prozesses informiert sein und in jeder Phase wissen, wer für wel-che Fragen der zuständige Ansprechpartner ist. Auch dürfen bei dem personellen Wechsel nicht die Ziele und Entwicklung der Bücherei aus den Augen verloren werden. Besteht über die Ziele der Arbeit unter allen Beteiligten Konsens, lassen sich persönliche Schwie-rigkeiten leichter überwinden. Man arbeitet ja für die „gemeinsame Sache“.

Teamarbeit als Basis und Sicherung des Übergangs

Grundsätzlich gilt, dass die Übergabe der Leitung dann mit besonderen Schwierigkeiten verbunden ist, wenn sich sehr viele Aufgaben und Verantwortungsbereiche auf eine Leitungsperson konzentrieren. Sich all diese Kenntnisse anzueignen und mit der gleichen Qualität fortzuführen wie dies die bisherige Leitung getan hat, dazu noch notwendige Neuerungen durchzusetzen, ist eine enorme Aufgabe. Das Risiko des Scheiterns ist un-gleich höher, als wenn die Aufgaben durch Delegation oder gute Team-Arbeit schon im Vorfeld auf mehrere Schultern verteilt worden sind. Die Mitarbeiter oder Team-Mitglieder, die eigenverantwortlich eine be-stimmte Aufgabe ausfüllen, garantieren die Kontinui-tät im Übergang und sind eine wertvolle Stütze der neuen Leitung. Eine gute Arbeitsatmosphäre in der Bücherei und der freundlicher Umgang miteinander2

erleichtern den schwierigen Übergabeprozess.

Wenn aus Gründen des Generationswechsels ein orga-nisatorischer Neuanfang in einer Bücherei nötig ist, ist es deshalb sinnvoll, bei der Suche nach einer neuen Leitung nicht auf eine Einzelperson fixiert zu sein. Mehrere Interessierte zu einem Leitungs-Team zusam-men zu führen und dafür auch Personen unterschied-

lichen Alters anzusprechen, kann sogar die bessere Lö-sung für die Zukunft sein. Dann kommen verschie-dene Begabungen und Kompetenzen zusammen, die sich im Idealfall ergänzen. Auch ist die Arbeitsbela-stung für die einzelnen Personen nicht so hoch. Ge-lingt dies, befindet sich die Bücherei in einem stän-digen Erneuerungsprozess, die Übergabe der Verant-wortung von einer Generation zur nächsten ist gesi-chert. Die Zusammenarbeit in Büchereien mit einem Leitungs-Team ist nicht nur effektiv, sondern hat für die einzelnen Mitarbeiter auch eine hohe soziale Er-lebnisqualität.

Perspektiven

Aus den obigen Überlegungen wird klar, dass ein Über-gabeprozess dann gute Chancen hat, zu gelingen, wenn er langfristig geplant und behutsam durchge-führt wird. Um das Nachdenken über eine bevorste-hende Übergabe anzustoßen, muss jemand beherzt die Initiative ergreifen. Das kann die amtierende Leitung

selbst sein, ein oder mehrere Teammitglieder oder der Träger. Vielleicht kann auch dieser Artikel zur Diskus-sion beitragen, wenn sich die Büchereileitung und die Mitarbeiter auf Grund dieser Anregungen auf einen langfristigen Zeitplan und zukünftige Ziele für die Bü-chereiarbeit verständigen. Auch dann noch bleibt die Übergabe der Leitung ein sensibles Thema, dem aber durch Hinauszögern und Ignorieren nicht beizukom-men ist.3 Oftmals ist es klug, sich Hilfe bei der Planung und Durchführung des Übergabeprozesses zu holen. Die Fachstellen für Büchereiarbeit in den einzelnen Bi-stümern haben viel Erfahrung mit Leitungswechseln in KÖBs und bieten vielfältige Informationen und Hil-fen zum Gelingen an.

Den Stab weitergeben – mit sicherer Hand und zum Wohl der Bücherei – ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Mit vorausschauender Planung und Sensibilität für die Befindlichkeiten der beteiligten Personen kann die gute Arbeit der Büchereien in den Gemeinden auch in Zukunft weitergeführt werden. &

Generationswechsel Generationswechsel

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2/201014 152/2010

sind, auch zu wecken und zu ent-decken und dabei viele Talente mit einzubinden! (…) Um den Menschen gerecht zu werden, die sich engagieren – aber auch, um dem Anliegen der Bibel zu entsprechen – ist eine andere Perspektive wichtig: Wir dürfen uns fragen: Welches besondere Charis-ma hat Gott dem einzelnen Men-schen geschenkt? Wie können wir Menschen ihrer Berufung entspre-chend einladen? Wir dürfen nicht nur darauf schielen, wo im Leben einer Pfarrei oder einer Gruppie-rung Lücken zu schließen sind, die vermeintlich besetzt werden müs-sen. Paulus sagt dazu: „Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Leh-rer? Haben alle die Gabe, Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen?“ (vgl. 1 Kor 12,29f). Natürlich nicht! – Ist die nahe liegende Antwort. Und doch haben wir es uns immer wieder neu zu sagen: Wir wollen darauf achten, uns selbst und ande-re nicht zu überfordern. (…) … nicht selten, wenn in der Öf-fentlichkeit das ehrenamtliche En-

gagement gepriesen wird, meldet sich der Verdacht, dass dies nur aus reinem Zweckdenken geschehe. Ehrenamtliche sollten demnach hauptsächlich dazu dienen, als Lü-ckenbüßer herzuhalten und unent-geltlich zu leisten, was nicht mehr bezahlt werden kann. Auch im kirchlichen Bereich wird dieser Ver-dacht immer wieder geäußert, gera-de mit Blick auf zurückgehende Kir-chensteuereinnahmen und die sin-kende Zahl der Priester. Wer in die-ser Richtung interpretiert, übersieht jedoch einen zentralen Aspekt: Das Zweite Vatikanische Konzil hat deutlich gemacht, dass wir als Christen gemeinsam eine Sendung haben, das Evangelium zu leben. So haben die deutschen Bischöfe im Anschluss an das Konzil festgehal-ten: „Alle Christen sind kraft dieses gemeinsamen Priestertums befähigt zum Glaubenszeugnis, zum Dienst an der Nächstenliebe, zur Feier des Got-tesdienstes und zur Mitwirkung am Leitungsdienst.“ (Die deutschen Bi-schöfe: Der pastorale Dienst in der Gemeinde, 28.09.1994, S. 7) Es kann nicht ausschließlich die Sa-che bestimmter Berufsgruppen oder

des Priesters allein sein, das Evan-gelium zu verkünden und zu leben. Es ist Auftrag aller Getauften und Gefirmten, Zeugnis für unseren Glauben abzulegen! Dies geschieht zu allererst im täglichen Lebensum-feld – bei der Arbeit, in der Freizeit oder im Verein, in Familie, Nach-barschaft und im Freundeskreis. Es beginnt vor allem damit, dass ich bereit bin, „Rede und Antwort zu ste-hen von der Hoffnung, die mich er-füllt“ (1 Petr 3,15). Und schließlich auch darin, dass ich mich ganz konkret einbringe, wo meine Mit-hilfe gebraucht werden kann. So vielfältig und abwechslungsreich sind in Kirche und Gesellschaft die Möglichkeiten, sich einzusetzen; so aufbauend und bereichernd die Er-fahrung, gestalten zu können und gebraucht zu werden.

Darüber hinaus dürfen wir neu zu lernen, dass neben dem längerfri-stigen Engagement auch die pro-jektbezogene Arbeit an Wert ge-winnt. Es lohnt, auch Menschen mit einzubeziehen, die sich nicht länger binden können oder wol-len. Wir dürfen auch für diesen projektbezogenen Einsatz dankbar sein. Denn der eigentliche Schatz unserer Kirche sind … die Glau-benden, die die Botschaft des Evan-geliums leben und in die Taten des Alltags übersetzen! Sie geben der Kirche ihr Gesicht und strahlen da-durch in die Welt aus. (…) &

Der vollständige Text des Hirten-briefes steht online unter http://erzbistum-freiburg.de/html/hirtenbriefe_erzbischof_zollitsch.html

Glaube bewegt – Vielfalt bereichert Auszug aus dem Fastenhirtenbrief von Erzbischof Dr. Robert Zollitsch, Freiburg

(…) Wir haben uns daran gewöhnt, dass es Ministranten, Lektoren und Kommunionhelfer gibt; dass Orga-nisten und Kirchenchöre unsere Gottesdienste mitgestalten; dass in unseren Gemeinden von der Frau-engemeinschaft bis zum Kolping-werk zahlreiche Verbände und Gruppen aktiv sind; dass Nachbar-schaftshilfe geleistet und im Pfarr-gemeinderat das Leben der Pfarrei und der Seelsorgeeinheit gestaltet wird. Wir haben uns vielleicht so sehr daran gewöhnt, dass wir es schon beinahe für selbstverständ-lich halten, dass all dies zu funktio-nieren hat und reibungslos klap-pen muss. Und doch ist es alles andere als eine Selbstverständlichkeit! Wir spüren dies meist schmerzlich, wo eine Lücke entsteht. Umso wich-tiger ist es, zu erkennen: Dass sich so viele tausend Menschen in un-serer Kirche und für ihren Glauben engagieren ist ein großes Geschenk! Es ist ein Geschenk, das alle ehren-amtlich Tätigen der Kirche und da-mit unserem Herrn Jesus Christus machen! Zugleich erfüllen sie da-mit seinen Auftrag, das Evangeli-um zu verkünden (vgl. Mt 28,19) – freilich jeder auf ganz unterschied-liche Weise: Das kann für einen Ehepartner schon darin bestehen, dem jeweils anderen den Rücken für sein Engagement frei zu halten; das kann in der Bereitschaft liegen,

sich zum Wortgottesdienstleiter ausbilden zu lassen oder Kranke zu besuchen; das kann sein, indem je-mand an einem Glaubenskurs teil-nimmt oder in seiner Seelsorgeein-heit einen Bibelkreis ins Leben ruft. Denn, so schreibt uns der Apostel Paulus: Wir alle bilden gemeinsam den einen Leib, den Gott zusam-mengefügt hat. „Ihr aber seid der Leib Christi, und jeder einzelne ist ein Glied an ihm“ (1 Kor 12,27) – so ruft es uns der große Glaubensbote auch heute zu! Das ist das Wunder-bare an unserem Glauben, dass sich jeder Mensch mit seinen Fä-higkeiten, mit der jeweiligen Beru-fung zum Aufbau der Gemeinde einbringen kann. Und das Berei-

chernde daran ist, worauf der Kir-chenvater Basilius der Große be-reits vor mehr als 1600 Jahren auf-merksam machte: dass Gott kei-nem Menschen alle Gaben, aber jedem Menschen wenigstens ein Charisma geschenkt hat. Damit will er uns bewegen, Gemeinschaft zu bilden. Denn so können wir an den Gaben und Fähigkeiten der an-deren teilhaben. Es gibt eben nicht einen Experten, der alles kann und alles organisieren muss! Auch eine Fußballmannschaft besteht nicht nur aus Stürmern oder Mittelfeld-spielern. Wir bilden gemeinsam Kir-che und werden erst dadurch le-bendig und kraftvoll, indem wir miteinander Zeugnis für unseren Glauben ablegen. (…) Es (scheint) schon zur Zeit des Apo-stels Paulus eine Gefährdung gege-ben zu haben, der wir heute noch genauso ausgesetzt sind: dass wir versucht sind, jemandem noch eine weitere Aufgabe zu übertra-gen, weil er eine andere bereits gut leistet. Dass wir Gefahr laufen, von jemandem, der uns bereitwillig den kleinen Finger reicht, gleich die ganze Hand zu fordern. Das macht unzufrieden. Schnell droht dann Überlastung. Was eigentlich Freude bereitet, wird auf einmal zur Bürde. Deshalb brauchen wir – heute wie damals – die Phantasie, die Gaben, die in unseren Gemein-den und Seelsorgeeinheiten da

Glaube bewegt Glaube bewegt

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Wir begnügen uns aber vorerst mit Lesefutter. Da Ro-mane bei unseren Leserinnen und Lesern gefragt sind, krabbele ich im dreifachen Schneckentempo wieder zur schönen Literatur (SL). Hier lande ich bei „Die Haarschublade“ von Emmanuelle Pagano (MedienNr. 315284). Dieses kleine Buch, dem die Rezensentin El-friede Bergold „einen großen (und vor allem jungen) Leserkreis“ wünscht, erzählt die Geschichte einer min-derjährigen, alleinerziehenden Mutter, die als Aushilfe in einem Friseursalon arbeitet. Sie kümmert sich liebe-voll um ihre beiden Söhne, der ältere ist schwerstbe-hindert. Die Autorin hat in 2009 den Literaturpreis der Europäischen Union für ihr Buch „Der Tag war blau“ bekommen. Dieser von der EU gestiftete Preis soll noch unbekannte Schriftsteller europaweit bekannt machen. Moment, ich muss mich gerade mal in unser Regal begeben. Dort stehen die alten medien-, bzw. Buchprofile. Da habe ich es doch in 2-08 auf Seite 356 gefunden (MedienNr. 288105); hätten Sie Ihre alten Ausgaben mal besser nicht weggeworfen! „Äußerlich als Junge geboren und zu ihrer eigentlichen Identität als Mädchen operiert, kehrt Adèle in ihre Heimat zu-rück.“ Die Geschichte spricht laut Lotte Schüler vor allem einfühlsame Leser an.

Aber wir sind ja mit dem "medienprofile" 1.2010 be-schäftigt. Ich will hier keine Klagen hören, dass wir nicht auf der Höhe der Zeit sind! Wie soll das auch möglich sein, wenn die medienprofile nur viermal im Jahr erscheinen. Hier geht es nicht in erster Linie um Bestseller. Das Lektorat macht in der Besprechungs-zeitschrift gerade auch auf Titel aufmerksam, über die Sie nicht an jeder Ecke stolpern. Und die aktuellen Sa-chen finden Sie auf den Internetseiten www.medien-profile.de. Und für Bestsellerinteressenten: Die Focus-Liste finden sie wöchentlich aktuell unter www.bor-romedien.de in der linken Spalte.

Da will ich Ihnen das nächste Buch empfehlen und stelle fest, dass es doch tatsächlich der Roman des Mo-nats Januar geworden ist! Ich rede von Kathrin Gerlofs „Alle Zeit“ (MedienNr. 562948). Es ist die Geschichte von zwei Frauen, der 16-jährigen hochschwangeren Juli und der 80-jährigen, dementen Klara. Christoph Holzapfel lobt den Roman, „der von der Bedeutung der Familie erzählt, von der Sehnsucht nach Stütze und Halt im Leben – und von der Notwendigkeit, sich zu versöhnen.“ Auch als Audiobuch von GoyaLIT empfehlenswert, ISBN 978-3833724671. Bevor Sie es

medienprofile – MedienempfehlungenDie Quartalszeitschrift des Borromäusvereins und der borro medien gmbh mit jährlich rund 3500 Besprechungen von unabhängigen Rezensenten. Die Besprechungen stehen auch online unter: www.medienprofile.de. Die Zeitschrift kann über den Abo-Service der borro medien gmbh bestellt werden. Fordern Sie Informationen per E-Mail an: [email protected].

Medien mit ProfilPost von Librix

von Susanne Emschermann

Hallo liebe Büchereimitarbeiter, erinnern Sie sich noch an mich? Ich bin der Bücherwurm mit dem flotten Mundwerk und hause noch immer unter dicken Balken in einer klei-nen Bücherei im Rheinland. Jetzt grünt und blüht es drau-ßen, aber im Moment, da ich Ihnen schreibe, versinkt Deutschland gerade im Schneechaos. Was bleibt mir also anderes übrig, als zu lesen? Ist doch ohnehin die schönste Beschäftigung, die es gibt, nicht wahr?

Eine kleine Empfehlung zu Beginn: in der einzigen Woche, die wir im ganzen Jahr geschlossen haben, nämlich zwischen Weihnachten und Sylvester habe ich einen super spannenden Krimi gelesen, und zwar „Erbarmen“ von Jussi Adler-Olsen (MedienNr. 563721). Die alten Holzbalken über mir knarrten, und ich habe mich kaum getraut, laut zu atmen. Lesen Sie nicht den Klappentext, der verrät zuviel, fangen Sie einfach an. Ich schließe mich dem Rezensenten und Krimiliebha-ber Thomas Oberholthaus an: Lesen!

Die Weihnachtsbücher sind also alle ausgelesen, wol-len Sie Vorschläge für neuen Lesestoff? Ich füttere Sie anständig: suchen Sie sich einen bequemen Platz, ko-chen Sie sich vorher noch eine Tasse Tee und los geht’s: Wir blättern durch die „medienprofile“ 1.2010 und lassen uns überraschen.

Ich krieche mal los, wie sich das für einen Wurm ge-hört und fange mittendrin an. Da finde ich von Idwal Jones „Die Sterne von Paris: ein Roman der kulina-rischen Abenteuer“ (MedienNr. 317256). Dies ist die Geschichte von Jean-Marie Gallios, der in den 30er Jahren zufällig in Paris landet und dort Koch wird. Es duftet nach Kräutern und Gewürzen, und ich be-komme plötzlich Hunger. Die Rezensentin Jutta Weber schreibt: „Literaturliebhabern und allen Freunden ku-linarischer Genüsse empfohlen.“ Das muss auf meine Merkliste!

Nützt alles nichts, ich muss mal direkt ein Stück zu-rückkriechen, die Kochbücher stehen doch unter „Pra-xisratgeber“, kurz „Pr“. Ach, ja! So etwas habe ich ge-sucht: „Alles in Butter: Rezepte zum Glücklichsein“ von Horst Lichter (MedienNr. 317321). Es schwelgt die Rezensentin und ich mit ihr „Rezepte, die nicht nur satt machen, sondern auch Nahrung für die Seele sind.“ Da sind mir dann auch Kalorien mal egal, wobei ich als Bücherwurm ohnehin nicht zum Dickwerden neige. Ein Nachtisch fehlt noch? Wie wäre es mit „Kaf-fee, Klatsch & Kuchen“ von Elles Kärcher und Conny Marx (MedienNr. 317381). Pia Jägers Beschreibung weckt auch bei mir „die Lust auf den nächsten Kaffee-klatsch“.

Lesen Sie auch den ersten Brief von Librix, pardon, den ersten Artikel der Autorin in BiblioTheke 3.09 "medienprofile –

oder was?"

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2/201018 192/2010medienprofi le

bei borro medien bestellen, können Sie unter www.jumboverlag.de eine Hörprobe finden. Noch was auf die Ohren? Keinesfalls nur für Kinder sind die Auto-renlesungen von Andreas Steinhöfel über den „tiefbe-gabten“ Rico und den kleinwüchsigen Oskar, Kinder-krimis mit Spannung und Witz, die aber gleichzeitig klar machen, was Toleranz bedeutet. Wenn Sie den Au-tor bei der Verleihung des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises gehört haben, müssen Sie die Hör-bücher haben, wenn Sie nicht dort waren, sowieso! Im Regal neben meinem Schreibtisch lese ich in Buchpro-file 4-08 auf Seite 897 „Rico, Oskar und die Tieferschat-ten“ hat die MedienNr. 558245, in medienprofile 4-09 finde ich „Rico, Oskar und das Herzgebreche“ mit der MedienNr. 308681. Selbst wenn Sie die Bücher bereits eingestellt haben, sind die CDs ein Renner, glauben Sie einem erfahrenen Bücherwurm.

Von der Literatur für Kleine geht es zur Abteilung Lite-raturkunde, kurz Li. „Leidenschaften: 99 Autorinnen der Weltliteratur“ von Verena Auffermann (MedienNr. 317043). Ich glaube der Rezensentin Sonja Schmid, dass diese „anregenden Portraits von Frauen, die die Weltliteratur beeinflussten, ...Leselust wecken.“

So, jetzt begebe ich mich zur Sparte „Religion“. Wir sind sicher nicht die einzige Bücherei, deren Medien dort ein wenig veraltet sind. Wir brauchen hier drin-gend Neues. Moment, Moment, da habe ich letzte Wo-che in dem medienprofile 4.2009 gelesen. Hier habe ich es. „Heute habe ich frei: Tage für mich und für Gott“ von Claudia Nietsch-Ochs. „Ermutigung zu klei-nen Auszeiten, gerade für vielbeschäftigte Frauen.“ (MedienNr. 311226) Das Buch ist praxistauglich, ab

auf die Liste damit! Als nächstes fallen mir folgende Titel auf „...wie man in der Welt leben soll: Grundfra-gen christlicher Spiritualität“ von Gisbert Greshake (MedienNr. 563329) und „Einladung ins Christentum: was das Kirchenjahr über den Glauben verrät“ von Ul-rich Lüke (MedienNr. 318331). Letzteres ist laut Chri-stoph Holzapfel „für praktizierende Christen und spi-rituelle Sinnsucher eine große Bereicherung“.

Interessant scheint mir auch das Buch „Ich bin hinge-schüttet wie Wasser: Spirituelle Impulse für Menschen in der Krise der Lebensmitte“. (MedienNr. 563330). Diesen Ratgeber für „Menschen, die in der Lebensmit-te erschöpft und ausgebrannt sind“ empfiehlt die Re-zensentin Lioba Speer. Es finden sich „biblische Im-pulse aus dem Hiobbuch, den Psalmen u. a., sowie Ge-bete und Texte aus der Literatur.“ Ich lese mich hier langsam fest. Als ehrlicher Wurm muss ich nämlich zugeben, dass ich das Kapitel Religion häufig nur über-fliege. Das wird sich nun ändern. Wir brauchen Bü-cher, die unsere Leser zum Nachdenken anregen. Grundsätzliche Werke mögen in großen Bibliotheken ihren Platz haben, bei uns stehen Praxisbezug und Les-barkeit ganz oben. Da passt vielleicht ein Titel wie „Soll man das glauben? Vom Sinn der christlichen Re-ligion“. Benjamin Haßler schreibt: „Eine Darstellung aus evangelischer Sicht, die den persönlichen christ-lichen Horizont erweitert, nicht zuletzt aufgrund der ausgezeichneten Lesbarkeit auch für Laien.“ Dann hat die Rezensentin Sabine Hernadi noch einen „echten Geheimtipp“ für uns. „Respekt: Die Kunst der gegen-seitigen Wertschätzung“ von Mauritius Wilde (Medi-enNr. 317696) enthält „praktische Übungsanleitungen vor dem Hintergrund einer christlichen Grundhal-tung... ein absolut empfehlenswertes Buch“.

Folgen Sie nun einem begeisterten Wurm zu Kinder-sachbücher Religion. Mir gefällt die „Kinderbibel in 5 Minuten-Geschichten“ von Annette Langen (Medi-enNr. 561622). „Die wichtigsten und interessantesten Geschichten des alten und neuen Testaments“ mit

„ansprechenden Bildern, welche die Geschichten un-terstreichen und verdeutlichen“ schreibt Eva Kunz. Und ich nehme noch einmal die medienprofile 4.2009 dazu. Dort beschriebt Josef Braun auf Seite 883 den Titel „Christentum“ von Karin Schmidl (MedienNr. 295633). „Ziel ist, den Kindern zum einen Basiswissen zum Christentum ... zu vermitteln und zum anderen Begeisterung für Kunst und Kultur zu wecken.“ Ein Comic, ein Lexikon, Rezepte zum Kirchenjahr – „es verdient beste Empfehlung und sollte den Weg zu möglichst vielen jungen Lesern finden.“ Jetzt schaue ich mir alle Besprechungen von Religionstiteln in 2009 an. „Warum sind Heilige heilig?“ von Volker Ufertinger auf Seite 401 in medienprofile 2-09 aus der Reihe Kinder-Uni (MedienNr. 256746). Der Rezensent

Josef Braun meint „ein Highlight für junge Leser und alle Büchereien“! Das ist doch mal ein Anfang für un-sere verstaubte Religionsecke. Mehr demnächst.

So Ihr Lieben, gleich öffnet die Bücherei und dann ist es mit meiner Ruhe hier vorbei. Dann spitze ich meine Bücherwurmohren und höre mir an, wie meine Emp-fehlungen angekommen sind. Mal überlegen, ob ich zum Abschied noch einen guten Tipp für Sie habe? Wie wäre es mit dem Film „Willkommen bei den Sch`tis“, eine Komödie über den Leiter eines Postamtes in der Provence, der in den Norden Frankreichs ver-setzt wird. „Der amüsante Film lebt von zwei überra-genden Hauptdarstellern und überzeugt auch in der Synchronfassung durch seinen Sprachwitz“, so der Filmdienst. (MedienNr. 564894)

Ich wünsche Ihnen einen schönen Frühling, mit viel Zeit zum Lesen, im Garten, auf dem Balkon, auf dem Spielplatz, auf dem Sofa oder ihrem Lieblingsplatz. Wieder viel Spaß beim Suchen der genannten Titel, bis zum nächsten Mal herzlichst

Librix, Ihr Bücherwurm

Susanne Emschermann, freie Autorin, Büchereileiterin KÖB St. Dionysius Niederkassel

„Marlene Röder gelingt es hervorragend, die Themen Schuld, Verantwortung, Freundschaft und Befreiung mit biblischen Traditionen in Verbindung zu bringen. Die Geschichten des Exodus, der zehn Gebote und Babylons werden in der Erleb-niswelt von Jugendlichen zur Sprache gebracht. Entstanden ist dabei ein Buch über die befreiende Kraft der Freundschaft und der Musik.“ Mit dem Evangelischen Buchpreis 2010 wird die in Gießen lebende Autorin Marlene Röder für ihr Jugend-buch „Zebraland“ (MedienNr.: 307135) ausgezeichnet.

Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 verliehen, er ist ein Leserpreis, dessen Auswahl ausschließlich auf Vorschlägen von Leser/innen beruht. Ausgezeichnet werden Bücher, für die Christen sich einsetzen können. Der Preis wird der Autorin am 19. Mai in der Gemarker Kirche in Wuppertal übergeben. Mehr Infos unter www.eliport.de

Leserpreis für das Jugendbuch „Zebraland“

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2/201020 212/2010Rubriktitel Schon mal gehört?!

von Leoni Heister

– so werden die Besucherinnen und Besucher der In-ternetseite (www.frauenrat.de) des Frauenrates be-grüßt. Es wird sofort klar: Der Frauenrat verdient Auf-merksamkeit, genaues Hinsehen und ein bewusstes Wahrnehmen seiner Tätigkeit. Der Deutsche Frauenrat ist nämlich die Lobbyorganisation für Frauen, vorläu-figes Ergebnis eines langen, steinigen Weges der Gleichberechtigung.

Wäre ich vor zwanzig Jahren gefragt worden, wer in Deutschland Lobbyarbeit für Frauen macht, wären mir Frauenbund und kfd eingefallen – aber „Deutscher Frauenrat“? Der war mir nun wirklich kein Begriff. Zum ersten Mal kam ich damit im Jahr 2001 in Berüh-rung beim „Trägerkreis Ehrenamt“. Brunhilde Raiser von der Evangelischen Frauenhilfe in Deutschland er-zählte von einer Reise nach Nord-Korea, an der sie in ihrer Funktion als Vorsitzende des Deutschen Frauen-rates teilnahm. Seither sah ich den Frauenrat auch mehr in einem internationalen Kontext.

Was der Frauenrat nun denn tatsächlich leistet, habe ich bei einem Gespräch mit seiner Geschäftsführerin Henny Engels sowie der Presse- und Öffentlichkeitsre-ferentin Ulrike Helwerth erfahren und gemerkt: um die Arbeit des Frauenrates zu verstehen, sollte man ein wenig über seine Geschichte wissen:

Ein wenig Geschichte

Bereits 1894 gab es den „Bund Deutscher Frauenver-eine“ (BDF). Dieser verstand sich zunächst lediglich als Interessenvertretung berufstätiger Frauen und hatte keine politischen Ambitionen. Erst ab Anfang 1900 versuchten die Frauen im BDF zögernd den Spagat zwischen politisch brisanten Forderungen (Stichwort „Frauenwahlrecht“) und dem Bewahren des traditio-nellen Rollenbildes der Frauen. Nach dem ersten Welt-krieg platzierten die Frauen ihre Arbeit im Weimarer Parlament, waren jedoch vom Ergebnis enttäuscht; 1933 lösten sie den BDF aus Angst vor Gleichschatung

Schon mal gehört?!Welche Berührungspunkte verbinden die porträtierten Institutionen und Verbände

mit der Büchereiarbeit? Welche Personen und welche Dienstleistungen verbergen

sich dahinter? In einer losen Reihe wird Leoni Heister, Büchereileiterin in Biebesheim,

aus der Büchereisicht heraus diese Verbindungen aufzeichnen und erklären.

Deutscher Frauenrat – ein starkes NetzwerkLobby der Frauen

Rezension der Zeitschrift:

Die Zeitschrift "Frauenrat" er-scheint zweimonatlich in einem Umfang von 36 Seiten in schwarz-weißem Druck und anspre-chendem, klaren Layout. Es kommt dank der Finanzierung durch öffentliche Mittel ohne Werbung aus. Bei den Ausgaben handelt es sich durchweg um Themenhefte, die einen tagesak-tuellen gesellschaftlichen oder politischen Bezug haben können – wie das Heft 03/2009 zur Wirt-schaftskrise –, aber nicht müssen. Die behandelten Themen reichen von politischen Themen wie „Eu-ropa“ oder „Wasser – Menschen-recht oder Ware?“ über gesell-schaftlich relevante Themen wie „Interkultureller Dialog“ bis zu Themen der persönlichen Lebens-gestaltung wie „Mit Tod und Ster-ben leben“. Themen mit einem eindeutigen inhaltlichen Fokus auf Frauen und ihre gesellschaft-liche Situation kommen ebenfalls vor, sind aber nicht die Regel.

Das jeweilige Thema des Heftes ist dann nicht ein größeres Dos-sier, umgeben von Artikeln mit anderen Inhalten, sondern tat-sächlich das alleinige Thema des Heftes, bis auf die Nachrichten aus dem Vorstand des Deutschen Frauenrates am Schluss des Heftes, und eventuell noch Rezensionen, die sich aber nicht in jedem Heft finden. Die einzelnen Artikel sind in der Regel zwei bis drei Seiten lang und nähern sich dem jewei-ligen Thema des Heftes von ver-

schiedenen Seiten aus an, wobei die Darstellung durchweg ausge-wogen ist. Geschrieben werden die Beiträge im Heft ausnahmslos von Frauen, die Inhalte weisen ei-nen Schwerpunkt, aber keine aus-schließliche Konzentration auf ei-nen spezifisch Frauen betreffenden Umgang mit dem jeweiligen The-ma auf. So behandelt das Heft zum Thema „Wasser“ einen Überblick über die Problematik der weltwei-ten Wasserökonomie, Überle-gungen zu geschlechtsspezifischen Problemen bei der Wasservertei-lung insbesondere in Entwick-lungsländern und Artikel zu Fra-gen der politischen Bedeutung und Regelung von Wasserversor-gungskonflikten. Daneben kom-men Frauen zu Wort, die sich in verschiedenen Kontexten für Was-serschutz und Wasserversorgung engagieren.

„Frauenrat“ ist in diesem Sinne ein Produkt der Frauenbewegung, aber keine Speerspitze eines kämpferischen Feminismus’. Da der Deutsche Frauenrat poli-tische, berufliche und konfessio-nelle Frauenverbände unter-schiedlicher Couleur vereinigt, treten die Autorinnen des „Frau-enrats“ wohl für Demokratie, Nachhaltigkeit und Wahrung der Menschenrechte ein, nimmt die Zeitschrift aber im engeren Sinne keine über den demokratisch le-gitimierten Grundkonsens des Vereins hinausgehende, eventu-ell einseitige Position in weltan-schaulichen Fragen ein.

Vom Niveau her ist sie vergleich-bar mit der "HerderKorrespon-denz", was Verständlichkeit der Aufbereitung, aber auch Komple-xität der behandelten Themen angeht. Die Vielfalt der behandel-ten Themen wie die umfassende Betrachtung und ansprechende Aufbereitung des jeweiligen Ge-genstandes machen den „Frauen-rat“ zu einer empfehlenswerten Zeitschrift: gleichermaßen infor-mativ und bildend wie gut lesbar und unterhaltend. Ansprechend ist sie wohl am ehesten für ein ei-nigermaßen gebildetes Lesepubli-kum jenseits der Ausbildungs-phase, eher noch ein bisschen äl-ter, dabei nicht unbedingt nur für Frauen.

Rezensentin: Annette Jantzen

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„Lieber gleichberechtigt als später – daher herzlich willkommen beim Deutschen Frauenrat, der größten Frauenlobby in diesem Land“

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2/201022 232/2010 Buch trifft Mikro

„Lobbyverbände und ihr Nutzen für die Büchereiar-beit“ lautet die gedankliche Überschrift über eine neue Artikelreihe, die in lockerer Folge erscheinen wird. Bewusst aus dem Blickwinkel einer Bücherei-leiterin stellt Leonie Heister (KÖB-Leiterin in Biebes-heim, Bistum Mainz) Einrichtungen und Verbände vor, denen sie in ihrer eigenen Lobbyarbeit für die katholische Büchereiarbeit im Bundesnetzwerk bür-gerschaftlichen Engagements begegnete.

von Stefan von der Bank und Tanja Steinfort-Lecke

Clara liest ein Stück aus einem Buch vor, in dem es um eine Schlange geht. Melanie sitzt im Schneidersitz auf dem Bo-den, rechts neben sich eine Schale mit Sand durch den sie mit der Hand immer wieder streift. Das ergibt ein täuschend echtes Tiergeräusch – fast genauso wie eine Schlange. Ke-vin hat per Kopfhörer mitgelauscht, nickt zufrieden. Gut so! Vanessa kann das Mikrophon weglegen und Tobias fährt den roten Regler am Aufnahmegerät runter. „Im Hörspiel-Studio“ der Medienwerkstatt Rhein-Erft ist eine weitere Szene perfekt. Das Hörspiel nimmt langsam Formen an.

Unterschiedliche Medienprodukte werden in diesem Beispiel aus der medienpädagogischen Projektarbeit gewinnbringend miteinander verbunden. Das Zusam-menspiel der Medien „Buch“ und „Radio“ ermöglicht sehr gute Kombinationen. Jede Literaturvorlage kann

als Hörspiel umgeschrieben und produziert werden. Auch eigene Geschichten können als Hörspiel-Vorlage geschrieben und umgesetzt werden und so auf CD langfristig gesichert werden.

Darüber hinaus können Themen, die sich auf Grundla-ge einer bestimmten Literatur ergeben, journalistisch weiter recherchiert, bearbeitet und über verschiedene Darstellungsformen für den Hörfunk aufbereitet und damit vielfältig präsentiert werden. So ergibt sich bei-spielsweise die Möglichkeit Betroffene zu interviewen und Experten zu Wort kommen zu lassen.

„Sommer-Lese-Club“ als Hörerlebnis

Im Rhein-Erft-Kreis haben die Stadtbibliothek Berg-heim und die Medienwerkstatt Rhein-Erft des Katho-lischen Bildungswerks Rhein-Erft-Kreis unterschied-liche Medienprojekte zur Förderung der Lesekompe-tenz durchgeführt. Parallel zum Projekt „Sommer-Le-se-Club 2008“ ist eine Radio-Redaktionsgruppe aufge-baut worden, die die Inhalte und Geschehnisse des „Sommer-Lese-Clubs“ journalistisch aufbereitet und begleitet hat.

Buch trifft MikrophonMedienpädagogische Radioarbeit in Zusammenarbeit mit Bibliotheken

durch die Nationalsozialisten auf. Anfang der 1950er Jahr wurde der Deutsche Frauenrat gegründet und wuchs im Laufe der Zeit in seine jetzige Form. Formal kann jede Gruppierung Mitglied werden, die in minde-stens fünf Bundesländern tätig ist und mindestens 300 überwiegend Frauen als Mitglieder hat. Im vergangenen Jahr waren im Deutschen Frauenrat 57 bundesweit ak-tive Frauenverbände und –gruppen versammelt, in de-nen sich das ganze Spektrum der gesellschaftlichen Breite abbildet: von traditionell bis ganz modern, kirchlich, verbandlich, parteilich, gewerkschaftlich ge-bunden oder völlig frei organisiert.

Lebendiges Netzwerk

Die Heterogenität der Mitgliedsorganisationen garan-tiert ein breites Themenspektrum, so werden Scheu-klappen und Vorurteile abgelegt, bleiben Verände-rungen auch in den Mitgliedsverbänden nicht aus. Be-reits in den 1970er Jahren wurde das Abstimmungsver-fahren von der Einstimmigkeit zum „einfachen Mehr-heitsprinzip“ verändert; zum Schutz der Mitgliedsver-bände wurde die „Grundsatzfrage“ eingeführt. Wird ein Thema dazu erhoben, muss das abweichende Votum entweder immer mit dem Mehrheitsbeschluss veröf-fentlicht werden oder aber - die „Rote Karte“ – der Be-schluss muss einstimmig erfolgen, soll er denn zustande kommen. Es ist diesem sensiblen Umgang mit den un-terschiedlichen Befindlichkeiten der Organisationen zu verdanken, dass im Netzwerk „Frauenrat“ ein vertrau-

ensvoller Umgang herrscht. Diese „Demokratie in for-malen Strukturen, die Bewusstsein und Stil bildet“(Henny Engels) hält das Netzwerk lebendig und ermöglicht das Zugehen auf neue Mitglieder wie z.B. den Bundesver-band der Migrantinnen in Deutschland e.V. Die Mitgliederversammlung beschließt die Arbeitsagen-da, in der bundespolitische Vorhaben und gesellschafts-politische Strömungen oder die „Internationalen Jahre der EU und UNO“ Beachtung finden. Der Öffentlichkeit sind vor allem die Kampagnen des Frauenrates z.B. 2006 zur WM „Abpfiff – Schluss mit Zwangsprostitution“ oder „Entgeltgleichheit schaffen“ (2009) präsent.

Frauenrat und Bücherei

Wie wirkt sich die Arbeit des Frauenrates nun konkret in der Bücherei aus? Der Frauenrat ist ein Beispiel da-für, wie positiv Netzwerkarbeit wirken kann, wenn es gelingt, über die verschiedenen Tellerränder zu blicken und übergreifende Themen gemeinsam zu bearbeiten. Bestimmte Themenschwerpunkte (Weltfrauentag, Weltgebetstag der Frauen, Girls Day, Kampagnen etc.) bieten den KÖBs die Möglichkeit, mit dem passenden Medienangebot und entsprechenden Veranstaltungen mit wechselnden Kooperationspartnern die Bücherei als offenen und wichtigen Kommunikationstreffpunkt der Gemeinde zu präsentieren.

Neugierig geworden? Dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder die gute und benutzerfreundliche Internetsei-te besuchen oder die Zeitschrift „Frauenrat“ lesen, die sechsmal im Jahr, auch als Einzelheft, bezogen werden kann. Sie informiert, klärt auf und weist als Hinter-grundmagazin in schriftlicher Form über gesellschafts-politisch frauenrelevante Themen hin. Lesen Sie dazu die ausführliche Rezension des Borromäusvereins. &

Leoni Heister, seit 1994 ehrenamtliche Leiterin der KÖB Biebesheim, kirchliche Büchereiassistentin, Referentin für Büchereiarbeit und Rezensentin für den Borromäusverein.

Schon mal gehört?!

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2/201024 252/2010

Im Vorfeld wurde mit diversen Beiträgen im Lokal-funk auf das Projekt und seine Möglichkeiten – wie z.B. Buchanschaffung und –ausleihe, Vermerk auf dem Zeugnis nach erfolgreicher Lese-Club-Teilnahme – aufmerksam gemacht sowie für alle Aktionen im Rah-men des Sommer-Lese-Clubs geworben. Während des „Sommer-Lese-Clubs“ begleiteten Reporter die Lese-ratten. Am Ende stand eine einstündige Sendung die im hiesigen Lokalsender „Radio Erft“ zu hören war. Begleitet wurde das Redaktionsteam von einem Medi-enpädagogen. Dieser hat den Jugendlichen journali-stische Radio-Darstellungsformen und Radiotechnik näher gebracht, gemeinsam mit ihnen Themen entwi-ckelt und erarbeitet und sie bei der Aufnahme von In-terviews unterstützt. Nach einer abschließenden Ein-führung in den Digitalschnitt wurden einzelne Beiträ-ge und die gesamte Radiosendung gemeinsam produ-ziert. Dieses medienpädagogische Angebot bietet auch eine besondere Art der Öffentlichkeitsarbeit für die Stadtbibliothek.

Förderung der Sprachkompetenz durch Hörspielproduktion

In einem anderen Projekt anlässlich des Geburtstages von Astrid Lindgren hat die Stadtbibliothek Bergheim ihren schulischen Kooperationspartnern die Produkti-on von Astrid Lindgren-Texten als Hörspiel angeboten. Schwerpunkt solcher Projekte ist die Förderung der ei-genen Sprachkompetenz durch Textpräsentation. In vielen unterschiedlichen Übungen wird die Präsentati-on von Texten trainiert: zuerst in theaterpädagogischen Einheiten, später dann vor dem Mikrophon.

Erstaunlich ist die Entwicklung der Sprecher in Bezug auf ihre Sprachkompetenz und die Wahrnehmung von und den Umgang mit ihrer eigenen Sprache, die sich bei Projekten wie diesen zeigt. Zwischen der ersten Textpräsentation und dem was hinterher daraus ge-worden ist, liegen Welten. In diesem Prozess entwi-ckeln die Teilnehmer/innen im Zusammenhang mit dem Abhören der gemachten Aufnahmen in der Regel großen Ehrgeiz, die Texte so zu entwickeln und mög-lichst professionell zu präsentieren, so wie sie es sich für das Hörstück vorstellen.

Ein Buch als Grundlage radiojournalistischer Arbeit

In der Aktion „Eine Region liest ein Buch“ des Kölner Stadtanzeigers ging es im letzten Jahr ausgehend von dem Buch „Nicht Chicago – nicht hier“ um Mobbing und Gewalt an Schulen. Auch dieses Projekt wurde von einer aus Schüler/innen bestehenden Redaktions-gruppe radiojournalistisch bearbeitet und in einer Ra-diosendung präsentiert. Neben der Buchvorstellung und der Vorstellung der Aktion in der Sendung, gab es ein Interview mit einem Mobbingopfer, Gespräche mit Experten zum Thema und Hinweise darauf, wie sich Schüler/innen, Eltern und Lehrer verhalten können. In diesem Zusammenhang wurden auch die Beratungs-stellen unserer Region sowie andere Anlaufstellen vor-gestellt.

Radiomachen mit einer Kinderbuchautorin

Eine Kinderbuchautorin aus der Region produzierte mit Unterstützung von Medienpädagogen und einer Gruppe von Grundschülern aus einem Teil ihres Kin-derkrimis ein Hörstück. Die Autorin konnte über ihre Arbeit berichten und erfuhr direkt wie Kinder ihren Krimi lesen und wie sie ihn entsprechend in ein Hör-stück umsetzen wollten. Für die Kinder war es span-nend mit einer richtigen Autorin zusammen zu ar-beiten und mehr über Hintergründe eines Buchs aus erster Hand zu erfahren.

Medienpädagogische Projekte als Chance zum persönlichen Wachstum

Egal ob es um die Produktion von Hörspielen und Hör-stücken oder um journalistische inhaltliche Einheiten geht, medienübergreifende Arbeit fördert die persön-liche Entwicklung. Teilnehmer/innen erlernen, wie unterschiedlich Medien funktionieren. Bei gleichen Inhalten ist es etwas völlig anderes, ob ich ein Buch darüber habe, einen Zeitungsartikel oder einen Radio-bericht. Allein die Sprache im Radio funktioniert völlig anders als geschriebene Sprache. So ist es z.B. eine be-sondere Herausforderung eine Buchvorstellung für den Hörfunk zu produzieren. Eindrucksvoll bei all diesen Projekten ist, dass in einem relativ kurzen Zeitraum sehr kreative Medienprodukte entstehen, die hörbar sind und von den Teilnehmer/innen mitgenommen werden können und entspre-chend das Selbstbewusstsein der Teilnehmer/innen stärken. Krönung solcher medienpädagogischer Arbeit ist die Produktion in einem Tonstudio und das Bon-bon, wenn es – wie ein ganz richtiges Hörspiel – im Radio, im Bürgerfunk ausgestrahlt wird. Die Erlangung von Medienkompetenz, die ganz ne-benbei passiert, spielt dabei eine besondere Rolle. Nur wer weiß, wie ein Medium funktioniert, wird es in sei-nem Leben auch sinnvoll nutzen können. Lesen för-dert Sprache und Wortschatz. Der Umgang mit der laut gesprochenen Sprache und der Präsentation durch Sprache mit dazugehörigen Aufnahmen und der Mög-lichkeit des Abhörens ermöglicht eine weitere Reflexi-on und Weiterentwicklung der eigenen Sprache.

Radioprojekt als eine besondere Art der Öffentlichkeitsarbeit

Die beschriebenen Projekte stellen für Bibliotheken eine gute zusätzliche Öffentlichkeitsarbeit dar. Der Ort der Bibliothek erlangt einen höheren Bekanntheits-grad, denn über solche Projekte werden immer wieder Menschen an den Ort heran geführt, die bisher keinen Zugang hatten.

Mut und Hilfe zum ersten Schritt

Die beschriebenen Projekte sind nur ein kleiner Aus-schnitt möglicher Zusammenarbeit von Bibliotheken

Stefan von der Bank ist Pädagogischer Mitarbeiter des Kath. Bildungswerks Rhein-Erft-Kreis und Leiter der Medienwerkstatt Rhein-Erft.

Tanja Steinfort-Lecke ist Medienpädagogin in der Medienwerkstatt Rhein-Erft des Katholischen Bildungswerks Rhein-Erft-Kreis.

Kontakt: Kath. Bildungswerk Rhein-Erft-Kreis, Kirchstr. 1b, 50126 Bergheim, Tel. 02271 4790-0, E-Mail: [email protected].

und Medienwerkstätten bzw. Radiowerkstätten. Wei-tere Projekte sind schon geplant: So stehen in diesem Jahr die Produktionen von eigenen Texten aus einer Schreibwerkstatt innerhalb des „Sommer-Lese-Clubs 2009“ und die Aufzeichnung der Texte aus einem Poe-try Slam mit einem Gymnasium an. Auch soll es einem Workshop geben, in dem Kinder wieder gemeinsam mit einer bekannten Kinderbuchautorin und einer Me-dienpädagogin ein Hörstück entwickeln. Oft erzielen schon einfache und kleine Projekte einen großen Ef-fekt. Wie die Beispiele zeigen, passen die Medien Buch und Radio gut zusammen. Möglich ist aber auch me-dienübergreifend mit Video, Internet und Digi-talfotografie zu arbeiten. In Nordrhein-Westfalen gibt es zur Realisierung solcher Projekte auch eine entspre-chende Infrastruktur. So können Bibliotheken mit den Radiowerkstätten in verschiednen Regionen zusam-men arbeiten.

Die regionalen Bildungswerke der Erzdiözese Köln un-terhalten Radiowerkstätten, die für eine Kooperation bereit stehen. Eine Übersicht finden sie unter http://www.erzbistum-koeln.de/seelsorge/bildung_und_dialog/erwachsenenbildung/➔Kath. Bildungswerke oder Kath. Familienbildungsstätten. Die entstan-denen Radiosendungen können Sie unter www.medi-en-tube.de anhören. &

Buch trifft Mikro Buch trifft Mikro

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2/201026 272/2010Verlagsprofi l

von Christ ine Beitat

Seit dem 1. Januar 2010 gibt es unter dem Dach der Verlagsgruppe Random House ein neues Imprint: den adeo-Verlag. adeo richtet sich sowohl an Sinnsucher als auch an religiös ge-prägte Menschen. Ziel ist es, Orientie-rung zu geben – mit einem Programm, das zum Innehalten, zum Nachden-ken und zum Genießen einlädt.

Die Zusammenstellung ist viel-schichtig und besteht aus drei Lini-en: Schöne Bücher, Denkanstöße und Kunst. Zu den Autoren und Künstlern des Verlags zählen bis-lang bekannte Persönlichkeiten wie Anselm Grün, Eva Jung, Eber-hard Münch und Rainer Wälde. „Mit unserem Programm wollen wir von dem erzählen, was wir auf unserem Lebensweg als tragend er-fahren haben. Oft sind es seit Lan-gem überlieferte Schätze, die wir in einer neuen Ästhetik ins Heute

übersetzen, um die Schönheit, Weis-heit und Tiefe des Lebens fühl- und erlebbar zu machen“, erklärt adeo-Verlagsleiter Ralf Markmeier. Die Programmarbeit des adeo-Verlags verantwortet Stefan Wiesner, lang-jähriger Geschäftsführer von Prä-senz Kunst & Buch, der im Sommer 2009 als Leiter Strategische Unter-nehmensentwicklung zu Gerth Me-dien wechselte.

Das Programm

Das Buchprogramm des adeo-Verlags startet im März 2010 mit drei Titeln.

Im Herbst 2010 wird es durch Titel prominenter Autoren deutlich er-weitert, so zum Beispiel durch die Bi-ografie von Bernd Siggelkow, Grün-der und Leiter des christlichen Kin-der- und Jugendhilfswerks „Die Ar-che“ in Berlin. Alle adeo-Bücher zeichnen sich durch eine besondere Optik und eine wertige Ausstattung mit schöner Haptik aus. Das ab März lieferbare „Irische Gebetbuch“ etwa ist in Lei-nen gebunden und ein aufgelegtes Metallkreuz nach keltischem Vorbild macht das Buch zu einem kostbaren Schmuckstück. Es enthält die Gebete irischer und schottischer Mönche – Gebete voller Kraft und Klarheit für jeden Tag der Woche, verschiedene Tageszeiten und unterschiedliche Gelegenheiten. Rainer Wälde hat sich auf die Suche nach den Spuren dieser frühen Christen gemacht. In seinem Buch „Meine Reise zum Leben“, das im

Text und Bilder: Christine Beitat, Presse & Promotion, adeo Verlag, Gerth Medien GmbH, Dillerberg 1, 35614 Asslar, www.adeo-verlag.de.

Eine Welt voller Farbe, voller Lebenadeo-Verlag geht an den Start

Nonbook Palette

In einem zweiten Programmbereich veröffentlicht der adeo-Verlag hoch-wertige Nonbook-Produkte mit ei-ner unkonventionellen, frischen Optik, für die die Hamburger Krea-tive Eva Jung verantwortlich zeich-net. Passend zur Fußball-WM hat sie zum Beispiel das Kartenset „Heiliger Rasen“ entwickelt und gestaltet. Es enthält 25 Karten für „selige Fuß-ballfans“. Die Vorderseite jeder Kar-te zeigt ein außergewöhnliches Ra-senfoto mit einem Fußballbegriff. Auf der Rückseite steht ein Bibel-vers, der ins Schwarze trifft. Vor und nach der WM: Ein außergewöhn-liches Geschenk, das seinem Be-

März 2010 bei adeo erscheint, er-zählt der vielbeschäftigte Berater, TV-Moderator und Autor Rainer Wälde von seiner Suche nach er-fülltem Leben, die ihn in die Klöster irischer und schottischer Mönche führte. Diese Reise hat ihn verändert. Zurück im Alltag, versucht Rainer Wälde bewusst einen Neubeginn, der ihm zusammen mit seiner Frau auch gelingt. „Meine Reise zum Le-ben“ enthält zudem Betrachtungen von Bestsellerautor Pater Anselm Grün. Zusammen mit dem Leser geht dieser sieben Schritte, die für die Reise zur inneren Mitte erforder-lich sind. Ein wirklich bewegendes, mutmachendes Buch für alle, die sich nach erfülltem Leben sehnen.

Verlagsprofi l

trachter ein augenzwinkerndes Lä-cheln entlockt. Auch andere be-kannte Bibeltexte hat Eva Jung mit ihrer einzigartigen, „frischen“ Bild-sprache übersetzt. Was ein Graffiti oder ein rosa Telefonhörer mit dem „Vater Unser“ und ein grünes Am-pelmännchen oder ein Linksabbie-ger-Pfeil mit Psalm 23 zu tun haben können, zeigt die mehrfach ausge-zeichnete Kreative in ihren beiden Leporellos „Direkter Draht. Das Va-ter Unser in heute“ und „Psalm 23. Unterwegs mit Gott“.

Edition

Ein dritter Schwerpunkt im adeo-Programm ist die Edition Eberhard

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2/201028 292/2010Verlagsprofi l Aktionsmaterial 2010

von Claudia Herbstmann

Alle zwei Jahre erarbeitet der Sach-ausschuss V (Werbung und Öffent-lichkeitsarbeit) der Fachkonferenz, oft in Zusammenarbeit mit Büchereimit-arbeiter/innen vor Ort, neues Aktions-material. Dieses wird allen Büchereien von ihrer regionalen Fachstelle ko-stenlos zur Verfügung gestellt. Alle bisher erschienenen Materialien erge-ben – gebündelt und abgeheftet – eine umfangreiche Sammlung an Themen und Hinweisen zu den verschiedensten Bereichen der Büchereiarbeit.

In diesem Jahr befasst sich das Ak-tionsmaterial mit „Jugendliche in der Bücherei“. Gerade bei dieser Zielgruppe ist die Verunsicherung in den Büchereiteams sehr groß. Wie sprechen wir unsere Jugend-lichen zeitgemäß an? Was lesen 13- bis 18jährige heute? Wie kann der Bestand im Jugendbereich interes-sant präsentiert werden? Welche Angebote locken Jugendliche in die Büchereiräume?

In der JIM-Studie 2009 - Jugend, Information, (Multi-)Media (Basis-studie zum Medienumgang 12- bis 19-Jähriger in Deutschland) sagten 88% der Befragten, dass sie sich am liebsten in ihrer Freizeit mit Freun-den treffen. Danach folgen Sportak-tivitäten und der Punkt Ausruhen (!?!), neudeutsch „Chillen“. Und wo landet der Besuch in einer Bü-cherei in dieser Rangliste? Ehrlich gesagt ganz weit unten mit gerade mal 3% der Antworten.

Dabei hätten viele Büchereien großes Potenzial, um in der Gunst der Jugendlichen weiter vorne zu stehen. Mit Veränderungswillen kann ein Büchereiteam Jugend-lichen einen kleinen, aber feinen aktuellen Bestand präsentieren. Mit Fantasie gelingt es sicher auch in Einrichtungen mit begrenztem Platz, eine Jugendecke zu schaffen. Stimmen diese Rahmenbedin-gungen, braucht es nur noch etwas Mut, um dann auch Veranstal-tungen für diese Zielgruppe anzu-bieten.Kerstin Keller-Loibl schreibt in ih-rem Handbuch Kinder- und Ju-gendbibliotheksarbeit: „Insgesamt muss sich die Bibliothek ihren ju-gendlichen Kunden anpassen – nicht umgekehrt“. (S. 109)

Das Aktionsmaterial 2010 soll dem Büchereiteam eine Entscheidungs-hilfe bei den ersten Überlegungen zu einem funktionierenden Kon-zept im Jugendbereich bieten und auch (zuweilen kritische) Denkan-stöße zum Umgang mit dieser, oft als schwierig empfundenen Ziel-gruppe geben. Interessante Inter-netadressen zum Bestandsaufbau und mit vielen Hintergrundinfor-mationen sowie Büchertipps zum Weiterlesen ergänzen das Aktions-material.

Das aktuelle Aktionspapier sowie Aktionsmaterialien aus den voran-gegangenen Jahren stehen online zum kostenlosen download bereit. Eine Medienliste mit Rezensionen des Borromäusvereins zu den im aktuellen Aktionsmaterial erwähn-ten Titeln finden Sie unterhttp://www.borromaeusverein.de/articles/article/medien_akti-onsmaterial_jugendliche_in_der_buecherei/ &

Aktionsmaterial „ Jugendliche in der Bücherei”

Claudia Herbstmann ist Mitar-beiterin der Fachstelle Münster und wirkt im SA V mit. Quellen-angabe: Keller-Loibl, Kerstin; Handbuch Kinder- und Jugend-bibliotheksarbeit; Bad Honnef: Bock + Herchen, 2009.

Verschieden Cover der neuen Titel und der neuen Broschüre und ein Bild: Unterzeile: Die Kinder der beiden Kin-dergärten um die Bücherei St. Bernhard in Hannover lieben Ihren Lese-Koffer. Bilder: Arche Noah, Bob der Gold-gräber, Brumm gibt Gas, Jette zieht um, Wettkampf der Tiere, LK Kinder 2. Cover Broschüre LK.

die beiden anderen Aktionen sollen die Seite(n) ergänzen. Alles betrifft das Thema Leseförderung und soll Wer-bung machen. Idee? Logos:kilibi und lesespass und eine AV:alles mutig s. Hinweis im text

Münch. In ihr werden exklusiv neue ausdrucksstarke Bilder des be-kannten Künstlers veröffentlicht, dessen Fangemeinde in den letzten Jahren stark gewachsen ist. Den An-fang machen Kunstkarten, Kunst-kalender, die von Münch gestaltete Jahreslosung für das Jahr 2011 und Leporellos. In einem seiner Leporel-los hat auch Münch einen der schönsten und eindrücklichsten Texte der Bibel neu in Szene gesetzt und Psalm 23 gemalt. Sein Leporel-lo „Der Herr ist mein Hirte“ zeigt ei-nen großen, farbigen Lebensweg mit Gott. Ein ideales Geschenk zum Weitergeben sind auch die mit Bil-dern des Künstlers gestalteten Bibel-

spruchkarten, die in einer hochwer-tigen Kartonschachtel verpackt sind. Auf der Vorderseite der Karten ist ein kraftvolles Engel-Aquarell von Münch zu sehen, auf der Rück-seite grafisch gestaltete Segensverse nach der Luther-Übersetzung.

Trotz der beachtlichen Bandbreite verbindet alle drei Programmlinien des adeo-Verlags eine Konstante: Es sind ungewöhnliche, schöne Pro-dukte für alle, die das Besondere lieben und ihrem Glaubensleben neue Impulse geben möchten. &

Stefan Wiesner (li) und Ralf Markmeier (re) mit einigen Produkten.

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2/201030 312/2010

Wir haben Lese-Koffer!Allroundtalente zur LeseförderungLese-Koffer und Ergänzungspaket

Gerade für die kleinen Kinder sind neue Anregungen in der Welt der Bücher für die frühe Leseförderung besonders wichtig. So gibt es auch in 2010 wieder das Angebot „Wir haben Lese-Koffer“: Bilder- und Erstlesebücher zu verschiedenen Themen in unterschiedlichen Il-lustrationsstilen sind für alle Kin-der, ihre (Groß-) Eltern und Erzie-herinnen ein wesentliches Ange-bot. Gemeinsam mit dem Thiene-

mann Verlag bieten wir seit 2008 dieses Produkt an. Im Koffer ste-cken umfangreiche Materialien, die Ihnen vielfältige Nutzungs-möglichkeiten zum spielerischen und informativen Umgang mit dem Medium Buch bieten. In die-sem Jahr bieten wir ein um für die bis 8-10-Jährigen erweitertes Sorti-ment an. Und für diejenigen, die bereits im vergangenen Jahr mit dem Lese-Koffer unterwegs waren

und nun „nur“ eine neue Füllung brauchen, gibt es wieder das Ergän-zungspaket.In einem robusten Reisetrolley ste-cken 20 Bücher, eine CD mit einer Power-Point-Präsentation zu aus-gewählten Titeln – auch als Bilder-buchkino nutzbar, Poster und Pla-kate, der Bilderbuch-Leitfaden "Un-sere Bilderbücher – Was sie alles können" und "Kinder brauchen Werte." und eine umfangreiche Le-se-Koffer Broschüre mit: Grundin-formationen zum Thema Leseför-derung, Veranstaltungshilfen, Ti-telinformationen mit bibliotheka-rischen Daten, Autoren- und Illus-tratorenvorstellung, unsere Borro-Rezensionen und die beliebten Ausmalvorlagen. Diese Jahr gibt es zu einigen Titeln eine Rätsel- statt Ausmalvorlage. Seien Sie ge-spannt!

Der Lese-Koffer (MedienNr.: 558 962) kostet 234 € und das Ergän-zungspaket (MedienNr.: 562 541) 120 €. Weitere Informationen on-line unter www.Lese-Koffer.de

Für die Leseförderung von Büche-reien ist der Lese-Koffer eine prak-tische Ergänzung zu den Angebo-ten, die online zum kostenlosen Download zur Verfügung stehen:

Die Kinder der beiden Kindergärten um die Bücherei St. Bernhard in Hannover lieben Ihren Lese-Koffer.

Lese-KofferMedienNr. 558 962

Die Idee: aus Bilderbüchern Seiten als Ausmalvorlage zu erstellen und den Kindern in die Hand zu geben wenn diese z. B. an einem Le-senachmittag aufmerksam lau-schen und sich doch nach dem Vorlesen mit dem Gehörten aus-einandersetzten sollen. Kindge-recht natürlich und das geht am besten spielerisch bzw. malend. Für viele Bücher bieten wir Ihnen im Internet Ausmalvorlagen an. Diese Vorlagen sind mit Zustim-mung der Rechteinhaber erstellt und stehen zum Kopieren frei zur Verfügung. Eine Auswahl unserer Themen:

Anders sein: Was bedeutet anders sein? Wann ist man anders? Soll man sein wie andere? Sind Vor-bilder wichtig und richtig? Familie: Ob es das Aufräumen ist, das Zähne putzen oder das „auf ei-genen Füßen stehen“: viele Bücher beschäftigen sich mit Themen die in allen Familien vorkommen. Gesundheit: Bauchweh? Hals-schmerzen? Muss ich Angst vor dem Doktor haben? Was macht der Doktor mit mir? Werde ich wieder gesund? Trauer: Gibt es einen Himmel? Se-hen wir uns wieder? Tut sterben weh? Viele Fragen, die nicht nur unsere Kinder im Umgang mit dem Tod haben.

Kostenloser Download der Ausmal-vorlagen unter www.kinderlie-benbilderbuecher.de

Die meisten Bilderbücher haben viel mehr Stoff zur – sich an das Vorlesen anschließenden – thema-tischen Aufbereitung, weit über die Ausmalvorlagen hinausgehend.

In Lesespaß-Aktionen werden Konzepte zur Bilderbuchbetrach-tung für die Multiplikatoren gebo-ten. Es werden kreative Ideen, wie nach Vorlesen und Betrachtung von und mit den Kindern weiter mit Spaß gearbeitet werden kann vorgestellt. So kommt zu dem Erle-ben des Hörens und Sprechens noch die spielerische Erfahrung, dass man mit dem Inhalt auch handgreiflich etwas tun kann. Ne-ben diesem positiven Effekt, der Spaß, Lust, Freude auf das nächste Buch aufkommen lässt, bleibt jedes Buch so intensiver in Erinnerung.

Konzeptseiten unter www.lesespass-aktionen.de

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2/201032 332/2010kurz & bündig

Engagement macht starkIn der Zeit vom 17. bis 26. September findet die Aktionswoche des „Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement” (BBE) statt. Es geht um: Anerkennung für das Ehrenamt, Information und Mo-tivation, Aufmerksamkeit für Erreichtes und Unterstützungsbedarf.

23 Millionen Ehrenamtliche vom Sanitäter im Rettungsdienst, dem Tierschützer, dem Wahlhelfer bis zur Vorleserin in der Kita oder der Mitarbeiterin in der Bücherei, sie alle bringen sich in die Gesellschaft ein, gestalten und bestimmen mit. Machen auch Sie auf Ihre Arbeit aufmerksam, melden Sie sich an.

www.engagement-macht-stark.de

Katholische Büchereiarbeit ist ohne die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht vorstellbar: Sie geben dieser Arbeit in den Büchereien ihr Gesicht: Über 23.000 verschiedene Gesichter. Dieser Reichtum und das Profil dieser durch so viele engagierte Menschen ge-prägten Arbeit wird im Mittelpunkt von Heft 4 unseres Magazins BiblioTheke in diesem Jahr stehen. Dazu bitte wir Sie um Ihre Mitwirkung: Senden Sie uns einen oder zwei Sätze, in denen Sie ihre Motivation für die Büche-reiarbeit beschreiben. Was ist Ihnen wichtig? Warum engagieren Sie sich? Wo liegen die Quellen Ihres Enga-gements? Welche Zielgruppen liegen Ihnen am Herzen? Was bedeutet Ihnen das Team? Wie ist das Einverneh-men mit dem Büchereiträger? Dies sind nur einige Fra-gen, die Ihnen vielleicht helfen, zu einer kurzen Aussage zu kommen: "Mein Ehrenamt ist mir wichtig, weil...".

Wir freuen uns auf ihre Einsendungen per Post oder per E-Mail: [email protected]. Sende Sie uns bitte auch ein Foto von Ihnen mit. Wir werden eini-ge Aussagen in der BiblioTheke veröffentlichen. Und si-cher werden wir, wenn Ihre Rückmeldungen so zahl-reich und interessant sind, wie wir uns das in der Redak-tion und im Beirat des Magazins vorstellen, diese Rück-meldungen in den Diözesen und der ganzen Büchereiar-beit in noch anderer Weise auswerten.

Mein Ehrenamt ist mir wichtig, weil ...Ihr O-Ton bitte!

kurz & bündig

SommerleseclubDie Grundidee dieser Aktion besteht darin Kinder- und Jugendliche in der Ferienzeit zum Lesen zu animieren. Mit dem Spruch: Schock deine Lehrer, lies ein Buch und dem Hinweis mit der Teilnahme etwas für seine Deutschnoten zu tun lockt die Aktion die Leser/innen.

Diese erstmals in Brilon durchgeführte Aktion und die verschiedenen Leseclubs der Stiftung Lesen unterstützt der Borromäusverein (bv.) durch seine Medienlisten. Das Lektorat des bv. stellt eine fundierte Auswahl an Titel für die verschiedenen Altersstufen zusammen und präsentiert diese auf der Literaturseite www.medi-enprofile.de – Stichwort: Sommerleseclub eingeben und losstöbern. Weitere Listen helfen den Bestand ak-tuell zu halten und ein breites Spektrum für die jungen Zielgruppen anzubieten z. B. Kinder- und Jugendbuch-reihen oder Novitäten Erstlesebücher.

Locken Sie mit und informieren sich unter www.som-merleseclub.de. Viel Spaß!

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2/201034 352/2010

Literatur wird geschrieben, um ge-lesen zu werden. Aber sie sieht auch ungelesen toll im Regal aus. Eine britische Studie hat heraus-gefunden, welche Bücher am lieb-sten angefangen und nie zu Ende gelesen werden. „Ulysses”, „Krieg und Frieden” oder „Die sata-nischen Verse” sind unbestritten Klassiker der Literaturgeschichte. Fragt man aber jemand, ob er eines der Werke gelesen hat, kommt meistens die Antwort: „Ich hab es mal angefangen”.

Eine 2007 veröffentlichte Studie von „Teletext Reading Report”, für die 4000 Briten befragt wurden, kam zu dem Ergebnis, dass über

die Hälfte der Engländer ihre Bü-cher ausschließlich zu Dekorati-onszwecken kaufen. Und wenn aber tatsächlich mal ein Buch auf-geschlagen würde, hielten die mei-sten die Lektüre nicht bis zum Ende durch fand die Untersuchung heraus.

Mangelnde Literarität ist dabei, auch wenn man das vermuten könnte, gar nicht der ausschlagge-bende Punkt für den Abbruch eines Buches. Das ungenügende Lesever-halten der Briten sei vielmehr ein Auswuchs des digitalen Zeitalters, vermutet die Studie. Die Aufmer-samkeits-Spannen der Rezipienten werde immer kürzer, vier von zehn

Dekorative BestsellerDie ungelesenen Geschichten

Befragten können sich nicht mehr auf lange Geschichten konzentrie-ren. Außerdem fänden die Meisten keine Zeit mehr, sich einem Buch zu widmen. 48 Prozent seien meist zu müde zum Lesen, 46 Prozent schauten lieber Fernsehen. Den Es-kapismus via Computerspiel nut-zen immerhin schon 26 Prozent der Briten. Immerhin lässt sich der Insulaner seine Dekoration etwas kosten: Durchschnittlich gibt er in seinem Leben rund 6000 Euro für Bücher aus.

Eine kleine Auswahl der von den Briten verschmähten Bücher:Jesus von Texas - DBC Pierre; Harry Potter und der Feuerkelch - JK Row-ling; Ulysses - James Joyce; Der Al-chemist - Paul Coelho; Krieg und Frieden - Leo Tolstoi. Oder auch: Mein Leben - Bill Clinton; Mein Leben - David Beckham; Endlich Nichtraucher - Allen Carr. &

Quelle: Spiegel online.

Glosse

Dies ist kein direkter Praxisbericht, kann auch vor die Praxistexte gesetzt werden, es ist eher ein Text zum Schmunzeln oder auch nachdenklich werden. Die Abb hab ich auch nur so. Wie Platz ist.

Häufig ist in diesen harten Zeiten von geduldigen bis er-müdenden Diskussionen zu hören, bei denen es um die Ausstattung der Bücherei mit Telefon geht. Deshalb hier ein paar Schnappschüsse aus den Diskussionen. Entschei-den Sie selbst, welcher Beitrag von der Bücherei und wel-cher von den Gesprächspartnern stammen könnte.

Aufgeschnappt in der Pfarrei Hier-und-dort:

● Wir benötigen in der Bücherei einen Telefonanschluss. Wir glauben, dass das sehr wichtig ist.● Ja, lassen sie uns darüber sprechen.

● Bei Problemen mit der Haustechnik oder der EDV sind Anrufe bei Handwerkern oder dem Telefonsupport erforderlich. Das ist nur aus der Bücherei möglich, da nur dort die zu beschreibenden Geräte stehen.● Das ist eine alltägliche Situation. Zuerst nach Hause zu gehen oder das bereits geschlossene Pfarrbüro zu informieren versuchen, ist nicht realistisch. Sie müssen das Gerät, den Bildschirm sehen können, um die Probleme zu beschreiben.

● Und stellen Sie sich vor, es ist ein Unfall in der Büche- rei oder es wird jemandem schlecht! Wir sind meistens alleine und können dann doch nicht weg und die Person alleine lassen.● Ganz genau. Oder Ihnen selbst geht es schlecht oder Sie haben üble Kundschaft. Sie sind dann auf ein Telefon angewiesen.

● Unsere Bücherei weitet die Serviceleistungen aus: telefonische Benachrichtigung über eingetroffene, zuvor reservierte Medien; Nachfragen nach fehlenden Teil von Spielen oder anderen Medien.● Ihre Leser/innen werden sich freuen und voller Freude erzählen, wie zuvorkommend die Kath. Öffentliche Bücherei ist. Unsere Pfarrei wird vom guten Ruf der Bücherei profitieren und kann ein weiteres Zeichen der Aufgeschlossenheit geben.

Fasse Dich kurz …manchmal ist es lebensnotwendig!Warum in der Bücherei ein Telefon vorhanden sein sollte

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● Unsere Leser/innen können von zuhause, gerade wenn sie verhindert oder unpässlich sind, in der Bücherei Medien telefonisch verlängern oder neue Medien reservieren lassen.● Sehr gut! Das ist ein echter Dienst an der/m Leser/in. Das ist nicht nur Service, das ist vielfach auch caritative Hilfe.

● Das Telefon soll als längst alltägliches Hilfsmittel für Bestellungen, Reklamationen, Leser-Information über Versäumnisse, Nachfragen bei Mitarbeitern u.ä. eingesetzt werden.● Das begrüßen wir. So können Sie auch als ehrenamtliche/r Mitarbeiter/in Ihr Engagement mit zeitgemäßen Hilfsmitteln und demzufolge mehr persönlicher Zufriedenheit ausüben. Ihre Leser/innen werden das sehr positiv feststellen und voller Freude erzählen, wie zuvorkommend die Kath. Öffentliche Bücherei ist. Unsere Pfarrei unterstützt auch in kleinen großen Dingen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Aufgeschnappt in der Pfarrei Nie-und-nimmer:

● Wir benötigen in der Bücherei einen Telefonanschluss. Wir glauben, dass das sehr wichtig ist.● Im Pfarrbüro ist Telefon, rufen Sie von dort an.

● Leider ist das Pfarrbüro immer dann nicht besetzt, wenn die Bücherei geöffnet ist. Außerdem haben wir keinen Schlüssel für das Pfarrbüro, zum einen, weil der Datenschutz dagegen steht, zum anderen, weil die Schlüssel nicht an jedermann ausgegeben werden.● Das ist viel zu teuer.

● Wir hätten da eine Lösung: Die Pfarreien haben üblicherweise Telefonanlagen, bei denen nur ein weiterer Anschluss zu aktivieren ist. Natürlich wird ein Telefon erforderlich und auch ein Kabel muss gelegt werden. Das sollte aber in Selbsthilfe und aus Sonderangeboten leicht unter 50 € machbar sein. Was die Telefongebühren angeht, so kommt das auf das Vertrauen an. Vereinbaren wir einfach die regelmäßige gemeinsame Einsicht in den Einzelgebührennachweis, so sehen Sie, wie gering die Beträge sind. Wir können auch eine Pauschale mit dem Verwaltungsrat verein-

baren, bis zu der die Gemeinde die Kosten übernimmt (z. B. bis zu 5 €), darüber hinaus die Bücherei.● Wir haben doch gerade eine neue Telefonanlage erhalten. Wir können das nicht schon wieder ändern.

● Neue Anlagen werden in der Regel in ISDN-Technik oder Internet-Telefonie ausgeführt. Hier kann sehr schnell ein weiterer Anschluss geschaltet werden. Wir haben beim Fachhändler bereits Informationen eingeholt, um Sie bei der Entscheidung zu unter- stützen.● Sie haben doch Ihr Handy immer mit dabei.

● Das ist nicht für den Einsatz in der Bücherei gedacht und auch nicht geeignet. Mit Handy telefonieren und dabei schnell schreiben, blättern, suchen … ist nicht möglich.● Das ist technisch nicht möglich, in die Bücherei ein Telefon legen zu lassen. Die schöne Wandver- täfelung …

● Wir haben auch darüber mit dem Fachhändler gesprochen. Er hat Lösungen parat. Es gibt übrigens auch schnurlose Telefone…● Andere Gruppen in der Gemeinde haben auch kein Telefon.

● Die Bücherei ist ein öffentlicher Ort mit viel Publikumsverkehr und entsprechend hoher Wahrscheinlichkeit, dass ein Telefon benötigt wird.● Telefonieren Sie doch von zu hause!

● Das ist bei Problemen mit der Haustechnik oder der EDV oder bei Unfällen nicht möglich. Zuerst nach Hause zu gehen oder das bereits geschlossene Pfarrbüro zu informieren zu versuchen, ist nicht realistisch. Wir müssen das Gerät / den Bildschirm sehen können, um die Probleme zu beschreiben. &

Text: Willi Weiers, KÖB St. Sophia, Hauptstraße 42, 64711 Erbach, E-Mail: [email protected]

Fachstel len im Profi lPraxisberichtesdfsdfsdfsdf dgsgsgsdgsdgasdasdasdasd

PraxisberichteDas Interessanteste in vielen Zeitschriften steckt meist eher in den alltäglichen, lebens- und berufspraktischen Beiträgen als in den bedeutsamen Grundsatz-artikeln. So ist es wohl auch in dieser Zeitschrift BiblioTheke. Leider mangelt es der Redaktion immer wieder an interessanten oder nachahmenswerten Berichten. Schreiben Sie uns: [email protected]

Spaß am Lesen fördern mit dem „Leseclub-Junior”

Der „Sommerleseclub“ (Leseförderak-tion für Jugendliche in den Sommerfe-rien) hat sich seit Jahren etabliert, doch auch die Grundschüler/innen wünschten ihren „eigenen“ Club und so entwickelten das Kultursekretariat Gütersloh und die Stadtbibliothek Brilon den „Leseclub-Junior“, finanzi-ell gefördert vom Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen.

Die Öffentliche Bücherei Beckum griff dankend diese tolle Idee auf und beteiligte sich im Sommer zum ersten Mal am „Leseclub-Junior“. Es nahmen fast 140 Grundschüler/in-nen daran teil, sie haben 500 Bücher gelesen und das alles freiwillig! Der Ablauf ist ähnlich wie beim „Som-merleseclub“, die Schüler/innen der Klassen 2–4 melden sich in der Bü-cherei an, erhalten ihre „Clubkarte“ und ihr „Leselogbuch“. Mit dem Startschuss konnten sich die Kinder dann Bücher aus dem vorhandenen Bestand der Kinder-bibliothek ausleihen. Ziel ist es mindestens 3 Bücher während des „Leseclub-Junior“ zu lesen, bei der Rückgabe 1-–Sätze zu dem Buch zu erzählen und dann den ultimativen Stempel „Gut gemacht“ für das Logbuch zu erhalten. Die Kinder

waren mit Begeisterung dabei, sie erzählten gerne über die Helden der Bücher, waren stolz aber auch aufgeregt und freuten sich nach fünf Wochen über ihre Eintrittskar-ten zum Abschlussfest, das in der Aula einer ortsansässigen Grund-schule stattfand. Zu dieser Veranstaltung wurden alle Schulleiter/innen der beteili-gten Grundschulen und die Presse eingeladen. Auf die Kinder wartete die Leseshow „Monster im Büd-

chen“ mit dem Düsseldorfer Kin-derbuchautor Joachim Günther. Eine spannende und unterhalt-same Stunde bereitete Joachim Günther den Kindern, die mit ra-ten durften, gespannt verfolgten welche Figuren Herr Günther auf seine Staffelei zauberte oder wer als erster die „Monsterprinzessin“ küs-sen würde. Im Anschluss gab es die verdienten Urkunden des „Lese-club-Junior“ für die Kinder und als Zugabe einen Hexenbleistift, da-

Fasse Dich kurz

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2/201038 392/2010Praxisberichte

Schon zum 3. Mal fand in der KÖB im Alten Rathaus Brauweiler eine Le-senacht statt. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen wählten diesmal das Motto „Magische Nacht“ und prompt meldeten sich 15 Kinder im Alter von 8–10 Jahren an.

Beginn der Lesenacht war mit einem Picknick unter einem zau-berhaften Sternenhimmel. Dabei hörten die Kinder gespannt der er-sten magischen Geschichte „Das fliegende Schiff“ zu und wurden damit gleich in das Thema des Abends entführt. Mit viel Eifer wur-den danach Zauberhüte und Zau-berstäbe gebastelt, die im späteren Verlauf der Lesenacht noch ihren Einsatz finden sollten. Die folgende

„musikalische Reise mit Merlin“ führte durch die mit blauem Samt und leuchtenden Sternen ge-schmückten Räume der Bücherei.

Der absolute Höhepunkt war aber der echte „Zauberer Udino“, mit dem die Kinder mehr als eine Stun-de in der Welt des Zauberns ent-schwanden. Verzaubert waren aber auch die Mitarbeiterinnen der Bü-cherei! Mucksmäuschenstill und mit großen Augen beobachteten sie verblüffende Zaubertricks und alle waren besonders beeindruckt, als Udino einen 50 Euroschein aus den Händen einer Mitarbeiterin verschwinden ließ und ihn dann aus einer Zitrone, die er vor uns aufschnitt, hervorholte! Das Geld

roch wirklich nach der Zitrone. Na-türlich ließ er sich erweichen und brachte den Kindern noch einen „echten“ Zaubertrick mit Gummi-ringen bei!

Danach ging es mit einer Reise im „Heißluftballon ins Magische Land“ mit viel Musik durch alle Räume, die in magische Phantasie-orte verzaubert waren. So war im Flur „Fühlingen“ und in einem dunklen Karton konnte was „Ma-gisches“ gefühlt werden, der Jugen-draum wurde zur „Duftstadt“ mit echten Duftsäckchen, der Sach-buchraum wurde zu „Steiflingen“ , es gab noch „Irringen“, „Schlag-stadt“, „Hüpfhausen“ usw. Bei die-ser Reise waren der Zauberhut und

Magische Nacht in Pulheim-Brauweiler verzauberte Kinder

nach stärkten sich die Teilnehmer/innen bei selbstgebackenen Do-nuts und Getränken. Schon jetzt steht fest, dass es in der Bücherei Beckum wieder einen „Sommerleseclub“ und einen „Le-seclub-Junior“ geben wird.

Kontakt, Text und Bilder: Jutta Gunia, Öffentliche Bücherei, Clemens-August-Str. 27, 59269 Beckum; Tel.: 02521-4252; E-Mail: [email protected]

Praxisberichte

Kontakt, Text und Bilder: Barbara Schwend und Uta Heitkemper, Mitarbeiterinnen der KÖB Im Alten Rathaus, Konrad-Adenauer-Platz 2, 50259 Pulheim Brauweiler, E-Mail: [email protected]

Zauberstab besonders wichtig, da sich in jedem Ort die Kinder in die Einwohner derselben verzauberten und sich auch so benahmen.

Nach einer wohlverdienten Pause bastelten die Kinder mehrere klei-ne Zaubertricks, die dann in einer eigenen Zauber-Show vorgeführt wurden. Zwischendurch wurden immer wieder zauberhafte Ge-schichten aus dem reichhaltigen Angebot der Kinderliteratur der Bücherei vorgelesen, wie zum Bei-spiel „Aladin“ mit echter Wunder-lampe! Dazu wurde der Romanbe-reich mit Ballonseide in ein wun-derschönes „magisches Zelt“ ver-wandelt mit echter Discokugelbe-leuchtung, was natürlich für eine entsprechend magische Umgebung sorgte.

Erst nach Mitternacht wurden im Kinderbuchzimmer sämtliche mit-gebrachten Schlafsäcke und Iso-matten ausgebreitet und jedes der

15 Kinder fand ein kuscheliges Plätzchen zum Schlafen. Zum Ein-schlafen wurde nochmals vorgele-sen, es dauerte keine halbe Stunde und man hörte leichte Schnarchge-räusche aus dem Kinderzimmer!Früh am nächsten Morgen brach-ten eifrige Mitarbeiterinnen frische Brötchen und schon gegen 7 Uhr

wurde mit allen Kindern, ausge-schlafen oder noch etwas müde, mit Kakao, Nutella, Wurst und Käse gefrühstückt. Alle Beteiligten, Kinder und Er-wachsene, waren sich einig, dass diese „Magische Nacht“ ein voller Erfolg war und freuen sich auf die nächste Lesenacht!

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2/201040 412/2010Praxisberichte

Knisternde Spannung, atemlose Stil-le, befreiendes Lachen. Am Sonntag lauschten über 50 große und kleine Zuhörer in der Bücherei gebannt dem bekannten Kinderbuchautoren und Kabarettisten ThiLO. Denn die Katho-lische Öffentliche Bücherei (KÖB) Lei-mersdorf feierte mit THiLO und sei-nem Buch „Verrat bei den Wikingern“ ihren 130. Geburtstag.

Der elfjährige Einar erlebt im er-sten Band der Erfolgsserie „Die Ma-gische Insel“ spannende Abenteuer bei den Wikingern. THiLO konnte die Kinder mühelos von seinen überragenden Fähigkeiten als Bauchredner überzeugen, als er Einars lustige Begleiter aus der Ta-sche zauberte: Munin, den Raben der Erinnerung und seinen lispeln-den Freund Hugin, den Raben des Wissens. Diese beiden wären bei der nächsten Klassenarbeit schon eine große Hilfe, stimmten alle Kinder begeistert zu.Eifrig lernten alle das Runenalpha-bet, um sich anschließend eigene Runensteine zu schnitzen und ge-heimnisvolle Lesezeichen zu ba-steln. Echter Kinder-Wikinger-Met schmeckte fantastisch. Die Eltern entspannten derweil bei Kaffee und Tee in der Bücherei.Nach dem großen Jubiläum wird das Team um Leiterin Barbara Schürger nicht ausruhen: Sie prä-sentieren die jährliche große Buchausstellung für alle in der Grundschule Leimersdorf. Die preis-gekrönte Leseförderaktion bibfit be-geistert in diesem Jahr nicht nur die

Kindergartenkinder aus Leimersdorf und Ringen, sondern erstmals auch die Grundschulkinder. Bei den Ad-ventskalendergeschichten erhalten die 3. und 4. Klassen der Grund-schule für jeden Tag eine Geschich-te zum Vorlesen. Am Ende wartet dann ein spannendes Quiz mit at-traktiven Preisen.

Noch ein paar Zahlen zur Bücherei und ihrem Team: Das 16-köpfige Team der KÖB hat im Jahr 2009 über 1.800 Stunden ehrenamt-licher Arbeit geleistet. In dieser Zeit hat es die knapp 3700 Bücher und Hörbücher 11.000mal kostenlos an die 385 Leser/innen ausgeliehen. Doch die KÖB bietet noch viel mehr: Die Mitarbeiterinnen der

Bücherei haben 2009 allein 70 Ver-anstaltungen durchgeführt. Die Le-seförderung der Kinder und Jugend-lichen liegt dem engagierten Team besonders am Herzen.

102 Kinder und Jugendliche nah-men an der landesweiten Leseför-deraktion „Lesesommer Rheinland-Pfalz“ teil, an der sich die KÖB erst-mals beteiligte. Die Promilesungen, die Lesenacht und das große Ab-schlussfest mit dem Zauberer Jan Gerken haben alle begeistert.

Bereits in die 5. Auflage geht in Lei-mersdorf der Bibliotheksführer-schein „Bibfit“! Der große Bruder „Lesekompass“ für Grundschul-kinder der 1. und 2. Klasse wird

Mit der Magischen Insel zu den WikingernKinderbuchautor THILO list zum 130.

Praxisberichte

Kontakt, Text und Bilder: Barbara Schürger, Leiterin der KÖB, E-Mail: [email protected], Internet: www.kkrl.de

zum zweiten Mal durchgeführt. Sehr beliebt bei Kindergarten- und Grundschulkindern der gesamten Grafschaft sind die verschiedenen Bilderbuchkinos, mit denen die Büchereimitarbeiterinnen sie be-

sucht haben, die Adventskalender-geschichten, an denen die 3. Und 4. Klassen aller drei Grafschafter Grundschulen teilgenommen ha-ben, verschiedene Lesungen, die Aktion Schultüte und vieles mehr.

Erstmalig gab es auch eine Autoren-lesung für Erwachsene und einen Elternabend zum Thema Leseförde-rung. Eine Kommunionbuch- und die große Weihnachtsbuchausstel-lung versorgten viele Grafschafter mit Geschenken und die Bücherei mit neuen Büchern für ihre Leser.

Die Berichte zu diesen Veranstal-tungen und der ausführliche Jah-resbericht stehen online.

Was Sie immer mal tun wollten ...

BiblioTheke lesen ist für Sie interessant? Sie finden die Tipps und Hinweise hilfreich? Gut umsetzbare Praxisideen? Damit das so bleibt brauchen wir IhreHilfe. Schicken Sie ihre kleinen und großen Geschichten und wir setzten siedruckreif um. Dann lesen Sie das nächste Malvielleicht ihre Geschichte. Sie können damit sogar Werbung machen und Sponsoren ansprechen.

Lust bekommen? Dann tun sie es – schicken Sie eine E-Mail an das Redaktionsteam: [email protected]

Neues Autorenverzeichnis

Das Verzeichnis der Autor/innen des Friedrich-Böde-cker-Kreis e.V. ist ein wichtiges Hilfsmittel für die Vorbereitung und Durchführung von Autorenbe-gegnungen mit Kindern und Jugendlichen. Das in neunter Auflage erschienene Taschenbuch enthält die Biografien, Werke, Adressen und Hinweise zu den Lesungen von 214 Schriftsteller/innen der Kin-der- und Jugendliteratur. Es ist beim Landesverband der Friedrich-Bödecker-Kreise e. V. in Niedersachsen gegen einen Unkostenbeitrag von 3 € erhältlich.

Weitere Informationen unter http://nds.boedecker-kreis.de/

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2/201042 432/2010

Besondere Empfehlung!Das Lektorat des Borromäusvereins sichtet und bewertet den

Medienmarkt auf der Grundlage literarischer Qualität und des

christlichen Menschenbildes und wählt aus der großen Vielfalt

der Neuerscheinungen monatlich besonders lesenswerte Titel aus.

Religiöses Kinderbuch des Monats April

Sara, Simon und Debora sind Kinder einer Fischerfamilie in Kafarnaum. Auch sie erleben den Rabbi Jeschua, der Aufre-gendes predigt, Kranke heilt und Kinder zu sich ruft. In der Familie wird ernsthaft über das, was er verkündet, geredet, auch die Kinder dürfen kritische Fragen stellen und ihre Meinung äußern. Während in der Familie der Alltag bestrit-ten wird, leben sie ganz selbstverständlich in ihren jüdischen Wurzeln und Traditionen und können so das Neue der Bot-schaft Jeschuas erkennen. Natürlich ist die Idee, neutesta-mentliche Abschnitte in eine Rahmenhandlung zu integrie-ren und die handelnden Personen die richtigen Fragen stel-len zu lassen, nicht neu. Doch die Verknüpfung des alten und neuen Bundes an der Schnittstelle Jeschua ist sehr gut gelungen. Nicht nur gibt es einen sachkundigen Blick auf wichtige Aspekte jüdischen Glaubenslebens, auch das Un-terscheidende wird aus der Sicht von Kindern reflektiert. Vi-gnetten lockern den Fließtext auf, ganzseitige Darstellungen vertiefen einzelne Szenen. Eine gelungene Präsentation von Leben und Botschaft Jesu, als Einstieg oder Ergänzung zur klassischen Kinderbibel.

Rocco hält nicht viel von Mädchen, hat keine Manieren, dafür aber jede Menge dumme Einfälle. Er ist also ein rundum liebenswerter kleiner Chaot wie so viele Jungen seines Alters. Naja, vielleicht ist er noch etwas erfinde-rischer, was das Ausdenken von Dummheiten angeht, und noch etwas konsequenter bei deren Durchführung. Wer käme schon auf die Idee, bei der ungeliebten “pin-ken Geburtstagsparty” des Nachbarmädchens als Regen-wurm verkleidet aufzutauchen, gehüllt in einen matsch-verdreckten rosa Schlafsack? Oder Mamas Blumenge-steck, mit dem sie auf der Ausstellung punkten will, durch eine Kreation aus diversem Gestrüpp samt Hundekno-chen zu ersetzen? Vielleicht noch der kleine Nick, dem Rocco in manchem ähnlich ist. Auch Rocco meint es nie-mals böse - er hat halt einen anderen Blick aufs Leben als die Erwachsenen. Die drei Geschichten um ihn und seine Streiche sind einfach amüsant, leicht zu lesen und ma-chen Lust auf mehr.

Die Monatstitel der bv.-Besprechungsarbeit

Hermine König: Jesus auf der Spur. Kösel Verlag 2010102 Seiten; Preis 14,95 €

MedienNr.: 564484

Alan MacDonald: Mädchenparty mit Wurm. Klett Kinderbuchverlag 200991 Seiten; Preis 7,90 € MedienNr.: 314603

Erstlesebuch des Monats April

Donna Milner: Der Tag, an dem Marilyn starb. Piper Verlag 2010391 Seiten; Preis 19,95 €MedienNr.: 564735

Peter Ballnik: Das Papa-Handbuch für Kinder ab 3. Gräfe&Unzer Verlag 2010160 Seiten; Preis 14,90 €

MedienNr.: 565292

Viele Väter möchten “gute Väter” sein, Spaß mit und eine starke Beziehung zu ihren Kindern haben. Aufgrund ho-her beruflicher Belastung und vielen anderen Anforde-rungen im Alltag finden sie jedoch oftmals kaum Zeit, sich mit ihren Kindern so zu beschäftigen, wie sie sich das vor-stellen. Peter Ballnik gibt ihnen in diesem Buch Rat und Hilfestellung. Er ist Psychotherapeut und beschäftigt sich seit langem mit dem Verhältnis von Vätern und Kindern, mit positiver Väterlichkeit und männlicher Identität. Des-halb beginnt sein Buch auch mit einem Blick auf die Väter, auf ihre Fragen, ihre Rolle und ihr Selbstverständnis. Da-ran schließen sich konkrete Ideen an, die sich - wenn sich gerade die Gelegenheit bietet - sofort umsetzen lassen, geben sinnvolle Anregungen für die kostbare “Papa-Zeit”: Ideen zum Reden und Zuhören, für gemeinsam zu beste-hende Abenteuer, für Sport und Spiel, aber auch zur ge-meinsamen Entspannung. Der Verlag hat Ballniks Überle-gungen in ein ansprechendes, peppiges Layout verpackt, so dass man das Buch gerne zur Hand nimmt.

Auch als Newsletter oder RSS-Newsfeed kostenlos anfordern: www.medienprofile.de

Besondere Empfehlung!

Roman des Monats April Sachbuch des Monats April

Am 5. August 1962 stirbt nicht nur Marilyn Monroe, auch die Mutter der 11-jährigen Ethie wird an diesem Tag tot aufgefunden. Für die Familie scheint diese Katastrophe zunächst unüberwindlich: Der Vater, Howard, verstummt aus dem Zweiten Weltkrieg zurückgekehrt, ist völlig über-fordert, Kipper, der Sohn mit Down-Syndrom, sieht einer ungewissen Zukunft entgegen und der Älteste, Frank, muss seine Zukunftsträume begraben. Nur Ethie versucht irgendwie, die Familie zusammenzuhalten und muss schweren Herzens mit ansehen, wie die Schatten der Ver-gangenheit ihren Vater ins Bodenlose sinken lassen. Was geschah wirklich während des Krieges in Hongkong, wo er stationiert war?

Die Kanadierin Donna Milner überzeugt in ihrem zweiten Roman durch die Vielschichtigkeit, mit der sie ihre anrüh-rende, zutiefst menschliche Geschichte erzählt. Auf zwei Ebenen macht sie begreifbar, welch tiefe innere Verlet-zungen die Soldaten aus dem Krieg mit nach Hause getra-gen haben und dort nicht verarbeiten konnten oder wollten. Erst der Tod seiner Frau macht Howard begreif-lich, was er versäumte und lässt ihn über sich hinauswach-sen. Milner hat starke Persönlichkeiten erschaffen, allen voran die kämpferische Ethie und Kipper, der trotz seiner Behinderung zu einem Grundpfeiler der Familie wird. Ni-veauvolle Unterhaltung, die man seinen Lesern nicht vor-enthalten sollte!

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2/201044 452/2010Literatur-Praxis

Kürzere Tage

BiblioTheke

Anna Katharina Hahn: Kürzere Tage. Suhrkamp Verlag 223 Seiten; Preis 19,80 €MedienNr.: 308910

von Gabriele von Siegroth-Nellessen

"Die Constantinstraße liegt still im Nachmittagslicht. Braungelbe Sandsteinhäuser wölben ihre verzierten Fassaden nach vorne wie frische Brote und Kuchen, die aus ihren Backformen quellen."(8) Scheinbar ist hier die Welt in Ordnung, doch der Stuck auf dem Umschlag des Romans weist Risse und Sprünge auf - und Unsicherheit, Zweifel, Angst und Gewalt lauern hinter den Fassaden in diesem spannenden Roman. Anna Katharina Hahn wirft einen sezierenden Blick auf die urbane Gesellschaft der Gegenwart: Dieses Stuttgart könnte überall sein.

ort und Struktur des RomansDer Ort spielt eine wichtige Rolle. Es ist die Constan-tinstraße in Stuttgart, eine fiktive Straße in realer Um-gebung: beste City-Lage, Nähe Schlossgarten, Staatso-per und doch ruhig, nur selten ein Auto, kaum Pas-santen. In seinem kleinen Feinkostladen mit appetit-lichen Arrangements und Preisen "mindestens Haupt-bahnhof, eher Flughafen" (51) begrüßt der türkische Händler die Damen des Viertels mit Vornamen. Aber – Stuttgart ist ja eng – parallel verläuft die vielbefah-rene Olgastraße und gleich in der Nähe, am Olgaeck, gibt es heruntergekommene Wohnblocks, Discounter, Ausländergangs, Drogen. Dennoch, wer in der Con-stantinstraße wohnt, hat "es geschafft", so wie die bei-den Protagonistinnen Judith und Leonie. Der Roman spielt an drei Oktobertagen vor Halloween, eben den "kürzeren Tagen". Erzählt wird im Präsens, je-weils kapitelweise aus der Sicht von Judith, Leonie, der alten Luise und dem Jugendlichen Marco, wobei die auktoriale Erzählweise immer wieder in inneren Mono-log übergeht, so dass der Leser unmittelbar in das Ge-schehen hineingezogen wird. Die zunächst scheinbar nebeneinander her laufenden Handlungsstränge wer-den dabei immer stärker ineinander verwoben.

Judith und Leonie – FrauenmodelleJudith, Mitte 30 – ihr Mann Klaus ist Professor für Ma-schinenbau – widmet sich ganz ihren kleinen Söhnen. Waldorfpädagogik bestimmt die "Ordnung der Dinge" (20): keine Aufregungen, kein Fernsehen, montags Müs-li, dienstags Schrotbrei, mittwochs wird mit Wasserfar-ben gemalt. Judith schmückt den "Jahreszeitentisch" mit selbstgebastelten Filzfiguren und ist überzeugt von der "therapeutischen Qualität des Putzens" - Spülmaschine, Mixer, Staubsauger gibt es bei ihr nicht: "Wenn die Kin-der zu Haus nur einen brummenden Maschinenpark kennenlernen … aber keine Menschen bei der Arbeit se-hen, wie sollen sie dann lernen mitzutun, zu helfen, sich zu entfalten?" (15) Uli und Kilian (5 und 3 Jahre) sind gut erzogen und spie-len phantasievoll. Judiths Leben scheint eine Erfolgsge-schichte, doch schon der erste Satz des Romans weist auf Brüche hin: "Judith raucht hastig, mit dem Rücken ge-gen die Wohnungstür gelehnt … Das Verlangen nach einer Zigarette … beherrscht schon den ganzen Tag." (7) Judith, die eigentlich Jutta heißt, sich aber irgendwann den "schickeren" Namen zulegte, hat ein abgebrochenes Kunstgeschichte-Studium hinter sich und eine Zeit in der "Hackstraße", d.h. im Bahnhofsviertel, mit Drogen, Alkohol, Zigaretten, Sex. Ihr ist die Flucht zu Klaus in die Constantinstraße gelungen, doch der "Hackstraßen-Film" lässt sich in ihrem Kopf nicht abschalten. Sucht, Angst und Depression sind geblieben, wenn auch schwä-cher: Die Büchse mit Tavor steht im Badezimmer, ge-tarnt als Biotin-Gläschen. Um durchzuhalten, den Schein zu wahren, wehrt Judith alle nähere Kontakte ab, sowohl gegenüber dem großen Freundeskreis von Klaus wie auch der Nachbarin Leonie. Leonie, Anfang 30, ist berufstätige Mutter. Sie hat stu-diert und arbeitet in der Kommunikationsabteilung ei-ner Bank. Ihr Beruf macht ihr Freude und ein schlechtes Gewissen zugleich: "Als größten Verrat empfindet sie das Gefühl der Erleichterung, wenn sie im Büro ankommt

Literatur-Praxis

Dr. Gabriele von Siegroth-Nellessen ist Literatur-wissenschaftlerin und Referentin in der Erwachsenen-bildung.

BiblioTheke

und hinter ihrem Schreibtisch Platz nimmt." (32) Denn Leonie hat zwei kleine quirlige Töchter, Lisa und Felicia, und hetzt sich ab zwischen Kindergarten, Supermarkt und Bank. Ihr Mann Simon ist Vertriebsleiter in einem Industriebetrieb, er ist aufgestiegen aus unterprivilegier-ten Verhältnissen und "will die Stationen seines Erfolges auf dem Stadtplan sichtbar machen" (69). Deshalb sind sie vom Häuschen im Grünen in diese riesige Altbau-Wohnung mit den kostbaren Stuckdecken gezogen. Be-sucher schnappen nach Luft, wenn sie über die Schwelle treten, doch die Kaltmiete übersteigt Leonies Monatsge-halt, und Simon kommt jetzt jeden Tag später nach Hause. Anna Katharina Hahn zeichnet differenziert zwei typische weibliche Lebensmodelle der Gegenwart und macht an beiden die Problematik deutlich: Leonie emp-findet gegenüber Judith Neid und Unzulänglichkeit, Ju-dith schwankt zwischen Verachtung und uneingestan-dener Bewunderung. Beide Frauen treffen ab und zu mit Hanna und ihrem kranken Sohn Mattis zusammen, die ein paar Häuser weiter wohnen. Hanna ist alleinerziehend und restlos überfordert. Mit ihrer Hyperaktivität imponiert sie Leo-nie. Judith dagegen "spürt ihre eigene Aufgehobenheit, wenn sie Hanna mit ihrem Kind … die Straße entlang-hetzen sieht" (90). Sie lädt sie ab und zu ein, gleichsam um das Schicksal zu besänftigen.

Luise – Alter und TodZwei Stockwerke unter Judith wohnen die Posselts mit ihrem alten Hund Schlamper. Vor über 60 Jahren ha-ben die Schwäbin und der Flüchtling aus dem Sudeten-land geheiratet, ihr Alltag ist bis heute geprägt von in-niger Verbundenheit. Im Wechsel gibt es böhmische und schwäbische Gerichte, Buchteln oder Linsen mit Spätzle. Mit Luise Posselt zeichnet die Autorin das ein-dringliche Bild einer alten Frau. Das Leben wird ihr schon manchmal schwer. Eines Morgens müht sie sich aus dem Bett, um Kaffee zu kochen, sieht ganz realis-tisch ihren Körper, der "unansehnlich und verwohnt" (145) geworden ist, und weiß doch, dass ihr Wenzel sie immer noch liebt und begehrt. Doch als sie Wenzel dann aufwecken will, muss sie erkennen, dass er ge-storben ist. Wunderbar eindringlich wird beschrieben, wie Luise weiß, was zu tun ist, wie ein Toter zu wa-schen, zu pflegen, anzuziehen ist - und wie sie dabei zu begreifen versucht. "Wir werden auch das überstehen, der Wenzel und ich" (156), denkt sie, und ihre ganze

gemeinsame Geschichte geht ihr dabei durch den Kopf, durchmischt von Lied- und Gebetsfetzen. Luise realisiert: "Du hast mir deinen Namen gegeben, jetzt hab ich keinen mehr" (161) und "Ich war deine Frau, jetzt bin ich das alte Weib, keine Liebste mehr." (165)

Marco – Entstehung von GewaltDrei Kapitel werden aus der Sicht von Marco erzählt. Er ist fast 13, wohnt im Hochhaus am Olgaeck in einer 35-Quadratmeter-Wohnung mit seiner Mutter Anita und Pornostar, ihrem brutalen Freund. Anita wurde mit 16 schwanger und lässt Marco spüren, dass er ihr Leben verdorben hat: "Wenn du nicht wärst, da hätt ich das schönste Leben!" (106). Überzeugend zeichnet A. K. Hahn die aussichtslose Situation des "Mini-Mar-co" und die daraus erwachsene Ambivalenz des Ju-gendlichen: Marco gibt sich cool mit seiner Gang, sie verwüsten die Gärten bei "denen da oben", vermitteln ein Gefühl von latenter Bedrohung - doch schon wäh-rend der Fahrstuhlfahrt hoch in seine Wohnung klopft sein Herz im "Maschinengewehrtakt" und er bekommt feuchte Hände vor Angst. Einmal in seinem Leben hat Marco Zuwendung erfahren, von dem Esten Eino, einem zeitweiligen Lebensgefährten der Mutter. Zu ihm will er - doch dafür braucht er Geld, und so kommt es zur Katastrophe in der Constantinstraße.

Zur Arbeit mit dem BuchEin Einstieg ist bei unterschiedlichen Themen möglich, doch da die Handlung nicht kontinuierlich erzählt wird, ist es sicher sinnvoll, zunächst die einzelnen Handlungs-stränge und den Zeitverlauf herauszuarbeiten.

Als Gesprächsthemen bieten sich dann an:- Lebensmodelle von Frauen in der Gegenwart- Familienbilder und Erziehungsziele - Lebensziele und -inhalte der Figuren- Umgang mit Alter und Tod – bei Luise, Judith, den Kindern- Wie entsteht offene Gewalt (die Marco-Geschichte)?- Gibt es verborgene Gewalt (die Familiengeschichten )?

Page 24: BiblioTheke_2_2010

2/201046 472/2010

Herausgeber: Borromäusverein e.V. Bonn

Verlag: Borromäusverein,

Wittelsbacherring 7–9, 53115 Bonn,

Postanschrift: Postfach 1267, 53002 Bonn

ISSN 1864-1725; 24. Jahrgang 2010

Preise: Einzelbezugspreis 5,80 Euro,

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für Katholische öffentliche Büchereien

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Layout: Bernward Medien GmbH

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Namentlich gekennzeichnete Artikel

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des Herausgebers wieder.

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Ausgabe liegen Informationen einzelner

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Experten fürs Leben – Caritas Jahresthema 2010Aufsuchende Büchereiarbeit oder Bestandsaufbau für ältere Menschen sind fort-währende Aufgaben für jedes Büchereiteam. Das Caritas Jahresthema 2010 „Ex-perten für Leben“ präsentiert mit der gleichnamigen Internetseite einen interes-santen und informativen Internetblog. 52 Autor/innen beschreiben abwech-selnd jede Woche eine andere Seite des Alters. Und bieten mit diesen sehr kon-kreten Einblicken in die Erfahrungs-Welt älterer Menschen zahlreiche konkrete Hinweise, was Büchereien im Medien- oder Veranstaltungsangebot für und mit diesen möglichen Büchereinutzern anbieten können. Ein besonderer Vorteil dieses Jahresthemas ist, dass es eingebunden in die dreijährige fachliche Initiati-ve der Caritas für selbstbestimmte Teilhabe (www.teilhabeinitiative.de) ist.Die Texte sind gute Ideengeber für die Büchereiarbeit. Daneben finden sich auf der Seite eine Reihe von thematischen Gestaltungshilfen, die auch in die Internetseite der Bücherei einfließen können. Die Gottesdienstvorlagen kön-nen vom Team auch genutzt werden, um mit den pfarrlichen Caritasgruppen einen Gottesdienst zu gestalten, an den sich eine Veranstaltung der Bücherei anschließt. Stöbern Sie zur weiteren Unterstützung oder auch Anregung in den Medienlisten des Borromäusvereins – von „Aktuelles“ bis zum „Groß-druck” – unter www.medienprofile.de. www.experten-fuers-leben.de

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Fax 06 61-87-569

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Fax 05121-307-881

buechereiarbeit@bis tum-hildesheim.de

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Köln

Generalvikariat

Referat Katholische öffentliche Büche reien

Marzellenstraße 32, 50668 Köln

Tel. 0221-1642-1840

Fax 0221-1642-1839

buechereifachstelle@erzbistum -koeln.de

www.erzbistum-koeln.de

Limburg

Fachstelle für Büchereiarbeit

im Bistum Limburg

Bernardusweg 6, 65589 Hadamar

Tel. 06433-887-57, -59, -58, -52

Fax 06433-887-80

[email protected]

www.lesen.bistumlimburg.de

Mainz

Fachstelle für katholische

Büchereiarbeit im Bistum Mainz

Grebenstraße 24–26, 55116 Mainz

Tel. 06131-253-292

Fax 06131-253-408

[email protected]

www.bistum-mainz.de/buechereiarbeit

Münster

Bischöfliches Generalvikariat,

Hauptabteilung Seelsorge, Referat Büchereien

Rosenstr. 16, 48143 Münster

Tel. 0251-495-6062

Fax 0251-495-6081

[email protected]

www.bistummuenster.de

Diözesane Büchereifachstel len

osnabrück

Fachstelle für Katholische

öffentliche Büchereien

in der Diözese Osnabrück

Domhof 12, 49716 Meppen

Tel. 05931-13410

Fax 05931-912146

[email protected] oder

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Paderborn

IRUM – Institut für Religionspädagogik

und Medienarbeit im Erzbistum Paderborn

– Büchereifachstelle –

Am Stadelhof 10, 33098 Paderborn

Tel. 05251-125-1916, -1917, -1918

Fax 05251-125-1929

[email protected]

www.irum.de

Rottenburg-Stuttgart

Fachstelle Katholische Büchereiarbeit

in der Diözese Rottenburg-Stuttgart

Jahnstr. 32, 70597 Stuttgart

Tel. 0711-9791-2719

Fax 0711-9791-2744

[email protected]

www.fachstelle-medien.de

Speyer

Fachstelle für Katholische öffentliche

Bü chereien im Bistum Speyer

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Tel. 06232-26543

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Page 25: BiblioTheke_2_2010

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Gästebuch

Rundlauf

Gute Bücher bringen den Zeitgeist eigentlich erst hervor, sie verleihen ihm einen Ausdruck, der vorher nur diffus wahrzunehmen war. Würde man ihn so mir nichts dir nichts dingfest machen können, wäre er kein Geist mehr, sondern manifeste Realität.

Michael Krüger, Geschäftsführer Carl Hanser Verlag in Buchkultur August 2009, Sonderteil zum Jubiläum „20 Jahre Buchkultur”

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