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Bildung fürs Leben Schulleiterinnen und Schulleiter als Führungskräfte in Bildungsprozessen Dr. Rolf Koerber Sächsisches Staatsministerium für Kultus

Bildung fürs Leben Schulleiterinnen und Schulleiter als Führungskräfte in Bildungsprozessen Dr. Rolf Koerber Sächsisches Staatsministerium für Kultus

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Bildung fürs Leben

Schulleiterinnen und Schulleiter als Führungskräfte in Bildungsprozessen

Dr. Rolf Koerber Sächsisches Staatsministerium für Kultus

2Bildung fürs Leben

Schulentwicklung als sozialer Prozesss

• Schulen sind komplexe soziale Systeme• Soziale Systeme können nur schrittweise

unter Beteiligung der Betroffenen verändert werden

• Veränderungsmanagement+ Teamentwicklung+ Führung (Leadership)= Schulentwicklung führen

3Bildung fürs Leben

Kurve der Veränderung

Wahr-genommene Kompetenz

ZeitSchock

Keine erworbene Problemlösungs-strategie greift

Akzeptanz

Loslassen von alten Gewohnheiten, Strategien und Methoden

Ausprobieren und Suchen

neuer Ver-haltensweisen und Methoden

Erkenntnis

warum bestimmte Verhaltensregeln und Methoden zum Erfolg führen und andere zum Misserfolg

Übernahme

erfolgreicher Verhaltensweisen und Methoden als dauerhaftes Repertoire

Verneinung

überhöhte Einschätzung der eigenen Kompetenz, Verdrängung und Projektion des Problems

Einsicht

Bisher ange-wandte Me-thoden funk-tionieren nicht mehr. Veränderungen sind un-ausweichlich.

4Bildung fürs Leben

Drei Akte „Drama der Veränderung“1

1) Quelle: Willke, nach Levin

AufrüttelnPhase 1

AufbrechenPhase 2

Stabilisieren Phase 3

Mitgliederabbrechen,

loslösenEnde und

Neubeginn Neuausrichten

Prozesseisolieren,bewerten

optimieren einbetten

Strukturenvergleichen,

bewertenumbauen restrukturieren

System case for change case for action case for operation

5Bildung fürs Leben

Erste Phase: AufrüttelnVorbereiten der Veränderung

1. Änderungsbereitschaft vorhanden?

2. Kulturelle Ausgangslage erfasst?

3. Mitarbeiter in den Prozess integriert?

4. werden Lern- und Beteiligungsformen genutzt?

6Bildung fürs Leben

Zweite Phase: AufbrechenDurchführen der Veränderung

1. Veränderung in sinnvollen Schritten?

2. wirksame Lernprozesse vorgesehen und durchgeführt?

3. Controlling / Qualitätssicherung

4. Maßnahmen zur Unterstützung der Lernprozesse genutzt?

7Bildung fürs Leben

Zweite Phase: AufbrechenVeränderung im „Netzwerk“

verankern

1. Personalentwicklungs- und/oder Fortbildungs-konzept berücksichtigt?

2. Weitere Verknüpfungen vorhanden?

8Bildung fürs Leben

1. Maßnahmen zur Stabilisierung vorgesehen?

2. angepasst an die Situation nach Abschluss der Änderungsphase ? – Absicherung durch Controlling– periodischer Erfahrungsaustausch– Fortsetzung der Informationsmöglichkeiten aus der

Phase „Veränderung“ mit reduziertem Aufwand– ordnungsgemäße Abwicklung von Maßnahmen aus der

Phase „Veränderung“

Dritte Phase:Veränderungen stabilisieren

9Bildung fürs Leben

Der Begriff „Team“

Das Projektteam ist eine interdisziplinäre und hierarchieübergreifende

Arbeitsgruppe, die in der Lage ist eine bestimmte Aufgabe in Projektform zu

lösen.

vgl. Zielasek, 1999

10Bildung fürs Leben

Der Begriff Team

Ein Team ist also mehr als eine bloße (Arbeits)gruppe. Erst wenn die zusammenarbeitenden Menschen im Hinblick auf vereinbarte Ziele ihre komplementären Fähigkeiten und unterschiedlichen Erfahrungen verbinden und aufeinander beziehen, wenn sie sich selbst mit den anderen Team-Mitgliedern als ganze Menschen in einen Veränderungsprozeß begeben, erst dann verdient ein Team den Namen Team.

vgl. Zielasek, 1999

11Bildung fürs Leben

Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman IV

Forming

Storming

Norming

Performing

vgl. Kreitner, 1999

1+1=2 1+1=0,5-1 1+1=1,5-2,5 1+1=3

12Bildung fürs Leben

Phasen der Teamentwicklung nach Tuckman V

Forming

Storming

Norming

Ad-journingPerforming

vgl. Kreitner, 1999

13Bildung fürs Leben

Team IIIFünf Elemente erfolgreicher Teams

positive Abhängigkeit:alle Teammitglieder sind voneinander abhängig und arbeiten am gemeinsamen Erfolg

direkte Interaktion:jedes Teammitglied arbeitet mit jedem anderen persönlich zusammen (das Team darf daher nicht zu groß sein)

individuelle Verantwortlichkeit:jedes Teammitglied ist für seinen Anteil an der gemeinsamen Arbeit persönlich verantwortlich

Adäquate Rollenaufteilung:die jeweiligen Kompetenzen werden gut entfaltet und entsprechen der Rolle im Team, z.B. Führungsstärke, Kommunikation, Konfliktbearbeitung

Gemeinsame Prozesssteuerung:das Team plant und reflektiert regelmäßig den Arbeitsprozess

nach Norm Green

14Bildung fürs Leben

„Teambiotope“Voraussetzungen für Teamentwicklung

gemeinsame Vision, Mission, Ziele gemeinsame Planung Formelle und informelle KommunikationAufgabenteilung und TransparenzReflexions(frei)räume (z.B. Klausuren, Teamsupervision ...)gemeinsame Rituale (z.B. Meilensteine, Teamphasen, Aufnahmen und Trennungen ...)Teamüberzeugung:

Das Team ist mehr als die Summe seiner Mitglieder.

15Bildung fürs Leben

Situation

Interaktion

Führer( in) Geführte( r )

Führung ist das Beeinflussen von Einstellungen und Verhalten von Einzel-personen sowie die Interaktion in und zwischen Gruppen mit dem Zweck bestimmte Ziele zu erreichen. vgl. Staehle, 1999

Führung ist der soziale Beeinflussungsprozess, durch den der Führer (Vorgesetzter) versucht zu einer freiwilligen Beteiligung von Geführten (Untergebenen) zu gelangen, um unternehmerische Ziele zu erreichen. vgl. Kreitner, 1999

Definition von Führung I

16Bildung fürs Leben

Definition von Führung IFührung als Beeinflussungsprozess:

Führung wird als intendierter sozialer Beeinflussungsprozess gesehen, dessen Wirkung von den Beeinflussungspotentialen und den Zielen der Untergebenen abhängt.

3 Merkmale von Führungsverhalten:

Sanktionspotential und Informationsvorsprung des Führers eine das System erhaltende Funktion direkte, menschliche und soziale Kontakte zwischen Führer

und Geführten

17Bildung fürs LebenQuelle: Rosenstiel 2000: 111

Soziales Dürfen und Sollen

Individuelles Wollen

Persönliches Können

Verhalten

Situative Ermöglichung

Bedingungen des Handelns in OrganisationenModellvorstellung aus der Organisationspsychologie

18Bildung fürs Leben

dirigierendes Verhalten des Vorgesetzten hochUnt

erst

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ndes

Ver

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es V

orge

setz

ten

hoch

Unterstützen

Delegieren Dirigieren

Trainieren

Führungsstil

19Bildung fürs Leben

Kompetenz der Mitarbeiterhoch

Mot

ivat

ion

der

Mit

arbe

iter ho

ch

Trainieren

Dirigieren Unterstützen

Delegieren

Führungsstil und Motivation

20Bildung fürs Leben

Vertrauensklima schaffen

Vertrauensklima

Wird nur langsam durch positive Beispiele geschaffen

Beispiel:Vorleben durch Führung

Schnelle Zerstörung durch negative Exempel:Direkte und langfristige Auswirkung auf Vertrauensklima

Beispiel:„Bestrafung“ von Engagement

Mißtrauensklima

21Bildung fürs Leben

„Leadership diamond“ von Peter Koestenbaum