12
Dalbedyych Boscht Mitteilungen des Sozialdemokratischen Quartiervereins St. Alban-Breite-Innenstadt Ausgabe Nr. 79 November 2007 Thomas Bärlocher Wahlen 2007 -Ziel erreicht oder Niederlage? Sachgruppe Nichtakademiker -Wie weiter? Die frauen_oase -Gesundheitsförderung für drogenabhängige Frauen klar.sozial SP

bo-79

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Sachgruppe Nichtakademiker -Wie weiter? Mitteilungen des Sozialdemokratischen Quartiervereins St. Alban-Breite-Innenstadt Ausgabe Nr. 79 November 2007 Die frauen_oase -Gesundheitsförderung für drogenabhängige Frauen Thomas Bärlocher Wahlen 2007 -Ziel erreicht oder Niederlage? klar.sozial

Citation preview

Dalbedyych Boscht Mitteilungen des Sozialdemokratischen Quartiervereins St. Alban-Breite-Innenstadt

Ausgabe Nr. 79 November 2007

Thomas Bärlocher Wahlen 2007

-Ziel erreicht oder Niederlage?

Sachgruppe Nichtakademiker

-Wie weiter?

Die frauen_oase

-Gesundheitsförderung für drogenabhängige Frauen

k lar .soz ia l

SP

E d i t o r i a l Impressum

Redaktionsteam

Planung, Produktion & Gestaltung

Andreas Müller

[email protected]

Planung & Produktion

Rahel Schmid

[email protected]

Planung & Sektionsfragen

Stephanie Siegrist

[email protected]

Elektronischer Briefkasten

[email protected]

Druck / Auflage

Copy Quick AG / 165 Exemplare

Herausgeber

Sozialdemokratischer Quartierverein

St. Alban-Breite-Innerstadt

Postfach, 4020 Basel,

Postkonto: 40-19650-2,

www.sp-bs.ch/de/sektionen/abi

Kontaktperson für Mitglieder

Philipp Schuler, 076/377 42 28 [email protected]

Seite 2

Liebe Leserinnen und Leser

In dieser Ausgabe werden unser Partei-präsident Thomas Bärlocher und der Juso Präsident Andy Oefner den Ausgang der National- und Ständeratswahlen kommentieren. Anecken, Gestalten und öffentlicher Verkehr: Das sind die Themen unseres Sektionsmitglieds und Regierungsrats Ralph Lewin. Die Sachgruppe der Nichtakademiker wird uns von Peter Howald vorgestellt. Ausserdem ist in unserer Rubrik „Menschen für Menschen“ die frauen_oase zu Gast. Frau Barbara Widzgowski, die Leiterin des Vereins „frau sucht gesundheit“, spricht über die Arbeit ihres Teams und die Situation von Frauen auf dem Dro-genstrich. Projekte für Menschen, die am Rande unserer Gesellschaft leben, werden nicht mit Geld überhäuft. Deshalb möchten wir euch an dieser Stelle beliebt machen einen kleinen Beitrag zu spenden und die Arbeit der frauen_oase zu unterstützen! Bitte beachtet den Aufruf für die Grossratswahlen und auf der Rückseite die Einladung zum Neujahrsbrunch, zu dem ihr alle anstatt eines Weihnachts-essens herzlichst eingeladen seid.

Wir wünschen euch nun viel Freude beim Lesen und freuen uns euch alle im Januar beim „Zmörgele“ wieder zu sehen! Die Redaktion

Seite 3

Bleibt am Ende eines Wahlkampfes anderes übrig als Resultate? Bleibt etwas anderes interessant? Wichtig?

Der Jusowahlkampf war für die meisten Beteiligten der erste Wahlkampf in dieser Form. Da galt es sich erst einmal schlau zu machen, was eigentlich zu tun ist, was gemacht werden könnte. Die ersten Ideen sprudelten schon früh aus den Köpfen der Jusos. Konzepte wurden ent- und manchmal wie-der verworfen. Ich möchte kurz auf drei solche Konzepte eingehen, die wir gemacht haben und die wir auch verwirklichen konnten. Das Erste ist unsere Initiative. Von ihr können wir sagen, dass sie den Wahlkampf über-dauert hat und wir auch nach den Wahlen fest entschlossen sind, sie bald einreichen zu können. Denn sie betrifft Themen, die auch nach den Wahlen wichtig bleiben. Die Ökologie und das Soziale. Denn nach all den im Wahl-kampf geschwafelten Worten zählen eben doch nur die Taten und mit unserer Tat, unserer Initiative wollen wir eben einen wirklichen Beitrag leisten. Auch unsere Wahlkampf CD bleibt auch nach dem Wahlkampf schön anzuhören. Ein weiteres Highlight war der JKF Stand. Zu sehen, wie motiviert, wie engagiert die Jusomitglieder nächtelang gearbeitet haben und dann auch von vielen begeisterten Jugendlichen und Festivalbetreibern im Resultat bestätigt wurden, war toll. Nicht ganz so toll war dann das ei-gentliche Wahlresultat. Klar haben wir uns mehr erhofft. Das will ich hier nicht bestreiten. Das Junge Grüne Bündnis war dieses Jahr besser. Doch nach der ersten Enttäuschung darüber muss man sich klar werden, was das heisst. Die jungen Wähler in Basel ticken zu einer überwiegenden Mehrheit links. Denn Juso und Junges Grünes Bündnis haben ein Vielfaches der Stimmen der Jungbürgerlichen. Das ist gut so und darauf lässt sich auf-bauen. Für uns sind die Konsequenzen aus dem Wahlkampf klar. Das Profil der Juso muss in den folgenden Wochen geschärft und gefestigt werden. Auf einen Blick soll klar werden, dass die Juso frecher, witziger und mit Verlaub, besser als die SP, besser als jede andere Partei ist. Das zu zeigen ist uns im Wahlkampf leider nicht geglückt. Bleibt also etwas vom Wahl-kampf ausser den Resultaten? Ja. Neben den Erinnerungen nehmen wir den Elan mit, den wir im Nationalratswahlkampf verspürt haben und setzen uns klar zum Ziel in den kommenden Grossratswahlen mindestens eine/ein Jusogrossrätin/ Jusogrossrat zu bekommen. Beitrag von Andi Oefner, Präsident JUSO Basel-Stadt

JungsozialistInnen USO

Seite 4

Kommentar von Thomas Bärlocher zu den Wahlen

Wahlen 2007 – Ziel erreicht oder Niederlage?

Vor einem halben Jahr habe ich zum Wahlauftakt geschrieben: „Im Hinblick auf die beiden Wahljahre muss eines klar sein: Die 3 Sitze im Nationalrat, den Ständeratssitz, die 3 Regierungssitze und die Sitze im Grossen Rat verteidigen wir nicht im Sitzen. Von der SP wird erwartet, dass sie angreift, dass sie schafft, dass sie agiert und agitiert. Kluge, einfühlsame, aber harte Arbeit ist es, was Wählerinnen und Wähler für ihren Stimmzettel haben wollen.“ Hier in diesem Organ schrieb ich zudem: „Nur eine Höchstleistung sichert die Position der SP bei den Wahlen 2007.“

Seit dem Wahlsonntag haben wir Klarheit: Neben der erfolgreichen Verteidigung des Ständeratssitzes mit der Wahl von Anita Fetz, müssen wir einen Nationalratssitz an die Grünen abgeben. War unsere Aufstellung nicht perfekt, fehlte die Höchstleistung? Gratulation an Anita Fetz zur erfolgreichen Wiederwahl

Wir alle wissen es: Einige haben an der erfolgreichen Wiederwahl von Anita gezweifelt und nun dieses deutliche Ergebnis. Das ist eine Ohrfeige an die Parteien, welche Albrecht aufs Schild gehoben haben. Im 95 gewann Gian Reto Plattner gegen seinen Herausforderer mit 55,8%. Jetzt liess Anita Albrecht mit 59.5% hinter sich. Anita hatte neben einer erfolgreichen Politik im Ständerat in den letzten 4 Jahren auch schwierige Zeiten zu überstehen. Trotz diesem öffentlichen Basching schaffte Anita dieses tolle Resultat, was nicht selbstverständlich ist. Zusammen mit Claude Janiak können nun im Ständerat beide Basel sozialdemokratische Akzente setzen. Wahlziel eindeutig erreicht. Die Rotgrüne Zusammenarbeit ist weiterhin erfolgreich – ein Sitz geht an die Grünen

Klar. Wir wollten die drei Sitze behalten. Nun ist dieser innerhalb der Listenverbindung an die grüne Anita Lachenmeier gegangen. Ist dies eine Niederlage der SP? Nun unser gemeinsames Ziel war die drei Sitze in der rot-grünen Listenverbindung zu halten. Dies haben wir erreicht und zwar gegen die Absicht der bürgerlichen diesen Ditten Sitz auf ihre Seite zu holen. Herzliche Gratulation zur Wiederwahl an Ruedi und Silvia. Einige von uns dachten vor den Wahlen 03, dass wir in dieser Konstel-lation einen Sitz verlieren könnten. Doch wir machten ein Superresultat mit 40.9% (inklusive Juso’s).

Dies ohne Zweifel unter anderem dank der Konstellation mit den drei bisherigen Anita Fetz, Ruedi Rechsteiner und Remo Gysin. Fazit 2007: Das Rot-Grüne Wahlziel wurde auch dieses Jahr erreicht. Stimmenverluste für die SP

Von der historischen Höhe von 40.9% im 2003 haben wir mit den Jusos zusammen einen Stimmerverlust von 5.8% erlitten. Auf Grund des Basler Wahlkampfes ist dieser starke Verlust nicht einfach zu erklären. Wir erreichen im Vergleich der letzten 16 Jahre zwar beinahe das Resul-tat von 1995 sind stärker wie 1999 und 1991. Wir mussten mit einem Rückgang rechnen, da wir als SP Basel-Stadt uns auf einem sehr hohen Niveau bewegen. Das Bedenkliche daran ist allerdings, dass diese Stim-menverluste nicht von den grünen Bündnispartnern aufgefangen werden konnte. Gegenüber der bürgerlichen Listenverbindung haben wir verloren. Doch die Bürgerlichen können nicht von einem Sieg reden. Sie haben nur ihre zwei Sitze geholt. Es hätte auch sein können, dass die SVP diese zwei Sitze geholt hätte. Nur dank des FdP internen Wahl-kampfes zwischen Malama und Schweizer hat die FDP deutlich zugelegt. Weshalb haben wir als SP so viele Stimmen verloren? Da gibt es einer-seits den nationalen Trend der SPS vor den Wahlen und andererseits sicher auch kantonale Effekte. Eine Erklärung wird sein, dass die höhere Stimmbeteiligung nicht uns zu Gute kam. Eine weitere Erklärung ist auch, dass der Abstand zwischen Ruedi, welcher ausserhalb der SP Liste 14'000 Stimmen holte, und Silvia als Bisherige mit 2400 Stimmen riesig ist. Es fehlte uns ein weiteres „Zugpferd“ für Stimmen ausserhalb der SP. Nationale Wahlen werden auch von der SP Politik in diesem Kanton geprägt. Als stärkste Partei dieses Kantons mit einer neuen Mehrheit in der Regierung und profilierten Köpfen im Parlament stehen wir einer Erwartungshaltung der Basis und auch der Bevölkerung gegenüber. Die mögliche Gestaltungsmacht nehmen wir zu defensiv wahr. Trotz Pensionskassenerfolg und Steuerpaket. Im Hinblick auf die kanto-nalen Wahlen in einem Jahr müssen beim Thema „Erfolge von Rot-Grün“ klare und einfache Botschaften von unserer Seite kommen. Beitrag von Thomas Baerlocher, Präsident SP Basel-Stadt

Seite 5

Seite 6

...ist eine Kunst, die niemand kann - erst recht nicht ein Politiker. Denn, so schrieb Benedikt Vogel in der BaZ vor einigen Monaten: "was immer Politiker tun, sie ecken stets irgendwo an".

Gut anecken kann man in Basel mit dem öffentlichen Verkehr. Die starke Verbun-denheit und Sympathie der Bevölkerung mit dem öffentlichen Verkehr hat auch den Effekt, dass mit Kritik nicht hinter dem Berg gehalten wird, wenn das Angebot oder der Service nicht den Wünschen entspricht. Und diese Wünsche sind durchaus nicht deckungsgleich.

Ein Paradebeispiel ist die Buslinie 37: Während sich die einen daran stören, dass der Bus durch ihre Strasse fährt, möchten die anderen gern die Haltestelle möglichst nahe von ihrem Zuhause haben. Für die einen ist der eingesetzte Bus zu gross, die anderen wollen sicher nicht regelmässig stehen müssen. Die Rückmeldungen und Ideen aus der Bevölkerung sind wichtig, weil sie uns interessante Hinweise über die Ausgestaltung des Fahrangebots geben. Unter Abwägung dieser Hinweise und weiterer Abklärungen (z.B. Fahrgastzählungen) haben wir dann aber die Aufgabe, mit den uns zur Verfügung stehenden Finanzmitteln ein möglichst gutes und attrak-tives Angebot auszuarbeiten, welches die BVB oder wie im Fall der Buslinie 37 die BLT dann umsetzen kann. Es ist mir ein grosses Anliegen, den öV-Franken dort einzusetzen, wo er den Fahrgästen am meisten bringt.

Auf der Buslinie 37 war die Festlegung des Angebotes – aufgrund der sehr unter-schiedlichen Wünsche der Bevölkerung – besonders anspruchsvoll. Ab Fahrplan-wechsel im Dezember 2007 wird nun probeweise für zwei Jahre eine Verbesserung eingeführt: Auf dem Abschnitt Bottmingen - Bruderholzspital - Dreispitz - Ulmenweg erfolgt von Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten sowie über Mittag die Bedienung neu im 7,5 (statt 15) Minuten-Takt.

Bisher ist der Bus im Zick-Zack durch das Dreispitzareal gefahren. Darüber haben sich viele Fahrgäste geärgert. Künftig wird darauf verzichtet: Der Bus fährt die Haltestellen Reinacherstrasse und Mailandstrasse nicht mehr an. Da dort im Durch-schnitt pro zwei Busse nur ein einziger Fahrgast eingestiegen ist, scheint mir das gerechtfertigt zu sein. Die beiden Haltestellen nicht zu bedienen, verkürzt die Fahrzeit und verbessert die Pünktlichkeit.

Ein Wochenendbetrieb der Linie 37 auf dem Abschnitt Ulmenweg - Bethesdaspital - Aeschenplatz kommt aufgrund der zu erwartenden Fahrgastzahlen aus heutiger Sicht nicht in Frage. Dies kann sich ändern, sollte das Geriatriespital beider Basel auf dem Areal des Bethesda-Spitals realisiert werden.

Allen Leuten recht getan...

Aus dem Regierungsrat

Seite 7

Wechseln wir für ein weiteres Beispiel von den Bussen zu den Trams: Der Margarethenstich soll das bevölkerungsstarke Leimental schneller an den Bahnhof SBB bzw. an die Innenstadt Basels führen. Da regt sich in Basel-Stadt Widerspruch, der vor allem auf die Kantonsgrenze zielt: "Was wollen die Leimentaler noch? Sie wollen schön, ruhig und steuergüns-tig wohnen und dann möglichst schnell zum Bahnhof gelangen!" Wir finden den Margarethenstich jedoch sehr interessant: Mit der schnellen Verbindung zum Bahnhof können sicher manche Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Leimental zum Umsteigen auf den ÖV bewegt werden, womit allen gedient wäre, auf beiden Seiten der Kantonsgrenze.

Wirklich wichtig ist mir, dass wir seit mehreren Jahren jetzt erstmals wieder mehr Finanzmittel für den Öffentlichen Verkehr einsetzen können, um das Angebot auszubauen.

Wenn ich einleitend relativ ausführlich das Beispiel der Buslinie 37 beschrie-ben habe, dann einerseits weil sie für das Quartier der Dalbedyych Boscht relevant ist. Anderseits ist es ein gutes Beispiel für den an-spruchsvollen Prozess, der für Veränderungen nötig ist. Es freut mich umso mehr, dass wir in einigen grossen Projekten in den vergangenen Monaten tolle Fortschritte erzielen konnten. Ich denke an die Zusammenlegung der Rheinhäfen Basel-Stadt und Basel-Landschaft, an den Campus Plus im St. Johann, die Tramlinienverlängerung nach Weil am Rhein, an die Bekämp-fung der Jugendarbeitslosigkeit und die Harmonisierung der Sozialleistun-gen. Ein nächstes sehr wichtiges Projekt ist das Messezentrum Basel 2012. Der Regierungsrat will, dass Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Steuerein-nahmen aus den Messeaktivitäten in Basel erhalten bleiben. Dazu ist eine Modernisierung des Messezentrums in Form des von der Messe vorgelegten Projektes un-abdingbar. Gleichzeitig setzt sich der Regierungsrat dafür ein, dass die Bedürfnisse von Anwohnern und Gewerbe im Quartier bei der Nutzung der öffentlichen Flächen berücksichtigt werden können.

Der deutsche Jurist, Nationalökonom und Soziologe Max Weber (1864 - 1920) schrieb in seinem Vortrag über die "Politik als Beruf", dass jede politische Arbeit immer Widerspruch auslöst, auslösen muss. Diese Aussage ist mehr als nur ein Trost für gescholtene Politikerinnen und Politiker. Sie zeigt klar den Auftrag, dem sich Politikerinnen und Politiker stellen müssen und dürfen. Nämlich für eine anstehende Entscheidung die Grundlagen sorgfäl-tig zu erarbeiten, die Argumente gut abzuwägen, sich eine Meinung zu bilden und einen Entscheid zu treffen - im Wissen und in der Erwartung, dass nicht alle damit einverstanden sein werden. Dies unterscheidet den Auftrag der Politikerin oder des Politikers von demjenigen des Unterneh-mers oder der Managerin. Oder um wieder Max Weber zu zitieren: "Die Politik bedeutet ein starkes langsames Bohren von harten Brettern mit Leidenschaft und Augenmass zugleich".

Beitrag von Ralph Lewin, Regierungsrat Basel-Stadt

Der Verein frau sucht gesundheit (fsg) entstand 1992 aus einer Arbeitsgruppe der Aidshilfe beider Basel. Der Verein bezweckt die Gesundheitsförderung von sozial benachteiligten Frauen, insbesondere von Frauen auf dem Drogen-strich. Die Prävention von HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten nimmt dabei eine zentrale Stellung ein. 1994 konnte die niederschwellige Anlauf- und Beratungsstelle frauen_oase ihren Betrieb aufnehmen.

Frauen, die illegale Drogen konsumieren, benötigen viel Geld. Hartes und aggressives Dealen sowie kriminelle Handlungen fallen vielen Frauen schwer. Daher finanzieren sie ihre Sucht oft durch Prostitution. Diese Frauen befinden sich in einer doppelten Abhängigkeit: von Drogen und von Freiern – sie sind erpressbar.

Manche Freier nutzen diese Situation aus: sie wenden Gewalt an, drücken die Preise und verlangen gar Sex ohne Kondom. Die Frauen werden verletzt, können sich mit HIV, Hepatitis und anderen sexuell übertragbaren Krankheiten anstecken. Dadurch wird nicht nur ihre eigene Gesundheit gefährdet, son-dern auch die der Freier und deren Partnerinnen. Die frauen_oase – ein Ort zum Auftanken:

Die frauen_oase ist eine Anlauf- und Beratungsstelle für diese Frauen. In einem geschützten Raum können sie sich vom Stress der Gasse erholen und erhalten direkte Hilfe und Beratung:

- Überlebenshilfe im Alltag: Kleine Mahlzeiten und Getränke, Dusch- und Pflegemöglichkeiten; Waschmaschine; Kleiderbörse; Unterhalt- ungsangebot wie Zeitschriften, Bücher, Fernsehen. - Juristische Hilfe: Beratung zum Thema Prostitution; Abklären juristischer Fragen im täglichen Leben; Vermittlung von Rechtshilfe durch Juristinnen. - Psychosoziale Beratung: Beratungsgespräche mit den Mitarbeiterin nen; Informationen über das Verhalten auf dem Strich zum Schutz der eigenen Person; Krisenintervention nach Gewalterfahrungen; Begleitung und Beratung in speziellen Lebenssituationen (z.B. Schwangerschaft); Begleitung und Weitervermittlung an andere Institutionen; Austausch untereinander.

Die frauen_oase – Gesundheitsförderung für drogenabhängige Frauen

Menschen für Menschen

Seite 8

- Medizinische Hilfe: Medizinische Betreuung durch eine Ärztin vor Ort (zweimal monatlich); Informationen über Krankheiten wie HIV, Hepatitis, frauenspezifische und sexuell übertragbare Krankheiten und Schutzmassnahmen; medizinische Erstversorgung bei Verletzungen und Abszessen; Abgabe von Spritzen und Kondomen.

Die frauen_oase ist an vier Abenden in der Woche geöffnet; jeweils von 19 bis 24 Uhr. Was wir unter Gesundheitsprävention verstehen:

Die Frauen sind bei uns willkommen. Wir akzeptieren sie so, wie sie sind. Sie müssen weder ihre Abhängigkeit noch die Prostitution mit deren Folgen vor uns verbergen. Sie können uns vertrauen. In der frauen_oase finden die Frauen für kurze Zeit Zuflucht, um sich vor der gesundheitlichen und sozialen Gefähr-dung auf der Gasse zu schützen. Wir stärken sie, damit sie sich gegenüber Frei-ern und gewalttätigen Lebenspartnern zu ihrem eigenen Schutz – und auch zum Schutz Dritter – besser durchsetzen können.

Die Frauen werden überall ausgegrenzt wegen ihrer Drogenabhängigkeit und wegen der Prostitution. Selbst auf der Gassenhierarchie stehen sie ganz unten. Diese Aus-grenzung und Isolation fördern das Suchtverhalten und die Gleichgültigkeit gegen-über dem eigenen Körper. Sie vernachlässigen immer mehr die eigene Körperhygie-ne und nehmen medizinische Vorsorge und Behandlung nicht wahr.

Die frauen_oase wirkt dieser sozialen und gesundheitlichen Verwahrlosung entge-gen und verhilft den Frauen so zu einem Leben mit mehr Menschenwürde. Die Frauen erleben direkte Hilfe und Beratung und können in kleinen Schritten wieder versuchen, Verantwortung für ihr Leben zu übernehmen. Sie erhalten Unterstützung dort, wo sie selber Schritte tun wollen: bei der Wohnungs- suche, beim Ausstieg, beim Nachdenken über Alternativen und Möglichkeiten. Manche Frau kann in einem langen Prozess neue Lebensperspektiven entwickeln. Zu den Kosten:

Die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft beteiligen sich mit ihren Subventio-nen an den Kosten der frauen_oase. Diese Subventionen decken ca. 2/3 des Bud-gets. Den Rest (ca. 170`000 CHF) müssen wir durch Spenden aufbringen. Grosse Stiftungen spenden uns immer wieder namhafte Beträge, aber auch kleinere Beträge durch Mitglieder und Spenderinnen unterstützen unsere Arbeit. Barbara Widzgowski, Leiterin frauen_oase und Lieve Bosmans, Leiterin Koordination & Fundraising Verein fsg Informationen:

Verein frau sucht gesundheit, Postfach, 4005 Basel Telefon 061 693 20 01, Fax 061 693 22 58, e-Mail: [email protected], PC 40-13850-2

Seite 9

2003 wurde die Sachgruppe NAK (Nichtakademikerinnen und Nichtakademiker) gegründet. Nach ein paar Jahren Arbeit an grundsätzlichen Fragen, die durch-aus erhellende Resultate hervorbrachte, war es im letzten Jahr, vor allem aus personellen Gründen, nicht möglich, weiter zu arbeiten. Trotzdem, die Sach-gruppe NAK macht weiter. Ihre Arbeit ist wichtig.

Nichtakademikerinnen und Nichtakademiker machen in ihrem Leben andere Erfahrungen als Akademikerinnen und Akademiker, ob positiv oder negativ spielt keine Rolle. Diese Erfahrungen braucht die SP. Gerade die letzten Wahlen haben deutlich gezeigt wie wichtig es ist, dass auch wir uns klar und verständlich ausdrücken. Es muss uns bewusst sein, dass auch komplexe und komplizierte Zusammenhänge verständlich und leicht verdaulich aufbereitet werden müssen. Die Menschen müssen uns und unsere Anliegen verstehen, wenn wir von ihnen Unterstützung und Zuwendung erwarten.

Eine Sachgruppe hat ja die Aufgabe, in ihrem jeweiligen Bereich Probleme zu diskutieren, zu Themen und Geschäften ihre Meinung abzugeben, politische Vorstösse anzuregen, Vernehmlassungen zu verfassen und im Prozess der Mei-nungsbildung der Partei aktiv mitzuwirken. Das Thema Nichtakademiker an und für sich ist ja nicht ein politisches Thema wie Bildung oder Gesundheit. Viel-mehr braucht die Sachgruppe NAK Fachleute aus allen Bereichen, damit sie für eine Bevölkerungsgruppe, von der hartnäckig behauptet wird, sie sei in der SP nicht vorhanden, politisch Einfluss nehmen kann.

Es geht also eher darum, dass sich eine Art Kerngruppe dem Thema perma-nent annimmt und wissen muss, welche Genossin und welchen Genossen sie anfragen darf, wenn es um die Klärung bestimmter Sachfragen geht. Eine typische Netzwerkarbeit also in allen Themenbereichen zu Gunsten einer bestimmten Gruppe Menschen. Es geht dabei auch um einen Prozess des gegenseitigen Bewusstmachens. Alle Genossinnen und Genossen, die gerne in diesem Netzwerk mitarbeiten und mitwirken wollen, sind herzlich will-kommen und wichtig. Ob Juristin, oder Kaufrau; ob Naturwissenschafter oder Elektriker, alle können dazu beitragen, dass wir es in Zukunft besser schaffen unseren Anliegen, Werten und Meinungen auf allen Ebenen zum Durchbruch verhelfen. Diese Kerngruppe NAK ist ein kleines aber sehr wich-tiges Puzzleteil für eine erfolgreiche Zukunft unserer Partei. Interessierte können sich jederzeit auf dem SP Sekretariat oder bei Marianne Recher resp. Rolf Müller-Fortunati melden. Beitrag von Peter Howald, Parteisekretär SP-Basel-Stadt

Sachgruppe NAK – wie weiter?

Sachgruppe Nichtakademiker

Seite 10

Schwarzes Brett

Termine der Sektion ABI bis Ende Januar

07.01.08 26.01.08

Offene Vorstandssitzung 20h Neujahrsbrunch 11h Breitezentrum Zürcherstrasse 149

Di Sa

13.11.07 Liebe Genossinnen und Genossen Im kommenden Jahr finden wieder Grossratswahlen statt. Unsere Sektion wird zehn KandidatInnen ins Rennen schicken. Der eine oder andere Listenplatz ist noch zu vergeben. Wer also an einer Kandidatur Interesse hat oder gerne jemanden vorschlagen möchte, ist gebeten sich beim Präsidium zu melden. Die Vornominationen für die Grossratswahlen werden im Rahmen der Generalversammlung durchgeführt. Wichtig: Alle Vorschläge bzgl. der Grossratswahlen müssen bis zum 12. Januar 08 beim Präsidium eingegangen sein!!! Ich freue mich über eure Rückmeldungen und grüsse euch alle herzlich! Stephanie Siegrist Präsidentin Stephanie Siegrist, Dornacherstr.160, 4053 Basel

HeuBar immer am ersten Mittwoch im Monat! Für GenossInnen und solche, die es werden wollen. Polit-Diskussionen, Klatsch und Tratsch und ... 18:00 - 21:30 HeuBar am Heuberg 40

Nächster Termin: Mittwoch, 05.12.2007

Anstatt zu einem Weihnachtsessen möchte ich euch und eure Familien

herzlich zum Neujahrsbrunch unseres

QV St. Alban-Breite Innenstadt einladen. Ich freue mich sehr euch

alle am

26. Januar 2008 um 11 Uhr im Breitezentrum

(Zürcherstr. 149, 4052 Basel) begrüssen zu dürfen! Bitte meldet euch

mit dem beigelegten Talon bis zum 12. Januar 08 bei mir an.

Ich freue mich auf jede/n einzelne/n und grüsse euch herzlich!

Eure Stephanie