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bulletin Schweizer Klub für Wissenschaftsjournalismus Association suisse du journalisme scientifique Swiss Association for Science Journalism 1/05 http://www.science-journalism.ch EDITORIAL Heuer ist das Unesco-Jahr der Physik. Quantenphysik, Kernphysik oder die gute alte Mechanik stehen plötzlich im interna- tionalen Rampenlicht. Und wir Wissen- schaftsjournalistInnen tragen damit eine gewisse Verpflichtung mit uns. Tragischerweise wurde dieses Physik- Jubeljahr am 26. Dezember durch ein phy- sikalisches Ereignis gewaltigen Ausmasses eingeläutet. Kaum waren die letzten Weih- nachtskerzen ausgehaucht, fegte eine Tsu- namiwelle über Südostasien und brachte Tod und Verwüstung. Plötzlich waren Wissenschaftsjourna- listen gefragte Leute. Erklärstücke zur Phy- sik und Entstehung der grossen Hafenwelle mussten her. Die Technik von Frühwarn- systemen wollte erklärt werden. Und Fra- gen wie, ob man nun wohl überhaupt noch im Schlafsack am Strand schlafen dürfe. - Themen, die vor ein paar Wochen kaum jemanden interessierten. Doch in der Krise suchen plötzlich alle Zuflucht bei jenen Journalisten, bei denen Wissen auf der Visitenkarte steht. Wissen- schaft wird plötzlich en Vogue. Denn Ex- perten versprechen Sicherheit. Ein Phäno- men übrigens, das bei allen Katastrophen und Fast-Katastrophen immer wieder auf- taucht: Von Harrisburg über Tschernobyl bis 9/11. Da wir zum Glück nicht nur für Not- und Katastrophenfälle da sind, sondern durchaus auch sonst interessante Geschich- ten zu bieten haben, gilt es diesen Schwung zu nutzen (auch Wissenschaftsjournalis- tInnen sind manchmal Opportunisten). Zwar wird das Jahr 2005 mit Titan, Einsteins Annus Mirabilis oder auch dem ETH Jubiläum reich sein an Wissenschafts- Mustthemen. Doch im Schatten dieser Events lassen sich auch die kleinen, feinen Redaktion und Layout: Christian Heuss, Dittingerstr. 10, 4053 Basel, Tel. 061 361 29 15, FAX 061 361 29 16, [email protected] Christian Heuss Geschichten erzählen. Jene Geschichten, die das Herz einer Leser- und Hörerschaft erfreuen, weil sie sorgfältig recherchiert und erst noch unerwartet interessant sind. Geschichten, die auch komplizierte Zu- sammenhänge plausibel machen und mit Spannung und Sprutz daher kommen. Pa- cken wir die Chance! In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein erfolgreiches 2005 ! INHALT 1. European Science Forum 2 4. Weltkonferenz, Kanada 2 Science on Air 3 Pater Harald 4-5 Gesundheitsseminar 6 Mutationen, Vorstand 7 Anmeldung Mysterypark 8 Grossereignisse - und die kleinen Geschichten NICHT VERGESSEN Klubausflug in den Mysterypark zu Erich von Däniken. Freitag, 11. Februar. Siehe Rückseite.

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Klubausfl ug in den Mysterypark zu Erich von Däniken. Freitag, 11. Februar. Siehe Rückseite. http://www.science-journalism.ch In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein erfolgreiches 2005 ! Christian Heuss E D I T O R I A L N I C H T V E R G E S S E N I N H A L T Redaktion und Layout: Christian Heuss, Dittingerstr. 10, 4053 Basel, Tel. 061 361 29 15, FAX 061 361 29 16, [email protected]

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bulletinSchweizer Klub für WissenschaftsjournalismusAssociation suisse du journalisme scientifi queSwiss Association for Science Journalism

1/05

http://www.science-journalism.ch

E D I T O R I A L

Heuer ist das Unesco-Jahr der Physik. Quantenphysik, Kernphysik oder die gute alte Mechanik stehen plötzlich im interna-tionalen Rampenlicht. Und wir Wissen-schaftsjournalistInnen tragen damit eine gewisse Verpfl ichtung mit uns.

Tragischerweise wurde dieses Physik-Jubeljahr am 26. Dezember durch ein phy-sikalisches Ereignis gewaltigen Ausmasses eingeläutet. Kaum waren die letzten Weih-nachtskerzen ausgehaucht, fegte eine Tsu-namiwelle über Südostasien und brachte Tod und Verwüstung.

Plötzlich waren Wissenschaftsjourna-listen gefragte Leute. Erklärstücke zur Phy-sik und Entstehung der grossen Hafenwelle mussten her. Die Technik von Frühwarn-systemen wollte erklärt werden. Und Fra-gen wie, ob man nun wohl überhaupt noch im Schlafsack am Strand schlafen dürfe. - Themen, die vor ein paar Wochen kaum

jemanden interessierten.Doch in der Krise suchen plötzlich alle

Zufl ucht bei jenen Journalisten, bei denen Wissen auf der Visitenkarte steht. Wissen-schaft wird plötzlich en Vogue. Denn Ex-perten versprechen Sicherheit. Ein Phäno-men übrigens, das bei allen Katastrophen und Fast-Katastrophen immer wieder auf-taucht: Von Harrisburg über Tschernobyl bis 9/11.

Da wir zum Glück nicht nur für Not- und Katastrophenfälle da sind, sondern durchaus auch sonst interessante Geschich-ten zu bieten haben, gilt es diesen Schwung zu nutzen (auch Wissenschaftsjournalis-tInnen sind manchmal Opportunisten).

Zwar wird das Jahr 2005 mit Titan, Einsteins Annus Mirabilis oder auch dem ETH Jubiläum reich sein an Wissenschafts-Mustthemen. Doch im Schatten dieser Events lassen sich auch die kleinen, feinen

Redaktion und Layout: Christian Heuss, Dittingerstr. 10, 4053 Basel, Tel. 061 361 29 15, FAX 061 361 29 16, [email protected]

Christian Heuss

Geschichten erzählen. Jene Geschichten, die das Herz einer Leser- und Hörerschaft erfreuen, weil sie sorgfältig recherchiert und erst noch unerwartet interessant sind. Geschichten, die auch komplizierte Zu-sammenhänge plausibel machen und mit Spannung und Sprutz daher kommen. Pa-cken wir die Chance!

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen ein erfolgreiches 2005 !

I N H A L T

1. European Science Forum 24. Weltkonferenz, Kanada 2Science on Air 3Pater Harald 4-5Gesundheitsseminar 6Mutationen, Vorstand 7Anmeldung Mysterypark 8

Grossereignisse - und die kleinen Geschichten

N I C H T V E R G E S S E N

Klubausfl ug in den Mysterypark zu Erich von Däniken. Freitag, 11. Februar. Siehe Rückseite.

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Suboptimaler Pilotversuchvon This Wachter

«Europa klont US-Wissenschaftsfestival» – so titelte Science, nachdem Ende August in Stockholm das erste EuroScience Open Forum über die Bühne gegangen war. Europäische Wis-senschaftslobbyisten waren schon seit langem neidisch auf den Erfolg des AAAS-Meetings, das alljährlich Hunderte von eu-ropäischen Journalisten anlockt. 1997 gründeten sie die Orga-nisation EuroScience, und 2004 also erzeugten sie ihren ersten AAAS-Klon.

Das Geld dafür kam von fast dreissig Institutionen und Un-ternehmen, darunter Nature, European Science Foundation, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Fritz Thyssen-Stiftung, Johnson+Johnson, Affymetrix, Elsevier.

EuroScience Open Forum, kurz ESOF2004: 1800 Teilnehme-rinnen und Teilnehmer – darunter 350 Journalisten; ein reich befrachtetes, vielfältiges, viertägiges Programm mit wissen-schaftlichen Vorträgen, Debatten, Filmvorführungen, Schulla-bors, Pressebriefi ngs, Preisverleihungen; gut gelaunte Forscher und geschäftige Medienleute. Klar, dass die Organisatoren den Pilotversuch als Erfolg bezeichneten.

Gewiss: Als Teilnehmer ohne weitere Verpfl ichtungen bot der gross angelegte Anlass die eine und andere Perle, einen neuen Dokumentarfi lm über die künstlerische Beziehung von Salvador Dalì zur Wissenschaft beispielsweise. Oder die Ein-schätzungen von führenden Muskelforschern, welche Weltre-korde in olympischen Disziplinen noch aus welchen Gründen zu schlagen sein sollten (Während Esof2004 liefen in Athen die Olympischen Spiele). Oder die kulinarisch überzeugenden Stehbuffets an den etlichen Empfängen.

Wer indes als Journalist mit Bringschuld gegenüber einer Redaktion angereist war, musste sich einiges einfallen lassen. Es waren jedenfalls mehr Journalisten anzutreffen, die sich frag-ten, über was sie denn nun schreiben könnten, als solche, die

jammerten, es gäbe zu viel, über das man berichten könnte – ein erstes Indiz, dass der AAAS-Klon noch nicht an das Original heranreicht – was verschiedene Medienkollegen bestätigten, die die AAAS-Meetings von innen kennen.

Wenn sich das Esof – zumindest aus Journalistensicht - wahrhaft mit dem AAAS-Meeting messen will, muss in den nächsten Klonierungsversuchen bei folgenden Rezepturen et-was geändert werden:

Unter den anwesenden Forscherinnen und Forschern muss die europäische Crème de la Crème aus allen Wissenschafts-sparten möglichst vollständig anwesend sein – die europäi-sche Weltspitze muss personifi zierbar sein (wenn die an Esof 2004 anwesenden Forscher das Spiegelbild der europäischen Forschungsszene wären, würde der Rückstand gegenüber den USA noch viel weniger erstaunen).

Den Medien müssen jeden Tag mehrere wirkliche Forschungs-news präsentiert werden (so wie der Genfer Forscher Didier Queloz in Stockholm den Fund des leichtesten Planeten aus-serhalb unseres Sonnensystems vorstellte – Journalistenfutter erster Güte, aber das einzige dieser Art in den vier Tagen des Kongresses).

Weniger Versuche, auch noch die grosse Öffentlichkeit an-zusprechen. Das war in Stockholm offenkundig mit riesigem Aufwand, aber geringer Resonanz verbunden (die Organisa-toren widersprächen hier, wie immer, wenns um die heutzuta-ge so beliebten Science & Society-Übungen geht der Erfolg ist Programm). Kurz: Mehr Substanz, weniger Festival!

Das nächste EuroScience Open Forum kommt bestimmt. Im Juli 2006 in München. Man darf gespannt sein, wie stark der zweite Klon seinem Original gleichen wird.

1 . E U R O S C I E N C E O P E N F O R U M 20 0 4

Mit viel Ehrgeiz und Sponsorengeldern war sie organisiert worden: die 4. Weltkonferenz für Wissenschaftsjournalis-mus, die vom 4. bis 8. Oktober in Montréal stattfand. Für die zweiköpfi ge Delegation aus unserem Club hat sich der Besuch gelohnt.

Von Irène Dietschi

Zehn Tage, bevor ich als Schweizer Delegierte nach Montréal an die 4. Weltkonferenz für Wissenschaftsjournalismus reiste, hatte ich nicht gewusst, dass eine solche überhaupt stattfi nden würde. Nun, spontane Entscheidungen sind mitunter nicht die schlechtesten: Die Konferenz entpuppte sich als absolut pro-fessionell organisierter, ehrgeiziger Event, an dem man nicht nur Kollegen aus aller Welt treffen, sondern auch etwas lernen konnte.

Ein Zusammentreffen zwischen Nord und Süd4. WELTKONFERENZ FÜR WISSENSCHAFSJOURNALISMUS

Ein Team um Jean-Marc Fleury vom International Deve-lopment Research Centre mit Sitz in Ottawa hatte zwei Jahre Vorbereitungszeit in die fünftägige Veranstaltung investiert und sich dabei vor allem allem ein Zusammentreffen zwischen «Nord und Süd» als Ziel gesetzt. Dies ist den Organisatoren ge-lungen: An die 100 der insgesamt zirka 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen allein aus Entwicklungs- oder Schwel-lenländern. Und man höre und staune, auch dort wird Wissen-schaftsjournalismus betrieben!

Der vergleichende Blick auf den Status von Wissenschafts-journalismus in einzelnen Ländern war ein Schwerpunkt des vielfältigen Programms. Das stärkte einerseits die Gewissheit, dass alle ungefähr mit dem gleichen Wasser kochen, egal ob sie nun in Hamburg oder Tokyo oder Ottawa sitzen. Und ander-seits wurden auch die «feinen Unterschiede» hervorgehoben,

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Seite 3ESOF 2004

wonach ein BBC-Reporter seine Geschichten halt doch mit ei-nem anderen Selbstbewusstsein verkauft als eine Redaktorin in Moskau oder ein TV-Reporter in Burkina Faso oder eine freie Journalistin in der Schweiz.

Ob nun die Schlussfolgerung des einen Kollegen aus Lon-don, dass «Wissenschaft in den Medien dieser Welt eine immer stärkere Rolle spielt», eher Wunschdenken oder einem wahren Trend entspricht, war schliesslich einerlei – man verinnerlichte diese Botschaft gerne.

Wie die meisten Besucher und Besucherinnen nutzte ich per-sönlich die Konferenz als Weiterbildungswoche, wie ich sie mir schon lange gewünscht hatte. Denn im Unterschied zu vielen Kollegen aus Kanada, die ihre Reise nur gegen Leistung bezahlt bekommen hatten, durfte ich mich nach Lust und Laune in die einzelnen Veranstaltungen setzen. Es gab viel Lehrreiches, etwa zu Projekten in der Arktis, einem Forschungsschwerpunkt in Kanada, oder über die Anwendung von Gentechnologie beim Weinbau.

Auch politische Aspekte wurden debattiert, zum Beispiel die Auswirkungen der Bush-Regierung auf die Forschungstä-tigkeit in den USA – ein eher bitteres Thema. Praktisch aus-gerichtet war das Panel mit Pulitzerpreis-Gewinnerin Deborah Blum, die ein paar gute Tipps verriet, wie freie Journalisten am besten ein Thema verkaufen (an erster Stelle: «Know your edi-tor!»). Ebenfalls sehr nützlich war der Kurs «Beyond Google»,

ein Intensivkurs zur effi zienteren Internetrecherche. Viel hän-gengeblieben ist bei meinem bescheidenen Talent zwar nicht, aber eine nützliche Adresse habe ich immerhin aufgeschrieben: www.journalismnet.com Und wer die «zehn Top Sites» wissen will, kann sie unter www.wcsj2004.com herunterladen.

Unbestrittenes Highlight der Konferenz war übrigens nach Meinung vieler Anwesenden der Auftritt des dänischen Statis-tikers Bjorn Lomborg, der vor ein paar Jahren mit seinem Buch «The Skeptical Environmentalist» für Aufruhr in grünen Rei-hen gesorgt hatte. Wie ein Boxer auf der Bühne tänzelnd, rheto-risch brillant und fröhlich kreuzte der junge Däne die Klingen mit dem angesehenen Biologen David Schindler, einem Urge-stein des Umweltschutzes in Kanada. Die Standpunkte hätten unterschiedlicher nicht sein können, denn während Schindler mit messerscharfen Argumenten Lomborgs Buch sezierte und dessen Autor anprangerte, Umwelt-Anliegen als «ökonomische Trivialität» zu bagatellisieren, predigte der andere wortreich sein Mantra, die Prioritäten anders zu setzen: nicht in Dinge wie zum Beispiel ein «Klimaprotokoll» zu investieren, sondern in die Menschen. Und zum grossen Erstaunen des Publikums schwatzte Lomborg seinem Kontrahenten nach einem halb-stündigen Show-Down ein zustimmendes Nicken ab.

Der Club-Vorstand bemüht sich, Lomborg demnächst für einen Vortrag nach Zürich zu holen. Man darf sich jetzt schon freuen.

S C I E N C E O N A I R

Radiojournalisten stecken ihre Antennen zusammen. 45 Radio-Wissenschaftsjournalisten aus 16 Länder Europas trafen sich am 1 und 2. Oktober 2004 zur Science on Air Kon-ferenz am SISSA (International School for Advanced Studies) in Triest. Von der BBC, über Radio France, dem Deutschland-funk bis Radio Moskau waren viele der grossen Radiostatio-nen in Europa mit WissenschaftsjournalistInnen vertreten.

von Christian Heuss

Science On Air - diese zum ersten Mal durchgeführte Konferenz - will den Kontakt und den Austausch zwischen Radio-Wissen-schaftsjournalistInnen fördern. Zusätzlich soll die Konferenz eine Momentaufnahme der «Radiowissenschaftsjournalisten-Szene» in Europa nehmen. Eine medien-wissenschaftliche Be-gleitung erkundet die Rolle von Wissenschaftspro-grammen am Radio und deren Akzeptanz beim Publikum.

«Wissenschaft am Radio fristete über lange Zeit ein unbeachtetes Dasein», sagte Konferenzorganisa-tor Matteo Merzagora zur Eröffnung der zwei Kon-ferenztage. Ganz im Gegensatz zum Wissenschafts-journalismus in den Printmedien und am Fernsehen, gibt es zur «Science on Air» praktisch keine Untersuchungen. Und im Gegensatz zu Kollegen in den Printmedien fi ndet auch wenig Austausch statt. «Wir kennen uns nicht, und wir wissen gegenseitig nicht wie in den diversen Radiostationen über Wis-senschaft berichtet wird», sagte Radiojournalist Matteo Mer-

zagora. Patrick Vittet-Philippe, der Informationsbeauftrage der Eu-

ropäischen Union, nahm als Abgesandter der EU teil, die das Science on Air Projekt fi nanziert.

«Radio hat eine enorm hohe Glaubwürdigkeit in der Bevölke-rung», meinte Vittet-Phillipe. Damit habe habe das Radio noch eine grosse Zukunft vor sich. Zwischen Internet und Fernsehen erkämpfe sich dieses Medium eine einzigartige Nische. Aber ge-rade auch in Verbindung mit dem Internet, erlaube Radio ganz neue Hörerlebnisse.

Dem Wissenschaftsjournalismus am Radio komme mit sei-ner hohen Glaubwürdigkeit eine ganz entscheidende Bedeutung zu. Denn die Eurobarometer Untersuchungen der letzten Jahre zeigen deutlich, dass sich die europäischen BürgerInnen zu we-

nig über wissenschaftliche Themen informiert fühlen, so Vittet-Philippe. Wissen-schaft und Forschung sei für Europa aber von zen-traler Bedeutung. Denn die Innovationskraft Europas beruhe auf der Forschung

und Entwicklung an Universitäten und in der Industrie, sagte Vittet-Philippe «Es gibt einen riesigen Informationsbedarf.»

Wissenschaft rund um die Uhr Wissenschaftliche Themen fristen am Radio zwar eher ein

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Nischendasein. Doch der gewiefte Hörer fi ndet fast rund um die Uhr eine Radiostation in Europa, die gerade ein Wissen-schaftsprogramm ausstrahlt. Und übers Internet sind einem Empfang keine technischen Barrieren mehr gesetzt. Auf der Webseite von Science on Air (www.scienceonair.org) fi ndet sich ein Programmraster mit Links zu allen bisher erfassten Sen-dungen. «Wir zeichnen ein Programmraster mit allen europä-ischen Wissenschafts-Programmen auf», sagte die Medienwis-senschafterin Marzia Mazzonetto. Interessanterweise fi nden sich grosse Gemeinsamkeiten im Format der Radioprogramme. «Vor allem das 30-Minuten Format scheint sich zu bewähren», sagte Mazzonetto. So produziert zum Beispiel der BBC World-service jeden Tag ein halbstündiges Wissenschaftsformat oder auch der Deutschlandfunk. Aber auch Kontext auf Schweizer Radio DRS2 bringt wöchentlich zumindest eine Sendung zu ei-nem wissenschaftlichen Thema oder mit einem wissenschaftli-chen Aufhänger (das war ein Werbespot in eigener Sache...).

Viele Sendungen haben bereits eine langjährige Tradition und sind nicht selten seit mehr als fünf Jahren im Programm. Klassische Wissenschaftsprogramme bestehen meist aus Re-portagen über aktuelle Forschungsarbeiten, Interviews und Gesprächen mit WissenschaftlerInnen, seltener auch Debatten und Rund-tischgespräche zu wissenschaftlichen Themen. Aber auch Features eignen sich hervorragend für Wissenschaftsge-schichten. Hinzu kommt die aktuelle Wissenschaftsberichter-stattung in den News-Sendungen.

«Wir sehen ein enormes Interesse für Wissenschaftsthemen in den News», sagte etwa Jan-Olov Johansson von Radio Svens-ka.

Wissenschaftjournalimus braucht RessourcenDass eine breite, qualitativ hochstehende und aktuelle Wis-

senschaftsberichterstattung Ressourcen benötigt, war ein viel-diskutiertes Thema in Triest. Und da sind die Unterschiede zwischen den Radiostationen beachtlich: Die Science Unit der BBC beschäftigt alleine 30 Vollzeit-Wissenschaftsjournalis-tInnen, die von Montag bis Freitag eine halbstündige Sendung

Wir erheben uns

Aus dem Brief der Galather 2 Vers 1 «Darauf, als 14 Tage vergan-gen waren, zog ich noch einmal zusammen mit Barnabas hinauf nach Jerusalem und nahm auch Titus mit.» Die Worte des Herrn.

S K W J - J U B I L Ä U M S F E S T

Pater HaraldDas SKWJ-Jubiläumsfest war ein grosser Erfolg. Am wahr-scheinlich schönsten Spätsommerabend des letzten Jahres haben hoch über Zürich im Dozentenfoyer der ETH Zürich über 100 KlubmitgliederInnen und ihre PartnerInnen ein rauschendes Fest gefeiert: Bei Tanz, feinem Essen und vielen Erinnerungen an die guten alten Zeiten. Wer das Fest verpasst hat, ist selber schuld... aber das nächste Jubiläumsfest kommt bestimmt. Auf vielfachen Wunsch drucken wir hier die leicht gekürzte Predigt von Pater Harald alias dem Kabarettisten Oliver Hepp ab. Allfällige Beschwerden richte man an die Un-abhängige Beschwerdeinstanz des SKWJs:

(Science in Action, Go-digital, Healths-Matters) produzieren und zusätzlich die aktuelle Wissenschaftsberichterstattung in den Newsformaten auf Channel 4 bewerkstelligen.

Der Deutschlandfunk mit seinen täglichen Sendungen For-schung aktuell, Campus und Karriere und einigen Kurzforma-ten beschäftigt ebenfalls acht VollzeitjournalistInnen und hat Zugang zu einem Netz von 50 freien Wissenschaftsjournalis-tInnen. Und Radio Svenska mit einer aktuellen täglichen Be-richterstattung in der Morgen-Primetime plus einer Halbstun-densendung pro Woche beschäftigt zehn Wissenschaftjourna-listInnen. Aber auch RAI mit einer wöchentlichen Sendung auf RAI3 beschäftigt alleine für diese Sendung drei JournalistIn-nen.

Sophie Becherel von Radio France beklagte dagegen ihre Situation als Einzelkämpferin: «Es ist schwierig ohne eigene Redaktion Wissenschaftsbeiträge in die aktuellen News-Sen-dungen zu bringen.» Um «Wissenschaft» in ihrer Tiefe jour-nalistisch professionell abzudecken, brauche es unbedingt eine Wissenschaftsredaktion, die diesen Namen personell auch ver-dient. Darin waren sich alle KonferenzteilnehmerInnen einig. «Die professionelle Wissenschaftsberichterstattung braucht eine kritische Masse», sagte dazu Martin Redfi rn von der eng-lischen BBC.

Science sells Das öffentlich-rechtliche schwedische Radio hat über die

letzten 10 Jahre mehrere repräsentati-ve Umfragen zu den bevorzugten Hörerthemen gemacht. Dabei gehörten Wissen-schaftsthemen zusammen mit den News und dem Wetter zu den beliebtesten Themen - noch vor dem Sport. Als Konsequenz davon strahlt das schwedische Radio nun am Morgen früh um 7:33, jeweils drei Minuten Wissenschaft und Technik-News aus. Zusätzlich sei bei Radio Svenska die Einsicht eingekehrt, dass «die Wissenschaft von heute, die heissen politischen Themen von morgen werden», meinte Jan-Olov Johansson.

Liebe Gemeinde,

Heute ist ja 18.9.04. Heute ist das ... - 30 jähriges Jubiläum des Schweizer Klubs für Wissenschaftjournalismus, kurz dem Ess-kawejott, der sich hier an diesem schönen Ort über den Dächern der Stadt bei Trank und Speiss unter sich und seinesgleichen ver-gemeinsamt hat, und jetzt, da dieses Bündnis bereits im 30 Jahre steht ... auch gemeinsam mit uns, der heilig römisch katholischen Kirche, kurz der Harökaki und darüber hinaus auch ... zusammen mit Anderen, seien es die – grob über den Daumen gepeilt - 140 or-dentlichen, aber auch die 80 unordentlichen Mitglieder, und nicht zu vergessen mit unseren verehrten Gönnerinnen und Gönnern versammelt hat.

Aus besonderer Pietät möchte ich hier stellvertretend für alle GEISTLICH & SÖHNE erwähnen, die ja bekanntlich auf Leim und Dünger machen... Leim und Dünger: zwei Mittel, deren Be-

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deutung man bei der Rekrutierung neuer Söhne und Töchter für unsere geliebte Harökaki gar nicht hoch genug einschätzen und lobpreisen kann... nun ja: GEISTLICH & SÖHNE... ein Name, der verpfl ichtet.

Namentlich möchte ich hier die Ehrenpräsidentin, Frau Dr. Wald-ner grüssen, die es vermochte, neben ihrer Dalmatinerkatzen und Hühnerzucht dazumal dem Esskawejott den nötigen Odem ein-zuhauchen. Frau Dr. Waldner, der wir doch soviel zu verdanken haben, und in diesem Sinne möchte ich es auf den Punkt bringen: Danke Rosemarie!

Grüssen möchte ich auch im Namen aller alle Übrigen, mit denen wir hier und heute Kommunion halten. Kommunion, was ja aus dem Lateinischen kommt und nichts anderes bedeutet, als eben....gemeinsam.

Liebe Schäfl ein, der Gemeinden - chere agnions de la commune, dear lambs - Wir wollen nun gemeinsam einen fl üchtigen Blick in die Vergangenheit werfen, um zu begreifen, für was der Esskawejott all die 30 Jahre da .... war, für was er da ... ist und möglicherweise noch die nächsten 30 Jahre da ... sein wird:

Einige, alle voran unser verehrter Herr Präsident Herr Dr. Dr. Reto Schneider wollten und wollen ja im Schutze des Klubs neue Staffeln anlaufen lassen, ganz im Sinne von: «Die Schweiz sucht den neuen Superdiskutierer», wobei wir das persönliche Credo unseres lieben Sohnes Reto nur zu gut kennen und auch wertschätzen, das Credo, welches da heisst - ich zitiere - «Man sollte nie das Risiko einge-hen, sich eine These durch Fakten entkräften zu lassen.» (Bulletin 2/03) Ein Risiko, das bei einer hochkarätigen Diskussion durchaus gegeben wäre. Aber das nur am Rande. Andere meinten - so steht es in den Statuten - der Esskawejott sei dazu geschaffen, um dem Souverän wenigstens ein Minimum an Wissen zu vermitteln, was allerdings bezügl. des Souveräns präservierend einen Quotienten von min. 30 Ogi voraussetzen würde.

Nun, andere wiederum sehen den Esskawejott einfach als eine Art schützenden Hort, um ungestört das gesellige Beisammensein, so-wie auch die anregende Geselligkeit Gleichgesinnter zu pfl egen und zu geniessen. Wie im übrigen der heutige Abend ein wiederholtes mal zu beweisen scheint.

Wieder andere benutzen der Eskawejott sogar schlicht und begreif-lich zur erregenden Geselligkeit oder auch auf Deutsch gesagt als Verkupplungsinstitut. Matthias Meili kann ein Lied davon singen.

Manche, wie z.B. unser allseits beliebter This Wachter bulleti-nierten erfrischend fröhlich frei ihr - ich zitiere - beschämendes Unwissen auf dem Gebiet der Ökonomie. Man lässt sich aus über Share- und Stakeholder und über das, was eine Börse im innersten zusammenhält (Bulletin 1/02)...

Wo, wenn nicht im Eskawejott, darf man so zu seinen eignen Un-zulänglichkeiten stehen. Das ist löblich. Denn wie heisst es: DER GEIST IST WILIG, ABER DER VERSTAND IST FLACH. Nun, der Esskawejott stand auch immer für das gelebte Pfadfi ndertum. Ich erinnere nur an die Ausfl üge in die Lagune, an diverse und aus-gedehnte Höhlenwanderungen, sowie an la dolce vita in der ewigen Stadt und nicht zuletzt an den überaus löblichen Besuch der divina Sixtina mit ihren Frescen von Michelandscheloo Bunnaroddi.

Soviel zur Geschichte. Möge aus ihr über die Gegenwart hinaus eine reibungslose Zukunft entstehen. Nun – liebe Lämmer - Dies ist ein Moment der Feier, des Amusements, der festlichen Plauderei, ja der Freude und des Tanzes. Dies ist aber auch ein Moment der Besin-nung, denn wie wir wissen ist alles Vergängliche ein Gleichnis nur vom Grabe bis zur Nabelschnur. Und manchmal sind die Worte auch aus Staub ... und Schall ... und Rauch. (Weihrauch)Von was rede ich? Von der Wissenschaft. von wem auch sonscht. Liebe Scha-fe, die ihr euch hier um die Fleischtöpfe versammelt habt: - (cheres moutons commune/ and ordinary sheeps )Da wage ich zu fragen: Wo ist denn überhaupt eine Wissenschaft? Ich red mal nur von den Klassikern: Ist sie bei Darwin?, der so etwas perfektes und vollkom-men wohlgeordnetes wie das Zürcher Parkbussensystem einem Zu-fallsprinzip oder der natürlichen Auslese zuschreibt. Schön wäre es. Ich sehe keine Auslese.

Ich seh’ da nur Politessen, Knöllchen, Ärgernis, soweit das Auge reicht. Oder ist sie etwa bei den Urknallern, den Pyromanen der Wissenschaft. Doch wer hat denn das Streichholz an die Zünd-schnur gehalten, wer hatte die zündende Idee und warum? Nein, man muss schon einen starken Urknall haben, um an selbigen zu glauben.

Oder ist die Wissenschaft bei den Materialisten, den Anbetern von kleinsten Teilchen, Quarks und Käse, die Zwergenforscher oder Nanometer wie sie heutzutage heissen? Robotik, Cyber, Sabber oder wie des ganze Klump heut heisst., Soft und Hardwär..e das alles...da kennt man sich ja nicht mehr aus.

Wie heisst es im Buch der Weisheit (9.13.): «Welcher Mensch kann Gottes Plan erkennen. Wer begreift, was der Herr will? Unsicher sind die Berechnungen der Sterblichen und hinfällig unsere Gedan-ken, denn der vergängliche Leib beschwert die Seele, und das irdi-sche Zelt belastet den um vieles besorgten Geist.»

Aber wo war ich stehengeblieben? Bei der Wissenschaft. Also, wo ist sie denn? Sie ist, wie wir sehen, nur in einem starken Glauben – einem Glauben an Gott und die Welt ... egal an was. Und selbst wenn jetzt jemand sagt: «Glaub ich nicht» , so nützt es nichts. Denn wie heisst es so schön: Wie man sich auch dreht und wendet, das Ärschle ist immer hinten.

Und genauso ist das auch mit dem Glauben. Ach, ihr lieben Schafe & auch Hammel der Gemeinde... (Chère gigot, Dear rams!) Habe ein Beispiel mitgebracht: Das Geheimnis des Glaubens. Wir stehen in einer grossen Tradition der Forschung: Da ist der Mönch Men-del, ein grosser Erbsenzähler vor dem Herrn oder ein sogenannter ehemaliger Exkommunizierter, Galileo Galilei. In dieser Tradition, ja und gewiss im Schosse der Harökaki – wurde doch 1992 Galilei und Darwin vom Papst, dem Betonküsser, vom Ex zum Ex-Ex re-kommuniziert. Dabei waren ja sein Forschungen hochinteressant.

Was ist der Mensch? Jeder Mensch, der selber einer ist, kennt diese Frage. Lassen wir sie unbeantwortet und wenden uns einer ande-ren Frage zu nämlich: Was hat unsere Bibelstelle,Gal.2 V1 mit all diesem hier zu schaffen? Gar Nix.Das ist ja das schöne an Galather 1 Vers 2, dass man sich seinen eigenen Rheim darauf machen kann. In Gottes Namen. Amen.

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Auf den ersten Blick ist alles so klar: Die Leute werden dicker, weil sie viel und vorallem zu viel Ungesundes essen und sich immer weniger bewegen. Das Rezept scheint ebenso klar: Mit einer gesunden Ernährung und Schwung im Leben lässt sich die grassierende Adipositas bekämpfen. In den Diskussionen am Gesundheitsseminar wurde klar, dass es sich lohnt, dem Thema Übergewicht unvoreingenommen zu begegnen.

von Oliver Klaffke

Jeder verdaut, doch die Wissenschaft weiss immer noch nicht, warum wir satt werden. Die physiologischen Mechanismen des Sättigungsgefühls bleiben im Dunkel von Magen, Darm und Pankreas verborgen. So konnte Wolfgang Langhans von der ETH Zürich das 30. Gesundheitsseminar am 4. und 5. No-vember in Zürich mit einem Einführungsvortrag eröffnen, der deutlich machte, dass das allgegenwärtige Thema Essen immer noch wissenschaftliche weisse Flecken hat. Und wenn auf die der Finger gelegt wird und sie im intellektuel-len Dreisprung mit Irrtümern, Fakten und Vorurteilen kom-biniert werden, dann verspricht es anregend zu werden:

Ein halbes Jahrhundert Er-nährungsberatung hat die Men-schen dick gemacht. Das ist eine der Thesen des Deutschen Udo Pollmer, streitbarer Fachmann und Publizist in Sachen Ernäh-rung. Denn wer einmal Diät hält, erreicht schnell wieder ein Gewicht mit etwas mehr auf der Waage als zuvor. Pollmer deckt auf, dass viele scheinbar felsenfeste wissenschaft-liche Erkenntnisse gar nicht so gesi-chert sind, wie man sich das landläufi g vorstellt. Die Empfehlungen, wie gross der Vitaminbedarf eines Erwachsenen ist, variieren von Land zu Land. Noch nicht einmal ein Schutzeffekt einer ver-meintlich gesunden Ernährung lasse sich wissenschaftlich nachweisen, moniert er. Und Kinder sind nicht aufgrund von Be-wegungsmangel dick, sondern – so Poll-mers These – wegen eines Hormonschubs, der vom Lichtfl immern auf dem Bildschirm ausgelöst wird!

Gemüse und Obst ohne nachweisbare Wirkung? Kein Wunder, dass diese Positionen argen Widerspruch

auslösten. Ursula Zybach, Verantwortliche der Aktion «Fünf am Tag», der Schweizer Krebsliga, kann mit Pollmers Ansatz, sämtliche Behauptungen der Ernährungswissenschaft einer

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kritischen Prüfung zu unterziehen, wenig anfangen. Für sie steht fest: Obst hält gesund. Beispiele aus der Praxis der Aktion lassen für sie keinen Zweifel daran aufkommen. Und für Bruno Knöpfl i, Chefarzt der Alpinen Kinderklinik in Davos, ist klar, dass nicht durch TV-Konsum freigesetzte Hormone, sondern Bewegungsmangel Kinder dick macht. David Fäh vom Physio-logischen Institut der Universität Lausanne schiebt schliesslich den Schwarzen Peter dem Fast-Food zu: Bei einer Ernährung aus Pommes, Burger und Cola sei Überessen programmiert, weil sie im Verhältnis zu ihrem Energiegehalt schlecht sättige. Anders sah das Pierre-François Serex von McDonald’s Schweiz. Er erläuterte die Anstrengungen seines Unternehmens, von sei-nem schlechten Image wegzukommen und stattdessen eine ge-sunde Ernährung zu propagieren. Bei McDonald’s werden Sa-late eingeführt oder die Nährwerte offen kommuniziert, damit die Konsumenten sich im Klaren sind, was sie zu sich nehmen.

E i n e n ganz anderen Aspekt des Themas «Ernäh-rung» beleuchtete Franco Weibel vom For-schungsinstitut für biologischen Landbau in Frick. Er versuchte, die Qualität von Bio-Äpfeln zu messen. Unter den Parame-tern, die er untersuchte, lieferte die Aura der Äpfel in der Kirlian-Fotografi e das wohl esoterischste, aber auch gleichzeitig das wissenschaftlich am verlässlichsten reproduzierbare Ergebnis. Bio-Äpfel haben – wie kaum anders zu erwarten – eine schöne Aura. Dagegen ist dieje-nige der gespritzten ziemlich lädiert. Eine wissenschaftliche Erklärung konnte Weibel über die Entstehung der Aura freilich nicht liefern. Eben-so blieb unklar, wieso ein Bioapfel eigentlich gesünder sein soll als ein herkömmlich gedüngter, aber nicht gespritzter aus der Plantage jenseits des Zauns.

Für Journalisten mit einem Sinn für überraschende Themen ist das Gesundheitsseminar ein geradezu idealer Ideenstein-bruch. Genügend spannende Ansätze sind freigelegt worden, man muss sie nur noch aufgrei-

fen und verfolgen.

[email protected]

Was macht denn nun wirklich dick?

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Seite 7

M U T A T I O N E N

AufnahmenOrdentliche Mitglieder

Vera Bettenworth schreibt als Wissenschaftsredaktorin für die Neue Zürcher Zeitung, seit 2003 fest angestellt. Sie absolvierte ein Studium in Biologie an der Universität Konstanz und der University of Utah, Salt Lake City. Ihren Einstieg in den Wis-senschaftsjournalismus fand sie über diverse Praktika.

Maya Brändli arbeitet als Radiojournalistin seit über 10 Jahren für Schweizer Radio DRS. Als Mitglied der Redaktion Gesell-schaft widmet sie sich auch wissenschaftlichen Themen, haupt-

sächlich aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich. Sie ist stu-dierte Ethnologin.

Joachim Laukenmann schrieb eine Dissertation in Kosmologie und liess sich in Tübingen zum Wissenschaftsjournalisten aus-bilden. Von 1998 bis 2000 schreibt er als Wissenschaftsredak-tor für die SonntagsZeitung, dann vier Jahre als freier Autor in Deutschland und seit 2004 wieder bei der Sonntagszeitung.

Ausserordentliche Mitglieder

Daniel Perrin ist Professor für Medienlinguistik und leitet das Institut für Angewandte Medienwissenschaft an der Zürcher Fachhochschule Winterthur. Er wirkt auch als Schreibcoach für Presse, Radio und Fernsehen.

Katharina Lammeck schliesst derzeit ihr Studium als Umwelt-naturwissenschafterin an der ETH Zürich ab. Ihr Schwerpunkt und Interesse liegt im Grenzbereich Umwelt und Gesundheit. Sie wirkt auch als Projektleiterin von StudioSus, einem Nach-haltigkeitsmagazin der ETH und Universität Zürich.

Laut Klub-Statuten können die ordentlichen Mitglieder innerhalb von 20 Tagen nach Publikationen des Aufnahme-Antrags des Vorstands im Bulletin gegen einzelne Aufnahmen Einsprache erheben.

Reto. U. SchneiderPräsidentNZZ FolioFeldeggstr. 66, 8008 ZürichTel. 01 258 12 58, Fax 01 258 12 [email protected]

This WachterEusja-DelegierterBeundenfeldstr. 12Postfach 449300 Bern 25Tel 031 357 38 68, Fax 031 357 38 [email protected]

Christian HeussRedaktor KlubbulletinDittingerstr. 104053 BaselTel. 061 361 29 15, Fax 061 361 29 [email protected]

Irène DietschiSandrain 144614 HägendorfTel. 062 216 88 44Fax 062 216 88 [email protected]

Der Vorstand Mark LivingstonDorfstr. 15627 BesenbürenTel. 056 664 53 [email protected]

Matthias MeiliRedaktion NZZ am SonntagFalkenstrasse 118021 ZürichTel. 01 258 14 [email protected]

Hildegard Bösch-BillingAktuarin/KassierinSF DRS, Redaktion PulsFernsehstrasse 1-48052 ZürichTel. 01 305 58 85, Fax 01 305 58 [email protected]

Thomas MüllerRedaktion Basler ZeitungPostfach4002 BaselTel. 061 639 14 54. Fax 061 631 15 [email protected]

Michael BreuSpeicherstrasse 1029011 St.GallenTel. 071 244 66 [email protected]

Cartoons:Anna Regula Hartmann, Bättwilerstrasse 14054 Basel, Tel. 061 283 15 69, [email protected]

Page 8: bulletin 2_05

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P.P.CH-4002 Basel

Wer den Mitgliederbeitrag 2004 noch nicht bezahlt hat, dies bitte jetzt nachzuholen. Fr. 70.-- an PC 80-28209-8 zugunsten Schweizer Klub der Wissenschaftsjournalis-ten, Zürich. Beim Zahlungszweck bitte angeben: Mit-gliederbeitrag 04

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