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Die Sicherheitsbrille sitzt auf der Stirn, Ephram
Metshet hat Feierabend. Der 22-Jährige zeigt
auf eine Kiste mit elektronischen Bauteilen
für Trailer zum Transport von Schwergut, die er mon-
tiert und rot lackiert hat. „Die Arbeit mit Maschinen
in der Werkstatt gefällt mir gut“, sagt er. Seit Februar
macht der Eritreer ein Praktikum bei Buss Port Servi-
ces in Steinwerder, nächsten Monat beginnt er dort
eine dreijährige Ausbildung zur Fachkraft für Hafen-
logistik.
Der Bereich Stauerei und Werklogistik der Buss-
Gruppe hat seit einer Maßnahme der Handelskam-
mer zur Kompetenzfeststellung im Bereich Logistik
angefangen, Geflüchtete einzustellen. Am Abschluss-
tag der Maßnahme im Dezember 2017 beteiligten
sich Hamburger Unternehmen an einem Speeddating
der Handelskammer gemeinsam mit dem Bildungs-
träger für die deutschen Seehäfen und hafennahe
Logistik, ma-co maritimes competenzcentrum. „Ich
war überrascht, mit wie viel Engagement die Handels-
kammer und ma-co sich dafür einsetzen, Geflüchtete
in Arbeit zu bringen“, sagt Michael Beyer, Geschäfts-
führer bei Buss Port Services. In zwei Stunden führte
er 30 bis 35 Gespräche – „ein Gewusel“, erinnert er
sich. 20 Lebensläufe nahm er mit, 15 Personen wur-
den zu einer Infoveranstaltung ins Unternehmen
eingeladen, es folgten Einzelgespräche.
Chancen für Geflüchtete
Die Handelskammer unterstützt
Unternehmen dabei, Flüchtlinge in Arbeit zu
bringen. Ausbildungsangebote gibt es
beispielsweise in der Hafenlogistik,
Abfallwirtschaft oder Altenpflege.
„Jeden Mitarbeiter schu-
len wir je nach Talent
– um Kran, Stapler oder
Zugmaschine zu fahren.
Wir wollen dem Mitar-
beiter zeigen, dass er
weiterkommt.“
MICHAEL BEYER
Buss Port Services
Ephram Metshet
aus Eritrea ist
Praktikant bei Buss
Port Services. Foto
rechts: Im Gespräch
mit Geschäftsführer
Michael Beyer
Bison Process Trading
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handel / Partiehandel am Logistikstandort Hamburg
Bison Deutschland GmbH Frankenstrasse 18D-20097 HamburgTelefon: +49 40 244 227 44 [email protected]
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Schwerpunkte unserer Schule und des ISC-Lernkonzepts
• Staatlich genehmigte Ersatzschule für
Schüler aus Hamburg, Schleswig-
Holstein sowie Internatsplätze für nationale
und internationale Schüler
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• Bilingualität (englisch und deutsch): immersiver Sprachansatz
mit „native speakers“
• Maximal 22 Schülerinnen und Schüler pro Klasse
• Schwerpunkt auf individualisiertem Lernen
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Baccalaureate Diploma
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Innovatives Nachmittagsprogramm
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(Medien, Kommunikation, globales Bewußtsein)
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• Projekt- und erfahrungsbasiertes Lernen
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Unterstützung
t.
Informationen über unsere
Schule, Veranstaltungen und
„open houses“ finden Sie auf
unserer Homepage:
www.isceducation.de
Eggerstedter Weg 19
25421 Pinneberg
Phone (04101) 80 503 00
E-Mail [email protected] Mehr Informationen unter: isceducation.de
NÄCHSTER INFOABENDMontag, 02. Juli um 19 Uhr
Zunächst durchlaufen fünf junge Männer noch
bis Mitte Juli 100 Tage das ma-co-Training zum soge-
nannten Power-Logistiker, vier werden als gewerbli-
che Hafenmitarbeiter übernommen. Zusätzlich stellt
der Hafenlogistiker zum 1. August außer für Metshet
auch für einen Palästinenser eine Lehrstelle bereit.
Ein Viertel der seit 2015 nach Deutschland ge-
kommenen Flüchtlinge hat inzwischen eine Beschäf-
tigung gefunden. Das hat Prof. Herbert Brücker,
Migrationsexperte des Nürnberger Instituts für Ar-
beitsmarkt- und Berufsforschung, berechnet. Sönke
Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung in der
Agentur für Arbeit Hamburg: „Wir verzeichnen eine
steigende Dynamik bei der Beschäftigungsaufnahme
von Menschen mit Fluchthintergrund. In den ersten
fünf Monaten 2017 nahmen 709 Personen eine Be-
schäftigung am ersten Arbeitsmarkt auf, im selben
Jahreszeitraum 2018 waren es 1 099 und damit 55
Prozent mehr.“
Die Stadtreinigung Hamburg bietet neun ver-
schiedene Ausbildungsberufe an, darunter Fachkraft
für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Berufskraftfahrer
oder Koch. Jeder Flüchtling durchläuft den Bewer-
„Die Beschäftigung
von Geflüchteten
bei der Reinigung
auf Hamburgs
Straßen hat sich
schon nach
kurzer Schulung
bewährt.“
MARIE BREMER
Stadtreinigung Hamburg
Sauber, Jungs! Jazan Sayed Issa aus Syrien ist seit Ende 2015
in Deutschland, Mohammad Jafari aus Afghanistan seit 2010
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Kerstin Kloss
Telefon 36138-396
bungsprozess wie jeder andere auch, betont Marie
Bremer aus der Personalabteilung. Für die Unterla-
gen und das Vorstellungsgespräch bedeutet das: alles
auf Deutsch. Grundsätzlich ist das mittlere Sprachni-
veau B1 erforderlich, aber Bremer hat die Erfahrung
gemacht, dass Zertifikate nicht unbedingt aussage-
kräftig sind: „Wir machen uns selbst ein Bild.“
Derzeit beschäftigt die Stadtreinigung Hamburg
32 Flüchtlinge, die meisten kommen aus Syrien, Af-
ghanistan oder Ghana. Darunter sind auch Gedul-
dete, deren Asylanträge abgelehnt wurden, die aber
nicht abgeschoben werden können. Zum Jahres-
wechsel wurden 440 neue Jobs für die Reinigung von
Grünflächen geschaffen. „Die Beschäftigung von Ge-
flüchteten hat sich bewährt. Schon nach kurzer Schu-
lung leisten sie auch in der Flächenreinigung gute
Arbeit“, sagt Bremer. Mehrfach hat das Unternehmen
beim Marktplatz der Begegnungen der Handelskam-
mer teilgenommen, um Flüchtlinge kennenzuler-
nen. „Das hat uns sehr unterstützt“, bewertet Bremer
die Veranstaltungsreihe.
Auch die Frank Wagner Holding hat häufiger
Angebote der Handelskammer genutzt, um Fach-
kräfte zu finden. Der Mittelständler betreibt Senio-
renpflegedomizile an acht Hamburger Standorten.
„Unsere Mitarbeiter werden mit alten Menschen, Si-
tuationen und Gerüchen konfrontiert. Es ist unsere
Aufgabe, junge Leute darauf vorzubereiten“, erklärt
Praxisanleiter Frank Lein. Deshalb machen Bewerber
zunächst ein Praktikum. Auch ohne Hauptschulab-
schluss ist eine zweijährige Ausbildung zur Gesund-
heits- und Pflegeassistenz sowie anschließend in drei
Jahren als Altenpfleger möglich. Bei guten Noten
lässt sich die Ausbildungszeit verkürzen.
60 Prozent der internationalen Belegschaft sind
Frauen, auch mit Kopftuch oder dunkler Hautfarbe.
Lein hat noch nie Negatives gehört: Die Menschen
aus anderen Ländern zeigen höheres Engagement als
so manch ein anderer. Deshalb unterstützt die Frank
Wagner Holding Azubis, in Sprachkursen ihre
Deutschkenntnisse zu entwickeln. „Denn Sprache ist
der Schlüssel“, betont Lein. Das gilt auch bei Buss
Port Services, wo die 85 Mitarbeiter 15 verschiedenen
Nationen angehören. Ephram Metshet spricht wie
alle bei der Arbeit und in der Mittagspause nur
Deutsch – inzwischen immer besser.
„Wir unterstützen unsere
Azubis, in Sprachkursen
ihre Deutschkenntnisse zu
entwickeln. Für die Arbeit
mit alten Menschen ist
Sprache der Schlüssel.“
FRANK LEIN
Frank Wagner Holding
Wie geht das noch mal mit dem Blutdruck
messen? Azubi Dilek Keles (r.) aus der Türkei
und Praxisanleiter Frank Lein während einer
Übung im Altenpflegezentrum
Kompetenzfeststellung
In zweiwöchigen Maßnahmen haben Geflüchtete die Gelegenheit, ihre
Fähigkeiten unter Beweis zu stellen – derzeit in den Bereichen Gastronomie/
Hotellerie oder Lager/Logistik. Ein Prüfer unserer Handelskammer begleitet
die Kompetenzfeststellung und erstellt aussagekräftige Zertifikate. Bei einem
Get-together können Arbeitgeber und Teilnehmer direkt in Kontakt treten.
Die nächsten Termine sind Freitag, 20. Juli (Gastronomie/Hotellerie), und
Dienstag, 4. September (Lager/Logistik). Wenn auch Ihr Betrieb bei einer der
nächsten Zertifikatsübergaben vertreten sein möchte, melden Sie sich gern
beim Team Integration von Geflüchteten ([email protected]).
Marktplatz der Begegnungen
Gemeinsam mit Handwerkskammer, Sozialbehörde, Agentur für Arbeit und
Jobcenter sowie UVNord veranstaltet die Handelskammer zweimal im Jahr
die Hamburger Messe zur Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.
An bisher acht Veranstaltungen nahmen etwa 300 Unternehmen und über
7 500 Geflüchtete teil. Der nächste Marktplatz der Begegnungen findet am
6. September in der Handwerkskammer statt. Bei Interesse melden Sie sich
gern beim Team Integration von Geflüchteten ([email protected]).
Seminare & Veranstaltungen