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Kulinarischer Genuss Der Frühling ist zwar schön, doch wenn der Herbst nicht wär, wär zwar das Auge satt, der Magen aber leer. Friedrich von Logau (1604-55) Liebe Leser, der Herbst ist da. Die Ernte ist eingefahren, die Spei- cher sind gefüllt. Die Tage werden kürzer, die Abende länger. Es wird dunkler – und gemütlicher. Nach einem intensiven Sommer folgt die Zeit zur Einkehr. Und so legen wir nach dem vorherigen Themenschwerpunkt „Reisen“ in diesem Heft unser Hauptaugenmerk auf den kulinarischen Genuss. Wir werfen einen Blick in die Kochtöpfe dieser Stadt (S. 20) und von Block Menü in Zarrentin (S. 32), besu- chen unseren Kooperationspartner Havanna Lounge in Bremen (S. 48) und stellen Ihnen Weinexperten wie den Händler Gerd Rindchen (S. 46) und Master-Sommelier Hendrik Thoma vor (S. 54). Und während uns Gunnar Matthaei noch seine Lieblingsplätze verrät (S. 56), hat das Team des Business Club Hamburg alles für Sie vorbereitet, dass Sie sich ab sofort in unserem Clubhaus an der Elbchaussee (S. 9) wohl- fühlen können. Genießen Sie künftig dort die Mischung aus geschäftlichem Treiben und privater Entspannt- heit. Lassen Sie sich von der Atmosphäre der Räume und interessanten Begegnungen inspirieren. Erleben Sie unsere Köstlichkeiten aus Küche und Keller! Wir freuen uns, Sie und Ihre Geschäfts- partner künftig in unserem neuen Domizil begrüßen zu dürfen. Bis bald im Club, Ihr Peer-Arne Böttcher club! ~ 03 / 09 Editorial 3

Club 03/2009

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Club 03/2009

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Page 1: Club 03/2009

Kulinarischer Genuss

Der Frühling ist zwar schön,doch wenn der Herbst nicht wär,wär zwar das Auge satt,der Magen aber leer.Friedrich von Logau (1604-55)

Liebe Leser,

der Herbst ist da. Die Ernte ist eingefahren, die Spei-cher sind gefüllt. Die Tage werden kürzer, die Abende länger. Es wird dunkler – und gemütlicher. Nach einem intensiven Sommer folgt die Zeit zur Einkehr. Und so legen wir nach dem vorherigen Themenschwerpunkt

„Reisen“ in diesem Heft unser Hauptaugenmerk auf den kulinarischen Genuss.

Wir werfen einen Blick in die Kochtöpfe dieser Stadt (S. 20) und von Block Menü in Zarrentin (S. 32), besu-chen unseren Kooperationspartner Havanna Lounge in Bremen (S. 48) und stellen Ihnen Weinexperten wie den Händler Gerd Rindchen (S. 46) und Master-Sommelier Hendrik Thoma vor (S. 54). Und während uns Gunnar Matthaei noch seine Lieblingsplätze verrät (S. 56), hat das Team des Business Club Hamburg alles für Sie vorbereitet, dass Sie sich ab sofort in unserem Clubhaus an der Elbchaussee (S. 9) wohl-fühlen können.

Genießen Sie künftig dort die Mischung aus geschäftlichem Treiben und privater Entspannt-heit. Lassen Sie sich von der Atmosphäre der Räume und interessanten Begegnungen inspirieren. Erleben Sie unsere Köstlichkeiten aus Küche und Keller! Wir freuen uns, Sie und Ihre Geschäfts-partner künftig in unserem neuen Domizil begrüßen zu dürfen.

Bis bald im Club,

Ihr Peer-Arne Böttcher

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Intern

03 Editorial Kulinarischer Genuss

Who & What06 BCH-Team Für jede Frage ein kompetenter Ansprechpartner

07 Clubgastronomie Albrecht Schäfer und Sanja Saraiva sorgen für Genusserlebnisse

09 Elbchaussee 43 Einblicke ins neue Clubhaus

58 Impressum

Vergangenheit

Meet & Greet12 Einblick Ohne visuelle Ablenkung – Dialog der Düfte im Dunkeln

mit Parfumkünstler Thorsten Biehl Look & Feel15 Veranstaltungs-Highlights Von Barkassenfahrten bis zu Geisterfahrern in der Politik

Gegenwart

Titelthema Reise durch Kulinarien

19 Mahlzeit Daten, Zahlen, Fakten der Gastronomie-Branche 20 Einfach lecker Gastronomische Herausforderungen von der Behörden-

kantine bis zum Sternerestaurant

24 Genießen und feiern in Zeiten der Krise Zehn Profis sehen die Zukunft ohne Magenschmerzen

Erfolg & Geschichte32 So köstlich wie selbst gekocht Block Menü in Zarrentin

Kolumne34 Detlef Gürtlers gesammelte Grütze Dieses Mal: Gastronovation

Köpfe & Meinungen 36 Ein Tag mit … Oliver Drews Unermüdlich auf der Suche nach innovativen Projekten

Hamburg & Mehr 38 Du bist Hamburg START – Hamburgs erste private Hochschule

für Tourismuswirtschaft

Köpfe & Meinungen41 Neu im Club Verena Stättner, SmartYacht

Lutz Hinsche, HINSCHE & Glashaus Gastrowelt Diethelm Siebuhr, Easynet Global Services

Fallstudie44 Zurück auf null und mit Power in die Zukunft Project Partners – Dank Club-Kontakt auf Erfolgskurs

Meet & Greet 46 Familienbetrieb mit Herz Gerd Rindchen und Rindchens Weinkontor –

eine Erfolgsgeschichte

Partner des Clubs48 Blauer Dunst mit Stil Die Havanna Lounge Bremen ist neuer Partner

des Business Club Hamburg

50 Na, denn: Prost! Ob Astra, Holsten Pilsener oder Duckstein –

Carlsberg hat für jeden das richtige Bier

Kult & Tour 52 Buchrezension „Huhn in Handschellen“,

das preisgekrönte Knast-Kochbuch Stil & Kunde 54 Meister des Weins Master Sommelier Hendrik Thoma gibt Tipps

und räumt mit „Weinmärchen“ auf

56 Lieblingsplätze Kulinarischer Exkurs

Zukunft

Meet & Greet 13 Ausblick Wie uns mediale Seichtgebiete in die Dürre führen

Marktplatz

58 Zehn Minuten mit … Sami Steinbach, Angermann Real Estate Advisory Fo

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Fünf Minuten hat es gedauert, dann war sich Sanja Sarai-va sicher. „Ich habe Albrecht Schäfer kennengelernt und wusste sofort: Ja, das passt. Wir schwimmen absolut auf einer Wellenlänge.“ Was die beiden Profis vereint, ist die Berufung für ihr Metier.

Im Mai 2009 hat Saraiva die Gastronomieleitung im Business Club Hamburg übernommen und arbeitet seit Juli Hand in Hand mit dem neuen Küchenchef Albrecht Schäfer. Neben der Organisation von Veranstaltungen sieht sie ihre wichtigste Aufgabe darin, eine gute Gast-geberin zu sein. „Der Gast soll sich wie zu Hause und ab-solut wohl fühlen. Ich möchte, dass er den Club als einen Ort der Geborgenheit empfindet, wo sich Freunde und Kollegen treffen, wo er Ruhe findet.“

Dass Sanja Saraiva den Umgang mit Menschen liebt, ist sicher ein Schlüssel zu ihrem Erfolg, der bereits 1988 im Hamburger Traditions-Steakhaus „Zur Schlachterbör-se“ mit der Beförderung zur Restaurantleiterin begann. Seitdem hat sie mit Fleiß, Einsatz, Ideen und Fachwis-sen auch das familieneigene Restaurant „El Argentino“

im Hamburger Stadtteil Winterhude zu einer gastrono-mischen Perle geformt und stellt nun ihre besonderen Fähigkeiten in den Dienst des Business Club Hamburg. Saraiva achtet im Service auf jedes Detail. „Auf die Klei-nigkeiten kommt es an“, verrät sie und nickt bekräftigend. Erst wenn der Gast zufrieden ist, sieht Saraiva ihre Auf-gabe erfüllt, und dafür nimmt sie auch gern konstruktive Kritik entgegen. „Auch wenn er einmal nicht zufrieden sein sollte, muss er sich ernst genommen fühlen.“

Mit ihrer ehrlichen Herzlichkeit bildet sie ein perfek-tes Team mit dem begeisterten Küchenchef. „Gemein-sam haben wir schon viele Ideen entwickelt, von denen sich die Gäste überraschen lassen können“, sagt Saraiva lachend. Ebenso wie Schäfer ist auch sie leidenschaft-liche Motorradfahrerin – so bekommt sie den Kopf frei für neue Ideen. Ihre beiden Töchter sind schon fast er-wachsen – die eine in der Ausbildung, die andere geht noch zur Schule. Bei so viel Gleichklang steht einem har-monischen Empfang im neuen Business Club Restaurant nichts mehr im Wege. (cr) —

Als Albrecht Schäfer mit vierzehn Jahren seine Ausbil-dung zum Koch begann, ahnte er noch nicht, dass ihn sein Beruf bald um die halbe Welt führen würde. Vom Hoch-sauerland ging es zunächst nach Düsseldorf ins InterCon-tinental und von dort quer durch Europa bis nach St. Pe-tersburg und schließlich sogar nach Rio de Janeiro.

Hamburg war für Schäfer dabei immer erste Wahl. „Eine Stadt am Wasser musste es sein“, stellt der gebür-tige Sauerländer fest. „Denn die großen Märkte dieser Welt liegen am Wasser.“ Somit ist es nicht verwunder-lich, dass sich Schäfer bei der Auswahl der Gerichte von Weltmärkten wie New York, Dubai und Tokio inspirieren lässt. Es werden also Meeresfrüchte auf der Karte zu fin-den sein, ebenso wie der New Yorker Klassiker Brownies oder die süße Spezialität Baklava aus dem Nahen Osten als Dessert zum bitteren Mokka. „Wir erfinden das Rad nicht neu“, verrät Schäfer, der seit Juli 2009 Küchenchef im Business Club Hamburg ist, „aber das Bekannte kann trotzdem überraschen, zum Beispiel mit einer ganz neuen Weise des Anrichtens.“ Denn neben den neu interpretier-

ten Speisen aus aller Welt bietet Schäfer auch eine typisch hanseatische Küche klassischer Kleinigkeiten, wie Sauer-fleisch mit Bratkartoffeln oder auch Labskaus. Private oder geschäftliche Veranstaltungen finden daher sowohl einen opulenten als auch einen gemütlichen Rahmen im neuen Restaurant, dessen Möbel, Geschirr, Besteck, Gläser und Dekorationen Albrecht Schäfer zusammen mit seinem Team mit viel Liebe zum Detail ausgesucht hat.

Der Vater zweier erwachsener Söhne liegt mit seinen Kalkulationen, Rezepturen und Einkaufslisten immer gut in der Zeit. „Das liegt mir wohl im Blut“, ist Schäfer über-zeugt. „In meiner Freizeit fahre ich schließlich gern Motor-rad. Doch dabei geht es weniger ums Tempo. Ich nutze die Fahrten, um abzuschalten und neue Inspirationen zu sammeln.“ Seine Leidenschaft fürs Kochen begleitet Alb-recht Schäfer auch zu Hause. „Am liebsten stehe ich vor ei-nem fast leeren Kühlschrank und zaubere dann ein 3-Gän-ge-Menü“, sagt er lachend und verrät schnell noch eine weitere Leidenschaft: „Das Einkochen von Marmeladen ist mein heimliches Hobby.“ (cr) —

Mit Bekanntem überraschenAlbrecht Schäfer serviert im neuen Club-Restaurant frische Küche in exquisiter Qualität

Von Herzen GastgeberinSanja Saraiva verwöhnt ihre Gäste mit viel Liebe zum Detail

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Netzwerker im EinsatzDer Business Club Hamburg stellt sich vor

Mitgliedermanagement

Peer-Arne Böttcher (01)Als Hauptgesellschafter und Geschäftsführer lebt er das Motto des Clubs: Geschäfte werden zwischen Menschen gemacht.

Norbert Wüpper (02)Der promovierte Soziologe beschäftigt sich seit langem mit dem professionellen Kontakt- und Beziehungsmanagement.

Andrea Kröger (03)Als überzeugte Netzwerkerin bringt Andrea Kröger Menschen mit Herz und Verstand zusammen.

Ulrike Kleinschnittger (04)Sie optimiert die Prozesse hinter den Kulissen und sichert die wirtschaftlichen Abläufe zwischen Club und Mitgliedern ab.

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Administration

Nadine Lange (09)Als Assistentin des Geschäftsführers hält Nadine Lange die orga-nisatorischen Fäden des Büros in der Hand.

Dagmar Wehrmeyer (10)Sie unterstützt die administrativen Abläufe im Hintergrund und hilft mit ihrem organisatorischen Geschick aus.

Birgit Kaut (11)Wenn Sie Ihr Unternehmen in „club!“ präsentieren wollen, ist Bir-git Kaut als selbständige Mediaberaterin Ihre Ansprechpartnerin.

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Veranstaltungsmanagement

Susanne Wussack (05)Neben dem Veranstaltungsprogramm verantwortet Susanne Wussack inzwischen auch die eigene Gastronomie des Clubs.

Angela Riedel (06)Sie planen eine Veranstaltung im Club? Angela Riedel ist Ihre Ansprechpartnerin für einen erfolgreichen Ablauf.

Eric Böttcher (07)Obwohl ausgebilder Veranstaltungskaufmann, kümmert sich Eric Böttcher um die vielen Projekte rund um den Aufbau des Clubs.

Michaela Barfels (08)In kurzer Zeit hat sich Michaela Barfels zu einer verlässlichen Stüt-ze für die umfangreichen Veranstaltungsaktivitäten entwickelt.

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Gastronomie

Albrecht Schäfer (12)Als international erfahrener Küchenmeister möchte Sie Albrecht Schäfer gastronomisch überraschen.

Aron Valitta (13)Der begeisterte Koch bildet gemeinsam mit Albrecht Schäfer unser Duo an den Herdplatten der Küche.

Sanja Saraiva (14)Sanja Saraiva ist Ihre Gastgeberin im Club und kümmert sich als Restaurantleiterin um Ihr leibliches Wohl.

Inka Schnoor (15)Einst als Jahrgangsbeste Köchin ausgezeichnet, ist Inka Schnoor als stellvertretende Restaurantleiterin für Sie vor Ort.

Fabien Leroy (16)Als Bankett Manager kümmert sich Fabien Leroy um die optimale Verbindung zwischen Gastronomie und Veranstaltungsablauf.

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„Das Außerordentliche …... geschieht nicht auf glattem, gewöhnlichem Wege.“ Die Baustelle an der Elbchaussee 43 hat diese Lebensweisheit von Johann Wolfgang von Goethe kraftvoll unterstrichen. Doch am Ende steht ein eindrucksvolles Ergebnis – und die Freude, dass der Business Club Hamburg ein neues Zuhause gefunden hat.

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Die auf dem Bild noch verschlossenen Türen an der Elbchaussee haben sich inzwischen geöffnet: In diesen Tagen zieht der Business Club Hamburg in die Plangesche Villa ein. Nach intensiver Bauphase ist das denkmalgeschützte Gebäu-de vollständig saniert. Mit 1.200 Quadratmetern Fläche sowie einer eigenen, insgesamt 41 Stellplätze umfassenden Tiefgarage sind die Voraussetzungen für die weitere Entwicklung des Clubs hervorragend. „Ein Traum ist in Erfüllung gegangen“, strahlt Peer-Arne Böttcher, Geschäftsführer des Clubs.

Aktuelle Bilder und Eindrücke finden Sie im Internet unter www.bch.de.

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Einblick

Dialog der Düfte im DunkelnDer Geruchssinn stand bei der Veranstaltung „Der Parfümeur – Künstler im Verborgenen“ am 24. September im Mittel-punkt. Und der Ort sorgte dafür, dass die Gäste keine Ablenkung durch visuelle Reize erfuhren. Denn der „Dialog im Dunkeln“ in der Hamburger Speicherstadt bot den perfekten Rahmen für eine Reise in die Welt olfaktorischer Sinnlich-keit. Clubmitglied Thorsten Biehl, seines Zeichens Duft-Galerist und Inhaber des Unternehmens „biehl.parfumkunst-werke“, gewährte an diesem Abend einen eindrucksvollen Exkurs in die Geheimnisse der Parfumherstellung. Und der Mann weiß, wovon er spricht. Nach jahrzehntelanger Tätigkeit bei einem der weltweit führenden Dufthersteller im Bereich Entwicklung und Marketing ist er seit drei Jahren selbst am internationalen Markt vertreten – mit 14 exklusiven Duftwässerchen, kreiert von sieben der besten Parfümeure und nur in ausgewählten Parfümerien erhältlich.

Für Biehl ist ein Parfum Ausdruck der Persönlichkeit eines Menschen. Die Individualität des Duftes steht für ihn an erster Stelle. Damit auch seine Gäste an diesem Abend die individuellen Bestandteile Biehlscher Duftkreationen erschnuppern konnten, fand die Duftausstellung in einer „black box“ statt. Geführt von zwei blinden Guides begaben sich die Teilnehmer in Gruppen von vier bis fünf Personen in einen völlig dunklen Raum. Nur noch die Stimmen der anderen und der eigene Tast- und Geruchssinn halfen bei der Orientierung. Hier decodierte Biehl seine Kompositionen in ihre wesentlichen Bestandteile. Die „Club-Schnüffler“ erlebten auf diese Weise Komponenten wie Bergamotte, Jasmin oder Moschus in ungeahnter Inten-sität. Sie erfuhren viel über den Prozess der Parfumentwicklung und darüber, wie man sich einem Duft annähert. Vergessen Sie die Test-Papierstreifen beim Parfümeriebesuch! Stattdessen sollte man das Parfum in die Luft sprühen, den Arm durch die Duftwolke schwenken und dem Wässerchen Zeit geben, sich darauf niederzulassen. Erst dann habe man den richtigen Eindruck von einem Duft, so der Experte. Erfüllt von neuen Erkenntnissen endete der Abend für die begeisterten Teilneh-mer in der Bar der Dialog-Räume mit einem köstlichen orientalischen Buffet – einem Fest für alle Sinne. (ps) — Fo

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Ausblick

Wie uns mediale Seichtgebiete in die Dürre führenTabus, Höflichkeit und Zurückhaltung galten gestern. Heute steht die Offenbarung über nahezu allen Werten. Es scheint, als lechze die Welt nach Pöbeleien, geschmacklosen Details aus dem Intimleben und Lebenshilfe nach Doku-Soap-Manier. Bestseller-Autor Michael Jürgs („Wie geht‘s, Deutschland“) geht diesem gesellschaftlichen Offenbarungseid mit seinem aktuellen Buch „Seichtgebiete“ auf den Grund. Am 25. November kommt der ehemalige Chefredakteur von

„Stern“ und „Tempo“ zur Lesung in die neuen Räumlichkeiten des Business Clubs an der Elbchaussee 43.Der Journalist weist nach, wie uns Fernsehen, Internet und Printmedien täglich verdummen – mit fatalen Folgen.

Wo kein Tabu mehr gilt, prägen falsche Vorbilder das gesellschaftliche Verhalten, etwa in der Schule oder im zwi-schenmenschlichen Umgang. Überall breiten sich die Seichtgebiete aus: ob falsche Betroffenheit in Talkshows und Daily Soaps oder die prolligen Vorbilder wie Mario Barth und Dieter Bohlen, sei es die Supernanny, die anstelle der Eltern die Erziehungsarbeit leistet, oder die vom Feuilleton zu Ikonen der Subkultur stilisierten Bestsellerautoren wie Charlotte Roche und Bushido. Michael Jürgs prangert in seiner kritisch-sarkastischen Bestandsaufnahme jene an, die zynisch und schamlos mit der Volksverdummung Geld verdienen. Doch er belässt es nicht dabei, den Finger in die Wunde zu legen, sondern zeigt auf, wie man den Seichtgebieten wieder zu Tiefgang verhelfen kann.

Die Lesung beginnt um 19 Uhr und findet zugunsten des Vereins „Dunkelziffer“ statt, der sich dem Kampf ge-gen sexuellen Missbrauch von Kindern widmet. Die Hälfte des Kostenbeitrags von 20 Euro kommt der schulischen Präventionsarbeit des Vereins zugute. Jürgs’ Engagement für den Verein resultiert aus dem stern-Report „Kinder-schänder in Deutschland“, der im November 1989 unter seiner Verantwortung erschien. Über ein Jahr lang hatten stern-Reporter Klaus Meyer-Andersen, Gründer von „Dunkelziffer“, und eine Kollegin die Machenschaften skrupel-loser Pädo krimineller recherchiert. (ps) —Fo

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die Meysel

Inge, die Unvergleichliche?

Unverwechselbar ist die Schauspielerin, weil sie in ihrem viel-

schichtigen Rollenspiel die ungeheuer schwierige Gratwande-

rung schaffte, immer eindeutig als „die Meysel“ wahrgenom-

men zu werden.

Einmalig ist ihre legendär lange und erfolgreiche Bühnen- und

TV-Präsenz. Infolge der überzeugenden Darstellkunst ihrer Fi-

guren gelang es der Künstlerin, die Kultur der deutschen Nach-

kriegszeit bis heute mitzuprägen.

Imponierend ist Inge Meysels persönliche Entwicklung von

der einst gespielten Rolle einer Fürsorglichen hin zur tatkräftig

Unterstützenden karitativer Organisationen und Projekte – mit

nachhaltigem Effekt, denn mittlerweile gilt ihr Name als Syno-

nym für soziales Engagement.

Außergewöhnlich ist ihr Werdegang vor dem Hintergrund ih-

rer traumatischen Erfahrungen im Nationalsozialismus. Sie führ-

ten bei der rebellischen Inge zu einer lebenslang praktizierten

Furchtlosigkeit vor unbequemen Themen und einer ausgepräg-

ten Lust an Tabubrüchen.

Meisterhaft ist Inge Meysels gelungener Spagat, als „Mutter der

Nation“ gekürt zu werden, darin mit Erfolg ein überholtes Mut-

terklischee zu präsentieren und gleichzeitig privat und im Beruf

ein weiblich selbstbestimmtes Leben zu führen.

Unverkennbar sind ihr Charisma und ihr divenhaftes, zuweilen

garstiges Benehmen.

Bewundernswert ist die meyselsche Energie und Selbstdiszi-

plin, die der unverbesserlichen Glücklichdenkerin ein erfülltes

Arbeitsleben bis ins hohe Alter ermöglichten.

So unterschiedlich und widersprüchlich die Facetten der Meysel

auch sind – allesamt skizzieren Inge, die Unvergleichliche.

die Meysel

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Von Barkassenfahrten bis zu Geisterfahrern in der Politik

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Swimming Open ClubIn den Genuss eines spätsommerlichen Törns durch den abendlich beleuchte-ten Hafen kamen die Gäste des „Open Club“ am 1. Oktober. Auf dem modernen Fahrgastschiff „MS Hafen Hamburg“ ging es vorbei an Fischmarkt, Airbus und den großen Containerterminals gen Blankene-se. Hubert Neubacher, Clubmitglied und Geschäftsführer von Barkassen-Meyer, hatte an Bord eingeladen. Ein besonderer Blickfang auf der Reise war die Plange-sche Villa, die immer wieder gut sichtbar über dem Kaispeicher D auftauchte. Damals noch eingerüstet und mit einem mächtigen Baukran für die Tiefgarage vor der Tür, erstrahlt sie jetzt in neuem Glanz.

01 Hubert Neubacher (Barkassen- Meyer) und Peer-Arne Böttcher

02 Sanja Saraiva umringt von Artur Kraft und Erik Oppel (Angermann Real Estate Advisory) sowie Norbert Wiwianka (Barkassen-Meyer)

03 Jörg Maier (M- Promotions) und Jörg Tamke (Tamke Dialog-marketing)

04 Andreas Quast (Dr. Eschbach & Partner) und Björn Brehmer

05 Bianca Pegoretti (Valora Retail) und Corinna Berghoff (anna wand)

06 Sven Sönnichsen und Peggy Rasch (Continentale Versicherung)

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Während im Hintergrund der Umzug des Business Club Hamburg mit Hochtouren vorbereitet wurde, sorgten viele außergewöhnliche Veranstaltungsorte für Abwechslung in den Sommermonaten.

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„Open Club“ in der MilchstraßeClubmitglied Lars Axendorf, bis Ende 2007 Inhaber des ältesten deutschen Auktionshauses Schopmann, versteigerte den Nachlass der Film- und Fernseh-schauspielerin Inge Meysel. Nach dem Verkauf seines Unternehmens suchte er eine neue Herausforderung, die er in der Geschäftsidee des Café & Shop „das Mey-sel“ fand. 80 Clubmitglieder und Gäste folgten seiner Einladung und genossen mit ihm noch vor der offiziellen Eröffnung in der Milchstraße einen wunderschönen Sommerabend.

01 Café und Shop dasMeysel02 Ilona Kroll (FCm Travel Solutions)

und Dr. Joachim Schmitz03 Lars Axendorf (Geschäftsführer

dasMeysel)04 Ilona Mothes (KG Zimnoch) und

Bernd Mothes (Marketing Manager STARCAR Autovermietung)

05 Gut aufgenommen: H.-J. Kuc mit seiner Frau Jutta Liedemit (Ton-ingenieurin beim NDR)

06 Rüdiger Kruse (CDU, Mitglied der Hamburger Bürgerschaft und Mit-glied des Deutschen Bundestages) mit Anja Lottmann

07 Stefan Behrens (Wasserzentrale) und Armin Brüske (Siemens Enter-prise Communications)

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Wir GeisterfahrerZehn Tage nach der Bundestagswahl sprach Utz Claassen, zuletzt Vorstands-vorsitzender des Energieversorgers EnBW, in den Hamburger Kammerspielen über sein neues Buch „Wir Geisterfahrer“ (Murmann Verlag) und die Lehren aus der Wirtschaftskrise. In seiner dichten und faktenreiche Analyse der aktuellen Situati-on trat die Sicht eines gesellschaftlich und politisch engagierten Wirtschaftsführers zutage. Ein eindrucksvoller Abend!

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01 Peer-Arne Böttcher im Gespräch mit Utz Claassen

02 Olaf Erichsen (SPICE Technologies) und Dr. Lutz Plate (Dermatologie in Eppendorf)

03 Broer Broers (Großstadt-Mission) 04 Klaas Jarchow (Murmann Verlag),

Utz Claassen und Peer-Arne Böttcher05 Dr. Kay Oelschlägel (Luther Rechts-

anwaltsgesellschaft), Alexander Maria Fassbender (Veranstalter) und Lars Meyer (Hans E. H. Puhst Grundstücksverwaltung)

06 Helene Claus-Silinger (Train & Coach) und Lore Gellersen (Lore Gellersen Innenarchitektur)

07 Dr. Lutz Plate (Dermatologie in Eppendorf) und Utz Claassen

club! ~ 03 / 09 Look & Feel 17

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Eine nachhaltige Unternehmenszukunft ist elemen-tarer Bestandteil des unternehmerischen Handelns. Früh zeitige Planung im Dialog mit erfahrenen Beratern schafft die entscheidenden Impulse für Generations -wechsel oder Unternehmensnachfolge.

Alle Aspekte, die für Übergeber und Über nehmer von zentraler Bedeutung sind, spielen dabei eine entscheidende Rolle. Nicht zu vergessen die steuerschonende Vermögens übergabe mit exakter Erbschaftssteuer- und Ertragssteuer planung.

„Was war, beeinflusst maßgeblich das, was folgt."

Heinrich Kottik

ENTSCHEIDUNGSSICHERHEIT DURCH

KOMPETENTE NACHFOLGER.

Göttingen: Kleines Feld 7 · 37130 Gleichen – Klein LengdenFon: 05508 / 97 66 - 0 · Fax: 05508 / 97 66 60 · E-Mail: [email protected] · www.rup.de

Hamburg: Oberbaumbrücke 1 (Deichtorcenter) · 20457 HamburgFon: 040 / 300 61 88 - 400 · Fax: 040 / 300 61 88 - 64 · E-Mail: [email protected] · www.rup.de

Heinrich KottikDipl.-Finanzwirt (FH)

und Steuerberater

Christiane LudwigDiplom-Betriebswirtin (BA)

und Steuerberaterin

Unternehmensnachfolge

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Gastronomie und Event – Daten und Fakten

Hotels Betriebe: 288Betten: 144.000Gäste: 3,9 Millionen (davon 19 % aus dem Ausland)Übernachtungen: 7,2 MillionenBettenbelegung: 54 %

Ausbildungsplätze in der Gastronomie (1995 und 2008)Köche: 320 / 686Restaurantfachleute: 173 / 247Hotelfachleute: 602 / 861Fachkräfte für Systemgastronomie: 0 / 236

Bier* Braustätten: 17 (- 22 %)Bierausstoß: 3.048.000 hl (- 37 %)Alkoholfreies Bier und Malztrunk: 479.112 hl (+ 70 %)

Kaffee** Espresso und Caffè Crema: + 20 %Espressoproduktion in Deutschland: 26.000 TonnenPad- und Kapselsysteme: + 24 %

Saft (Fruchtsaft, -nektar und stille Fruchtsaftgetränke) Bundesweit Beschäftigte ca.: 7.500 (+ 7 %)Verarbeitete Früchte pro Jahr ca.: 800.000 TonnenBranchenumsatz gesamt: 4,1 Mrd. Euro (+ 5 %)Verarbeitete Früchte pro Jahr ca.: 800.000 TonnenJährlicher Saftkonsum pro Kopf: 37,4 Liter

* Zahlen für 2007, Vergleichszahlen beziehen sich auf das Jahr 1995, Zahlen liegen nur für Hamburg und Schleswig-Holstein vor.** Kaffeeverband, nationale Zahlen für 2008*** bundesweite Zahlen für 2008, Vergleichszahlen beziehen sich auf das Jahr 2007

Quellen: DEHOGA Hamburg, Deutscher Kaffeeverband e.V., Sozietät Norddeutscher Brauereiverbände e.V, Verband der deutschen Fruchtsaft-Industrie e.V.

Die Deutschen schauen anderen via Fernsehen oder als Studio-Gäste gern beim Kochen zu. Doch heißt dies auch, dass mehr selbst gekocht wird? Denn noch immer wird das Essengehen regelrecht zelebriert. Und auch der Status des Kochs ist gesellschaftlich ein anderer geworden, hat in den vergangenen Jahren dank TV-Formaten wie Kochdu-ellen, Promi-Dinnern oder Restauranttests enorm zugenommen. Kaum verwunderlich also, dass heute prominente Köche in Klatschblättern ebenso präsent sind wie Angelina Jolie, Brad Pitt oder Oliver Kahn. Und so erfreut sich der Beruf des Kochs seit einiger Zeit wieder großer Beliebtheit, was die Anzahl der Ausbildungsplätze für Köche in Hamburg, die sich von 1995 bis 2008 mehr als verdoppelt hat, dokumentiert. Auch die Zahl der Gäste in den Hotels verdoppelte sich: von 1988 bis heute auf 3,9 Millionen Menschen. Dabei stieg die Zahl der Häuser lediglich von 275 auf 288. Doch die Bettenzahl sprang im gleichen Zeitraum von 19.947 auf 37.648. Ein Indiz für den Trend zu immer größeren Hotels. Und von wegen Deutschland – ein Bierland. Wir Hamburger, aber auch die übrigen Menschen in der Bundesrepublik, trinken immer weniger Gerstensaft. Im vergangenen Jahr waren es 111,1 Liter pro Kopf, 16,4 Liter weniger als vor zehn Jahren. Dafür sind wir nun aufgeweckter, denn beim Kaffeegenuss legten wir zu (148 Liter pro Kopf) – Latte Macchiato und Kaffee-Pads sei Dank. (dk) —

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Page 18: Club 03/2009

Die Welt derGastronomie Ob Sternekoch, Betriebskantine oder Krankenhaus- versorgung – die schwierigen Rahmenbedingungen der Branche stellen alle vor tägliche Herausforderungen

Text Kathy Welcker Foto Nicola Rübenberg

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Kaum eine andere Branche ist von so vielen äußeren Fak-toren beeinflusst wie die Gastronomie. Lange bevor sich in Deutschland die Krise abzeichnete, hatten die Gast-wirte bereits an vielen Fronten zu kämpfen und durften die Wirtschaftlichkeit ihrer Unternehmen dabei nicht aus den Augen verlieren. Die oft unberechenbare Wetterla-ge macht das Saisongeschäft, vor allem im Frühjahr und Sommer, wenig verlässlich, hinzu kommen die erhöhte Mehrwertsteuer, das Rauchverbot, gestiegene Waren-preise und die krisenbedingte Konsumzurückhaltung. Umsatzeinbußen haben zur Folge, dass notwendige In-vestitionen nur spärlich getätigt werden können, eine Anhebung der Preise ist schwierig, da insbesondere die Gastronomie seit der Euroumstellung unter einer Preis-beobachtung von Konsumenten und Medien steht. In Re-staurants stehen notwendige Personal- und Kostenein-sparungen anspruchsvollen, aber auch preisbewussten Gästen gegenüber, während in Großküchen vor allem Lo-gistik, Qualitätssicherung und eine zeitnahe Essensaus-gabe zu den täglichen Herausforderungen zählen.

Grundsätzlich gilt für die gesamte Branche, dass das Geschäft mit dem Genuss fortwährende Höchstleistun-gen abverlangt und keine Fehler verzeiht. club! hat drei ganz unterschiedliche Unternehmen besucht und gefragt, mit welchen gastronomischen Anforderungen sie sich ex-plizit konfrontiert sehen.

Das Louis C. Jacob – hanseatische Gastlichkeit auf höchstem Niveau

Sternekoch Thomas Martin über die täglichen Abläufe in einem Spitzenrestaurant

Betritt man das Louis C. Jacob an der Elbchausse taucht man ein in die besonders warme und elegante Atmo-sphäre, die das gesamte Hotel vermittelt. Das behag-lich gediegene Ambiente lädt zum Verweilen ein, ohne dabei steif zu wirken. Denn das Fünf-Sterne-Haus blickt auf eine über 200 Jahre währende Tradition zurück, der man sich auch heute noch verbunden fühlt, versichert Thomas Martin, Küchenchef im Louis C. Jacob. Seit 1996 trägt er die Verantwortung für das gastronomische Wohl der Gäste und kreiert mit seinem Team von 40 Mitarbei-tern eine klassisch-französische Küche, der er mittels mo-dernster Technik und regionalen Produkten stets neue Interpretationen und Impulse zu geben weiß. Gut 80 Prozent der verwendeten Lebensmittel stammen aus der Metropolregion Hamburg.

Überhaupt legt der Sternekoch größten Wert auf die Qualität seiner Waren. „Bei mir ist das Produkt Chef auf dem Teller, alles andere hat sich dem unterzuordnen“, erläutert Martin. Für unnötigen Schischi hat der Chef de Cuisine, der seine Ausbildung bei den ganz Großen sei-ner Branche absolviert hat, wenig übrig. „Unsere Küche ist unprätentiös und selbstbewusst, ehrlich und hanse-atisch wie unser gesamtes Haus.“ Und so sieht Martin eine große Herausforderung darin, seine Küche stetig weiterzuentwickeln, ohne die für das Louis C. Jacob ty-pisch hanseatische Gastlichkeit und die traditionellen

Werte aus den Augen zu verlieren. Um das zu erreichen, setzt er vor allem auf den ständigen Austausch mit sei-nen Jungköchen. In enger Zusammenarbeit lässt sich der Chef de Cuisine gerne von seinem Team inspirieren. So entstehen fast täglich neue Gerichte, von denen die Bes-ten dann auf die Speisekarte übernommen werden. „Ein Restaurant muss mit der Zeit gehen, ohne sich selbst zu verlieren. Deshalb ist es mir auch wichtig, Köche anderer Nationen in meinem Team zu haben. So entstehen tradi-tionelle Gerichte, die wir neu interpretieren, ohne ihnen ihre Identität zu nehmen“, so der Sternekoch.

Täglich auf gleichbleibend hohem Niveau zu kochen, sieht der gebürtige Mannheimer als beruflich größten Ansporn. Persönlich bleibt dies allerdings das frühe Auf-stehen nach langen Nächten in der Küche. „Der Druck in einem Luxusrestaurant ist groß, denn die Gäste erwarten zu Recht höchste Qualität“, so der Ausnahmekoch.

„cook & serve“ – das Küchen-Motto des Marienkrankenhauses

Gastronomische Meisterleistung: 2.400 Verpflegungseinheiten am Tag bei höchster Qualität

Über 65.000 Patienten im Jahr. Schon beim Betreten der Küchen des Krankenhauses erhält man eine erste Vorstel-lung, welche Logistik hier vonnöten ist. Bereits am frühen Nachmittag beginnt Jens Hinz, Leiter Wirtschaftsbereich und verantwortlich für die gesamte gastronomische Ver-sorgung des Marienkrankenhauses, mit den Vorberei-tungen für das Abendessen. Doch Hinz’ Aufgaben um-fassen weit mehr als nur das leibliche Wohl der Patienten. Denn er und sein Team versorgen auch die Cafeteria der 1.400 Krankenhausmitarbeiter, die Konferenzräume, die zugehörige Kita sowie die auf dem Gelände ansässigen Tageskliniken. Selbst die Blutspender bekommen ihre kleine Stärkung aus der hauseigenen Gastronomie. Da-rüber hinaus finden im Marienkrankenhaus fast täglich Empfänge, Einweihungen, Jubiläen oder Sitzungen mit externen Gästen statt, die ein Catering auf höchstem gastronomischem Niveau, jenseits des täglichen Kanti-nenessens, erfordern. Eine Mammutaufgabe, die, wie Jens Hinz erklärt, nur dank exakter Planung und klar de-finierter Zeitabläufe zu bewältigen ist. Zum Glück wissen alle seine 46 professionellen Mitarbeiter genau, was zu tun ist. Und so sitzt hier jeder Handgriff.

Vor einigen Jahren gab es aus wirtschaftlichen Grün-den die Überlegung, die Verpflegung des Krankenhauses einem externen Caterer zu übertragen. Doch das Angebot von Hinz und seinem Team konnte letzten Endes, bei glei-chem Kostenumfang, aber deutlich besserer Qualität im Vergleich mit den Konkurrenten, überzeugen. „Behält man die Küche im Haus, ist man deutlich näher am Patienten, er-klärt Hinz seinen Vorteil, „so können wir individuell auf die vielen unterschiedlichen Bedürfnisse jedes einzelnen ein-gehen.“ Denn neben rein medizinischen Anforderungen kommen persönliche Vorlieben, religiöse Aspekte oder auch medizinische Gründe, wie beispielsweise allergiebe-dingte Unverträglichkeiten, hinzu. Doch bei rund 520 Pa-

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tienten und drei Mahlzeiten pro Tag stellt sich die Frage, wie das überhaupt realisierbar ist? Im ersten Schritt legt ein Arzt die Kostform jedes Patienten fest, eine Menüassisten-tin fragt im Anschluss die individuellen Speisewünsche ab. Jeder Patient kann sich im Rahmen seiner medizinisch vor-gegebenen Ernährung individuell aus allen Menüs seine bevorzugten Speisen zusammenstellen. „Seltene Allergien haben schon mal zur Folge, dass einer meiner Mitarbeiter schnell ins Reformhaus flitzt, um eine fehlende Zutat zu be-sorgen“, so Jens Hinz schmunzelnd. Denn das Wohl der Pa-tienten liegt dem Küchenmeister und Betriebswirt beson-ders am Herzen, das spürt man deutlich. „Wir haben hier mit kranken und geschwächten Menschen zu tun. Deshalb kochen wir alles selber und greifen nur sehr selten auf Tief-kühlkost zurück.“ Ein weiterer Grund, weshalb schon beim Einkauf der Waren auf höchste Qualität geachtet wird. Aus-schließlich zertifizierte Anbieter beliefern Hinz’ Großküche. Selbstverständlich werden die marktfrischen Lebensmittel sofort am gleichen Tag verarbeitet.

Nicht ohne Grund lautet deshalb das Credo der Groß-küche: „cook & serve“. Was bedeutet, dass das Essen schnellstmöglich und bei optimaler Ausgabetemperatur beim Patienten ankommen muss. Dafür werden speziel-le Servierwagen verwendet, die alles optimal temperiert halten. Kurze Garzeiten, eine schnelle Chargenverteilung und der direkte Weg zum Patienten garantieren nicht nur gesunde, sondern auch schmackhafte Kost. Und so stellt man sich der Kritik der Patienten im Marienkrankenhaus gern. Mittels „Bitte stören“-Karten hinterfragt der en-gagierte Leiter des Wirtschaftsbereichs regelmäßig die Zufriedenheit seiner „Gäste“. Verbesserungsvorschläge werden jederzeit gerne angenommen. „Die Resonanz auf unsere Versorgung fällt in den meisten Fällen äußerst positiv aus. Kommt es doch mal zu Kritik, dann eher weil durch Fehler im Menüsystem mal ein falsches Essen aus-geliefert wurde“, erläutert Hinz. Und so sieht er in der Zusammenarbeit der einzelnen Schnittstellen einen der entscheidenden Faktoren. Küche, Transport und Pflege-personal müssen eng zusammenarbeiten, um dem Pati-enten frisch zubereitete Mahlzeiten servieren zu können. Dennoch ist die größte gastronomische Herausforderung im Marienkrankenhaus der Speiseplan. „Zu uns kommen die Menschen ja nicht sporadisch wie in ein Restaurant. Sie nehmen, teils auch über längere Zeiträume, drei Mahl-zeiten bei uns ein. Da ist Abwechslung und Vielfalt enorm wichtig. Außerdem würde ich keinem unserer Patienten etwas anbieten, was ich nicht selber würde essen wollen“, stellt Hinz fest und man merkt, der Gastronomieprofi ist mit ganzem Herzen bei der Sache.

Qualität und Abwechslung – so gut kann Kantinenessen sein

In der Finanzbehörde stehen Feinschmecker Schlange

Als vor siebzehn Jahren Luzian Graun die Kantine der Fi-nanzbehörde in Hamburg übernahm, gingen dort täglich höchstens 100 Essen über den Tresen. Daraus wurden unter der Leitung des gebürtigen Danzigers im Laufe der

Zeit bis zu 700 Mahlzeiten pro Tag. Eine beachtliche Stei-gerung. Sechs bis sieben verschiedene Gerichte bietet Graun mit seinem sechsköpfigen Team täglich an, aber es können auch mal mehr sein. „Als mein Küchenchef und ich hier angefangen haben, haben wir richtig losgelegt. Hier wurde tranchiert, filiert, bis zum Showkochen haben wir alles gemacht“, erzählt Luzian Graun. Ein Aufwand, der sich gelohnt hat, denn ein Geheimtipp ist seine Kan-tine schon lange nicht mehr. Aus zahlreichen umliegen-den Büros und Behörden kommen Hungrige zu ihm und nehmen es in Kauf, auch mal Schlange stehen zu müssen, wenn wieder besondere Schmankerl auf der Karte stehen. Diese wird jede Woche geändert und Graun versichert, dass es in siebzehn Jahren nicht einmal ein und dieselbe Speisekarte gab. Einzig die besonders beliebten Gerichte werden regelmäßig angeboten. Dazu zählen Gyros, XXL-Schnitzel, halbe Hähnchen oder seine feine Currywurst. Besonders stolz ist Luzian Graun auf sein Bauernfrüh-stück. „Wir haben lange rumgetüftelt, um herauszufinden, wie wir das Gericht möglichst schnell zubereiten können. Erst, wenn die erste Bestellung eingeht, bereiten wir das Bauernfrühstück frisch und à la minute zu“, erzählt Graun. Überhaupt wird in der Kantine der Finanzbehörde, deren Inhaber Luzian Graun ist, fast alles selbst gemacht. Das ist eher ungewöhnlich.

So liest sich auch die Speisekarte wie das Menü eines gehobenen Restaurants: Fischfilet mediterran mit Dill-sauce, vegetarischer Kürbisauflauf mit roter Pfeffersauce oder Schweinebraten mit Zwiebelpüree. Gelegentlich bie-tet Graun seinen Gästen Sushi satt für 5,90 Euro und be-weist damit sein Marketingtalent. „Natürlich zahlen wir bei so einer Aktion auch mal drauf, da wir wirklich immer auf höchste Qualität achten. Aber so etwas spricht sich natür-lich rum“, erläutert Graun sein Konzept. Und das geht auf. So besuchte vor kurzem auch Sat.1-Gastroexperte Harry Schulz die Kantine und verlieh ihr seinen goldenen Stern. Neben einem Frühstück bietet die Kantine insbesonde-re ein aufwändiges Mittagsmenü an und wenn man hört, welche Mengen hier verarbeitet werden, bekommt man eine Vorstellung, wie groß die Schwierigkeit ist, stets alles selber zuzubereiten, anstatt Conveniance-Produkte zu ver-wenden. Etwa 1000 Kilo Kartoffeln werden hier beispiels-weise im Monat verarbeitet, 60 Kilo Gyros gehen an einem Tag weg oder 250 Schnitzel und 180 Bauernomelettes.

Langeweile mag Luzian Graun gar nicht. Ist es drau-ßen besonders heiß, kann es in der Kantine auch mal ru-higer zugehen, weil viele ihre Mittagspause an der Alster verbringen. Dann wird der Kantineninhaber unruhig. Er mag es, wenn es rund geht. Und Langweiliges gibt es auch auf seiner Speisekarte nicht. „Wir lassen uns ständig etwas Neues einfallen, probieren aus, wälzen Rezepte. Qualität und Abwechslung sind mir am wichtigsten, denn schließ-lich habe ich zu 80 Prozent Stammkunden“, so Graun. Er selber bezeichnet sich als Mädchen für alles. Der gelernte Koch steht gerne an den Töpfen, aber wenn Not am Mann ist, packt er überall mit an. Die Luft scheint bei Luzian Graun und seinem Küchenchef auch nach so vielen Jahren nicht mal ansatzweise raus zu sein. Mit Feuereifer sind er und seine Mitarbeiter täglich bei der Sache, ein eingespiel-tes Team. Das merkt man und das schmeckt man. —

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Zwischen Spezialitäten und Sparmaßnahmen Das Spannungsfeld beim Feiern und Genießen 2009

Die Krise ist in aller Munde – aber verdirbt sie uns auch den Appetit? Gibt man sich asketisch bei frugalem Mahl oder heißt es: „Feiern – jetzt erst recht!“? Denn gerade in Zeiten wie diesen, so suggeriert uns etwa die Fernsehwerbung, sollte man sich etwas Außergewöhnliches gönnen.

Im neuen Jahrtausend ist Essen nicht mehr nur Essen. Mehr denn je steht der soziale Aspekt im Vordergrund: der gemeinschaftliche Ereignis-Charakter, die Möglichkeit, sich persönlich auszudrücken. Dies rührt vor allem daher, dass unsere Lebensumstände, die Arbeitsbedingungen und Familiensituationen, zunehmend Halt, Beständigkeit und Gemeinschaft vermissen lassen. Von uns wird immer mehr Organisation und Flexibilität gefordert, und die Zeit ist ein sehr knappes Gut geworden. Dadurch entstand zum einen eine neue Sehnsucht nach anheimelnder Häus-lichkeit, vor allem in Gestalt des Kochens, zum anderen die Lust auf das besondere sinnliche Erlebnis. Etwa wenn wir uns von unserer wertvollen Zeit nehmen, um mit Freunden einen Abend im Restaurant zu verbringen. Im privaten wie im wirtschaftlichen Bereich kommt dabei der Inszenierung rund ums Essen und Trinken, dem Event-Charakter, eine steigende Bedeutung zu. Beide Bedürfnisse spiegeln sich auch in Dinner- und Kochshows jeglicher Art wider, die momentan geradezu inflationär über sämtliche Kanäle flimmern. Im Gegenzug zur Schnelllebigkeit und Massen-produktion unserer Gegenwart spielt der Wunsch nach natürlichen, ursprünglichen Genüssen eine große Rolle. Heimische Waren und regionale Spezialitäten sind wieder gefragt, wenn auch gerne nach modernen kulinarischen Gesichtspunkten abgewandelt und verfeinert. Man legt Wert auf Nachhaltigkeit in der Lebensmittelherstellung und Bio-Qualität. Aber darf das gerade heute auch etwas kosten? Und wie halten es speziell die Hamburger?

club! sprach mit zehn Mitgliedern aus der Gastrono-mie- und Eventbranche und fragte, inwiefern sich kuli-narische Vorlieben und optischer Anspruch der Kunden in Bezug auf Feiern und Genießen in den letzten Jahren verändert haben und welche Trends für die kommenden Monate und Jahre maßgeblich sein werden.

Lars Axendorf

Geschäftsführer dasMeyselDie unvergessliche, 2004 verstorbene Schauspielerin Inge Meysel ist nun wieder ganz neu und anders präsent: im Café & Shop „dasMeysel“ in der Milchstraße 23 (Ham-burg-Pöseldorf), einer kulturellen Begegnungsstätte zur Erinnerung an die großartige Darstellerin.

In erster Linie muss die Qualität der dargebotenen Spei-sen gegeben sein. In zweiter Linie ist die Vielfalt wichtig, denn weniger ist auch hier mehr. Das Auge isst ja be-kanntlich mit, deshalb bevorzugen meine Kunden und Gäste bei Empfängen vornehmlich hochwertiges Fin-gerfood. Dadurch ist eine größere Abwechslung in der Speisenlandschaft entstanden. Gerade die kleinen Porti-onen und das ansprechende Anrichtegeschirr nebst De-koration ermöglichen es dem eingesetzten Koch, beson-ders kreativ zu sein. Der gegebene Trend, auf saisonale und heimische Produkte zurückzugreifen, wird sich wei-ter verstärken. Dadurch rücken Werte wie Nachhaltigkeit und Regionalität wieder mehr in den Vordergrund. Dazu gehört natürlich auch die Auszeichnung als „Bio-Land-schaft“. Ferner heißt das Schlüsselwort „Vertrauen“, das Kunden dem Restaurant bei der Auswahl der (richtigen) Produkte entgegenbringen.

Dipl.-Betriebswirt Lars Axendorf, 40, Ham-burger Unternehmer und bis Ende 2007 Inhaber des ältesten deutschen Auktions-hauses Schopmann, versteigerte im Jahr 2004 den Nachlass von Inge Meysel. Nach dem Verkauf seines Unternehmens hatte er die Geschäftsidee des Café & Shop „dasMeysel“. Neben diesem Investment ist Axendorf als Makler für hochwertige Wohnimmobilien in Hamburg selbständig tätig und Clubmitglied seit Frühjahr 2009.

Im Internet: www.dasmeysel.de

Text Sabine Dissel Foto Michael Weber (Produkte von Haba)

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Andreas Drees

Managing Director von satis&fysatis&fy ist als einer der führenden europäischen Full-Service-Anbieter für Veranstaltungstechnik und Messebau auf die technische Planung und Umsetzung professioneller Events und Messen spezialisiert. Das Unternehmen betreut seit 15 Jahren nationale und internationale Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen.

In den letzten Jahren hat sich die Veranstaltungsbranche stark professionalisiert. Events sind heute eine wichti-ge Disziplin in der Marketing-Kommunikation, die von Unternehmen gezielt genutzt werden, um Image aufzu-bauen und Zielgruppen zu emotionalisieren. Auch eine stärkere Orientierung an Corporate-Identity-Richtlinien hat sich in den letzten Jahren gezeigt. Unternehmen konzentrieren sich mittlerweile auf das Wesentliche einer Veranstaltung. Also weg von der Schausteller-Mentalität der 90er Jahre, in denen das umfangreiche Programm vieler Events die Gäste überforderte. Wegen der aktuell angespannten Wirtschaftslage stößt die Eventbranche derzeit an die Grenzen ihrer verfügbaren Budgets. Wir sind aber überzeugt, dass sich die Branche bald erholt. Die Trends der Zukunft? Das Interesse an Produkten der Projektions- und Medientechnik wird steigen, Events werden interaktiver und nachhaltiger. Wichtig ist es, sich in diesem Fall auf einen Partner zu verlassen, der über die neuste High-End-Technik verfügt und die ganzheitli-che, umweltfreundliche Betrachtung des Events und da-mit das Budget nicht aus den Augen verliert.“

Andreas Drees, 47, studierte Vermes-sungswesen und ist seit 1984 im Event-management tätig, von 2004 bis 2007 als Geschäftsführer der satis &fy GmbH und seitdem als Managing Director der satis&fy AG Werne. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist seit drei Jahren Clubmitglied.

Im Internet: www.satis-fy.com

Ingo Grimm

Inhaber Weinhaus WehberG. H. Wehber & Co. besteht seit 1826 und ist somit Ham-burgs ältestes Weinkontor. Es führt exzellente Weine aus allen wichtigen Weinländern weltweit und rundet sein Sor-timent mit ausgesuchten Feinkostartikeln ab. Besondere Spezialität ist der in der Hansestadt gereifte Rotspon.

Für die kulinarischen Vorlieben und optischen Ansprü-che an die Event Location und/oder die Präsentation fin-det meines Erachtens eine deutliche Polarisierung der Märkte statt. Heute wird ein gelungenes Event – egal ob Business oder privat – daran gemessen, wie skurril die Location, wie phantasievoll sowohl das gewählte Thema, die authentische Aufbereitung und natürlich die dazu passenden Speisen und Getränke inszeniert werden, um schlussendlich einen erlebbaren und tatsächlich erlebten Spaß nachhaltig in den Emotionen und Köpfen der Gäste zu verankern. Auf den Punkt gebracht heißt das, dass die genussorientierten und -bewussten Menschen sehr wohl dem Überangebot an vermeintlichem Genuss abspre-chen und ihre erworbene Kompetenz in diesem Bereich nicht mehr in Frage stellen lassen, von keinem noch so gu-ten Blender. Der absolute Trend heißt: Einfache Dinge auf höchstem Niveau zu inszenieren, Professionalität ist das Schlagwort der Zukunft, mehr denn je. Und daran und nur noch daran wird sich Erfolg orientieren.

Ingo Grimm, 52, war zunächst in der Brauereibranche tätig, von 2002 bis 2006 als Direktor Vertrieb National Holsten Hamburg / Carlsberg, und ist seitdem selbständiger Weinkaufmann bei G. H. Wehber & Co. Er ist verheiratet und hat einen Sohn. Clubmitglied seit 2008.

Im Internet: www.weinhaus-wehber.de

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Moritz Carrière

Geschäftsführer der Carrière GmbHDie Carrière GmbH handelt mit Saft-Rohstoffen in sämtli-chen Formen: Fruchtsäfte, Direktsäfte, Konzentrate, Pürees, Aromen, etc. Das familiengeführte Unternehmen existiert seit August 2000 und gehört zu den größten Importeuren von Fairtrade-Säften und -Konzentraten in die EU.

In der Fruchtsaftbranche sehe ich das höchste Wachs-tumspotenzial im Bio-Bereich. Nach einer sehr starken Anfangsnachfrage verzeichnet der Bio-Markt nunmehr moderate Wachstumsraten. Gerade in Deutschland wird viel Wert auf Natürlichkeit gelegt. Die Bio-Zertifizierung der EU weist deutlich schärfere Regularien auf als dieje-nige der USA. Traditionell ist Deutschland ein Apfelland. Apfelsaft wird mit 11 Litern pro Kopf und Jahr am meisten konsumiert, gefolgt von Orangensaft mit 8 Litern. Mit ei-nem Jahresverbrauch von circa 40 Litern pro Kopf sind die Deutschen die Saft-Trinkweltmeister.

Eine markante Entwicklung der letzten Jahre stellte die Einführung der Smoothies auf dem Markt dar, ein Trend, der deutlich abgekühlt ist. Momentan sind bestimmte Szenegetränke, insbesondere Bio/Fairtrade-Limonaden (LEMONAID) gefragt. In Zukunft werden weitere Kombi-nationen von Bio/Fairtrade-Produkten den Markt erobern. Es ist die angenehmste Art, leckere und qualitativ hoch-wertige Getränke zu kaufen und dabei gleichzeitig die Menschen in den Ernteländern zu unterstützen.

Moritz Carrière, 39, ist Geschäftsführer der Carrière GmbH. Der gelernte Spe-ditionskaufmann, der bereits im Vorgän-gerunternehmen seines Vaters tätig war, ist verheiratet, hat ein Kind und ist seit Anfang 2009 Clubmitglied.

Im Internet: www.carriere.de

Felix Jaeger

Geschäftsführer Weinlounge HamburgDie Weinlounge Hamburg mit ihrem Domizil im Straßen-bahnring im Quartier Falkenried steht für mehr als 200qm Wein pur und gehört zu den modernsten Weinhandlungen der Stadt. Das mit viel Sachverstand und Liebe zu seinen Winzern ausgesuchte Sortiment aus der ganzen Welt bietet für Weinkäufer jeder Couleur den richtigen guten Tropfen.

Unser Business ist Wein. Deshalb sind Wein-Events eine Selbstverständlichkeit. Die Herausforderung, die sich stellt, ist es, diese so facettenreich wie möglich zu ge-stalten. Ein Grundsatz gilt dabei uneingeschränkt: der Käseigel hat ausgedient! Unsere Kunden sind kulinarisch interessiert, in vielen Fällen Genießer, und haben entspre-chende Ansprüche, die sie an uns stellen. Ergo sind Inno-vation und Individualität maßgebend für die Umsetzung unserer Veranstaltungen. Die Messlatte liegt dementspre-chend hoch und impliziert, dass sowohl der optische Ein-druck als auch der genießerische Aspekt stetig entwickelt werden müssen. Denn Stillstand bedeutet Rückschritt. Das optische Grundprinzip ist dabei von jeher gesetzt: anspruchsvolles Wohlfühlambiente mit stilvoller Dekorie-rung und Beleuchtung sowie hochwertige Verkostungsin-strumentarien. Der Gast erwartet vor allem in Bezug auf die thematische Umsetzung mehr und hier insbesondere hinsichtlich des kulinarischen Angebots und seiner Quali-tät. Aufbackbaguette vom Discounter ist definitiv ein „No go“, Catering unter Verwendung erstklassiger Zutaten wird dagegen geschätzt. In puncto Hochwertigkeit gilt dasselbe natürlich für den Wein, was mit Verlaub gesagt, bei uns selbstredend ist. Qualität und Exklusivität sind die Erfolgsfaktoren von morgen.

Felix Jaeger, 38, ist seit sieben Jahren im Weinhandel tätig und seit 2006 sowohl Clubmitglied als auch mit der Weinlounge Hamburg GmbH & Co. KG selbständig. Nebenbei ist der Diplom-Kaufmann Dozent an der Deutschen Wein- und Sommelierschule.

Im Internet: www.weinlounge.com

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Jürgen Tandetzki

Der KeksbäckerDer Keksbäcker in Hamburg hat sich als einziger Bäcke-reibetrieb in Norddeutschland auf die Herstellung von Feingebäck, rund 40 unterschiedliche Gebäcksorten, spe-zialisiert. Die hochwertigen Zutaten und die traditionelle Handwerkskunst werden bei großen Unternehmen ebenso geschätzt wie bei besonderen Anlässen aller Art oder an der heimischen Kaffeetafel.

Momentan sind bei den Kunden die alten Klassiker ge-fragt – jedoch mit Innovationen! Das heißt zum Beispiel, wir fertigen einen Butterteig nach überlieferten Rezepten an, kombinieren ihn aber mit Zimtblüte. Oder wir backen zarten Schokokeks nach Großmutters Rezeptbuch, aber abgeschmeckt mit Chili. Dies sind auch die Trends der nächsten Jahre: Besondere Gewürze und Ingredienzien neu zu entdecken und in der Benennung hervorzuheben.

Jürgen Tandetzki, 45, ist Bäcker- und Konditormeister und seit vier Jahren Clubmitglied. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter.

Im Internet: www.der-keksbaecker-hamburg.de

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Hermann Obrusnik

Geschäftsführer der SHOW Concept KGDie SHOW Concept KG ist eine Weiterentwicklung der be-reits 1990 gegründeten Robinson Show Concept GbR, die Kernkompetenz wird aus den historischen Feldern Touristik und Theater gebildet. Sie ist Vorreiter in fast allen „leben-digen Gestaltungselementen“ im Eventbereich (Walking Acts, Unternehmenstheater, integrative Medien) und inzwi-schen in der strategischen Beratung und der konzeptionel-len Entwicklung aller Formen des Livemarketings tätig.

Der Anspruch an die Gestaltung der Events ist immer ein Spiegelbild der gesellschaftlichen Trends und diese haben sich in den letzten Jahren enorm gewandelt. Mu-tig, modern, puristisch und möglichst übereinstimmend mit der „Corporate Identity“ sollte es bei den größeren Unternehmen bundesweit sein. Bereits vor „der Krise“ spürten wir eine Entdeckung der Einfachheit, eine Sehn-sucht nach klarem Geschmack, der Experimentierfreude überdrüssig. Es ist aber nur ein Trend von vielen. Je nach Rahmen zeichnen sich die verschiedensten Trends ab. Die extremen Kontraste der Lebensstile werden selbst beim Messecatering deutlich. Neben den euro-asiatischen Fingerfood-Kreationen wird auch die einfache Brühwurst angeboten. Und in Hamburg? Die Lust am Genuss scheint vielen schwer zu fallen. Die kaufmännische Vernunft setzt sich durch und lässt der Erkenntnis kaum Entfaltungsraum, dass auch Speisen zu einer erlebbaren, ja sinnlichen Kom-ponente einer Markenbotschaft werden können. Die Lust an der Inszenierung hat es eben schwer, wenn „man sich selbst genügt“.

Hermann Obrusnik, 48, ist Geschäftsfüh-rer der SHOW Concept KG und studierte Sportwissenschaft mit den Schwerpunk-ten Tanz und Theater. Er lebt seit neun Jahren in Hamburg, ist seit vier Jahren Clubmitglied und hat zwei Kinder.

Im Internet: www.show-concept.de

Björn Hein

Geschäftsführer DER BLAUE HUMMER H&M EventDER BLAUE HUMMER gehört zu Hamburgs führenden Event-Caterern und ist seit 1999 die Adresse für hochwer-tige Food-Kreationen und außergewöhnliches Catering. Unternehmensveranstaltungen, Mode- und Design-Events sowie Medienereignisse setzt der Premium-Caterer eben-so um wie Gala-Abende oder private Familienfeiern.

Früher wurden viele Events in großen Hotelketten und Fir-men – respektive private Veranstaltungen – häufig in den eigenen Räumen gefeiert. Heute legen unsere Kunden auf exklusive Locations so viel Wert wie nie zuvor. Selbstver-ständlich bleibt die hohe Qualität der Speisen die wichtigs-te Anforderung. Da jedoch einem perfekten Event auch eine Top-Beratung vorausgehen muss und Organisation und Logistik eine enorme Rolle spielen, hat unser Unter-nehmen eine „Kundenzufriedenheits-Bilanz“ entwickelt, die über die oben genannten Aspekte hinausgeht. Markan-te Trends, wie in der Vergangenheit die Entwicklung von exquisitem Fingerfood oder Showcooking, zeichnen sich momentan nicht ab. Trends im Eventbereich hängen stark von Aspekten wie dem wirtschaftlichen Umfeld, dem Ver-braucher-Bewusstsein für Qualität und Ökologie und einer Akzeptanz von höheren Preisen (z.B. für Bio-Food oder zertifizierte Speisen) ab. Der aktuelle Trend lautet ganz klar: Wirtschaftskrise hin oder her – wir feiern trotzdem, auch wenn wir an der einen oder anderen Stelle etwas sparen müssen.

Björn Hein, 38, ist Geschäftsführer bei DER BLAUE HUMMER H&M Event GmbH und seit vier Jahren Clubmitglied. Der diplomierte Hôtelier-Restaurateur eröffnete zudem 1995 bzw. 2006 die Restaurants „Das weisse Haus“ und „Das Seepferdchen am Hafen“ sowie 2007 die gleichnamige Eventlocation.

Im Internet: www.der-blaue-hummer.de

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Johannes Mayländer

Inhaber der Premium Destille MayländerDer kleine Familienbetrieb stellt seit drei Generationen edelste Obstbrände aus 100 Prozent handverlesenen und ökologischen Ernten von naturbelassenen Streuobstwie-sen her. Die Destille befindet sich im dörflichen Weiden-stetten inmitten der Ulmer Alb.

Wir können als Brennereimanufaktur ein größer werden-des Interesse an hochwertigen und einzigartigen Bränden feststellen. Dies hilft nicht nur, die alten heimischen Baum-kulturen zu erhalten, es bietet auch ein „Mehr“ an fast ver-gessenen Fruchtaromen. Wir stellen außerdem eine sehr starke Beachtung der Produktion und Verarbeitung unse-rer Früchte fest. Natürlich zieht ein Interesse an hochwer-tigen Bränden auch eine Erwartungshaltung bei der Optik und Präsentation nach sich. Als kleine Manufaktur bewe-gen wir uns außerhalb von „kurzlebigen“ Trends, vielmehr ist unser Trend beziehungsweise unsere Philosophie die der Exklusivität und Qualität.

Johannes Mayländer, 40, ist Brenner, Inhaber und Geschäftsführer der Premium Destille Mayländer und seit fünf Jahren Clubmitglied.

Im Internet: www.brennerei-maylaender.de

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Reinhold Wanner

Geschäftsführer bei Alles klar! HamburgAlles klar! ist einer der führenden Non-Food-Caterer im deutschsprachigen Raum mit Schwerpunkt auf der Vermie-tung von Veranstaltungs-Equipment – vom Besteck bis zum Combidämpfer, vom Pagodenzelt über Lounge-Möbel bis zur Stuhlhusse. Die Firma gibt es in Hamburg wieder seit August 2005.

Unsere Philosophie ist seit Gründung der Firma, höchs-ten Ansprüchen unserer Kunden in Qualität und Design zu entsprechen und das zu einem fairen Preis. Momentan erlebt die Branche turbulente Zeiten. In unserem Kunden-Portfolio gibt es ganz klar zwei mehr oder weniger gleich-berechtigte Schwerpunkte. Zum einen den gewerblichen Firmenkunden, zum anderen den privaten Endverbrau-cher. Der Gewerbekunde sucht eher immer ausgefallene-re Artikel in Material, Form und Farbe. Das zu mieten darf aber nicht wirklich etwas kosten. Egal, ob Geld da ist oder nicht. Es auszugeben ist gerade jetzt überhaupt nicht opportun. Schwierig für unsere Branche. Sie versucht na-türlich, die Wünsche des Kunden zu erfüllen, Stichwort Kundenbindung, kauft mehr und mehr unterschiedliche Artikel und stürzt sich somit in eine immer höhere Kapital-bindung. Oft erlebt sie dann, dass der einzelne Artikel gar nicht so oft in der kalkulierten Zeit vermietet werden kann, als dass er einen 100 %-ROI erzielen würde, geschweige denn, dass man damit Geld verdienen könnte. Eine mei-ner Meinung nach sehr gefährliche Entwicklung in der Veranstaltungs- und Eventbranche, in allen Richtungen

nach immer mehr Superlativen zu suchen. Der Privatkun-de hingegen, der in den eigenen vier Wänden oder in sei-nem Garten feiert, hat ganz andere Schwerpunkte. Er legt Wert auf „Gemütlichkeit“ Er kauft sich die Dienstleistung ein, um eben zu Hause feiern zu können und trotzdem kei-ne Arbeit zu haben. Es muss eher schön als spektakulär sein. Die Ansprüche sind deshalb nicht geringer, nur bo-denständiger. Natürlich aber haben beide Kundenkreise ein Recht auf Freundlichkeit, Professionalität, Hygiene, Verbindlichkeit und Flexibilität. Das zu erfahren, darauf können sich alle Kunden bei Alles klar! verlassen.

Reinhold Wanner, 48, ist seit 1998 bei Alles klar!, seit August 2005 als Geschäfts-führer in Hamburg und seit drei Jahren Clubmitglied. Der gelernte Restaurant-fachmann, Kaufmann und ehemalige Ho-teldirektor ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Schenefeld bei Hamburg.

Im Internet: www.allesklar-verleih.com

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„Warum trinkst du eigentlich Duckstein?“

„Weil jetzt ein besonderer Moment ist.“

„Und warum ist jetzt ein besonderer Moment?“

„Weil ich Duckstein trinke.“

„Das macht Sinn.“

Besondere Momente sollte man besonders genießen. Am besten mit einer rotblonden, auf Buchenholz gereiften Bierspezialität, die ein außergewöhnliches Geschmackserlebnis bietet: Duckstein.

www.duckstein.de Alles hat seine Zeit.

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Ohne Konservierungsstoffe oder GeschmacksverstärkerEinst war es die Küche für die hauseigenen Dressings und Saucen der Block House Steakhäuser. Doch heute beliefert Block Menü von Zarrentin aus Hotels und Restaurants in ganz Europa. Clubmitglied Guido Grebe verantwortet Marketing und Vertrieb der über 500 Produkte.

Text Dirk Kunde Foto Block Menü

Die dunkle Burgunder-Sauce köchelt bereits seit einigen Stunden in dem 500 Liter fassenden Topf. Es ist eine herz-hafte Sauce für die kommende Braten- und Pilzsaison. Der Koch würzt noch mit Thymian und Lorbeerblättern nach. Er nickt zufrieden und legt den Probierlöffel beiseite. „Wir kochen hier genauso, wie Sie es aus Ihrer Küche kennen, nur eben in größeren Dimensionen“, sagt Guido Grebe. Er ist Geschäftsführer der Block Menü GmbH, dort ist er zu-ständig für Marketing und Vertrieb.

Jedem Hamburger dürfte der Name Block ein Be-griff sein, zumal im Zusammenhang mit Gastronomie. Die Block Gruppe ist Betreiber von europaweit 40 Block House Steakrestaurants, vier Jim Block Restaurants (Das Hamburger Original), der Block House Fleischerei sowie dem Fünf-Sterne Hotel Grand Elysée in Hamburg.

Seit über dreißig Jahren unverwechselbarer GeschmackWährend Restaurants und Hotel die gute Stube der Grup-pe sind, ist Block Menü die Küche. Die wurde bereits 1976 eingerichtet. Damals noch von Christa Block in der Hufner-straße in Hamburg, dem heutigen Hauptsitz der Gruppe. Ihr Mann und Unternehmensgründer Eugen Block wollte, dass die Kräuterbutter oder auch das French Dressing in jedem Block House Restaurant gleich gut schmeckt. Also wurden Saucen und Dressings zentral zubereitet. Seit 1995 ist die Küche nun in einem 5.300 Quadratmeter großen Gebäude am Ortseingang im Gewerbegebiet von Zarren-tin am Schaalsee, 70 Kilometer östlich von Hamburg.

„Doch an unserer Art zu kochen, hat sich seitdem nicht viel verändert. Obwohl wir ein hochmoderner Pro-

duktionsbetrieb sind, arbeiten wir ohne Geschmacks-verstärker und Konservierungsstoffe.“ Grebe sagt das ungefragt, weil er gleich nachschiebt, dass Conveni-ence-Produkte in Deutschland keinen leichten Stand hätten. Das werde immer mit minderer Qualität gleich-gesetzt. Block Menü verwendet bevorzugt Produkte aus der Region, wegen der kurzen Wege. Das Unternehmen ist nach dem International Food Standard und Bio-zer-tifiziert. „Wir wollen die Natürlichkeit und Qualität der Produkte erhalten“, sagt Grebe. Die rund 500 Produk-te von Gemüse über (Grund-)Saucen und Dressings bis zu Fleischgerichten gehen in die gehobene Hotellerie und Systemgastronomie. Es ist aber auch ein Sterne-restaurant dabei. Doch werden bislang fast keine „Bio-Gerichte“ von den Kunden nachgefragt. „Dazu müssten die Häuser auch Bio-zertifiziert sein, um damit werben zu können“, sagt Grebe. Seine Kunden schätzen vor al-lem zwei Vorteile: Sie benötigen weniger ausgebildete Köche und sind bei vielen Arbeitsschritten der Essenzu-bereitung deutlich schneller. Viele Produkte müssen nur erwärmt werden. Während früher die Hotellerie haupt-sächlich den Umsatz über die Zimmervermietung gene-rierte, muss heute auch die Gastronomie in den Häusern profitabel arbeiten.

Auch international sehr gefragtDabei sind die Block-eigenen Betriebe längst nicht mehr Hauptabnehmer. Block Menü liefert seine Speisen an 1.600 Kunden in 18 Ländern. 50.000 Portionen verlassen täglich die Großküche, in der 123 Menschen arbeiten.

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Meist lagern die Gerichte erst im Tiefkühllager, das zum 30. Firmenjubiläum Anfang 2009 eröffnet wurde. Hier fin-den 800 Paletten Platz. Per LKW geht die Ware dann zu den Restaurants und Hotels. Einige Produkte erreichen ihre Abnehmer in Island und Grönland auch per Flieger.

Wer so international kocht, muss auch auf lokale Besonderheiten Rücksicht nehmen. Das Irish Stew und die Lammhaxe werden für Irland etwas anders zuberei-tet. Einige Rezepturen werden lokalen Traditionen an-gepasst, aber der überwiegende Teil der Produkte ist für alle Abnehmer identisch. Zu den Standardprodukten kommen vier bis fünf saisonale Aktionen. Im Herbst sind es Pilze, zu Weihnachten Geflügel, im Frühjahr Spargel, gefolgt von Lamm zu Ostern.

Der Anteil der Systemgastronomie nimmt stetig zu und auch der Export läuft, trotz Wirtschaftskrise, sehr stabil. „Insbesondere in skandinavischen Ländern be-steht Personalknappheit bei ausgebildeten Köchen. Da greifen die Inhaber gern auf unsere Convenience-Pro-dukte zurück“, sagt Grebe. Rund 19 Millionen Euro Um-satz peilt er für dieses Jahr an. Ein Teil der Dienstleis-tung ist Beratung. Sein Außendienst, zumeist ebenfalls in der Gastronomie ausgebildet, berät Kunden vom Re-staurant-Konzept bis zur Speisekarte. „Insbesondere in der Hotellerie unterstützen wir Ketten bei ihrem gesam-ten gastronomischen Angebot“, berichtet der 41-Jähri-ge. Das geht bis zu Workshops mit der Geschäftsleitung und Schulung des Personals vor Ort. Als Verantwortli-cher für Vertrieb und Marketing ist Grebe ebenfalls viel unterwegs. „Mir macht das Spaß, ich empfinde das nicht

als Belastung“, sagt er. Doch aufgrund der Reisetätig-keit und als „Großstadtkind“ behielt er seinen Hambur-ger Wohnsitz bei. Er braucht die Nähe zu Bahnhof und Flughafen. Ansonsten pendelt er mit dem Auto ins Büro nach Zarrentin.

Know-how gepaart mit der Liebe zum Essen Grebe ist seit Herbst 2006 Geschäftsführer bei Block Menü. Zuvor war er für die Stockmeyer Gruppe, die heute Teil des Heristo Konzerns ist, tätig. Dort leitete der gebür-tige Bochumer den Vertrieb von deutschen Lebensmit-telmarken in Asien, Australien und in den USA. Weitere internationale Erfahrungen sammelte er in Mailand, als er für Prénatal tätig war. Insgesamt zwölf Jahre war er bei Karstadt: Von der Ausbildung zum Einzelhandelskauf-mann über die Vorstandsassistenz bis zum Geschäftsleiter E-Commerce. In seiner knappen Freizeit spielt er Tennis und macht Fitness. Fußball schaut er sich lieber an, als dass er selbst spielt. Dazu unternimmt er gern etwas in Hamburg mit seiner Lebensgefährtin und seinem 15-jähri-gen Sohn aus erster Ehe.

Grebe ist ein Genussmensch, liebt klassische Musik, gutes Essen und einen soliden Wein. „Bei meinem Job muss man die Liebe zum Essen mitbringen“, sagt er. Man sieht es ihm nicht an. Vielleicht sind es die Wandertou-ren auf Teneriffa, die ihn fit halten. Doch noch lieber als zu wandern steckt er seine Nase in die Biographie von interessanten Menschen. Und hat er ein Lieblingsgericht aus dem Programm von Block Menü? „Na klar, ich esse am liebsten unseren Rheinischen Sauerbraten.“ —

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Es war schon immer etwas teurer, einen schlechten Ge-schmack zu haben. Ganz besonders natürlich in den großen Neureichen-Epochen der Weltgeschichte, wenn Geld und Geschmack noch nicht die Chance hatten, sich einander über ein bis zwei Generationen anzunähern. Dann kommt die große Stunde all jener Schnörkler, die es an allen Enden blitzen und blinken lassen: hier ein Säulchen, da ein Chromleistchen und natürlich Essen nur vom Feinsten.

Einen ersten Höhepunkt brachte das Rom der frühen Kaiserzeit, in dem die Schätze, Früchte und Rezepte al-ler Ecken und Enden der Welten zusammenkamen. Die Herrscher und ihre Top-Manager (die hießen damals noch „Freigelassene“) überboten sich so sehr darin, Köst- und Absonderlichkeiten aufzutischen, dass man locker viermal davon satt werden konnte. Und auch wurde – denn mit einer Pfauenfeder sorgten die Gäste für jenen besonderen Gaumenkitzel, der augenblicklich wieder Platz im Magen schaffte.

Ganz anders strapazierte die Protz-Elite des 16. Jahr-hunderts ihren Verdauungstrakt – mit Pfeffer nämlich. Der galt damals nicht einfach als Gewürz, sondern als Reichtums-Symbol: Je mehr Pfeffer im Topf, desto mehr Geld im Beutel. 25.000 Tonnen Pfeffer lieferte Indien al-lein im Jahr 1585 nach Europa, ziemlich genau ein Pfund für jeden damaligen Einwohner; und das, obwohl ein gro-ßer Teil der Bevölkerung sich diesen Luxus nicht einmal grammweise leisten konnte. Wer zum Geldadel gehören wollte, ging bis an die Schmerzgrenze. Ein Kochbuch aus jenem Jahrhundert empfiehlt beispielsweise, auf ein Kilo Hirschpenis ein Achtelpfund Pfeffer zu streuen. Mahlzeit!

Als jüngste dieser schaurig-großen Neureich-Epochen wird vermutlich die gerade beendete Ära des Kasino-Kapitalismus in die Gastronomie-Geschichte eingehen. Da ließen Molekularköche die Speisen auf dem Teller explodieren und servierten Gemüsegelee an Holzkoh-leöl und ein Bier, dessen Schaumkrone unten im Glas sitzt. Pompige Kellner performten durch die Tischrei-hen, und die Verwendung ausgefallener Geschmacks-adjektive machte überlagerte Flaschen vergorenen Traubensafts zum begehrten Investmentobjekt im Wert eines Breitwagens.

Tempi passati: Alte, so gut wie vergessene Getreide- und Grünzeug-, Obst und Gemüsesorten machen jetzt das Rennen um die Gunst der Feinspitze, je erdiger, des-to besser. Das zeigen schon die Namen: Die neuen Stars am Küchenhimmel heißen nicht mehr Kumquat oder Sashimi, sondern Pastinake oder Amarant, Topinambur oder Buchweizen, und würde Rucola heute noch einmal entdeckt, dann ganz bestimmt unter seinem guten alten deutschen Namen Rauke.

Doch wenn erst einmal alle weggestorben sind, die unter einem Nahrungsmittel gelitten haben, ist die Zeit reif für dessen Renaissance. Deshalb darf jetzt sogar die Steckrübe wieder zu Ehren kommen, für ganze Ge-nerationen der Inbegriff des Arme-Leute-Essens und Namensgeber für den Hungerwinter 1916/17. Damals machte man aus der Steckrübe unter anderem Marme-lade, Kuchen, Sauerkraut und Kaffee. Technisch ginge al-les, nur geschmacklich eben nicht. Aber das ist ja heute bei molekularer Muschel-Mousse mit Olivenölbonbons auch nicht anders. —

GastronovationUnser Kolumnist Detlef Gürtler

34 Kolumne club! ~ 03 / 09

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Quirliger Querdenker und smarter StrippenzieherOliver Drews ist nicht nur hinter schwedischen Gardinen ein erfolgreicher Netzwerker

Text Petra Sonntag Foto Toni Momtschew

Gemessen daran, wie viele Ämter Oliver Drews innehat, beginnt sein Arbeitstag unerwartet ruhig. Um halb acht trinkt das Vorstandsmitglied der Telio AG einen Kaffee in seinem Ottensener Lieblingscafé „Notorious“ auf dem Weg ins fünf Minuten entfernte Büro in der Borsel-straße. Um diese Zeit tobt in dem quirligen Viertel zwar noch nicht das Leben, wohl aber läuft Drews Gehirn schon wieder auf Hochtouren. Während er die „Welt“ liest, sinniert er über neue Möglichkeiten, Menschen und Themen zu vernetzen. „Es ist wichtig, schon in jun-gen Jahren über den Tellerrand hinauszugucken und viele Sachen zu machen“, ist Drews überzeugt. Mit die-ser Einstellung hat der 39-Jährige bereits viel bewegt und diverse berufliche Stationen durchlaufen. Seit 2004 ist er nun Vorstand und Gesellschafter bei der „deut-schen Telekom des Strafvollzugs“.

Vor zehn Jahren erschloss Telio eine nahezu unbe-achtete Marktnische: die Telefonie in Justizvollzugsan-stalten. Dort seien diverse Sicherheitsfeatures für Te-lefonate der Insassen zu beachten, so Drews, der dies nicht näher ausführen darf. Telio entwickelte ein völlig neues Telefonsystem für die sicherheitsrelevanten Be-reiche. Als technischer Service-Provider arbeitet das Unternehmen permanent an Prozessoptimierungen für den internationalen Strafvollzug. In Deutschland ist die Marktführerschaft bereits erreicht, nun startet Telio die internationale Expansion. Nach den Niederlanden, Po-len und Österreich folgt gerade der Orient: Telio ist dank Kontaktvermittlung des Business Clubs auch in Dubai aktiv. Gemeinsam mit seinem Vorstandskollegen Heiko Fuchs ist Oliver Drews stets auf der Suche nach innovati-ven Konzepten und Produkten.

Wie er den Startenor ins Stadion brachteDass er innovativ ist, stellte Drews bereits vor seinem Ein-satz bei Telio unter Beweis. Als ausgewiesener Opernfan lernte der gebürtige Hamburger 2003 bei einem Kon-zert Luciano Pavarotti kennen. Als dieser ankündigte, auf Abschiedstournee gehen zu wollen, kommt dem jungen Drews, der zu diesem Zeitpunkt Geschäftsführer einer Hamburger IT-Firma ist, eine verwegene Idee. Warum nicht ein Konzert im Tennisstadion am Rothenbaum or-ganisieren? Nie zuvor fand dort ein klassisches Konzert statt, aber Drews beflügelt die Idee. Er nimmt Kontakt zur Londoner Agentur des 2007 verstorbenen Opernbarden auf – und erhält ein vierseitiges Fax, welche Ausstattung der berühmte Tenor wünsche, als Antwort. „Da dachte ich: Okay, die meinen es ernst, das wird ein interessantes Spiel“, erinnert sich der Musikliebhaber. Er fängt an zu organisieren, holt eine Sondergenehmigung im Rathaus ein, gewinnt Radio Hamburg als Mitveranstalter. Der Aus-tausch mit Pavarottis Management zieht sich über Wo-chen hin. In London wird man sich inzwischen darüber klar, dass Oliver Drews kein bekannter Konzertveranstalter ist. Schließlich reist Harvey Goldsmith, Promoter des italieni-schen Sängers, nach Hamburg, um sich vor Ort zu verge-wissern. Drews überzeugt ihn, im August 2004 feiert Pava-rotti vor ausverkauftem Haus am Rothenbaum das einzige Deutschlandkonzert seiner Abschiedstournee.

Es ist nicht das letzte Musikevent, an dessen Organi-sation Drews mitwirkt. Es folgen Konzerte in Stuttgart und Düsseldorf. Bahnte sich vielleicht ein Metier-Wechsel an?

„Nein“, lacht der Hanseat, „aber ich suche Schnittmengen zwischen Musik und Wirtschaft.“ Schon am Ende seines BWL-Studiums an der Hamburger Universität entdeckt

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der Diplom-Kaufmann seine Liebe zur Musik und steht vor der Entscheidung, ob er Vorstandsassistent bei der Hamburger Volksbank wird oder Kulturmanagement als Aufbaustudiengang wählt. „Und ich folgte dem schnöden Mammon“, gesteht Drews, der bis heute aktiv im Kultur-management ist und Kontakt zu Größen wie José Carreras oder Lucia Aliberti pflegt.

Ein Unternehmer aus LeidenschaftSein Terminkalender ist gut gefüllt. Gestern hatte er wie-der einen Einsatz als Richter am Hamburger Finanzgericht. Vor zwei Jahren wurde der Wirtschaftsjurist zu diesem Amt berufen. Heute Nachmittag muss er ins Rathaus zum monatlichen Treffen mit dem Hamburger Finanzsenator Michael Freytag. Das CDU-Mitglied Drews gehört Frey-tags Deputation an – einer Art Aufsichtsrat, der jedem Senator zur Seite steht – und dem CDU-Wirtschaftsrat. Außerdem ist Drews stellvertretender Aufsichtsratsvor-sitzender des Hamburger Finanzunternehmens 11ex-perts. Derweil ist es Mittag geworden, Zeit für ein ge-pflegtes Essen. Mindestens einmal pro Woche sucht der vielbeschäftigte Genießer das Fischereihafen-Restaurant auf, um bei seinem Freund Dirk Kowalke zu speisen. Eine Stunde, in der Drews zur Ruhe kommt und entspannt. Viel mehr an Entspannung gibt sein Terminkalender nicht her. „In den letzten zehn Jahren habe ich nie länger als drei Tage Urlaub gemacht“, so der Workaholic, „mehr Urlaub mache ich, wenn ich 60 bin.“ Zurück im Büro or-ganisiert er den nächsten Event für den Bundesverband junger Unternehmer (BJU), dessen stellvertretender Bun-desvorsitzender Drews ist: „Wir sind das Sprachrohr des Mittelstands und mit 5.000 Mitgliedern der größte deut-

sche Unternehmerverband.“ Dieses Engagement findet er wichtig, auch als Gegenpol zu großen Verbänden wie dem BDI. Schließlich seien 80 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland immer noch im Mittelstand angesiedelt. In seiner 25 Mitarbeiter zählenden Firma beschäftigt der ledige Chef viele Mütter in Teilzeit, aus Überzeugung:

„Meine Erfahrung ist, dass eine Mutter sehr effektiv arbei-tet und in vier Stunden das schafft, wofür andere sieben Stunden brauchen.“ Beschränkt sich die Familienfreund-lichkeit aufs Unternehmertum oder will er selbst auch mal Kinder haben? „Natürlich“, antwortet er sofort, „dafür war nur noch keine Zeit.“

Meist kommt er nicht vor 22 Uhr nach Hause, fast je-den Abend stehen Veranstaltungen auf der Agenda. Orga-nisiert er selbst Events, zum Beispiel einen Vortragsabend für den BJU, dann bricht er gern mit Konventionen. „Als ich vor zwei Jahren Oskar Lafontaine einlud, schlugen die Wo-gen hoch“, erinnert er sich schmunzelnd, „einige Mitglieder drohten gar mit Austritt. Doch es war ein Erfolg – eine un-serer am besten besuchten Veranstaltungen!“ Da blitzt er wieder durch, der wagemutige Weichensteller, der in kein Raster passen will. Was treibt ihn an? „Ich liebe es, Men-schen zu treffen und Neues kennenzulernen, so einfach ist das.“ Klar, dass Oliver Drews auch langjähriges Mitglied im Business Club und im renommierten Anglo-German-Club ist. Und es passt ebenso zu ihm, dass er bis vor drei Jahren den Existenzgründungs-Ausschuss an der Handelskammer leitete. Man kann sich vorstellen, dass sein Elan ihn noch zu weiteren, höheren Ämtern treiben wird. Und was steht für morgen auf dem Programm? „Ein Opernbesuch, da freue ich mich schon drauf“ – und bestimmt auch seine Freundin, die diese Leidenschaft mit ihm teilt. —

Oliver Drews könnte mit seinen zahlreichen Aufgaben locker einen 24-Stunden-Tag füllen

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Tourismusexpertise made in Hamburg Der Verein START verbindet Tourismuswirtschaft mit Lehre und Forschung

Text Petra Sonntag Foto Toni Momtschew

Als Hamburger in vierter Generation fühlt sich Clubmitglied Malte Wettern der Hansestadt mehr als verbunden. Nun will der geschäftsführende Gesellschafter von StennerWettern Capital Concepts & Properties auch die Hamburger Bil-dungslandschaft aktiv mitgestalten. Sein Ziel: Binnen fünf Jahren soll eine private Hochschule für die Bereiche Hotel-lerie, Gastronomie, Tourismus, Freizeitwirtschaft und Le-bensmittelindustrie entstehen. „Da die Tourismusbranche die Hafenwirtschaft als Hauptarbeitgeber in dieser Stadt überholen wird, ist es der richtige Zeitpunkt, diese akade-mische Grundlage für die Zukunft Hamburgs zu schaffen“, meint der 36-Jährige. Wie kam es zu diesem „branchen-fremden“ Engagement des Unternehmers?

2005 lernte er als Vorsitzender der Jungen Unter-nehmer (BJU) Stefan Reese kennen, der zu dieser Zeit im Vorstand des AGA Unternehmensverbands war. Beide intensivierten über die Jahre den Kontakt. 2008 holte Reese den Finanzwirt Wettern in den Vorstand seines just gegründeten Vereins START, der die berufliche und akademische Bildung im Gastgewerbe fördern will. „Ich konnte mich als Lokalpatriot sofort für dieses Projekt begeistern“, sagt Wettern, der viele Unternehmer und Gastronomen in Hamburg persönlich kennt. Und er ist überzeugt: „Hamburg würde neben der Bucerius Law School auch eine private Tourismus-Hochschule gut zu Gesicht stehen.“ Die Zahlen geben ihm Recht. Als tou-ristische Hochburg im Norden rechnet die Stadt bereits 2013 mit 20 Millionen Gästen. Hotellerie, Gastronomie, Tourismus, die Freizeitwirtschaft, die Lebensmittelindus-trie sowie der Wellnessbereich sind zusammengewach-sen. Sie werden in den nächsten Jahren zum stärksten Wachstumsmarkt auf dem europäischen Kontinent und in Hamburg schon 2012 der größte Arbeitgeber sein.

Unterstützt werden Wettern und Reese von vielen prominenten Hanseaten, wie Dirk Kowalke vom Fische-reihafen Restaurant, Ronald Crone von der Confrérie de

la Chaîne des Rôtisseurs Baillage National d’Allemagne, Kai Hollmann von Fortune Hotels, Frederik Braun vom Miniatur Wunderland oder Konstantin Bissias von Sea Cloud Cruises. Als Vereinsmitglieder werben sie für das Projekt und fordern zur Mitarbeit auf. Wettern, als zwei-ter Vorsitzender zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, bemüht sich um weitere Mitglieder (jährlicher Mindest-beitrag 50 Euro) und Mäzene. Ende Oktober geht die Homepage des Vereins, der seinen Sitz im Hause der Beiersdorf AG hat, online.

Symbiose von Kommerz und KompetenzZwar ist in Hamburg bereits eine der größten Berufs-schulen für Hotellerie und Gastronomie beheimatet, doch den über 3.000 Schülern pro Jahr fehlt die Mög-lichkeit einer Anschlussausbildung zum Bachelor oder Master. Viele Schüler studieren deshalb in der Schweiz oder den USA, häufig mit Stipendien aus Deutschland. Die Initiatoren von START, zu denen auch Lehrer der Berufsschule zählen, meinen, dass die Hansestadt den internationalen Vergleich in Hotellerie und Gastronomie nicht scheuen muss. „Wir gehen davon aus, dass die weltweite Freizeitindustrie Absolventen aus Deutsch-land massiv nachfragen wird“, sagt Wettern. „Die An-forderungen an Führungskräfte in diesem Bereich sind mannigfaltig und bislang nicht durch ein ganzheitliches Hochschulkonzept abgebildet. Diese Chance gilt es, in einer einmaligen Zusammenarbeit der Bildungspartner, nämlich der Wirtschaft und einer internationalen Hoch-schule, zu nutzen.“

Die Hospitality-Industrie – also die gesamte Branche vom Food- und Non-Food-Produzenten über den Zulie-ferer und Logistiker bis hin zum Anwender in der Hotel-lerie und Gastronomie – verzeichnet ebenso wie die Tou-ristik- und Food-Science-Branche weltweit Zuwächse. Das kreiert Bedürfnisse nach Know-How. „Der Bereich

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Lebensmittel und Ernährung hat in den letzten Jahren neben dem bedeutenden Genussaspekt auch einen großen Gesundheitsschwerpunkt bekommen“, weiß Stefan Reese. „Das Bewusstsein für die Inhaltsstoffe von Lebensmitteln hat die Lebensmittelindustrie verändert und somit Folgen für die industrielle Anwendung.“ Die-sem Bereich widmet sich die Lehre des Food Science als einer von fünf Kernbereichen des geplanten Studiums. Hospitality Industry, Systemgastronomie, Touristik und Culinary Art stehen ebenfalls auf dem zweisprachigen Lehrplan. Das Studium legt neben der Wissenschaftlich-keit besonderen Wert auf Praxisbezug, Persönlichkeits-entwicklung und Soft-Skill-Förderung. „Unser Credo: Die Interdisziplinarität verschiedener Wissenschafts-gebiete macht fit für zunehmend vernetzte Aufgaben und Leadership“, fasst Wettern die Einzigartigkeit der Hochschule zusammen. Dabei profitieren auch aktive Förderer und Unternehmen von der Forschungsarbeit. Sie können neue Produkte und Dienstleistungen entwi-ckeln lassen. Deutschland als Hoch-Lohn-Land müsse in diesem Bereich den Aufbau von Wissensstandards vo-rantreiben, so Wettern, deshalb sollten Hersteller und Verwender Hand in Hand arbeiten. Ein solch zukunftswei-sendes Projekt verlangt nach einem visionären Standort. Wo soll die Universität entstehen? „Es gibt noch keine endgültige Adresse, sondern lediglich Visualisierungen, darunter das Phoenix Areal in Harburg“, verrät der um-triebige Hanseat. Man darf gespannt sein. —

Malte Wettern will künftig mit seiner privaten Gastronomie-Hochschule die hanseatische Bildungslandschaft bereichern.

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Die eigene Yacht im Mittelmeer Eine Powerfrau aus Österreich zeigt: Es geht auch ohne großes Eigenkapital

Text Thomas Brandenburg Foto SmartYacht

Die eigene Motoryacht im Mittel-meer: Für viele ist das der Traum vom Glück. Und für die Österreicherin Ve-rena Stättner ist es einer der schöns-ten Jobs, solche Träume wahr werden zu lassen. Denn als Chefin für Marke-ting und Verkauf des noch jungen Startup-Unternehmens SmartYacht (mit Sitz in Liechtenstein) hat sie ein attraktives Miteigentümer-Modell für Motoryachten anzubieten, das euro-paweit bislang einzigartig ist.

Nach der Devise „gemeinsam in-vestieren, individuell profitieren“ tut sich der Interessent quasi mit ande-ren Investoren zusammen und erwirbt statt der für den einzelnen oft uner-schwinglichen Yacht „seinen“ Anteil. Dafür erhält er als Miteigner ein Nut-zungsrecht für eine Yacht über sechs, neun oder achtzehn Wochen pro Jahr.

Verena Stättner, aufgewachsen direkt am Bodensee und seit Kindes-beinen mit den Bootsbrettern vertraut, erwarb sich nach einem Auslands-aufenthalt in den USA und dem Wirt-schaftsdiplom erste Meriten in der Unternehmenskommunikation einer großen österreichischen Firma. Ne-benbei absolvierte sie begleitend ein Aufbaustudium in PR und Kommunika-tion, ließ ihre Leidenschaft für den Sport aber dennoch nie zu kurz kommen.

Herausforderungen in einem Startup-UnternehmenDann bot sich der jungen Powerfrau die Gelegenheit: Ein guter Bekannter und innovativer Unternehmer hatte

die Idee mit dem in der Flugzeug-branche bereits bewährten Mitei-gentümer-Modell – und den Mut zur Gründung eines Unternehmens. Ve-rena Stättner, nicht weniger beherzt, sprang ins kalte Wasser und ging bei SmartYacht mit an Bord. „Ich war so-fort Feuer und Flamme. Das Konzept hatte mich überzeugt“, sagt sie heute.

„Bei SmartYacht hatte ich die Chance, von Anfang an mitzugestalten, kann heute eigeninitiativ und eigenverant-wortlich arbeiten und sehe Ergebnis-se meiner Arbeit unmittelbar.“

Bei SmartYacht sowohl für Marke-ting und Verkauf als auch für PR und den Internet-Auftritt verantwortlich, zählt Verena Stättner die Vorteile des Konzepts auf: Erwirbt der Miteigen-tümer von seiner neuen Traum-Yacht etwa zum Kaufpreis von 1,125 Mil-lionen Euro ein Neuntel für sich, so beträgt sein Anteil nur 125 000 Euro. An jährlichen Kosten (für Unterhalt, Wartung, Liegeplatzgebühren, Rück-lagen usw.) müsste der Käufer des ganzen Schiffs mit rund zehn Prozent des Kaufpreises rechnen.

Der Miteigentümer Modell Smart - Yacht kommt dagegen mit maximal 29.873 Euro pro Jahr aus (anteilige jährliche Kosten von 25.082 Euro plus knapp 5.000 Euro für den Wartungs- und Reparaturfonds). Eingeschlossen sind dabei nicht nur alle Aspekte des Yachtmanagements, sondern ein Ka-pitän an Bord sowie ein Servicepa-ket (etwa mit Luxusauto vor Ort oder Shoppingservice).

Wird verkauft, gibt’s Anteile zurückRichtig interessant wird der Vergleich zum Beispiel bei einer angenomme-nen Haltedauer von drei Jahren, nach welcher der Eigner vielleicht verkau-fen will. Für den Alleinbesitzer sum-mieren sich die Ausgaben (gesamt für Kaufpreis plus Unterhaltskosten) dann zu mehr als 1,5 Millionen Euro. Der Smart-Yacht-Mitbesitzer dage-gen kommt mit 214.621 Euro aus.

Gelingt es nun, die gebrauchte Yacht zu einem realistischen Preis von einer Million Euro zu veräußern, sind die Preisvorteile noch immer beacht-lich. Gleichzeitig musste sich der Mit-eigentümer während der drei Jahre weder um Wartungs- und Reparatur-arbeiten noch um aufwendige Ver-kaufs- oder Verwaltungsprozeduren kümmern, denn das alles übernimmt SmartYacht. Der Teilbesitzer konnte also die mindestens sechs Wochen pro Jahr an Bord voll als Freizeit nut-zen. Und auch gegenüber der Char-ter kann das Miteigentümer-Modell überzeugen. Verena Stättner: „Beim Chartern mieten Sie eine Yacht, sind aber in der Nutzung nur wenig flexi-bel und haben für den kurzen Zeit-raum sehr hohe Kosten. Außerdem gibt’s beim Chartern am Ende auch kein Geld zurück wie bei uns.“

Bei so vielen Vorteilen, sollte man meinen, ist der Freizeitskipper sei-nem Traum um Einiges näher gekom-men. Wer’s nicht glauben mag, dem hilft die SmartYacht-Website letzte Zweifel zu beseitigen. —

club! ~ 03 / 09 Neu im Club 41

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Der Gastronomie- Ausstatter Vor zehn Jahren übernahm Lutz Hinsche das „Glashaus“. Heute bedient seine Firma bundesweit 15.000 Kunden mit allem, was zur Gastro-Welt dazugehört.

Text Thomas Brandenburg Foto Hinsche & Glashaus Gastrowelten

Für Lutz Hinsche, 56, ist es ein Glück, dass der Mensch eine so hochstehen-de Ess- und Kochkultur entfaltet hat, dass alle Speisen und Getränke zuerst mal ihren Weg über Kühlschränke und Kochherde, durch Pfannen und Töpfe, über Teller und durch Tassen finden müssen, bevor sie endlich die Mägen der Hungrigen erreichen. Denn Lutz Hinsches Familie ist seit drei Genera-tionen im Gastronomie-Geschäft zu Hause. „Schon vor mehr als 80 Jahren“, erzählt der erfolgreiche Unternehmer,

„unterhielt mein Urgroßvater Erich Hin-sche in Oldenburg einen Verkauf und Verleih von Geschirr und Besteck.“

Heute zieht Hinsche als geschäfts-führender Inhaber von „Hinsche & Glashaus“ in Hamburg die Fäden. Die Unternehmensgruppe Hinsche & Glashaus versteht sich als „Vollanbieter für Gastronomie und Gemeinschafts-verpflegung“ und betreut mit 180 Mit-arbeitern in Hamburg und Oldenburg mehr als 15.000 Kunden aus der ge-samten deutschen Branche.

Verständnis fürs GanzeVor zehn Jahren hatte der erfahrene Unternehmer und Großküchenein-richter den Schritt nach Hamburg gewagt, vom schwäbischen Besteck- und Geschirrspezialisten WMF das bekannte „Glashaus“ übernommen.

Für das Familienunternehmen aus Oldenburg erwies sich das Ham-burger „Glashaus“ als ideale Ergän-zung. Hinsche & Glashaus bietet

mittlerweile ein Komplettprogramm für Gastronomie und Gemeinschafts-verpflegung an, das reicht von Bera-tung und Planung über den Bau bis hin zur Endeinrichtung vor Ort. Dazu arbeitet die Firma mit entsprechen-den Einrichtungsplanern zusammen, beschäftigt jedoch auch selbst vier hauseigene Architekten. „Das voraus-schauende, stimmige Gesamtkon-zept“, sagt Lutz Hinsche, „ist unsere Stärke. Auf Wunsch stellen wir auch die Bauleitung, liefern Anschlussplä-ne, helfen bei den Wirtschaftlichkeits-berechnungen, beraten bei Leasing und anderen Finanzierungsmodellen.“

Das Unternehmensmotto „Ver-ständnis fürs Ganze – Liebe zum Detail“ hat Firmenchef Hinsche per-sönlich abgesegnet. Die Abteilung

„Technik & Service“ ist zuständig für die Fertigung der Großküchentechnik in den firmeneigenen Werkstätten: Kälte-, Klima- und Bierschankanlagen, Speiseausgaben, Lüftungsanlagen und Edelstahlmöbel. Großkunden, die nicht gleich kaufen, können das gewünschte Inventar, ob Kuchenbe-steck oder Küchentresen, bei der Ab-teilung Hinsche GastroRent mieten.

Liebe zum DetailZusätzlich zur gesamten Einrichtungs-palette bietet die Abteilung „Gastro-Shopping online“ mehr als 14.000 Artikel an: ob Pfeffermühle, Pralinen-gabel, Dessertschüsselchen oder Dampfkochtopf. Und damit kein Kun-

de seine Gäste jemals auf dem Tro-ckenen sitzen lassen muss, hat Hin-sche GastroShopping rund um die Uhr und 365 Tage im Jahr geöffnet – im Internet. Doch es würde an ein Wunder grenzen, wenn nicht auch so ein gut aufgestellter Rundum-Betrieb wie Hinsche & Glashaus die aktuelle Wirtschaftsflaute verspüren würde.

„Das laufende Jahr ging ja noch gut“, sagt Lutz Hinsche, „aber 2010 wird noch schwierig.“

Mittlerweile hat Lutz Hinsche Hamburg zur Wahlheimat erkoren.

„Ich lebe hier mit meiner Familie seit drei Jahren sehr gerne“, sagt er, „Ham-burg ist natürlich aufregender und spannender.“ Und Heimweh? „Na, wir pendeln sehr häufig“, bekennt Hinsche,

„in Oldenburg ist ja nach wie vor das Hauptgeschäft.“ Die Herausforderung, in Hamburg mal etwas Vergleichba-res wie die berühmte „Harry’s Bar“ in Venedig einzurichten, nähme der ver-sierte Unternehmer glatt an. „Natürlich, Restaurants und Bars gehören zu unse-rem Kerngeschäft. So etwas machen wir komplett.“

Und bleibt da noch Zeit für Priva-tes, für Hobbys? Hinsche überlegt ei-nen Moment. „Ja, Reisen. Wir fahren in andere Städte“, antwortet er und sagt, was der Kaufmann unter Hob-by versteht: „Wir prüfen die Ange-bote der Mitbewerber. Wir müssen doch wissen, was die Konkurrenz bietet, wenn wir weiter gut im Ge-schäft bleiben wollen.“ —

42 Neu im Club club! ~ 03 / 09

Page 41: Club 03/2009

Technik- und ServicemeisterMit Easynet realisiert Diethelm Siebuhr globale Lösungen auf höchstem technischem Niveau

Text Corinna Rückert Foto Easynet

Kaum jemand, der per Tastendruck einen Befehl durchs Internet schickt, kann ermessen, welche technischen Höchstleistungen diese Form der Kommunikation erst möglich machen. Wer zum Beispiel ein Buch bei Libri bestellt, hat den Wunschtitel ein, zwei Tage später im Briefkasten. „Klingt ein-fach, ist es aber nicht“, sagt Diethelm Siebuhr, Geschäftsführer Central Eu-rope von Easynet Global Services, und erklärt die komplexe Technik hinter dem einfachen Klick.

„Damit mehrere tausend Men-schen gleichzeitig auf eine Internet-Seite zugreifen und von dort Waren abrufen können, stellen wir ein kom-plettes Leistungspaket zur Verfügung. Unsere Partner für kreative Lösungen erstellen die passende Software, wir designen eine technische Plattform aus verschiedenen Komponenten, wie Servern, Firewalls und diversen Kon-trollelementen. So errichten wir am Ende für unseren Kunden auch mal ein kleines Rechenzentrum aus 200 Rech-nern.“ Doch mit der Bereitstellung der Technik endet die Aufgabe von Easy-net noch nicht. An 365 Tagen im Jahr müssen der Betrieb, die Wartung und Sicherheit solcher kleinen Kundenre-chenzentren gewährleistet werden. Denn wenn Komponenten ausfallen sollten, müssen definierte Parallelsys-teme automatisch die Aufgaben über-nehmen. Das gilt auch für Firewalls und Sicherungssysteme, die jederzeit potenzielle Hackerangriffe abwehren.

Vom mobilen Telefon zum InternetAls Diethelm Siebuhr Mitte der 1980er Jahre nach seinem Studium in die Technikbranche wechselte, ahnte er noch nicht, welche Welten sich in den nächsten Jahren eröffnen würden. Er arbeitete für die Siemens AG an der Entwicklung des C-Netzes mit, war beteiligt an den Design-Studien für mobile Endgeräte und erlebte beim Münchner Technik-Giganten auch die Entwicklung und Einführung des heute noch verwendeten D-Netzes mit. Sie-buhr, der seine technische Ausbildung auch durch ein Studium des Business Managements an der Duke University in den USA ergänzte, war bei Siemens schließlich verantwortlich für das welt-weite Breitband- und Internetgeschäft.

Die junge, dynamische Welt des Internets hatte den Physiker so in den Bann gezogen, dass er in die Kom-munikationsdienstleistung wechsel-te und die deutschen Geschäfte von Telenor und Tiscali leitete. Sein Le-benslauf klingt sehr geradlinig, und doch hat auch der Zufall seinen Anteil an Siebuhrs Karriereschritten. Nach achtzehn Jahren, die er mit Frau und Kindern in München gelebt hatte, bekam er einen Anruf, der ihn nach Hamburg brachte. „Im Osterurlaub in Schleswig Holstein erhielt ich die Anfrage, ob ich nicht Easynet helfen könnte, den nächsten strategischen Entwicklungsschritt zu machen“, ver-rät Siebuhr. Seine Frau und er haben beide ihre Wurzeln in Norddeutsch-

land und so waren sie gleichermaßen begeistert von dem Angebot, wieder in den Norden zu ziehen. Auch ihre Kinder fanden die Idee großartig, nun näher bei den Großeltern zu sein.

„Wir alle haben diesen Schritt nie be-reut“, stellt er zufrieden fest, „zumal Hamburg als Tor zur Welt der beste Standort für ein global operierendes Unternehmen ist.“

„Kundenorientiertester Dienstleister“Vor zwei Jahren erhielt die Easynet GmbH mit ihren 160 Mitarbeitern in Hamburg den „Sonderpreis 2007 Te-lekommunikation“ als Deutschlands

„Kundenorientiertester Dienstleister“. Siebuhr ist sehr stolz auf diese Aus-zeichnung, denn seine besondere Ver-antwortung als Geschäftsführer richtet sich gerade auf die individuellen Be-dürfnisse der Kunden.

Ob bei nationalen und internati-onalen Netzwerklösungen, virtuellen Meetings, komplexen Rechenzentren: Immer geht es darum, die Wünsche und Ideen der Kunden individuell um-zusetzen. So waren es auch Rückmel-dungen von Kunden, die Easynet dazu veranlassten, sich in Richtung Asien zu orientieren oder das europäische Geschäftsfeld auf Polen und Russland auszudehnen. Mittlerweile ist Easynet weltweit mit rund 1000 Mitarbeitern aufgestellt. „Das ist eine überaus span-nende Entwicklung für Easynet, denn auch Russland ist heute nur noch einen Klick entfernt“, konstatiert Siebuhr. —

club! ~ 03 / 09 Neu im Club 43

Page 42: Club 03/2009

Vertrieb neu denken Mit Hilfe von JAYDEE Consulting hat die IT-Managementberatung Project Partners ein ganzheitliches Vertriebskonzept entwickelt und umgesetzt

Text Dirk Kunde Foto Project Partners, Jaydee Consulting

Kai Portmann kam und hat zunächst alles hinterfragt. Als er fertig war, hatte das Unternehmen ein zur Positionierung passendes Leistungsportfolio, ein geändertes Corporate Design und einen neuen Namen. Auftraggeber Bernd Hommels ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. „Auch wenn es teilweise unangenehm war, dass uns bei der Analyse Fragen gestellt wurden, über die wir bislang nie nachgedacht hatten“, sagt er rückblickend. Im Jahr 2000 hatte er mit seinem Partner die Hommels & Lorenz GmbH gegründet. Die Prozess- und IT-Beratung wuchs durch ihr Know-how, persönliche Kontakte und Emp-fehlung bestehender Kunden bis auf 15 Mitarbeiter. „Doch dann kamen wir an einen Punkt, an dem wir unseren Vertrieb professionalisieren mussten. Strate-gische Vertriebsplanung hatten wir bis dahin kaum betrieben“, sagt Hommels. Ein echter Vertriebsprofi musste her.

Beraten durch ZuhörenDoch bevor sich Hommels auf die Personalsuche begab, wollte er, ganz Be-rater, seine Vertriebsstrategie definiert wissen. „Uns ging es um unsere eige-ne Unternehmenspositionierung. IT-Berater gibt es viele“, sagt Hommels. Er sprach mit Peer-Arne Böttcher, der ihm Kai Portmann, Managing Partner bei Jaydee Consulting empfahl. Portmann hat viele Jahre Erfahrung als Berater und Interimsmanager und ist mit seinem Unternehmen auf Business Develop-ment und Vertriebsoptimierung spezialisiert. Im Frühjahr 2009 startete die Zusammenarbeit, bei der Portmann den beiden geschäftsführenden Gesell-schaftern im Rahmen der Ist-Analyse viele Fragen stellte. „Das Unternehmen verfügt über einen hohen Grad an Expertise, bot aber ein sehr breites Portfo-lio an. Die Analyse sollte helfen, die Stärken herauszuarbeiten und die Unter-nehmenspositionierung genau zu bestimmen“, sagt Portmann.

Drei Monate später stand die neue Positionierung, und aus Hommels & Lorenz wurde Project Partners. „Den Namen zu ändern, zumal es die Familien-namen sind, war für uns der emotionalste Teil. Aber es war notwendig“, sagt Hommels. Die Firmierung macht nun deutlich, was das Unternehmen anbietet: Sie sind keine Programmierer, sondern Projektmanager für komplexe IT-Pro-jekte. Und sie sind Partner, weil sie durch Zuhören besser beraten. „Die meis-ten Probleme in IT-Projekten haben ihre Gründe nicht in der Technik, sondern in der Verständigung zwischen Fach- und IT-Abteilung“, weiß Hommels. Seine Berater hören zu, verstehen und übersetzen. Sie definieren Ziele, führen Pro-jektteams und müssen in vorgegebener Zeit Erfolge erzielen.

Derzeit begleitet Project Partners unter anderem eine Post Merger Integration in der Telekommunikationsbranche, in die mehrere hundert Mitarbeiter eingebunden sind. Aus zwei IT-Abteilungen soll eine werden,

Project PartnersDie Prozess- und IT-Beratung wurde 2000 unter dem Namen Hommels & Lorenz GmbH in München gegründet. 2009 erfolgte die Umbenennung in Project Partners. Die Kundenliste reicht von Air-bus über Münchner Rück bis zu Siemens. Durch persönliche Gespräche und die verständnisvolle Beratung haben die Gründer Kundenbeziehungen geschaf-fen, die weit über kurzfristige Projekte hinausgehen. Bernd Hommels ist Diplom-Ingenieur für Maschinenbau. Claus Lorenz gründete noch während seines Studiums der Elektro- und Informationstechnik an der TU München ein Softwareunterneh-men im ERP-Umfeld. Project Partners hat einen zweiten Standort in Hamburg.

Warum bin ich im Club?Ich habe einen Club gesucht, in dem die Menschen so sind wie ich, denn unter Gleichgesinnten ist es einfacher, Kon-takte zu schließen. Ich wollte einen Club, in dem junge Führungskräfte sind, und gemeinsam auch mehr unternehmen als nur Vortragsveranstaltungen zu besuchen.

Bernd HommelsGeschäftsführer

44 Fallstudie club! ~ 03 / 09

Page 43: Club 03/2009

www.buero hamburg.deHamburgs grosses Internetportal für Gewerbeimmobilien

Werfen Sie doch mal einen Blick in Ihr neues Büro!

JAYDEE ConsultingJAYDEE (Joined Development) mit Niederlassungen in Hamburg und Bonn ist auf Business Development Beratung spezialisiert. Kai Portmann leitet das Un-ternehmen zusammen mit seinem Partner Frank Baurmann. Portmann hat mehr als 14 Jahre Berufserfahrung in Führungs-positionen im Vertrieb und Marketing mit den Schwerpunkten Change Manage-ment, Business Development und Market Engagement. Seit 2002 arbeitet er als Berater und Interimsmanager.

Warum bin ich im Club?Ich möchte spannende Menschen ken-nenlernen und mein Netzwerk erweitern. Der Business Club Hamburg bietet mir die Möglichkeit, mich mit anderen Entschei-dern gut organisiert, aber in lockerer Atmosphäre auszutauschen.

Kai PortmannManaging Partner

und das hat natürlich Einfluss auf sämtliche Abläu-fe und Abteilungen. „Ein solches Vorhaben, bei dem uns der Kunde derart viel Vertrauen schenkt, kann nur gelingen, wenn man drei Dinge beherrscht: die Busi-nessprozesse, die Technik und den Umgang mit den betroffenen Menschen – sonst wird das ‚nix‘“, ist der Rheinländer überzeugt.

Erste ErfolgeMit der Positionierung als Basis hat Kai Portmann im nächsten Schritt die Marktkontaktplanung für Projekt Partners erarbeitet und unterstützt auch aktiv bei der Umsetzung. Die gesamte Außendarstellung, von der Webseite über das Relationship Management bis zum Dialogmarketing wurde auf die Zielgruppe und das Leis-tungsangebot zugeschnitten. „Ein effizientes Kontakt-management ist ein weiterer wichtiger Baustein für eine erfolgreiche Vertriebsarbeit“, stellt Portmann klar.

Das Feedback der bestehenden Kunden ist ausge-sprochen positiv und der Recruitingprozess durch die neue Positionierung deutlich einfacher geworden. Auch die Responsequote bei Marketing-Aktionen ist spürbar gestiegen. „Es ist leichter geworden, einen Termin auf der richtigen Entscheiderebene zu bekommen“, sagt Hommels. Das führt er darauf zurück, dass potenzielle Kunden nun schneller verstehen, was Project Partners eigentlich leistet und darauf, dass die Differenzierung gegenüber anderen IT-Beratungen sofort klar wird. —

club! ~ 03 / 09 Fallstudie 45

Page 44: Club 03/2009

Wenn im Weingeschäft jemand von sich behaupten kann, er habe von der Pike auf gelernt, dann ist das der Hamburger Weinexperte Gerd Rindchen. Vor 32 Jahren, mit achtzehn und gerade bestandenem Abitur, verkaufte Rindchen seine erste Flasche Wein. „Ich hatte mir damals einen alten VW-Bus gekauft“, erzählt der sympathische Selfmade-Mann, „den habe ich auf den Namen ‚Traugott’ getauft, in der Pfalz vollgeladen und den Wein dann in Bremerhaven an Freunde meiner Eltern verkauft. So fing das alles mal an.“ Ob er denn wisse, was er mit Bill Gates und dem Intel-Gründer Robert Noyce gemeinsam habe, wird Rindchen gefragt. Bescheiden lächelnd weist er diesen Vergleich zurück: „Na, die beiden Herren waren bestimmt um einiges erfolgreicher als ich. Aber ich glaube, die haben mit ihrem Business auch mal in der Garage angefangen, genau wie ich.“ Sogar an die Adresse der Garage, wo er als Jung-Einsteiger seine ersten Bouteil-len lagerte, kann sich der heute 50-jährige Weinexperte noch erinnern: „Das weiß ich genau, das war die Tannenberg-straße 17 in Bremerhaven, wo ich aufgewachsen bin.“

Familienbetrieb mit HerzAls 18-Jähriger verkaufte Gerd Rindchen die erste Flasche Wein

aus dem VW-Bus. Heute zählt Rindchens Weinkontor zu Deutschlands bekanntesten Weinfachhändlern.

Text Thomas Brandenburg Foto Stefan Malzkorn

46 Erfolg & Geschichte club! ~ 03 / 09

Page 45: Club 03/2009

Niederlassungen von Hamburg bis MünchenMit neun Niederlassungen in Hamburg, Berlin, München, Niedersachsen und Schleswig-Holstein, wo sich in Bön-ningstedt auch der Hauptsitz befindet, plus einem gut funktionierenden Auftritt im Internet (www.rindchen.de) genießt Rindchens Weinkontor als Weinfachhandel heute einen hohen Bekanntheitsgrad. Gerd Rindchen und Mitin-haberin Ehefrau Christine beliefern nicht nur die florieren-den Einzelhandelszentralen, sondern auch Großkunden und Gastronomie. „Die Stärke unseres Unternehmens“, so Gerd Rindchen, „liegt in unserer überdurchschnittlichen Einkaufskompetenz. Sie macht es uns möglich, abseits ausgetretener Pfade ganz neue Weine zu entdecken.“

Nach Beispielen gefragt, nennt Rindchen das rhein-hessische Weingut Peth-Wetz. „Christian Peth habe ich vor etwa sechs Jahren entdeckt, als er noch in Geiselheim Önologie studierte“, berichtet der Unternehmer nicht ohne Stolz. „Der hat auf den besten deutschen Weingü-tern gelernt, bei Keller und bei Knipser, und dann eine tolle Performance hingelegt.“ Tatsächlich genießen die Peths in der Branche hohes Ansehen. Mittlerweile konnte das Weingut zahlreiche Wettbewerbe gewinnen, wurde unter anderem 2004 und 2007 mit dem Preis „Beste Coll-ection Barrique trocken“, 2005 und 2006 mit dem Bun-desehrenpreis ausgezeichnet. Kein Wunder also, dass Rindchen ungefähr 60 Prozent der Pethschen Jahresernte in sein Sortiment aufgenommen hat.

Die allerbeste Bodega Argentiniens Neben deutschen Weinen, unter denen Rindchen vor al-lem die „schönen mineralischen Weißweine“ bevorzugt, setzt der als geschickter Einkäufer bekannte Wahlham-burger derzeit besonders auf spanische Rote, Übersee-weine aus Südafrika und vor allem aus Argentinien. „Dort haben wir uns ganz nebenbei die allerbeste Bodega des Landes als Partner gegriffen.“ Seinen großen Erfolg führt der Entrepreneur Gerd Rindchen ebenso auf seine stets präsente Neugier und Ent deckerfreude zurück wie auf seine Unbefangenheit gegenüber großen Namen und glamourösen Adelsschlössern mit überteuerten Weinen.

„Für mich hat von Anfang an nur die Qualität in der Fla-sche und der höchstmögliche Genusswert fürs Geld ge-zählt“, erklärt Rindchen seine Devise.

Dies schätzt auch die Kundschaft. Doch Rindchen verfügt gleichzeitig über eine Gabe, die auch dazu ge-führt hat, dass der ehemalige Turnschuhkaufmann heu-te zu den größten deutschen Facheinzelhändlern zählt. Denn für seine Aussendungen, Pressemailings und den Infodienst „Weinevents“ muss sich der Weinexperte kei-ne Fachleute von außen holen. Rindchen verfasst unter Pseudonym sogar gastronomische Kritiken für bekannte Tageszeitungen. Überdies ist es kein Geheimnis, dass der Wein-Gourmet auch Cornelia Poletto, Hamburgs derzeit gefragtester „Italienerin“ zu ihrem ersten Kochbuch „Al-les Poletto“ die Texte geliefert hat.

Hinzu kommt, dass der umtriebige Unternehmer rund um seine Standorte, vor allem in Hamburg, Berlin und Mün-chen, stets eine lebendige Veranstaltungs- und Eventkul-tur entfaltet. Da werden unterschiedliche Ereignisse und Darreichungen wie Gourmet-Verkostungen, Lesungen,

Sushi-Weekends und Verwöhn-Wochenenden oder Würz-Degustationen per Newsletter und Internet angekündigt. Und im Hamburger Stadtteil Eppendorf wird auf dem Platz vor dem Weinkontor ein Boule-Tournier durchgeführt, na-türlich nicht ohne die Möglichkeit zu einem guten Tropfen und ein paar pikanten Häppchen. Wichtiger Bestandteil der Rindchen´schen Eventkultur sind hochrangige Wein- und Genießermenüs, die teilweise in Verbindung mit Me-dienpartnern zu günstigen Preisen angeboten werden. Rindchens Hausmessen, die „VinoRell“ in Bönningstedt und die Berliner „VinoBär“ mobilisieren jedes Mal 2000 bis 3000 genussorientierte Besucher. Insgesamt, rechnet Rindchen, würden seine Weinproben, Seminare, Menüs und Weinreisen jährlich von bundesweit mehr als 30 000 Freunden des guten Tropfens wahrgenommen.

26 Jahre mit dem Rücken zur WandUnd trotzdem: „Das alles ist durchaus keine Glamour-Sto-ry“, resümiert der unermüdliche Weinkaufmann. „Das war ein langer, mühseliger Weg mit Licht und Schatten. 26 Jah-re lang habe ich mit dem Rücken zur Wand gestanden. Ich hatte Glück, dass ich zum richtigen Zeitpunkt erst meine Frau Christine und später unseren Kaufmännischen Leiter

– und mittlerweile Teilhaber – Christoph Dippe gefunden habe, die die Firma mit führen.“ Rindchens Weinkontor, also ein echter Familienbetrieb? Die Antwort fällt Gerd Rindchen nicht schwer: „Aus voller Überzeugung, das stimmt. Ein Familienbetrieb mit Herz.“ —

club! ~ 03 / 09 Erfolg & Geschichte 47

Page 46: Club 03/2009

Bremens Schlüssel zum Hamburger Tor der WeltDer Business Club Hamburg und die Havanna Lounge Bremen – zwei Clubs werden Partner

48 Partner des Clubs club! ~ 03 / 09

Page 47: Club 03/2009

Text Thomas Brandenburg Foto Havanna Lounge Bremen

Es könnte der Beginn einer wunderbaren Freundschaft sein. Denn was lag näher, als dass sich die beiden wohl aktivsten und attraktivsten Business-Clubs im Norden, die Havanna Lounge Bremen (HLB) und der Business Club Hamburg (BCH), zu einer Partnerschaft zusammenschlos-sen und die Kooperation mit dem Austausch ihrer Nut-zungsvereinbarungen besiegelten? Zum gegenseitigen Nutzen. Denn ab sofort stehen die Räume in Bremen auch den Business Club Hamburg Mitgliedern zur Verfügung, um dort interessante Kontakte zu knüpfen und zu pflegen, mit Geschäftsfreunden phantastisch zu speisen oder zum edlen Tropfen auch mal ein paar blaue Kringel in die Luft zu blasen. Umgekehrt sind die Mitglieder der Bremer Ha-vanna Lounge selbstverständlich auch in Hamburg jeder-zeit willkommen.

„Der Name Havanna Lounge“, erklärt Geschäftsführer Olaf Janotta, „verweist natürlich auf die historische Glanz-zeit der Hauptstadt von Kuba. Und wer einmal unsere his-torischen Räume aufsucht und es sich in einem der nostal-gischen Ledersessel gemütlich macht, um den verbreitet sich schnell das Flair großer kolonialer Zeiten.“ Ein glück-liches Händchen hatten die Gründer des Bremer Clubs bei der Standortwahl. Denn die Havanna Lounge Bremen liegt repräsentativ mitten im Zentrum der Altstadt und residiert zwischen Petri-Dom und Parlament im Gebäude der alten Wertpapierbörse von 1862, geradewegs vis-à-vis dem alten Bremer Rathaus, das sich immerhin zum Unesco-Weltkulturerbe zählen darf.

Sie wären aber längst kein klassischer alter Cigar Club mehr, beeilt sich Janotta anzufügen, „wir sind heute ein moderner Wirtschafts- und Gesellschafts-club.“ Sicher, der großartige Humidor und eine beacht-liche Auswahl allerfeinster Zigarren ziehen die Genie-ßer des blauen Dunstes an. „Aber selbstverständlich“, sagt Janotta, „stehen wir auch den Damen offen.“ Sehr selbstbewusst verweist der Havanna Lounge Geschäfts-führer auf eine Weinkarte mit 400 Positionen und den Küchenchef Jürgen Petrick, der als ehemaliger Witzig-mann-Schüler zusammen mit drei weiteren Köchen die Verantwortung für eine täglich wechselnde Menüliste trägt. „Wir sind in Bremen durchaus gesellschaftlich und

genussorientiert geprägt“, widerlegt Janotta mögliche Vorurteile. „Viele wissen ja nicht, dass der Bremer Rats-keller traditionell über die weltgrößte Karte deutscher Weine verfügt. Schon vor etwa 150 Jahren war hier noch der zweitgrößte Umschlagplatz für Bordeaux-Weine weltweit und immer noch für Sumatra-Tabake bis heute“. Mittlerweile breitet sich die im Jahr 2001 von zwei Bre-mer Unternehmern gegründete Havanna Lounge auf rund 1000 Quadratmetern aus und zählt 370 Mitglieder. Hinter dem Projekt ziehen heute sieben Gesellschafter die Fäden. Sie wollen jedoch, wie Janotta betont, nicht genannt werden.

Der umtriebige Geschäftsführer Olaf Janotta wird in diesem Oktober 39. Und, man merkt es, hier steht der richtige Mann am richtigen Platz. Markant die Gesichts-züge, zurückgelegt das dunkle leicht lockige Haar, sprüht der diplomierte Betriebswirt vor Kompetenz und Taten-drang. „Ich komme gerne zu Ihnen nach Hamburg und zei-ge Ihnen unsere Präsentation. Wir haben einen wunder-baren Film dazu.“ Doch fügt er sofort flexibel hinzu: „Oder Sie kommen mal nach Bremen. Wir haben hier genügend Konferenzmöglichkeiten. Alle Räume kostenlos für Ihre Mitglieder. Keine Gebühren extra, Technik brauchen Sie auch nicht mitzubringen. Haben wir alles im Haus.“

Janotta war es auch, der die Initiative zu ersten Gesprä-chen mit den Hamburger Partnern, dem Business Club, ergriffen hatte. „Hamburg und Bremen, das ist Grundlage für eine gute Partnerschaft zwischen den Clubs. Schon al-lein durch den starken Logistikbereich haben die beiden Hansestädte eine enge Verbindung. Klar, Bremen ist der kleinere Bruder.“ Und angesprochen auf den berühmten Streit zwischen Hamburg mit dem „Tor zur Welt“ im Wap-pen und Bremen mit dem heraldischen Schlüssel, legt Janotta sofort eins drauf: „Ja, wir haben den Schlüssel für euer Tor, aber ihr habt ja kein Schlüsselloch im Wappen.“

Damals bei den ersten Verhandlungen zur Clubpart-nerschaft hätten die Konzepte noch nicht so zusammen-gepasst. „Aber jetzt“, freut sich Janotta für die neuen Partner mit, „hat der Business Club Hamburg an der Elb-chaussee einen neuen, ganz tollen Standort gefunden. Auf den freuen auch wir uns schon.“ —

club! ~ 03 / 09 Partner des Clubs 49

Page 48: Club 03/2009

Von Blond über Schwarz bis zum prickelnden Mix Die Brauereigruppe Carlsberg Deutschland ist neuer Partner des Business Club Hamburg. Mitglieder und Gäste können dies sowohl an den Biermarken erkennen, die in der Villa an der Elbchaussee serviert werden, als auch in Form außergewöhnlicher Veranstaltungen erleben.

Text Dirk Kunde Illustration Michael Weber

„Carlsberg ist ein international ausgerichtetes Unternehmen, das mit seiner Marke Holsten über eine starke regio-nale Verankerung in Hamburg verfügt. Das passt gut zu unserem Club und seinen Mitgliedern“, freut sich Peer-Arne Böttcher, Geschäftsführer des Business Club Hamburg, über die langfristige Kooperation mit Carlsberg Deutsch-land. In der Villa an der Elbchaussee 43 wird diese Partnerschaft für die Mitglieder schnell deutlich. „Wir verfolgen mit dem Business Club Hamburg quasi ein dreiteiliges Bierkonzept“, schmunzelt Jörg Croseck, Vorstandsvorsit-zender von Carlsberg Deutschland und selbst Clubmitglied. Der Dreisprung beginne beim bodenständigen Astra, einer Marke, die man gern direkt aus der „Knolle“ trinkt. Als Premium Pils kommt Holsten Pilsener ins Glas, während das feine, rotblonde Duckstein den krönenden Abschluss bildet. „Damit sind wir für alle Ansprüche und Anlässe bestens gerüstet“, freut sich Croseck.

50 Partner des Clubs club! ~ 03 / 09

Page 49: Club 03/2009

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Über die Produkt-Partnerschaft hinaus wird es in den kom-menden Jahren auch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen vom Business Club Hamburg und Carlsberg geben. Den Startpunkt dafür bildet das hochkarätig be-setzte „Holsten Kellerparlament“, das schon eine mehr als 30-jährige Tradition hat und im November an der Elb-chaussee tagt. Weitere Events sollen folgen und zu außer-gewöhnlichen Erlebnissen für die Clubmitglieder werden.

Weltweit auf Platz 4Die dänische Carlsberg-Gruppe übernahm 2004 Hols-ten. Seitdem ist der Sitz von Carlsberg Deutschland an der Holstenstraße. Zum Markenportfolio gehören ne-ben den genannten Marken noch Lübzer, Feldschlöß-chen sowie die Altbiere Hannen und Gatz. Insgesamt 5,4 Millionen Hektoliter hat Carlsberg im vergangenen Jahr abgesetzt – vor allem im norddeutschen Raum. Mit dieser Menge liegt das Unternehmen in Deutsch-land auf Platz 7. Weltweit ist Carlsberg auf Platz 4 nach Anheuser-Busch InBev, SAB Miller und Heineken. Carls-berg betreibt 75 Produktionsstätten in 25 Ländern und verkauft seine Produkte in 160 Ländern.

Neben dem Trend zu immer größeren Brauerei-Konzernen kämpft die Branche mit einem Problem: In Westeuropa trinken die Menschen immer weniger Bier. In Deutschland sind es durchschnittlich noch 111 Liter pro Jahr und Kopf. Das hört sich nach viel an, doch lag diese Zahl Mitte der 70er Jahre bei über 150 Litern.

Für jeden Geschmack das richtige BierCarlsberg hat auf die Entwicklung reagiert und ande-re malzbasierte Getränke auf den Markt gebracht. Eve zielt auf Frauen, die ein Getränk mit weniger Alkohol wünschen, Beo ist ein alkoholfreies Erfrischungsgetränk in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, das auf eher jüngere Konsumenten ausgerichtet ist. Die Gruppe wächst vor allem in China. Und in Russland, wo Carlsberg die Baltic Beverages Holding gehört. Dort ist die Marke

„Baltica“ eine der größten Biermarken des Landes. Und das auch im wörtlichen Sinne, denn deren kleinste Fla-sche fasst einen Liter Bier.

Beim aktuellen Biertrend in Deutschland sind solche Größen undenkbar. Doch Croseck kennt sich mit alkohol-freien Getränken aus. Bis 2007 war er Geschäftsführer der Gerolsteiner Brunnen GmbH. „Grundsätzlich sind sich die Märkte sehr ähnlich. Der Biermarkt ist jedoch im Vergleich zum Wassermarkt emotionaler und noch stärker regional fragmentiert“, sagt er. So sind die Carlsberg-Marken im Süden Deutschlands weniger vertreten. Nur einige Bier-marken haben eine nationale Bekanntheit und den ent-sprechenden Absatz realisieren können. Noch immer gibt es rund 1.300 Brauerein in Deutschland, die circa 5.000 Biermarken vertreiben.

Bier ist auch ein Stück Heimat und Identität. Darum ist es ja auch schön, dass in der Villa die Ur-Hamburger-Marken Holsten und Astra ausgeschenkt werden. Auf die Freundschaft eben. —

club! ~ 03 / 09 Partner des Clubs 51

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Huhn in HandschellenDas Knast-Kochbuch – mit Rezepten, die auch in Freiheit schmecken

Text Sabine Dissel

Kochbücher gibt es viele. Aber ein Kochbuch aus dem Knast? Scheint das nicht eher ein Widerspruch in sich zu sein? Sogleich schwebt einem ödes Kantinen-einerlei vor. Aber da hat man die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Falle die „Kreativen Zellen“ in Santa Fu gemacht, einer erfindungsreichen Gruppe von Gefangenen, die sich unter anderem dem Kochen verschrieben hat. Und das erfordert unter den gegebenen Bedingungen einiges an Phantasie. Mit einfachsten Mitteln und dem, was gerade vorhanden ist, vor allem aber mit viel Leidenschaft für die Sache, entstehen so immer wieder neue Gerichte. Da hier Menschen aus aller Herren Länder versammelt sind, ist das Ergebnis natürlich internationale Küche.

Gemeinsam mit Christa Mälzer, der Mutter von Tim Mälzer, die Tipps für die Zubereitung beisteuert, wurden die besten Rezepte ausgewählt, und so entstand dieses außergewöhnliche Kochbuch, das nicht weniger kreativ da-herkommt als das Essen selbst. Allein die Kapitelüberschriften für Vor-, Haupt- und Nachspeisen – „Vor Gericht“, „Keine Gnade“ „Mildernde Umstände“ und

„Süßer Trost“ – lassen den Leser schmunzeln. Da gibt es dann auch schon mal „Pasta Depressiva“ und statt Tiefkühlpizza „Mafia Torten“. Das titelgebende „Huhn in Handschellen“ wird – soviel sei verraten – zunächst köstlich gefüllt. „Dann schnell hinten zunähen und Beine fesseln, damit es nicht fliehen kann.“ Es wird überdies empfohlen, „den leckeren Delinquenten in einer Mauer aus Kartoffelecken“ zu servieren, „die einmal rund um den Teller läuft.“ Dieser Festschmaus wird übrigens zum Jahrestag der Verurteilung gereicht.

Die kleinen Geschichten hinter den Speisen geben auf humorvolle, manchmal auch ein wenig melancholische, aber immer sympathische Weise Einblicke in den Alltag der Knackis. Gestaltet wurde das Buch mit den wirklich grandiosen Illustrationen von Künstler Sven Brauer, ebenfalls einem Häftling in Santa Fu. Entsprechend erhielt es auch den Gourmand World Cookbook Award 2007 für die besten deutschen Kochbuch-Illustrationen, außerdem für das beste Fundraising. Denn ein Teil des Erlöses geht zur Unterstützung von Verbrechensopfern an den Weissen Ring e.V. Eine rundum gelungene Sache also, ein Werk, das nicht nur kulinarischen, sondern auch optischen Genuss und echtes Lesevergnügen bereitet – Spaß beim Nachkochen garantiert! —

Justizbehörde Hamburg, Strafvollzugsamt (Hrsg.) Huhn in Handschellen. Edition Temmen.2. Auflage 2009, 16,90 Euro

52 Buchrezension club! ~ 03 / 09

Page 51: Club 03/2009

Faxantwort040 421 07 01-70

Der Business Club Hamburg ist der Marktplatz der Entscheider.

Unternehmern, Managern sowie Menschen in Führungspositionen bietet der Club ein vielfältiges Programm aus Kultur, Politik und Wirtschaft. Für den perfekten Mix wird aus jeder Branche nur eine begrenzte Anzahl Personen aufgenommen, denn der Schwerpunkt des Clubs ist die gezielte Vermittlung von Kontakten zwischen den rund 700 Mitgliedern.

Als Mitglied bieten wir Ihnen drei Kernleistungen, die Ihnen, neben den vielen persönlichen Annehmlichkeiten des Clublebens, vor allem einen wirtschaftlichen Nutzen und Mehrwert ermöglichen sollen:

› Nutzung der clubeigenen Räumlichkeiten (inklusive Konferenztechnik) › Abwechslungsreiches Veranstaltungsangebot für den Erfahrungsaustausch › Gezielte Kontaktvermittlung zu anderen Mitgliedern durch unser Mitgliedermanagement

Ich interessiere mich für den Business Club Hamburg:

Name Firma

Adresse Plz, Ort

Telefon eMail

Bitte nehmen Sie mich dauerhaft in den Verteiler für „club!“ auf.

Bitte vereinbaren Sie einen persönlichen Gesprächstermin mit mir, damit eine individuelle Potenzialanalyse für meine Clubnutzung erstellt werden kann.

Hiermit stelle ich einen Antrag auf Mitgliedschaft im Business Club Hamburg. Die damit verbundenen Konditionen (800 Euro Jahresbeitrag, 2.200 Euro Aufnahmegebühr) sind mir bekannt. Über meinen Antrag wird im Mitglieder- ausschuss nach einem persönlichen Gespräch mit dem Mitgliedermanagement entschieden.

Ort, Datum Name

Fragen zum Business Club Hamburg? Rufen Sie uns an: 040 421 07 01-0

Page 52: Club 03/2009

Meister des Weins Hendrik Thoma, einer von zwei deutschen Master Sommeliers,

gibt Tipps für Kenner und Einsteiger

Text Thomas Brandenburg Foto Michael Holz

Hendrik Thoma lässt nicht lange auf sich warten beim ver-abredeten Vormittagstermin. Kurzer, freundlicher Hand-schlag, ohne Allüren. Ein intelligentes, aufgeschlossenes Gesicht mit hoher Stirn, aus blauen Augen blitzt ein leich-ter Schalk. „Was wollen Sie wissen?“, beginnt der 41-Jähri-ge mit erfrischender Offenheit das Gespräch.

Hendrik Thoma ist einer von nur zwei Master Som-meliers in Deutschland, die diesen Titel tragen dürfen.

„Sommelier kann sich jeder nennen“, erklärt der Wein-profi, der bisweilen respektvoll auch „Die Nase“ genannt wird. Aber für den Master muss man schon eine extrem schwere Prüfung vor einer internationalen Jury abgelegt haben, alles auf Englisch. Viele fangen an, aber die meis-ten schaffen es nicht bis zum Ende.“

Die Ausbildung zum Master Sommelier hat’s in sichErworben hat Thoma das weltweit begehrte Testat vor zehn Jahren in London nach fünfjähriger Vorbereitungs-zeit. Schon zuvor hatte der gebürtige Gütersloher eine feine Zunge bewiesen und im renommierten Landhaus Scherrer in Hamburg erste Meriten als Spitzenkoch erwor-ben. Und in der Auberge du Soleil im kalifornischen Napa Valley, wo er auch seine Passion für den edlen Rebensaft entdeckte, weiterentwickelt. Zurück in Deutschland fand er zur Erweiterung seiner Weinkenntnisse im Rheingauer Gut Johannishof eine ausgezeichnete Adresse und ließ sich an der Heidelberger Hotelfachschule zum Somme-lier ausbilden, bevor er dann endlich die hohe Weihe zum Master Sommelier in England empfing.

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Diese Ausbildung hat es in sich. Gleich auf drei Gebieten hat der Aspirant eine anspruchsvolle Prüfung abzulegen. Aus der Berufserfahrung resultierendes Know-how im Um-gang mit Wein und Gästen, ausgewähltes Auftreten, per-fektes Benehmen und die „soziale Kompetenz“ werden geprüft. „Wir verstehen uns als Kommunikator zwischen Gast und Produzenten“, begründet Weinfex Thoma so viel Aufwand. „Man muss zum Beispiel eine Flasche Champa-gner ohne abzusetzen auf sieben Gläser genau aufteilen können. Da sehen die Prüfer dann schon, ob man wirklich in seinem Beruf gearbeitet und Praxis hat.“

Doch auch die theoretische Prüfung ist nicht ohne. „Eine echte Herausforderung“, so Thoma. Rund einhun-dert Fragen aus der Welt des Weines gilt es zu beant-worten. Der Master Sommelier soll eben ein international ausgebildeter Experte sein. „Ich könnte morgen in Ameri-ka anfangen“, erklärt Thoma, „mein Kollege aus Amerika, England oder Frankreich hier bei uns.“ Bleibt nach Praxis und Theorie noch das Wichtigste, die Verkostung. „Da muss man der Jury innerhalb von 25 Minuten sechs Weine nach Farbe, Geruch, Geschmack und Herkunft genau be-schreiben können“, erzählt Thoma. „Um zu bestehen, soll-te man wenigstens vier richtig bestimmt haben.“ Respekt, und das alles in der önologischen, also weinkundlichen Fachsprache? Ja, sicher, da gebe es auch Spezialbegriffe und Abkürzungen, wie „BSA“ für „biologischen Säureab-bau“, der vom Fachmann auch oft „malolaktische Fermen-tation“ genannt wird. Die önologischen Grundbegriffe müsse man natürlich kennen. „Doch bei der Beschreibung eines Weines“, klärt Thoma auf, „sollte immer auch Phan-tasie, etwas Blumiges dazu kommen, sonst wird es lang-weilig und man wird dem Thema, das ja mit Genuss und Geschmack zu tun hat, nicht gerecht.“

Da fragt sich der Laie, ob man sich von den Kenntnis-sen eines Master Sommeliers ein wenig aneignen kann. Thomas Antwort ist sehr bestimmt. Es sei wie in allen Din-gen des Lebens, geschenkt bekomme man nichts. „Man muss sich auf jeden Fall für den Wein begeistern können, sich engagieren. Man muss unterscheiden lernen und“ – das ist Thoma ganz wichtig – „ehrlich zu sich selbst sein. Viele Menschen sind das leider nicht.“ Ein moralischer Ap-pell an dieser Stelle? Auf die Frage, wie das gemeint sei, spricht der Master aus Erfahrung: „Also, wenn einem ein Wein nicht schmeckt, ein anderer aber sagt, der ist ganz toll, dann darf man den Wein trotzdem nicht gut finden.“ Für den angehenden Weinkenner sei es wichtig, auf den eigenen Geschmack zu vertrauen, jedoch immer auch of-fen und bereit zu sein zu lernen.

Zu Hause am besten im Weinkühlschrank lagernDoch wie sollte man mit dem Einstieg in ein eigenes Weinlager zu Hause beginnen? Da sei zuerst einmal die Frage zu klären, ob man einen roten, weißen oder einen Rosé-Wein bevorzuge. „Ich würde mit einfacheren Wei-nen anfangen, in einem Preisgefüge von fünf bis zwan-zig Euro“, rät Thoma: „Erstmal die klassischen Gebiete ausprobieren, also europäische, aber ruhig auch Neue-Welt-Weine aus Napa Valley, Kalifornien, Marlborough, Neuseeland, oder Clare Valley in Australien.“ Und sollte man sich gleich einen klimatisierten Weinkühlschrank

anschaffen? „Also, wenn Sie wirklich Spaß haben wol-len, ist natürlich ein Klimagerät das höchste der Gefüh-le, aber der eigene Keller tut es auch.“ Und dann fügt Thoma mit einem verschmitzten Lächeln hinzu: „Aber abschließbar sollte er sein.“

Erstmal, rät der Weinkenner, solle man sich so zwi-schen 80 und 120 Flaschen zulegen. Ganz auf die persön-lichen Trinkgewohnheiten abgestimmt und nicht gleich zu viel, wenn man keinen Weinschrank habe. Auf jeden Fall aber den Wein bei einem Händler des Vertrauens kau-fen. Beim Discounter fehle die Beratung. „Wenn man den Wein irgendwo anonym kauft“, geht Thoma mit den Billig-märkten ins Gericht, „dann ist er nur ein Lebensmittel wie jedes andere. Dann wird Wein nie etwas Besonderes. Las-sen Sie es!“ Und wenn die Flaschen aus dem Supermarkt goldene und silberne Medaillen tragen? Die Antwort ist eindeutig: Solche Plaketten sagen wenig über den Inhalt der Flasche. Sie werden von Jurys vergeben, die entweder dafür bezahlt werden oder sich auf den größten gemein-samen Nenner geeinigt haben. Und der ist meistens nicht der Geschmack der Juroren, sondern der einer Majorität. Vernichtend und eingekleidet in die bildhafte Sprache des versierten Verkosters dann das Urteil: „Also, langwei-lig, ein ziemlich glattgebügelter Stoff.“

Sogar beste Weine haben heute SchraubverschlussUnd wie verhält es sich mit dem Wein unterm Schraub-verschluss? Ist das immer ein Billigwein? Eine Frage so ganz nach dem Geschmack des Kenners. Es folgt ein mehrminütiger Vortrag, eine gelehrte Entourage von der portugiesisch-spanischen Korkindustrie der letzten Jahrhunderte über unpassende und benutzerunfreund-liche Kunststoffkorken bis hin zu den neuesten Erkennt-nissen der Flaschen-Verschlusstechnik. In der modernen Önologie stehe der alte Weinkorken gar nicht mehr so in bestem Ansehen. „Da hat längst ein Paradigmenwech-sel stattgefunden“, sagt Thoma. „Der Drehverschluss – in Fachkreisen auch Stelvin genannt – ist bei kurzer bis mittelfristiger Lagerung eine vernünftige Sache. Es gibt schon die teuersten Weine unter Schraubverschluss.“ Aber früher hieß es doch, dass der Wein durch den Kork atmet! „Um den Wein herum gibt es eine unglaubliche Menge Schwachsinn. Und der wird auch noch von Ge-neration zu Generation weitergegeben“, so der Experte. Doch Thoma wäre nicht Master Sommelier, wenn er nicht gleich die sachliche Erklärung mitliefern könnte: Mit Kor-ken müsse man beim Wein traditionell mit einer Fehler-rate von fünf bis zehn Prozent rechnen. Deshalb sei ein moderner Stelvin eine gute Lösung.

Fazit: Wein ist auch Wissenschaft – und Hendrik Tho-ma ihr Meister. Als Interessierter in diese Lehre ein wenig einzutauchen, zahlt sich indes aus. Dient sie doch letzt-lich dem Spaß an der Freud, wie es im weinseligeren Süddeutschland heißt. Das Studium dickleibiger Önolo-gie-Folianten kann der Genießer ja getrost dem Master Sommelier überlassen. Denn im Zeitalter des Internets erfahren Weinliebhaber unter www.tvino.de alles rund um den verehrten Rebensaft – charmant und vergnüg-lich vorgetragen von Master Sommelier Hendrik Thoma höchstpersönlich. —

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Kulinarischer ExkursEin Einkaufsbummel mit Lucullians-Gründer Gunnar Matthaei

Text Sabine Dissel Foto Peter Rüssmann

„Welche Lebensmittel wir wo kaufen und wie wir damit umgehen, ist keine Frage des Geldbeutels. Es ist in erster Linie eine Frage der Wertschätzung sich selbst und den Mitmenschen gegenüber. Wer beim Essen und Trinken an Qualität spart, aber mehr Handys, Play-stations und Autos hat, als er gleichzeitig benutzen kann, macht bezüglich seiner Prioritäten eine sehr kla-re Aussage. Außerdem macht es Spaß, entdecken zu dürfen, was 4,5 Milliarden Jahre Evolution Wunderba-res auf den Tisch gezaubert haben“, stellt Gunnar Matt-haei, Gründer des kulinarischen Manufakturnetzwerks Lucullians, gleich zu Anfang des Interviews fest. Und dieses Credo beherzigt der Genuss experte auch bei seinen kulinarischen Einkaufstouren, wenn er sich an einem bürofreien Tag in aller Ruhe seiner Leidenschaft hingeben darf. Sein erster Gang führt, wie an jedem Samstag, zur Bäckerei Pritsch in der Papenhuder Stra-ße in Uhlenhorst. Wegen der großen Auswahl an Brot und Brötchen: „Es ist der einzige mir bekannte Bäcker, der unterschiedlichste Mehlsorten aus ganz Europa importiert. Das Ergebnis sind Brotspezialitäten, die genau so schmecken wie in den Ländern, in denen wir diese im Urlaub lieben gelernt haben“, erklärt er.

Den passenden Tee dazu findet Matthaei nur ein paar Häuser weiter im Teekontor Sturm. „Ich bin fas-ziniert von der Geschmacks- und Aromenvielfalt rei-ner Tees. Da man bei Sturm überwiegend Großhandel

betreibe, sei der Durchsatz besonders hoch und die Qualität der Tees, die man auch als Privatperson im Showroom verkosten und kaufen könne, absolut außer-gewöhnlich. „Mein Favorit ist Morning Dew, ein leichter grüner Tee mit getrockneten Bergblüten aus dem Hi-malaya. Perfekt für einen energie reichen und entspann-ten Start in den Tag.“

Von der Fruchthandlung zum Isemarkt Die richtige Mischung aus Energie und Entspannung ist wohl genau die Grundlage des Erfolgs für den kreativen Geschäftsführer von Finderella Markenkommunikation, der sich zudem mit Lucullians den Traum erfüllte, sei-ne Leidenschaft für kulinarische Manufakturen, deren besondere handwerkliche Qualität und sein Vermark-tungs-Know-how miteinander zu verbinden.

Einen weiteren vitaminreichen Energieschub findet er im Fruchthaus Bescherer, einem kleinen Laden am Winterhuder Weg, in dem die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und der seit Generationen von der Familie geführt wird. „Das Besondere ist hier, dass man immer, vor allem regionales Obst und Gemüse, in perfektem Reifezustand bekommt. Ich kenne keinen einzigen ande-ren Händler in Hamburg, bei dem das möglich ist. Jede Frucht wird sorgfältig einzeln ausgesucht und in den Ein-kaufskorb gelegt. Außerdem gibt es einen Service, der in gleicher Top-Qualität Büros und Haushalte beliefert“,

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begeistert sich der passionierte Hobby-Koch. Bei seinem Wochenend-Gourmet-Einkauf darf natürlich ein Besuch auf dem Eppendorfer Isemarkt nicht fehlen. Dort locken Matthaei viele Genüsse, aber er geht trotzdem immer zuerst zum Tiroler Bauernstandl. „Konrad und Carina Na-gele bieten hier eine einzigartige Warenvielfalt aus den Tiroler Alpen in einer Qualität an, die selbst in Österreich nur sehr selten zu finden ist“, erzählt er uns und schwelgt in den Spezialitäten: „Kaiserschinken, Hirschwurzn, fri-sche Alm-Milch, Butter und Quark mit dem würzigen Aroma der Almwiesen, verschiedene ausgezeichnete harte und weiche Bergkäse und selbstgemachte Frucht-senfkonfitüren.“ Besonders gut gefällt ihm der grundle-gende Gedanke, Produkte aus reiner Almwirtschaft zu verkaufen und somit zum Erhalt dieser immer seltener werdenden naturnahen und naturerhaltenden Bewirt-schaftungsform der Alpen beizutragen.

Das Beste für Fisch- und Fleischgerichte Von der Alm geht es – kulinarisch gesprochen – an die Küste, das heißt zum besten Fischhändler der Stadt, und das sei „mit weitem Abstand“ Hagenah in der Bahrenfel-der Schnackenburgallee. „Auch hier wirkt ein Großhan-del im Hintergrund, was die unvergleichbare Frische und Qualität der Ware im angegliederten Einzelhandel im vor-deren Teil der Halle erklärt.“ Hagenah warte mit besten Beziehungen zu den Lieferanten auf. Abschließend führt Matthaeis Weg nach Eimsbüttel, und zwar zunächst in die Schlachterei Wagner in der Methfesselstraße. „Es gibt ei-nige wirklich gute Schlachter in Hamburg“, weiß er, „Wag-ner ist für mich der Beste unter den Guten. Basis dieses Erfolgs ist eine eigene Rinderzucht in der Wilster Marsch mit Limousin-, Galloway-, Charlois- und Chianina-Rindern. Wagner eröffnet zudem die für ambitionierte Helden am heimischen Herd wichtige Möglichkeit, besondere Zu-schnitte zu bestellen. So gibt es dort zum Beispiel auf An-frage den original französichen ‚Côte de Boeuf’-Zuschnitt oder die angelsächsischen Porterhouse Steaks.“

Und zum Nachtisch …Da es einen auf deftige Speisen bekanntlich nach Süßem gelüstet, trifft es sich gut, dass es bis zum Kakao Kontor Hamburg am Langenfelder Damm nicht allzu weit ist.

„Wenn es in dieser Stadt jemanden gibt, der sich mit der Verwandlung von edelsten Kakaosorten in zart schmel-zende Schokolade auskennt, dann sind das André Mon-taldo-Ventsam und Susanne Reppin vom Kakao Kontor Hamburg.“ Aus der Faszination an den vielfältigen Ver-wendungsmöglichkeiten der Zauberbohne sei mittlerwei-le eine blühende Manufaktur geworden, in der unzählige hausgemachte Schokoladenvariationen den Besucher verführen. „Speziell in der kommenden kälteren Jahres-zeit sind die Flocken mit Bergamotte mein Favorit für eine dampfend-heiße Schokolade als Stimmungsaufheller an grauen Tagen“, verrät der Feinschmecker. Und während wir uns noch der Sehnsucht nach solch sündig-süßem Heißgetränk ergeben, schließt der Einkaufsbummel mit Gunnar Matthaei, der sich nun mit Lust und Muße der Zu-bereitung seiner erworbenen Köstlichkeiten widmen kann und fraglos ein Festmahl entstehen lassen wird. —

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HerausgeberBCH Business Club Hamburg GmbH

Elbchaussee 4322765 HamburgTelefon: 040 421 07 01-0Tefefax: 040 421 07 01-70www.bch.de

Chefredaktion: Peer-Arne Böttcher, Geschäftsführer Business Club Hamburg

Projektmanagement und Redaktion: Carolin C. Franke, CCF Kommunikation E-Mail: [email protected]

Redakteure dieser Ausgabe: Carolin C. Franke (Leitg.) (ccf), Thomas Branden-burg, Dr. Sabine Dissel (sd), Detlef Gürtler (dg), Dirk Kunde (dk), Dr. Corinna Rückert (cr), Petra Sonntag (ps), Kathy Welcker (kw)Lektorat: Dr. Sabine Dissel

Art Direktion und Layout: Matthias Ballmann und Michael Weber, Buero Matthias Ballmann, Internet: www.ballmann.net

Fotoredaktion: CCF Kommunikation Fotos und Illustration: Alles klar! Hamburg, Anger-mann Real Estate Advisory, Block Menü, Matthias

Ballmann, Carrière, Der Blaue Hummer, Der Keksbäcker, Easynet, Thomas Ebert, Louis C. Jacob, Havanna Lounge Bremen, Hinsche & Glashaus Gastrowelten, Michael Holz, Jaydee Consulting, Stefan Malzkorn, Toni Momtschew, Patrick Piel, Pro-ject Partners, Nicola Rübenberg, Peter Rüssmann, satis&fy, Smart-Yacht, Ole Stichling, Michael Weber, Weinlounge Hamburg, Klaus Westermann Anzeigenleitung: Birgit Kaut, Telefon: 040 601 76 96, E-Mail: [email protected]: v. Stern’sche Druckerei GmbH & Co KG, 21337 Lüneburg, www.vonsternschedruckerei.de

Auflage: 10.000 Exemplare

10 Minuten mit Sami Steinbach Vorsitzender des Vorstands, Angermann Real Estate Advisory

Impressum

Warum lieben Sie Ihren Beruf?Dieser Beruf bietet mir vor allem den täglichen Kontakt mit unse-ren zahlreichen Geschäftspartnern sowie ständig neue Aufgaben-schwerpunkte mit Schnittpunkten zu Fachbereichen wie Architektur, Jura, Unternehmensberatung und Betriebs wirtschaft. Dies macht mei-nen Beruf als Berater für gewerbli-che Immobilien so interessant und abwechslungsreich.

Und was vermissen Sie im Alltag?Eine angemessene Akzeptanz die-ses Berufsfeldes in der Öffentlichkeit. Den Mehrwert, der sich aus einer Zusammenarbeit mit uns ergibt, ver-mögen viele unserer Kunden erst in deren Verlauf zu erfassen.

Wofür engagieren Sie sich/würden Sie sich engagieren?Ich engagiere mich sehr stark für die Ausbildung von wirklich hervorragen-den jungen Marktteilnehmern/Immo-bilienfachleuten. Diese qualifiziert und umfassend an unser Berufsbild heranzuführen, ist mir wichtig.

In 10 Jahren sind Sie …Hoffentlich gelassener, entspannter und weiser.

Spontaneität oder Routine? Was hilft Ihnen mehr, Ihren Alltag zu steuern? Eindeutig – Spontaneität steuert mein Handeln.

Wie lautet Ihr Lebensmotto?Für jede Tür die sich schließt, geht mindestens eine neue auf, man muss Chancen als solche nur erkennen.

Wie definieren Sie Glück?Glück ist, jeden Tag gesund zu sein und eine Familie zu haben, die zu ei-nem steht.

Was treibt Sie an?Jeden Tag etwas Neues auf den Weg zu bringen und ein bisschen besser zu sein als gestern.

Wann und womit haben Sie Ihr erstes eigenes Geld verdient?Mit 13 oder 14 Jahren habe ich mein Taschengeld mit dem Austragen von Zeitungen aufgebessert.

Und was war das Erste, das Sie damit erworben haben?Ein Paar neue Fußballschuhe.

Drei Dinge, von denen Sie sich nie-mals trennen würden?Meine Familie! Der Rest ist ersetzbar.

Was sind Ihre Schwächen? Und was Ihre Stärken?Ich nehme manchmal zu viele Aufga-ben parallel in Angriff und bin gern mal ungeduldig. Viele bezeichnen die Energie, mit der ich meine Aufga-ben und Ziele verfolge, als eine mei-ner Stärken.

Welcher Politiker braucht zurzeit dringend einen Imagewechsel? Und warum ist das nötig?Ich würde mich freuen, wenn deutlich mehr Politiker überhaupt ein klares Image hätten.

Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

„Dienstags bei Morrie“ von Mitch Alborn.

Auf welche Erfindung des 20. Jahr-hunderts hätte die Welt verzichten können?Auf sämtliche Erfindungen im Bereich der Waffentechnologie.

Was würden Sie sofort ändern, wenn Sie Bundeskanzler wären?Den Bundestag um mindestens 50 Prozent verkleinern und Politiker maßgeblich für durch sie erzielte nachhaltige Erfolge bezahlen.

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