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GELD FÜR KUNDEN LANDPARTIE 8. Landesschützenfest und 13. Altstadtfest vom 28.–30. 8. in Stavenhagen INFORMATIONEN VOM WASSERZWECKVERBAND MALCHIN STAVENHAGEN 4. JAHRGANG NR. 3 AUGUST 2009 Am 19. Mai wurden die Ar- beiten zur Sanierung des Wasserwerkes (WW) Luplow abgeschlossen. Die Versor- gungsstrategie des WZV ruht vor allem auf zwei Grund- pfeilern: sichere und stabile Trinkwasserliefungen auf lange Sicht und Verringerung der Kosten durch die Ablö- sung veralteter Anlagen. Entsprechend dieser Philosophie be- fassten sich die Wasserspezialisten des Verbandes lange vor Beginn der Arbeiten in Luplow mit umfang- reichen Vergleichsberechnungen und Untersuchungen. „Den Kosten für die unumgängliche Sanierung und den laufenden Be- trieb der drei Wasserwerke in Lu- plow, Bredenfelde und Briggow wur- de der Aufwand für den Ausbau der Anlage in Luplow und die Verlegung der Rohrleitungen nach Bredenfelde und Briggow gegenübergestellt“, er- läutert WZV-Geschäftsführerin Petra Tertel. Unterm Strich kam dabei ein jährliches Plus von ca. 9.000 Euro durch verminderten Bedienungsauf- wand und Energieeinsatz heraus. Außerdem besitzt Luplow die bes- seren hydrogeologischen Voraus- setzungen, da hier das Grundwas- serdargebot ausreichend und gut geschützt ist. Dadurch können die Schutzzonen so gefasst werden, dass die vorhandene Bebauung und die künftige Ortsentwicklung nicht beeinträchtigt werden. Erste Etappe bei dem Gesamtprojekt „Sanierung WW Luplow“ bildete 2008 die Ablösung des Wasser- werkes Bredenfelde, dessen Kunden in Bredenfelde, Neu Bredenfelde, Lüdershof, Karlshof und Voßfeld seit dem von Luplow aus beliefert wur- den. Damit verdoppelte sich fast die jährliche Fördermenge des Luplower Werkes auf 25.250 m³ Trinkwasser. In diesem Jahr wurde in Luplow das neue Gebäude für das Wasserwerk gebaut, die technische Ausrüstung einschließlich der Elektro-, Mess- Steuertechnik installiert und ein moderner Reinwasserbehälter für 122 m³ ans Netz angeschlossen. Dadurch können jetzt auch die Brig- gower mit Luplower Wasser ver- sorgt und das dortige Werk stillge- legt werden. Die dadurch benötigte Fördermenge von jährlich 37.500 m² für die insgesamt 402 Einwohner schafft das Wasserwerk Luplow problemlos. Fortsetzung auf Seite 4/5 Das sanierte Wasserwerk Luplow liefert bestes Trinkwasser Streng geprüft und für gut befunden Aaron, Lukas, Henning, Annika, Laura, Cedric, Lea, Celin und Paul (v.l.n.r.) mit Ihrem Lehrer Olaf Schaphorst von der Pa- tenschule des WZV „Plietsche Kinner“ in Jürgenstorf waren sich in ihrem Urteil über das Trinkwasser aus dem Luplower Wasserwerk einig: schmackhaft, frisch und klar. Ein Qualitätszeugnis, mit dem WZV-Chefin Petra Tertel gut leben kann. Ungewöhnlich, aber wahr. Kunden des WZV, die zwi- schen August 2000 und Juli 2008 einen Bescheid über das Legen eines Trink- wasserhausanschlusses erhalten haben, erhalten vom Wasserzweckver- band Geld zurück. Mehr dazu Seite 4/5 Die Stavenhagener Schützen beim Festumzug. Traditionell befindet sich Staven- hagen Ende August in der Hand der Schützen. Das 8. Landesschützenfest von Mecklenburg-Vorpommern und das 13. Altstadtfest erwarten vom 28. bis 30 August wieder Tausende Schaulustige in der Reuterstadt. So wird beim Bürgerkönigsschießen der Treffsicherste gesucht. Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung wird zweifellos der Große Schützenaus- marsch am 29. August um 10.30 Uhr sein. Daneben wird den Besuchern ein vielfältiges Unterhaltungspro- gramm geboten. Als Stargast ist am Sonntag um 16 Uhr das Duo DESTIVO zu erleben. Auch für den großen Hun- ger und kleinen Durst wird ausrei- chend gesorgt sein . 8. Landesschützenfest und 13. Altstadtfest Stavenhagen 28. bis 30. August Weitere Infos Tel.: 039954 279835

Wasserzeitung 03/2009

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Das ist die Wasserzeitung des WasserZweckVerband Malchin Stavenehagen. Ausgabe 03/2009. © Wasserzweckverband Malchin Stavenhagen

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Page 1: Wasserzeitung 03/2009

Geld für Kundenlandpartie 8. Landesschützenfest und 13. Altstadtfest vom 28.–30. 8. in Stavenhagen

InformatIonen vom WasserZWeckverband malchIn stavenhagen4. Jahrgang nr. 3

august 2009

Am 19. Mai wurden die Ar-beiten zur Sanierung des Wasserwerkes (WW) Luplow abgeschlossen. Die Versor-gungsstrategie des WZV ruht vor allem auf zwei Grund-pfeilern: sichere und stabile Trinkwasserliefungen auf lange Sicht und Verringerung der Kosten durch die Ablö-sung veralteter Anlagen.

Entsprechend dieser Philosophie be-fassten sich die Wasserspezialisten des Verbandes lange vor Beginn der Arbeiten in Luplow mit umfang-reichen Vergleichsberechnungen und Untersuchungen. „Den Kosten für die unumgängliche Sanierung und den laufenden Be-trieb der drei Wasserwerke in Lu-plow, Bredenfelde und Briggow wur-de der Aufwand für den Ausbau der Anlage in Luplow und die Verlegung der Rohrleitungen nach Bredenfelde und Briggow gegenübergestellt“, er-läutert WZV-Geschäftsführerin Petra Tertel. Unterm Strich kam dabei ein jährliches Plus von ca. 9.000 Euro durch verminderten Bedienungsauf-wand und Energieeinsatz heraus. Außerdem besitzt Luplow die bes-seren hydrogeologischen Voraus-setzungen, da hier das Grundwas-serdargebot ausreichend und gut geschützt ist. Dadurch können die Schutzzonen so gefasst werden, dass die vorhandene Bebauung und die künftige Ortsentwicklung nicht beeinträchtigt werden.Erste Etappe bei dem Gesamtprojekt „Sanierung WW Luplow“ bildete 2008 die Ablösung des Wasser-

werkes Bredenfelde, dessen Kunden in Bredenfelde, Neu Bredenfelde, Lüdershof, Karlshof und Voßfeld seit dem von Luplow aus beliefert wur-den. Damit verdoppelte sich fast die jährliche Fördermenge des Luplower

Werkes auf 25.250 m³ Trinkwasser. In diesem Jahr wurde in Luplow das neue Gebäude für das Wasserwerk gebaut, die technische Ausrüstung einschließlich der Elektro-, Mess- Steuertechnik installiert und ein

moderner Reinwasserbehälter für 122 m³ ans Netz angeschlossen.Dadurch können jetzt auch die Brig-gower mit Luplower Wasser ver-sorgt und das dortige Werk stillge-legt werden. Die dadurch benötigte

Fördermenge von jährlich 37.500 m² für die insgesamt 402 Einwohner schafft das Wasserwerk Luplow problemlos.

Fortsetzung auf Seite 4/5

Das sanierte Wasserwerk Luplow liefert bestes Trinkwasser

streng geprüft und für gut befunden

Aaron, Lukas, Henning, Annika, Laura, Cedric, Lea, Celin und Paul (v.l.n.r.) mit Ihrem Lehrer Olaf Schaphorst von der Pa-tenschule des WZV „Plietsche Kinner“ in Jürgenstorf waren sich in ihrem Urteil über das Trinkwasser aus dem Luplower Wasserwerk einig: schmackhaft, frisch und klar. Ein Qualitätszeugnis, mit dem WZV-Chefin Petra Tertel gut leben kann.

Ungewöhnlich, aber wahr. Kunden des WZV, die zwi-schen August 2000 und Juli 2008 einen Bescheid über das Legen eines Trink-wasserhausanschlusses erhalten haben, erhalten vom Wasserzweckver-band Geld zurück.

Mehr dazu Seite 4/5Die Stavenhagener Schützen beim Festumzug.

Traditionell befindet sich Staven-hagen Ende August in der Hand der Schützen. Das 8. Landesschützenfest von Mecklenburg-Vorpommern und das 13. Altstadtfest erwarten vom 28. bis 30 August wieder Tausende Schaulustige in der Reuterstadt. So wird beim Bürgerkönigsschießen der Treffsicherste gesucht. Höhepunkt der dreitägigen Veranstaltung wird zweifellos der Große Schützenaus-marsch am 29. August um 10.30 Uhr

sein. Daneben wird den Besuchern ein vielfältiges Unterhaltungspro-gramm geboten. Als Stargast ist am Sonntag um 16 Uhr das Duo DESTIVO zu erleben. Auch für den großen Hun-ger und kleinen Durst wird ausrei-chend gesorgt sein .

8. Landesschützenfest und 13. Altstadtfest Stavenhagen 28. bis 30. AugustWeitere Infos Tel.: 039954 279835

Page 2: Wasserzeitung 03/2009

Um die stark belasteten Ge-wässer in Europa wieder in einen guten Zustand zu verset-zen, wurde 2000 die Europä-ische Wasserrahmenrichtlinie beschlossen. Entsprechend dem natürlichen Lauf der großen Ströme wurden – oft grenzüberschreitend – Fluss-gebietseinheiten gebildet.

Von den zehn deutschen Flussgebie-ten befinden sich vier ganz oder teil-weise im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern: Warnow/Peene, Elbe, Oder und Schlei/Trave (siehe Karte). Über Aufgaben der Wasserverbände bei der Umsetzung der WRRL sprach die Wasser Zeitung mit Ute Hennings, Abteilungsleiterin Wasser und Boden im Landesamt für Umwelt, Natur-schutz und Geologie (LUNG). Zu Beginn verwies Ute Hennings darauf, dass die Jahr für Jahr zuneh-mende Zahl der Urlauber an der Ost-see nicht zuletzt auch auf die bessere Wasserqualität an der Mecklenbur-ger Ostseeküste zurückzuführen sei.

Kein Grund zum JubelnErheblichen Anteil hat daran eine effiziente Abwasserreinigung, in die das Land und die Kommunen seit der Wende insgesamt rund 1,5 Mrd. Euro

investierten. Insbesondere die 115 größeren Kläranlagen (ab 2.000 EW) reduzierten den jährlichen Stickstoff- und Phosphoreintrag in die Zuflüsse der Ostsee deutlich. Dennoch gibt es aus Sicht der Wasserrahmenrichtli-nie keinen Grund zu großem Jubel, denn die meisten Gewässer in Meck-lenburg-Vorpommern leiden immer noch an zu hohen Nährstoffeinträgen und Strukturmängeln. Weniger als 10 % der Fließgewässer, zwei Drittel der Seen und geringe Bereiche der Mecklenburgischen Ostseeküste be-finden sich in einem guten Zustand. Die Abteilungsleiterin erinnert daran, dass in die Gewässerbewertung so-wohl die chemischen als auch die ökologischen Indikatoren einfließen.

Schwachstellen Gerade bei den Fließgewässern sind vor allem Querbauwerke (Wehre, Staue), erheblich veränderte Was-serläufe und Verrohrungen die öko-logischen Schwachstellen. „Dage-gen hat die Abwasserbeseitigung ihre Hausaufgaben gemacht und den

physikalisch-chemischen Zustand der Oberflächengewässer durch Reduzie-rung der Nährstofffrachten entschei-dend verbessert“, betont Hennigs. Probleme bereiten nach wie vor die diffusen Einträge, die vor allem aus den Drainagen, Abschwemmungen und Erosionen stammen. Besser ist es um das Grundwasser in unserem Bundesland bestellt. Die Daten aus mehr als 200 Messstel-len belegen, dass zwei Drittel des oberflächennahen Grundwassers den Ansprüchen der WRRL entsprechen. Auf die Qualität des Trinkwassers hat diese Einstufung keinen Einfluss, erklärt Ute Hennings. „Wir nut-zen für die öffentliche Ver-sorgung nur die

Grundwasserleiter, die sich in einem guten Zustand befinden.“ Zugleich macht sie darauf aufmerksam, dass eine nachhaltige Trinkwasserversor-gung die kontinuierliche Beprobung des Rohwassers verlangt. Viele Was-serversorger praktizieren das bereits, um z. B. die Gefahr einer Versalzung oder Verschmutzung ihrer Grundwas-serressourcen rechtzeitig zu erkennen. „Aber eine gesetzliche Regelung wür-de insgesamt noch mehr Sicherheit schaffen“, plädiert die Abteilungslei-terin.

AKTUELLESSEI TE 2 WASSER ZEITUNG

Haben alle die Hausaufgaben gemacht?Mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie sollen die Gewässer gesunden

Ansprüchen der WRRL entsprechen. Auf die Qualität des Trinkwassers hat diese Einstufung keinen Einfluss, erklärt Ute Hennings. „Wir nut-zen für die öffentliche Ver-sorgung nur die

terin.

2000 (Dez.) 2001 (Juni) 2002 (Juli) 2004 (Dez.) 2006 (Dez.) 2009 (Dez.) 2010 (ff.) 2015, 2021 2027

Inkrafttreten der EG-WRRL

Inkrafttreten der Umweltqualitäts-zielverordnung M-V

Erster Erlass des Umwelt-ministeriums zur Umsetzung der EG-WRRL in M-V

Bestandsauf-nahme/Analyse der Gewässer-belastungen

Aufstellung der Gewässerüber-wachungspro-gramme

Bekanntmachung der Bewirtschaf-tungspläne und Maßnahmepro-gramme

Umsetzung vordringlicher Maßnahmen der Bewirtschaf-tungsplanung

Ende des ersten Be-wirtschaftungsplans, Fortschreibung für 2. bzw. 3. Bewirtschaf-tungszeitraum

Maximale Fristverlän-gerung zur Erreichung der Umweltziele

Schlei/Trave

Warnow/Peene

Elbe

Oder

Ziel der WRRL ist es, den Zustand der Gewässerökosys teme und der unmittelbar von ihnen abhän-genden Landökosysteme und Feuchtgebiete zu schützen und zu verbessern; eine nachhaltige Wassernut-zung zu fördern; die Einleitung und Freisetzung so genannter prioritärer Stoffe und prioritärer gefährlicher Stoffe in die Gewässer zu re-duzieren oder einzustellen; die Verschmutzung des Grund-wassers zu verringern; die Auswirkungen von Über-schwemmungen und Dürren zu mindern.

Zeitschiene für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie

Erste Anzeichen für das „Greifen“ der Wasserrahmenrichtlinie. Zunehmend klare Ostsee-fluten – Spaß pur, nicht nur für unsere Jüngsten.

Fluss-gebiets-einheiten in M-V

VorsorgeDa das Trinkwasser unser wich-Da das Trinkwasser unser wich-tigstes Lebensmittel ist, setzen tigstes Lebensmittel ist, setzen tigstes Lebensmittel ist, setzen wir alles daran, es in vorzüg-

licher Qualität an unsere Kunden licher Qualität an unsere Kunden zu liefern. Deshalb beschränken zu liefern. Deshalb beschränken

wir uns als Verband nicht auf wir uns als Verband nicht auf Analysen am Wasserwerks-ausgang, sondern beproben

bereits das Rohwasser. Damit bereits das Rohwasser. Damit können mögliche Gefährdungen können mögliche Gefährdungen des Grundwassers früh erkannt des Grundwassers früh erkannt

werden. Um eine solche Arbeits-werden. Um eine solche Arbeits-weise im Sinne unserer Kunden weise im Sinne unserer Kunden zu vereinheitlichen, wäre eine zu vereinheitlichen, wäre eine zu vereinheitlichen, wäre eine

gesetzliche Vorgabe von Nutzen.gesetzliche Vorgabe von Nutzen.gesetzliche Vorgabe von Nutzen.Peter Dammann,

WZV Malchin Stavenhagen Leiter Entwicklung &

Konzeption

Kein HandelsgutKein HandelsgutWasser ist keine übliche Han-Wasser ist keine übliche Han-delsware, sondern ein ererbtes delsware, sondern ein ererbtes Gut, das geschützt, verteidigt und entsprechend behandelt und entsprechend behandelt

werden muss.werden muss.Europäische Wasser-

rahmenrichtlinie

Fließgewässer schützen

Wir Wasserverbände in Meck-Wir Wasserverbände in Meck-lenburg-Vorpommern haben seit lenburg-Vorpommern haben seit der Wende mit hohem Aufwand

unsere Kläranlagen moderni-siert, um durch eine effiziente Reinigung des Abwassers zum guten Zustand unserer Fließ-gewässer im Sinne der WRRL beizutragen. Diesem gleichen Ziel dienten auch die Gewäs-serrandstreifen, die als eine

Art Pufferzone die Gefahr von Nähr- und Schadstoffeinträgen

in Gräben, Bäche, Kanäle, Flüsse und Seen verringerten. Wir be-

dauern es deshalb sehr, dass der Gesetzgeber künftig auf diese Gesetzgeber künftig auf diese

Regelung verzichten will.Regelung verzichten will.Ralph Rassmann,

Geschäftsführender Leiter des WBV Sude-Schaale

MEINUNGEN

Page 3: Wasserzeitung 03/2009

Gutes Wasser ist für viele Le-bensmittel die Voraussetzung.

Bier besteht sogar zu 85 bis 90 Pro-zent aus diesem

L e b e n s e l i x i e r . Auf die Qualität des

Wassers legt der Use-domer Braumeis-

ter Thiemo Schreieder g r o ß e n Wert. Weil e s f ü r den Ge-s c h m a c k wichtig ist.

Auf keiner Strandparty darf es der-zeit fehlen: ein frisches kühles Bier. W e n n e s aus der Re-

gion kommt, ist es umso

bel iebter , weiß Thiemo Schreieder, Braumeis-ter im Usedomer Brauhaus. „Die Menschen fragen stärker danach, wo und wie etwas produziert wird. Sie probieren gern Regional-Typisches. Während die großen Brauereien zurückgehen, entstehen in Deutschland immer neue kleine Brauhäuser“, sagt der aus Franken stammende Meister. Gerade feierte er mit Freunden und Gästen das 5. Jubiläum in Heringsdorf, eine Er-folgsgeschichte. Schreieder betont: „Nicht nur Bayern, ganz Deutschland ist Bierland.“

Vier Sorten im AngebotDie vier Usedomer Sorten – Pils, Schwarzbier, Hefeweizen und ein naturtrüb Helles – haben inzwischen einen guten Ruf. Rund 1.700 Hekto-liter gingen im vergangenen Jahr über die Tresen. Das sind 340.000 Gläser Bier der Größe 0,5 Liter, die im Brauhaus, den 15 Hotels der Seetel-Gruppe oder bei zahlreichen Festen auf dem Bierwagen gezapft wurden. Schreieder räumt dabei schnell mit einer Legende auf. Kein Bier brauche beim Zapfen sieben Minuten. „Das ist vollkommener Blödsinn. Es spricht nicht für den Wirt, wenn aus dem Zapfhahn nur Schaum kommt“, sagt der Fachmann. Damit die Kohlensäu-re nicht verloren geht, darf es nur einen Aufguss geben. Übrigens bei ungefähr acht bis zehn Grad Celsius. Schreieder verweist darauf, dass das Inselbier, weil es naturbelassen ist,

nur drei bis vier Wochen lagern sollte. Die Haltbarkeit ist also begrenzt.„Ein frisches Selbstgebrautes ist etwas ganz Besonders, schon der süßliche Geruch des Sudes lässt die Gäste bei uns im Restaurant verweilen“, sagt Schreieder. Die großen kupfernen Kessel schaffen im rustikalen Brauhaus noch dazu ein ansprechendes Ambiente.

Das Fünffache an Wasser Für jeden Liter Bier benötigt der Braumeister über fünf Liter Wasser. Da kommt im Jahr einiges zusam-men. „Die Qualität des Wassers ist für mich sehr wichtig. Wir kontrollie-ren wöchentlich, ob alles stimmt“, erklärt der Braumeister. Die Här-te des gelieferten Wassers habe Auswirkungen auf den Geschmack. Um so härter das Wasser, um so kratziger sei das Bier. Auf der Insel komme man um das Enthärten nicht herum. Trotzdem sei er sehr zufrie-den mit der Wasserqualität. Es stehe dem Veredelungsprozess zu einem wohlschmeckenden Bier nichts im Wege.

Natürlich ist der 33-Jährige stolz auf seinen Gerstensaft und die spezi-ellen Sorten, die es bei besonderen Anlässen gibt.

Mit SchinkengeschmackBeispielsweise zu Weihnachten ein Rauchbier. Es hat eine etwas schin-kenartige Note. Am 30. September wird nun erst einmal Silvester gefei-ert, das Brauersilves ter. Es beginnt um 19 Uhr mit dem Festbieranstich und erreicht um Mitternacht mit dem Feuerwerk seinen Höhepunkt. Das alte Braujahr ist vorbei und mit der Ernte der Gerste beginnt das neue. Ganz klar, ein Grund zum Feiern!Wer mehr über die Bierherstellung wissen möchte: Das Usedomer Brauhaus bietet allen Interessierten immer am Mittwoch um 16 Uhr kos-tenlose Führungen an.

Usedomer BrauhausPlatz des Friedens,17424 Seebad HeringsdorfTel.: 038378 61421www.seetel.de

MECKLENBURG-VORPOMMERNAUGUST 2009 SEI TE 3

GUTES WASSER FÜR GUTE PRODUKTE Das Bierbrauen

Heimisches Bier immer beliebterHISTORIE

Hier entsteht unter strenger Kontrolle von Braumeister Thiemo Schreieder das edle Gebräu.

Im Gerstensaft badenBiergenuss einmal ganz anders kann man in der Shehrazade erleben, dem orientalischen Wellnesstempel der Ostseeresidenz Heringsdorf. Bei einem Bierbad lassen sich die Vorzüge des Gerstensaftes auf der Haut spüren. Eine zusätzliche Treberpackung (Treber sind die Rückstände des Malzes bei der Bierherstellung) verstärkt noch die Wirkung. Durch den hohen Ei-weiß- und Säuregehalt in der Bierhefe wird die Haut gestrafft und frischer. Die Vitamine im Bier wirken gleichzeitig positiv auf Haare und Fingernägel.

„Ein schauerliches Getränk ...“

SumererAus 4.000 v. Chr. stammt die älte-ste nachweisbare Überlieferung, dass die Sumerer durch Zufall den Gärungsprozess entdeckten.

Babylonier2.000 v. Chr. wurden bei ihnen schon 20 verschiedene Sorten gebraut. Das Bier war trüb und ungefiltert. Die berühmten Ge-setzestexte des Hammurapi enthalten eine Verordnung, die täglich Arbeitern zwei, Beamten drei, Verwaltern und Oberpries-tern fünf Liter Bier sicherten.

ÄgypterSie benutzten den ungebacke-nen Brotteig zu Bierherstellung. Um das Bier schmackhafter zu machen, gaben sie dem Sud Dat-teln zu.

RömerFür sie wurde der Wein zum Getränk der Götter. Nur in den Außenbezirken des römischen Imperiums wurde Bier gebraut. Tacitus bezeichnete das Bier als „ein schauerliches Getränk aus Gerste oder Weizen.“

GermanenDer älteste Nachweis für das Bierbrauen stammt von 800 v. Chr. aus der Hallstattzeit. Einige Jahrhunderte nach Christi Geburt bildete das Bier bereits eine gän-gige Handelsware.

ReinheitsgebotUm die Qualität der Brauereipro-dukte konstant zu halten, erließ der bayrische Herzog Wilhelm IV. 1516 das sogenannte Rein-heitsgebot. Demnach darf zur Bierherstellung nur Gerste (später Gerstenmalz), Hopfen und reines Wasser benutzt werden.

Das BrauersilvesterDas vom Kalender abweichende Brauerjahr hat seinen Ursprung im Mittelalter. Als es noch keine künstliche Kühlung gab, durfte nur in den kalten Monaten des Jahres, von Michaeli (29. Sep-tember) bis Georgi (23. April) gebraut werden. Deshalb war der 1. Oktober der Beginn des Brau- und Sudjahres. Ab diesem Zeitpunkt stand die neue Hop-fen- und Gersten-Ernte zur Ver-fügung und es war bereits kühl genug, ein gutes Bier zu brauen. Auch wechselten die Brauer traditionell zu diesem Zeitpunkt vom Sommer- zum Winterbier.

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Eine Trinkwasserversor-gung auf höchstem tech-nischen Niveau entwickelte das römische Imperium, das nächste Ziel unserer Zeit-reise durch die Geschichte des Trinkwassers.

Als Mitte des vergangenen Jahrhunderts in der Nord-eifel die Spuren einer rö-

mischen Wasserleitung entdeckt wur-den, ahnte man zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es sich hier um das größte Bauwerk der Antike nördlich der Al-pen handelt. Dieser 80 n. Chr. gebaute

„Römerkanal“ transportierte über eine Länge von 95,5 km täglich 20.000 m³ Trinkwasser von Quellen im Flusstal der Urft bei Nettersheim ins römische Köln. Die zumeist unterirdisch verlau-fende Trasse mit einem Querschnitt von 70 cm Breite und 100 cm Höhe

weist über die gesamte Strecke ein Gefälle von einem Promille auf,

also auf 1.000 m Entfernung eine Höhendifferenz von

einem Meter. Für den Bau

dieses und all der

anderen Aquädukte (so der Name für die gesamte Leitung und nicht nur für die Brücken) gab es vor allem ei-nen Grund: In den römischen Städten schnellte explosionsartig der Wasser-bedarf nach oben. Archäologen gehen davon aus, dass dem Verbrauch von 30 Litern Wasser pro Tag in den Städ-ten des antiken Griechenlands bis zu 500 Liter bei den Römern (Deutsch-land heute: 128 l/Tag) gegenüber-standen. Dafür sorgten neben den Fontänen und öffentlichen Brunnen vor allem die Vorgänger der heutigen „Wellnessindustrie“, die Thermen. Hier fanden die Römer in den oft pom-pös ausgestatteten Bädern Entspan-nung bei Massagen, Maniküren und einem guten Schluck Wein; es wur-den Geschäfte abgeschlossen oder politische Intrigen gesponnen. Um 400 n. Chr. gab es in Rom 856 Privatbäder und 11 öffentliche Thermen, deren bekannteste von 212 bis 216 durch Kaiser Caracalla errichtet wurde. Für diesen Luxus scheute das anti-ke Rom weder Kosten noch Mühe. Über 14 Wasserleitungen in einer

Länge von 400 km, davon 64 km als Bogenaquädukt, wurden ge-baut, um aus einem Umkreis von 100 km täglich zwischen 500.000 und 635.000 m³ Trinkwasser in die „Ewige Stadt“ zu liefern. Auch in den Provinzen wollten die Römer auf ihr gewohntes Plai-sir nicht verzichten. Ob nun in Köln, Trier, Xan-ten, in Nimes oder Segovia, über-al l sorgten

Aquädukte mit oft spektakulären Brückenbögen für eine üppige Ver-sorgung. Jüngst spürte der deutsche Wissenschaftler Mathias Döring in Nordjordanien ein Aquädukt aus dem 2. Jh. n. Chr. auf. Die ca. 170 km lange Wasserleitung belie-ferte die auf einem trockenen Hoch-plateau gelegene Stadt Gadara mit Trinkwasser. Sensationell ist dabei die Tatsache, dass 106 km dieses Aquädukts im Stollenvortrieb ge-baut wurden. Damit präsentierte die römische Wasserversorgung ei-nen weiteren Superlativ: den längs-ten Tunnel der Antike.

GESCHICHTE DES TRINKWASSERSSEI TE 6 WASSER ZEITUNG

von 70 cm Breite und 100 cm Höhe weist über die gesamte Strecke ein

Gefälle von einem Promille auf, also auf 1.000 m Entfernung

eine Höhendifferenz von einem Meter.

Für den Bau dieses und

all der

pös ausgestatteten Bädern Entspan-nung bei Massagen, Maniküren und einem guten Schluck Wein; es wur-den Geschäfte abgeschlossen oder politische Intrigen gesponnen. Um 400 n. Chr. gab es in Rom 856 Privatbäder und 11 öffentliche Thermen, deren bekannteste von 212 bis 216 durch Kaiser Caracalla errichtet wurde. Für diesen Luxus scheute das anti-ke Rom weder Kosten noch Mühe. Über 14 Wasserleitungen in einer

als Bogenaquädukt, wurden ge-baut, um aus einem Umkreis von 100 km täglich zwischen 500.000 und 635.000 m³ Trinkwasser in die „Ewige Stadt“ zu liefern. Auch in den Provinzen wollten die Römer auf ihr gewohntes Plai-sir nicht verzichten. Ob nun in Köln, Trier, Xan-ten, in Nimes oder Segovia, über-al l sorgten

Die 730 m lange Brücke im spanischen Segovia gehörte zu einem 18 km langen Aquädukt, das Wasser in die Stadt brachte. Dieses Meisterwerk römischer Baukunst aus dem 2. Jh. n. Chr. ruht auf 118 Bögen aus Granitsteinen.

Querschnitt eines römischen Aquädukts.

So verlief der 95,5 km lange Römerkanal nach Köln.

Wahre Meister der Wasserkunst

Köln

Hürth

Zülpich

Euskirchen

Kreuzweingarten

Mechernich

Nettersheim

Meckenheim

Bonn

RheinErft

Urft

Kall Urft

Römisches Aquädukt bei Caesarea in Palästina (ca. 1. Jh. n. Chr.). Die Leitungen bestanden meist aus Stein, wobei auch Holz, Leder und Blei zum Einsatz kamen.

Der zwischen 40 und 60 n. Chr. errichtete 50 m hohe Pont du Gard bei Nimes ist wohl das bekannteste Brücken-aquädukt der Römer. 40.000 m³ Wasser wurden hier täg-lich nach Nimes transportiert.

Eine Betrachtung von Dr. Peter Viertel

Ein antiker „Wasserturm“ aus Pompeji.

Eine Trinkwasserversor-gung auf höchstem tech-

anderen Aquädukte (so der Name für die gesamte Leitung und nicht nur

Wahre Meister der Wasserkunst

3 Das römischeImperium1 Facetten

des Wassers4 Mittelalter bis zur

Industrialisierung2 Antike –

Zweistromland5 Gegenwart –

Perspektiven

Wahre Meister der Wasserkunst

100

cm70 cm

Page 7: Wasserzeitung 03/2009

So viel Wasser gab es bei ei-ner Bundesgartenschau noch nie. Natürlich genug Was-ser zum Gießen, aber auch zum Staunen und Planschen. Denn die Landeshauptstadt Schwerin, die derzeit die 30. Olympiade der Gärtner prä-sentiert, ist reich an Seen.

Das Schloss bildet den Mittelpunkt eines riesigen Garten- und Wasser-paradieses. Sieben Gärten wurden rund um Schloss und See angelegt. Bis Mitte Oktober grünt und blüht es nun auf 55 Hektar.Wie eine bunte, herabstürzende Welle ergießen sich Stiefmütterchen in den historischen Schlossgarten. Die Entwurfspläne des Preußischen Gartendirektors Peter Joseph Len-né sahen hier vor rund 170 Jahren Wasser-Kaskaden vor. Doch Wasser floss an dieser Stelle tatsächlich nie, obwohl es sicher reizvoll gewesen wäre.

Wie Jesu übers Wasser„Die Öffnung zum Wasser wurde bewusst gesucht“, sagt BUGA-Ge-schäftsführer Jochen Sandner. Schon der zentrale Eingang zur BUGA ge-stattet einen einmaligen Blick auf ei-ne schwimmende Wiese. Der „Garten des 21. Jahrhunderts“ scheint über dem Wasser zu schweben. In der Sonne glitzern und funkeln Flächen voller geschliffener Glasscherben. Dazwischen grüne Tummelplätze mit Liegestühlen und sogenannte „Man-darinenscheiben“, wie die Gärtner die halbmondför-migen Hügel voller Blüten bezeichnen. Ein schöner Platz zum Verweilen.

Hauptattraktion auf der BUGA 2009 ist allerdings wohl keine Blume, son-

dern eine 300 Meter lange schwimmende Brücke, die vom Ufer- zum Marstallgarten führt. Von den Schwerinern w u r d e s i e „Jesusweg“ getauft. Wer

vermag schon sonst über das Wasser zu gehen? An manchen Tagen ist der Boden der Pontonbrücke kaum noch auszumachen, so viel buntes Volk strebt über den See.Kennen Sie Wasserpicknick? Eine prima Idee finden BUGA-Besucher. Genüsslich stecken Groß und Klein nach einem ausgiebigen Spaziergang durch die Gartenwelt schon mal ihre Beine unter dem Tisch ins Wasser. Dabei sitzen alle wie in einem Boot, das leckgeschlagen ist und voll zu

laufen scheint. Aber keine Angst, untergehen kann niemand.

Ruheoase Perleninsel Das Wasser-Res taurant ist fest am Ufer vertäut. Und dann gibt es ja noch drei freundliche Damen. Bri-ta Bednarz, Olga Listopadow und Doreen Ali schauen, damit den Jüngsten nichts passiert. „Die BUGA ist wohl der schönste Arbeitsplatz, nicht nur wegen der Natur, auch wegen der vielen freundlichen Men-

schen“, sagt Britta Bednarz. Über-haupt sei die BUGA eine tolle Wer-bung für die Stadt Schwerin. Pure Verführung durch Garten-Zauber. Allein die Ruheoasen mit Namen wie „Wolken fangen“, „Schatzinsel“ oder „Perleninsel“ lassen erahnen, wieviel gärtnerische Kunst in den Anlagen steckt. Und wieviel Wasser im Spiel ist.

BUGA SCHWERINAUGUST 2009 SEI TE 7

Ein einziges Blumenmeer vor dem Schweriner Schloss.

Was für ein betörender Duft. Der Jesusweg. Platz für ein Wasserpicknick. Maskottchen Fiete.

He raus ge ber:Zweckverband KÜHLUNG Bad Doberan, Zweckverband Grevesmühlen, Zweckverband Radegast Holdorf, WasserZweckVerband Malchin Stavenhagen, Zweckverbände Sude-Schaale, Zweckverband Insel Usedom

Re dak ti on und Ver lag:SPREE-PRMärkisches Ufer 3410179 BerlinTelefon: 030 247468-0E-Mail: [email protected]: www.spree-pr.com

V.i.S.d.P.: Thomas Marquard

Re dak tion: Dr. Peter ViertelMitarbeit: Anette Pröber, Kerstin SchröderFo tos: U. Klump, A. Pröber, K. Schrö-der, Dr. P. Viertel, T. Zahn, ArchivLayout: SPREE-PR, Johannes Wollschläger (verantwortlich), Grit Schulz, Holger PetschDruck: Kurierverlags GmbH & Co. KG Neubrandenburg

IM PRES SUM

AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7AUGUST 2009 SEI TE 7

Gesamtfäche der BUGA: 550.000 m2

Ausstellungsfläche: 39.500 m2

davon Wechselflor: 10.000 m2

Stauden: 14.000 m2

Rosen: 3.000 m2

Rhododendren: 1.000 m2

Themengärten: 2.000 m2

SonderthemenGeophyten: 1.000 m2

Seerosen: 500 m2

zusätzlich Hallenschauen(20 im Wechsel): 4.000 m2

Blumige FaktenVerführung durch Blumen- und Wasserzauber

Schwerin präsentiert die 30. Bundesgartenschau bis zum 11. Oktober

Angelika Gramkow, Oberbürger-meisterin von Schwerin:

„Für mich steht fest, es ist nicht die größte, aber die schönste Schau. Ich bin optimistisch, dass wir die Zahl von 1,8 Millionen Besuchern erreichen werden. Die Buga ist für die Stadt das größte Entwicklungs-programm, das es je gab. Über 74 Millionen Euro sind von Stadt und

Land inves tiert worden.“

Viktoria, 9 Jahre, 3. Klasse der Astrid-Lindgren-Schule

Schwerin: „Unsere Klasse hat auf dem Ausflug viel Neues über Pflanzen und Kräu-ter erfahren. Wir konnten basteln und experimentieren. Und schöne

Spielplätze gibt es auch. Gern kom-men wir hierher wieder.“

Page 8: Wasserzeitung 03/2009

VERBANDSMITGLIEDER IM PORTRÄT (11)

UMSCHAUWASSER ZEITUNG SEI TE 8

Es ist schon ein geschichtsträchtiges Territorium, über das sich die vier Ortsteile der Gemeinde Jürgenstorf erstrecken. Obwohl erst seit 1983 zu diesem Quartett gehörend, sind die Rottmannshagener gewisserma-ßen der Alterspräsident. Sie können auf eine schriftliche Ersterwähnung vom 12. März 1249 verweisen, ge-folgt vom 1381 erstmals genannten Krummsee und Jürgenstorf mit dem Geburtsdatum 12. November 1411. Vom Gutsdorf Voßhagen konnte dieses Geheimnis leider bisher noch nicht gelüftet werden. Neben den ehemaligen Guthäusern und Schlös-sern und dem, was heute noch erhal-ten ist, hat der Jürgenstorfer Guts-inspektor Johann-Friedrich Schecker sich einen Platz in der Geschichte erkämpft. Fritz Reuter aus dem nahen Stavenhagen erwählte ihn zum Vor-bild für die Figur des „Unkel Bräsig“.

Doch bei aller Histo-rie, das Heute in der Gemeinde Jürgenstorf hat es auch in sich. Die

zahlreichen Vereine wie der Feuer-wehrförderverein, der Sportverein Traktor, die Volkssolidarität oder der Förderverein „Natur und Umwelt“ sind lebendiger Beweis dafür, dass in diesem Teil Mecklenburgs die Uhren garantiert nicht langsamer gehen. Besonders stolz sind die Jür-genstorfer auf zwei „Institutionen“: Zum einen halten die „Floriane“ der Freiwilligen Feuerwehr, die be-reits 1896 gegründet wurde, ihre schützende Hand über die Bürger und sorgen mit vielen Festen für ein unterhaltsames Dorfleben. Zum anderen pilgern Jahr für Jahr die Motorradfreaks in das einzigartige Technikmuseum des Jürgenstorfer Oldtimer Vereins.

TrinkwasserWasserwerke

Jürgenstorf versorgt Jürgenstorf, Voßhagen und KrummseeZettemin liefert nach Rottmannshagen Netz

Hauptleitungen 14.800 m Hausanschlussleitungen. 4.800 mInvestitionen

790.000 Euro, davon 556.000 Euro in das Trinkwassernetz 234.000 Euro für Wasserwerk, Brunnen und Trinkwasserspeicher Ausgewählte Parameter des Wasserwerkes Jürgenstorf

Analysewert Grenzwert lt. TVO

Eisen < 0,02 mg/l 0,2 mg/l

Mangan < 0,005 mg/l 0,05 mg/l

Nitrat 1,8 mg/l 50 mg/l

Calcium 125 mg/l nicht festgelegt

Magnesium 16 mg/l nicht festgelegt

Sulfat 80 mg/l 240 mg/l

Härte gesamt 21°dH (hart) nicht festgelegt

Karbonathärte 16°dH nicht festgelegt

AbwasserJürgenstorf: zentrale Entsorgung zur Kläranlage StavenhagenVoßhagen und Krummsee: dauerhafte dezentrale Klärung Rottmannshagen: zentrale und dezentrale EntsorgungBei Fördermittelgewährung soll 2009/2010 die Kläranlage neu errichtet und das öffentliche Kanalnetz erneuert werden. Die rest-lichen Grundstücke werden weiterhin dezentral entsorgt Fäkalschlamm: Abfuhr in Voßhagen und Krummsee jährlich nach WZV-Tourenplan bzw. nach Bedarf bei den abflusslosen Gruben. Kleinkläranlagen: Für Betrieb und Wartung sind Grundstücksei-gentümer verantwortlich.

BauvorhabenJürgenstorf: Zetteminer Straße

Verlegung Trennkanalisation für 279.000 Euro und Erneuerung der Trink wasserleitungenWasserfassung an der B 194:

Inbetriebnahme und Verlegen einer Rohwasserleitung und eines Steuerkabels ab Kreuzung nach Krummsee bis zum Wasserwerk. Erneuerung der Elektrotechnik an den Brunnen; Stilllegung der Brunnen in der Nähe des Wasserwerkes und Aufhebung der Trink-wasserschutzzone.

DER WASSER-STECKBRIEF

Landkreis Demmin

Jürgenstorf

WZ: Mit 66 Jahren denkt man vielleicht eher an den Ruhestand?Günter Schröder: Das mag für viele vielleicht zutreffen, doch ich fühle mich noch gut in Schwung. Außerdem liegt einem wie mir, der sein ganzes Leben in Jürgenstorf verbracht hat, die Entwicklung unserer Gemeinde sehr am Herzen.

Musste es dann da gleich das Bürger-meisteramt sein?Nachdem unser langjähriger Bürgermeis-ter Herr Wolff 2008 erkrankt war, wur-de ich schon damals gebeten, mich für dieses Amt zu bewerben. Doch die vielen Aufgaben als Geschäftsführer des Gutes Jürgenstorf ließen sich schlecht damit vereinbaren. Inzwischen haben meine Söhne Dirk und Michael dort das Steuer übernommen, so dass ich mich diesmal der Wahl der Bürger stellen konnte.

Ein leichter Entschluss?Keineswegs, denn ich habe lange gezögert, bis ich mich in die Bewerberliste eingetra-gen habe. Wissen Sie, ich habe in meiner fast 50-jährigen Berufszeit in der Land-wirtschaft mir einen Grundsatz zu eigen

gemacht, mit dem ich immer gut gefahren bin: Ich mache keine halben Sachen.

Das scheinen fast alle Jürgenstorfer auch zu erwarten.Wenn Sie auf das Wahlergebnis von 88 Prozent anspielen, dann muss ich sagen, dass ich von einem so starken Vertrauens-beweis auch überrascht war. Das ist aber zugleich eine große Verpflichtung, über alle neuen Vorhaben mit möglichst vielen Einwohnern der Gemeinde zu reden, sie direkter in die Entwicklung der einzelnen Ortsteile mit einzubeziehen. Das habe ich schon seit meinen Zeiten als Arbeitsöko-nom auf dem damaligen VEG so gehalten, wo ich auf das Wissen und die Erfah-rungen der Kollegen immer bauen konnte.

Was gehört zu Ihren ersten Amtshand-lungen?Da habe ich mir Ortsbegehungen mit den zuständigen Gemeinderatsmitgliedern vorgenommen, um zu erfahren, wo bei den Leuten der Schuh drückt und wie man manches vielleicht verändern kann.

Was zählt noch dazu?Ich werde mich mit den Vereinen in un-serer Gemeinde zusammensetzen und beraten, wie wir die einzelnen Vorhaben noch besser aufeinander abstimmen können, um den Zuspruch aus unserer Gemeinde und aus der Region noch zu verstärken.

Als Bürgermeister sitzen Sie auch in der Verbandsversammlung des WSZ.Durch meine Arbeit im Gut hatte ich mit dem Verband schon mehrfach zu tun. Ich schätze sehr, dass beim Wasser-zweckverband Malchin Stavenhagen das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. In der Verbandsverbandversammlung werde ich meinen Einfluss dahin geltend machen, damit Wasser auch künftig für die Bürger bezahlbar bleibt.

„Ich mache keine halben Sachen“Über sein neues Amt als Bürgermeister sprach die WZ mit Günter Schröder

Die im Jahre 1700 neu gebaute Fachwerkskirche und der Friedhof von Jürgenstorf.

Die kunstvoll bemalte Haltestelle Krummsee.

Ein mächtiger Granit erinnert an die 750-Jahrfeier.

Blick auf Gehöfte des Gutsdorfes Voßhagen.

Gemeinde Jürgenstorf