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vollen Spektrum der farben enthält. in speziellen Kliniken kommt zudem die Simulation eines Sonnenaufgangs, bei der über 90 Minuten lang die Hel-ligkeit des raumlichts zunimmt. auf verschiedenen flughäfen sind sogenannte Lichtboxen in Planung, mit denen Vielflieger gegen die Symptome des Jetlag angehen können. in Paris gibt es solch ein Modell bereits.

Vorreiter in Sachen Lichtthe-rapie sind die nordischen Län-der. Was nicht verwunderlich ist, immerhin haben sie mit der Dunkelheit am meisten zu kämpfen. Vor allem finnland hat sich im Bereich der forschung zum thema einen guten namen gemacht. in der finnischen Stadt Oulu enträtseln fachleute am Zentrum für Lichttherapie-for-schung bereits seit geraumer Zeit wesentliche Zusammenhänge. So fanden sie heraus, dass das Licht nicht allein durch die augen und die Haut absorbiert wird – im Gegenteil: auch das mensch-liche Gehirn besitzt fotorezep-toren, kann damit Licht empfan-gen und auch empfindlich darauf reagieren. Die clevere idee der finnischen forscher: Sie entwi-ckelten ein kleines Gerät, das an

einen MP3-Player erinnert. Mit diesem wird über spezielle Kopf-hörer Licht ins menschliche Hirn transportiert. Dabei kommt den experten die anatomische tat-sache zugute, dass die Schädel-wand am Gehörgang besonders durchlässig ist. aktuell befin-det sich dieses Gerät in der testphase, mit erfolg verspre-chenden, ersten ergebnissen. es ist also gut möglich, dass man in der Zukunft in den Wintermona-ten Licht „hören“ kann.

Bis es so weit ist, dass man mit Hilfe der technik gegen die saisonal bedingte Depression vorgehen kann, sollte man einige

praktische ratschläge beachten: Dazu gehört, dass man täglich – also auch am Wochenende – spätestens um halb acht auf-steht. ein Kleidungsstück in einer Guten-Laune-farbe wie rot, Gelb oder Orange sollte in der dunklen Jahreszeit zur Stan-dardgarderobe gehören – zur not reicht auch ein accessoire in einem dieser töne aus.

Bestimmte Lebensmittel gel-ten nach neuesten forschungs-erkenntnissen als Gute-Laune-Garant. Dazu gehört auch ein Smoothie aus folgenden Zutaten: 100 ml apfelsaft mit einer hal-ben Mango, einer viertel ananas

und 3 esslöffeln Granatapfelker-nen in den Mixer geben und gut zerkleinern. Dieser Drink zum frühstück bringt sozusagen Licht ins Dunkel. Darüber hinaus sollte man im Herbst und Winter öfter einmal pflanzliche Stimmungs-aufheller in den Speiseplan bauen. Dazu gehört beispiels-weise Chili, aber ebenso Bana-nen. nudeln und Schokolade dagegen enthalten den Boten-stoff Serotonin, der bereits seit geraumer Zeit dafür bekannt ist, gute Laune zu fördern. Und: Um dem Vitamin-D-Mangel entgegen

zu wirken, der durch wenig Son-nenlicht entstehen kann, gehö-ren auch avocados, Milch und fisch.

Die natur leistet im Win-ter aber auch erste Hilfe auf andere art: Baldrian, Passions-blume oder Johanniskraut wir-ken nachgewiesenermaßen stim-mungsaufhellend.

Darüber hinaus raten exper-ten dazu, jeden tag regelmäßig eine halbe Stunde spazieren zu gehen, um so die „Lichtspei-cher“ wieder aufzufüllen. am besten in der Mittagszeit. auch

regelmäßiger Sport wie etwa Jog-gen sollte auch dann auf dem Plan stehen, wenn es draußen trübe ist. Grund: Dabei schüt-tet der Körper endorphine aus und die machen – genau: gute Laune. Darüber hinaus sollten Menschen, die anfällig für SaD sind, für positive Gedanken sor-gen. Wie in jeder Situation spie-len auch bei der Herbstdepres-sion die inneren einstellungen eine wichtige rolle. Wer sich einredet, dass jetzt die dunkle, schwere Jahreszeit kommt oder dass man den Gefühlen wehrlos ausgeliefert ist, der sorgt auto-matisch dafür, dass die Laune schlechter wird.

Besonders Betroffene sollten auch über die anschaffung einer speziellen Lichtdusche nach-denken. Sie regt die Melato-ninausschüttung an und löst somit eines der Probleme, die zu SaD führen. für den Haus-gebrauch werden Lichtduschen mit 10.000 Lux angeboten (u.a. von Beurer, Davita oder Philips). Zum Vergleich: eine übliche innenraumbeleuchtung hat in der regel 300 bis 500 Lux. an einem Sonnentag werden über 100.000 Lux gemessen, bei bedecktem Himmel 10.000 Lux. Das übrigens macht die not-wendigkeit deutlich, sich auch in der dunklen Jahreszeit regel-mäßig draußen aufzuhalten – der Lichteinfall dort ist immer noch deutlich stärker als drinnen.

Buchtipp für alle, die mehr über das thema wissen möchten: Der ratgeber „Lichttherapie: Das Programm gegen Herbst- und Winterdepression“ von Sieg-fried Kasper informiert über Symptome, neue technologien und liefert zahlreiche tipps. er- schienen im Kneipp-Verlag. n

Dieses Bild kann man auch auf den Kanarischen Inseln im Herbst und Winter bisweilen sehen.

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Vor allem in den nordischen Län-dern Europas ist es im Winter oft trübe.

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Die dunkle Jahreszeit macht viele Menschen verstimmt.

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