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CONCERTO KöLN Alte Musik, neue Ziele: Das Ensemble feiert 30. Geburtstag FRANK STROBEL Wilder Ritt durch die Filmmusikgeschichte Joshua Bell »Es klang wie eine wundervoll präparierte Leiche« DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN JANUAR 2015

concerti Ausgabe West Januar 2015

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concerti - Das Konzert- und Opernmagazin mit Regionalteil West

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COnCerTO KölnAlte Musik, neue Ziele: Das Ensemble feiert 30. Geburtstag

frAnK sTrOBelWilder Ritt durch die Filmmusikgeschichte

Joshua Bell»Es klang wie eine wundervoll präparierte Leiche«

DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN JANUAR 2015

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BEI SONY CLASSICAL

AKTUELLENEUHEITEN

JONAS KAUFMANNDU BIST DIE WELT FÜR MICHWenn Jonas Kaufmann Dein ist mein ganzes Herz,Du bist die Welt für mich und andere Hits der1920er und 30er Jahre singt, ist das einfach un-widerstehlich gut. „Ein mitreißendes, emotions-gesättigtes Gute-Laune-Album.“ RBB Kulturradio www.jonaskaufmann.com

QUADRIGA CONSORT14 TALES OF MYSTERYBereits das vorangegangene Weihnachtsalbumdes österreichischen Ensembles für Alte Musikwurde hochgelobt. Nun präsentieren sie ein span-nendes Programm mit mystischen Balladen undVolksweisen von den britischen Inseln.www.quadriga-consort.at

WIENER PHILHARMONIKER & ZUBIN MEHTA NEUJAHRSKONZERT 2015Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmonikerist das Klassik-Highlight zum Jahresauftakt undsteht 2015 unter unter der Leitung von Star-Diri-gent Zubin Mehta. Erhältlich ab 9. Januar als CD bzw.Download und wenig später auch als DVD bzw. Blu-ray.www.wienerphilharmoniker.at · www.zubinmehta.net

www.sonymusicclassical.de www.facebook.com/sonyclassical

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Liebe Leserin, lieber Leser!Neues Jahr, neues Glück? Wenn’s denn so einfach wäre … doch selbst im Konzertsaal und im Opern-haus können wir uns nicht darauf verlassen, dass 2015 nur Glücksmomente bringt – oder sollten wir vielleicht einmal unsere Hörgewohnheiten in Frage stellen, wie Joshua Bell im Interview fordert? Uns eingestehen, dass die gewohnte Interpretation nicht die einzig wahre sei, so der Stargeiger, und uns auf den Künstler und seine Werksicht einlassen? Bestseller-Autor Howard Jacobson hat jüngst den „besten Leser“ als denjenigen beschrieben, der ein Buch beginne ohne jede Erwartung, was er dort vor-

finden wolle: Wer sich nur selbst bestätigen lassen wolle, sei ein schlechter Leser. Musiker gehen da gern noch einen Schritt weiter und nehmen auch sich selbst in die Pflicht: Mögen die Alte Musik-Spezialisten des Concerto Köln auch 2015 ihren 30. Geburtstag begehen, Geschäftsführer Jochen Schäfsmeier ist bei allen Jubelfeiern wohl bewusst, dass die Alte Musik ganz grundsätzliche neue Antworten auf Zukunftsfragen finden muss. Und wo ein Theaterautor wie Peter Handke sein Publikum gern beschimpft – „ich mag die Leute nicht, die ins Theater gehen“ – hat Nachwuchssängerin des Jahres Hanna-Elisabeth Müller längst erkannt, dass sie für eben dieses Publikum noch in der kleinsten Rolle nach der größten Güte streben müsse. Da sollten auch wir Zuhörer ruhig einmal mit Bell „unseren Speicher löschen“ und uns auf die Künstler einlassen – auf dass uns 2015 viele konzertante Glücksmomente bringen möge!

Gregor Burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur

P.S.: Unserer Ausgabe liegt ein Los der Aktion Mensch e.V. bei. Wir freuen uns sehr über diese Kooperation und wünschen Ihnen viel Glück!

KUrZ VorGEStEllt

Christoph Vratz traktierte in frühen Jahren schwarz-weiße Tasten, studierte sich fast ins Lehramt – und ent-schied sich für den Musik-journalismus. Daher mode-riert und schreibt der Rheinländer heute, ob für Rundfunk, Zeitschriften oder Konzerthäuser.

Katherina Knees stand als Sechsjährige erstmals auf einer Opernbühne – mit dem Kinderchor in Bizets Carmen. Ihre Leidenschaft für die Oper war geweckt – mittlerweile lebt die Müns-teranerin diese als Autorin für Zeitschriften, Funk und Fernsehen aus.

Editorial

Ihr

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4 concerti Januar 2015

iNhalt

3 Editorial | 6 Kurz & Knapp | 20 Opern-Tipps 32 CD-Rezensionen 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & Impressum

KONZERT

8 Alte Musik mit neuen ZielenenseMBle-POrTrÄT Im Repertoire von Monteverdi bis Bach macht Concerto Köln keiner etwas vor. Nun widmet sich das Ensemble neuen Aufgaben

10 »Man fühlt sich ja nie reif genug«inTerVieW Um für die Klassik zu werben, spielte Joshua Bell einst Bach in der Washingtoner U-Bahn. Im Interview plaudert der Star-Geiger über Hörge-wohnheiten und seine Millionen-Geige

OPER

16 fit für die BühnePOrTrÄT Mit 29 Jahren gehört Hanna-Elisabeth Müller bereits zu den interna-tional gefragten Sopranistinnen

18 Online-KritikenKUrZ BesPrOChen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

DIE WELT DER KLASSIK

23 Zwischen Casino und formel 1 fesTiVAlGUiDe In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessan-testen Programme, Orte und Künstler vor

28 Der schöne Glanz der Vergangenheit rePOrTAGe Ungarns Regierung lässt in Budapest die Pracht der k.u.k.-Monarchie neu erblühen – das lockt Kulturtouristen an. Doch nicht überall glänzt es

36 »Das ist aber wirklich fi es!«BlinD GehörT Frank Strobel gilt als Experte für Filmmusik. Doch auch der Oper gilt seine große Leidenschaft – hier hört der Dirigent CDs, ohne zu erfahren, was gespielt wird

10Joshua bell

Immer wieder neu verliebt

16hanna-elisabeth Müller

Gut trainiert und präpariert

36frank strobel

Aufs Glatteis geführt?

RUBRIKEN

An dieser Stelle fi nden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und West die Regionalseiten.

REGIONALSEITEN

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Wenn Menschen jegliches Taktgefühl abgehtDer Rhythmus, bei dem jeder mit muss – fast jeder: Gibt es doch Menschen, die selbst bei ein-fachsten Rhythmen aus dem Takt geraten. For-scher haben nun dieses Phänomen der „Beat Deafness“ untersucht – ihr Ergebnis: Vermeint-lich Taktlose hängen so stark am vorgegebenen Rhythmus ihres Hirns, Herzens oder auch der Atemfrequenz, dass es ihnen schier unmöglich ist, sich von den eigenen Taktgebern zu lösen.

Kilogramm wiegt die größte spielbare Geige der Welt aus Markneu-kirchen. Bei 4,27 Meter Länge braucht es drei Musiker zum Streichen.

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… Es schwinden jedes Kummers Falten, solang des Liedes Zauber walten … Friedrich Schiller

Deutschland, ein Volk der Dichter und Den-ker? Nun, wohl vor allem der Musizieren-den: Gibt es doch nach den jüngsten Studi-en des Musikinformationszentrums mehr als 14 Millionen Menschen ab sechs Jahren, die in ihrer Freizeit ein Instrument spielen. Positiv zudem, dass diese Zahl seit Jahren konstant ist. Allein im Alter lässt die Lust am Musizieren offenbar nach – dabei haben doch gerade die neuen Alten reichlich Zeit.

Die UnlUsT Der neUen AlTen

Anteil der Laienmusizierenden in den jeweiligen Altersgruppen*

waS iSt EiN ...

sChleifer?Klingt nach Felix Magath, doch natürlich widmen wir uns an dieser

Stelle ebensowenig dem Fußball wie handwerklichen Tätigkeiten. Auch wenn es durchaus der Fingerfertigkeit bedarf, um diesen Vorschlag von zwei oder mehr Noten vor dem eigentlichen Hauptton mit Geschick zu platzieren. Und zwar so geschwind wie möglich, denn es ist ja nur ein Schleifer.

KUrZ & KNapp

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3 fragen an ...OlAf ZiMMerMAnn

inwiefern betreffen die geplanten freihandelsabkommen mit den UsA und Kanada auch die deutsche Kultur?Sie betreffen unmittelbar die Kultur, denn Kultur sind nicht nur die öffentlich-geförder-ten Institutionen, sondern genauso die Kultur-wirtschaft – und die wird von Handelsabkom-men wie TTIP und CETA ebenso erfasst wie andere Wirtschaftsbranchen. Da Kulturgüter aber besondere Wirtschaftsgüter sind und ne-ben dem materiellen und ökonomischen Wert auch einen ideellen haben, ist es so wichtig, diese Besonderheiten auch zu schützen.

Welche Gefahren drohen denn dem deutschen Opern- und Konzertbetrieb?Die größte Gefahr besteht für diejenigen inlän-dischen Veranstalter, die an öffentlichen För-derungen partizipieren. Hier könnten auslän-dische Veranstalter auf Inländerbehandlung drängen und damit den Anspruch erheben, dieselbe öffentliche Förderung zu erhalten.

Kommt mit TTiP und CeTA auch das ende der kulturellen Vielfalt hierzulande?CETA ist zwar bereits zu Ende verhandelt, muss aber noch ratifiziert werden: Damit be-stehen zwar nur geringe, aber immerhin doch noch Möglichkeiten der Veränderung. Die TTIP-Verhandlungen laufen noch. Hier ist es wichtig, dass möglichst viele Menschen sich zu TTIP artikulieren und für Ausnahmen für den Kulturbereich eintreten.

Empört Euch: Olaf ZImmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, wettert gegen TTIP und CETA

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ENSEmblE-porträt

Zeit, sagt Schäfsmeier, die ei-genen Ziele neu zu überden-ken: Wo will man noch hin, wenn man schon fast alles er-reicht hat und vom Gefühl her zumindest ein Stück weit an-gekommen ist? Schließlich sind die Alte Musik-Spezialis-ten in den letzten Jahren nicht nur mit mehreren Echo-Preisen ausgezeichnet worden und ha-ben den Midem Classic Award erhalten, sondern sich längst auch über die Grenzen von Köln, Deutschland und Europa hinaus einen Namen gemacht. Was also könnte das nächste Ziel sein?

Wenn man als freies Ensemble 30 Jahre überlebt hat, dann

sind zumindest gewisse Abläu-fe klarer”, sinniert Jochen Schäfsmeier. Der Geschäftsfüh-rer des Concerto Köln blickt aus seinem Bürofenster mitten im trubeligen Herzen des Köl-ner Stadtteils Ehrenfeld. Als Mitte der 80er Jahre eine Hand-voll junger Musiker das Ensem-ble gründete, war das Kammer-orchester für Alte Musik hier noch ganz allein gewesen auf den weitverzweigten Fluren mit ihrem vergilbten Indus-triecharme. Doch im Laufe der Zeit entstand auf ihre Initiative hin ein ganzes „Zentrum für Alte Musik“, das mittlerweile in die Trägerschaft der Kölner Gesellschaft für Alte Musik übergegangen ist und heute vielen Akteuren der Szene ein gemeinsames Dach über dem Kopf bietet.

Ein fester Platz in der Szene – auch ohne Aboreihen

Was einerseits gesellig ist, an-dererseits kulturpolitisch ein cleverer Schachzug, denn so sind die Ambitionen von Con-certo Köln auch für wichtige Förderer greifbarer geworden: Gelungene Kommunikation und ein gutes Netzwerk sind eben Gold wert, wenn man sich auf dem freien Markt etablie-ren und wie das Ensemble zum offiziellen kulturellen Bot-schafter der Europäischen Uni-on werden will.Ein fester Platz in der Szene, der indes von Routine weit entfernt ist: Ob fehlender Abonnementsreihen sind die Concerto Köln-Musiker näm-lich Jahr für Jahr gezwungen, sich immer wieder neu zu er-finden. Zudem sei es an der

Schäfsmeiers überraschende Antwort: Beethoven. Ja, mitt-lerweile fände es das Ensem ble einfach spannend, dessen Sin-fonien in ihrem ganz eigenen Stil zu spielen – und damit wie-derum das Publikum zu über-raschen. Und wenn es dann nach dem Konzert heiße, „So haben wir das noch nicht so oft gehört!”, seien die Musiker glücklich. „Grundsätzlich steht Concerto Köln für alles, was Schwung hat und nach vorne geht”, sagt der Manager selbst-bewusst. „Der Fokus auf den Schönklang ist ja erst mit den Jahren gekommen.”

Alte Musik mit neuen Zielen

im repertoire von Monteverdi bis Bach macht COnCerTO Köln keiner etwas vor.

nun widmet sich das ensemble neuen Aufgaben. Von Katherina Knees

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Erwachsen geworden:2015 feiert das Ensemble

seinen 30. Geburtstag

Eine musikalische Vielseitig-keit, die den Kölnern nicht al-lein bei ihren regelmäßigen Konzertreisen und CD-Produk-tionen in ganz unterschiedli-cher Besetzung zu Gute kommt, sondern auch in Sachen Mu-sikvermittlung und Entwick-lung kreativer Konzepte. Und gerade letztere sind für Schäfs-meier essentiell: „Die Alte Mu-sik muss ganz grundsätzliche neue Antworten auf Zukunfts-fragen finden.” Immerhin ge-hen die Gründungsmitglieder von Concerto Köln allmählich aufs Rentenalter zu; und mö-gen die Rheinländer – ebenso wie ihre Kammerorchester-Kollegen in Freiburg und Berlin – auch in den letzten drei Jahr-zehnten in der freien Szene viel bewegt und die Alte Musik höchst lebendig und facetten-reich ins Rampenlicht gerückt haben: Historische Auffüh-rungspraxis an sich ist heutzu-tage nichts Exotisches mehr. Zumal fast alle jungen Musiker, die von den Hochschulen kom-men, hochqualifiziert und viel-seitig interessiert sind.Bleibt also die Frage nach den künftigen Zielen. Schäfsmeier

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Concerto Köln. Berlin Classics

Bach: Brandenbur gische Konzerte nr. 1-6

Cd-tipp

hAMBUrG so. 11.1., 18:00 Uhr sasel-haus Concerto Köln, Shunske Sato (Violine). Vivaldi: Die vier Jahreszeiten u. a.

Köln so. 1.2., 16:00 Uhr Philharmonie Simone Kermes (Sopran), Concerto Köln, Mayumi Hirasaki (Violine & Leitung). Werke von Händel, Dall‘Abaco, Vivaldi & Geminiani

PUllACh Do. 12.3., 20:00 Uhr Bürgerhaus Bach: Brandenburgische Konzerte Nr. 3-6. Concerto Köln

sTUTTGArT fr. 13.3., 20:00 Uhr liederhalle (Beethoven-saal) Programm siehe Pullach

essen fr. 3.4., 15:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp saal) Bach: Matthäus-passion. Solisten, Mädchenchor am Essener Dom, ChorWerk Ruhr, Concer-to Köln, Florian Helgath (Leitung)

hAlle fr. 12.6., 17:00 Uhr Georg-friedrich-händel hAlle Händel: Semele. Collegium Vocale Gent, Concerto Köln, Ivor Bolton (Leitung).

KoNZErt-tippS

schmunzelt: Vielleicht werde ja der Geist der neuen Genera-tion auch den bestehenden Ensembles frische Impulse ge-ben. „Irgendjemand muss ja mal eine neue Idee haben – und möglicherweise werden wir das am Ende sein …“

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/concertokoeln

für die Aufnahme der Brandenburgi-schen Konzerte hat das ensemble ei-gens eine Doppel-flöte entwickelt

oNliNE-tipp

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sammen und haben auch die Bach-Konzerte in den letzten Jahren häufig aufgeführt. Für mich ist die Academy für dieses Projekt der richtige Partner – und es ist jetzt die richtige Zeit.

Vielleicht auch, weil Sie selbst mittlerweile »erwachsen« geworden sind?Ich denke schon. Diese Frage, ob man sich reif dafür fühlt, spielt mit rein – wobei man darauf auch ewig warten könn-te (lacht): Man fühlt sich ja nie reif genug, denn jedes Jahr lernt man etwas dazu. Insofern sollte man sich darüber nicht zu sehr den Kopf zerbrechen. Indes hat sich an meiner He-rangehensweise an Bach und die Barockmusik im Lauf der Zeit viel geändert. Das hat auch damit zu tun, dass die Bewe-gung der historischen Auffüh-rungspraxis in den vergange-nen zwei Jahrzehnten sehr stark geworden ist: In meiner Teenagerzeit habe ich Bach noch ganz anders gespielt – das

Als Joshua Bell in New York den Telefonhörer abnimmt, entschuldigt

er sich zunächst: „Ich bin erst vor ein paar Minuten aufge-standen, meine Gedanken könnten noch nicht ganz klar sein.“ Doch dann entwickelt sich ein lebhaftes Gespräch mit dem 46-jährigen Stargeiger über Authentizität, Crossover, seinen langen Weg zu Bach und Eingriffe in den Notentext.

Mr. Bell, Ihr Label schreibt, die aktuelle CD sei Ihre allererste Bach-Aufnahme …Ach, ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum die das so beto-nen. Aber es stimmt, ich habe in meinem Leben etwa 40 Auf-nahmen gemacht – und das ist jetzt die erste mit Bach.

Warum haben Sie sich so lange Zeit gelassen?Bachs Musik ist etwas, was ich nicht überstürzen wollte. Und ich hatte zuvor einfach nie das Gefühl, dass es der richtige Moment war oder die Gegeben-heiten passten. Dass ich es nun gemacht habe, hat mit der en-gen Beziehung zur Academy of St Martin in the Fields zu tun: Wir musizieren viel zu-

würde ich heute als altmodisch empfinden.

Inwiefern?Meine Helden waren damals Geiger wie Jascha Heifetz, Fritz Kreisler, Henryk Szeryng oder Nathan Milstein – die roman-tische Generation des Geigen-spiels. Szeryng galt als die Referenz für Bach, aber so eine Interpretation kann ich mir heute nicht mehr anhören. Das klingt für mich wunderbar und falsch zugleich (lacht). Der Ge-brauch des Bogens, das Töne-halten, die Schwere, der Man-gel an Tänzerischem oder auch manche Bindebögen scheinen mir da sehr fehl am Platze – und all das hat einen negativen Einfluss auf das, was für mich die Seele dieser Musik ist.

Wobei Sie selbst sich ja keineswegs der historischen Aufführungspraxis verschrie-ben haben.Nein. Es gibt zwar wunderbare historische Interpretationen, aber ich habe auch viele Auf-führungen sogenannter Ba-rockspezialisten gehört, wo ich dachte: Es ist alles so korrekt , so authentisch, doch wo ist die Seele? Es klang wie eine Leiche,

»Man fühlt sich ja nie reif genug«

Um für die Klassik zu werben, spielte JOshUA Bell einst Bach in der Washingtoner U-Bahn. im interview plaudert

der star-Geiger über hörgewohnheiten und seine Millionen-Geige. Von Jakob Buhre

»Es klang wie eine wundervoll

präparierte Leiche«

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glaublich langsam und schwer-fällig musiziert wird: Geprägt von der heutigen Zeit fällt es mir da schwer, diese alten In-terpretationen zu schätzen und ihre Großartigkeit zu erkennen.

Hörgewohnheiten verändern sich eben.Ja, aber das ist auch eine Her-ausforderung für die Hörer und Klassikliebhaber. Nämlich sich mit dem Gedanken ausein-anderzusetzen, dass die Inter-pretation, die man gewohnt ist, nicht die einzig wahre ist. Das würde uns allen gut tun, wenn wir neue Interpretationen hö-ren: Dass wir in dem Moment unseren Speicher löschen und

die man nach dem Tod noch einmal wundervoll präpariert. Der Körper ist da, sieht perfekt aus, aber es fehlt das Leben.

Sind diese großen Interpre-tationsunterschiede auch immer ein Resultat der Gesellschaft und ihrer Zeit?Das spielt eine Rolle, ganz si-cher. Wir können uns diesem Einfluss auch gar nicht entzie-hen. Nehmen wir Beethoven: Ich habe schon so viele wun-derbare Dirigenten gehört – weshalb ich mich mit den alten Aufnahmen sehr schwer tue, selbst wenn es sich um große Dirigenten wie Furtwängler handelt. Eine „Eroica“, die un-

uns darauf einlassen, was der Künstler macht und aus wel-cher Richtung er kommt. Ich kenne das von mir: Manchmal höre ich Aufnahmen und habe diesen Reflex, sofort die Stopp-taste zu drücken, weil es so anders ist, als ich es erwartet habe. Aber dann versuche ich herauszufinden, was der Künstler mir damit sagen will – und ich wünschte mir, wir wären da alle etwas offener.

Stradivari-Fan: Seine erste kaufte Joshua Bell als 19-Jähriger

Amerikanischer Geigen-Beau: Joshua Bell wurde 1967 in Bloomington, Indiana geboren und lebt heute in new York. Auch seinen internationalen Durchbruch hatte er in den USA: Seit seinem Carnegie-hall-Debüt 1985 ist er weltweit mit nahezu allen bedeutenden Orchestern und Dirigenten aufgetreten. Er spielt die sehr wertvolle stradivari »Gibson ex huberman« von 1713.

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sein und versuche an das he-ranzukommen, was der Kom-ponist will. Es ist wohl beides: Es gibt Momente, wo wir uns lockerer machen sollten, aber wir müssen eben auch behut-sam etwas reproduzieren, was aus einer anderen Zeit stammt.

Inwieweit kann Crossover der Klassik bei ihrem Kampf um mehr Aufmerksamkeit helfen?Ich selbst habe mit ein paar unglaublichen Jazz- und Blue-grass-Musikern wie etwa Edgar Meyer und Chick Corea gear-beitet und von ihnen sehr viel gelernt. Natürlich habe auch ich meine Skepsis gegenüber Crossover – aber dann schauen Sie sich Leonard Bernstein an, einen der größten Musiker des 20. Jahrhunderts: Er hat Musik für den Broadway geschrieben. Und ich bin sicher, auch damals, als er die Wiener Philharmoni-ker dirigierte, gab es bestimmt Leute, die gesagt haben, „ich will nicht die Bühne mit jeman-dem teilen, der ein Broadway-Stück schreibt.“

Lassen Sie uns noch über Ihre Geige sprechen. Sie spielen eine Stradivari – inwiefern verändert sich der Klang von Joshua Bell, wenn Sie das Instrument wechseln?Das hat schon einen sehr gro-ßen Einfluss. Ich sehe das wie eine Beziehung zu einem See-lenverwandten, etwa dem Le-benspartner. Du willst ja je-manden finden, der dich als Mensch so gut wie möglich sein

Was muss eine Interpretation haben, damit sie Ihnen gefällt?Ich suche nach Aufrichtigkeit. Ich glaube auch, dass wir alle die Fähigkeit besitzen, Aufrich-tigkeit in der Musik, in einer Interpretation zu spüren. Ich mag es nicht, etwas zu hören, was unaufrichtig ist, wenn nur um der Provokation oder eines Prinzips Willen musiziert wird.

Die Klassik kämpft ja um mehr Aufmerksamkeit. Steht da das starre Festhalten an Tradition und Notentext im Weg?Das ist schwierig zu beantwor-ten. Ich selbst gebe viel dafür, so authentisch wie möglich zu

lässt – dass du fühlst: Jetzt bin ich die beste Version von mir. Das Gleiche gilt für die Geige: Wenn du die richtige findest, ermöglicht sie dir, dass du dich auf die bestmögliche Art und Weise ausdrücken kannst. Für meine Geige gilt das auch noch nach 13 Jahren – wobei es durchaus Tage gibt, wo ich sie gerne weglegen und eine an-dere spielen würde. Aber ich komme dann immer wieder zurück und verliebe mich neu in mein Instrument.

Sie haben Ihr voriges Instrument für zwei Millionen Dollar verkauft und dann diese Stradivari von 1713 für vier Millionen Dollar erworben...... so in etwa, ja. Natürlich war das eine große Investition, aber ich habe diese hohe Summe gar nicht so im Kopf. Ich bin ein-fach glücklich, dass sie mir gehört und ich nicht abhängig bin von jemandem, der mir das Instrument nur leiht.

Einst hat auf diesem Instrument auch der jüdische Geiger Bronisław Huberman gespielt, der 1933 beschloss, nicht mehr in Deutschland aufzutreten. Sie selbst haben auch jüdische Wurzeln …

… ja, meine Mutter ist jüdisch.

Mit welchen Gefühlen kommen Sie heute nach Deutschland?Als ich jünger war und das ers-te Mal nach Deutschland kam, da habe ich tatsächlich ältere Leute angesprochen und sie gefragt: „Was haben Sie im Zweiten Weltkrieg gemacht?“ Heute denke ich dagegen an Bach, Mozart oder Brahms, nicht an den Krieg oder an Menschen, deren Namen ich hier gar nicht erwähnen will. Fo

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Spieler-Natur: Joshua Bell liebt Ausflüge nach Las Vegas

»Ich verliebe mich immer wieder neu

in meine Geige«

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Deutschland ist ein wunderbarer Ort, um Musik zu machen, von dort stammt so viel großartige Musik, und es gibt ein großes Ver-ständnis für die Sprache dieser Musik. Inso-fern habe ich heute nur gute Gefühle, wenn ich nach Deutschland komme.

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Unsere Klassik-Highlights 2015:

Opernreise OmanWien – Zürich – LuzernHamburg – Baden-BadenLeipzig – Dresden – BerlinWartburg »Tannhäuser«Valencia – BarcelonaParis – Lyon – OrangeOsterfestspiele SalzburgPfingstfestspiele SalzburgVenedig – Turin – MailandWarschau & KrakauOpernfestspiele MünchenBregenzer Festspiele

Gerne übersenden wir Ihnen das aktuelle Programm.Telefon: (069) 66 07 83-01/-03/-05E-Mail: [email protected]

www.adac-musikreisen.de

hAMBUrG fr. 16.1., 19:30 Uhr laeiszhalle (Großer saal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Antoine Tamestit (Viola), Acade-my of St Martin in the Fields. Werke von Bach & Mozart

hAnnOVer sa. 17.1., 19:30 Uhr Kuppelsaal Programm siehe Hamburg

sTUTTGArT so. 18.1., 20:00 Uhr liederhalle (Beethoven-saal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Lawrence Power (Viola), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Bach & Mozart

Köln Di. 20.1., 20:00 Uhr Philharmonie Besetzung siehe Stuttgart. Werke von Mendelssohn, Mozart & Beethoven

MünChen Mi., 21.1., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Besetzung siehe Stuttgart. Werke von Bach, Mozart & Beethoven

so. 19.4., 11:00 Uhr, Mo. 20.4. & Di. 21.4., 20:00 Uhr Gasteig (Philharmonie) Joshua Bell (Violine), Münchner Philharmoniker, Paavo Järvi (Leitung). Werke von Nielsen, Schostakowitsch & Strawinsky

essen fr. 23.1., 20:00 Uhr Philharmonie (Alfried Krupp saal) Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Mendelssohn, Bruch & Beethoven

reDefin sa. 18.7., 18:00 Uhr landgestüt Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Joshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Werke von Bach, Tschaikowsky, Piazzolla & Vivaldi

KoNZErt-tippS

Joshua Bell (Violine), Academy of St Martin in the Fields Sony Classical

Bach: Violinkonzerte BWV 1041 & 1042, Air aus der Orchestersuite nr. 3 Bach/schumann: Gavotte en rondeauBach/Mendelssohn: Chaconne aus der Partita nr. 2 (orchestriert von Julian Milone)

Cd-tipp

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/bell

Mehr Kreuzverhör als interview: Joshua Bell in der reihe „rapid fire“ des lincoln Centers

oNliNE-tipp

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seidensticker.com

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Page 15: concerti Ausgabe West Januar 2015

Januar 2015 concerti 15

OperDie interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen

Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

16_Porträt fit für die Bühne Mit 29 Jahren gehört Hanna-Elisabeth Müller bereits zu den in-ternational gefragten Sopranistinnen. Dabei wollte die Pfälzerin einst Zahnärztin werden 18_Kurz besprochen Online-Kritiken Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezen-sionen 20_Opern-Tipps Ausgewählt von unserem Experten Peter KrauseFo

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Don Giovanni als frecher Clown – inszeniert an der Komischen Oper Berlin

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16 concerti Januar 2015

porträt

nicht gerade nach Genuss aus. Doch so ist unser Leben. Im Bauch darf nichts schwer lie-gen, wenn man noch singen muss.“ Trotz der mehrstündi-gen, Energie raubenden Probe, die bereits am Vormittag um neun begann, am Nachmittag weitergeht und vielleicht noch bis in die Nacht dauert? Ja, so ein Sängerleben ist eben auch hart. Danach aber, versichert die 29-Jährige, werde sie schlemmen …Falls denn noch Zeit bleibt: Aktuell geht es abends nämlich

Mittagessen mit Hanna-Elisabeth Müller in einem Restaurant na-

he der Bayerischen Staatsoper, wo sie gerade Humperdincks Hänsel und Gretel probt. Vor ihr steht eine große Schüssel, in der sich ein paar Salatblätter mit Essig-Öl-Marinade verlie-ren. Die Körner obenauf dün-ken da schon fast wie der ku-linarische Höhepunkt – zumal die vom Kellner gebrachten Weizenbrötchen unangerührt liegenbleiben. „Ich weiß“, lacht die Sopranistin, „das sieht

ins Fitnessstudio. „Ich hätte nie gedacht, dass man so sportlich sein muss für eine Sängerlauf-bahn! Als Gretel muss ich auf einem Bein rumhüpfen wie ein Kind und dies ein ganzes Opernbild durch. Da kommt man aus der Puste.“ Bizeps statt Belcanto? „Nein. Ich will keine Muskelmasse aufbauen“, lacht die gebürtige Mannheimerin.

„Aber Cardio-Training ist wich-tig – und Durchhalten.“ Viel-leicht hätte sie doch lieber Zahnärztin werden sollen, wie einst gedacht? Müller schmun-

fit für die BühneMit 29 Jahren gehört hAnnA-elisABeTh Müller bereits zu den

international gefragten sopranistinnen. Dabei wollte die Pfälzerin einst Zahnärztin werden. Von Teresa Pieschacón Raphael

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Januar 2015 concerti 17

Renée Fleming, Thomas Hampson, Albert Dohmen, Hanna-Elisabeth Müller u. a., Chor der Sächsischen Staatsoper Dresden, Staatskapelle Dresden, Chris-tian Thielemann (Leitung). CMajor

strauss: Arabella Osterfestspiele salzburg 2014

dVd-tipp

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mueller

Die sopranistin im Porträt von sWr2 new Talent

oNliNE-tipp

zelt, doch ihr entschiedener Blick zeigt, wie ernst es ihr ist.

„Nein, nein, nein. Das ist das, was ich will. Auch, wenn es manchmal hart ist.“Und auf die Bühne wollte die Tochter zweier Physiothera-peuten schon seit ihrer Kind-heit. „Sie werden lachen, aber die erste Vorstellung, die ich sah, war Humperdincks Hän-sel und Gretel“, entsinnt sie sich. „Da gab es eine Hexe, die flog, und die ich immer wieder sehen wollte – eigentlich eine schlechte Attrappe, aber es war so magisch. Noch heute denke ich daran.“ Und hofft, dass es dem Publikum eines Tages mit ihrem Gesang ebenso ergehen wird ... Nun, die Voraussetzun-gen dafür scheinen gut: Kriti-ker schwärmen von ihrer Stim-me, die „wie aus einem Kristall geschliffen“ und „ohne Makel“ sei und von „wunderbar cha-rakteristischem Stimmsilber“

– und das Magazin „Opernwelt“ kürte sie 2014 gar zur „Nach-wuchssängerin des Jahres“.

„Das hätte ich nicht erwartet“, schwingt da noch immer Ver-wunderung in ihren Worten mit – und so wie die junge Frau da aufrecht sitzt, mit ihrem schwarzen, mädchenhaft glatt zurückgekämmten Haar und den dunklen, ernsten Augen, klingt dieser Satz tatsächlich frei von Koketterie. „Das Schö-ne ist, das ist ein Preis, für den man sich nicht bewirbt oder anders ins Spiel bringt. Das ist eine Auszeichnung für meine

MünChen so. 4.1., 14:00 Uhr Bayerische staatsoper Humperdinck: Hänsel und Gretel. Tomáš Hanus (Leitung), Richard Jones (Regie)fr. 20.2., 19:30 Uhr, fr. 27.2., 18:00 Uhr, Mi. 11.3., 19:00 Uhr, so. 22.3., 18:00 Uhr Bayerische staatsoper Wagner: Das Rheingold. Kirill Petrenko (Leitung), Andreas Kriegenburg (Regie)

essen so. 1.2., 11:00 Uhr Philharmonie (Al-fried Krupp saal) Liederabend. Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Julia-ne Ruf (Klavier). Werke von Schumann, Mussorgsky & Berg

heilBrOnn Mi. 25.3., 19:30 Uhr Konzert- und Kongresszentrum harmonie (Theo-dor-heuss-saal) Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Sibylla Maria Müller (Mezzosopran), Daniel Kluge (Tenor), Andreas Hörl (Bass), Estonian Philhar-monic Chamber Choir, Württembergi-sches Kammerorchester Heilbronn, Gottfried von der Goltz (Leitung). Werke von Tüür, Pärt & Haydn

DOrTMUnD Do. 26.3., 20:00 Uhr Konzerthaus Programm siehe Heilbronn

UlM fr. 27.3., 19:30 Uhr Kornhaus Programm siehe Heilbronn

heiDelBerG Di 14.4., 19:30 Uhr Alte Aula der Universität Hanna-Elisabeth Müller (Sopran), Juliane Ruf (Klavier). Werke von Strauss, Mussorgsky & Berg

KoNZErt- & opErN-tippSArbeit und Leistung.“ Die Kri-tiker hatten sie als Zdenka in Richard Strauss‘ Arabella bei den Salzburger Osterfestspie-len 2014 erlebt, wo sie neben Renée Fleming und Thomas Hampson auf der Bühne stand. Ebenfalls aufgefallen war ihre Servilia in Mozarts La Clemen-za di Tito an der Bayerischen Staatsoper – was sie fast noch mehr überrascht hat: „So eine kleine Rolle! Man muss wohl immer gut sein, egal, was und wo man singt.“

Nächste Station auf der Karriereleiter ist die Scala

Vor allem kommenden Som-mer, denn dann steht ihr Debüt an der Mailänder Scala an. Für Müller indes kein Grund abzu-heben, sie will ihre Karriere

„Schritt für Schritt“ aufbauen und ihre Stimme „ökonomisch“ einsetzen. „Schließlich möchte ich noch mit sechzig singen können!“ Von daher ist die Pfälzerin auch froh, nie eine

„teure und riesige PR-Maschine“ im Nacken gehabt zu haben und in Rollen gedrängt worden zu sein, für die ihre Stimme noch nicht bereit war. „Im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper bin ich als Sängerin aufgebaut worden, und auch jetzt als Ensemblemitglied fin-den viele Gespräche statt, ob der Part wirklich geeignet für meine Stimme ist.“ Als Sänger sei man da stets gefährdet und brauche Vertraute – so wie ih-ren Lehrer Rudolf Piernay, bei dem sie einst an der Hochschu-le in Mannheim studierte: „Er kennt meine Stimme seit den Anfängen. Bis heute lasse ich mich beraten und gehe zu ihm zum Unterricht.“ Gut, dass zu-mindest da der Magen dann nicht ganz so leer sein muss.

»Ich hätte nie gedacht, dass

man so sportlich sein muss«

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18 concerti Januar 2015

KUrZ bESproChEN

Online-KritiKenAuszüge aus unseren tagesaktuellen

Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

Puccini: Manon lescaut Bayerische Staatsoper. Alain Altinoglu (Leitung), Hans Neuenfels (Regie), Kristīne Opolais, Jonas Kaufmann Weitere Termine: 28. & 31.7.

shechter/Wieland: DOG | science! fiction! now! Staatstheater Kassel. Hofesh Shechter/Johannes Wieland (Choreographie) Weitere Termine: 4., 16., 22. & 31.1.

Verdi: Aida Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf. Axel Kober (Leitung), Philipp Himmelmann (Regie), Johannes Leiacker (Bühne) Weitere Termine in Duisburg: 29.3., 12. & 14.4.

OPer Hans Neuenfels hat mit sze-nischem Scharfsinn all der musika-lischen Magie und der aufwühlen-den Emotion Puccinis Bilder von klinischer Kälte entgegengesetzt. Er entfaltet so eine Kontrastdyna-mik, die von erhellender Triftigkeit ist und sich im zentralen Signum der Inszenierung offenbart: Die unifor-me Masse des Chores hat Andrea Schmidt-Futterer in einen wuseln-den Staat von grauen Mäusen ver-wandelt. Fette Hintern und rote Feuerfrisuren sorgen für die gro-teske Fiesheit dieser in ihrer Gefühl-losigkeit gleichgeschalteten, mal blöde, mal gierig guckenden Spaß- und Genussgesellschaft. Schade nur, dass Neuenfels und seine bei-den Sängerstars Opolais und Kauf-mann miteinander nichts anfangen können. Kaufmann rettet sich in Standardgesten, Opolais singt auf Sparflamme schöne Töne. (PK)

TAnZTheATer Der israelische Starchoreograph Hofesh Shechter und Kassels Hausherr Johannes Wieland kreieren einen überwälti-gend energetischen Doppelabend. So sehr zeitgenössisch und abseits dessen, was man in den Metropolen der Tradition „Ballett“ nennt, die beiden Sprachen auch sein mögen, so sehr sind sie doch auch Tanz pur. Der erste Teil, verantwortet von Wieland, scheint der Gegenwart – junge Leute mit Lebenshunger, darunter Mädels im Blümchenkleid und Jungs in einiger Unsicherheit – deutlicher verpflichtet als Shech-ters furioses Finale. Sein vielschich-tiges Vokabular differenziert sich im tänzerischen Ausformulieren immer noch weiter aus. Vom Volks-tanz über den Militärmarsch und Straßentanz bis hin zu klassischen Elementen speist sich seine choreo-graphische Mannigfaltigkeit. (PK)

OPer Mit feinen kleinen Gesten exponiert Philipp Himmelmann Ver-dis so oft variiertes Leidens- und Leitmotiv: Private Passion und po-litische Pflicht beißen sich – mit aller Härte eines psychologisch durchdrungenen Musiktheater-Realismus. Letzteren schärft der kluge Berliner Don Carlo-Regisseur, indem er dieser Aida allen Ägyp-tenprunk nimmt und die Handlung in die Entstehungszeit der Oper verlegt. Es ist Himmelmanns unauf-geregte, ganz genaue Personenre-gie, mit der er an die, wie es zuletzt schien, lange vergangenen Zeiten der großen alten Meister Kupfer oder Konwitschny anknüpft. Das Duett der beiden konkurrierenden Damen: ein packender Showdown. Die Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter: ein böses Bei-spiel familiärer Gewalt. Gesanglich freilich herrscht Mittelmaß. (AF)

MÜnchen 15.11.2014

eiskalte Glut, szenischer scharfsinn

Kassel 22.11.2014

im Tanz erfüllte Gegenwart

DÜsselDOrf 28.11.2014

liebestod ohne Ägyptenkitsch

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Januar 2015 concerti 19

SCHLOSSFESTSPIELE S C H W E R I N 2 015

3. Juli – 9. August 2015

des Mecklenburgischen Staatstheaters Schwerin

Oper von Giuseppe Verdi | Open Air

LA TRAVIATA

www.theater-schwerin.deTickets: 0385/5300-123

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Bournonville/riggins: napoli Hamburgische Staatsoper. August Bournonville/Lloyd Riggins (Choreo-graphie), Rikke Juellund (Ausstattung) Weitere Termine: 10., 11., 13., 15. & 16.1

BAlleTT Der dänische Choreo-graph Bournonville hatte seine Zeit – und das war die Romantik. Nur was geht uns heute die rührselige Geschichte um die schöne Teresina und den armen Fischer Gennaro, die sich trotz Verleumdungen zweier reicher Nebenbuhler mit Gottes Hilfe alsbald kriegen, noch an? Trotz leicht aufgefrischten und im Stile seines Mentors angelegten zweiten Akts offenbart John Neumeiers Kronprinz Lloyd Riggins keine eige-ne Handschrift. Den liebevoll mu-sealen Abend rettet allein das wun-derbare, virtuose Ensemble. (PK)

haMburg 7.12.2014

liebevoll hübsches Ballettmuseum

Wuorinen: Brokeback Mountain Theater Aachen. Kazem Abdullah (Leitung), Ludger Engels (Regie), Christin Vahl (Bühne) Weitere Termine: 4., 11., 14. & 22.1

OPer Zu Beginn wuchten schrei-ende Klangfragmente eindrucksvoll eine auseinander gerissene Welt auf die Bühne, aber schon in der ersten Szene bleibt die Musik in spröder Statik stecken. Dennoch gelingt Ludger Engels eine stringente In-szenierung von Wuorinens vor ei-nem Jahr in Madrid uraufgeführter Oper nach dem Oscar-gekrönten Film. Mark Omvlee und Christian Tschelebiew verkörpern die starke, kaum gelebte Liebe berührend, und die provisorischen Bilder von Chris-tin Vahl spiegeln den Fragment-Charakter der Musik reizvoll. (AF)

aachen 7.12.2014

ein Oscar für den film macht noch keine Oper

Mozart: Don Giovanni Komische Oper. Henrik Nánási (Leitung), Herbert Fritsch (Regie & Bühne), Victoria Behr (Kostüme) Weitere Termine: 11.1., 4. & 11.4.

OPer Herbert Fritsch treibt dem Dramma giocoso alle Erhabenheit aus. Die Devise des Regisseurs lau-tet: Bloß keine Psychologisierung, Realismus-Behauptung oder Logik. Hier herrschen Komödien-Anarchie und -Absurdität fast uneinge-schränkt. Die Aktivierung der Sän-ger als slapstickbegabte und hy-perbewegliche Wesen ist uneinge-schränkt zu bewundern. Doch wird der Ansatz dem Stück gerecht? Bei den genuinen Komödienfiguren funktioniert er prächtig, zu ernsten Charakteren fällt dem einstigen Castorf-Star einfach nichts ein. (PK)

berlin 30.11.2014

Die Anarchie des Komischen

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fall auf seine polnische Heimat floh Mieczysław Wein-berg über Minsk nach Moskau. Anerkennung wurde ihm erst spät zuteil: In der Sowjet union schlugen ihm antisemitische Anfeindungen entgegen, im Westen war er unbekannt. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fand seine Musik endlich ihren Weg in die Opernhäuser des Westens. Mit Der Idiot gelang Weinberg ein faszinierendes Musikdrama, das mit seinen glühenden Klän-gen und Elementen russischer Folklore den Figuren aus Dos-tojewskis Roman expressi-

onspralle Präsenz verleiht. Nachdem im Jahr 2013 bereits das Nationaltheater Mannheim Weinberg entdeckt hatte, schrieb die FAZ: „Wie kann es sein, dass vorher nie jemand für diese Musik eintrat? Dass sich kein Musikdramaturg, kein Dirigent fand, der sich von dieser individuellen Tonspra-che, ihrer unfassbar dichten Ökonomie, ihrer Melodiense-ligkeit und herben Lakonie gefangen nehmen ließ?“

Sorgte für Begeisterung: Szene aus der Mannheimer Idiot-Inszenierung

Ausgrabung 2: Der IdiotOPer Weinberg wandelt in seinem Dramazwischen Spätromantik und Neoklassi zismus

OPer Nur vier Monate vor der Uraufführung seines Wozzeck in Bremen brachte sein be-kannterer Kollege Alban Berg denselben Stoff in Berlin her-aus. Manfred Gurlitt feierte als Dirigent und Komponist zwar Erfolge, seine Vertonung steht freilich im Schatten des Meis-terwerks von Berg. Seine Oper Soldaten nach Jakob Lenz hat-te dann 1930 mehr Fortune, bis ein Bernd Alois Zimmermann ihm 1965 mit einer gleichna-migen Oper die Show stiel. GMD Andreas Hotz und Re-gisseur Florian Lutz sorgen nun für späte Gerechtigkeit, wenn sie die Oper des zu lan-ge vergessenen deutschen Komponisten wiederbeleben.

Mit Spannung erwartet: Florian Lutz inszeniert Gurlitts Soldaten

Ausgrabung 1: Die anderen Soldaten

Gurlitt: soldaten Theater Osnabrück. Andreas Hotz (Leitung), Florian Lutz (Inszenierung) Weitere Termine: 24., 28. & 30.1., 3., 10., 15. & 27.2.

OlDenburg SA. 24.1.2015

OsnabrÜcK SA. 17.1.2015

Weinberg: Der idiot Oldenburgisches Staatstheater

Vito Cristofero (Leitung), Andrea Schwalbach (Inszenierung) Weitere Termine: 30.1., 19.2.

Opern-tippsAusgewählt von unserem Experten Peter Krause

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Januar 2015 concerti 21Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Ausgrabung 4: Sigurd OPer Frankreichs Wagner: Auch Ernest Reyer bediente sich für sein Werk der Heldenepen

Ausgrabung 3: Romeo & JuliaOPer Impressionistisch angehaucht: Delius mischt Shakespeares Tragödie mit Kellers Novelle auf

Der Bielefelder Kaufmanns-familie Delius entstammt

ein musischer Sprössling, des-sen Werk lange Zeit vernach-lässigt wurde und erst sukzes-sive seinen Platz im Opernka-non wiedererlangt: Frederick Delius. Geboren im britischen Bradford als Sohn eines ausge-wanderten Teils der Familie versuchte er sich zunächst er-folglos als Chef einer Orangen-plantage in Florida, durfte daraufhin zum Studium bei Carl Reinecke nach Leipzig gehen, wurde entscheidend

von Edvard Grieg gefördert, lebte später in Frankreich. Sei-ne Romeo und Julia-Oper ba-siert nicht unmittelbar auf Shakespeares Tragödie, son-dern auf Gottfried Kellers Adaption als Novelle. Delius schuf dazu eine Musik, die Strö-mungen der Spätromantik, des Impressionismus und Expres-sionismus faszinierend mischt.

Zeitgleich zu seinem Zeitge-nossen Richard Wagner

schöpfte der Franzose Ernest Reyer für seine große Saga aus Nibelungenlied und Edda. Sein Sigurd hat manch Über-einstimmung mit der Götter-dämmerung, aber auch mit Tristan und Isolde, ist musi-kalisch trotz einzelner Anklän-ge aber ein ganz eigenständi-ges Werk, das in der Tradition der – von Wagner erst imitier-ten, dann verhassten – Grand

opéra steht. Nach der erfolg-reichen Uraufführung in Brüs-sel folgte bald die Pariser Erst-aufführung, wo das Werk über Jahrzehnte gespielt wurde. Er-furts neue Generalmusikdirek-torin Joana Mallwitz dirigiert die Ausgrabung.

Neue Chefdirigentin in Erfurt: Joana Mallwitz

hAnnOVer

CAliGUlAsa. 17.1., 19:30 Uhr staatsoper Henze-Schüler Detlev Glanert hat dem römischen Despoten seine starke Literaturoper nach dem Schauspiel von Camus gewidmet

WiesBADen

nOrMAso. 18.11., 19:30 Uhr hessisches staatstheater Bellinis Belcanto-Meisterwerk ist die pure Prima-donnenoper – die Premiere singt Erika Sunnegårdh, im Mai gastiert dann die Gruberova

Berlin

lADY MACBeTh VOn MZensK

so. 25.1., 18:00 Uhr Deutsche Oper Evelyn Herlitzius, die wich-tigste deutsche Hochdramati-sche, verkörpert nach Brünnhilde und Elektra nun die Schostako-witsch-Heldin Katerina

DArMsTADT

OrPheUs in Der UnTerWelT

sa. 31.1., 19:30 Uhr staatsthea-ter Politische Satire triff t antike Mythen: Die junge Regisseurin Cordula Däuper nimmt das Publi-kum mit in Off enbachs marode Welt der Götter und Sterblichen

WeiMAr

Die rÄUBersa. 31.1, 19:30 Uhr DnT An den sozialkritischen Inszenierungen von Volker Lösch scheiden sich die Geister – ob er mit Verdis Schiller-Oper überzeugt?

   Weitere tipps

erfurt FR. 30.1.2015

bielefelD SA. 17.1.2015

Delius: romeo und Julia auf dem Dorfe Theater Bielefeld. Alexander Kalajdzic (Leitung), Sabine Hartmanns-henn (Inszenierung) Weitere Termine: 20.1., 3. & 11.2., 5. & 15.3.

reyer: sigurd Theater Erfurt.

Joana Mallwitz (Leitung), Guy Montavon (Inszenierung) Weitere Termine: 15. & 28.2., 7. & 22.3.

Die rezension zum Tipp: über alle Premieren mit diesem

Zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie fi nden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper

Page 22: concerti Ausgabe West Januar 2015

bei Buchung bis 12.1.2015

Page 23: concerti Ausgabe West Januar 2015

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HaNNoveR 9.1.2015maRtiN GRuBiNGeRMehr auf Seite 4

INTERVIEW

DoRtmuND 29.1.2015 CHRiStiaN GeRHaHeRMehr auf Seite 2

PORTRÄT

WESTDie wichtigsten Termine im Januar

in Bremen, Niedersachsen, NRW, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Baden-Württemberg

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BaDeN-BaDeN 25.1.2015miSCHa maiSKYMehr auf Seite 8

DuiSBuRG 29.1.2015KoLJa BLaCHeRMehr auf Seite 10

FRaNKFuRt 27.1.2015 aNNe-SoPHie mutteRMehr auf Seite 11

KöLN 21.1.2015taNJa tetzLaFFMehr auf Seite 12

maNNHeim 14.1.2015JoSHua BeLLMehr auf Seite 14

StuttGaRt 15.1.2015PatRiCia KoPatCHiNSKaJaMehr auf Seite 14

StuttGaRt 20.1.2015KHatia BuNiatiSHviLiMehr auf Seite 15

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Page 24: concerti Ausgabe West Januar 2015

2 West concerti 01.15

porTrÄT

Rüstzeug fehle ihm bis heute: Er sei lediglich ein „Gast“ an der Münchner Musikhoch-schule und in Meisterkursen gewesen und habe ein Jahr am Würzburger Stadttheater ge-sungen. „Als Honorarprofessor an der Münchner Musikhoch-schule kann ich heute quasi mein eigenes Studium nachho-len“, sagt er ohne einen Anflug von Koketterie.

Exzellenz – auch ohne Hochschulzeugnis

Vielleicht liegt’s am fehlenden akademischen Grad, dass er manchmal mit seiner Bega-bung hadert. Dabei ist eine akademische Ausbildung nicht immer der Garant für eine gro-ße Laufbahn. Bereits auf der Hochschule hatte es unakade-misch geheißen: „Dir hab‘n die Engel in den Hals gebiselt.“ Gerhaher, stets um ein intel-lektuelles Argument bemüht, hält das für „blühenden Un-sinn“: „Man selbst ist verant-wortlich für sein eigenes Tim-bre“, sagt er, „so wie man ab einem gewissen Alter auch für sein Aussehen verantwortlich ist.“ Frei nach Arthur Schopen-hauer: „Die ersten 40 Lebens-jahre eines Menschen schrei-ben den Text eines Gesichts, und die folgenden Jahre liefern dazu die Fußnoten.“ Da lacht Gerhaher endlich: „Ja! So ist es! Auch wenn man dafür zahlt und sich aus der Verantwor-tung stiehlt! Das Timbre kann man beeinflussen, etwa durch das Repertoire, das Alter, die Sprache, in der man denkt und in der man spricht, aber auch durch den klanglichen Willen.“ Den ließ er sich von Dietrich Fischer-Dieskau prägen, des-sen sängerische Intelligenz, phänomenale Sprachgestal-

Ein bisschen hat er was von Franz Schubert: Die dunklen Locken wirr um

die Stirn, der sensible Blick, die runde Brille, die er früher trug

– Christian Gerhaher, lyrischer Bassbariton aus dem bayeri-schen Straubing und selbster-

nannter „Autodidakt“, wenn es ums Singen geht. Ausgebildet wurde er schließlich zum Me-diziner, der über Handgelenk-spiegelungen promovierte. Beruf und Berufung aber wur-de ihm die Musik, obwohl er behauptet, das theoretische

Sensibler Gestalter

Wie der mediziner CHRiStiaN GeRHaHeRseine Karriere als Bassbariton in die Hand

nahm. Von Teresa Pieschacón Raphael

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Vom Autodidakten zu einem der gefragtesten Sänger seiner Generation: Christian Gerhaher

Page 25: concerti Ausgabe West Januar 2015

tung und Präzision er immer bewundert hat. In nimmer ras-tender Arbeit feilt Gerhaher bis heute am kleinsten noch so unscheinbaren Detail eines Liedes: Er lädt jede Silbe mit Bedeutung auf, weiß Vokale und Konsonanten so zu färben, dass sie zu einer einzigartigen Wort-, Ton- und Sinnallianz verschmelzen – bis in das letz-te Satzzeichen hi nein. Wie ein Minnesänger trägt er Schmerz und Freude vor, mit edel durchscheinender, fast entrückt-androgyner Stimme

– ob in seinem Lied-Kernreper-toire Schumann, Wolf, Schu-bert, Mahler oder in der Oper, die er langsam entdeckt, deren Repertoire für ihn als hoher, lyrischer Bariton aber auch begrenzt bleiben wird. Zumal ihm der Stimmgourmet auch kaum nachsehen wird, dass er nicht über jenes große Espres-sivo verfügt, das in jedem Ton eine Träne mitklingen lässt. Doch eine „Über-Identifikation“ mit den Inhalten der Lieder ist ihm zuwider: „Distanzlosigkeit bei einem Interpreten ist schrecklich. Man kann nicht leugnen, dass Inhalte aus dem eigenen Leben in die Interpre-tation mit einfließen. Aber dies sollte mehr der Jugend vorbe-halten bleiben.“

Der intime Liederabend passt am besten zu seiner Stimme

Gourmets hin oder her, immer-hin mangelt es nicht an Aus-zeichnungen: Zahlreiche Prei-se der deutschen Schallplatten-kritik, Klassik-Echo und ande-re. Skeptisch bleibt er trotzdem. Das Musikgeschäft werde von Moden diktiert – „vielleicht passt mein unpathetisches Sin-gen gerade gut ins Raster“. Wie auch immer: Wenn er etwa in

Dortmund und Stuttgart Lieder von Schubert anstimmen wird, werden diese von seinem Tim-bre sicherlich profitieren – die intime Form des Liederabends passt schließlich am besten zu seiner Stimme.

Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier) Sony Classical

Nachtviolen Schubert: Lieder

CD-Tipp

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/gerhaher

Christian Gerhaher singt Faurés Requiem, begleitet von den Berliner Philharmonikern

online-Tipp

FReiBuRGSo. 18.1., 20:00 uhr Konzerthaus Christian Gerhaher (Bariton), Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier), Gott-fried von der Goltz (Leitung), Freibur-ger Barockorchester. Werke von Mozart

DoRtmuND Do. 29.1., 20:00 uhr Konzerthaus Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Winterreise

KöLN Fr. 13.3., 19:00 uhr Philharmonie Sophie Karthäuser (Sopran), Wiebke Lehmkuhl (Alt), Christian Gerhaher (Bariton), John Tomlinson (Bass) u. a., Swedish Radio Symphony Orchestra, Daniel Harding (Leitung). Debussy: Pelléas et Mélisande (konzertant)

StuttGaRt Fr. 24.4., 19:30 uhr Liederhalle (mozartsaal) Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin

eSSeN So. 7.6., 17:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Christian Gerha-her (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Mahler: Lieder eines fahrenden Gesel-len, Lieder aus Des Knaben Wunder-horn & Kindertotenlieder

KonzerT-Tipps

Page 26: concerti Ausgabe West Januar 2015

Der Heimat verbunden: Martin Grubinger wurde 1983 in Salzburg geboren und lebt heute mit seiner Frau, der Pianistin Ferzan önder, bei Neukirchen in Oberösterreich. Er gilt als einer der besten marimba-phon-Spieler und ist weltweit als Schlagzeug-Solist gefragt. Bekannt ist er für seine mehrstündigen »marathon«-Konzerte sowie zahlreiche Urauff üh-rungen von Auftragskom-positionen.

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Page 27: concerti Ausgabe West Januar 2015

Martin Grubinger hat etwas geschafft, was sonst kaum jemand

von sich behaupten kann: Er ist der einzig weltweit bekann-te Solist auf seinem Instru-ment. Nicht nur der einzige, sondern auch der erste – und hat das Schlagzeug als Soloin-strument im Konzertsaal etab-liert. Entsprechend voll ist sein Kalender. Es ist nicht leicht, einen Termin mit ihm zu be-kommen – einen, den er auch einhält: Unser Interview star-tet mit etwas Verspätung, da der umtriebige Musiker beim Üben die Zeit aus den Augen verlor. Aber im Gespräch zeigt sich schnell: Er ist nicht nur unglaublich ehrgeizig, sondern bei allem Erfolg auch ganz bo-denständig geblieben.

Was passiert da beim Spielen, dass Sie darüber die Zeit vergessen?Das ist ein Flow-Effekt. Man taucht so ein, dass man nichts mehr um sich herum wahr-nimmt – außer der Musik, dem Instrument. Das ist so ein be-sonderer Moment der Schwe-relosigkeit. Man spürt dann keine Anstrengungen mehr oder technische Schwierigkei-ten.

Ein Blick zurück: Wie ist denn das »Ösi-Landei«, wie Sie sich selbst mal genannt haben, überhaupt zum Schlagzeug gekommen?Bei mir lag das in der Familie, mein Vater ist auch Schlagzeu-ger. Die meisten Schlagzeuger haben ja auf Kochtöpfen ange-fangen, bei mir war das Inst-rumentarium schon da – und das hat mich schon mit drei Jahren fasziniert. Bei uns war immer Musik im Hause, von früh bis spät. Die Bruckner-Sinfonie zum Zähneputzen, Mozart zum Mittag.

Gab es da Erwartungen von Ihren Eltern an Sie, auch Musiker zu werden?Erwartungen in dem Sinne, dass sie Druck ausgeübt hätten, waren das nicht. Aber mein Vater hat schon gesagt: Wenn, dann machen wir das mit einer Regelmäßigkeit, man könnte auch sagen: Disziplin. Ich den-ke, jeder Musiker, der behaup-tet, er hätte immer nur aus Lust

ein moment der Schwerelosigkeit

Warum der Schlagzeuger maRtiN GRuBiNGeR bewusst bis an seine Grenzen und darüber hinaus geht – und immer noch

gerne ein Landei ist. Von Friederike Holm

concerti 01.15 West 5

und Laune geübt, sagt nicht ganz die Wahrheit. Disziplin hieß für mich: halbe Stunde Schlagzeug spielen, halbe Stun-de Fußball, halbe Stunde Zeit auf dem Bauernhof und wieder halbe Stunde Schlagzeug. Und mein Vater hat erwartet, dass ich mit Konzentration und mit einem Ziel übe. Ich finde das richtig. Ich halte nichts davon zu sagen: Wir lassen einfach alles nur passieren. Da braucht es schon früh eine gewisse Ernsthaftigkeit.

Und wann kam die Entscheidung: Ich werde Schlagzeuger?Schwer zu sagen. Ich wollte am Anfang eigentlich Drummer in einer Band werden, das fand ich cool. Und dann habe ich im Jungendorchester Bruckner an der Pauke gespielt. Ich glaube, so zwischen 10 und 14 habe ich gemerkt, dass ich in diese Rich-tung gehen will. Mein Ziel war dann, Orchestermusiker zu werden – Schlagzeug-Solisten gab es ja keine. Und dann sind wir da so reingerutscht.

Wieso wir?Naja, Schlagzeug spielen ist nie nur die Tat eines einzelnen. Man braucht immer logistische

»Ich habe monate lang geübt

wie ein Verrückter«

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Das ist gar nicht so leicht für mich. Der Lärm in der Stadt – und ich bin ja als Schlagzeuger eigentlich Lautstärke gewohnt

– das setzt mich richtig unter Stress. Ich nehme immer den ersten Flieger um sechs Uhr früh zurück. Es gibt ja Künstler, die lieber mal ausschlafen und dann nach Hause fahren – ich möchte so schnell wie möglich wieder daheim sein.

Wenn unterwegs zu sein und der Aufenthalt in Städten Ihnen eigentlich so wenig entspricht – warum machen Sie das alles? Ich liebe die Grenzerfahrung: das Maximum aus sich heraus-zuholen. Es gibt nichts Schö-neres, als nach einer 15 Stun-den-Probe ins Bett zu fallen. Und: Schlagzeug spielen ist meine beste Möglichkeit, mich emotional auszudrücken. Und dabei will ich immer heraus-finden: Was steckt in mir und im Instrument?

Auch um sich das selbst zu beweisen?Ja, da bin ich ganz ehrlich. (lacht) Zu beweisen, dass Din-ge, die unmöglich schienen, doch möglich sind.

Apropos Grenzerfahrung: Hat Ihre Familie manchmal Angst um Sie?Ja, meine Frau und meine Mut-ter – wenn es um die „Mara-thon“-Konzerte geht, bei denen ich sechs Schlagzeugkonzerte an einem Abend spiele. Bis jetzt war ich danach immer wochenlang krank. Ich bereite mich auf diese Konzerte mit einem besonderen Trainings-programm von einem Sport-mediziner vor, sonst schafft man das nicht. Meine Mutter

Unterstützung: Instrumente kaufen, transportieren und vieles mehr. Und mein Vater hat mir auch bei der Literatur geholfen – es gab ja praktisch keine. Es braucht jemanden, der sagt: Wir müssen ein Stück in Auftrag geben. Solche Ideen hat man natürlich nicht als 12- oder 13-Jähriger. Insofern hät-te ich das alles ohne die Unter-stützung meiner Eltern nie machen können.

Auch wenn Ihre Eltern Sie bestärkt haben – hat es auch Zweifel gegeben?Ja, viele. Mit 15 habe ich an einem Wettbewerb teilgenom-men und zwar gemerkt: Viel-leicht kann ich tatsächlich eine Karriere als Solist machen. Aber dann bekam ich keine Auftritte. Die Veranstalter sag-ten: Schlagzeug? Dafür gibt es kein Publikum, kein Reper-toire, keine bekannten Kom-ponisten, die sich gut auf ei-nem Programm machen. Ich habe monatelang geübt wie ein Verrückter, aber hatte keine Konzerte. Da hatte ich große Zweifel, ob das wirklich funk-tionieren wird: Schlagzeug-Solist zu werden.

Und warum sind Sie am Ball geblieben?Da gab es schon ein paar Stroh-halme (lacht). Zum Beispiel eine Einladung in den Musik-verein Wien, wo ich in einem neuen Saal vor 25 Leuten ge-spielt habe – der Großteil waren meine Verwandten. Oder auch mal Amateurorchester, die mich eingeladen haben.

Sie erwähnten schon den Bauernhof, auf dem Sie aufgewachsen sind. Inwiefern prägt Sie Ihre ländliche Heimat noch?Sehr stark. Ich habe früher ge-dacht, ich will auch mal in einer pulsierenden Großstadt woh-nen, aber ich habe festgestellt, dass ich nur auf dem Land le-ben kann. Ich brauche einfach diesen Fokus auf die Arbeit. Und ich brauche die Natur zum Sporteln. Morgens aufstehen, auf die Berge gucken, frische Luft, Kühe auf der Weide – ja, ich bin wirklich Landei aus Überzeugung.

Nun bringt der Beruf aber ja mit sich, ständig in Großstädten zu sein. Wie gehen Sie damit um?

inTerview

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Trotz straffen Pensums: Martin Grubinger ruht in sich

Page 29: concerti Ausgabe West Januar 2015

fragt mich immer: Warum tust Du Dir das an? Ich kann nicht anders, das ist wie eine Droge: Das ist so ein tolles Erlebnis, wenn man einem Publikum an einem Abend eine solche Band-breite an Repertoire aus den unterschiedlichsten Kontexten vorstellen kann.

Drei Werke an einem Abend würden es ja auch tun …

… aber ich brauche die sechs. Vielleicht auch für eine innere Bestätigung, dass ich es mit 31 noch immer noch so gut kann wie mit 24 …

Was ja keine so große Altersspanne ist …Naja, bei einem Schlagzeuger tickt auch die Uhr … Aber es ist schon so, dass meine Mutter eigentlich gegen dieses Projekt ist. Und ihre Stimme hat ein großes Gewicht: Sie ist die Pla-nerin, sie hat alle Konzerte im Überblick – ohne sie ginge gar nichts. Aber in diesem Punkt muss ich ihr widersprechen. (lacht)

Marathon-Konzerte, Grenz-erfahrungen – Sie verlangen sich viel ab. Und trotzdem wirken Sie so gelassen dabei.Das war nicht immer so. Ich war lange auch sehr verbissen. Aber das hat sich verändert – durch meine Familie, meinen Sohn bin ich gelassener gewor-den. Und es haben sich schon viele Träume erfüllt – wenn ich zum Beispiel an die Komponis-ten, Orchester und Dirigenten denke, mit denen ich zusam-

menarbeite. Daher habe ich irgendwann erkannt: Es gibt wohl keinen Grund, hektisch zu sein. Aber meine Disziplin ist die gleiche geblieben.

Bei allen erfüllten Träumen: Sind dabei andere Aspekte in Ihrem Leben zu kurz ge-kommen?Ja, natürlich wünsche ich mir, mehr Zeit für meinen Sohn zu haben. Ich war nicht dabei, als er das erste Mal gelaufen ist oder die ersten Worte gesagt hat. Überhaupt soziale Kontak-te: Auch Freundschaften kom-men oft zu kurz. Das sind eben nicht viele Freunde, die Ver-ständnis haben für das, was ich mache.

Aber offensichtlich überwiegt das Positive.Auf jeden Fall: Ich lebe meinen Traum! Ich wundere mich selber manchmal. Das hat sich schon alles sehr glücklich gefügt.

Und was ist noch unerfüllt geblieben?Es gibt ein paar Komponisten, die ich schon seit Jahren um-garne und hoffe, dass sie etwas für mich schreiben werden, Esa-Pekka Salonen zum Bei-spiel. Und ich würde mir wün-schen, dass es insgesamt noch viel mehr Schlagzeug-Solisten gibt. Als Konzertbesucher ha-ben Sie in der Regel ja gar kei-nen Vergleich zwischen ver-schiedenen Interpretationen. Es wäre großartig, wenn es in einer Saison nicht nur einen Schlagzeuger so als Exoten im Programm gäbe. Und wenn noch mehr junge Leute Schlag-zeug spielen lernen und so auch mehr Jugendliche für zeit-genössische Musik begeistert würden.

Martin Grubinger (Schlagwerk), Wiener Philharmoniker, Peter Eötvös, Pierre Boulez (Leitung). Kairos

Cerha: impulse für orchester, Konzert für Schlagzeug & orchester

CD-Tipps

Martin Grubinger (Schlagwerk), Mönche der Benediktinerabtei Münsterschwarz-ach u. a. Deutsche Grammophon

Drums ‘n‘ Chant Gregorianische Gesänge in Kombi-nation mit Percus-sion-Sounds

»Bei einem Schlagzeuger tickt

auch die Uhr«

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/grubinger

martin Grubinger spielt „Speaking Drums“ von Peter eötvös

online-Tipp

HaNNoveR Fr. 9.1., 19:30 uhr NDR Landesfunk-haus (Großer Sendesaal) Martin Grubinger & Manuel Hofstätter (Schlag-zeug), Camerata Salzburg, John Axelrod (Leitung). Werke von Ives, Dorman, Kodály, Piazzolla & Kerschek

eSSeN Sa. 10.1., 20:00 uhr Philharmonie (alfried Krupp Saal) Programm siehe Hannover

BRemeN So. 11.1., 19:00 uhr Glocke (Großer Saal) Programm siehe Hannover

FRaNKFuRt Sa. 21.3., 19:00 uhr alte oper (Großer Saal) Martin Grubinger (Percussion), Ensemble Musikfabrik, Hossein Alizadeh (Tar & Setar), Madjid Khaladj (Tombak, Daf & Zang-esarin-goshti). Werke von Partch, Xenakis, Pintscher u. a.

KöLN So. 21.6., 11:00 uhr, mo. 22.6. & Di. 23.6., 20:00 uhr Philharmonie Martin Grubinger (Schlagzeug), Gürze-nich-Orchester Köln, Santtu-Matias Rouvali (Leitung). Werke von Smetana, Hartl & Dvořák

KonzerT-Tipps

concerti 01.15 West 7

Page 30: concerti Ausgabe West Januar 2015

8 West concerti 01.15

TERMIN-TIPPSDas Klassikprogramm im Januar

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BaDeN-BaDeNSo. 18.1.2015, 11:00 uhrFestspielhaus Baden-Baden feiert Pierre Boulez. SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg, François-Xavier Roth (Lei-tung). Boulez: Messagesquisse Domai-nes „Sprengt die Opernhäuser in die Luft“, Loriot: Die Opernsprengung

So. 25.1.2015, 11:00 uhrFestspielhaus Olli Mustonen (Klavier), Sole Mustonen (Oboe), Meta4. Mustonen: Klavierquar-tett, Haydn: Streichquartett C-Dur Hob. III/32, Franck: Klavierquintett f-Moll

BoCHumDo. 1.1.2015, 18:00 uhrRuhr-universität Dominique Horwitz (Chansonnier), Denis Patkovic (Akkordeon), Bochumer Symphoniker, Steven Sloane (Leitung). Offenbach: Ouvertüre zu „Orpheus in der Unterwelt“, Brel: Chansons, Gluck: Tanz der Furien aus „Orpheus und Eury-dike“, Bizet: L‘Arlésienne Suite Nr. 2

mi. 7.1.2015, 19:00 uhrKunstmuseum luscinia ensemble. Schumann: Klaviertrio g-Moll op. 110, Beethoven: Klaviertrio B-Dur op. 97

Do. 15.1.2015, 20:00 uhrSchauspielhaus Jean-Guihen Queyras (Violoncello), Louisa Spahn (Viola), Bochumer Sym-phoniker, Steven Sloane (Leitung). Dutilleux: Cellokonzert „Tout un monde lointain“, Strauss: Don Quixote op. 35

Do. 22.1.2015, 20:00 uhrRuhr-universität Pfitzner: Von deutscher Seele op. 28. Rebecca Broberg (Sopran), Maria Hilmes (Mezzosopran), Corby Welch (Tenor), Bart Driessen (Bass), Chor der Ruhr-Universität Bochum, Bochumer Symphoniker, Hans Jaskulsky (Leitung)

BoNNDo. 1.1.2015, 19:00 uhrtheater Bizet: Die Perlenfischer – konzertant (Premiere). Chor des Theaters Bonn, Beethoven Orchester Bonn, Johannes Pell (Leitung)

So. 11.1.2015, 18:00 uhrBeethoven-Haus Fratres Trio. Milhaud: Suite „Le voya-geur sans bagage“ op. 157b, Eychenne: Cantilène et Danse, Rachmaninow: Trio élégiaque Nr. 1 g-Moll, Peterson: Trio, Defontaine: Couleurs d‘un Reve, Schoenfield: Trio

BRemeNSa. 3.1.2015, 20:00 uhrGlocke Beethoven Neujahrs-Gala. Bohuslav Martinů Philharmonic Orchestra, Men-delssohn Chor Hamburg, Diana Tom-sche (Sopran), Ann-Katrin Naidu (Alt), Tilmann Unger (Tenor), Gary Martin (Bass), Lukas Beikircher (Leitung). Beethoven: Sinfonien Nr. 5 c-Moll op. 67 & Nr. 9 d-Moll op. 125

Sa. 31.1.2015, 19:00 uhrtheater am Goetheplatz Mozart: Le Nozze di Figaro (Premiere). Clemens Heil (Leitung), Felix Rothen-häusler (Regie)

DaRmStaDtSo. 18.1.2015, 11:00 uhrStaatstheater Xu Zhong (Klavier & Leitung), Staatsor-chester Darmstadt. Mozart: Klavierkon-zert Nr. 9 Es-Dur, Liszt: Sinfonie zu Dan-tes „Divina commedia“

Do. 22.1.2015, 20:00 uhrStaatstheater Olga Scheps (Klavier). Chopin: Ballade Nr. 1 g-Moll op. 23 & Sonate Nr. 3 h-Moll op. 58, Rachmaninow: Variationen über ein Thema von Corelli op. 42, Prokof-jew: Sonate Nr. 7 op. 83

Sa. 31.1.2015, 19:00 uhrStaatstheater Offenbach: Orpheus in der Unterwelt (Premiere). Cordula Däuper (Regie)

DoRtmuNDDo. 1.1.2015, 17:00 uhrKonzerthaus Festliches Neujahrskonzert. Patricia Pe-tibon (Sopran), Eric Cutler (Tenor), Le Cercle de l‘Harmonie, Jérémie Rhorer (Leitung). Werke von Auber, Berlioz u. a.

Di. 13.1.2015, 20:00 uhrKonzerthaus Mirella Hagen (Sopran), Sebastian Koch (Sprecher), Dortmunder Philharmoniker, Gabriel Feltz (Leitung). Schumann: Sin-fonie Nr. 2 C-Dur op. 61, Beethoven: Schauspielmusik zu „Egmont“ op. 84

So. 18.1.2015, 18:00 uhrKonzerthaus Nathan Laube (Orgel). Widor: Allegro aus der Orgelsinfonie Nr. 6 g-Moll op. 42 Nr. 2, Mendelssohn: Variations séri-euses op. 54, Bruhns: Präludium e-Moll, Jongen: Sonata eroïca cis-Moll op. 94, Liszt: Les Préludes Nr. 3

mi. 21.1.2015, 19:00 uhrKonzerthaus Junge Wilde: Jan Lisiecki (Klavier). Bach/Busoni: Wachet auf ruft uns die Stimme Es-Dur BWV 645, Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ BWV 639, Bach: Parti-ta Nr. 2 c-Moll BWV 826, Paderewski: Humoresques de concert op. 14/1-3, Nocturne B-Dur op. 16/4, Mendelssohn: Rondo capriccioso op. 14, Chopin: 12 Etüden op. 10

miSCHa maiSKYSo. 25.1.2015, 18:00 uhrFestspielhaus Baden-Baden Mischa Maisky (Violoncello), Bam-berger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Rihm: Verwandlung 5, Elgar: Cellokonzert e-Moll op. 85, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

Eigentlich hatte Mischa Maisky Fußballer werden wollen. Doch eines Tages entdeckte er dann das Cello für sich – und zwar just in dem Jahr, als er aufhörte zu rau-chen: „Ich war acht Jahre alt.“

TIPP

Page 31: concerti Ausgabe West Januar 2015

concerti 01.15 West 9Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 23.1.2015, 20:00 uhr Konzerthaus  Sole Mustonen (Oboe), Olli Mustonen (Klavier), Meta4. Mustonen: Klavier-quartett, Haydn: Streichquartett C-Dur Hob. III:32, Franck: Klavierquintett f-Moll

So. 25.1.2015, 11:00 uhr KonzerthausMozart Matinee. Mayu Kishima (Violi-ne), Kian Soltani (Violoncello), Junge Philharmonie Köln, Volker Hartung (Leitung). Mozart: Sinfonie Nr. 1 Es-Dur, Brahms: Doppelkonzert a-Moll, Bach: Toccata und Fuge d-Moll, Strauss: Don Juan, Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 2

mi. 28.1.2015, 20:00 uhr Konzerthaus Lise de la Salle (Klavier). Brahms: The-ma mit Variationen d-Moll op. 18b, Hän-del-Variationen B-Dur op. 24, Debussy: Préludes I, Ravel: Gaspard de la nuit

Do. 29.1.2015, 20:00 uhr Konzerthaus Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Winterreise

DuiSBuRGSo. 4.1.2015, 11:00 & 15:00 uhr theater am marientor Neujahrskonzert. Romana Noack (Sopran), Martin Koch (Tenor), Johann Strauß Ensemble, Daniel Draganov (Leitung). Werke von Strauß u. a.

mi. 7.1. & Do. 8.1.2015, 20:00 uhr theater am marientor Nordische Meister. Frank Peter Zim-mermann (Violine), Duisburger Philhar-moniker, Giordano Bellincampi (Lei-tung). Sibelius: Finlandia op. 26, Violinkonzert d-Moll op. 47, Nielsen: Sinfonie Nr. 4 op. 29 „Das Unauslösch-liche“

Sa. 10.1.2015, 19:00 uhr theater am marientor Wagner/Loriot: Der Ring an einem Abend. Rudolf Kowalski (Erzähler), Duisburger Philharmoniker, Wen-Pin Chien (Leitung)

Di. 13.1.2015, 19:30 uhr Folkwang universität Gerald Hambitzer (Clavichord). Werke von Fischer, Händel, J. S. Bach & W. F. Bach

Do. 15.1.2015, 20:00 uhr theater am marientor Virtuosen von morgen. Solisten der Musikhochschulen in NRW, Duisburger Philharmoniker, Christian Kluxen (Lei-tung), Asli Sevindim (Moderatorin). Kabalevsky: Klavierkonzert Nr. 3 D-Dur op. 50 „Youth Concert“, Krommer: Kon-zert für zwei Klarinetten op. 91 Es-Dur, Rachmaninow: Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18

So. 18.1.2015, 11:00 & 15:00 uhr theater am marientor Atem bis Zugabe. Mario Klimek (Pup-penspiel & Moderation), Theresa Schwär (Konzeption), Bläserquintett der Duisburger Philharmoniker

So. 18.1.2015, 19:00 uhr theater am marientor Kolja Blacher (Violine). Blacher: Violin-sonate op. 40, Bach: Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004 & Partita Nr. 3 E-Dur BWV 1006, Bartók: „Tempo di ciacco-na“ aus der Violinsonate Sz. 117, Berio: Sequenza VIII

So. 25.1.2015, 11:00 uhr theater am marientor Jazz in der Kammermusik. Friedmann Dreßler (Violoncello), Francesco Savig-nano (Kontrabass), Kersten Stahlbaum (Drums), Stephan Dreizehnter (Flöte), Melanie Geldsetzer (Klavier). Werke von Gershwin, Kapustin & Bolling

mi. 28.1.2015 20:00 uhr theater am marientor Aufschwung und Absturz. Kolja Bla-cher (Violine & Leitung), Duisburger Philharmoniker. Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“, Schumann: Violinkonzert d-Moll, Bartók: Divertimento für Streichorchester Sz. 113

Die ROH-Saison 2014 / 2015Opern- und Ballet-Highlights live auf der großen Leinwand.

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KonzerT-Tipps

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DÜSSeLDoRFDo. 1.1.2015, 11:00 uhrtonhalle Neujahrskonzert. Andreas Martin Hof-meir (Tuba), Düsseldorfer Symphoniker, Fabien Gabel (Leitung). Thomas: Ou-verture zu „Mignon“, Debussy: Clair de lune, Williams: Tubakonzert, Offenbach: Quadrille aus „Orpheus in der Unter-welt“ & Barcarole aus „Hoffmanns Er-zählungen“, Dukas: Der Zauberlehrling, Saint-Saëns: Danse bacchanale op. 47, Berlioz: Marche Hongroise aus „La Damnation de Faust“, Ravel: La valse

Sa. 3.1.2015, 19:30 uhrDeutsche oper am Rhein Mahlers 7. Sinfonie vertanzt. Martin Schläpfer (Choreographie), Düsseldor-fer Symphoniker, Axel Kober (Leitung)

Fr. 16.1.2015, 20:00 uhrtonhalle Kit Armstrong (Klavier), Düsseldorfer Symphoniker, Mario Venzago (Leitung). Ives: Central Park in the Dark, Mozart: Klavierkonzert C-Dur KV 467, Beetho-ven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67

Di. 20.1.2015, 20:00 uhrtonhalle Louis Lortie (Klavier). Werke von Fauré, Debussy & Chopin

So. 25.1.2015, 11:00 uhrPalais Wittgenstein Pascal Théry (Violine), Ildiko Antalffy (Violine), Ralf Buchkremer (Viola), Michael Flock-Reisinger (Violoncello), Hubert R. Weber (Klavier), Wolfgang Esch (Klarinette). Brahms: Trio a-Moll & Klarinettenquintett h-Moll

mo. 26.1.2015, 20:00 uhrtonhalle Mischa Maisky (Violoncello), Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott (Leitung). Rihm: Verwandlung, Elgar: Violoncello-konzert e-Moll op. 85, Dvořák: Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88

Do. 29.1.2015, 20:00 uhrStiftung museum Kunstpalast Olli Mustonen (Klavier), Sole Mustonen (Oboe), Meta4. Mustonen: Klavierquar-tett, Haydn: Streichquartett C-Dur Hob. III:32, Franck: Klavierquintett f-Moll

eSSeNDo. 1.1.2015, 18:00 uhrPhilharmonie Neujahrskonzert. Nemanja Radulovic (Violine), Essener Philharmoniker, Yan-nis Pouspourikas (Leitung). Offenbach: Ouvertüre zu „La vie parisienne“, Paga-nini: Concerto Nr. 1 D-Dur op. 6, Dukas: Der Zauberlehrling, Massenet: Médita-tion aus „Thaïs“, Ravel: La Valse

Do. 8.1.2015, 15:00 uhrPhilharmonie Werke der Familie Bach. Andreas Spe-ring (Leitung), Essener Philharmoniker. Bach: „Brandenburgisches Konzert“ Nr. 1 F-Dur, BWV 1046, W. F. Bach: Sinfonia aus der Kantate „Dies ist der Tag“, Falck 64, C. P. E. Bach: Sinfonie Es-Dur, Wq 182 Nr. 2, J. C. F. Bach: Sinfonia d-Moll, W 1 Nr. 3, J. C. Bach: Ouvertüre und Bal-lettmusik aus „Amadis des Gaules“

Sa. 10.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Martin Grubinger (Percussion), Manuel Hofstätter (Percussion), Camerata Salz-burg, John Axelrod (Leitung). Ives: The unanswered question, Dorman: Spices, perfums, toxins!, Kodály: Tänze aus Ga-lanta, Piazzolla: Street dance tango, Leonara’s song & Libertango, Kerschek: Jazz suite & Balkan grooves

So. 11.1.2015, 11:00 uhrPhilharmonie Iskandar Widjaja (Violine), Miki Aoki (Klavier). Bach: Violinsonate E-Dur & Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll, Wieniawski: Fantaisie brillante sur Faust, Frolov: Fantasie über Themen aus „Por-gy and Bess”, Ernst: Rondo PapagenoSa. 24.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Maurice Steger (Blockflöte), Akademie für Alte Musik Berlin. Werke von Veraci-ni, Stulick, Heinichen, Hasse, Pisendel, Fasch, Vivaldi & W. F. BachSo. 25.1.2015, 19:00 uhrPhilharmonie Nikolai Lugansky (Klavier), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Glazunov: Prélude der Suite

„Aus dem Mittelalter” op. 79, Tschai-kowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll op. 23 & Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Do. 29.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Essener Philharmoniker, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Berlioz: Ouvertüre zu „Benvenuto Cellini“, Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38 „Frühlings-sinfonie“, Mendelssohn: Sinfonie Nr. 5 d-Moll op. 107 „Reformation“

Sa. 31.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie 30 Jahre. das junge orchester NRW, Ingo Ernst Reihl (Leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 6 a-Moll „Tragische“

eSSLiNGeNmi. 21.1.2015, 19:30 uhralte Feuerwache Strawinsky: Die Geschichte vom Soldaten. Jan Creutz (Klarinette), Katja List (Fagott), Gábor Reiter (Trompete), Simon Seidel (Posaune), Timothy Braun (Violine), Lutz Müller (Kontrabass), Martin Hennecke (Schlagzeug), Florian Steiner (Sprecher), Jarnoth (Live-Animation)

FRaNKFuRtDo. 15.1.2015, 20:00 uhralte oper Auf Entdeckungsreise. Sabine Meyer (Klarinette), Modigliani Quartett. Mozart: Streichquartett d-Moll KV 421, Dohnányi: Streichquartett Nr. 3 a-Moll op. 33, Weber: Klarinettenquintett B-Dur op. 34

Fr. 16.1.2015, 20:00 uhralte oper Yuan Li (Guzheng), hr-Sinfonieorchester, Julian Kuerti (Leitung). Ravel: Ma mère l‘oye, Dun: Zheng-Konzert, Rimsky-Kor-sakow: Scheherazade

So. 18.1.2015, 11:00 uhralte oper Wien, Wien, nur du allein. Johannes Moser (Violoncello), Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Lothar Zagro-sek (Leitung). Brahms: Variationen über ein Thema von Haydn op. 56a, Haydn: Violoncellokonzert Nr. 1 C-Dur, Korn-gold: Violoncellokonzert C-Dur op. 37, Brahms: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 73

Do. 22.1.2015, 20:00 uhralte oper Sophia Jaffé (Violine), Rundfunk Sinfo-nie-Orchester Prag, Leoš Svárovský (Leitung). Smetana: Die Moldau aus

„Mein Vaterland“, Dvořák: Violinkonzert a-Moll & Sinfonie Nr. 9 e-Moll

So. 25.1.2015, 20:00 uhralte oper Julia Fischer (Klavier & Violine), Andreas Janke (Violine), Nils Mönkemeyer (Vio-la), Daniel Müller-Schott (Violoncello), Benjamin Nyffenegger (Violoncello). Dvořák: Klavierquintett A-Dur op. 81, Schubert: Streichquintett C-Dur D 956

DÜSSeLDoRF

KoLJa BLaCHeRDo. 29.1.2015, 20:00 uhrtheater am marientor Duisburg Aufschwung und Absturz. Kolja Blacher (Violine & Leitung), Duis-burger Philharmoniker. Beethoven: Ouvertüre zu „Coriolan“ op. 62, Schumann: Violinkonzert d-Moll WoO 23, Bartók: Divertimento für Streichorchester Sz. 113

Solist und Leiter in einem: Seine Erfahrung als Konzertmeister der Berliner Philharmoniker hat Kolja Blacher in der Idee bestärkt — „die Musiker hören einander besser zu“.

TIPP

Page 33: concerti Ausgabe West Januar 2015

concerti 01.15 West 11Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

FReiBuRGSa. 17.1.2015, 19:30 uhrtheater Korngold: Die tote Stadt (Premiere). Fabrice Bollon (Leitung), Florentine Klepper (Regie)

Sa. 17.1.2015, 20:00 uhrKonzerthaus Christian Gerhaher (Bariton), Freibur-ger Barockochester, Gottfried von der Goltz (Violine & Leitung). Mozart: Sin-fonie C-Dur KV 425 „Linzer“, Sinfonia concertante, Arien aus „Le nozze di Fi-garo“, „Don Giovanni“ & „Così fan tutte“

Di. 27.1.2015, 20:00 uhrKonzerthaus Isabel Forster (Horn), Philharmonisches Orchester Freiburg, Gerhard Markson (Leitung). Atterberg: Hornkonzert a-Moll, Schumann: Sinfonie Nr. 2 C-Dur, Nicolai: Ouvertüre zu „Die lustigen Wei-ber von Windsor“

mi. 28.1.2015, 20:00 uhrKonzerthaus Thomas Zehetmair (Violine), kammer-orchesterbasel, Heinz Holliger (Lei-tung). Werke von Schubert & Beethoven

HaNNoveRFr. 9.1.2015, 19:30 uhrNDR Landesfunkhaus Martin Grubinger (Schlagzeug), Manuel Hofstätter (Schlagzeug), Camerata Salzburg, John Axelrod (Leitung). Ives: The Unanswered Question, Dorman: Spices, Perfumes, Toxins!, Kodály: Tän-ze aus Galanta, Piazzolla: Tangos, Ker-schek: Jazz Suite & Balkan Grooves

Sa. 17.1.2015, 19:30 uhrStaatsoper Battistelli: Lot (UA). Frank Hilbrich (Regie)

Sa. 17.1.2015, 19:30 uhrKuppelsaal Joshua Bell (Violine & Leitung), Antoine Tamestit (Viola), Academy of St Martin in the Fields. Bach: Violinkonzert Nr. 1 a-Moll, Mozart: Sinfonia concertante Es-Dur KV 364 & Sinfonie Nr. 40 g-Moll

HeiDeLBeRGDo. 1.1.2015, 15:00 uhrStadthalle Festliches Neujahrskonzert. Matthias Horn (Bariton), Heidelberger Sinfoniker, Thomas Fey (Leitung), Stefan Müller-Ruppert (Moderation). Werke von Tele-mann, Haydn, Mendelssohn u. a.

Do. 1.1.2015, 18:00 uhrtheater Neujahrskonzert. Carry Sass (Sopran), Philharmonisches Orchester Heidelberg, Dietger Holm (Leitung). Werke von Ives, Bernstein, Glass, Adams u. a.

mo. 5.1.2015, 19:30 uhrStadthalle Neujahrskonzert. Elena Fink (Sopran), Minseok Kim (Tenor), Württembergi-sche Philharmonie Reutlingen, Peter Falk (Leitung). Werke von Nicolai, Bizet, Offenbach, Suppé, Strauß u. a.

Mehr Infos und Tickets unter www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.

T H E R OYA L O P E R A

Die Neuproduktion mit Jonas Kaufmann live auf der großen KinoleinwandNur am 29. Januar um 20.15 Uhraus dem Royal Opera House London

Die Geschenkidee!

aNNe-SoPHie mutteRDi. 27.1.2015, 20:00 uhralte oper Frankfurt Anne-Sophie Mutter (Violine), Danish National Symphony Orches-tra, Cristian Macelaru (Leitung). Sibelius: Violinkonzert d-Moll, Brahms: Sinfonie Nr. 1 c-Moll

Drei- bis fünfmal die Woche übt Anne-Sophie Mutter – nicht auf den Saiten, sondern in puncto kör-perlicher Fitness: Joggen, wandern, bergsteigen und Krafttraining.

TIPP

Page 34: concerti Ausgabe West Januar 2015

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KonzerT-Tipps

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So. 11.1.2015, 20:15 uhrNeue aula der universität Neujahrskonzert. Stefan Dohr (Horn), Sinfonieorchester des Nationaltheaters Prag, Tomáš Brauner (Leitung). Smeta-na: Ouvertüre aus „Die verkaufte Braut“, Strauss: Hornkonzert Nr. 2 Es-Dur, Tschaikowsky: Suite aus „Schwanensee“

Di. 20.1.2015, 20:15 uhrNeue aula der universität Italienischer Abend. Jirí Vodicka (Violine), Giampiero Sobrino (Klarinet-te), Tübinger Kammerorchester. Rossi-ni: Introduktion, Thema & Variationen für Klarinette, Verdi: Fantasia di Con-certo aus „Rigoletto“, Vivaldi: Die vier Jahreszeiten

HeiLBRoNNmo. 5.1.2015, 19:30 uhrKonzert- und Kongresszentrum Harmonie Neujahrskonzert. Johanna Winkel (Sopran), Moritz Gogg (Bariton), Jo-chen Kowalski (Countertenor & Mode-ration), Württembergisches Kammeror-chester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Werke von Strauß, Weill, Lin-cke, Hol laender, Loewe, Benatzky, Lehár, Schostakowitsch u. a.

Sa. 10.1.2015, 20:00 uhrForum redblue redblue meets Klassik. Dominik Blum (Hammondorgel), Johannes Öllinger (E-Gitarre), Nathan Plante (Trompete), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Günter A. Buchwald (Lei-tung). Schwencke: Musik zu „Faust. Eine deutsche Volkssage“

Fr. 16.1.2015, 19:30 uhrKonzert- und Kongresszentrum Harmonie Rudolf Buchbinder (Klavier & Leitung), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn. Werke von Haydn, Mozart & Beethoven

Fr. 23.1.2015, 19:30 uhrtheater Donizetti: Don Pasquale (Premiere). Michael Brandstätter (Leitung), Staats-theater am Gärtnerplatz München, Brigitte Fassbaender (Regie)

KaiSeRSLauteRNDo. 1.1.2015, 17:00 uhrPfalztheater Neujahrskonzert. Adelheid Fink (Sop-ran), Antonio Carlos Moreno (Tenor), Orchester des Pfalztheaters, Rodrigo Tomillo (Leitung), Andreas Bronkalla (Modera tion). Werke von Strauß, Lehár, Sorozábal, Puccini, de Falla u. a.

Sa. 17.1.2015, 19:30 uhrPfalztheater Verdi: Rigoletto (Premiere). Markus Bie-ringer (Leitung), Urs Häberli (Regie)

Fr. 30.1.2015, 20:00 uhrFruchthalle Grigory Mordashov (Flöte), Deutsche Radio Philharmonie, Christoph König (Leitung). Blacher: Variationen ü ber ein Thema von Paganini, Nielsen: Flöten-konzert D-Dur, Rachmaninow: Sinfonie Nr. 2 e-Moll

KaRLSRuHeDo. 8.1.2015, 19:30 uhrKonzerthaus Fazil Say (Klavier), Norma Nahoun (So-pran), Stuttgarter Kammerorchester, Matthias Foremny (Leitung). Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll & Sinfonie Nr. 8 F-Dur, Say: Texte aus dem West-östlichen Diwan von Goethe

So. 18.1.2015, 19:00 uhrBadisches Staatstheater Patricia Kopatchinskaja (Violine), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Sir Roger Norrington (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur, Sibeli-us: Sinfonie Nr. 2 D-Dur

Sa. 24.1.2015, 19:00 uhrBadisches Staatstheater Puccini: La Bohème (Premiere). Johan-nes Willig (Leitung), Anna Bergmann (Regie)

KaSSeLmo. 12.1.2015, 20:00 uhrKongress Palais Stadthalle Wolfram Geiss (Violoncello), Staatsor-chester Kassel, Patrik Ringborg (Lei-tung). Adams: The Chairman Dances, Foxtrot for Orchestra aus „Nixon in China“, Bruch: Kol Nidrei, Schostako-witsch: Sinfonie Nr. 8 c-Moll

KöLNDo. 1.1.2015, 18:00 uhrPhilharmonie Sergei Nakariakov (Flügelhorn), Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, Duncan Ward (Leitung). Haydn: Sinfo-nie A-Dur Hob. I:64 „Tempora mutan-tur“, Widmann: ad absurdum, Ligeti: Sechs Bagatellen aus „Musica ricercata“, Bartók: Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug & Celesta Sz 106

So. 11.1.2015, 11:00 uhrPhilharmonie Kirril Gerstein (Klavier), Gürzenich-Or-chester Köln, James Gaffigan (Leitung). Schumann: Ouvertüre zu „Genoveva“ c-Moll & Sinfonie Nr. 4 d-Moll, Strauss: Burleske d-Moll, Weber: Konzertstück f-Moll

Fr. 16.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Aus dunkler Zeit. Frank Peter Zimmer-mann (Violine), WDR Sinfonieorchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Sibelius: Violinkonzert op. 47, Schosta-kowitsch: Sinfonie Nr. 4 c-Moll op. 43

So. 18.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Zum 25. Geburtstag. Schlagquartett Köln. Cage: First Construction in Metal, Furrer: Quartett, Rihm: Stück, N. A. Huber: Herbstfestival, Varèse: Ionisation

Di. 20.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Lawrence Power (Viola), Academy of St Martin in the Fields, Joshua Bell (Violine & Leitung). Mendelssohn: Hebriden-Ou-vertüre h-Moll, Mozart: Sinfonia concer-tante Es-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 5tante Es-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 5

taNJa tetzLaFFmi. 21.1.2015, 20:00 uhrKölner Philharmonie Tanja Tetzlaff (Violoncello), Arditti Quartet. Harvey: Streichquartett Nr. 2, Birtwistle: The Tree of Strings, Nishimura: Streichquartett Nr. 5 „Shesha“, Rihm: Epilog

Alles andere als ein Streicher-Gir-lie: Tanja Tetzlaff hat nie nur auf die Solokarriere gesetzt, sondern stets auch auf die Kammermusik. Und ist seit 1997 zudem Solo-Cellistin der Deutschen Kammerphilharmonie.

TIPP

Fr. 23.1.2015, 20:00 uhrFunkhaus Wallrafplatz Ute Lemper (Gesang), WDR Funk-hausorchester Köln, John Mauceri (Lei-tung). Schönberg: Fanfare for a Bowl Concert, Hindemith: Vorspiel zum Requiem „For those we love“, Weill: Die sieben Todsünden, Korngold: Sinfonie Fis-Dur

So. 25.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Mayu Kishima (Violine), Kian Soltani (Violoncello), Ion Malcoci (Panflöte), Andrei Pavlinciuc (Cymbal), Junge Phil-harmonie Köln, Volker Hartung (Lei-tung). Bach/Stokowski: Toccata und Fuge d-Moll, Brahms: Doppelkonzert, Liszt: Ungarische Rhapsodie Nr. 2, Kodály: Tänze aus Galánta, Enescu: Rumänische Rhapsodie Nr. 1

mo. 26.1.2015, 20:00 uhrPhilharmonie Anne-Sophie Mutter (Violine), Danish National Symphony Orchestra, Cristian Macelaru (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu Maskarade & Sinfonie Nr. 4 „Das Un-auslöschliche“, Sibelius: Violinkonzert

Page 35: concerti Ausgabe West Januar 2015

concerti 01.15 West 13Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Di. 27.1.2015, 20:00 uhr Philharmonie Isabelle Faust (Violine), Il Giardino Armonico, Giovanni Antonini (Leitung). Haydn: Ouvertüre zu „L‘Isola disabitata“ & Allegro molto aus Sinfonie G-Dur, Mozart: Violinkonzerte Nr. 2 D-Dur, Nr. 3 G-Dur & Nr. 5 A-Dur, Gluck: Don Juan (Auszüge)

Fr. 30.1.2015, 20:00 uhr Funkhaus Wallrafplatz Naij Hakim - Ein Porträt. Matthew Trusler (Violine), WDR Funkhausor-chester Köln, Wayne Marshall (Leitung). Hakim: Ouverture Libanaise, Les Noces de l’Agneau, Violinkonzert & Aalaiki’ssalaam

Fr. 30.1.2015, 20:00 uhr Philharmonie Musik der Zeit [2]: Klangwandler. Kari Kriikku (Klarinette), WDR Sinfonieor-chester Köln, Brad Lubman (Leitung). Tiensuu: Alma III: Soma (DEA), Chin: Klarinettenkonzert (DEA), Grisey: Transitories, Xenakis: Lichens

KoNStaNz

mo. 5.1.2015, 20:00 uhr Konzil Neujahrskonzert. Südwestdeutsche Philharmonie Konstanz, Vassilis Christopoulos (Leitung). Werke von Smetana, Strauss, Dvořák & Moscheles

mi. 14.1.2015, 20:00 uhr Konzil Das Meer. Yvonne Naef (Sopran), Südwestdeutsche Philharmonie Kons-tanz, Vassilis Christopoulos (Leitung). Ravel: Une barque sur l‘océan, Elgar: Sea Pictures op. 37, Skalkottas: The Sea Ballett-Suite (Auszüge), Tschaikowsky: Der Sturm f-Moll op. 18

LeveRKuSeNDo. 22.1.2015, 19:30 uhr Bayer Kulturhaus Raffaella Milanesi (Sopran), Emilio Percan (Violine), Oriol Aymat Fuste (Violoncello), Luca Quintavalle (Cemba-lo), G.A.P. Ensemble. Werke von Piani, Caldara, Scarlatti, Vivaldi u. a.

LuDWiGSBuRG

Do. 1.1.2015, 16:00 uhr Forum am Schlosspark Neujahrskonzert. Elena Fink (Sopran), Minseok Kim (Tenor), Württembergi-sche Philharmonie Reutlingen, Peter Falk (Leitung). Werke von Nicolai u. a.

Di. 13.1.2015, 20:00 uhr Forum am Schlosspark Opernstudio Stuttgart: 300. Geburts-tag von Niccolò Jommelli. Josefin Feiler (Sopran), Irma Mihelič (Sopran), Karin Torbjörnsdottir (Mezzosopran), Thomas Elwin (Tenor), Dominic Grosse (Bariton), Eric Ander (Bass)

So. 18.1.2015, 19:00 uhr Forum am Schlosspark Alban Gerhardt (Violoncello), Bundes-jugendorchester, Mark Albrecht (Lei-tung). Ligeti: Atmosphères, Dutilleux: Cellokonzert, Strauss: Also sprach Za-rathustra

Do. 22.1.2015, 20:00 uhr Forum am Schlosspark German Brass. Werke von Bach, Badelt, Händel, Strauß, Verdi & Wagner

LuDWiGSHaFeNSo. 18.1.2015, 11:00 uhr BaSF-Gesellschaftshaus Nemanja Radulović (Violine), Susan Manoff (Klavier). Werke von Tschai-kowsky, Mozart, Bach, Franck & Ravel

mo. 19.1.2015, 19:30 uhr Konzertsaal im Pfalzbau   Schubert-Zyklus. Waltraud Meier (Mezzosopran), Deutsche Staatsphil-harmonie Rheinland-Pfalz, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Schubert: Ouvertüre & Zwischenaktmusik zu „Rosamunde“, Sinfonie C-Dur, Mahler: Rückertlieder

Di. 27.1.2015, 20:00 uhr BaSF-Feierabendhaus Kit Armstrong (Hammerklavier), Akade-mie für Alte Musik Berlin. Werke von Monn, C. P. E. Bach, Armstrong & Mozart

mi. 28.1.2015, 20:00 uhr BaSF-Feierabendhaus Deutsche Staatsphilharmonie Rhein-land-Pfalz, Leif Segerstam (Leitung). Rautavaara: Cantus Arcticus u. a.

maiNzSo. 4.1.2015, 19:00 uhr Staatstheater Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäumer (Leitung). Werke von Bruch, Humperdinck, Weißheimer, Milhaud u. a.

So. 11.1.2015, 11:00 uhr Staatstheater Torun Trio. Werke von Muczynski, Zilcher, Frühling & Rota

Fr. 23.1.2015, 20:00 uhr Staatstheater Stefan Dohr (Horn), Philharmonisches Staatsorchester Mainz, Hermann Bäu-mer (Leitung). Ayres: No. 36 – NONcer-to für Horn, Bruckner: Sinfonie Nr. 7

Di. 27.1.2015, 19:00 uhr Staatstheater Meermusik. Philharmonisches Staatsor-chester Mainz, Hermann Bäumer (Lei-tung & Moderation). Sibelius: Die Okea-niden, Debussy: La mer

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14 West concerti 01.15

KonzerT-Tipps

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maNNHeimDo. 1.1.2015, 18:00 uhrNationaltheater Haydn: Die Jahreszeiten. Nationalthea-terorchester Mannheim, Dan Ettinger (Leitung)(Leitung)

JoSHua BeLLmi. 14.1.2015, 20:00 uhrRosengarten mannheimJoshua Bell (Violine & Leitung), Academy of St Martin in the Fields. Mendelssohn: Hebridenouvertüre, Bruch: Schottische Phantasie, Mo-zart: Sinfonie Nr. 40 g-Moll KV 550

Experiment als Straßenmusiker: Ohne Frack geigte Joshua Bell einst in einer Washingtoner Metro-station – und verdiente binnen 43 Minuten gerade einmal 32 Dollar.

TIPP

So. 18.1.2015, 11:00 uhrNationaltheater Lupot Streichquartett. Beethoven: Streichquartette op. 18,1 & 18,3

Fr. 30.1.2015, 19:30 uhrNationaltheater 2 Gents (UA). Kevin O‘Day Ballett Nationaltheater Mannheim, Kevin O‘Day (Choreographie)

PFoRzHeimSo. 25.1.2015, 19:00 uhrCongressCentrum Markus Schirmer (Klavier), Südwest-deutsches Kammerorchester Pforzheim, Johannes Klumpp (Leitung). M. Haydn: Sinfonie Nr. 32 D-Dur, Mozart: Klavier-konzert C-Dur, J. Haydn: Sinfonie Nr. 88

Fr. 30.1.2015, 19:30 uhrtheater Sacre (Premiere). James Sutherland (Choreografie)

ReutLiNGeNmo. 12.1.2015, 20:00 uhrStadthalle Olga Scheps (Klavier), Württembergi-sche Philharmonie Reutlingen, Norichi-ka Iimori (Leitung). Bernstein: Ouvertü-ren zu „Candide“ & „West Side Story“, Tschaikowsky: Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Schostakowitsch: Jazz-Suite Nr. 2

Do. 22.1.2015, 20:00 uhrStadthalle Klaus Doldinger‘s Symphonic Project. Klaus Doldinger (Saxophon), Passport, Leo Siberski (Leitung). Werke von Doldinger

So. 25.1.2015, 11:00 uhrStudio der Württembergischen Philharmonie Ensemble sur scène. Werke von Händel, Huber & Bach

SaaRBRÜCKeN

Do. 1.1.2015, 18:00 uhrSaarländisches Staatstheater Neujahrskonzert. Yitian Luan (Sopran), Württembergische Philharmonie Reutlingen, Nicholas Milton (Leitung). Werke von Brahms, Liszt, Lehár, Berlioz, Strauß u. a.

So. 4.1.2015, 18:00 uhrSaarländisches Staatstheater Puccini: Tosca (Premiere). Nicholas Milton (Leitung), Dagmar Schlingmann (Regie)

Fr. 9.1.2015, 20:00 uhrCongresshalle Alisa Weilerstein (Violoncello), Deutsche Radio Philharmonie, Karel Mark Chichon (Leitung). Dvořák: Cello-konzert h-Moll op. 104, Tragische Ouvertü re B 16a, Tschaikowsky: Capriccio italien op. 45

So. 25.1.2015, 18:00 uhrSaarländisches Staatstheater Ravel: Das Kind und die Zauberdinge (Premiere). Christopher Ward (Leitung), Solvejg Bauer (Regie)

StuttGaRt

Di. 6.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Schicksalsmusik. Fazıl Say (Klavier), Kismara De Lourdes Pessatti (Mezzo-sopran), Stuttgarter Kammerorchester, Matthias Foremny (Leitung). Beetho-ven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll, Sinfo-nie Nr. 8 F-Dur, de Falla: El amor brujo

mo. 12.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Der Gott des Weines. Yossif Ivanov (Violine), Stuttgarter Philharmoniker, Otto Tausk (Leitung). Tschaikowsky: Violinkonzert D-Dur, Schostakowitsch: Suite aus „Lady Macbeth von Mzensk“

Di. 13.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Wiener Klassik. Alexander Stepanov (Klavier), Klassische Philharmonie Bonn, Heribert Beissel (Leitung). Mendels-sohn: Hebridenouvertüre, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur op. 15, Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur KV 543

Di. 13.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Mandelring Quartett, Mirjam Tschopp (Viola), Maximilian Hornung (Violon-cello). Strauss: Streichsextett aus

„Capriccio“, Brahms: Streichsextett G-Dur, Tschaikowsky: Streichsextett d-Moll op. 70 „Souvenir de Florence“d-Moll op. 70 „Souvenir de Florence“

PatRiCia KoPatCHiNSKaJaDo. 15.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle StuttgartPatricia Kopatchinskaja (Violine), RSO Stuttgart des SWR, Sir Roger Norrington (Leitung). Beethoven: Violinkonzert D-Dur op. 61, Sibelius: Sinfonie Nr. 2 D-Dur op. 43

Enfant terrible: Patricia Kopa-tchinskaja fi ndet Perfektion unpro-duktiv und liebt es, barfuß aufzu-treten – „weil es bequemer ist“. Da sie bis heute Lampenfi eber hat, spielt die Geigerin meist mit Noten.

TIPP

Fr. 16.1.2015, 19:00 uhrStiftskirche solistenensemble stimmkunst, Stiftsba-rock Stuttgart, Kay Johannsen (Lei-tung). Bach: „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ BWV 3, „Liebster Jesu, mein Verlangen“ BWV 32, „Lobet den Herrn, alle Heiden“ BWV 230, „Meinen Jesum laß ich nicht“ BWV 124

So. 18.1.2015, 11:00 uhrLiederhalle Francis Gouton (Violoncello), Staatsor-chester Stuttgart, Sylvain Cambreling (Leitung). Bach/Webern: Fuga aus

„Das Musikalische Opfer“ BWV 1079/5, Thoma: Cellokonzert (UA), Berg: Drei Orchesterstücke op. 6, Schubert: Sinfo-nie Nr. 8 h-Moll D 759 „Unvollendete“

So. 18.1.2015, 20:00 uhrLiederhalleAcademy of St Martin in the Fields. Lawrence Power (Viola), Academy of St Martin in the Fields, Joshua Bell (Leitung & Violine). Bach: Violinkon-zert a-Moll BWV 1041, Mozart: Sinfo-nia concertante Es-Dur KV 364 & Sinfonie g-Moll KV 550

Page 37: concerti Ausgabe West Januar 2015

concerti 01.15 West 15Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

KHatia BuNiatiSHviLiDi. 20.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Stuttgart Khatia Buniatishvili (Klavier), kammerorchesterbasel, Giovanni Antonini (Leitung). Mozart: Ouver-türe zu „Don Giovanni“, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 3 c-Moll, Haydn: Sinfonie Nr. 102 B-Dur „Londoner Sinfonie“

Pfl egt eine extrovertierte Körper-sprache: Jeden Klang fühlt Khatia Buniatishvili mit ihrem Körper mit. „Ich bin ein Mensch für die Bühne – ich mag es, was das Adrenalin auf der Bühne mit mir macht.“

TIPP

Do. 22.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Jan Lisiecki (Klavier). Bach/Busoni: Wachet auf ruft uns die Stimme Es-Dur, Ich ruf zu Dir, Herr Jesu Christ, Bach: Partita Nr. 2 c-Moll, Paderewski: Humo-resques de concert op. 14/1-3, Noc-turne B-Dur op. 16/4, Mendelssohn: Rondo capriccioso, Chopin: 12 Etüden

So. 25.1.2015, 19:00 uhrLiederhalle Olga Kern (Klavier), Stuttgarter Phil-harmoniker, Daniel Raiskin (Leitung). Tschaikowsky: Polonaise aus „Eugen Onegin“, Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll, Sinfonie Nr. 1 g-Moll „Winterträume“

mi. 28.1.2015, 13:00 uhrLiederhalle RSO CLASSIX am Mittag. Augustin Hadelich (Violine), Radio-Sinfonie-orchester Stuttgart des SWR, Jakub Hrůša (Leitung), Kerstin Gebel (Mode-ration). Haydn: Violinkonzert C-Dur, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21

mi. 28.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Pavel Haas Quartett. Dvořák: Streich-quartett Es-Dur op. 51, Schulhoff: Streichquartett Nr. 1, Janáček: Streich-quartett Nr. 2 „Intime Briefe“

Fr. 30.1.2015, 20:00 uhrLiederhalle Augustin Hadelich (Violine), Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Jakub Hrůša (Leitung). Dvořák: Violin-konzert a-Moll, Rachmaninow: Sinfoni-sche Tänze

Sa. 31.1.2015, 19:00 uhrLiederhalle Bach: Messe h-Moll BWV 232. Carolyn Sampson (Sopran), Anke Vondung (Alt), Daniel Johannsen (Tenor), Tobias Berndt (Bass), Gächinger Kantorei Stuttgart, Bach-Collegium Stuttgart, Hans-Christoph Rademann (Leitung)

uLmDo. 1.1.2015, 18:00 uhrtheater Neujahrskonzert. Maria Rosendorfsky (Sopran), Philharmonisches Orchester der Stadt Ulm, Timo Handschuh (Lei-tung), Matthias Kaiser (Moderation). Werke von Gershwin, Lehár, Tschai-kowsky, Williams & Strauß

So. 4.1.2015, 19:30 uhrtheater Karin Schweigart-Hilario (Flöte), Tobias Rägle (Bassposaune), Alfredo Miglionico (Klavier), Achim Hauser (Schlagwerk), Maximilian Wigger-Sutt-ner (Sprecher). Werke von Stockhau-sen, Schubert u. a.

Di. 6.1.2015, 11:00 & 19:00 uhrtheater Maria Rosendorfsky (Sopran), Philhar-monisches Orchester der Stadt Ulm, Timo Handschuh (Leitung), Matthias Kaiser (Moderation). Werke von Gersh-win, Lehár, Tschaikowsky, Williams u. a.

Do. 22.1.2015, 20:00 uhrtheater Carmen & Bolero (UA). Roberto Scafati (Choreographie)

WeiNGaRteN

WieSBaDeNDo. 1.1.2015, 15:30 uhrKurhaus Beethoven: Sinfonie Nr. 9. Solisten, NDR Chor, Estnischer Philharmonischer Kammerchor, hr-Sinfonieorchester, Andrés Orozco-Estrada (Leitung)

Do. 1.1.2015, 17:00 uhrHessisches Staatstheater Neujahrskonzert. Hessisches Staatsor-chester Wiesbaden, Zsolt Hamar (Lei-tung). Werke von Händel, Mozart, Liszt, Ravel, Glinka, Strauß u. a.

mi. 7.1.2015, 20:00 uhrKurhaus Matthias Rácz (Fagott), Hessisches Staatsorchester Wiesbaden, Marius Stravinsky (Leitung). Werke von Mendelssohn, Weber, Ljadow, Dargo-myschski & Strawinsky

Sa. 17.1.2015, 15:00 uhrHessisches Staatstheater Neujahrs-Kammerkonzert. Erika le Roux (Klavier), Salon-Ensemble des Hessischen Staatsorchesters Wiesba-den. Werke von Brahms, Doppler, Fučik, Kéler, Schrammel, Lanner, Strauß u. a.

So. 18.1.2015, 19:30 uhrHessisches Staatstheater Bellini: Norma (Premiere). Will Hum-burg (Leitung), Gabriele Rech (Regie)

mo. 26.1.2015, 20:00 uhrKurhaus Gil Shaham (Violine), Orchestre Philhar-monique du Luxembourg, Emmanuel Krivine (Leitung). Mendelssohn: Ouver-türe zu „Ein Sommernachtstraum“, Violinkonzert e-Moll op. 64, Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70

Di. 27.1.2015, 20:00 uhrKurhausAlexander Stepanov (Klavier), Klassi-sche Philharmonie Bonn. Mendels-sohn: Ouvertüre zu „Die Hebriden“, Beethoven: Klavierkonzert Nr. 1 C-Dur, Mozart: Sinfonie Nr. 39 Es-Dur

Fr. 30.1.2015, 19:30 uhrHessisches Staatstheater Offenbach: Hoffmanns Erzählungen (Premiere). Michael Helmrath (Leitung), Jakob Peters-Messer (Regie)

WuPPeRtaLDo. 1.1.2015, 18:00 uhrHistorische StadthalleNeujahrskonzert. Toshiyuki Kamioka (Leitung), Sinfonieorchester Wupper-tal. Werke von Strauß u. a.

So. 25.1.2015, 11:30 uhrHistorische StadthalleLiza Ferschtman (Violine), Sinfonieor-chester Wuppertal, Toshiyuki Kamio-ka (Leitung). Prokofjew: Violinkonzert Nr. 2, Bruckner: Sinfonie Nr. 6 A-Dur

oLGa KeRNSa. 24.1.2015, 20:00 uhrKultur- und Kongresszentrum oberschwaben Weingarten Olga Kern (Klavier), Stuttgarter Philharmoniker, Daniel Raiskin (Lei-tung). Tschaikowsky: Polonaise aus „Eugen Onegin“, Klavierkonzert Nr. 1 b-Moll & Sinfonie Nr. 1 g-Moll „Winterträume”

Eines Nachts im Traum stand er plötzlich vor ihr: Sergej Rachmani-now. Und gab der kleinen Olga Kern die Gewissheit, Pianistin zu werden.

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Page 38: concerti Ausgabe West Januar 2015

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Page 39: concerti Ausgabe West Januar 2015

Januar 2015 concerti 23

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24_Monte Carlo Zwischen Casino und formel 1 Das Festival Printemps des arts lockt anspruchs-volle Klassikfans nach Monaco 26_Berlin raus aus der Vereinsecke Das Vokalfest Chor@Berlin bietet eine gelungene Mischung aus Therapiesitzung und Lounge-AtmosphäreFo

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Page 40: concerti Ausgabe West Januar 2015

24 concerti Januar 2015

Musiker des Printemps des Arts de Monte-Carlo machen: Wer die Schirmherrin dieses Frühlingsfestivals der Künste in Monaco erlebt, dem bietet sich auf einmal ein ganz ande-res Bild der aus den Klatsch-spalten der Presse scheinbar wohlvertrauten Blaublüterin.

Uraufführungen statt Klassikern und Starrummel

Verfolgt diese doch tatsächlich das „Massacre du Printemps“ des Gemüseorchesters – zehn Künstler, die mit Küchengerä-ten ein rhythmisches Massaker an Karotten, Rettichen, Zwie-beln und Paprika verüben – ebenso mit Interesse wie den

Erst als das Licht in der Salle Garnier erloschen ist und die Besucher im

monegassischen Opernhaus bereits die Künstler erwarten, huscht auch die Prinzessin in die Fürstenloge. Fast lautlos, nur kein Aufheben machen, schon gar nicht die Aufmerk-samkeit des zu ihren Füßen im Parkett sitzenden Publikums auf sich ziehen – und nur wer beim Schlussapplaus rasch ge-nug den Kopf nach oben wen-det, vermag zumindest noch einen kurzen Blick auf Caroli-ne von Hannover zu erhaschen, die auch schon wieder durch die Logentür entschwindet. Schlagzeilen sollen allein die

Streichquartett-Satz Janáceks, den das Zemlinsky Quartet hier Tür an Tür zum berühmten Spielcasino anstimmt. Und wer sich mit den Machern des 1984 von „Ihrer Königlichen Hoheit“ initiierten Festivals unterhält, das alljährlich an bis zu fünf langen Wochenenden im März und April stattfindet, ver-nimmt allenthalben anerken-nende Worte über die Kunst-sinnigkeit der Prinzessin von Hannover. Was zwar mit Blick auf den Etat nicht weiter über-rascht: Stammen doch 1,2 der 1,8 Millionen Euro, die Inten-dant Marc Monnet 2015 für die rund 50 Veranstaltungen von Konzerten über Meisterkurse bis Konferenzen zur Verfü-gung stehen, aus der Staatskas-se. Und doch ist da eben auch diese Aufgeschlossenheit Ca-rolines, die einst nicht nur selbst das Konservatorium be-suchte, sondern sich bis heute für Literatur, Kunst und Musik im Fürstentum stark macht.Und dabei insbesondere die Moderne im Blick hatte, als sie vor zwölf Jahren den Kagel-Schüler Monnet an die Côte d’Azur holte. „Ich halte nichts

Zwischen Casino und formel 1

Das festival PrinTeMPs Des ArTs lockt anspruchsvolle Klassikfans nach Monaco.

Von Christoph Forsthoff

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Mit Glück einen Blick auf die Prinzessin erhaschen: Oper und Casino (l.) sowie die Fürstenloge in der Salle Garnier

Page 41: concerti Ausgabe West Januar 2015

Charles Cureau bewusst. Und doch möchte der Festival-Ge-neralsekretär gerade deshalb keine programmatischen Ab-striche machen, sondern ist voll des Lobes über Monnet: Monte Carlo sei einer der we-nigen Plätze auf der Welt, wo der Intendant Risiken eingehe

– „und mir sind 300 begeisterte Besucher lieber als 1000 gelang-weilte Zuhörer, die klatschen und nur was trinken wollen“. Voll sind die Säle trotz namhaf-ter Künstler während des Fes-tivals in der Tat eher selten. Doch eben dieser Kontrast zwi-schen der äußeren Pracht der Jachten und Cafés und der ver-störenden Kraft der Musik macht auch den Reiz dieses

„Frühlings der Künste“ aus. Oder mit den Worten der Prin-zessin: Die Tradition zu lieben, bedeute eben nicht, in der Ver-gangenheit zu verharren, son-dern das Feuer weiterzutragen. Gerade in Monte Carlo.

Januar 2015 concerti 25

Printemps des Arts de Monte Carlo 20.3. - 12.4.2015 La Petite Bande, Finghin Collins, BBC Symphony Orchestra, Xavier Phillips, Camille Thomas u. a.

Monaco, Cap d‘Ail, Nizza u. a.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

vom Starsystem“, gibt sich der 67-Jährige entsprechend selbst-bewusst, „im Vordergrund steht für mich die Auswahl der Werke.“ Wozu 2014 ein Skrja-bin-Porträt ebenso gehörte wie dreiminütige Auftragskompo-sitionen für Solo-Violine oder Werke von Stockhausen und Eötvös. Im kommenden Früh-ling konfrontiert der Intendant nun Uraufführungen des 1932 geborenen François Bayle mit Bach, stellt dem Jubilar Sibeli-us den zeitgenössischen Kom-ponisten Franco Donatoni ge-genüber. „Marc hat das Publi-kum hier wirklich erzogen, dessen Horizont geweitet und den Menschen gezeigt, dass auch die Moderne verträglich sein kann“, begeistert sich Pi-anist François-Frédéric Guy, der regelmäßig im Frühjahr in Monaco zu Gast ist.

... und nebenan das Casino: Ein Intendant setzt auf Risiko

Klingt gut, nur: Bislang sind es vor allem die Bewohner des Zwergstaats und aus der un-mittelbaren Umgebung, die in die Konzerte kommen – Mon-net indes möchte das Festival

auch im internationalen Kalen-der verankern. Dass dafür die Attraktivität der (zeitgenössi-schen) Musik nicht genügt, dürfte auch ihm bewusst sein; doch zum Glück gibt es ja noch das Fürstentum, das auf Men-schen in aller Welt eine magi-sche Anziehungskraft ausübt. Angefangen vom Glanz der Grimaldi-Familie, deren Kon-terfeis dem Besucher überall in den Gassen und prachtvol-len Hotels begegnen, über den legendären Formel-1-Kurs in-mitten der Stadt bis hin zu den Schönen und Reichen dieser Welt, deren Luxus dem Besu-cher nicht nur im Hafen und Casino ungläubig dastehen lässt: Ein 30-Quadratmeter-Studio für 1800 Euro Miete, die Lasagne in der Strandbar steht für 17 Euro auf der Speisekar-te, und vor dem berühmten Hôtel de Paris reiht sich Lam-borghini an Maserati, Rolls Royce an Ferrari.

„Wer an Monaco denkt, denkt an Tennis, Grand Prix, Stars und das große Geld, aber nicht an einen Ort für die Kunst – das ist vielleicht die größte Heraus-forderung“, ist sich Jean-

Mediterrane Atmosphäre inklusive: Konzerte im Ozeanographischen Museum (li.) und Hôpital St Roch in Nizza

Page 42: concerti Ausgabe West Januar 2015

26 concerti Januar 2015

Bundeskulturmagneten aufge-schlossen.Seine lässige Lounge-Atmo-sphäre hat sich das Radialsys-tem V dennoch erhalten, bei aller namensträchtigen Unter-grund-Koketterie bewahrt sich das ambitionierte Veranstal-tungshaus seinen Charakter der Improvisation bis heute. So kommt es, dass neben vielen weiteren Kunstexperimenten nun auch das Vokalfestival

„Chor@Berlin“ schon zum fünf-ten Mal in die heiligen Alter-nativhallen lädt. Und tatsäch-lich schlägt sich dessen Beflis-senheit, anders sein zu wollen,

Es ist kein Zufall, dass sich das Radialsystem V im Berliner Hipster-Stadtteil

Friedrichshain verbirgt, fernab von allen Grotesken und Ma-nierismen des hauptstädti-schen Hochkulturbetriebs. Seit zehn Jahren locken die Macher ein sich als alternativ verste-hendes Musik- und Theaterpu-blikum in die abgedunkelten Räume des ehemaligen Abwas-serpumpwerks. Längst ist die einst als Provokation angeleg-te Spielstätte den Kinderschu-hen entwachsen und hat mitt-lerweile sogar zum Stadtführer-obligaten Establishment der

regelmäßig im Programm nie-der: Denn dieses wirft nicht einfach verschiedene Ensem-bles zusammen, rührt um und versucht zu verkaufen – nein, es sucht nach dem Neuartigen, dem Modernen, der Innovation beim gemeinsamen Singen.

Gruppenerlebnis: die eigene Stimme entdecken

Zumal der Chorverband, der das Festival mitorganisiert, ei-ne ständig wachsende Zahl von Gesangsensembles bemerkt haben will: Allein in Berlin soll es inzwischen mehr als 800 Chöre geben – was natürlich

raus aus der VereinseckeDas Vokalfest ChOr@Berlin bietet eine gelungene

Mischung aus Therapiesitzung und lounge-Atmosphäre. Von Christian Schmidt

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Tut der Seele gut: gemeinsam singen –

ohne Erfolgsdruck

= Zeitraum = Ort= Künstler

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Page 43: concerti Ausgabe West Januar 2015

Januar 2015 concerti 27Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

Chor@Berlin 12.– 15.2.2015 Ensemble Mixtura, Die Singphoniker, Audi Jugendchorakademie, Jazzchor Freiburg, RIAS Kammerchor u. a.

Radialsystem V in Berlin

KONZERTE | THEATER | BALLETT | LITERATUR | LANDPARTIENKONZERTE | THEATER | BALLETT | LITERATUR | LANDPARTIEN

auch ein gewaltiges Ticketpo-tenzial birgt. In diesem Jahr kommt dank der Beteiligung des Berliner Mädchenchores und der Knaben vom Staats- und Domchor zudem noch der Niedlichkeits- und Bewunde-rungsfaktor hinzu – und da bei

„Chor@Berlin“ auch immer wie-der Laienensembles der haupt-städtisch blühenden Land-schaften mitwirken, sind Pub-likumsbindung und ausver-kaufte Säle gleichermaßen garantiert.Eingerahmt von Profichorkon-zerten, treffen da Jazzstimmen und ein so genannter „Ich-kann-nicht-singen-Chor“ auf-einander, in dem vor allem frühkindliche Traumata ausku-riert werden, die verständnis-lose Musiklehrer dereinst aus-gelöst haben: Das gemeinsame Erlebnis steht an erster Stelle, eine Art Erweckungsbewegung durch die Entdeckung der ei-genen Stimme. Daneben gibt es Dirigierkurse und Work-shops für die rhythmische Selbsterfahrung, Interpretati-onsleitfäden und Stimmbil-dung im Akkord – allesamt

Begleitveranstaltungen, die sich kaum versteckt der einge-bildeten oder tatsächlichen therapeutischen Wirkung des Gesangs widmen.

Migranten proben deutsche Heimatlieder

Womit die Macher besonders in Berlin einen hochsensiblen Nerv treffen: Denn nicht um-sonst hat gerade in der Hoch-burg der Singlehaushalte das Singen im Individualzeitalter der Selbstfinder und Sinnsu-cher wieder Hochkonjunktur, ist die einstige Volkslieder-Vereinsmeierei mit ihrem Ma-kel des Verstaubten längst der Spannung zwischen aufmerk-samem In-sich-Hineinhören und gesundheitsförderlichem Entäußern gewichen. Und so macht „Chor@Berlin“ kaum einen Hehl daraus, sich vor allem an Zuhörer zu richten, die gern selbst singen (würden)

– oder doch wenigstens anderen dabei bewundernd zusehen und so die Magie einer Art von menschlicher Kommunikation wahrnehmen, die wohl noch älter als die Sprache ist und

damit auch einen gewissen archaischen Anstrich hat.Ein Hang zur Introversion, der indes der kulturellen Strahl-kraft keinen Abbruch tut, die das Radialsystem über die Stimmenpsychologie hinaus durchaus entwickelt hat. Den spannendsten Programm-punkt verspricht dabei das Projekt „Heimatlieder aus Deutschland“: Fünf Berliner Chöre und Bands lassen den Migrationshintergrund ihrer Mitglieder lebendig werden und geben dem überstrapazier-ten Wort der Integration einen ganz anderen, musikalischen Klang. Ob serbisch, arabisch oder marokkanisch: Hier buhlt keine Straßentruppe um das Interesse ignorant Vorbeieilen-der, sondern es findet ein ech-ter, tief empfundener kulturel-ler Austausch statt. Ein Expe-riment mit völkerverbinden-dem Potenzial.

Page 44: concerti Ausgabe West Januar 2015

28 concerti Januar 2015

rEportaGE

doch in dem seinerzeit Redou-te genannten Gebäude auch ein Restaurant untergebracht.Ohnehin lässt sich in Ungarns Hauptstadt allenthalben auf den Spuren des berühmten Komponisten wandeln, der zu Lebzeiten wie ein Popstar ge-feiert wurde und mit seinen Werken die Identität der Nati-on prägte und in die (Musik-)Welt hinaustrug.

Betstuhl, Kruzifix oder Akademie: Liszt hat in der Stadt viele Spuren hinterlassen

Am Platz „Liszt Ferenc tér“ sitzt eine Skulptur des Komponis-ten, um die Ecke findet sich die von ihm gegründete Musikaka-

Schon von außen ist das Budapester Vigado mit seinen vielen histori-

schen Statuen und reichen Fassadenverzierungen im neo-romanischen Stil ein Schmuck-stück – die frisch sanierte Pracht im Inneren des im letz-ten Frühling wiedereröffneten Konzert- und Ballsaals lässt den Besucher indes nur noch sprachlos staunen. Und Erin-nerungen aufkommen an jene Zeit, als Franz Liszt in der Kon-zerthalle im Stadtteil Pest nicht nur vor Kaiser Franz Joseph I. auftrat – und 1875 sein einziges gemeinsames Konzert mit Ri-chard Wagner gab –, sondern auch zu speisen pflegte: War

demie, auf der Orgel der Fran-ziskanerkirche – einer der schönsten barocken Sakralbau-ten des 16. Jahrhunderts – spiel-te er nicht nur sein letztes Stück in Budapest, sondern fand sich auch schon morgens um halb sieben zur Frühmesse ein; ein Schild mit seinem Na-men rechts in der ersten Bank-reihe erinnert bis heute an seinen Platz. Seine letzte Woh-nung in der Donaumetropole

– heute ein „Gedenkmuseum“ für den „Musiker mit den flie-genden Fingern“ – beherbergt neben Salon und Arbeitszim-mer auch sein schmales, kurzes Bett samt Betstuhl und Knie-bank mit tiefviolettem, abge-

Der schöne Glanz der Vergangenheit

schein oder sein? Ungarns regierung lässt in BUDAPesT die Pracht der k.u.k.-Monarchie neu erblühen – das lockt Kulturtouristen an. Doch nicht überall glänzt es, wie Christoph Forsthoff erfahren hat

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Wahrzeichen Budapests und größter Bau des Landes: das Parlament an der Donau

Page 45: concerti Ausgabe West Januar 2015

Januar 2015 concerti 29

ten. Denn Premier Viktor Or-bán setzt zumindest in der Hauptstadt auf (frisch sanier-ten) Glanz und nationales Selbstbewusstsein – und wo ließe sich selbiger besser zei-gen als in solchen historischen Bauten aus den glorreichen Gründerjahren der legendären Donaumonarchie? Selbstre-dend, dass all diese Säle und Gebäude auch Eingang in das siebzehntägige Budapester Frühlingsfestival mit seinen

wetztem Samtbezug, Kruzifix und Rosenkranz: Liszt war zeitlebens ein tiefgläubiger Mensch.

Ministerpräsident Orbán setzt auf nationalen Glanz

Von atemberaubender Pracht ist der Saal in „seiner“ Akade-mie, dessen golden verzierte Wände und Decke jedem Besu-cher den Atem stocken lassen

– ganz im Sinne des heutigen ungarischen Ministerpräsiden-

mehr als 200 Veranstaltungen an 60 Orten finden, die neben Stars wie Elına Garanca oder Vladimir Ashkenazy vor allem auf einheimische Künstler set-zen: Nationales Selbstbewusst-sein ist auch hier gefragt.

Obdachlose aus dem Blickfeld der Touristen verbannt

Die Kehrseite dieser glanzvol-len Außendarstellung erfährt, wer mit den Menschen hinter den Kulissen und in jenen Sei-tenstraßen ins Gespräch kommt, wo die heruntergekom-menen Fassaden der Jugend-stilhäuser mangels Geld und touristischer Attraktivität nicht saniert werden. Wenn der Taxifahrer von der wachsen-den sozialen Kluft im Lande erzählt, von den Obdachlosen, die aus dem touristischen Zen-trum an den Stadtrand ver-bannt werden. Von hoher Ar-beitslosigkeit und der zuneh-menden Zahl derer in Ungarn, denen es schlechter als zu Zei-ten des „Gulaschkommunis-mus“ geht, von Rentnern, die längst nicht mehr mit ihrer Rente auskommen. Oder die Studentin von Gebie-ten im Osten des Landes be-richtet, wo der Staat kapituliert hat und marodierende Banden den Ton angeben. Ist es da ver-wunderlich, dass in weiten Teilen der Bevölkerung die Sehnsucht nach einem starken Mann ebenso wächst – und mit dieser eine Putinisierung der Gesellschaft einhergeht – wie nach dem Glanz längst vergan-gener Zeiten?Letztere hat Orbán seit seiner Wahl 2010 immer wieder zu erfüllen gewusst – selbst dass der oberste Fußballfan des Lan-des gleich drei Stadien auf Staatskosten hat bauen lassen,

Művészetek Palotája: Der 2005 eröff nete Palast der Künste vereinigt Konzertsaal, Ausstellungsräume und Theatersaal

Page 46: concerti Ausgabe West Januar 2015

30 concerti Januar 2015

rEportaGE

haben ihm seine Landsleute im fußballverrückten Ungarn nachgesehen.

Prestigeträchtig: das Budapester Frühlingsfestival

Und zumindest die zahlreichen ausländischen Budapest-Besu-cher genießen die neue Pracht an der Donau wie auch das vielfältige musikalisch-kultu-relle Leben: Straßenmusikan-ten singen und spielen allent-halben auf Plätzen, vor Metro-eingängen und in Fußgänger-unterführungen, Jazz und Roma-Melodien mischen sich hier mit Klassik und modernen Rhythmen.

In Hinterhöfen und herunter-gekommenen Häusern hat sich eine lebendige und bunte Club-szene entwickelt, die an das Berlin der 90er Jahre erinnert, an der Donaupromenade – einst schon Liszts bevorzugte Wandelmeile für einen Spazier-gang mit Freunden und Gästen

– liegen nicht nur Restaurant-schiffe, sondern auch schwim-

fristige Finanzierungszusage von jährlich 5,3 Millionen Euro gegeben – im Gegenzug sollen nun nicht allein Konzerthäuser und Theater in die Planung einbezogen werden, sondern auch die Museen, soll das Pro-gramm die verschiedenen Künste integrieren, um so dem Anspruch des wichtigsten kul-turellen Schaufensters des Lan-des umfassend gerecht zu wer-den. „Wir wollen der Welt das kulturelle Erbe und die Gefüh-le der ungarischen Nation zei-gen – und natürlich auch, was wir für tolle Orte hier in Buda-pest haben“, formuliert es die offizielle Fremdenführerin mit pathetischem Selbstbewusst-sein. Ein – zumindest nach außen – proklamierter Natio-nalstolz, der an die glanzvolle Epoche ihrer Entstehung im 19. Jahrhundert anknüpfen will.

Erlebt der Tanz auf dem Vulkan eine Neuauflage?

Wie die Geschichte seinerzeit endete, ist bekannt, die Musik dazu aus champagnertrunke-ner Operettenseligkeit und satirischem Tanz auf dem Vul-kan wird bis heute im pracht-vollen Budapester Operetten-theater gepflegt. Ob diese Or-bán eine Warnung ist? Eigene Fehler nagen an seiner Popula-rität, die wirtschaftlichen Pro-bleme haben der rechtsradika-len Jobbik-Partei zu einem Höhenflug verholfen. Der At-traktivität des Kulturtourismus und der Ausstrahlung des Früh-lingsfestivals tun diese Makel indes noch keinen Abbruch. Und vielleicht hält es der Pre-mier ja auch mit Kálmáns Csár-dásfürstin, die schon 1915 wusste: „Hurra! Hurra! Man lebt ja nur einmal! … Drum tanz‘, mein Lieber, eh’s vorüber!“ Fo

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mende Jazzclubs, die Klezmer-Szene im jüdischen Viertel rund um die Große Synagoge lässt eine alte Musikkultur neu aufleben.Wirklich prestigeträchtig ist indes das Frühlingsfestival – zumal der Kulturtourismus als stark wachsender Markt gilt. Und so hat denn 2014 die Re-gierung erstmals eine mittel-

Beliebte Touristenziele in Budapest: die

St.-Stephans-Basilika und die prachtvolle Staatsoper

Page 47: concerti Ausgabe West Januar 2015

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Page 48: concerti Ausgabe West Januar 2015

Es ist nicht allein diese CD, die den monatlichen Platz an der Sonne ver-

dient. Es ist das gesamte Pro-jekt, das so ungewöhnlich ist und allen Krisenzeichen des Marktes auf eindringliche Weise trotzt: Matthias Goer-nes Edition mit Schubert-Lie-dern, die nun, nach neun Fol-gen und 12 CDs (die Bonus-CD mit Schuberts B-Dur-Sonate nicht eingerechnet) mit der Winterreise einen würdigen Abschluss gefunden hat. Es ist

bereits Goernes dritte Aufnah-me dieses Zyklus‘ (1996: John-son, hyperion; 2003: Brendel, Decca) – und sie zeugt von seiner ganzen Erfahrung, ohne dadurch an Eindringlichkeit und Spontaneität einzubüßen. Ob das Aufrührerische in Die Wetterfahne, das Verträumt-Entrückte am Beginn des Lin-denbaums, die unruhige Hoff-nung in Die Post: Goerne trifft die Stimmungen und inneren Regungen dieses Winterrei-senden textnah, ausdruckstief

und aussageprall. Eine Erleb-nisreise. Christoph Eschen-bachs Assistenz am Klavier folgt in Phrasierung und Dy-namisierung durchaus eige-nen Gesetzen – worüber sich diskutieren ließe. Doch gerade in den sehr leisen Regionen ist sein Spiel unendlich nuan-cenreich. Christoph Vratz

Wanderer zwischen den WeltenCD Des MOnATs Matthias Goerne schließt mit der Winterreise sein herausragendes Schubert-Projekt ab

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Und immer wieder Schubert: Matthias Goerne hat seinen

CD-Zyklus komplettiert

reZensiOnenCDs – ausgewählt und bewertet

von der concerti-Redaktion

schubert: WinterreiseMatthias Goerne (Bariton)Christoph Eschenbach (Klavier)harmonia mundi Fo

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32 concerti Januar 2015

Page 49: concerti Ausgabe West Januar 2015

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Den Auftakt ihres eher nichtssagend „Portraits“ betitelten Programms bil-den Goethe-Vertonungen von Schu-bert: Lieder der Mignon. Knapp eine Stunde später endet diese CD mit denselben Texten, diesmal vertont von Hugo Wolf, dazwischen Werke von Schumann und Strauss: Dorothea Röschmann hat mit ihrem Klavier-partner Malcolm Martineau ein sehr subtil zusammengestelltes Album vorgelegt. Glücklicherweise zeigt sich die Sopranistin nicht als opulente, dick pinselnde Gestalterin und Welt-botschafts-Verkünderin, sondern ver-lässt sich ganz auf ihre reichen stimm-lichen und gestalterischen Mittel und erzeugt dadurch eine große Unmit-telbarkeit. Das klingt mal wohltuend reif, vor allem in tieferen Lagen, mal immer noch jugendlich hell; ihr Ge-sang ist geprägt von gleichzeitiger Sinnlichkeit und hoher Textverständ-lichkeit. Und Malcolm Martineau be-weist einmal mehr seine Rolle als herausragender Liedpianist. (CV)

Von dem 1872 mit mäßigem Erfolg uraufgeführten Fantasio gab es über Jahrzehnte kein auff ührungsfähiges Material. Off enbachs bis in die satiri-schen Zuspitzungen sanfte Musik weist in ihrer pastellenen Vielfarbig-keit auf Charpentier und Debussy vo-raus und passt vollendet zur fl üchti-gen Melancholie des um Lebensüber-druss und Sinnsuche kreisenden Lib-rettos. Das handverlesene Ensemble wird angeführt von der koloraturstar-ken Brenda Rae und Sarah Connolly in der Titelrolle, die den richtigen Ton zwischen Arroganz und Orientie-rungslosigkeit genau triff t. In den vor melodischen Einfällen fast platzenden Duetten mischen sich beider Stimmen geradezu magisch entspannt. Mark Elder nutzt die Möglichkeiten der neu-en historisch-kritischen Ausgabe von Jean-Christophe Keck und entdeckt mit dem hinreißend transparenten Orchestra of the Age of Enlighten-ment ein introvertiertes, aber hoch-spannendes Meisterwerk. (AF)

isabella – Music for a QueenWerke von encina, Penalosa, Torre, Urreda, Mena u. a.Capella de la Torre, Katharina Bäuml (Leitung). deutsche harmonia mundi

Portraits – lieder von schubert, schumann, strauss & WolfDorothea Röschmann (Sopran)Malcolm Martineau (Klavier)Sony Classical

Offenbach: fantasioSarah Connolly, Brenda Rae u. a. Orchestra of the Age of Enlightenment Sir Mark Elder (Leitung)OperaRara (2 CDs)

schwungvolle Präzision

Wohltuende reife

hinreißende Transparenz

Januar 2015 concerti 33

Aus dem frühen 16. Jahrhundert stammt der Cancionero Musical de Palacio, aus dem die Capella de la Tor-re ihre Auswahl vokaler und instru-mentaler Renaissancemusik zusam-mengestellt hat. Nach dem Konzil von Konstanz und Luthers Geburtstag bil-det jetzt also Isabella von Kastilien das Sujet einer CD: Sie hat sich nicht nur um die Einführung der Inquisition in Spanien gekümmert, sondern war auch eine Förderin der Künste. Alle Kom-ponisten des Cancionero wirkten in der spanischen Hofkapelle, und wenn jemand falsch sang, soll Isabella per-sönlich korrigiert haben. Das wäre in der schönen Aufnahme der Capella indes nicht erforderlich: Rhythmisch präzise und gleichzeitig schwungvoll gehen alle Musiker in Tanzstücken wie der „danza alta“ des Namenspatrons des Ensembles, Francisco de la Torre, zu Werke, beeindruckend gelingt ih-nen aber auch der Trauergesang Juan del Encinas auf den mit 19 Jahren ver-storbenen Sohn Isabellas. (KH)

Page 50: concerti Ausgabe West Januar 2015

rEZENSioNEN

Weitere Rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Piotr Anderszewski meldet sich mit drei Englischen Suiten von Bach zu-rück: eine ebenso verzückende wie verstörende Aufnahme. Der glaskla-re Anschlag, seine Fabulierlust, die feinzeichnende Artikulation – alles fabelhaft. Und doch schießt der Pi-anist manch mal übers Ziel hinaus: Mal zündet er unverhoff t den Turbo, mal liebt er Überpointierungen, mal zerdehnt er diese Musik. Anderszew-ski sucht nach eigenen Wegen und fi ndet sie – mit großer Refl exion und vielleicht nicht ganz so großer Selbst-kritik. Wo Bach einfach nur gesund, klar, ehrlich ist, schiebt Anderszew-ski ihm erzählte Dramen unter. (CV)

Christoph Eschenbach und Tzimon Barto beweisen ihre lang erprobte Künstlerfreundschaft jetzt mit den beiden Klavierkonzerten von Johan-nes Brahms. Eine grundsolide, gera-de in den leisen Stellen mit vielen schönen Momenten aufwartende Ein-spielung. Bartos Piano-Kultur scheint gereift, farbenreicher, inniger. Doch es gibt zu viele Ausrufezeichen: Gebt Acht! Ein Tempo- und Charakter-wechsel! Eine andere Phrasierung! Eine zusätzliche Stimme! Zudem bleibt Eschenbachs Dirigat des Deut-schen-Symphonie-Orchesters Berlin nur im oberen Durchschnitt. Bartos Zugabe: die Balladen op. 10. (CV)

Ein Geburtstagskonzert zum 90. Ge-burtstag von Menahem Pressler: Am 7. November 2013 trat der Pianist in der Pariser Salle Pleyel mit dem Qua-tuor Ebène auf, unter anderem mit Dvořáks Klavierquintett op. 81 und Schuberts Forellenquintett. Der Mit-schnitt belegt, wie es ihm gelingt, das sonst zwar meist tadellos virtu-os agierende, aber mitunter etwas glatt musizierende Ensemble zu ei-nem wahren Seelenspiel zu inspirie-ren. Derart, dass die Vitalität dieses Abends in jedem Satz spürbar wird: Diese Musik schwebt und singt, sie lädt sich dramatisch auf und atmet gelassen aus. (CV)

Bach: englische suiten nr. 1, 3 & 5Piotr Anderszewski (Klavier)Warner Classics

Brahms: Klavierkonzerte nr. 1 & 2, Balladen op. 10 nr. 1-4Tzimon Barto (Klavier), Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Christoph Eschenbach (Leitung). Capriccio (2CDs)

Dvořák: Klavierquintett op. 81, schubert: „forellenquintett“ D 667 Menahem Pressler (Klavier), Quatuor Ebène, Christoph Pregardien (Tenor) u. a. Erato (CD & DVD)

Unnötige Dramen

Allzu viel nachdruck

Passendes seelenspiel

34 concerti Januar 2015

Page 51: concerti Ausgabe West Januar 2015

Das gesamte Kantatenwerk Johann Kuhnaus möchte der Leipziger Pfef-ferkorn-Verlag bis zu dessen 300. To-destag 2022 vorlegen. Ein musikalisch sehr vielversprechendes Projekt, wie diese CD mit sechs Ersteinspielungen von Kuhnau-Werken zeigt, für die sich die 1992 gegründete Camerata Lipsi-ensis mit dem 2011 entstandenen Vo-kalensemble Opella Musica zusam-mengetan hat. Abwechslungsreich, kurzweilig und klangschön ist die Mu-sik des Leipziger Thomaskantors, die Opella Musica mit der angemessenen Frische musiziert: Man muss sich bei dieser Musik ja immer die Schüler vor-stellen, die sie aufgeführt haben. (KH)

Das Klavierduo Norie Takahashi und Björn Lehmann hat ein spannend komponiertes Debüt-Album vorge-legt: mit Schönbergs erster Kammer-sinfonie, Beethovens Großer Fuge und Schumanns Zweiter – jeweils in Bearbeitungen der Komponisten. Bei Beethoven bleiben sie allerdings hin-ter Trenk ner/Speidel und dem Duo d’Accord zurück: Die scharfe Rhyth-mik klingt hier weniger wagelustig, weniger existenziell. Deutlich mehr liegt ihnen dagegen das Lyrische und Versonnene. Und bei Schönberg nä-hern sich beide diesen heimatlosen Melodiefetzen wie Sanitäter, die per-manent frische Luft zuführen. (CV)

Kuhnau: sämtliche geistliche Werke Vol. 1Opella Musica, Camerata Lipsiensis, Gregor Meyer(Leitung)cpo

Beethoven: Große fuge op. 134, schumann: sinfonie nr. 2, schönberg: Kammersinfonie nr. 1 Klavierduo Takahashi-Lehmannaudite

Kantaten von Bachs Vorgänger

sanitäterin derMelodiennot

Braunfels: Verkündi-gung op. 50 J. Banse, R. Holl u. a. Chor des BR, Münchner Rund-funkorchester, Ulf Schirmer. BR Klassik

„Gepriesen sei der Tod!“ lauten die letz-ten Worte dieser Mysterienoper – muss man das verstehen? Allzu eingängig hin-gegen Musik und Metrum, letzteres gera-dezu einschläfernd. (VT)

suk: sämtliche Werke für streichquartettMinguet Quartett, Matthias Kirschnereit (Klavier). cpo

Entdeckung eines kaum Beachteten: Das Minguet Quartett lotet die emotio-nale Tiefe der Werke Suks aus und zeigt ihn als markante Stimme zwischen Ro-mantik und Moderne. (EW)

Werke von lauba, Aperghis, rosse u. a.Koryun Asatryan (Sa-xophon), Karola Pavo-ne (Sopran), Gareth Lubbe (Viola). Genuin

Ein Meister seines Fachs, der die ganze Klangbreite des Saxophons beherrscht: Zärtliche Gesten, ekstatische Ausbrüche, Folklore, Arabesken und kantable Linien. Phänomenal! (EW)

Machado: Media luzJean-Marie Machado (Klavier), Dave Lieb-man (Saxophone), Quatuor Psophos u. a.Buisonne

Verschiedene Genres zu einem eige-nen Stil verschmelzen und mit musikali-schen Traditionen verbinden: Machado beherrscht diese Jazz-Kunst. Klangsinn-lich, dicht, berauschend. (SS)

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oNliNE-tipp

KURZ BESPROCHEN

Gleich der erste Track zieht mit Macht in Bann, mit unfassbarer Intensität entfaltet sich ein magisches, warmes Leuchten: Was Teodor Currentzis und seine Mitstreiter von MusicAeterna mit dem Stück Les Fêtes d’Hébé aus dem Ballet héroïque von Rameau an-stellen, lässt schlicht staunen. Diese Aura, diese atmosphärische Ge-spanntheit, diese Harmonie beim lang-samen Beginn! Und dann der Sprung in Stürme, die Ausbrüche des beweg-ten zweiten Teils! Und so geht es wei-ter: Seien es himmlisch leichte Idyllen, Feiermusiken, schneidende Klagen, ausgelassene Tänze, losbrausende Gewitter, himmlische Prozessionsmu-siken – alles bewegt, pulsierend, ein Feuerwerk an Farben, von grell bis pastos. Und immer mit dem Willen zu radikaler Expressivität unter die Haut gehend. Damit hat der Klang-magier Currentzis den ultimativen Beitrag zum Rameau-Jahr 2014 ge-liefert: Der ganze Reichtum, ja die Essenz des barocken Aff ekt-Extre-misten Jean-Philippe Rameau wird hier auf CD gebannt. Doch was der fi ndige Feuerkopf Currentzis bei Ra-meau an Zauber entfaltet, wird bei Mozart zu viel des Guten und gereicht Così fan tutte eher zum Nachteil: zwar dramatisch ausgefeilt und kompetent historisch unterrichtet, doch manch-mal zu manieristisch und in den Ext-remen über die Stränge geschlagen. Manch zugespitztes Detail bewirkt da Zerfaserung. Auch wenn die Gesamt-aufnahme mit bravourösen Vokal- und Instrumentalkräften aufwartet. (EW)

rameau: Orches-terstücke, Arien & Chöre N. Koutcher, A. Svetov, Music-Aeterna, T. Current-zis. Sony Classical

rameau entdeckt, doch Mozart versenkt

Mozart: Così fan tutte S. Kermes, A. Kasyan, K. Wolf, C. Maltman, Music-Aeterna, T. Current-zis. Sony Classical

***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend Januar 2015 concerti 35

Page 52: concerti Ausgabe West Januar 2015

36 concerti Januar 2015

bliNd GEhört

Besonders für Filmmusik ein gefragter Mann:

Dirigent Frank Strobel

Kürzlich lauschte ihm ein Millionen-Publikum – nicht auf der Bühne,

sondern im Fernsehen: Für den mehrfach ausgezeichneten Tat-ort „Im Schmerz geboren“ mit Ulrich Tukur hatte Frank Stro-

bel nämlich mit dem hr-Sinfo-nieorchester 23 Ausschnitte aus Werken von Bach bis Tschaikowsky eingespielt. Dass die Wahl dabei auf den Bayer fiel, verwundert nicht, gilt der Dirigent doch als Ex-

perte im Bereich Filmmusik, der sich schon durch fast alle großen Werke der (Stumm-)Filmgeschichte „geschlagen“ hat. Beschränkt ist sein Inter-esse auf dieses Metier jedoch nicht.

»Das ist aber wirklich fi es!«frAnK sTrOBel gilt als experte für filmmusik.

Doch auch für die Oper pfl egt er eine große leidenschaft – hier hört der Dirigent CDs, ohne zu erfahren, was gespielt wird.

Von Christoph Forsthoff

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musik, denn die stammt von ihm selbst, und da kenne ich jede Note, weil ich die be-stimmt 30-mal dirigiert habe! Dies hingegen ist eine freie Musik – na gut, das Thema, aber das ist schon sehr weit weg und kaum zu erkennen. Im Original ist das orchestraler Schmelz pur ... das ist aber wirklich fies und richtig anstrengend: Da werde ich ja hier aufs Glatteis geführt (lacht). Also, dann ge-hen wir weiter zum nächsten Film, den ich nicht kenne ...

... das ist Wagner – aber sehr flott und entschlackt in den Tempi. Der Klang hingegen ist ein ganz satter, deutscher dunkler Klang ... wer ist es denn? Ah, die Wiener, das ha-be ich mir schon gedacht, denn der Klang ist nicht ganz so finster und dunkel, es kommt ein leichter Schmäh da rein. Und, klar, Solti: Der dirigiert immer zupackend und schnell – da bin ich ein großer Fan. Für mich ist die Solti-Einspielung des Ring auch immer noch eine der Referenz-Aufnahmen, weil er einen ganz eigenen, sehr dramaturgischen Stil hat.Seine Ring-Aufnahme steht bei mir übrigens als Schallplatte – was gerade beim Ring mühsam ist, da man andauernd umdre-hen muss (lacht). Aber wenn ich die Platten dann auflege, merke ich: Die Schallplatte ist für mich klanglich nach wie vor unübertroffen – da nehme ich auch das Knistern in Kauf.

Wagner: Die Meis-tersinger, hans sachs: „Verachtet mir die Meister nicht“

Wiener Philharmoniker, Wiener Staats-opernchor, Norman Bailey u. a., Sir Georg Solti (Leitung). Decca 1975

von Alfred Schnittke, vor und nach seinem zweiten Schlag-anfall entstanden: Das Leben mit einem Idioten, oder? Nein, nicht? Die Historia von D. Jo-hann Fausten: Naja, fast pa-rallel entstanden. An diese Hamburger Produktion kann ich mich gut erinnern, denn ich habe die Aufführung gesehen, als auch Schnittke selbst da war

– bei der Premiere war er ja noch krank gewesen und hat erst eine der späteren Vorstel-lungen besucht, und da kam ich mit. Das war eine gute, bild-gewaltige Produktion.Der Kompositionsstil ist nach seinem zweiten Schlaganfall ja sehr fragmentarisch gewor-den, sehr reduziert von seiner Sprache – weil eben auch sein Zustand dementsprechend war: Er konnte nur noch müh-sam sprechen und entwickelte ein ganz anderes Zeitverständ-nis. Dinge, die für ihn vom Tempo her ganz normal waren, waren für uns sehr gedehnt – er befand sich da wirklich in ei-nem anderen Bewusstseinszu-stand für zeitliche Abläufe.

Das kommt schon wieder so groovig daher ... klingt, als wan-delte ich gerade an der Seine entlang – doch vielleicht liegt es daran, dass ich momentan zuviel in Frankreich bin (lacht). Aber das ist auch nicht mein Fachgebiet, denn es spielt ja kein Orchester. Goldrausch mit Charlie Chaplin, sagen Sie? Aber das ist nicht die Original-

Quadro nuevo: CinéPassion, „Georgia“ aus dem film „Goldrausch“

Quadro Nuevo: Mulo Francel, Robert Wolf, Heinz-Ludger Jeromin, D. D. Low-ka u. a. Fine Music 2002

Ich weiß überhaupt nicht, was das ist ... das könnte alles Mögliche sein. Dieses Repeti-tive, Minimal-mäßige ist ei-gentlich Michael Nyman-Stil ... und das ist echt ein Film? Do schaust her – was ist es denn nun? Panzerkreuzer Potem-kin? Okay, eine der 50 verschie-denen Fassungen, doch diese kenne ich nicht.

Mit dem Komponisten habe ich mich jüngst auf einem Sym-posium beschäftigt (lacht). Das ist ein Werk an der Schwelle

Panzerkreuzer Po-temkin – schlacht-schiff „Panzerkreu-zer Potemkin“

Mark Chaet (Violine), Sergej Sweschin-skij (Bass), Alexander Gutman (Klavier)u. a. Fliegende Bauten 2001

schnittke: historia von D. Johann faus-ten, „Doctor fausti höllische Verschrei-bung“

Hamburger Philharmoniker, Chor der Hamburgischen Staatsoper, Gerd Al-brecht (Leitung). BMG Classics 1996

1966 geboren, hatte Frank Strobel eigentlich Tonmeister werden wollen. Im 70er Jahre-Kino seiner Eltern führte der Münchner schon als Kind Filme vor, reiste dann als 17-Jähriger mit einer Freundin und seiner eigenen Metropolis-fassung für zwei Klaviere durch die Lande. Strobel war Chefdiri-gent des filmorchesters Babelsberg und gründete 2000 die europäische filmphilhar monie, eine Produktions fi rma für Filmmusik.

ZUr pErSoN

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38 concerti Januar 2015

bliNd GEhört

ich bin kein Freund davon (lacht). Und Les Miserables mag ich auch vom Stoff her nicht ... Mir ist dies hier auch immer ein bisschen zu unter-kühlt, das hat eine sehr große Sprödigkeit. Honegger hat tol-le Sachen geschrieben, auch in der Filmmusik: Ich finde etwa dieses kurze Stück Pacific 231 wirklich gut, aber das hier ist mir zu kühl – nichts für Win-termonate (lacht).

Diese ganz trocken gesetzten Streicher-Pizzicati von den Celli und Bässen hören sich nach Schostakowitsch an, auch dieses Klarinettensolo ... das ist kein sinfonisches Werk, sondern eine Filmmusik – doch nun wird es natürlich schwie-rig, denn er hat ja über 30 Film-musiken geschrieben: Ich schwanke da zwischen zweien, weil ich die auch immer ver-wechsle – Hamlet oder King Lear? Das erstere? Hat Claudio Abbado das nicht auch in sei-nem Abschiedskonzert mit den Berliner Philharmonikern ge-spielt? Für mein Metier war das damals ein Meilenstein, dass die Berliner in ihrem letz-ten Konzert mit Abbado Film-musik in der Philharmonie spielten: Das hat uns danach in der Argumentation immer wieder geholfen. Denn als ich anfing, kam immer die blöde Frage: Warum machen Sie ei-gentlich als Dirigent Filmmusik – haben Sie das nötig? Damals in den 80er Jahren war das

schostakowitsch: hamlet

Russisches Philharmonisches Orchester, Dmitry Yablonsky (Leitung). Naxos 2003

Das muss aber zensiert werden (lacht), denn ich mag meinen Freund Eckart Runge sehr, er ist wirklich ein großartiger Mu-siker und super Cellist! Nun gut, das war ja nur der Hitch-cock, da sind ja noch viele an-dere Titel drauf, die bestimmt besser funktionieren. Jetzt muss ich aber meine Zunge hüten: Wer weiß, was da noch kommt ... (lacht)

Das ist ein Live-Mitschnitt, nicht wahr? Eine historische Aufnahme, die phrasieren ganz anders, drängen auf dem Ton ständig noch ein Stück weiter, wodurch so ein extremes Lega-to entsteht. ... Worüber ich gerade gerätselt habe und des-wegen auch verstummt war, weil ich schon vermutete, der Mitschnitt sei von den Bay-reuther Festspielen: Es ist alles andere als perfekt. Da sind In-tonationstrübugen ohne Ende – und auch Unsauberkeiten. Heutzutage würde das doch gar nicht mehr gehen!

Naja, Filmmusik ist das na-türlich ... vom Klang her hört es sich wie eine Komposition aus den 40er Jahren an – was ist es denn? Ach, die Honegger-Musik – ja, ich muss zugeben,

Wagner: Tannhäu-ser, elisabeth: „Dich, teure halle, grüß ich wieder“

Chor und Orchester der Bayreuther Festspiele, Anja Silja u. a., Wolfgang Sawallisch (Leitung). Philips 1962

honegger: les Misérables

Slowakisches Radiosinfonieorchester, Adriano. Naxos 1989

Eine sehr zarte Fassung ... das ist von den Streichern her un-glaublich durchsichtig musi-ziert – aber ich kann nicht sa-gen, wer das gespielt hat ... ist das wirklich das Symphonie-orchester des Bayerischen Rundfunks? Das hätte ich jetzt nicht erwartet, muss ich ganz ehrlich sagen.

Klingt ein bisschen erratisch – fast wie eine Tonleiter ... also aussagekräftig finde ich diese Musik nicht ... ah: Ich habe es mir schon gedacht – das ist aber nicht das Original, denn das ist für Streichorchester: Psycho. Aber eigenartig: In dieser Be-setzung klingt es leer. Wenn man den Beginn mit Streichor-chester macht, entstehen spe-zielle Schwebungen, die diesen Herrmann-Sound ausmachen und wo es einem kalt den Rü-cken runterläuft. Und in dieser Fassung für Cello und Klavier kann sich dieses Gefühl nicht einstellen. Da sieht man auch, was die Instrumentationskunst ausmacht, gerade in der Film-musik. Für mich war der Be-ginn dieser Psycho-Musik be-langlos – obwohl die für mich eigentlich eine der genialsten Filmmusiken ist. Von wem ist diese Fassung? Ach, guck an:

strauss: rosenkavalier- suite op. 59

Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Lorin Maazel (Leitung). BMG Classics 1995

Cello Cinema. Bernhard herrmann: Psycho

Eckart Runge (Violoncello), Jacques Ammon (Klavier). Ars Musici 2003

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Neueinspielung der kompletten Filmmusik nach Rekonstruktion der Originalpartitur. Rundfunk-Sinfonieor-chester Berlin, Frank Strobel (Leitung)Capriccio

fritz lang/ Gottfried huppertz: Metropolis

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S I E G E RS I E G E R

1. PLATZHIGHLIGHTS

2014

nürnBerG Do. 1.1., 17:00 Uhr Tafelhalle Günter Voit (Klarinette), Ensemble Kontraste, Frank Strobel (Leitung). Werke von Mozart, Milhaud, Heider, Schostako-witsch & Prokofjew

hAnnOVer Do. 15.1. & fr. 16.1., 20:00 Uhr sendesaal des nDr Blancanieves. NDR Radiophilharmonie Hannover, Frank Strobel (Leitung)

WeiMAr fr. 27.2., 19:30 Uhr, sa. 28.2., 16:00 Uhr Deutsches national-theater Disney in Concert – Fantasia. Staatskapelle Weimar, Frank Strobel (Leitung). Werke von Beethoven, Stra-winsky, Debussy, Gershwin u. a.

MAnnheiM Do. 21.5., 20:00 Uhr Capitol Film-musikkonzert: Fellini & Rota. Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, Frank Strobel (Leitung)

KAiserslAUTern fr. 22.5., 20:00 Uhr fruchthalle Programm siehe Mannheim

frAnKfUrT Do. 18.6., 20:00 Uhr Alte Oper (Großer saal) Vertigo – Aus dem Reich der Toten. hr-Sinfonieorchester, Frank Strobel (Leitung)

KoNZErt-tippS

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/strobel

stummfilmmusik-experte frank strobel im interview mit Knut elstermann von rBB radioeins

oNliNE-tipp

Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin,Frank Strobel (Leitung)Warner Home Video

fritz lang/Gottfried huppertz: Metropolis

dVd- /blU-ray-tipp

hierzulande noch längst nicht so selbstverständlich wie in Mittel- oder vor allem Osteu-ropa, wo Film seit jeher als eine der Künste zählt und Kom-ponisten selbstverständlich alle auch Filmmusik geschrie-ben haben.

Ja, es ist immer wieder ein geniales Stück: Man sieht sie auf dem Balkon (lacht) ... Wir hatten jüngst die Diskussion über die Einschätzung von Schostakowitsch im Vergleich

Prokofjew: romeo und Julia-suite op. 64

Toronto Symphony Orchestra, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Warner Classics 2002

zu Prokofjew, da man ja Pro-kofjew bei uns im Westen im-mer noch nicht so ganz ernst nimmt: Hier ist nicht er einer DER Komponisten des 20. Jahr-hunderts, sondern Schostako-witsch. Doch wenn man dann nur mal Romeo und Julia nimmt, muss ich sagen: Leute, bitte hört euch das doch mal an, diese so bildhafte und zu-gleich tiefgehende Musik! Und auch von der Instrumentie-rung: Wie raffiniert gemacht – plötzlich geht es eine Oktave höher und bekommt binnen Kürze eine enorme Intensität, ohne dass es kitschig ist, denn dafür ist es immer noch einen Tick zu rau. Wobei sich Saras-te hier viel Zeit lässt, für mei-nen Geschmack könnte es ziel-gerichteter sein.

Page 56: concerti Ausgabe West Januar 2015

40 concerti Januar 2015

MultiMeDiaDas Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

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lUCiAnO PAVArOTTiMi. 31.12., 18:05 Uhr eine stim-me für die ewigkeit  Karajan ernannte ihn zum „Jahrhundert-tenor“, sein Nessun dorma wurde zum Welt-Hit: Luciano Pavarotti war der populärste Klassikkünst-ler in der Geschichte der Schall-platte. John Walkers Dokumenta-tion zeigt bewegende Momente dieser einzigartigen Karriere.

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neUJAhrsKOnZerT

Do. 1.1., 11:15 Uhr Wiener Musikverein  Traditionell beginnt das neue Jahr in Österreich mit der musikalischen Grußbotschaft der Wiener Philharmoniker – und mit Werken der Strauß-Familie. Dirigent ist zum fünften Mal seit 1990 Zubin Mehta.

3sAT

rUDOlf nUreJeWsa. 10.1., 22:25 Uhr Porträt  Er gilt als der berühmteste Ballettän-zer. Sonia Paramo zeichnet anhand von Interviews, Archivmaterial und Wiederaufnahmen Nurejews Leben und einzigartige Karriere nach.

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nOUVels MeisTerWerKsa. 18.1., 16:45 Uhr Dokumen-tation  Ein neues Wahrzeichen für Paris: Jean Nouvel schuf das Konzept für die Philharmonie, die Mitte Januar eröff net wird.

Die Tage Alter Musik in Her-ne gehen auf ihren 40. Ge-

burtstag zu, die aufgeführten Werke sind noch ein paar Jahr-hunderte älter – doch die Be-richterstattung kam 2014 zu-kunftsweisend daher. Passend zum Motto „Revolutionäre der Empfindsamkeit“ haben näm-lich zehn Studenten eine mul-timediale Festival-Reportage

geschaffen. Haben ihre Eindrü-cke, Mitschnitte und Videobei-träge nicht allein fürs Netz produziert, sondern tatsächlich auch online gedacht. Das Er-gebnis: Musikvermittlung zum Teilhaben, Hineinfühlen und -denken. Vorbildhaft!

Online: MUlTiMeDiAPrOJeKT

Alte Musik in neuen Medien

 tv-tipps

Umberto wer? Mögen Gi-ordanos Werke auch in

unserer Zeit in Vergessenheit geraten sein, zeitlebens zählte der italienische Komponist zu den größten Konkurrenten Puccinis. Seine bekannteste Oper Andrea Chénier erzählt die fiktive Lebensgeschichte des gleichnamigen vorroman-

tischen Dichters, der vor dem Hintergrund der französischen Revolution 1794 ein Opfer der Guillotine wurde. Am Royal Opera House hat das packende historische Drama David Mc-Vicar inszeniert, im Londoner Covent Garden ein guter alter Bekannter. Weit mehr als auf die Regie dürften bei dieser Live-Übertragung Augen (und natürlich die Ohren) indes auf den Protagonisten gerichtet sein: Schlüpft doch Startenor Jonas Kaufmann in die Rolle Chéniers, um dessen drei gro-ßen Arien auch den nötigen Stimmglanz zu verleihen.

KinO: liVe-üBerTrAGUnG

Opfer der Guillotine

Do. 29.1., 20:15 Uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

Abrufbar ist die Reportage unter: http://reportage.wdr.de/tage-alter-musik-herne

Tenor für den großen Arienglanz: Jonas Kaufmann als Chénier

Page 57: concerti Ausgabe West Januar 2015

Januar 2015 concerti 41

Was die beiden Tonali-Gründer machen, das

schöpfen Amadeus Templeton und Boris Matchin bis in die letzte Verwertungsidee hinein aus. Längst hat ihr 2010 ins Leben gerufener Tonali Grand Prix alle Grenzen eines klassi-schen Wettbewerbs für Nach-wuchsmusiker gesprengt. Me-dialer Höhepunkt ist zweifellos die filmische Aufarbeitung: Nach Geige und Cello hat Oliver Gieth für den dritten Teil der Tonali-Trilogie nun die besten Nachwuchspianisten im Finale mit der Kamera begleitet. Hat verfolgt, wie manche(r) dabei bis an die Grenzen der eigenen Möglichkeiten – und manchmal auch darüber hinaus – gegan-

gen ist, Sorgen ums Outfit ebenso eingefangen wie die Angst vor dem Versagen oder den Clinch mit Juroren. Und so ein ebenso intensives wie hautnahes Porträt der Tasten-elite von morgen gezeichnet.

Üben für den großen Tag: Letzte Proben vor dem Tonali-Finale

KinO: JUnG + PiAnO

Tonali – Klappe, die Dritte

DeUTsChlAnDfUnK

CAllAs relOADeD

Do. 1.1., 22:05 Uhr historische Aufnahmen  1977 starb „La Divi-na“ – nun sind sämtliche Studio-aufnahmen Maria Callas‘ aus den Jahren 1949-1969 neu bearbeitet herausgebracht worden. Ein Lu-xusprodukt, anhand dessen Kirs-ten Liese den Weg der Prima-donna assoluta nachzeichnet.

DeUTsChlAnDrADiO KUlTUr

PreMiere fürs ABODi. 6.1., 22:00 Uhr Alte Musik  London, 23. Januar 1765: Karl Fried-rich Abel und Johann Christian Bach geben das erste ihrer 17 Jahre andauernden Reihe der „Bach-Abel Concerts“ – die Geburtsstunde des Abo-Konzerts, dessen Geschichte Georg Beck erzählt.

DeUTsChlAnDfUnK

in CAllAs‘ sChATTenDo. 15.1., 22:05 Uhr historische Aufnahmen  Anders als ihre Stimmkollegin Maria Callas hat Victoria de los Angeles nie das Rampenlicht gesucht – und doch zeit ihres Lebens große Opern-erfolge gefeiert. Christoph Vratz hat sich auf ihre Spuren begeben.

DeUTsChlAnDfUnK

QUO VADis MUsiKlAnD?Mo. 19.1., 20:10 Uhr Musikszene  Trommeln, netzwerken, anschie-ben: Seit sich Niedersachsen 1987 zum Musikland ausrief, gibt es ei-ne gemeinnützige GmbH, die der Musik den Weg bereiten soll. Doch was bringt solch eine Institution?

DeUTsChlAnDrADiO KUlTUr

UlTrAsChAll BerlinDo. 22.1., 20:03 Uhr Konzert  Neue Musik: Vier Moderne-Ensembles vereinen sich live zum Kollektiv – und versuchen doch ihre Eigenart zu bewahren.

 raDiO-tipps

Den Geist des Originals ein-fangen will Alexei Rat-

mansky in seiner Choreogra-phie dieses Ballett-Klassikers – und damit sich auch auf die Paquita-Spur seines genialen Landsmannes Marius Petipa begeben: Hat doch dieser viel-leicht größte Tanz-Genius des 19. Jahrhunderts dieses Werk der französischen Ballettro-mantik in ein zentrales Opus der russischen Ballettklassik verwandelt. Die Geschichte selbst ist herrlich sorglos: Jun-ger Adliger verliebt sich in schöne Zigeunerin, böser Ri-vale will das Liebesglück ver-hindern, doch am Ende sind selbst die Standesunterschiede hinfällig, und die Hochzeitsglo-

cken können läuten. Das Bay-erische Staatsballett setzt mit dieser Inszenierung seine Aus-einandersetzung mit Klassi-kern des 19. Jahrhunderts fort – und die Staatsoper ihre kos-tenlosen Livestreams im Netz.

Happy End inklusive: die Geschichte der schönen Zigeunerin Paquita

Online: liVe-WeBCAsT PAQUITA

Marius Petipa lässt grüßen

so. 11.1., 18:00 Uhr Live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

so. 18.1., 11:00 Uhr Premiere im Metropolis hamburg. Alle Termine unter: www.jung-und-piano.de

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42 concerti Januar 2015

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cOncertiAbonnenten erhalten die Februar-

Ausgabe am 23. JAnUAr

ImpressumVerlagconcerti Media GmbHMexikoring 29, 22297 HamburgTel: 040/228 68 86 10Fax: 040/228 68 86 [email protected], www.concerti.de

herausgeber/ChefredakteurGregor Burgenmeister (V.i.S.d.P.)

TextchefChristoph Forsthoff

redaktionsleitung Friederike Holm

redaktionPeter Krause (Ressortleiter Oper, PK), Insa Axmann, Julia Bleibler, Petra Eisenhardt, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg Roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Nele Winter

Autoren der Januar-AusgabenIrene Bazinger, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dr. Klemens Hippel (KH), Sören Ingwersen, Katherina Knees, Dr. Matthias Nö ther, Stefanie Paul, Helmut Peters, Teresa Pieschacón Raphael, Christian Schmidt, Sven Sorgenfrey (SS), Volker Tarnow (VT), Maximi lian Theiss, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV)

AnzeigenFelix Husmann (Leitung Marken & Agenturen)Tel: 040/228 688 [email protected]

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Art Direktion/GestaltungTom Leifer, Jörg Roberts, Dodo Schielein, Aaron Schubert

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baiba skrideLettland übernimmt die EU-Ratspräsidentschaft – und die Geigerin wird Botschafterin

anne-sophie MutterSibelius im Gepäck: Die Grande Dame der Violine geht mit den Dänen auf Deutschlandtournee

in bachs namenWir stellen die schönsten Festivals vor, die sich allein dem Thomaskantor widmen

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Audi Jugendchor AkademieVorsingtermine 2015:13.2. Berlin / 21.2. Köln / 22.2. MünchenInfos und Anmeldung zum Vorsingen unter:www.audi.de/vorsingen

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Page 60: concerti Ausgabe West Januar 2015

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