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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN APRIL 2015 Albrecht Mayer »Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten« JULIANE BANSE »Eine Riesenröhre, die sich wahnsinnig diszipliniert« MAGALI MOSNIER Musik wie von Engelsstimmen gesungen

concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

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concerti - Das Konzert- und Opernmagazin mit bundesweiten Termintipps

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DAS KONZERT- UND OPERNMAGAZIN April 2015

Albrecht Mayer»Papst-Wahl in Berlin? Ich nenne jetzt keine Favoriten«

juliane banse»Eine riesenröhre, die sich wahnsinnig diszipliniert«

magali mosnierMusik wie von Engelsstimmen gesungen

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LAVINIA MEIJER VOYAGEAuf ihrem neuen Album spielt Lavinia Meijer Werke von Debussy, Ravel, Satie und Yann Tiersen (Amélie) auf der Harfe – eine inspirierende Reise durch die französische Musik.www.laviniameijer.com

PLÁCIDO DOMINGO VERDI: NABUCCOVerdis Nabucco aus dem Royal Opera House in

London in der hochgelobten Inszenierung von Daniele Abbado. Mit Plácido Domingo als Nabucco, Liudmyla

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LANG LANG THE CHOPIN DANCE PROJECTEine gelungene Verbindung: Bei dieser einmaligen Performance im Théâtre des Champs-Élysées spielte Pianist Lang Lang Werke von Frédéric Chopin und eines der besten Ballett-Ensembles aus Amerika, das Houston Ballet, interpretierte Chopins Musik tänzerisch. Erhältlich ab 10.4.15 auf DVD & Blu-ray.www.langlang.com

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Liebe Leserin, lieber Leser!FRIEDEN: Verheißung oder nur ein ferner Traum mit Blick auf die zahlreichen weltweiten Konflikte? Das Movimentos Festival hat diese sieben Buchsta-ben zum Motto seiner diesjährigen Kunstwochen erkoren – wohl wissend, dass all die Konzerte, Lesungen und Workshops ganz sicher nichts zur Lösung der aktuellen Kriege werden beitragen kön-nen. Und doch sind solche Anstöße wichtig, braucht es Plädoyers auch der Künstler wie jüngst der Gei-gerin Lisa Batiashvili, die Europas Demokratien auf-gerufen hat, im Konflikt um die Ukraine ihre Werte selbstbewusst gegenüber Russland zu verteidigen.

Natürlich sind Musiker keine Politiker und sollten sich vor politischer Verein-nahmung hüten. Dennoch: Wie fast alle anderen Menschen setzen auch Künstler auf ein Mit- statt ein Gegeneinander – und das keineswegs nur im Orchester –, schätzen die Werte der (künstlerischen) Freiheit in den Demokra-tien unserer Welt. Wo das kritische Wort erlaubt, ja gefragt ist, kann dies gele-gentlich auch einmal sehr direkt ausfallen – das zeigt unser „Blind gehört“.Ob der emeritierte Papst Benedikt XVI. das auch so gehört und gesehen hätte? Albrecht Mayer hat ihm gleich vier mal vorgespielt, vor allem Mozart und Bach, wie er uns erzählt hat – und Josef Ratzinger war begeistert von seiner Oboe, der „ein ganzer Kosmos von Musik“ entströme. Zumindest ein innerer Frieden lässt sich mit Musik eben doch stiften – tragen Sie diesen gern weiter nach Ihren Konzertbesuchen!

gregor burgenmeister Herausgeber/Chefredakteur

P.S.: Bei unseren „Süßen Osterfestspielen“ können Sie sich bei Ihrem Lieblings-Ensemble mit einer süßen Freude bedanken. Mehr dazu auf Seite 39 und unter www.concerti.de/osterfestspiele

KUrZ VorGEStEllt

insa axmann liebte schon als Kind die Komponisten-schallplatten von Karlheinz Böhm. Wenn die gebürtige Oldenburgerin nicht gerade Berlins Konzerttermine für den concerti-Kalender ko-ordiniert, sitzt die Hobby-pianistin in der Oper – oder reist durch die Welt.

Harald Hoffmann hat schon zahlreiche Größen der Musikwelt fotografiert – und das nicht nur in der Klassik wie aktuell Albrecht Mayer. Die Devise des Berli-ners: Nur nicht auffallen bei der Arbeit – das bringt im Bild-Ergebnis die größt-mögliche Authentizität.

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inhalt

3 Editorial | 6 Kurz & Knapp 32 CD- & DVD-rezensionen | 40 Multimedia-Tipps 42 Vorschau & impressum

KoNZERT

8 moment mal, mozart? Porträt Die Flötistin Magali Mosnier rehabilitiert einen Komponisten, der ihr Instrument angeblich hasste

10 »der Papst wollte immer mozart und bach hören« intervieW Oboe? Ein Instrument, irgendwo in der grauen Mitte des Orchesters – bis Albrecht Mayer kam. Der Star-Solist über die Papst-Wahl, über-schätzte Komponisten und Rennräder

oPER

16 ausbildung oder ausbeutung? Feuilleton Jedes Jahr entstehen neue Opernstudios – von Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfi nanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigentlich?

18 verdi in rom: Feinster seelenton online-KritiKen Auszüge aus unseren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen

20 denn sie wissen, was sie tun oPern-tiPPs Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter Krause

DIE WELT DER KLASSIK

23 marilleneis und die mobilität des geistes Festivalguide In Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

36 »exzentrisch, hoch interessant«blind geHört Die Sopranistin Juliane Banse hört und kommentiert CDs ihrer Kolleginnen, ohne dass sie erfährt, wer singt

10albrecht mayer

Leidenschaft fürs Rad

23Festivalguide

Tanz im Norden

36Juliane BanseKritik am Kochtopf

RUBRIKEN

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An dieser Stelle fi nden Sie in den Ausgaben Hamburg, Berlin, Mitteldeutschland, München und Südwest die regionalseiten.

REGIoNALSEITEN

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KUrZ & Knapp

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das geheimnisder F-löcherJe länger, desto voller: Keine Sorge, es geht hier natürlich um Musik. Genauer gesagt um die Ton-schönheit von Violinen: Da haben Forscher vom Massachusetts Institute of Technology nun ent-deckt, dass die Klangfülle von Geigen unmittel-bar von der Größe der beiden F-Löcher abhängt. Besitzt das Instrument zudem noch eine dicke Rückwand, steht einer tönenden Karriere nichts mehr im Weg – einmal abgesehen vom Üben ...

Jahre hat das älteste instrument der Welt schon auf den Knochen: eine Eiszeit-Flöte aus Gänsegeierknochen, die auf der Schwäbischen Alb gefunden wurde.

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Wo stünden Kunst und Kultur ohne die zahl-reichen Stiftungen hierzulande! Mehr als 20 000 gemeinnützige Stiftungen gibt es zwi-schen Flensburg und Friedrichshafen, rund 1 800 von diesen widmen sich der Musik: Sie fördern den Nachwuchs wie auch das Mit einander von Jugendlichen verschiedener Nationalitäten, verleihen wertvolle Instru-mente oder vergeben Stipendien an Not leidende Musiker in Osteuropa.

Wie stiFter Für den guten ton sorgen

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cluster?Sicher ist ihnen der Begriff vertraut – aus der Wirtschaft, physik oder

informatik. Aber was haben Netz werke in der Musik zu suchen? Dort entdeckten die Komponisten im 20. Jahrhundert die Klang-fl ächenwirkung, die sich aus dem Zusammen-spiel mehrerer, harmonisch nicht aufeinander bezogener Töne ergibt – fürs Ohr nicht unbedingt ein Genuss, aber eindrucksvoll.

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... Die Musik wird treffend als Sprache der Engel beschrieben ...Thomas Carlyle, schottischer Essayist und Historiker

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Zahl der Stiftungen mit dem Hauptzweck Kunst & Kultur*

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Auf ins Konzert!

Von Opernglas und Halspastillen

Die Premierentickets liegen bereit. Der er-sehnte Abend naht und damit die Frage, wie man sich am besten auf das große

Konzert oder die Oper vorbereitet! Zur angemes-senen Kleidung gibt es viele Meinungen. Etwas einfacher für den Herren mit dunklem Anzug, Krawatte oder Fliege, etwas vielfältiger für die Dame: Das Spektrum reicht – je nach Anlass – vom langen Abendkleid bis hin zum schicken Hosenanzug. Was aber beim Sinnieren über den rechten Look gerne vergessen wird: Kann ich von meinem Platz eigentlich gut auf die Bühne schauen, sehe ich genügend von den Protago-nisten? Da hilft ein klassisches Opernglas. Es passt in jede Handtasche, vergrößert aber so gut, dass selbst ein Platz in den hinteren Reihen kein großes Manko bedeutet!

Apropos Sitzplatz: Wer sich in eine Open-Air- Arena wie in Verona aufmacht oder ein Ticket bei den Bayreuther Festspielen ergattert hat, muss mit zum Teil sehr harten Sitzen vorlieb nehmen. Wer ein Sitzkissen mitbringt, ist dann klar im Vorteil. Oft werden diese auch vom Hotel gestellt.

Wer sichergehen will, die Vorstellung nicht durch Räuspern oder Husten unnötig zu stören, sollte auf den Geheimtipp vieler Profi sänger setzen und Emser Halspastillen (oder das Emser Hals- und Rachenspray) bei sich haben. Das Natürliche Emser Salz mit seiner Kombination aus Mineral-stoffen und Spurenelementen befeuchtet die Hals- und Rachenschleimhaut und kann Hustenreiz gut lindern und für Ruhe sorgen. Die perfekte Vorbereitung für einen unvergesslichen Abend!

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3 Fragen an ...gustav Peter WöHler

sie sind zwar schauspieler, doch ihren ersten auftritt hatten sie mit sechs jahren als sänger …… ja, auf der Weihnachtsfeier des Männer-gesangvereins Herford-Eickum in der Kneipe meiner Eltern, wo ich ein Weihnachtslied vor-trug – und alle Mütter haben geweint. Nur die Kinder haben gesagt: Was bildet der sich denn ein?

offenbar zu unrecht, wie sich später dann im gesangsunterricht gezeigt hat ...... ich habe nur ein paar Stunden für die Insze-nierung der Operette Die Großherzogin von Gerolstein am Hamburger Schauspielhaus genommen, doch die Lehrerin meinte zu mir: „Wären Sie doch eher gekommen, Herr Wöh-ler – Sie wären Sänger geworden.“

nun, zumindest im Popbereich pflegen sie das Hobby gesang mit ihrer band ja neben dem schauspiel bis heute, wenn sie Pop-songs und schlager anstimmen.Ich singe für mein Leben gern! Durch den Gesang kommt vieles aus mir heraus, was sich angestaut hat – Singen ist für mich wie eine Erlösung. Und als Zuhörer bringt mich gute Musik, etwa von Joni Mitchell, zum Weinen!

Ob Film, Fernsehen oder Theater: Gustav Peter Wöhler tanzt als Schauspieler auf vielen Bühnen – und weiß auch als Sänger und Entertainer zu begeistern

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portrÄt

eben nur im wahrsten Sinne des Wortes ein Instrument, um meine Persönlichkeit nach au-ßen zu tragen. Es hat keine eigene Seele – das wäre eine Mystifikation.“ Gäbe es also noch eine Alternative? „Singen würde ich sehr gern, aber dafür ist es zu spät, da hätte ich vor 15 Jahren anfangen müssen. Dafür braucht es Kontinuität – und ich bin faul.“

Wer Magali Mosnier in ihrer Pariser Woh-nung anruft, hört

sie zwischendurch auch mal scheppern und mahnen: Im Zweitberuf ist die 38-jährige Flötistin nämlich Mutter. Viel-leicht hat sie sich auch deshalb trotz ihrer frühen Karriere eine natürliche Freundlichkeit be-wahrt – schon bevor sie den Internationalen Musikwettbe-werb der ARD gewann, war sie nämlich mit gerade einmal 26 Jahren Soloflötistin im Orches-tre Philharmonique de Radio France geworden.

Von der oboen-Katastrophe zur Flöten-Begeisterung

Dabei kann die zarte Frau mit den rehbraunen Augen durch-aus als bestes Beispiel für das Einssein eines Musikers mit seinem Instrument gelten, ge-rade wenn man sich vor Ohren führt, welch seidigen und ge-schmeidigen Flötenton die junge Französin pflegt: fern aller Öligkeit, abseits eines überdimensionierten Vibratos, das so mancher Solokollege gern zur stärkeren Beeindru-ckung des Publikums kultiviert. Und das, obwohl sich Magali Mosnier als Kind zuerst für die Oboe entschieden hatte: „Ich wollte von Anfang an ein Blas-instrument spielen. Aber das war so eine Katastrophe, dass meine Eltern damals zum Di-rektor gegangen sind, um nach Alternativen Ausschau zu hal-ten“, erinnert sie sich lachend.

„Dann fanden wir einen tollen Flötenlehrer, und ich war Feu-er und Flamme.“Dennoch: Ihr Instrument sieht Magali Mosnier eher pragma-tisch. „Natürlich mag ich meine Flöte, ich habe dafür ein Be-wusstsein. Letztlich ist es aber

Eigentlich hätte Magali Mos-nier diese Koketterie nicht nö-tig. Denn neben ihrem Orches-terberuf tourt sie fleißig als Solistin, Anfang des Jahres ist zudem bereits ihre dritte Solo-CD mit Mozartwerken erschie-nen. Moment mal, Mozart? War das nicht jener zu starken und leider auch ablehnenden Gefühlen neigende Meister, der die Flöte verabscheute? Sich

moment mal, mozart?

die Flötistin magali mosnier rehabilitiert einen Komponisten, der ihr

instrument angeblich hasste. Von Christian Schmidt

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Glaubt bei Mozart die Liebe zur Flöte zu

hören: Magali Mosnier

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kann man sich so etwas auch einreden?Muss man gar nicht, denn Mos-nier wagt sich auf weite(re) Felder des Repertoires: Beson-ders gerne tummelt sie sich in der zeitgenössischen Literatur.

„Diese Musik hat einen großen Platz in meinem Leben, schon allein weil wir im Orchester sehr viel davon spielen.“ Mehr-fach trat Mosnier beim Festival für moderne Musik von Radio France auf, vor einigen Mona-ten nahm sie moderne Kam-mermusik mit dem Parisi Quar-tet auf, und in der nächsten Saison hebt sie das Flötenkon-zert ihres Landsmannes Pascal Dusapin aus der Taufe. „Natür-lich ist die Annäherung manch-mal schwierig, aber ich mag die Zusammenarbeit mit den Kom-

geradezu störrisch bei seinem Vater darüber beklagte und Aufträge für das Instrument nur annahm, wenn sie beson-ders lukrativ waren?

Eine Musik wie von Engelsstimmen gesungen

„Das haben wir lediglich aus seinen Briefen erfahren. Aber ich glaube, er hatte einfach kei-ne Gelegenheit, gute Instru-mentalisten zu finden.“ Nein, das ist kein Schönreden: Ma-gali Mosnier nimmt man ab, dass sie sich ausführlich mit Mozart beschäftigt, sogar Opernarien für die Flöte arran-giert hat. „Er kam einfach zum falschen Zeitpunkt, die Flöte entwickelte sich gerade weiter. Immerhin hatte die Traversflö-te schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel, man experimen-tierte mit anderen Techniken.“ Und tatsächlich: Wenn man den Soli in seinen Solokonzer-ten und Sinfonien lauscht,

„dann hören Sie die Engelsstim-me“. Vielleicht hätte Mozart wirklich nicht so schön für die Flöte komponiert, wenn er sie tatsächlich gehasst hätte. Oder

Magali Mosnier (Flöte) Münchener Kammerorchester, Daniel Giglberger (leitung). Sony Classical

mozart: Flöten- konzerte nr. 1 & 2, adagio aus Flöten-quartett, andante Kv 315 für Flöte & orchester u. a.

Cd-tipp

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Mosesund Aron

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Musikalische Leitung: Vladimir JurowskiInszenierung: Barrie Kosky

magali mosnier & i musici di roma Werke von Vivaldi, Bach, Corelli & Geminiani

esslingen so. 19.4., 18:00 uhr neckar Forum

Würzburg mo. 20.4., 19:30 uhr Hochschule für musik

Fulda di. 21.4., 20:00 uhr stadtschloss (Fürstensaal)

braunscHWeig mi. 22.4., 20:00 uhr stadthalle

berlin do. 23.4., 20:00 uhr Kammer-musiksaal

dacHau sa. 25.4., 20:00 uhr schloss

Kiel mo. 27.4., 20:00 uhr nikolaikirche

Wiesbaden mi. 6.5., 20:00 uhr Kurhaus

nürnberg Fr. 8.5., 20:00 uhr meistersingerhalle

grünWald di. 28.4., 20:00 uhr august ever-ding saal Magali Mosnier (Flöte), Aya-ko Tanaka (Violine), lise Berthaud (Vi-ola), François Salque (Violoncello)

KonZErt-tippS

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ponisten – und wenn wir ihre Musik jetzt nicht spielen, wird sie nie jemand schätzen.“ Mo-zart lässt grüßen.

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leider ein Rennrad, mit dem ich viel gefahren bin, in der Phil-harmonie geklaut. Sicherlich war das keiner der Kollegen, aber es gehen in dem Gebäude eben sehr viele Leute ein und aus. Wir haben zwar Pförtner, Wachschutz und Frauen, die ehrenamtlich bei uns Dienst machen, doch all das kann nicht verhindern, dass mal ein Langfinger hineinkommt. Je dreister man ist, desto weniger wird man kontrolliert, das ist überall im Leben so. Journalis-ten, die auf jede Oscar-Verlei-hung kommen und die Promi-nenten behelligen, oder je-mand wie Hape Kerkeling, in seiner Anfangszeit ...

... als er sich als Kellner auf dem CDU-Parteitag ausgab oder als Königin Beatrix ...

… genau. Ich bin ein großer Fan von ihm. Wichtig ist, dass man diese Dreistigkeit auch paaren muss mit Charme, sonst geht

Er ist nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der engagiertesten

Oboisten. Als Albrecht Mayer eines Tages die alte Leier satt hatte, dass es kaum Repertoire für sein Instrument gäbe, be-gab er sich auf die Suche. Über 100 Oboenkonzerte hat der Berliner seither in Archiven aufgespürt – und alle Nörgler eines Besseren belehrt.

Herr Mayer, sind Sie zum Interview mit dem Fahrrad gekommen?Das wäre ich sehr gerne, aber seit elf Monaten habe ich eine kleine Tochter, wodurch mein Zeitplan manchmal etwas auf den Kopf gestellt wird.

Dann haben Sie vermutlich auch kaum noch Zeit für Ihre Fahrradsammlung?Das stimmt, ja. Mein Lieblings-fahrrad ist ein altes Colnago von der Tour de France. Es macht Spaß, damit durch die Stadt zu pesen, ist aber auch nicht ungefährlich.

Sie radeln also auch zu Philharmoniker-Konzerten?Nicht immer – und auch nicht bei Regen. Zudem wurde mir

es nach hinten los. Chuzpe al-lein reicht nicht aus.

Dreistigkeit und Chuzpe: Braucht es die für solch eine Karriere wie die Ihrige?Sicherlich. Man muss nicht nur gewisse spielerische, musika-lische Fähigkeiten mitbringen, man muss auch zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein und auf den Zug aufspringen. Und dieser Zug fährt, in den allermeisten Fällen, nur ein einziges Mal vorbei. Wenn man nicht aufspringt, sondern dem Zug hinterherschaut und denkt „Beim nächsten Mal springe ich bestimmt auf“, dann kommt er nicht mehr.

Sie haben eben diesen Moment abgepasst und zählen heute zu den erfolgreichsten Musikern auf Ihrem Instrument. Da könnten Sie doch eigentlich auch Autos statt Fahrräder sammeln?Ich hatte mal zwei Autos, auch ein sehr schönes, schnelles. Das habe ich aber komplett zu Schrott gefahren, nur der Mo-tor blieb übrig. Das war für mich ein Aufwachen, ich habe ein Riesenglück gehabt, dass ich diesen Unfall überlebt ha-

»der Papst wollte immer mozart und bach hören«

oboe? ein instrument, irgendwo in der grauen mitte des orchesters – bis albrecHt maYer kam. der star-solist über die

Papst-Wahl, überschätzte Komponisten und rennräder. Von Jakob Buhre

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»Papst-Wahl in Berlin? Ich

nenne jetzt keine Favoriten«

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Lust auf Oboe: Seit Albrecht Mayer solistisch

tourt, haben vor allem Mädchen das Instrument

für sich entdeckt

be. Mit Ausnahme von Oldti-mern ist diese Faszination seither für mich vorbei: Autos sind für mich kein Statussym-bol mehr – ich habe jetzt einen sicheren Wagen für meine Fa-milie.

Seit mittlerweile 13 Jahren sind Sie sehr viel solistisch unter wegs. Ist die oboe in dieser Zeit populärer geworden?Ich bekomme das eins zu eins nach meinen Konzerten mit. Zum CD-Signieren kommen da viele Eltern mit ihren Kindern, die mir erzählen, sie hätten mich damals gehört und dar-aufhin Unterricht genommen. Es sind vor allem Mädchen, die unglaublich Lust hatten, Oboe zu spielen – im Prinzip ist das der Lang Lang-Effekt ...

... dessen Popularität in China eine Klavier-Welle auslöste.Ja, Lang Lang hat mir mal von einer Umfrage erzählt, die er-gab, dass wegen ihm 250 000 kleine Chinesen Klavier gelernt haben. Ich denke, diesen Effekt gibt es ebenso bei mir – wenn auch auf einer ganz anderen Skala.

Wer in Ihre Diskographie blickt, stellt fest, dass Sie anfangs vor allem Arrange-ments und Transkriptionen aufgenommen haben ...... ja, am Anfang musste ich mir einen Stellenwert erobern. Als 2003 meine erste CD bei der Deutschen Grammophon, „Lie-der ohne Worte“, verkaufsmä-ßig so gut einschlug, hat das viele sehr überrascht, ja scho-ckiert: Damals war die Oboe

in dem Verkaufssegment noch vollkommen unbekannt.

Was sich inzwischen geändert hat. Heute spielen Sie viele originalwerke: So finden sich auf Ihrem Album »Lost and Found« etwa Ersteinspie-lungen von Franz Anton Hoffmeister und Jan Antonín Koželuh. Wie sind Sie auf diese Konzerte gestoßen? Ich habe fast zwei Jahre recher-chiert und dabei 130 Oboen-konzerte gefunden, die mir unbekannt waren – und 103 von diesen waren noch nie verlegt worden.

Mit 27 auf die Traumstelle: Albrecht Mayer, geboren 1965 in Erlangen, wurde 1992 solo-oboist der berliner Philharmoniker. Neben seiner Tätigkeit im Orchester ist er ein interna-tional gefragter solist und Kammermusiker, spielt mit Star-Kolleginnen wie Sabine Meyer oder Hélène Grimaud. Und mit dem Album »New Seasons« gelang ihm das Kunststück, in die deutschen Pop-charts einzusteigen.

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Eine eindrucksvolle Zahl.Vor allem wenn man bedenkt, dass ich das nur bei einer Re-cherche gefunden habe – wahr-scheinlich könnte man viel, viel mehr finden. Insofern stimmt es nicht, was alle Mu-sikwissenschaftler gebetsmüh-lenartig immer wiederholt und die Journalisten abgeschrieben haben: „Es gibt kein Original-repertoire für die Oboe“ – wie oft habe ich mir das anhören müssen! Oder dass die Oboe im Barock wichtig gewesen sei, jedoch in der Romantik nicht: Es gibt zahlreiche romantische Oboenkonzerte – wenn auch nicht von den großen Meistern, die wir so kennen.

Was die Frage nach der Gerechtigkeit aufwirft: Stoßen Sie häufig auf unbekannte Wer ke, die eine viel größere Popula rität verdient hätten?Das gibt es tatsächlich sehr oft. Die sinfonischen Werke von Hindemith finde ich etwa total unterschätzt. Oder mir fällt der Komponist Rudi Stephan ein, der ein ganz fantastisches Or-

chesterstück geschrieben hat. Auch aus der Romantik gibt es sehr viele gute Werke, die fast nie gespielt werden. Allerdings erlebe ich als Teilzeit-Orches-termusiker den umgekehrten Fall mindestens genauso häufig.

Sie meinen, dass Stücke überbewertet werden?Ja! Schumann etwa liebe ich über alles, aber nicht für seine Sinfonien. (lacht) Oder Rach-maninow: Seine Klavierkon-zerte sind toll, doch wenn ich das ein oder andere Orchester-stück von ihm spielen muss, fügt es mir physische Schmer-zen zu. Ein anderes Beispiel ist die Symphonie fantastique, bei der ich mich immer frage: Wer hat die eigentlich geschrie-ben? Wenn es wirklich Berlioz war, ja warum hat er dann nicht mehr in dieser Qualität kom-poniert? Die anderen Orches-

terstücke von ihm, die ich spie-len musste, sind so grauenhaft gegenüber diesem Geniestreich

– sein Te Deum oder das Requi-em finde ich im Vergleich zur Symphonie fantastique gera-dezu schülerhaft.

Alles andere als schülerhaft war der Eindruck, den Ihr Spiel 2009 bei einem älteren Herren hinterließ: »Es war bewegend, wie aus einem Stück Holz ein ganzer Kosmos von Musik entströmt: das Abgründige und das Heitere, das Verspielte und das Ernste.« Sie stammen von Joseph Ratzinger.Oh, das ist ja schön. Ich habe insgesamt vier Mal bei ihm gespielt, zuletzt in seinen Pri-vatgemächern, als er schon Papa Emeritus war. Er dachte ja, weil er Emeritus ist, komme keiner mehr zu ihm, aber ich habe gesagt: Ich komme sehr gerne. Er saß ganz nah vor mir und hinter ihm seine Nonnen, die ihm den Haushalt führen. Das war ein bewegender Mo-ment.

Hat der deutsche Papst bestimmte Musikvorlieben?Ja, er wollte von mir immer Mozart und Bach hören, die liebte er am meisten. Ich habe ihm aber auch andere Sachen

„dazugeschmuggelt“ und zum Beispiel Bartók gespielt.

Die nächste »Papstwahl« findet ja nun in Berlin statt ...

… in Berlin? Ach, Sie meinen die Wahl des neuen Chefdiri-genten der Berliner Philharmo-niker. (lacht)

Haben Sie schon einen Favoriten?Ich will jetzt keinen Namen nennen, aber es gibt drei Diri-

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Kein Solo-Repertoire für die Oboe? Albrecht Mayer hat‘s gefunden

»Schumann liebe ich – aber nicht für

seine Sinfonien«

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genten – einen arrivierten und zwei sehr junge –, die ich mir sehr gut vorstellen kann. Mit einigen anderen wäre es für mich noch in Ordnung – und dann gibt es ein paar wenige, mit denen würde es mir sehr schwer fallen.

Wie läuft diese Wahl ab?Jeder Musiker kann zunächst drei Kandidaten vorschlagen. Danach gibt es eine Kumulati-on, bei der alle Kandidaten unterhalb von 30 Prozent raus-fallen, anschließend wird in großer Runde darüber gespro-chen, und dann gibt es die Ab-stimmung, bei der jeder Musi-ker eine Stimme hat. Soweit das Prozedere. Als kleines Bon-mot kann ich aber sagen: Clau-dio Abbado stand damals nicht auf der Akkumulations-Liste und ist es dann trotzdem ge-

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dresden sa. 25.4., 20:00 uhr Frauenkirche Albrecht Mayer (Oboe), Kammerakade-mie potsdam, Antonello Manacorda (leitung). Werke von Hoffmeister, Mozart & Haydn

Würzburg do. 28.5., 20:00 uhr residenz (Kaisersaal) Albrecht Mayer (Oboe), philharmonisches Orchester Würzburg, Enrico Calesso (leitung). Werke von Hoffmeister, Schneider (UA) & Mozart

HoF Fr. 19.6., 19:30 uhr Freiheitshalle (Festsaal) Albrecht Mayer (Oboe), Hofer Symphoniker, Clemes Schuldt (leitung). Werke von Bartók & Dvořák

berlin Fr. 26.6., 20:00 uhr Komische operAlbrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (leitung). Werke von Kodály, Marcello, Hidas & Strauss

cHorin so. 5.7., 15:00 uhr Kloster Choriner Musiksommer: Albrecht Mayer (Oboe), Orchester der Komischen Oper, Henrik Nánási (leitung). Werke von Kodály, Hidas, Marcello & Beethoven

KonZErt-tippS

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/mayer

albrecht mayer ist auch als lehrer Weltklasse - hier zu sehen bei einer masterclass in new York

onlinE-tipp

Albrecht Mayer (Oboe, Englischhorn & leitung), Kammerakademie potsdam. Deutsche Grammophon

lost and Found.Konzerte für oboe/ englischhorn von Hoffmeister, lebrun, Fiala & Koželuh

Cd-tipp

worden. Sein Name tauchte erst kurz vor Schluss auf, man erinnerte sich an wunderschö-ne Konzerte mit ihm und nach fünf, sechs Stunden Gespräch war er es dann. So ist das mit der Papstwahl. (lacht)

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14 concerti Monat 2015

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OperDie interessantesten Inszenierungen und Künstler – wir stellen

Ihnen das Wichtigste aus der Welt der Oper vor

16_Feuilleton ausbildung oder ausbeutung? Jedes Jahr entstehen neue Opernstudios – von Opernhäusern betriebene, oft sponsorenfinanzierte Nachwuchsensembles. Wozu eigent-lich? Eine Bestandsaufnahme am Rhein 18_Kurz besprochen online-Kritiken Auszüge aus un-seren tagesaktuellen Musiktheater-Rezensionen 20_ opern-tipps Das Beste aus Musik- und Tanztheater – ausgewählt von unserem Experten Peter KrauseFo

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Wiedersehen nach Auschwitz: Weinbergs perfekt musizierte Die Passagierin in Frankfurt

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FEUillEton

profunde Ausbildung geboten, die neben dem Rollenstudium, den bis zu 80 (!) Vorstellungen für die jungen Sänger – auch auf der großen Bühne – und regelmäßigen Meisterkursen zudem scheinbar Abseitiges wie Schmink- oder Tanzkurse umfasst.

Nur eine Vorbereitungfür die Arbeitslosigkeit?

Eine gute halbe Autostunde rheinaufwärts unterhält die Deutsche Oper am Rhein im Gegensatz zu den Kölner Kol-legen nach wie vor ein großes Sängerensemble und bietet Studio-Absolventen daher alle Chancen, fest ans Haus über-nommen zu werden – zumal Fo

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16 concerti April 2015

Es war eine wunder schö- ne Zeit, vielleicht die schönste meiner Karrie-

re“, blickt die Koloratursopra-nistin Csilla Csövari, heute Ensemblemitglied des Staats-theaters Nürnberg, auf ihre Zeit im Studio der Oper Köln zurück. Und schwärmt von der

„familiären Atmosphäre“, der großen Hilfsbereitschaft etab-lierter Kollegen und der einzig-artigen Möglichkeit, ein Netz-werk aufzubauen, von dem sie bis heute profitiere. Natürlich sei die Bezahlung nicht üppig gewesen – „Aber man kommt gut damit aus!“ – und sie habe auch sehr viel singen müssen, vor allem in der Kinderoper; doch die vielfältigen Heraus-

forderungen mit dem „jungen, ganz anderen Publikum“ und einem Repertoire mit viel Mo-derne bis hin zur Jazz-Oper hätten sie eindeutig weiterge-bracht. Und: Immerhin vier von sechs Sängern ihres „Jahr-gangs“ seien heute im Festen-gagement an einem Opernhaus.Doch nicht nur der Nachwuchs profitiert von diesem Modell:

„Ohne das Opernstudio gäbe es die Kinderoper in dieser um-fangreichen Form sicher nicht“, räumt Martina Franck ein, die Künstlerische Betriebsdirekto-rin des Hauses. Andererseits werde an der Kölner Oper nicht nur finanziell in das älteste Opernstudio der Republik in-vestiert, sondern vor allem eine

Sprung geschaff t: die Absolventen Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel

Jung und motiviert: der Nachwuchs der Deutschen Oper am Rhein

ausbildung oder ausbeutung?

jedes jahr entstehen neue oPernstudios – von opernhäusern betriebene, oft sponsorenfi nanzierte

nachwuchsensembles. Wozu eigentlich? eine bestandsaufnahme am rhein. Von Andreas Falentin

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Intendant Christoph Meyer das Ensemble seit seinem Amtsan-tritt radikal verjüngt hat. Eine der letzten großen Premieren, Donizettis L’Elisir d’Amore, wurde stimmlich von Bogdan Baciu und Ovidiu Purcel domi-niert: beide Absolventen des Opernstudios. Auch dessen aktuelle Mitglieder stammen aus ost- und südosteuropäi-schen Ländern – was Eva Höl-ter, die persönliche Referentin des Intendanten, mit der Men-ge der Studenten und der Qua-lität der Ausbildung dort be-gründet. Eben diese schiere Masse der Bewerber irritiert hingegen Franck: „Es wird generell zu wenig gefiltert, zu viele Sänger werden für die Arbeitslosigkeit ausgebildet.“ Scheinen in Köln vor allem Allrounder gefragt, liegt in Düsseldorf das Augen- und Ohrenmerk offensichtlich auf Stimmen, die im italieni-schen Fach zuhause sind oder sein könnten. Was auch die Ausbildungsinhalte – Italie-nisch bildet neben Deutsch und Körperarbeit einen Schwer-punkt – wie die Arienauswahl im ersten Meisterkurskonzert belegen. In punkto Gesangs-technik und Interpretationsge-schick hingegen offenbaren

sich hier noch gewaltige Un-terschiede ...

Schonraum für die Jungen – Kraftquelle für die Alten

Am kleineren Theater in Mön-chengladbach steht der Um-gang mit Mozart im Zentrum: Der Vortrag einer seiner Arien ist Pflicht in den Bewerbungen für das Opernstudio. Kein Wunder, schaut doch Operndi-rektor Andreas Wendholz vor allem auf die Erfordernisse seines Spielplans und sucht entsprechend lyrische, frische Stimmen. Auch sonst ist in Krefeld und Mönchengladbach die große Opernwelt fern – Deutsch unterrichtet eine pen-sionierte Lehrerin aus dem Förderverein. Aktuell sind zwei deutsche Sänger, eine Französin und ein Koreaner engagiert, unter denen Bariton Sebastian Seitz als Ausnahme-talent gelten darf: Sein Freddy in My Fair Lady hat einen an-strengungslosen Glanz, der selten zu erleben ist. Die ande-ren Absolventen können sich im Operetten-Pasticcio Wär nur die Sehnsucht nicht so groß … auf der Studiobühne in durchaus anspruchsvollen Ari-en und Ensembles profilieren, begleitet und geführt von zwei,

vom Publikum spürbar gelieb-ten, energiegeladenen Sopran-Veteraninnen: Schön zu sehen, wie es da richtig knistert zwi-schen Jung und Alt. So be-schreibt Wendholz die Etablie-rung des Opernstudios denn auch als klassische „Win-Win-Situation“ – obgleich er eine Übernahme ins Ensemble kaum anbieten kann. Dennoch nimmt er eine Begeisterung wahr, die die jungen Sänger in den Betrieb hineintrügen – der wiederum für sie zum Schutz-raum werde. Generell tun die rheinischen Opernstudios also einiges für den Nachwuchs, jedes auf sei-ne Weise. Auswüchse wie zu Alexander Pereiras Zürcher Intendanz, als die Opernstudio-Absolventen gern zur singen-den Sponsorenpflege in Auto-häusern oder auf privaten Feiern eingesetzt wurden, fin-den sich im Rheinland nicht. Viel Arbeit ist indes auch hier zu leisten: für die eigene Zu-kunft und vor allem im Dienst der Opernhäuser, die oft ohne ihren überwiegend fremdfi-nanzierten Nachwuchs gar nicht mehr spielfähig wären. Dennoch bewerben sich immer mehr junge Sängerinnen und Sänger. Der Traum von der großen Karriere und den ho-hen Gagen lässt sie das erschüt-ternd niedrige Monatssalär – in der Regel weniger als 1000 Eu-ro – klaglos in Kauf nehmen. Nur wenige, vor allem deutsche Aspiranten schrecken hiervor zurück. „Da kann ich immer nur sagen: Willkommen in der Realität“, meint Franck. „Es handelt sich halt um den Über-gang ins Berufsleben.“ Und der bedeutet für den Nachwuchs offenbar vor allem eines: har-te Zeiten.

April 2015 concerti 17

Ohne Studio-Sänger nicht realisierbar:

Kinderoper in Köln

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KUrZ BESproChEn

Online-KritiKenAuszüge aus unseren tagesaktuellen

Musiktheater-Rezensionen. Weitere finden Sie unter: www.concerti.de/oper

verdi: aida Accademia Nazionale di Santa Cecilia. Sir Antonio pappano (leitung), Anja Harteros, Ekaterina Semenchuk, Jonas Kaufmann, ludovic Tézier, Erwin Schrott

Weinberg: die Passagierin Oper Frankfurt. Christoph Gedschold (leitung), Anselm Weber (regie), Katja Haß (Bühne), Tanja Ariane Baumgart-ner, Sara Jakubiak

Puccini: la rondine Deutsche Oper Berlin. roberto rizzi Brignoli (leitung), rolando Villazón (inszenierung), Aurelia Florian, Charles Castronovo Weitere termine: 27.3., 29.6., 3.7.

oPer Konzertant Durch Anja Harteros und Antonio pappano er-fahren wir, wie viele leise Stellen Verdi in seine nur selten triumph-marschtosende partitur geschrie-ben hat. Das macht der Maestro schon mit dem hauchfein streicher-entrückten preludio der Oper deut-lich. Das vermittelt die Sopranistin mit der Beseeltheit ihrer piani und pianissimi, wodurch wir weniger die Heroine Aida kennenlernen, son-dern die in einer jungmädchenhaf-ten Zartheit und ganz eigenen Er-regtheit verliebte Frau. Und das unterstreicht der weltklassefamose Chor der Accademia Nazionale di Santa Cecilia, wenn er die Anrufung des ägyptischen Gottes Fthà mit einem himmlisch homogenen pia-nissimo krönt: „Noi t’invochiamo“. Die vor der konzertanten Gala ein-gespielte Studioaufnahme er-scheint im Herbst auf CD. (pK)

oPer Die Uraufführung dieser Oper über die späte Wiederbegegnung einer inhaftierten und einer Aufse-herin von Auschwitz – 2010 bei den Bregenzer Festspielen – war eine der großen Sensationen der Opern-welt im 21. Jahrhundert. Weinbergs vielfältige partitur ist von seltener Geschlossenheit, genuin postmo-derne Musik des 20. Jahrhunderts mit romantischen Wurzeln, filigra-ner als Schostakowitsch, exaltierter als Britten. Bemerkenswert der Ein-satz der vielen Solo-instrumente von Klarinette bis Marimbaphon, spektakulär die Verwendung von leeren Quinten und Tritonus als Weg in die ungebundene Tonalität. Mu-sikalisch stimmt alles. Ein perfekt und seelenvoll gesungener und musizierter Abend, mit Mut zum leise-Sein, zur Stille geleitet vom jungen Karlsruher Kapellmeister Christoph Gedschold. (AF)

oPer Die rezeption der Rondine als walzerselig süßliche Operette verstellte lange den Blick darauf, dass der reife puccini und erfahre-ne Frauenversteher hier die Absicht verfolgte, nach all den Tragödien um fragile leidensköniginnen mal eine echte komische Oper zu schrei-ben, „wie rosenkavalier, aber un-terhaltender und organischer.” Wie sehr ihm das in seiner punktgenau-en partitur gelungen ist, beweist jetzt die Deutsche Oper, wo Star-tenor rolando Villazón als regis-seur eine glückliche Hand hat. Er verlegt die Geschichte stimmig in die 1920er Jahre, ins tanzwütige Ambiente des Cabarets. in Masken-spiel und rollenspiegelungen insze-niert er mit viel Humor und Feinsinn die Suche nach der wahren liebe im falschen leben. Einspringerin Aurelia Florian als Marta bezirzt mit edlen piani. (pK)

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verdi in rom: Feinster seelenton

FranKFurt 1.3.2015

Weinberg in Frankfurt: zur stille geleitet

Berlin 8.3.2015

Puccini in berlin: der Frauenversteher

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THE SOUND OF SILVER.

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In der Meistersinger-Stadt zeigen Marcus Bosch und

Georg Schmiedleitner mit ihrer Ring-Tetralogie, dass sie nicht nur wissen, was sie tun, son-dern dass sie auch wissen, wa-rum es hier und jetzt eine In-terpretation des scheinbar so ausinszenierten, schwer zu besetzenden fluchbeladenen Dramas geben muss. Nürn-bergs Generalmusikdirektor kehrt gleichsam zu den Wur-zeln des Werks zurück. Denn Marcus Bosch hat nicht nur genauer als viele seiner Kolle-gen studiert, wie viele Piani und bedeutende Mittelstim-men die Partitur aufweist, er

hat auch die Probenprotokolle der ersten Bayreuther Festspie-le zu Rate gezogen, die Hein-rich Porges anno 1876 aufge-zeichnet hatte. Nicht das Zele-brieren von Pathos muss Wag-ner danach vorgeschwebt haben, sondern ein am ge sun-genen Wort und dessen Ver-ständnis orientiertes ständiges Fließen der Musik. Davon pro-fitiert nicht zuletzt der grandi-ose Antonio Yang als verdiani-scher Wotan-Wanderer.

Vom Lübecker Alberich gereift zum Nürnberger Wotan: Antonio Yang

denn sie wissen, was sie tunoPer GMD Marcus Bosch räumt in seiner Ring-Deutung mit so manchen Wagner-Vorurteilen auf

oPer Mit seiner modernen Sängeroper Das geopferte Leben feierte Hèctor Parra auf der Münchener Biennale 2014 einen großen Erfolg: Der Ge-sang von blühender Emphase traf auf atmende, duftige, auch wohl ausgehört harte Klänge aus dem doppelten Klangkör-per. Die Verwebung von Frei-burger Barockorchester und ensemble recherche nutzte der Katalane zu fesselnden, far-benschillernden Eingebungen. Für die Schwetzinger Festspie-le komponiert er jetzt auf ein Libretto des österreichischen Dramatikers Händl Klaus eine Oper über das Trauma der Her-kunft. Sein Landsmann Calix-to Bieito inszeniert.

Meister der modernen Sänger-oper: Komponist Hèctor Parra

Parra und das trauma der Herkunft

Parra: Wilde rokokotheater Schwet-zingen. peter rundel (leitung), Calixto Bieito (inszenierung), radio-Sinfonie-orchester Stuttgart des SWr Weitere termine: 24. & 25.5.

nürnBerg So. 19.4.2015

Schwetzingen FR. 22.5.2015

Wagner: siegfried Staatstheater Nürnberg. Marcus

Bosch (leitung), Georg Schmiedleitner (inszenierung) Weitere termine: 26.4., 3., 17. & 25.5.

Opern-tippSAusgewählt von unserem Experten Peter Krause

20 concerti April 2015

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Weitere Tipps, Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de/oper

meilenstein der moderne oPer Intendant Barrie Kosky setzt Schönbergs opus Magnum Moses und Aron in Szene

Was lange währt ...oPer Endlich in Italien: Die neue Finalversion von Puccinis unvollendetem Schwanengesang Turandot

An diesem heiligen Opern-ort dirigierte Arturo Tos-

canini im April 1926 die Urauf-führung von Puccinis Turan-dot. Und brach nach der To-desszene der Liù die Premiere mit den Worten ab: „Hier endet das Werk des Meisters. Danach starb er.“ Ab der zweiten Vor-stellung erst wurde Puccinis Schwanengesang mit dem heu-te handelsüblichen Finale von Franco Alfano gegeben, das Toscanini freilich seinerseits wieder kürzte, weil er es für zu eigenständig hielt. Erst 2002

schrieb der italienische Neutö-ner Luciano Berio eine alterna-tive Schlussfassung, der alles Pompöse des lautstarken Ju-bels zugunsten einer gleichsam impressionistischen Intimität mit eingebautem Fragezeichen gewichen ist. Diese Fassung ist nun erstmals an der Scala zu hören – in einer veritablen Traumbesetzung.

Leichte und ernste Muse, Tra-dition und Moderne, Be-

kanntes und Ausgrabungen –Intendant Barrie Kosky ist zu Recht stolz darauf, dass sein Ensemble sowohl Bernsteins Westside Story als auch Zim-mermanns Die Soldaten groß-artig meistert. Nun wird er Schönbergs hochkomplexen Meilenstein der Moderne in-szenieren. Dem Fragment ge-bliebenen Werk über die Suche des jüdischen Volkes nach dem

gelobten Land kommt siebzig Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Ausch-witz besondere Aufmerksam-keit zu. In seinem Opus Mag-num Moses und Aron reflek-tiert der jüdische Komponist auch eigene Erfahrungen.

Nicht nur ein Meister der leichten Muse: Hausherr Barrie Kosky

leiPzig

siegFried

so. 12.4., 16:00 uhr oper leipzig Ulf Schirmer, intendant und GMD in personalunion, setzt in Wagners Geburtsstadt seinen Ring-Zyklus fort

scHWerin

tHe raKe’s ProgressFr. 17.4., 19:30 uhr mecklen-burgisches staatstheater Mit Arila Sigert inszeniert eine Cho-reographin aus der palucca-Schu-le und ruth Berghaus-Nachfolge Strawinskys doppelbödige Fabel

berlin

romÉo und juliettesa. 18.4., 19:30 uhr deutsche oper Sasha Waltz erspürt das tänzerisch-szenische potenzial der Symphonie Dramatique von Hector Berlioz

mainz

die meistersinger von nürnbergso. 26.4, 16:00 uhr staats-theater Die neue Mainzer Thea-terleitung denkt groß und lässt den jungen Berliner regisseur ronny Jakubaschk Wagners Komische Oper inszenieren

dresden

der FreiscHützFr. 1.5., 19:00 uhr semperoper Christian Thielemann dirigiert das Hauptwerk des Wagner-inspira-tors Carl Maria von Weber, Altus Axel Köhler inszeniert

   weitere tippS

Berlin So. 19.4.2015

mailanD FR. 1.5.2015

Puccini: turandot Teatro alla Scala. riccardo Chailly (leitung), Nikolaus lehnhoff (inszenierung), Nina Stemme, Aleksandrs Antonenko Weitere termine: 5., 8., 12., 15., 17., 20. & 23.5.

schönberg: moses und aron Komische Oper. Vladimir

Jurowski (leitung), Barrie Kosky (inszenierung) Weitere termine: 24. & 28.4., 2., 7. & 10.5.

die rezension zum tipp: über alle Premieren mit diesem

zeichen berichten wir tagesaktuell. Sie fi nden diese und weitere Kritiken online: www.concerti.de/oper

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erlebnis klassik.

AVI AVITALVIVALDIVENICE BAROQUE ORCHESTRA, JUAN DIEGO FLÓREZ

GRIGORY SOKOLOVTHE SALZBURG RECITALMOZART, CHOPIN

ÓLAFUR ARNALDS & ALICE SARA OTTTHE CHOPIN PROJECT

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Köln 23.4.2015KIt ArMStronGMehr auf Seite 4

INTERVIEW

StUttGArt 24.4.2015CHrIStIAn GerHAHerMehr auf Seite 16

MAGDeBUrG 3.4.2015lUCIA CerVonI Mehr auf Seite 14

Köln 20.4.2015MICHAel BArenBoIMMehr auf Seite 2

PORTRÄT

DUISBUrG 19.4.2015KolJA BlACHerMehr auf Seite 10

DortMUnD 24.4.2015BrAnForD MArSAlISMehr auf Seite 9

HAnnoVer 18.4.2015nDr CHorMehr auf Seite 12

WeIMAr 10.4.2015tHe DAnISH StrInG QUArtetMehr auf Seite 16

TERMIN-TIPPSAusgewählte Konzerte, Opern- und

Ballettvorstellungen im April

MAnnHeIM 21.4.2015CorDUlA DÄUPerMehr auf Seite 15

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Vielleicht hat das Schick-sal ja einfach Mitleid mit dem kleinen Micha-

el gehabt. Damals, als der vier-jährige Knabe mit seinen El-tern von Paris nach Berlin zog und die Eltern eigentlich einen Klavierlehrer für ihren Spröss-ling suchten. Doch da in der ganzen großen Stadt – zumin-dest aus ihrer Sicht – einfach keiner zu finden war und ihr Sohn auch irgendwie Spaß an nur vier Saiten und einem klei-neren Stück Holz hatte, ent-schieden sie sich dann doch, den Knirps zum Geigenunter-richt anzumelden. Denn wer weiß, was aus Michael Baren-boim geworden wäre, hätte sich der Junge dauerhaft auf dem gleichen Instrument be-haupten müssen, auf dem be-reits seine Mutter wie sein Vater weltweit reüssieren.

Vater dirigiert, Mutter pianiert, der Bruder macht in Hip Hop

Schließlich ist es – anders als für seinen älteren Bruder Da-vid, der erfolgreich als Hip Hop-Produzent und -Musiker KD-Supier arbeitet – auch so noch schwer genug für den mittlerweile 29-Jährigen: Lastet doch stets der elterliche Schat-ten auf ihm, sobald sein Name

fällt. Ah ja, der Sohn Daniel Barenboims – jenes kongenia-len Pianisten und Dirigenten, gegenüber dessen Begabung und Auffassungsgabe (fast) jeder andere Kollege immer nur schlechter aussehen kann, der in seinen Konzerten zwei so völlig gegensätzliche Eigen-schaften zusammenbringt wie kein anderer: Emotionalität und Rationalität. Und dazu die Klavier spielende Mama Elena

Bashkirova, selbst Tochter des Pianisten und der Pädagogen-legende Dmitri Bashkirov: Wer würde da auf den Tasten nicht in Ehrfurcht erstarren? Auch wenn es ganz sicher kein Zufall ist, dass seine eigene Ehefrau

– Barenboim junior lernte Na-talia Pegarkova während seines Studiums an der Rostocker Hochschule für Musik und Theater kennen – auch Pianis-tin ist … So war es vielleicht

Vaters licht und Schatten

Wie MICHAel BArenBoIM, Sohn des großen Dirigenten Daniel Barenboim, mit der Geige seinen eigenen

Weg geht. Von Christoph Forsthoff

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Konzertmeister in Papas Orchester:

Michael Barenboim

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nur gut, dass sich in Berlin kein Klavierlehrer fand, der kleine Michael stattdessen Anfang der 90er Jahre unter die Fittiche Abraham Jaffes, stellvertreten-der Konzertmeister im Berliner Rundfunk-Sinfonieorchester, kam, bevor er dann als Teen-ager zum Staatskapellen-Kon-zertmeister Axel Wilczok wech selte. Nicht nur, dass der Filius andernfalls heute kaum als Konzertmeister im West-Eastern Divan Orchestra seines Vaters spielen könnte, er wür-de wohl auch den väterlichen Rat nicht ganz so entspannt entgegennehmen: „Er weiß eine ganze Menge über Musik, daraus nicht lernen zu wollen, wäre dumm“, hat Michael Ba-renboim erst jüngst wieder freimütig bekannt.Und so hat der Star-Dirigent seinem Sohn gegenüber sicher auch Gedanken geäußert zu Mendelssohns Violinkonzert, mit dem der Geiger nun in der Kölner Philharmonie zu hören ist. Eine spannende Auseinan-dersetzung, wirkt doch sein dunkler Geigenton bei aller Energie häufig eher kammer-musikalisch. Doch zweifellos wird der Junior mit reichlich Anregungen zu diesem roman-tischen Werk nach Köln kom-men, schließlich hat der Wahl-Berliner eben dieses Stück bereits mit anderen bedeuten-den Musikern auf die Bühne gebracht: mit dem Orchestre national Montpellier unter En-rique Mazzola und beim Sym-phonieorchester des Bayeri-schen Rundfunks unter Mariss Jansons. Eine „Riesensache“ sei das, mit solchen Pultgrößen zu musizieren, schwärmt Baren-boim. Ohnehin liebt der dun-kelhaarige Mann mit den wei-chen Gesichtszügen die geisti-

ge Auseinandersetzung, stu-dierte erst zwei Semester Phi-losophie an der Sorbonne in Paris, bevor er sich dann ent-schloss, Profi-Musiker zu wer-den: Lerne man doch in der Philosophie, klar zu denken –

„und wenn der Denkprozess verfeinert wird, versteht man auch die Musik besser“.

Gemeinsame Leidenschaft für den Tabakgenuss

Ganz der Papa? Nun, zumin-dest fast, denn eine Begeiste-rung für Snooker-Billard wie bei Michael ist von Daniel Ba-renboim nicht bekannt. Wäh-rend umgekehrt der Junior lieber die Finger von einem anderen Stock lässt: Nein, di-rigieren wolle er nicht, stellt der Geiger unumwunden fest –

„das ist mir zu anstrengend“.Dafür teilen Vater und Sohn aber eine andere Leidenschaft, nämlich die fürs Rauchen: Während der Senior allerdings gern zur Zigarre greift, zieht der Junior nach seinen Konzer-ten ein Pfeifchen vor. Allgegen-wärtig muss der Vater dann ja nicht sein.

Köln Mo. 20.4., 20:00 Uhr Philharmonie Michael Barenboim (Violine), Solistes Européens Luxembourg, Christoph König (Leitung). Werke von Weber, Mendelssohn & Schumann

DortMUnD Di. 26.5., 20:00 Uhr Konzerthaus Musik für Freaks. Michael Barenboim (Violine). Werke von Boulez & Bach

Konzert-tIPPs

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/michaelbarenboim

Vioworld trifft Michael Barenboim zum Interview

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Ganz ehrlich: Es ist das erste Mal, dass ich das höre – viel-leicht werde ich ihn bei unserer nächsten Begegnung fragen, was er damit gemeint hat (lacht). Auch wenn ich mir schon meiner Verantwortung bewusst bin, etwas zu schaffen, dessen Aussage über den Tag hinausgeht.

Gidon Kremer hat in seinen »Brie fen an eine junge Pianis­tin« geschrieben, »entschei­dend für die Karriere wird das Know­ how, wie man seine Begabung verkauft. Dass man seine Seele gleich mitverkauft, merken nur weni ge« – sehen Sie diese Gefahr auch?Bei mir mischt sich da niemand ein. Wenn ich über die Musik oder meine Karriere nachden-ke, heißt das für mich, Partitu-ren zu lesen, Zusammenhänge zu entdecken oder neue Pro-jekte zu entwickeln: Das bedeu-tet für mich Beschäftigung mit Musik – alles andere ist nicht meine Sache.

Alfred Brendel hatte den schmächtigen Jungen schon 2008 als Jahrhun-

dertbegabung bezeichnet – in-zwischen ist der Teenie zum Twen geworden, und Kit Arm-strong wird auf den Podien dieser Welt als brillanter Pianist gefeiert. Hat zwischenzeitlich sein Mathematikstudium abge-schlossen, sich im Selbststudi-um perfekt die deutsche Spra-che beigebracht und für seine Alben eigene Kompositionen eingespielt. Und für sich selbst festgestellt, dass er das Denken nur auf der Bühne abschalten kann: „Im Konzert habe ich einen gänzlich freien Kopf.“

Was macht einen Jahrhundert­künstler aus?Ich finde diesen Begriff ziem-lich bedeutungslos. In einem Jahrhundert gibt es so viele Künstler, die etwas zu sagen gehabt haben – und das sollte man schätzen, anstatt eine Rei-henfolge vom Ersten und Zwei-ten aufzustellen. Ich bin kein Anhänger des Kultes vom ge-nialen Menschen.

Empfinden Sie es denn als Last, dass Alfred Brendel Sie einen Jahrhundertkünstler genannt hat?

Sie bleiben sich also selbst treu und verkaufen nicht Ihre Seele?Vielleicht habe ich meine Seele schon verkauft, aber ich merke es nicht (lacht) … Nein, in mei-nem Fall hat diese Formulie-rung keine Bedeutung.

In der Tat haben Sie nach dem Lob Brendels, statt Platten­angebote anzunehmen, erst einmal Ihr Mathe matikstudium abge schlossen – was faszi niert Sie an der Mathe matik?Die Mathematik hat genauso eine Seele wie die Musik. Man braucht Intuition, Begeiste-rung und einen Sinn für das Schöne, denn ohne diesen Sinn existiert die Mathematik nicht. Die reine Mathematik ist näm-lich etwas ziemlich Unprakti-sches: Man forscht nicht, um die Lösung für ein bekanntes Problem zu finden, sondern um schöne Sachen zu ent-decken …

… weshalb Sie sich nach wie vor auch mit der Mathematik be schäftigen?Aktuell nicht mehr. Nach dem Abschluss meines Studiums 2011 habe ich mich gefragt, ob ich mich weiter der Mathema-tik widme – was bedeutet hät-

»Ich bin einfach ein neugieriger Mensch«

Musik allein reicht ihm nicht aus: Der Pianist und Komponist KIt ArMStronG schloss auch ein Mathematikstudium ab – und kocht

leidenschaftlich gern Meeresfrüchte. Von Christoph Forsthoff

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»Die Mathematik hat genauso

eine Seele wie die Musik«

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Multitalent: Kit Armstrong wurde 1992 in Kalifornien geboren. Mit fünf Jahren begann er Klavier zu spielen und zu komponieren, mit acht Jahren gab er sein Konzertdebüt. Er studierte Musik und Mathematik und erhielt Klavierunterricht bei Alfred Brendel. Auf seiner jüngsten CD vereint er neben eigenen Werken Musik von Bach und Ligeti.

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te, dass ich die Musikkarriere zumindest hätte einschränken müssen – oder ob ich versuche, ganz in der Welt der Musik zu leben. Da ich letzteres sehr schön fand, habe ich mich für die Musik entschieden – und es auch nie bereut, denn mein jetziges Leben bereitet mir un-endlich viel Spaß!

Spaß bereitet Ihnen offenbar auch das Komponieren, mit dem Sie schon als Kind be­gonnen haben – erinnern Sie sich noch, was Sie seinerzeit gereizt hat?Nein, diese Gefühle sind ver-blasst – geblieben ist hingegen die Musik, die ich damals ge-schrieben habe. Jüngst habe ich in einem großen Karton meine allerersten Kompositionen ent-deckt, und ich freue mich schon sehr darauf, mir diese Werke einmal wieder anzu-schauen, in die Gefühle jener Zeit einzutauchen und so viel-leicht auch meine Vergangen-heit besser zu verstehen.

Werden Ihre ersten Kompo si­tionsversuche denn vor Ihrem heutigen kritischen Blick noch Bestand haben?Ehrlich gesagt, ist mir nur das Hauptthema des ersten Satzes meiner ersten Sinfonie in Erin-nerung geblieben ... Doch wür-de ich schon behaupten, dass es vom Handwerklichen her ein gutes Stück war, zumal ich mir vorstellen kann, dass ich mir bei meiner ersten Sinfonie ziemliche Mühe gegeben habe.

Was war es für ein Gefühl, als Kind die Uraufführung des eigenen Werkes zu erleben?Ich glaube, es gab damals eini-ge Probleme mit dem Satz der zweiten Flötenstimme, die ich

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Falsche Töne sind nicht weiter schlimm, sagt Kit Armstrong – solange die Intention dahinter stimmt Fo

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mehrmals umschreiben muss-te, weil etwas nicht so klang, wie ich es mir vorgestellt hatte. Wobei ich mich als Komponist da natürlich verteidigen muss: Vermutlich war das Orchester schuld – der Komponist hat schon immer Recht (lacht).

Was die Frage aufwirft: Spre­che ich nun mit dem Pia nisten oder dem Komponisten?In erster Linie bin ich Musiker und in zweiter Linie Pianist – davon war ich schon immer überzeugt. Der Musiker arbei-tet mit Klangvorstellungen und noch nicht verwirklichten Ide-en – und der Pianist schafft daraus etwas auf dem Klavier. Insofern ist es uninteressant, die pianistische Technik zu studieren, weil es eigentlich eine leere Hülle ist.

Ohne die indes kein Klavier­abend möglich wäre …Natürlich ist es wissenschaft-lich interessant, wie sich solche Klangvorstellungen dann auf dem Klavier umsetzen lassen

– doch ich als Musiker will die Sprache studieren und nicht die Aussprache. Ich behaupte nicht, dass ich die Aussprache hundertprozentig beherrsche: In Konzerten passieren mir immer wieder Dinge, die ich mir nicht wünschte …

… die da wären?Etwa falsche Töne – aber das ist nicht weiter schlimm, solan-ge die Intention dahinter stimmt. Natürlich will ich kei-nen falschen Ton treffen, aber

Köln Do. 23.4., 19:00 Uhr Philharmonie José Maria Blumenschein (Violine), Johannes Wohlmacher (Violoncello), Kit Armstrong (Klavier), WDR Sinfonie-orchester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Leitung). Werke von Haydn, Mozart & Beethoven

ZArrentIn Do. 6.8., 19:30 Uhr Kirche Festspiele Mecklenburg-Vorpommern: Kit Armstrong (Klavier). Werke von Byrd, Sweelinck, Bull & Bach

Konzert-tIPPs

Das Video sowie weitere Konzerte auf: www.concerti.de/armstrong

Kit Armstrong spricht über Bach-transkriptionen

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Kit Armstrong (Klavier). Sony Classical

Bach: Partita BWV 825, ligeti: Musica ricercata nr. 3-5, 7, 9 & 10, Armstrong: Fantasy on BACH u. a.

CD-tIPP

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um im Bild zu bleiben: Es ge-nügt, was ich auf dem Klavier kann. Woran ich hingegen ar-beite, ist der Gedanke dahinter.

Das klingt, als sei am Ende für Ihre Interpretation der Kopf wich tiger als der Bauch?Man kann den Kopf und den Bauch nicht trennen. Ist die Phrasierung eine Sache des Bauchgefühls oder des Ver-stands? Ist die Klang schönheit Intuition oder Verstand? Natür-lich ist der Rhythmus eine Sa-che des Verstandes, weil man immer bewusst zäh len und die Struktur im Kopf behalten muss – doch warum macht man das?

Verraten Sie es uns.Weil es unserem Bauchgefühl entspricht, das wiederum aus der Tradition dieser Musik ent-standen ist – diese Tradition indes ist eine Kopfsache. Mir fällt kein Beispiel ein, wo ich nicht verschiedene Argumente fände, um etwas entweder als Bauchgefühl oder als Sache des Verstandes zu bezeichnen: Es gibt immer ein Argument für beides.

Klar dürfte diese Frage hin­gegen bei einer anderen Lei den schaft von Ihnen sein: Sie essen und kochen für Ihr Le ben gern. Was ist Ihr Lieb­lingsgericht?Meeresfrüchte! Es gibt auf die-ser Welt weniges, was in mir solch überragende Gefühle er-regt.

Und in welcher Zubereitung?Sie müssen ganz frisch sein – im besten Falle lebendig – und ohne aufwändige Zubereitung. Ganz einfach gedünstet, gebra-ten oder auch roh gegessen.

»Die pianistische Technik ist

eine leere Hülle«

Koche ich für mich selbst, kau-fe ich mir einen Hummer oder einen Fisch und bereite diese ganz schlicht in einem Topf oder einer Pfanne zu, ohne Soße.

Ist diese Leidenschaft fürs Ko­chen und Essen ein Aus gleich für Ihre ja sonst doch sehr vom Geist dominierten Beschäf ti­gungen?(lacht) Körperlich auf jeden Fall … Neulich habe ich gemerkt, dass ich, wenn ich Teig gekne-tet oder Nudeln selbst gemacht habe, keine gescheiten Tremo-li mehr spielen kann. Ich kann mir diese Blockade zwar noch nicht wirklich erklären, aber es gibt offenbar Gegenbewe-gungen, die einfach nicht zu-sammenpassen.

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8 termin-tipps concerti 04.15

PROGRAMMDas Klassikprogramm im April

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BoCHUMDo. 9.4.2015, 20:00 Uhrruhr-Universität (Audimax)� 35. Bochumer Orgeltage. Kay Johann-sen (Orgel), Bochumer Symphoniker, Arno Hartmann (Leitung). Fauré: Or-gelsinfonie F-Dur op. 20 (DEA), Johann-sen: Concerto für organ, strings and percussion, Strauss: Metamorphosen

So. 12.4.2015, 18:00 Uhrruhr-Universität (Audimax)� XI. Bochumer Orchesterakademie: Abschlusskonzert. Teilnehmer der XI. Bochumer Orchesterakademie, David Rahbee (Leitung). Beethoven: Egmont-Ouvertüre, Sibelius: En Saga, Tschai-kowsky: Sinfonie Nr. 5

Do. 16.4. & Fr. 17.4.2015, 20:00 UhrSchauspielhaus Stefan Temmingh (Blockflöte), Bochu-mer Symphoniker, Enrico Onofri (Leitung). Vivaldi: Sinfonia aus „Arsilda, regina di Ponto“ & Blockflötenkonzert RV 443, Haydn: Ouvertüren zu „L’isola disabitata“ & zu „Il Mondo della Luna“ & Sinfonie Nr. 96 „The Miracle“, Hofmeyr: Blockflötenkonzert

Sa. 18.4.2015, 19:30 UhrKunstmuseum Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

So. 19.4.2015, 19:00 UhrKunstmuseum 8. Kammerkonzert. Andreas Weiß (Kla-rinette), Francesco Giussani (Fagott), Tobias Bredohl (Klavier). Saint-Saëns: Fagottsonate G-Dur op. 168, Debussy: Klarinettenrhapsodie, Glinka: Trio pa-thétique, Frühling: Trio op. 40

BonnSa. 18.4.2015, 20:00 UhrBeethoven-Haus Kristian Bezuidenhout (Fortepiano), Andreas Meidinger (Sprecher). C. P. E. Bach: Fantasie in C-Dur Wq. 59/6, Rondo in Es-Dur Wq. 61/1, Sonate in B-Dur Wq. 59/3 & Sonate in G-Dur Wq. 55/6, Beethoven: Sonate in c-Moll op. 13 „Pathétique“, Mozart: So-nate c-Moll KV 457

Sa. 18.4.2015, 19:30 UhrDeutsche oper Berlioz: Roméo und Juliette - Premiere. Donald Runnicles (Leitung), Sasha Waltz (Regie & Choreographie)

So. 19.4.2015, 19:00 UhrKomische oper Schönberg: Moses und Aron - Premiere. Vladimir Jurowski (Leitung), Barrie Kos-ky (Regie)

Do. 23.4.2015, 20:00 UhrPhilharmonie Håkan Hardenberger (Trompete), Berli-ner Philharmoniker, Andris Nelsons (Leitung). Gruber: „Aerial“ Konzert für Trompete und Orchester, Mahler: Sinfo-nie Nr. 5

So. 26.4.2015, 18:00 UhrStaatsoper im Schiller theater Telemann: Emma und Eginhard - Premi-ere. René Jacobs (Leitung), Eva-Maria Höckmayr (Regie), Akademie für Alte Musik Berlin

AACHenFr. 24.4.2015, 19:30 Uhreinhard-Gymnasium (Aula)� Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier). Musik und Texte von Rossini, Donizetti, Bellini, Paganini, Liszt & Heine

BAMBerGSo. 12.4.2015, 17:00 UhrKonzerthalle Thierry Escaich (Orgel). Werke von Bach, Mendelssohn, Escaich, Boëly u. a.

So. 26.4.2015, 17:00 UhrKonzerthalle Christian Schmitt (Orgel), Bamberger Symphoniker, Giovanni Antonini (Lei-tung). Mozart: Sinfonie Nr. 33 B-Dur, Haydn: Orgelkonzert Nr. 1 C-Dur, Beet-hoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll

BAYreUtHFr. 24.4.2015, 20:00 UhrStadthalle Christian Schmitt (Orgel), Bamberger Symphoniker, Giovanni Antonini (Lei-tung). Mozart: Sinfonie Nr. 33 B-Dur, Haydn: Orgelkonzert Nr. 1 C-Dur, Beet-hoven: Sinfonie Nr. 5 c-Moll

BerlInMi. 1.4.2015, 20:00 UhrPhilharmonie Gidon Kremer (Violine), Martha Arge-rich (Klavier). Weinberg: Violinsonate Nr. 5 g-Moll op. 53, Beethoven: Violin-sonate Nr. 8 G-Dur op. 30 Nr. 3 & Violin-sonate Nr. 10 G-Dur op. 96

So. 12.4.2015, 20:00 UhrPhilharmonie Christian Tetzlaff (Violine), Bundesju-gendorchester, Karl-Heinz Steffens (Lei-tung). Bartók: Violinkonzert Nr. 2, Tschaikowsky: Sinfonie Nr. 4 f-Moll

Do. 16.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus (Großer Saal)� Arcadi Volodos (Klavier), Konzert-hausorchester Berlin, Michael Sander-ling (Leitung). Beethoven: Klavierkon-zert Nr. 3 c-Moll, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 7 C-Dur „Leningrader“

CHrIStIAn PoltÉrASa. 25.4.2015, 20:00 UhrBeethoven-Haus Bonn Christian Poltéra (Violoncello), Ronald Brautigam (Klavier). Beet-hoven: Cellosonate A-Dur op. 69 & Variationen über „Bei Männern, welche Liebe fühlen“ Es-Dur, Schu-bert: Arpeggione-Sonate a-Moll, Mendelssohn: Cellosonate D-Dur

Mythos „Mara“: Christian Poltéra spielt eines jener drei weltberühm-ten Celli, die vor 300 Jahren bei Antonio Stradivari in Cremona auf der Werkbank lagen.

TIPP

Page 31: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

concerti 04.15 termin-tipps 9Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 24.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus Branford Marsalis (Saxophon), hr-Big-band, Jim McNeely (Leitung)Weitere Infos siehe Tipp

Sa. 25.4.2015, 19:00 UhrKonzerthaus Anna Prohaska (Sopran), Eric Schneider (Klavier). Werke von Schubert, Brahms, Berlioz, Strauss & Rihm

Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhrtheater (opernhaus)� Händel: Saul. Motonori Kobayashi (Lei-tung), Katharina Thoma (Regie)

Mo. 27.4.2015, 19:00 UhrKonzerthaus Konzert für junge Leute. Elisabeth Fuchs (Leitung), Michaela Dicu (Regie), Dortmunder Philharmoniker. Romeo und Julia in New York

So. 19.4.2015, 18:00 UhrBeethoven-Haus Krisztián Palágvi (Akkordeon). Bach: Partita c-Moll BWV 826, Mantovani: 8‘20‘‘ Chrono, Rameau: Nouvelles Sui-tes de Pièces de Clavecin, Berio: Se-quenza XIII, Liszt: Schubert-Soirées de Vienne: Valse-Caprice Nr. 6 u. a.

Do. 23.4.2015, 20:00 UhrBeethoven-Haus La Strada Invisible. Luciano Biondini (Akkordeon), Rita Marcotulli (Klavier)

Sa. 25.4.2015, 16:00 UhrBeethoven-Haus Vom Landei zum Weltstar. Stefan Sie-gert (Moderation), Hannes Träbert (Puppenspieler), Reiko Hoehmann (Kla-vier), Maja Hunziker (Geige), Markus Pfeiff (Fagott). Haydn: Vom Landei zum Weltstar

Sa. 25.4.2015, 20:00 UhrBeethoven-Haus Christian Poltéra (Violoncello), Ronald Brautigam (Klavier). Beethoven: Cello-sonate A-Dur op. 69 & Variationen über

„Bei Männern, welche Liebe fühlen“ Es-Dur WoO 46, Schubert: Arpeggione-Sonate a-Moll D 821 u. a.Weitere Infos siehe Tipp

So. 26.4.2015, 19:00 Uhropernhaus Salut Salon. Die Nacht des Schicksals

BreMenDo. 2.4., Do. 16.4. & Fr. 24.4.2015, 19:00 Uhr theater Bremen Mozart: Le Nozze di Figaro. Clemens Heil (Leitung), Felix Rothenhäusler (Regie)

Fr. 3.4., 18:00 Uhr, So. 12.4., 15:30 Uhr, Fr. 17.4. & So. 26.4., 19:30 Uhr theater Bremen Bizet: Carmen. Markus Poschner (Lei-tung), Anna-Sophie Mahler (Regie)

Mi. 8.4.2015, 19:30 Uhrtheater Bremen Donizetti: L‘Elisir d‘Amore. Rolando Garza Rodriguez (Leitung), Michael Take (Regie)

So. 19.4.2015, 18:00 Uhrtheater Bremen Benatzky: Im Weißen Rössl. Daniel Mayr (Leitung), Sebastian Kreyer (Regie)

Do. 30.4.2015, 19:30 Uhrtheater Bremen Weill: Aufstieg und Fall der Stadt Maha-gonny. Daniel Mayr (Leitung), Benedikt von Peter (Regie)

DortMUnDDo. 2.4., 19:30 Uhr & So. 19.4.2015, 18:00 Uhr theater (opernhaus)� Tschaikowsky: Schwanensee. Xin Peng Wang (Choreographie)

Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhrtheater (opernhaus)� Bock: Anatevka

Sa. 11.4. & Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhr, So. 26.4.2015, 18:00 Uhrtheater (opernhaus)� Zauberberg. Motonori Kobayashi (Lei-tung), Xin Peng Wang (Choreographie)

Fr. 17.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus Dein ist mein ganzes Herz. Jonas Kauf-mann (Tenor), Münchner Rundfunkor-chester, Jochen Rieder (Leitung)

Do. 23.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus Max Raabe & das Palast Orchester

Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhrtheater (opernhaus)� Drei Streifen: Tanz. Benjamin Millepied, Demis Volpi & Jirí Bubeníček (Choreo-graphie)

REFORMATION UND REVOLUTIONSa, 18.04.2015 | 18 UhrHANNOVER, NEUSTÄDTER HOF- UND STADTKIRCHE ST. JOHANNIS

STEPHEN LAYTON DIRIGENTWerke von PRAULIŅŠ, BYRD, TALLIS, MIŠKINIS, EŠENVALDS, ŁUKASZEWSKI

Tickets zu 21,– Euro (ermäßigt 11,– Euro) unter ndrticketshop.de oder Tel. : (0511) 27 78 98 99 | ndr.de/chor

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BrAnForD MArSAlISFr. 24.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus Dortmund Branford Marsalis (Saxophon), hr-Bigband, Jim McNeely (Leitung)

Jazzer mit einer Liebe zu Johan-nes Brahms: „Der liegt mir einfach“, sagt Jazzsaxophonist Branford Marsalis. „Und er hat gute Lieder geschrieben.“

TIPP

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Di. 28.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus Bernstein: A Quiet Place (konzertant). Claudia Boyle, Benjamin Hulett, Jona-than McGovern, Christopher Purves, Timothy Robinson, Gordon Bintner, Vocalconsort Berlin, Ensemble Modern, Kent Nagano (Leitung)

Do. 30.4.2015, 20:00 UhrKonzerthaus Murray Perahia (Klavier). Werke von Bach, Beethoven, Schumann & Chopin

DreSDenMi. 1.4.2015, 19:00 UhrSemperoper Adam: Giselle - Premiere. David Dawson (Choreographie)

Fr. 10.4.2015, 19:00 UhrSemperoper Verdi: Simon Boccanegra - Premiere. Pier Giorgio Morandi (Leitung), Jan Philipp Gloger (Regie)

So. 12.4.2015, 19:30 UhrAlbertinum (lichthof)� Xavier de Maistre (Harfe), Dresdner Philharmonie, Dmitri Kitajenko (Lei-tung). Prokofjew: Sinfonie Nr. 3 c-Moll, Glière: Harfenkonzert Es-Dur, Strawins-ky: Der Feuervogel

Sa. 18.4. & So. 19.4.2015, 19:30 UhrAlbertinum (lichthof)� Martin Grubinger (Multipercussion), Dresdner Philharmonie, Markus Stenz (Leitung). Hartl: Concerto for Percus-sion, Haydn: Sinfonie fis-Moll „Ab-schiedssinfonie“ & Sinfonie G-Dur „Sin-fonie mit dem Paukenschlag“

Sa. 25.4.2015, 20:00 UhrFrauenkirche Akzent Bläsermusik virtuos. Albrecht Mayer (Oboe), Kammerakademie Pots-dam, Antonello Manacorda (Leitung). Hoffmeister: Oboenkonzert C-Dur, Mo-zart: Adagio für Englischhorn und Strei-cher, Haydn: Sinfonie Nr. 94 „Mit dem Paukenschlag“

DUISBUrGMi. 1.4. & Do. 2.4.2015, 20:00 Uhrtheater am Marientor Kolja Blacher (Violine), Duisburger Phil-harmoniker, Giordano Bellincampi (Lei-tung). Nielsen: Helios op. 17 & Violin-konzert, Schumann: Sinfonie Nr. 1 B-Dur

Sa. 11.4. & So. 26.4.2015, 18:00 Uhrtheater am Marientor Wagner: Lohengrin. Sabine Hartmann-shenn (Regie), Wen-Pin Chien (Leitung)

Fr. 17.4.2015, 20:00 Uhrlandschaftspark-nord Klavier-Festival Ruhr: Eröffnungskon-zert. Yaara Tal & Andreas Groethuysen (Klavier). Werke von Mozart, Grieg & Strauss

So. 19.4.2015, 19:00 Uhrtheater am Marientor Kolja Blacher & Friends. Kolja Blacher (Violine), Clemens Hagen (Violoncello), Raymond Curfs (Schlagzeug), Özgür Aydin (Klavier), Streicher der Duisbur-ger Philharmoniker, Seokwon Hong (Leitung). Ravel: Duo für Violine und Vi-oloncello, Dean: Electric Preludes, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 op. 141Weitere Infos siehe Tipp

Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhrlandschaftspark-nord Duisburg Klavier-Festival Ruhr. Alice Sara Ott (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 17 „Der Sturm“, Bach: Fantasie & Fuge a-Moll BWV 944, Bach/Busoni: Chaconne aus

„Partita“ Nr. 2 d-Moll, Liszt: Liebesträu-me & Six Grandes Études de Paganini

Mi. 22.4. & Do. 23.4.2015, 20:00 Uhrtheater am Marientor Duisburger Philharmoniker, Ottavio Dantone (Leitung). J. C. F. Bach: Sinfo-nie d-Moll Wf 1:3, W. F. Bach: Klavier-konzert f-Moll, Mozart: Sinfonie Nr. 10 G-Dur KV 74, Haydn: Trauersinfonie

So. 12.4., 18:30 Uhr & Di. 14.4.2015, 19:30 Uhrtheater Verdi: Aida. Axel Kober (Leitung)

DÜSSelDorFDo. 2.4., Do. 9.4., Sa. 11.4., 19:30 Uhr & Mo. 6.4.2015, 18:30 UhrDeutsche oper am rhein Massenet: Werther

KolJA BlACHerSo. 19.4.2015, 19:00 Uhrtheater am Marientor Duisburg Kolja Blacher & Friends. Kolja Bla-cher (Violine), Clemens Hagen (Vio-loncello), Raymond Curfs (Schlag-zeug), Özgür Aydin (Klavier), Streicher der Duisburger Philhar-moniker, Seokwon Hong (Leitung). Ravel: Duo für Violine und Violon-cello, Dean: Electric Preludes, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 15 op. 141 (Kammermusikfassung)

Gewagt, gewonnen: Mehr Flexibili-tät und Mobilität wünschte sich Kolja Blacher, als der Geiger vor 15 Jahren seine Konzertmeisterstelle bei den Berliner Philharmonikern aufgab.

TIPP

Page 33: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 10.4. & Sa. 18.4.2015, 19:30 UhrDeutsche oper am rhein Verdi: Rigoletto. David Hermann (Re-gie), Giuliano Betta (Leitung)

Sa. 11.4.2015, 20:00 Uhrtonhalle (Mendelssohn-Saal)� Orff: Carmina Burana. Philharmonic Classic Orchestra, Chor & Solisten der Staatsoper Prag

Fr. 17.4.2015, 19:30 UhrPalais Wittgenstein Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhrtonhalle (Mendelssohn-Saal)� Sternzeichen 10. Alban Gerhardt (Vio-loncello), Düsseldorfer Symphoniker, Aziz Shokakimov (Leitung)Weitere Infos siehe Tipp

Mi. 22.4.2015, 20:00 Uhrtonhalle Klaus Florian Vogt (Tenor), Staatskapel-le Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Wagner: Ouvertüren und Arien aus „Die Meistersinger von Nürnberg”, „Die Wal-küre” und „Lohengrin”, Flotow: Ouver-türe und Arie aus „Martha” u. a.

So. 26.4.2015, 17:00 Uhrrobert-Schumann-Saal Barock trifft Modern Jazz. Dorothee Mields (Sopran), Yvonne Gesler (Kla-vier), Wolfram Goertz (Moderation), Engstfeld/Weiss-Quartett

Sa. 25.4., Mo. 27.4. & Do. 30.4.2015, 19:00 UhrDeutsche oper am rhein Händel: Xerxes. Stefan Herheim (Regie), Konrad Junghänel (Leitung)

Di. 28.4.2015, 20:00 Uhrtonhalle (Mendelssohn-Saal)� Katia & Marielle Labèque (Klavier), Württembergisches Kammerorchester Heilbronn, Ruben Gazarian (Leitung). Mozart: Ouverture zu „La finta giardini-era“ (für zwei Klaviere) & Konzert für zwei Klaviere und Orchester Es-Dur KV 365, Schnittke: Moz-Art à la Haydn & Haydn: Sinfonie Nr. 94 G-Dur „Mit dem Paukenschlag“‘ (für zwei Klaviere)

Mi. 29.4.2015, 19:00 UhrDeutsche oper am rhein Puccini: Il Trittico. Dietrich W. Hilsdorf (Regie), Axel Kober (Leitung)

erFUrtSo. 5.4.2015, 20:00 Uhrtheater Thüringer Bachwochen 2015. Carolin Widmann (Violine), Münchener Kam-merorchester, Daniel Giglberger (Kon-zertmeister). Bach: Tripelkonzert D-Dur & Violinkonzert d-Moll, Kurtàg: Merran’s Dream & Ligatura Y, Mozart: Violinkon-zert G-Dur KV 216, Bartók: Divertimento

Sa. 11.4.2015, 19:30 Uhrtheater (Großes Haus)� Gounod: Faust - Premiere. Jari Hämäläi-nen (Leitung), Benjamin Prins (Regie)

Do. 23.4.2015, 19:30 Uhrtheater (Studio)� Offenbach: Pariser Leben - Premiere. Peter Leipold (Leitung), Samuel Bächli (Regie)

Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhrtheater (Großes Haus)� Porter: Kiss me, Kate

eSSenMi. 1.4., So. 19.4., Mi. 22.4. & Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhr, Sa. 4.4.2015, 19:00 Uhr Aalto-Musiktheater Strauss: Die schweigsame Frau. Martyn Brabbins (Leitung), Guy Joosten (Re-gie)

So. 5.4.2015, 18:00 UhrAalto-Musiktheater La Traviata. Guillermo García Calvo (Leitung), Josef Ernst Köpplinger (Re-gie), Angela Nisi (Violetta Valéry), Ma-rie-Helen Joël (Flora Bervoix), Marion Thienel (Annina)

Sa. 11.4., 19:00 Uhr & So. 12.4.2015, 18:00 UhrAalto-Musiktheater La Vie en Rose. Corps de ballet des Aal-to Ballett Essen, Ben van Cauwenbergh (Choreographie). Musik von Adams & französische Chansons

Sa. 18.4.2015, 19:00 UhrAalto-Musiktheater Die Odyssee – Premiere. Corps de bal-let des Aalto Ballett Essen, Patrick Del-croix (Choreographie)

Kulturpartner

Kommunikationspartner MedienpartnerMedienpartner

Klavier-Festival RuhrDie Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole

17. April – 04. Juli 2015Info | Ticket: 01806 - 500 80 3* www.klavierfestival.de

*(0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)

Piotr Anderszewski & Matthias Goerne (Bariton) | Martha Argerich & Mischa Maisky (Violoncello) | Daniel Barenboim | Rafał Blechacz | Khatia Buniatishvili | Michel Camilo | Frank Chastenier Trio & Thomas Quasthoff (Vocal) | Chick Corea & Herbie Hancock | Hélène Grimaud | Marc-André Hamelin | Lang Lang | Eric Legnini Trio | Igor Levit | Denis Matsuev | Gabriela Montero | Maria João Pires & Antonio Meneses (Violoncello) | Mikhail Pletnev | Rantala – Danielsson – Erskine „Super Trio“ | Grigory Sokolov | Yaara Tal & Andreas Groethuysen | Daniil Trifonov | Arcadi Volodos | Yundi u.v.a.

Sichern Sie sich

rechtzeitig Ihre Tickets!

AlBAn GerHArDtMo. 20.4.2015, 20:00 Uhrtonhalle Düsseldorf Sternzeichen 10. Alban Gerhardt (Violoncello), Düsseldorfer Sym-phoniker, Aziz Shokakimov (Lei-tung). Skrjabin: Symphonisches Po-eme d-Moll, Dutilleux: Cellokonzert „Tout un monde lointain“, Brahms: Sinfonie Nr. 3 F-Dur

„Zurückbleiben bitte!“: Vor zwei Jahren reiste Alban Gerhardt mit dem Zug durch Deutschland und spielte auf zwölf Bahnhöfen jeweils eine Suite von Bach.

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12 termin-tipps concerti 04.15

Konzert-tIPPs

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Di. 21.4.2015, 20:00 UhrPhilharmonie (Alfred Krupp Saal)� Boris Giltburg (Klavier), Prager Sym-phoniker, Christian Arming (Leitung). Werke von Smetana, Rachmaninow, Dvořák & Janáček

Do. 23.4.2015, 19:30 UhrMädchengymnasium Borbeck (Aula)�Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

Do. 23.4.2015, 20:00 UhrPhilharmonie (Alfried Krupp Saal)� JugendJazzOrchester NRW & Roger Willemsen. Gustav Peter Wöhler, Mar-kus Stockhausen, JugendJazzOrchester NRW, Roger Willemsen u.a.

Sa. 25.4.2015, 19:00 UhrAalto-Musiktheater Die Odyssee. Corps de ballet des Aalto Ballett Essen

So. 26.4.2015, 16:30 UhrAalto-Musiktheater Mozart: Die Entführung aus dem Serail. Jonathan Cohen (Leitung), Jetske Mijns-sen (Regie)

So. 26.4.2015, 17:00 UhrPhilharmonie (Alfried Krupp Saal)� Piano Lecture - Fazıl Say. Fazıl Say (Klavier)

Di. 28.4.2015, 20:00 UhrHaus Fuhr Klavier-Festival Ruhr. Kuok-Wai Lio (Klavier). Janáček: Im Nebel, Schu-mann: Humoreske B-Dur op. 20, Schu-bert: Sonate G-Dur op. 78 D 894

Do. 30.4.2015, 20:00 UhrPhilharmonie (Alfried Krupp Saal)� Renaud Capuçon (Violine), Khatia Buniatishvili (Klavier)

FlenSBUrGSa. 18.4.2015, 19:30 UhrStadttheater Mozart: Così fan tutte - Premiere. Florian Erdl (Leitung), Peter Grisebach (Regie)

FrAnKFUrtSo. 5.4.2015, 18:00 Uhroper Weber: Euryanthe - Premiere. Roland Kluttig (Leitung), Johannes Erath (Regie)

Mo. 13.4.2015, 20:00 UhrAlte oper Operngala. Diana Damrau (Sopran), Nicolas Testé (Bass-Bariton), Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, David Giménez Carreras (Leitung). Werke von Bellini, Donizetti & Verdi

Sa. 18.4.2015, 20:00 UhrAlte oper Christian Tetzlaff (Violine), Wiener Phil-harmoniker, Christoph Eschenbach (Lei-tung). Brahms: Violinkonzert D-Dur & Sinfonie Nr. 4

So. 26.4.2015, 18:00 Uhrhr-Sendesaal Fantasy Sonata. José Luis García Vega-ra (Oboe), Anne-Sophie Bertrand (Har-fe), Akemi Mercer (Violine), Stefanie Pfaffenzeller (Violine), Dirk Niewöhner (Viola), Ulrich Horn (Violoncello). Box: Fantasy Sonata für Viola und Harfe & Oboenquintett, Yun: Sonata für Oboe, Harfe und Viola

Di. 28.4.2015, 20:00 UhrAlte oper New York Philharmonic Orchestra, Alan Gilbert (Leitung). Strawinsky: Petrusch-ka, Ravel: Valses nobles et sentimenta-les, Strauss: Rosenkavalier-Suite op. 59

GelSenKIrCHenSa. 4.4.2015, 19:30 UhrMusiktheater im revier (Kleines Haus)� Heute Abend: Lola Blau. Christa Platzer (Lola Blau), Thomas Rimes (Leitung)

So. 12.4.2015, 18:00 UhrMusiktheater im revier (Großes Haus)� Der Zauberer von Oz. Sandra Wissmann (Regie), Thomas Rimes (Leitung)

Mo. 20.4.2015, 19:30 UhrMusiktheater im revier (Großes Haus)� Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). Händel: Concerto grosso op. 6 Nr. 6 g-Moll HWV 324, Schnittke: Concerto grosso Nr. 3, Kün-neke: Tänzerische Suite

Do. 23.4.2015, 19:30 UhrMusiktheater im revier (Großes Haus)� Salomon: Der Tod und die Malerin. Bridget Breiner (Choreographie)

So. 26.4.2015, 18:00 UhrMusiktheater im revier (Kleines Haus)� Nils Mönkemeyer (Viola), Neue Philhar-monie Westfalen, Johannes Klumpp (Leitung). Bach: Kunst der Fuge & Kantate „Ich habe genug“, Schosta-kowitsch: Kammersinfonie op. 110a, Britten: Lachrymae

Do. 30.4.2015, 19:30 UhrMusiktheater im revier (Großes Haus)� MiR goes Swing. Neue Philharmonie Westfalen, Rasmus Baumann (Leitung). The Rat Pack

GIeSSenDi. 14.4.2015, 19:30 Uhrneues rathaus (Konzertsaal)� Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

HAMBUrG

Do. 2.4.2015, 19:30 Uhrlaeiszhalle (Großer Saal)� 4. VielHarmonie-Konzert. Jörg Widmann (Klarinette), Hamburger Symphoniker, Peter Ruzicka (Leitung). Widmann: Lichtstudie I, Mozart: Klari-nettenkonzert A-Dur, Ruzicka: Meta-morphosen über ein Klangfeld von Jo-seph Haydn, Beethoven: Sinfonie Nr. 7

So. 12.4.2015, 14:30 Uhrlaeiszhalle (Kleiner Saal)� Liederabend. Simone Kermes (So pran), Riccardo Rocca (Klavier). Lieder von Rossini, Schubert, Fauré, Satie, Hahn, Bellini, Donizetti, Purcell, Eccles, Wolf & Strauss

So. 19.4.2015, 15:00 Uhrlaeiszhalle (Kleiner Saal)� Sonderprojekt Schostakowitsch! - Die Sonaten. Isabelle van Keulen (Violine & Viola), David Geringas (Violoncello), Ul-rike Payer (Klavier), Keiko Tamura (Kla-vier). Schostakowitsch: Violinsonate op. 134, Violasonate op. 147 & Cello-sonate d-Moll op. 40

So., 19.4., 11:00 Uhr & Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr laeiszhalle (Großer Saal)� Midori (Violine), Philharmoniker Ham-burg, Jun Märkl (Leitung). Bach/Reger: Choralvorspiel „O Mensch, bewein dein Sünde groß“ BWV 622, Berg: Violinkon-zert „Dem Andenken eines Engels“, Brahms: Sinfonie Nr. 4 e-Moll op. 98

Do. 23.4. & Fr. 24.4.2015, 20:00 Uhrlaeiszhalle (Großer Saal)� Yuja Wang (Klavier), NDR Sinfonieor-chester, James Conlon (Leitung). Berli-oz: Roméo seul aus „Roméo et Juliette“ op. 17, Prokofjew: Klavierkonzert Nr. 2 g-Moll op. 16, Zemlinsky: Suite aus

„Eine florentinische Tragödie“ op. 16

Sa. 25.4.2015, 20:00 UhrStaatsoper (opera Stabile)� Black Box 20_21. Cerha/Bernhard: Wien: Heldenplatz - Premiere

nDr CHorSa. 18.4.2015, 18:00 Uhrneustädter Hof- und Stadtkirche Hannover NDR Chor, Stephen Layton (Lei-tung). Prauliņš: Missa Rigensis, Byrd: Ne irascaris Domine & O Lord, Make Thy Servant Elizabeth, Tallis: Loquebantur variis linguis & Salva-tor mundi, Miškinis: Angelis suis Deus, Ešenvalds: Psalm 67, Łukaszewski: Nunc dimittis

Klein, aber stimmstark: Gerade einmal 31 fest angestellte Sänger zählt der NDR Chor – doch im A-cappella-Repertoire macht denen so rasch kein Ensemble etwas vor.

TIPP

Page 35: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

concerti 04.15 termin-tipps 13Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

HAnnoVerMi. 1.4., 19:30 Uhr, Mo. 6.4., 18:30 Uhr & So. 12.4.2015, 16:00 Uhr opernhaus Tschaikowsky: Dornröschen. Jörg Man-nes (Choreographie)

Sa. 4.4.2015, 19:30 Uhr opernhaus Oster-Tanz-Tage 2015 – Water stains on the wall. Lin Hwai-min (Choreographie), Cloud Gate Dance Theatre of Taiwan

Di. 7.4., Mi. 15.4., Sa. 18.4. & Di. 28.4.2015, 19:30 Uhr opernhaus Bigonzetti: Der Prozess. Mauro Bigonzetti (Choreographie)

Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr opernhaus Mozart: Die Hochzeit des Figaro. Anja Bihlmaier (Leitung)

Sa. 11.4. & Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr opernhaus Mascagni: Cavalleria rusticana & Leon-cavallo: Der Bajazzo. Mark Rohde (Lei-tung), Philipp Himmelmann (Regie)

Sa. 18.4.2015, 18:00 Uhr neustädter Hof- und Stadtkirche NDR Chor, Stephen Layton (Leitung) Weitere Infos siehe Tipp

Do. 23.4.2015, 10:30 Uhr Ballhof Zwei Evers: Gold

So. 26.4.2015, 15:00 Uhr Ballhof Zwei Hanke: Oh, wie schön ist Panama

So. 26.4.2015, 18:30 Uhr opernhaus Der Kuss – Rodin und Claudel. Jörg Mannes (Choreographie)

Mi. 29.4.2015, 19:30 Uhr opernhaus Strauß: Die Fledermaus. Benjamin Rei-ners (Leitung), Martin G. Berger (Regie)

KASSelFr. 3.4.2015, 20:00 Uhr Kongress Palais Stadthalle Razvan Hamza (Violine), Staatsorches-ter Kassel, Patrik Ringborg (Leitung). Brahms: Tragische Ouvertüre c-Moll & Violinkonzert D-Dur, Hindemith: Sinfo-nie „Mathis der Maler“

Sa. 25.4.2015, 19:30 Uhr Staatstheater Kassel Aurora. Johannes Wieland (Choreographie)

KIelDo. 2.4.2015, 20:00 Uhr theater Kiel (opernhaus)� Wagner: Der fliegende Holländer. Leo Siberski (Leitung), Carlos Wagner (Regie)

So. 5.4.2015, 18:00 Uhr theater Kiel (opernhaus)� Prokofjew: Romeo & Julia. Yaroslav Ivanenko (Choreographie), Ballett Kiel

Fr. 10.4.2015, 20:00 Uhr theater Kiel (opernhaus)� Heroes-K. Marguerite Donlon (Choreographie), Ballett Kiel

Do. 16.4.2015, 19:30 Uhr theater Kiel (opernhaus)� Mozart: Le nozze die Figaro

Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhr offene Kirche St. nikolai Kiel NDR Chor, Stephen Layton (Leitung). Werke von Prauliņš, Byrd, Tallis, Miškinis, Ešenvalds & Łukaszewski

So. 19.4.2015, 17:00 Uhr Petrus-Kirche Kiel-Wik Blechbläserensemble Ludwig Güttler

Mo. 20.4.2015, 20:00 Uhr Kieler Schloss Ronald Brautigam (Klavier), Philharmo-niker Kiel, Jac van Steen (Leitung). Bar-tók: Suite „Der wunderbare Mandarin“, Brahms: Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur

Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr Kieler Schloss Alexandre Tharaud (Klavier)

So. 26.4.2015, 16:00 Uhr theater Kiel (opernhaus)� Lully: Atys. Rubén Dubrovsky (Leitung)

Mehr Infos und Tickets unter: www.UCI-KINOWELT.de oder über die UCI App.

T H E R OYA L O P E R A

RISE AND FALL OF THE CITY OF

Fulljames aufregende Neuinszenierung der beliebten Oper nach Bertolt Brecht

Live am 1. April um 20.15 UhrAus dem Royal Opera House London auf der großen Kinoleinwand

Page 36: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

14 termin-tipps concerti 04.15

Konzert-tIPPs

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KölnFr. 3.4.2015, 18:00 UhrKölner Philharmonie Bach: Matthäuspassion. Solisten, Voka-lensemble Kölner Dom, Kölner Dom-chor, Gürzenich-Orchester, Helmut Ril-ling (Leitung)

So. 5.4.2015, 20:00 Uhrtrinitatiskirche Britten: The Turn of the Screw

Fr. 10.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Christian Tetzlaff (Violine), Bundesju-gendorchester, Karl-Heinz Steffens (Lei-tung). Werke von Bartók & Tschaikowsky

Fr. 10.4.2015, 20:00 Uhroper am Dom (Foyer)� Heute Abend: Lola Blau - Premiere

So. 12.4.2015, 18:00 UhrKölner Philharmonie Tabea Zimmermann (Viola), Ensemble Resonanz, Enno Poppe (Leitung). Mo-zart: Klarinettenkonzert A-Dur, Poppe: Filz (DEA), Schubert: Sinfonie Nr. 5

Di. 14.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Christoph Prégardien (Tenor), Gürze-nich-Orchester Köln, Lahav Shani (Lei-tung). Berg: Lyrische Suite (Auszüge), Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Schubert: Sinfonie Nr. 8 C-Dur D944

Mi. 15.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Du bist die Welt für mich. Jonas Kauf-mann (Tenor), Münchner Rundfunk-orchester, Jochen Rieder (Leitung)

Do. 16.4.2015, 18:30 UhrFunkhaus Wallrafplatz Klavier-Festival Ruhr: AufTakt – Klavier-Modern. Pierre-Laurent Aimard & Tama-ra Stefanovich (Klavier)

Do. 16.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Fazıl Say (Klavier), Orpheus Chamber Orchestra. Wagner: Siegfried-Idyll, Mozart: Klavierkonzert A-Dur KV 488, Say: Neues Werk (DEA), Haydn: Sinfo-nie d-Moll Hob. I:80

Mo. 20.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Michael Barenboim (Violine), Solistes Européens Luxembourg, Christoph Kö-nig (Leitung). Weber: Ouvertüre zu „Der Freischütz“, Mendelssohn: Violinkonzert e-Moll, Schumann: Sinfonie Nr. 4

Mi. 22.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Graham F. Valentine (Sprecher), Frei-burger BarockConsort. Samuel Pepys’ London Diary & engl. Musik des 17. Jh

Do. 23.4.2015, 19:00 UhrKölner Philharmonie José Maria Blumenschein (Violine), Jo-hannes Wohlmacher (Violoncello), Kit Armstrong (Klavier), WDR Sinfonieor-chester Köln, Jukka-Pekka Saraste (Lei-tung). Haydn: Klaviertrio es-Moll Hob XV:31, Mozart: Klavierkonzert Es-Dur KV 482, Beethoven: Sinfonie Nr. 1 C-Dur

Fr. 24.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie More Masterpieces. WDR Big Band Köln, Maria Schneider (Leitung)

Sa. 25.4.2015, 19:00 Uhroper am Dom Strauss: Arabella - Premiere. Renaud Doucet (Regie), Stefan Soltesz (Leitung)

Sa. 25.4.2015, 20:05 UhrFunkhaus Wallrafplatz Sergej Nakariakov (Trompete), WDR Funkhausorchester Köln, Ari Rasilainen (Leitung). Werke von Dvořák u. a.

So. 26.4.2015, 16:00 UhrKölner Philharmonie SIGNUM saxophone quartet. Werke von Sibelius, Glasunow, Ligeti/Oehrli u. a.

Mo. 27.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Grigory Sokolov (Klavier)

Mi. 29.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie Mischa Maisky (Violoncello), Orchestre Philharmonique de Strasbourg, Marko Letonja (Leitung). Weber: Ouvertüre zu

„Oberon“, Fauré: Elégie, Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll, Rachmaninow: Sinfonische Tänze

Do. 30.4.2015, 20:00 UhrKölner Philharmonie New York Philharmonic, Alan Gilbert (Leitung). Werke von Strawinsky, Ravel & Strauss

leIPZIGSo. 12.4.2015, 16:00 Uhr opernhaus Wagner: Siegfried - Premiere

So. 19.4.2015, 11:00 UhrMendelssohn-Haus (Musiksalon)� Zum 20. Jubiläum des Mendelssohn-Quartetts. Mendelssohn-Quartett, Alexandra Oehler (Klavier)

Do. 30.4.2015, 20:00 UhrGewandhaus (Großer Saal)� Grosses Concert. Gautier Capuçon (Violoncello), Gewandhausorchester, Emmanuel Krivine (Leitung). Dvořák: Cellokonzert, Franck: Sinfonie d-Moll

leVerKUSenSa. 25.4., 19:30 Uhr & So. 26.4.2015, 18:00 Uhr Bayer Kulturhaus An American in Paris. Bayer-Blasorches-ter, Pierre Kuijpers (Leitung)

So. 26.4.2015, 11:00 UhrBayer Kulturhaus Masha Bijlsma & Band

lÜBeCKSa. 11.4.2015, 20:00 Uhr MUK Benefizkonzert Kiwanis Club. Christian Tetzlaff (Violine), Bundesjugendorches-ter, Karl-Heinz Steffens (Leitung). Werke von Strauss, Schubert, Bartók & Tschaikowsky

So. 12.4., 16:00 Uhr & So. 26.4.2015, 18:00 Uhr theater (Großes Haus)� Purcell: The Fairy Queen. Andreas Wolf (Leitung), Tom Ryser (Regie)

Sa. 18.4.2015, 19:30 Uhrtheater (Großes Haus)� Tschaikowsky: Schwanensee. Yaroslav Ivanenko (Choreographie), Ballett Kiel

So. 19.4., 11:00 Uhr & Mo. 20.4.2015, 19:30 Uhr MUK Jing Zhao (Violoncello), Philharmoniker Lübeck, John Nelson (Leitung). Stra-winsky: Pulcinella-Suite, Tschaikowsky: Rokoko-Variationen, Rimski-Korsakow: Scheherazade

Mi. 29.4.2015, 19:30 Uhrtheater (Großes Haus)� Berlioz: La Damnation de Faust

lÜneBUrGFr. 3.4., Do. 9.4. & Di. 21.4.2015, 20:00 Uhr theater lüneburg Prokofjew: Romeo & Julia. Olaf Schmidt (Choreographie)

Sa. 4.4., 20:00 Uhr, So. 12.4. & So. 26.4. 19:00 Uhr theater lüneburg Hindemith: Neues vom Tage. Thomas Dorsch (Leitung), Hajo Fouquet (Regie)

MAGDeBUrGDo. 2.4.2015, 19:30 UhrSchauspielhaus Glass: Der Prozess - Premiere. Hermann Dukek (Leitung), Michael McCarthy (Regie)

lUCIA CerVonI Fr. 3.4., 18:00 Uhr & Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr theater Magdeburg Fibich: Die Braut von Messina. Kimbo Ishii (Leitung), Cornelia Crombholz (Regie)

Posing auf Facebook: Mezzoso-pranistin Lucia Cervoni liebt das soziale Netzwerk – und beglückt ihre Freunde dort regelmäßig mit neuen Bildern von sich selbst.

TIPP

Page 37: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

concerti 04.15 termin-tipps 15Weitere Termine, Tickets und mehr: www.concerti.de

Fr. 3.4., 18:00 Uhr & Fr. 10.4.2015, 19:30 Uhr theater Fibich: Die Braut von MessinaWeitere Infos siehe Tipp

Sa. 11.4.2015, 19:30 Uhr theater Tschaikowsky: Dornröschen - Premie-re. Gonzalo Galguera (Choreogra-phie)

Do. 16.4. & Fr. 17.4.2015, 19:30 Uhrtheater Lucia Cervoni (Mezzosopran), Mag-deburgische Philharmonie, Miriam Burns (Leitung). Strauss: Don Juan & Salomes Tanz aus „Salome“, Mahler: Fünf Rückert-Lieder, Haydn: Sinfonie Nr. 104 D-Dur

MAnnHeIMDi. 21.4.2015, 19:30 Uhrnationaltheater Wake up and dream: Ein Cole-Porter-Songbook. Cordula Däuper (Regie)Weitere Infos siehe Tipp

MÜnCHenSo. 12.4.2015, 19:00 Uhrresidenz (Cuvilliés-theater)� Rossini: Comte Ory - Premiere. Oksana Lyniv (Leitung), Marcus H. Rosenmüller (Regie)

Mi. 15.4.2015, 20:00 UhrGasteig (Philharmonie)� Mischa Maisky (Violoncello), Russian National Orchestra, Mikhail Pletnev (Leitung). Tschaikowsky: Rokoko-Varia-tionen A-Dur op. 33, Nocturne d-Moll & Sinfonie Nr. 6 h-Moll op. 74 „Pathétique“

Sa. 18.4.2015, 19:30 UhrBayerische Staatsoper Ballett von Siegal (UA). Bayerisches Staatsballett

Di. 21.4.2015, 20:00 UhrGasteig (Philharmonie)� Joshua Bell (Violine), Münchner Philhar-moniker, Paavo Järvi (Leitung). Nielsen: Ouvertüre zu „Maskerade“, Tschaikows-ky: Violinkonzert, Strawinsky: Scherzo fantastique, Schostakowitsch: Sinfonie Nr. 1

Fr. 24.4.2015, 20:00 UhrPrinzregententheater Jan Lisiecki (Klavier). Werke von Cho-pin: Grande valse brillante Es-Dur op. 18, 24 Préludes, Drei Nocturnes, Drei Wal-zer op. 64 u. a.

Do. 30.4.2015, 20:00 UhrGasteig (Philharmonie)� Lang Lang (Klavier), Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, Andris Nel-sons (Leitung)

nÜrnBerGSo. 12.4.2015, 16:30 UhrMeistersingerhalle (Großer Saal)� Viviane Hagner (Violine), Nürnberger Symphoniker, Alexander Shelley (Lei-tung). Purcell: Dido and Aeneas, Bruch: Schottische Fantasie Es-Dur, Walton: Sinfonie Nr. 1 b-Moll

Mi. 15.4.2015, 19:30 UhrMeistersingerhalle (Kleiner Saal)� Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

PAPenDorF/roStoCK

Mo. 6.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Julian Steckel (Violoncello), Paul Rivinius (Klavier). Schumann: Fantasiestücke op. 73, Lutosławski: Grave, Poulenc: Cellosona-te, Brahms: Cellosonate Nr. 2 F-Dur u. a.

Di. 7.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Alexey Stadler (Vio-loncello), Karina Sposobina (Klavier). Sibelius: Malinconia op. 20, Schnittke: Cellosonate Nr. 1, Glasunow: Elegie op. 17, Prokofjew: Cellosonate op. 119

Mi. 8.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Jean-Guihen Quey-ras (Violoncello), Alexander Melnikov (Klavier). Beethoven: Cellosonate g-Moll op. 5/2, Debussy: Cellosonate d-Moll, Chopin: Cellosonate g-Moll u. a.

Do. 9.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Natalie Clein (Vio-loncello), Anthony Marwood (Violine). Bach: Zweistimmige Invention, Kodály: Duo op. 7, Ravel: Sonate „A la amoire de Claude Debussy“

CorDUlA DÄUPerDi. 21.4.2015, 19:30 Uhrnationaltheater Mannheim Wake up and dream: Ein Cole-Porter-Songbook. Cordula Däuper (Regie), Götz Hellriegel (Choreographie)

Früh übt sich, wer auf die Bühne will: In ihrer Heimatstadt Wiesba-den sammelte die kleine Cordula Däuper einst erste Erfahrungen im Kinderchor des dortigen Theaters.

TIPP

Page 38: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

16 termin-tipps concerti 04.15

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Fr. 10.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Valentin Radutiu (Violoncello), Per Rundberg (Klavier). Boccherini: Cellosonate Nr. 4 A-Dur, Mendelssohn: Cellosonate Nr. 2 D-Dur op. 58, Enescu: Cellosonate Nr. 2 C-Dur op. 26/2, Bartók: Rumänische Volkstän-ze (für Violoncello & Klavier)

Sa. 11.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Marie-Elisabeth He-cker (Violoncello), Michail Lifits (Kla-vier). Bach: Gambensonate Nr. 3 g-Moll BWV 1029, Schubert: Arpeggione Sona-te a-Moll D 821, Rachmaninow: Celloso-nate g-Moll op. 19

Sa. 25.4.2015, 19:30 UhrVilla Papendorf Klassik ganz privat. Gerhard Oppitz (Klavier). Beethoven: Klaviersonate Nr. 17 „Der Sturm“ d-Moll op. 31/II & Klaviersonate Nr. 18 „Die Jagd“ Es-Dur op. 31/III, Schubert: Drei Klavierstücke D 946, Brahms: Fantasien

SCHWelMDo. 30.4.2015, 20:00 UhrIbach-Haus Klavier-Festival Ruhr. Anton Gerzen-berg & Daniel Gerzenberg (Klavier). Fauré: Dolly Suite, Schubert: Fantasie zu vier Händen f-Moll op. 103 D 940, Mozart: Sonate zu vier Händen D-Dur KV 381, Rachmaninow: Sechs Stücke op. 11

SIeGenMi. 22.4.2015, 20:00 UhrSiegerlandhalle Glenn Miller Orchestra, Wil Salden (Leitung)

SteInFUrtSo. 19.4.2015, 20:00 UhrBagno-Konzertgalerie Klavier-Festival Ruhr. Andreas Haefliger (Klavier). Beethoven: Sonate Nr. 22 F-Dur op. 54, Sonate Nr. 27 e-Moll op. 90, Bartók: Im Freien Sz. 81, Brahms: Sonate Nr. 3 f-Moll op. 5

StUttGArtSo. 12.4.2015, 18:00 UhrStaatsgalerie (Vortragssaal)� Nacht und Träume. Janina Baechle (Mezzosopran), Markus Hadulla (Kla-vier). Lieder von Liszt, Schubert u. a.

So. 19.4.2015, 18:00 Uhrliederhalle (Beethovensaal)� Du bist die Welt für mich. Jonas Kauf-mann (Tenor), Münchner Rundfunkor-chester, Jochen Rieder (Leitung)

Di. 21.4.2015, 20:00 Uhrliederhalle Sir András Schiff (Klavier). Bach: Partiten Nr. 1-6 BWV 825-830

Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhrliederhalle (Mozart-Saal)� Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier)Weitere Infos siehe Tipp

Do. 30.4.2015, 20:00 Uhrliederhalle Artemis Quartett. Dvořák: Streichquar-tett F-Dur op. 96 „Amerikanisches“, Schostakowitsch: Streichquartett Nr. 5, Tschaikowsky: Streichquartett Nr. 1

WeIMArMo. 6.4.2015, 19:30 UhrJakobskirche Thüringer Bachwochen 2015: MARA - Die abenteuerliche Geschichte eines Cellos. Christian Poltéra (Violoncello), Ryo Takeda (Lesung)

Fr. 10.4.2015, 19:30 UhrSchießhaus Weimar Thüringer Bachwochen 2015. The Danish String QuartetWeitere Infos siehe Tipp

So. 12.4. & Mo. 13.4.2015, 19:30 UhrWeimarhalle Lisa Larsson (Sopran), Staatskapelle Weimar, Stefan Solyom (Leitung). Schnelzer: A Freak in Burbank, Martins-son: Liederzyklus auf Gedichte von Emily Dickinson, Dvořák: Sinfonie Nr. 5

So. 26.4.2015, 18:00 UhrDeutsches nationaltheater Mozart: Die Zauberflöte - Premiere. Nina Gühlstorff (Regie)

WolFSBUrG Mi. 15.4.2015, 19:30 Uhrtheater Salut Salon. Die Nacht des Schicksals

WUPPertAlSo. 19.4.2015, 18:00 UhrImmanuelskirche Eine italienische Nacht. Lutz Görner (Lesung), Nadia Singer (Klavier)

Fr. 24.4.2015, 20:00 UhrHistorische Stadthalle Klavier-Festival Ruhr. Lang Lang (Kla-vier). Bach: Italienisches Konzert F-Dur BWV 971, Tschaikowsky: Die Jahreszei-ten, Chopin: Scherzi Nr. 1-4

WÜrZBUrGSa. 4.4.2015, 19:30 UhrMainfranken theater (Großes Haus)� Bizet: Carmen. Enrico Calesso (Leitung), Sabine Sterken (Regie)

Fr. 10.4.& Sa. 25.4.2015, 20:00 UhrMainfranken theater (Kammerspiele)� Schöller/Gutgesell: Frontgarderobe. Jürgen R. Weber (Regie)

Di. 14.4.2015, 19:30 UhrMainfranken theater (Großes Haus)� Beethoven: Fidelio. Sebastian Beckedorf (Leitung), Stephan Suschke (Regie)

Mo. 20.4.2015, 19:30 UhrVogel Convention Center Magali Mosnier (Flöte), I Musici di Roma. Werke von Vivaldi & Bach

Do. 30.4.2015, 19:30 UhrMainfranken theater (Großes Haus)� Strauß: Der Zigeunerbaron. Sebastian Beckedorf (Leitung), Uwe Drechsel (Regie)

CHrIStIAn GerHAHer Fr. 24.4.2015, 19:30 Uhrliederhalle Stuttgart (Mozart-Saal)� Christian Gerhaher (Bariton), Gerold Huber (Klavier). Schubert: Die schöne Müllerin op. 25 D 795

Bügeln gegen das Lampenfi eber: Kurz vor seinen Auftritten schnappt sich Christian Gerhaher stets Plätt-eisen und Bügelbrett und bearbei-tet nochmal seine Frackhemden.

TIPP

tHe DAnISH StrInG QUArtetFr. 10.4.2015, 19:30 UhrSchießhaus Weimar Thüringer Bachwochen 2015. The Danish String Quartet. Bach: Auszüge aus „Die Kunst der Fuge“ BWV 1080, Mozart: Adagio und Fuge c-Moll KV 546 & Präludien und Fugen aus „Das Wohltempe-rierte Clavier“, Mendelssohn: Ca-priccio und Fuge op. 81, Schostako-witsch: Streichquartett Nr. 9

Schulfreunde: Die Geiger Frede-rik Øland und Rune Tonsgaard Sørensen sowie Bratscher Asbjørn Nørgaard musizieren schon seit Jugendzeiten zusammen.

TIPP

Page 39: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

FeStiValSIn Deutschland und Europa – wir stellen Ihnen die interessantesten Programme, Orte und Künstler vor

24_Wolfsburg marilleneis und die mobilität des geistes Im Mittelpunkt der Movimentos Fest-wochen steht seit 2003 der Tanz 26_Provence Wiederkäuen in den logen Bei Musique à la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern vorbehalten 28_Weilburg entschleunigung unter dem lindenboskett Die Weilburger Schlosskonzerte laden zur Zeitreise ein 29_rostock auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlern Ein Cello Festival der ganz besonderen Art 30_Halle die verwandlung des hässlichen entleins Händel-Festspiele Halle: Eine Stadt entdeckt sich neu 30_berlin schwarze tasten-messe Berliner Klavierfestival: Pianisten feiern Skrjabins Klavier-Schaffen 31_ garmisch-Partenkirchen in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-Parten-kirchen Von Leidenschaft und Tod: Auf des Meisters Spuren beim Richard-Strauss-FestivalFo

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Schöne neue Welt: Wolfsburg kann mehr als nur Autos bauen

April 2015 concerti 23

Page 40: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

= Zeitraum = Ort= Künstler24 concerti April 2015

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Vier Buchstaben. Am Ende eines langen, dunklen Tunnels. Dann,

hinter einer Treppe, an banalen Garderoben vorbei, eine weiße Wand: GLÜCK verheißen die Leuchtdioden – und das gleich mehrtausendfach im Licht-schlauch. Die Künstlerin Heike

Weber hatte im letzten Jahr bildnerisch simpel, aber eben doch immer wieder schön das Motto der 12. Movimentos Fest-wochen in Wolfsburg umge-setzt.

FRIEDEN – mehr als nur ein Motto?

Ein Motto, das man genauso wenig oder genauso sehr ernst nehmen muss wie die anderen Leitmotive, die Maria Schnei-der – die strenge, effiziente und immer sehr elegante Kreativ-direktorin der VW Autostadt – sich mit ihrem Team ausdenkt für ihr alljährlich staunenswer-tes, jenseits des eigentlichen Kernauftrag gewachsenes, ge-hegtes und gepflegtes Kultur-festival. 2015 hat das Motto sieben Buchstaben: FRIEDEN. Der Besucher mag das hinter-fragen – oder sich einfach nur anregen lassen von der so bun-ten wie hochkarätigen Mi-schung aus Lesungen berühm-ter Schauspieler, aus Klassik-, Pop-, Jazz- und bisweilen auch Rockkonzerten. Seinen über-regionalen Fokus indes ge-winnt dieser Mix aus den fünf bis sechs, inzwischen auch von Workshops begleiteten großen und überregional beachteten Tanzgastspielen an ihrem au-

ßergewöhnlichen Auffüh-rungsort samt hochwertiger Gastronomie. FRIEDEN also. Es ist ein An-stoß, ein Slogan – mehr nicht. Denn wer in Wolfsburg auftritt, der spricht meist mit klingen-den oder doch zumindest zu-kunftsträchtigen Namen schon für sich selbst. Das haben die gerne über die temporäre Pon-tonbrücke des Mittellandka-nals strömenden Besuchermas-sen längst begriffen. Und auch dieser Weg ist symbolisch: weg aus dem perfekt bis zum Gau-mengenuss inszenierten The-menpark, aus der kalkuliert über ihr schnödes Produktda-sein hinausweisenden Waren-welt auf vier Rädern, über das Wasser, hin zur Produktions-stätte, für die auch das teilwei-se immer noch genutzte Heiz-kraftwerk Nord/Süd backstein-kathedralenhoch steht. Mit vier Schornsteinen als Wahrzei-chen der künstlichen Stadt, 1938 begonnen, noch heute ein wenig vom Atem der Geschich-te umweht.Und jedes Jahr im späten Früh-ling, heuer vom 10. April bis zum 17. Mai, zieht hier, im still-stehenden vorderen Teil, die Kunst ein – auf ganz großer Bühne, samt stylisher Feier-

marilleneis und die mobilität des geistes

die autostadt in Wolfsburg ist mehr als ein themenpark über das glück auf vier rädern. im mittelpunkt der movimentos

FestWocHen steht hier seit 2003 der tanz. Von Manuel Brug

Elegante Unterhaltung: Les Ballets de Monte-Carlo

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Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide April 2015 concerti 25

lounge für das nette Hinterher. Die Tanzkunst. Und das – im Schnittpunkt von Hannover, Hamburg und Berlin – mit den großen, repräsentativen, aber ebenso auch vielversprechen-den, zum Teil noch nicht gänz-lich durchgesetzten internati-onalen Tanzgruppen, die sonst nicht nur an diesen Metropolen vorbeiziehen. Weil dort die festen Institutionen kein Geld für den Blick nach draußen und die Kuratoren der freien Szene und der städtischen Festivals einen festgefügten, oft gestrig avantgardistischen Geschmack haben, in dem diese Kompani-en und Choreografen – die ein breiteres Publikum anspre-chen, bewegen, manchmal auch nur auf hohem Niveau unterhalten – nicht vorkom-men. Oder weil sie sich diese schlicht nicht leisten können.Mit dem engen Begriff dessen, was in einer Autostadt präsen-tiert werden soll, haben natür-lich Gruppen wie das gefällige, aber trotzdem für das im Tanz nach wie vor etwas rückstän-

dige Australien wichtige Sid-ney Dance Theatre oder die mitreißende Entertainment-Mannschaft von Rami Be’ers israelischer Kibbutz Contem-porary Company wenig ge-mein. Aber der Kulturbegriff ist hier sowieso längst ausge-weitet – bis hin zu den aus heimischem Ökogetreide geba-ckenen Dinkelseelen und dem veganen Marilleneis, das dem Movimentos-Festival seinen kulinarischen Rahmen gibt.

Vom GLÜCK einer Balanceauf hohem Niveau

Autos kommen da nur noch am Rande vor – Mobilität ist alles, auch die des Geistes. Doch ist auch die schöne Kunstwelt ei-ne immer gefährdete, jedes Jahr aufs Neue beschworene und schließlich stolz präsentierte. Man liebt in Wolfsburg das Neue, aber auch die guten alten, vertrauten Bekannten, die man gerne wieder einlädt: Warum auch nicht, wenn es so klingen-de Namen sind wie dieses Jahr der unterhaltsam-elegante Jean

Christophe Maillot mit seinen Les Ballets de Monte-Carlo? Oder der immer wieder berüh-rende Lin Hwai-min mit sei-nem einzigartigen Cloud Gate Dance Theater aus Taiwan: Diesem wohl besten Choreo-grafen Asiens hält man in Wolfsburg unverbrüchlich die Treue. Also muss man etwa aus Hamburg oder Berlin, wo die dafür eigentlich zuständigen Kulturinstitutionen wie Kamp-nagel oder die Berliner Fest-spiele lieber in ihrem Avant-garde-Kleinklein krümeln, nach Wolfsburg pilgern. Welch ein GLÜCK, das erleben zu können. Balanciert es doch über all dem prekären Durch-schnitt anderer deutscher Tanzfestivals. Nicht nur das Publikum in der Region hat das verstanden – und kommt gerne auch als Wiederholungstäter.

movimentos Festwochen 10.4. - 17.5.2015 Sydney Dance Company, Göteborgs-operans Danskompani, Matthias Goerne, Christiane Karg u. a.

Wolfsburg

Alles etwas anders hier: Die Tribüne mit ihren rund 1000 Sitzen ...

... wie auch das Eingangsfoyer in der Autostadt

Page 42: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Da hilft kein Meckern: Bei „Musique à la Ferme“ in Lançon nahe Aix-en-

Provence sind die Logenplätze von vornherein ausabonniert. Inhaberinnen der Dauerkarten sind gut 40 braune Ziegen. Ihr geräumiger Stall ist Mitte Juli zum achten Mal Schauplatz des Kammermusikfestivals von Jérémie Honnoré. Vor über 35 Jahren gründeten die Eltern des jungen Pianisten den Ziegen-hof – heute sind sie überall in der Gegend für ihren fromage de chèvre bekannt. Nach dem Melken labt sich die Herde den ganzen Tag in den Hügeln der Umgebung an al-lerlei Kräutern, die das Käse-aroma verfeinern. Pünktlich zur Generalprobe sind die Vier-beiner dann zurück im Stall,

um später in den leicht erhöh-ten Boxen entlang der Wände zu entschlummern. Im „Par-kett“ indes steht während der Festivalwoche eine Bühne samt Flügel – und wenn sich dort die Stuhlreihen füllen, wird es in den Logen still: Allenfalls zwi-schen den Sätzen ist manchmal zartes Wiederkäuen zu verneh-men. Entweder hat Kammer-musik von Mozart, Brahms und Debussy eine einschläfernde Wirkung auf Paarhufer. Oder sie sind Gewohnheitstiere, de-nen so pünktlich um 21 Uhr die Augenlider schwer werden, dass sie nicht einmal mehr Ho-neggers Flötenstück Danse de la Chèvre zu Bocksprüngen animieren könnte. Spezielle musikalische Vorlieben hat Honnoré bei den Ziegen noch

nicht festgestellt – dafür weiß er von einer Henne zu erzäh-len, die samt Kükenschar wäh-rend einer Schumann-Sonate den Gang in Richtung Bühne heraufspaziert kam.

Käse, obst und Wein: Genuss bietet nicht allein die Musik

Tierisches, das fürs Publikum wie auch die Künstler ebenso zum Charme der musikali-schen Hochsommertage bei-trägt wie die gemeinsame Kä-se-, Obst- und Wein-Verkostung im Freien. Mit Tellern beladen lauscht ein älterer Mann den Zikaden und lächelt in die Däm-merung: Er ist Stammgast. „Wir leben in Montpellier, aber ich bin auf dem Land aufge-wachsen. Dieser Hof hier mit seinen Geräuschen und Gerü-

= Zeitraum = Ort= Künstler26 concerti April 2015

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Wiederkäuen in den logenbei musiQue À la Ferme sind die besten Plätze den Paarhufern

vorbehalten. Von Annette Zerpner

Auch die Ziegen dürfen zuhören – zum Dank

gibt‘s köstlichen Käse

Page 43: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

chen ist sehr angenehm und heimelig.“ Seine Frau hingegen liebt die „herzliche, entspann-te Atmosphäre“, in der sich Musikliebhaber, Nachbarn und Zufallsbesucher mischen. Eben dies schwebte Honnoré vor, als er sich nach einigen Privatkonzerten mit Studien-freunden vor sieben Jahren auf das Wagnis Festival einließ. „Musique à la Ferme“ sei für ihn auch eine Hommage an die Arbeit seiner Eltern, betont der Pianist, der in Paris lebt. Auf der Festivalwebseite zeigt ein Filmclip von 2008 im Zeitraf-fer, wie Familie und Helfer den Stall für das allererste Konzert vorbereiteten – heute sind sie ein eingespieltes Team, das die Symbiose aus nahbarer Hoch-kultur und Hofalltag perfekt durchgetaktet hat.

Wer die Ziegen indes nicht nur beim „Zubettgehen“, sondern ganz in ihrem Element erleben will, sollte sich für eine Hof-führung anmelden und fragen, ob man die Herde nach dem morgendlichen Melken ein Stück durch die Landschaft begleiten darf. Danach ist auch für den deutschen Besucher verständlich, wieso ein franzö-sischer Ausdruck für „jeman-den verrückt machen“ just „jemanden zur Ziege machen“ lautet: Es kann nämlich reich-lich Nerven kosten, auf unbe-festigten Pfaden die Balance zwischen den rasch und tritt-sicher dahinzockelnden, manchmal abrupt anhaltenden Huftieren zu behalten. Zumal auch kräftig gemeckert wird: Immer wieder muss der Hund Einzelgänger zusammentrei-

ben, die partout Alternativrou-ten ausprobieren wollen – al-lem Herdentrieb zum Trotz. Schade, dass ihnen im Karne-val der Tiere kein Satz gewid-met ist wie Hausesel oder Fe-dervieh: Camille Saint-Saëns’ französischer Zoo tobt dieses Jahr trotzdem an einem Abend durch den Ziegenstall. Und den berühmten Tierfabeln La Fon-taines gilt ein Familienkonzert in der örtlichen Mediathek. Das restliche Programm, von Klas-sik und Romantik bis Nikolai Kapustin, ist indes tierfrei. Ab-gesehen von den Zuhörern im Stall.

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide

musique à la Ferme 15.7. - 25.7.2015 Jérémie Honnoré, Emmanuelle Calà, Sylvain Durantel, Amanda Favier, Samika Honda, François pascal u. a.

lançon-provence, Frankreich

April 2015 concerti 27

Foto: Candida Höfer

Kuranlagen und Goethe-Theater Bad Lauchstädt GmbH Parkstraße 18 | 06246 Goethestadt Bad Lauchstädt Tel.: 034635 905472

THEATERSOMMER 2015 Goethe-Theater Bad Lauchstädt HÖHEPUNKTE 17. Mai | 27./28. Juni | Gluck LE CINESI | L‘Arte del mondo

21. Juni | Mozart DIE ZAUBERFLÖTE Lautten Compagney Berlin | RIAS Kammerchor | konzertant

11. Juli | Mozart DIE ENTFÜHRUNG AUS DEM SERAIL Landestheater Coburg

22./23. August | Händel RINALDO Marionettentheater Carlo Colla e Figli, Mailand | Lautten Compagney Berlin

Das gesamte Programm: www.goethe-theater.com Eintrittskarten, Besucherservice: [email protected] oder bundesweit bei allen CTS-eventim-Verkaufsstellen

Page 44: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

= Zeitraum = Ort= Künstler

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kWer über den weißen

Kies mit knirschen-den Schritten auf

das barock verzierte Geländer zugeht, kann es kaum erwarten - gleich, ob schon wissend oder nur ahnend, dass sich von die-ser Balustrade des Weilburger Schlosses aus ein spektakulä-rer Blick bietet: steil hinunter auf die Lahn, die hier zwischen Bäumen und Felsen hindurch leise über eine flache Rampe plätschert. Selbst regelmäßige Besucher der traditionsreichen, allsommerlichen Weilburger Schlosskonzerte vermögen sich nur schwer zu entschei-den, wohin sie schauen sollen: auf die mächtigen Blutbuchen

im Hof vor der Schlosskirche, zu dem kleinen Brunnen – oder doch zu dem Lindenboskett, diesem typisch barocken, strengen Spalier geformter Bäumchen.

Hofkonzerte bei Sonnenschein

Alles atmet hier den Geist der Epoche. Wer aus dem etwa 60 Kilometer südöstlich gelegenen Frankfurt anreist, entschleu-nigt vor akkuraten Blumenra-batten und auf breiten Fürst-entreppen ganz von selbst: Die Weilburger Schlosskonzerte sind ein Festival, für das sich die Gäste Zeit nehmen. Die At-mosphäre ist entspannt, nicht allzu förmlich oder festlich,

eher rustikal. Denn viele Kon-zerte finden unter freiem Him-mel im Renaissancehof statt – und da kann es der Gattin im kleinen schwarzen Kleid zum späteren Abend hin auf den Klappstühlen leicht kalt wer-den. Der Hof ist akustisch güns-tig, von Renaissance-Gebäuden umgeben, leicht ansteigend. Lärm von außen dringt kaum ein, zumal in den alten Gäss-chen der Residenzstadt keine Motoren aufheulen. Kurzent-schlossene haben gute Chan-cen, „Schönwetterkarten“ zu ergattern: Im Hof stehen näm-lich mehr Plätze zur Verfügung als in der Schlosskirche, in die Konzerte bei Regen verlegt wer-den. Für Kammerkonzerte wird auch die Orangerie genutzt.Stammgast des Festivals ist das Württembergische Kammeror-chester Heilbronn. Doch auch die Frankfurter Orchester, das hr-Sinfonieorchester und das Opern- und Museumsorches-ter, gastieren öfters hier, in jüngerer Zeit zudem kleinere Mittelklasse-Orchester aus ganz Deutschland. Zudem sind namhafte Solisten wie etwa der Pianist Martin Stadtfeld und der Cellist Daniel Müller-Schott zu hören während der zwei Festspiel-Monate, deren Kon-zerte sich wie stets auf die Wo-chenenden konzentrieren. Ihr Programm ist populär ausge-richtet, auf klassisch-romanti-sches Kernrepertoire konzen-triert, doch zunehmend auch mit anderen Musik-Farben an-gereichert – eben genauso bunt wie ihr Publikum. Guido Holze

entschleunigung unter dem lindenboskettUmweht von Atem des Barock: Die Weilburger scHlossKonzerte laden zur Zeitreise ein

Barocke Residenz mit repräsentativem Garten: Schloss Weilburg

Weilburger schlosskonzerte 30.5. - 1.8.2015 Martin Stadtfeld, Emma Kirkby, Daniel Müller-Schott, reinhold Friedrich, Sebastian Manz, Tianwa Yang, Dmitri levkovich u. a.

28 concerti April 2015

Page 45: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Sein Urgroßvater betrieb hier an der Warnow einst die größte Ziegelei Nord-

deutschlands, Olav Killinger hat in der einstigen Sommerresi-denz der Familie nahe Rostock nun den wohl intimsten Kon-zertsaal der Region geschaffen. Sitzen seine Gäste – das Wort „Besucher“ meidet der Hambur-ger Reeder ganz bewusst – doch im Wohnzimmer des schnee-weißen Gründerzeit-Baus, den der 47-Jährige 2007 (zurück-)gekauft und saniert hat. Und da dem Hausherrn mit dem Faible für die Klassik schon lange die Idee „eines ganz be-sonderen Konzertmoments“ vorschwebte, lädt der Mann mit dem jungenhaften Gesicht sich seit bald vier Jahren nicht nur Gäste ein, sondern vor allem hochkarätige Pianisten, Geiger oder Schauspieler.

Reise durch die Celloliteratur – und den romantischen Park

In dieser Saison stehen seine „Private Concerts“ dabei im Zeichen des wohl sinnlichsten Streichinstruments – und gip-feln nun in einem „Cello Festi-val“: Sechs Tage lang wechseln sich allabendlich einige der besten Nachwuchscellisten wie Marie Elisabeth Hecker oder Alexey Stadler mit Stars wie Jean-Guihen Queyras samt ih-ren Klavierbegleitern ab. Bieten dem Publikum die Chance, eine Klangreise durch bekannte wie selten gespielte Werke der Cel-

loliteratur zu unternehmen – und dabei den Blick durch den weitläufigen Park mit seinen alten Eichen und Buchen schweifen zu lassen. Um her-nach bei Wein und Quiche mit den Künstlern auch noch ein wenig zu plaudern: Denn Kil-linger lädt sich wirklich gern Gäste ein. Christoph Forsthoff

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide April 2015 concerti 29

auf einen Wein und eine Quiche mit den Künstlernvilla PaPendorF Aufspielen im Wohnzimmer:Ein Cello Festival der ganz besonderen Art

Katowice

Kultura

Natura

Festival Metamorphosis

Edition 1

15–24 May 2015

kulturanatura.eunospr.org.pl

Artistic directorAlexander Liebreich

Polish National RadioSymphony Orchestra / NOSPRGabriel ChmuraAlexander Liebreich

Stefano Bollani

London Sinfonietta | Brad Lubman

Münchener KammerorchesterRIAS Kammerchor Alexander Liebreich

Miklós Perényi | Kuss Quartet

András Schiff

Silesia String Quartet

RIAS Kammerchor | Michael Alber

Camerata Silesia | Anna Szostak

cello im Focus 6.4. - 27.6.2015 Julian Steckel, Christian poltéra, Jean-Guihen Queyras, pieter Wispel-wey, Jan Vogler u. a.

Villa papendorf/rostock

Hereinspaziert: In der Villa Papendorf fühlen sich Musiker wie Publikum fast wie zuhause

Page 46: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Wer lange nicht in Halle war, tut der Stadt leicht

unrecht: Sie ist kein hässliches Entlein mehr. Nicht allein rund ums Händelhaus hat sich das Zentrum gewandelt hin zu ei-ner richtigen Altstadt. Und so wie Leipzig seinen Bach pflegt, so sind die Hallenser stolz auf ihren Händel. Nur wenn ihnen die Saale in die Keller fließt, haben sie die Kultur nicht so gern: Jetzt sei wirklich nicht die Stunde zum Feiern, ertönte da vor zwei Jahren ein Auf-schrei der Empörung, in dessen

Folge die Händel-Festspiele abgesagt wurden. Doch inzwi-schen sind alle Häuser wieder trocken, darf wieder jubiliert werden. Und das Programm kann sich sehen lassen: Ange-fangen beim Dresdner Kreuz-chor bevölkern viele internati-onale Gäste den Spielplan, auf so manche Koproduktion bli-cken andere Festivals mit Neid. Nur an der Willkommenskultur in Gestalt der Öffentlichkeits-arbeit wird noch gearbeitet – aber man kann ja nicht alles haben. Christian Schmidt

Ob ihm das Spiel wohl gefällt? Händelstatue auf dem Marktplatz

die verwandlung des hässlichen entleinsHändel-FestsPiele Halle Eine Stadt entdeckt sich neu – und ihren berühmten Komponistensohn

Hier passt alles zusammen! Einige der eigenwilligsten

und kreativsten Pianisten un-serer Tage gestalten ein Festi-val, dessen Schwerpunkt die Bezeichnung wirklich verdient: Denn rund die Hälfte der Wer-ke stammen tatsächlich von Alexander Skrjabin, dessen 100. Todestag die Musikwelt am 27. April gedenkt. Und der war mindestens so eigenwillig wie seine „Nachfolger“: So pflegte er im Konzert nur seine eige-nen Werke vorzutragen. Dach-te sich solch malerische Titel aus wie die Schwarze und die Weiße Messe. Und stand in all

seinen Überlegungen von Mu-sik als Ekstase und zur Synäs-thesie – der Verbindung von Klängen und Farben – stets selbst im Zentrum der ange-strebten „All-Einheit“. Ein So-litär der Musikgeschichte, des-sen Klavierwerk sich hier nun entdecken lässt: Gleich sechs seiner zehn Sonaten etwa, wo-bei sich die legendäre Nr. 9, die Schwarze Messe, sogar im Ver-gleich zweier Pianisten studie-ren lässt. Oder die 24 Préludes, denen Louis Lortie jene von Skrjabins großem Vorbild Cho-pin gegenüberstellt. Das passt! Klemens Hippel

Selten in dieser Fülle erlebbar: Musik von Alexander Skrjabin

schwarze tasten-messeberliner KlavierFestival Pianisten feiern zu Skrjabins 100. Todestag dessen Klavier-Schaffen

= Zeitraum = Ort= Künstler30 concerti April 2015

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Händel-Festspiele Halle 30.5. - 14.6.2015 Dorothee Mields, philippe Jaroussky, Max Emanuel Cencic, Franco Fagioli, Christine Schäfer, Fabio Biondi u. a.

Halle, lauchstädt, Moritzburg u. a.

berliner Klavierfestival 4.5. - 12.5.2015 Alexander Melnikov, Yevgeny Sudbin, Konstantin lifschitz, Yuri paterson-Olenich, Marc André Hamelin & louis lortie

Page 47: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Einzeltermine, Details, Tickets und vieles mehr auf www.concerti.de/festivalguide April 2015 concerti 31

Touristik-Service Bad Arolsen 05691/801-233 www.arolser-barockfestspiele.de20I520I5 3. - 7. Juni3. - 7. Juni

Thema: „Zu neuen Ufern!“ mitEduardo Banzo & Al Ayre EspañolAnna Stegmann & Ensemble OdysseeLuca PiancaNuria Rial & L´Orfeo BarockorchesterArte dei SuonatoriDorothee Oberlingersowie Rahmenprogramm und Jubiläums-Feuerwerk

30.AROLSER BAROCK-FESTSPIELEAROLSER BAROCK-FESTSPIELE30.

berlin

intonations18.4. – 23.4.2015 Mittlerweile ei-ne feste Größe im programm des Jüdischen Museums: Elena Bashki-rova hat für ihren Berliner Ableger des Jerusalem international Cham-ber Music Festivals wieder hoch-karätige Kammermusikpartner von Carolin Widmann bis Martin Helm-chen eingeladen.

Köln

acHt brücKen30.4. – 10.5.2015 Wer der Avantgarde auf die Finger schau-en will, muss nach Köln fahren: Ob sinfonische, elektronische oder Kammermusik – hier gibt es ga-rantiert Neues zu hören.

ludWigsburg

ludWigsburger scHlossFestsPiele15.5. – 25.7.2015 Weltklasse-Künstler in prächtigen Schloss-Sälen: Hier geben sich Stars wie isabelle Faust, igor levit und pichas Zukerman die Klinke in die Hand. Neu dabei: pietari inkinen als Chefdirigent des Festspiel-orchesters.

olsberg/scHWeiz

solsberg Festival29.5. – 1.7.2015 im 10. Jahr lädt die Cellistin Sol Gabetta zu „ih-rem“ Festival in ihre Wahlheimat Schweiz. Kammermusik und nicht zuletzt die Begegnungen mit dem publikum im beschaulichen Ört-chen stehen im Vordergrund.

   weitere tippS

Dahoam“ ist mehr als nur ein Platz zum Leben: Da wa-

ren sich der Kompositions-Monolith Richard Strauss und seine Gemahlin, die königlich bayerische Generalstocher Pau-line de Ahna, einig. Strauss hat „sein“ Garmisch-Partenkirchen geliebt, fruchtbarste Schöpfer-jahre dort verbracht, Rekreati-on und Inspiration in der Natur gefunden – als Komponist, Di-rigent, Kosmopolit, Familien-oberhaupt, Bergwanderer, Kar-tenspieler, Kultur-Vernetzer. Und eben dort, umrahmt von Staunen machenden Gipfeln, feiert man ihn seit über 25 Jah-ren in besonderer Farbigkeit: Seit 2008 widmet sich Inten-dantin Brigitte Fassbaender alljährlich kreativen Entde-ckungstouren zur Persönlich-keit des Meisters. Unter dem Motto „Von Leidenschaft und Tod“ verspricht die Intendan-tin heuer musikalisches Herz-klopfen mit den schwelgeri-schen Tondichtungen des jun-gen Strauss wie Don Juan oder

Macbeth. Und natürlich sind Flanieren beim Schauspiel-Spaziergang, Herzflimmern im Rosenkavalier-Film und Flirten mit Sängerinnen wie Star-Mezzo Angelika Kirchschlager erlaubt. Dorothe Fleege

in der Welt zuhaus‘ – dahoam in garmisch-PartenkirchenricHard-strauss-Festival Von Leidenschaft und Tod: Auf den Spuren des Meisters

richard-strauss-Festival 20.6. - 27.6.2015 Brigitte Fassbaender, Angelika Kirchschlager, Christa ludwig, liza Ferschtman, François leleux u. a.

Garmisch-partenkirchen

Idylle pur: Nicht nur Strauss liebt(e) Garmisch-Partenkirchen

Page 48: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

Drei Jahrzehnte sind ver-gangen, seit Frank Peter Zimmermann Mozarts

Violinkonzerte erstmals auf einem Tonträger festgehalten hat. Seither hat der Geiger die Werke hunderte Male live ge-spielt, allen voran das beliebte G-Dur-Konzert. Wenn er nun zum Auftakt eines neuen Mo-zart-Zyklus neben den Konzer-ten Nr. 1, 3 und 4 auch das Ada-gio KV 261 sowie das Rondo KV 373 berücksichtigt, sollte man diese Aufnahme allen als

Zwangsnarkotikum verordnen, die in den letzten Monaten an der Posse um das Ende der Stradivari-Leihgabe an Zim-mermann unrühmlich mitwirk-ten. Doch ob das nützen würde?Also sei die CD lieber all jenen empfohlen, die für die Reize seines unendlich feinen, klaren Spiel empfänglich sind. Dieser Mozart kommt nicht intellek-tuell verdrechselt daher oder großspurig, sondern voller Le-bensgewandtheit und Farben. An der Seite des Kammer-BR-

Symphonieorchesters entsteht ein so selbstverständliches Mu-sizieren, dass wohl kaum einer glauben würde, wie viel Akri-bie dahinter steckt. So lässt sich diese Aufnahme täglich neu hören, ohne an Begeiste-rung einzubüßen: So heiter, kultiviert, burschikos, innig klingt diese! Christoph Vratz

Kultiviert, burschikos, innigcd des monats Frank Peter Zimmermann mit einem neuen Mozart-Zyklus, der aufhorchen lässt

32 concerti April 2015 Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Ein Mozart voller Lebensgewandtheit und Farben: Frank Peter Zimmermann

rezenSiOnenCDs & DVDs – ausgewählt und bewertet

von der concerti-Redaktion

mozart: violinkonzerte nr. 1, 3 & 4, rondo Kv 373 & adagio Kv 261Frank peter Zimmermann (Violine), Kammerorchester des Symphonie-orchesters des Br. hänssler Classic

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Page 49: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

April 2015 concerti 33

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***** = herausragend **** = sehr gut *** =gut ** =befriedigend * =unbefriedigend

Das hier erstmals eingespielte Con-certo Italiano von 1924 war Castelnu-evo-Tedescos erster ernsthafter Ver-such auf dem Gebiet der Sinfonik. Der Kopfsatz erinnert in seiner von der Trompete angeführten Bläser-grundierung noch an Ottorino res-pighis programmmusik. Schon hier fasziniert Tianwa Yangs schlanker, unaff ektierter Geigenton. im Arioso lässt sie ihre Guarneri dann förmlich singen, und auch den virtuosen An-forderungen des befremdlich dispa-raten dritten Satzes zeigt sie sich mü-helos gewachsen. Die CD wird ver-vollständigt durch das viel konven-tionellere zweite Violinkonzert. (AF)

Emmanuel pahud hat Flötenkonzer-te aus der Zeit rund um den Sturm auf die Bastille 1789 zusammenge-stellt: Werke von Devienne und Gi-anella, Gluck und pleyel. Von Ver-niedlichung wollen das Kammeror-chester Basel und Giovanni Antoni-ni nichts wissen: Wo ein rauer Ton dominiert, basiert er auf einem his-torisch geschärften Bewusstsein. Doch gerade bei Gluck kommen auch Galanterie und Noblesse zur Geltung. Bei pahud perlt und tönt es meist zart, frisch und hell. Das hat insge-samt viel Biss, ohne verbissen zu klingen, hat Witz ohne beifälligen plauderton. (CV)

rossini schreibt eine Musik, die dem kommunikativen Gebaren seiner landsleute abgelauscht scheint: Wenn italiener sich mittteilen, off en-baren sie ihre Extrovertiertheit, ihr übersteigertes Gefühl, sie spielen mit der Sprache, die ihrerseits zur Musik wird. Antonio pappano hört diese Schicht in rossinis Opern-Ou-vertüren mit lust, Timing und ge-nauem Gespür für phrasierung aus sowie der Kunst, kleine Notenwerte nicht hudelnd, sondern mit der Hal-tung von Humor, raffinesse und leichtigkeit zu musizieren. Da plap-pern die pizzicati, da gackern die frechen Einwürfe der Holzbläser. (pK)

castelnuevo-tedesco: violinkonzert nr. 2 & concerto italianoTianwa Yang (Violine), SWr Sinfonie-orchester Baden-Baden und Freiburg, pieter-Jelle de Boer (leitung). Naxos

revolution – Flötenkonzerte von devienne, gianella, gluck & PleyelEmmanuel pahud (Flöte), Kammer-orchester Basel, Giovanni Antonini (leitung). Warner Classics

rossini: ouvertüren aus Wilhelm tell, der barbier von sevilla u. a. Orchestra dell‘Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio pappano (leitung). Warner Classics

schlank und unaff ektiert

rau und zart

Plappernd und gackernd

Telemann at his best Vol. 2

cpo CD-Bestellung gegen Rechnung unter: www.jpc.de | jpc-schallplatten Versandhandelsgesellschaft mbH Georgsmarienhütte | Geschäftsführer: Gerhard Georg Ortmann | Amtsgericht Osnabrück HRB 110327

Internationaler Vertrieb: A: Preiser Records CH: Musicora B/NL: Econa | cpo gibt’s auch im Internet: www.cpo.de

Michael SchneiderSeit 35 Jahren ist Michael Schneider in vielfältigen Funk-tionen ein Begriff im Bereich der Historischen Interpretati-onspraxis: Virtuoser Blockflötensolist, Mitglied der Kammer-musikformation Camerata Köln, Dirigent seines Orchesters La Stagione Frankfurt, Professor und Leiter des Instituts für Historische Interpretationspraxis an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.

cpo 777 890–2Die Konzerte zeigen erneut hohes kompositorisches Niveau und Telemanns oft zitierten »vermischten Stil« mit einem Reichtum motivischer Gestalten. »Äußerst abwechslungsreich und zauberhaft musiziert. Eine großartige musikalische Höhepunkte versprechende neue Telemann-Reihe, über die man sich wahrlich freuen kann.« klassik.com 12/2014 zu Vol. 1

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Page 50: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

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Weitere rezensionen finden Sie auch unter www.concerti.de

Es ist vertrackt: Obwohl Johann Se-bastian Bach traumschöne Oboen-stellen in seine Kantaten geschrieben hat, gibt es keine Solowerke für Oboe. ramón Ortega Quero hat sich nun Musik Bachs für sein instrument ar-rangiert. Das Spiel ist vorwiegend ge-schmeidig, fl ießend und beschwingt, mit lebendiger Artikulation und fei-nen Verzierungen, souverän in virtu-osen Momenten. Die kammermusika-lischen Mitstreiter gehen auf Augen-höhe darauf ein. Doch man vermisst die warmen Modulationen der Oboe, das, was sie für die Barockkomponis-ten so reizvoll als Gegenüber für die menschliche Stimme machte. (EW)

Arien mit Mandolinenbegleitung: Das ist weit mehr als nur das Ständchen, das der Angebeteten als Bühnenmu-sik dargeboten wird. Da gibt es auch überaus virtuose Exemplare, in denen der Mandoline als obligatem instru-ment alles abverlangt wird. ArteMan-doline hat einen schönen Strauß sol-cher Fundstücke zusammengebunden, ergänzt um zwei Mandolinenkonzerte. Und die Formation macht ihrem Na-men dabei alle Ehre: perfekt ergänzen die Streicher und Nuria rial das Zupf-instrument in seiner Artikulation. Nur ein problem teilt die CD mit all diesen Sammlungen: Es fehlt ein wenig am klanglichen Kontrast. (KH)

Dass pergolesis Stabat mater Eingang ins repertoire der bedeutenden geist-lichen Werke gefunden hat, ist der Bearbeitung durch Johann Adam Hil-ler zu verdanken. Er hat Bläserstim-men hinzugefügt, Harmonien ver-stärkt und anderes mehr. Seine eige-nen psalm-Vertonungen sind indes hierzulande kaum bekannt: rainer Johannes Homburg hat diese Musik mit den Stuttgarter Hymnus-Chor-knaben und der Handel’s Company eingespielt. Und das durchaus stim-mig, glanzvoll und ätherisch. Heikel wird‘s nur, wenn tenorale Höhe er-klommen werden oder gemeinschaft-lich haarfein eingesetzt wird. (CV)

Eine ungewöhnliche Mischung aus Kammermusik und liedern von Franz Schubert bietet dieses um die Gei-gerin lara St. John versammelte Kam-merensemble. Die Musiker gehen in ihren Duos stimmig aufeinander ein und sind souverän in ihren Soli. Der äußerst reizvolle Clou bei der Sache: Sämtliche Klavierpartien sind der Har-fe übertragen worden. Und das funk-tioniert sogar bei den Impromptus erstaunlich gut. Eine zwar eigenwil-lige, aber zauberhafte Beleuchtung des Klangkosmos von Schubert in ungewohnter Farbgebung. Sehr stim-mungsvoll und anregend die ganze Unternehmung. (EW)

Mit viel Empathie, aber nie senti-mental gibt der irische Tenor robin Tritschler auf diesem ungewöhnli-chen Themen-recital über die Zeit des Ersten Weltkriegs einer im Wort-sinn verlorenen Generation eine neue Stimme. in eigenartigster Weise be-rührt vor allem die erste CD, in der fast ausschließlich Komponisten zu Wort kommen, die im Krieg den Tod gefunden haben. Hier erscheint na-hezu jedes der behutsam, mit berü-ckenden, vor allem dunklen Stimm-farben gestalteten Stücke als fast zwanghafter Blick zurück: als me-lancholischer oder wütender, in je-dem Fall endgültiger Abschied. (AF)

Das Vogler-Quartett feiert seinen 30. Geburtstag und beschenkt sich mit Folge zwei seines Antonín Dvořák-Zyklus. Neben Auszügen aus Zypres-sen stehen die beiden letzten Quar-tette op. 105 und 106 im Mittelpunkt. Überzeugend das minutiöse, gut durchhörbare Zusammenspiel. An ei-nigen Stellen hätten die Extreme von Versenkung und Entfesselung noch lockender ausgelotet werden können, doch das Vogler Quartett setzt be-wusst keine grellen Masken auf, son-dern horcht in diese Musik hinein, in ihre Strömungen, ihre volksliedhafte Schlichtheit. insofern entsteht ein Weg lohnender Abwägung. (CV)

bach: sonaten bWv 1034, 1029, 1039 & suite bWv 997 arrangiert für oboeramón Ortega Quero & Tamar inbar (Oboe), luise Buchberger (Violine) & peter Kofl er (Cembalo). Berlin Classics

sospiri d‘amanti - Werke von albinoni, caldara, Fux, Hasse u. a. Nuria rial (Sopran), ArteMandoline, Juan Carlos Munoz (leitung & Mandoline)deutsche harmonia mundi

Pergolesi/Hiller: stabat mater, Hiller: Psalm 100 & Psalm 5Solisten, Stuttgarter Hymnus-Chor-knaben, Handel‘s Company, rainer Johannes Homburg (leitung). MDG

schubert: lieder, impromptus d 899, arpeggione-sonate u. a. lara St. John (Violine), Anna prohaska (Sopran), Marie-pierre langlamet (Harfe), ludwig Quandt (Cello). Ancalagon

no exceptions, no exemptions – the great War in song. lieder von bliss, browne, debussy, ives, magnard u. a.robin Tritschler (Tenor), Malcolm Martineau (Klavier). Signum Classics

dvořák: streichquartette nr. 4, 13 & 14, zypressen nr. 4, 5, 8, 9 & 10Vogler Quartettcpo

lebendigeartikulation

entdeckung

ausgrabung

eigenwilligebeleuchtung

schatzfund

lohnende abwägung

***** = herausragend 

Page 51: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

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KURZ BESPRoCHEN

Brahms, Mahlers aufgebrochene romantik, Hindemiths spröder Neoklassizismus: Vielfältig dünken die Einfl üs-se in Hans Gáls Werk. So nimmt diese Aufnahme ein für einen Komponisten, dessen 2. Sinfonie unbedingt den Weg in unsere Konzertsäle fi nden sollte. (AF)

gál: sinfonien nr. 1-4Orchestra of the SwanKenneth Woods (leitung)Avie

Fingerfertigkeit, Feingefühl und Gespür für die rich-tige Klangwirkung: Sophie-Mayuko Vetter kitzelt die Vielfalt aus diesen kleinen Stücken heraus. lädt die Wer-ke mit Dramatik auf oder lässt sie sich schwärmerisch entfalten – ein Brahms mit Charakter. (EW)

brahms: albumblatt a-moll, 4 Klavier-stücke op. 119, 6 Klavierstücke op. 118, 3 intermezzi op. 117, Kanon f-moll, sarabande nr. 1, gavotte nr. 1 & 2 u. a.Sophie-Mayuko Vetter (Klavier)hänssler Classic

Claudio Abbado und das lucerne Festival Orchestra: Bis zu seinem Tod 2014 war das eine sehr persönliche Beziehung. Schade, dass dies im Mitschnitt des Gedenk-konzertes so gar nicht zu erleben ist, Musik und Bildre-gie sich gegenseitig im Weg stehen. (EW)

lucerne Festival orchestra – memorial concert for claudio abbadoisabelle Faust (Violine), Bruno Ganz (rezitaion), lucerne Festival Orchestra, Andris Nelsons (lei-tung). Accentus (DVD/Blu-ray)

Welch fantastische Deutung von purcells Oper! Musi-kalisch bleiben keine Wünsche off en, und die inszenierung fesselt sogar am heimischen Bildschirm. Ein sinnlicher Ohren- und Augenschmaus, bei dem die Bildregie oben-drein Sinn für Theaterzauber off enbart. (EW)

Purcell: dido & aeneasVivica Genaux (Dido), Henk Neven (Aeneas), Ana Quintans, le poème Harmonique, Vincent Dumestre (leitung). Alpha (DVD)

Page 52: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

36 concerti April 2015

Blind GEhört

Dießen am Ammersee. Völlig entspannt steht Juliane Banse am Bahn-

hof des beschaulichen Ortes, obwohl sie gleich ihre kleine Tochter vom Kindergarten ab-holen muss. Dann heißt es für die dreifache Mutter kochen und sich um die beiden Jungen kümmern, die auch bald aus der Schule kommen. Außer-dem gilt es, den Auftritt in der nächsten Woche in Moskau vorzubereiten, wo sie den Fi-delio singen wird, dazwischen ein Liederabend in Zürich ...

Und obendrein ist Banses Ehe-mann, der Dirigent Christoph Poppen, derzeit im Ausland. Dennoch nimmt sie sich Zeit für unser „Blind gehört“-Inter-view – auch wenn sie ein biss-chen Bammel habe, denn im Erkennen von Stimmen sei sie ziemlich schlecht.

Ich kenne die Stimme, ich denke, sie stammt aus der Ge-neration Jurinac. Es ist schon hochinteressant, wie sich sti-listische Ansprüche und Ge-schmack in den Jahren verän-dern: Sie singt extremes Lega-to, die Sprache ist ihr nicht so wichtig, das ginge heute weni-ger – heute erwartet man es eher im Sinne einer dramati-schen Erzählung. Sie singt auch sehr langsam und ich bin froh, dass ich es nicht so lang-sam singen musste. Toll finde ich, dass es eine lyrische Stim-me ist und keine typische Wagner-Stimme. Ich hoffe,

Wagner: lohengrin, „einsam in trüben tagen“ (elsa)

Gundula Janowitz (Sopran), Chor und Orchester des Bayerischen rundfunks, rafael Kubelik (leitung). DG 1971/1996

dass es wieder mehr dahin geht, weg von den „Wagner-Vollgas-stimmen“ zu diesen lyrischen Qualitäten. Vor 40 Jahren durf-ten das Sänger singen, die ly-risch und nicht unbedingt Wagner-Spezialisten waren.

Das sind Christine und Axel und das Stück von Aribert! Mit den Sängern im Blick hat er quasi maßgeschneidert auf die Stimme geschrieben, für viele Kollegen und auch für mich. Er schreibt für die Stimme, kennt sich mit Gesang sehr gut aus – andere Komponisten kommen eher vom Instrumentalen. Zu

reimann: nightpiece für sopran und Klavier

Christine Schäfer (Sopran) Axel Bauni (Klavier) Orfeo 1996

»exzentrisch, hoch interessant«

die sopranistin juliane banse hört und kommentiert cds von Kolleginnen,

ohne dass sie erfährt, wer singt. Von Teresa Pieschacón Raphael

Foto

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rasant an die Oper: Juliane Banse, geboren 1969 am bodensee, erhielt als Teenager ihren ersten Gesangsunterricht. Sie studierte bei brigitte Fassbaender und sang schon als 20-Jährige an der Komischen oper berlin. Es folgten Engagements in Brüssel, Salzburg, Wien und Glyndebourne. Auch als liedsängerin ist sie interna-tional gefragt und arbeitete mit Dirigenten wie Claudio Abbado, pierre Boulez und Mariss Jansons.

ZUr pErSon

Als Sängerin höchst vielseitig – und doch würde Juliane Banse gern einmal ihre Tanzvergangenheit in ihre Auftritte einbringen

Page 53: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

April 2015 concerti 37

ihnen auf den Leib geschnei-dert wird. Sie sind nicht so vielen Regeln unterworfen wie wir, wo es heißt: Da darfst du viel Vibrato, da wenig, da die Vorschläge lang, da kurz – die-se Zwänge fallen für Popsänger weg. Ob Houston auch eine große Opernsängerin hätte werden können, vermag ich nicht zu beantworten: Man singt ja mit einer völlig anderen Technik als Popsänger. Für sie ist es leichter kreativ zu sein als für uns, die wir uns in die-sen Grenzen bewegen müssen. Trotzdem müssen wir inner-halb dieser Grenzen eine eigene persönliche Interpretation lie-fern. Außerdem werden wir verglichen mit anderen, die die Rolle bereits gesungen haben. Doch zweifellos könnten wir uns von Pop- wie Jazzsängern eine Scheibe abschneiden: Ich habe da keine Scheuklappen.

Das ist aus den 60er Jahren … die Ästhetik, die die Schwarz-kopf unterrichtet hat, dieses extreme Abdecken der Stimme, aber dann plötzlich helle Vo-kale herausschleudern ... Ich war Anfang Zwanzig, sie hat nette Dinge über mich gesagt und mir auch den Schubert-Preis überreicht. Irgendwann war ich in einem Kurs bei ihr in Stuttgart und wollte mich bedanken, worauf sie über mich herfiel und sagte, es sei alles falsch, was ich machen würde. Ich fühlte mich wie ein begossener Pudel und sah, dass

strauss: vier letzte lieder, „beim schlafen-gehen“

Elisabeth Schwarzkopf (Sopran), radio-Symphonie-Orchester Berlin, George Szell (leitung). EMi 1966/2011

Absolut keine Ahnung … Na-turhörner, aber keine alte Stim-mung. Könnte einer der Fi-schers sein … Ah! Ist das Har-noncourt? Dann ist das Char-lotte Margiono. Das ist wirklich wunderbar: Das Rezitativ, die-se vielen Farben, die flexiblen Tempi … hier geht es nicht nur um Schönklang, sondern um Ausdruck: Der hat oberste Priorität.

Whitney Houston! Sie war ein Phänomen, sie konnte mit ihrer Stimme alles machen, mit einer Leichtigkeit. Popsänger haben mehr Freiheit, sie dürfen immer Repertoire singen, das

Whitney Houston: i will always love you

Whitney Houston, The Ultimate Collection. Sony 1992/2009

Heinz Holliger, der auch für mich komponierte, habe ich mal gesagt, das könne ich nicht singen, er solle dies lieber mit seiner Oboe spielen. Trotzdem ist es nicht einfach, Reimann zu interpretieren – wobei: Ka-putt machen kann man sich die Stimme mit zeitgenössischer Musik nicht mehr als mit ir-gendeiner anderen Musik, auch wenn man sprechen, schreien, rufen oder schnalzen müsste. Wagner und Händel haben halt andere Klippen und Hürden. Man muss einfach gucken, ob man geeignet ist und die Technik hat.

beethoven: Fidelio, „abscheu-licher, wo eilst du hin“ (leonore)

Charlotte Margiono (Sopran), Chamber Orchestra of Europe, Nikolaus Harnon-court (leitung). Teldec 1995/2009

Page 54: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

schon so etwas wie eine „schwarze Stimme“ – bei Män-nern ist das noch stärker aus-geprägt. Ich bin neidisch auf diesen ganz spezifischen sexy Klang, den nur die Dunkelhäu-tigen haben und der schwer zu beschreiben ist. Keine Ahnung, woran das liegt.

Das ist Diana, nicht ganz ak-tuell, da die Stimme jetzt noch gereifter und größer ist. Wir sind viel gemeinsam aufgetre-ten, wir mögen uns sehr, sie ist eine ganz tolle Sängerin. Leider sehen wir uns nicht so oft. Ich bewundere sie sehr, sie kann so Verschiedenes: Sie kann nicht nur das Virtuose, extrem Hohe, sie kann auch ganz warm und ausdrucksvoll sein. Außer-dem ist sie ein absolutes Büh-nentier. Ihre Sonnambula an der Met 2014 war einfach gött-lich! Sie steht mit beiden Bei-nen auf der Erde, das ist sehr wichtig. Es ist gut für sie gewe-sen, dass sie ihre Karriere Stück für Stück aufgebaut hat und nicht schon als 25-Jährige‚ hoch-

mozart: „basta, vincesti ... ah non lasciarmi”

Diana Damrau (Sopran), le cercle d’harmonie, Jérémie rhorer (leitung) Virgin 2007

sen hochangesehen, eine ganz wichtige Figur aus den Jahren, wo noch nicht jeder Sänger fand, dass Liedgesang zu einer Karriere gehört. Die Generation von Fassbaender, Ameling, Schreier, Dieskau machte Lie-derabende ‚sexy‘. Heute finde ich es bedauerlich, dass so vie-le große Veranstalter ihre Lie-derabende eingestellt haben. Das ist ein schlimmer Verlust, weil ein großer Teil der Kultur, der Lyrik wegfällt und verloren-geht, Kinder in der Schule auch keine Gedichte mehr lernen. Man sollte dem kommerziellen Druck nicht so nachgeben, denn all dies wieder aufzubau-en, wenn die Zeiten besser wer-den, ist sehr schwer.

Jessye Norman! Man hört, dass das eine Riesen-Röhre ist, die sich wahnsinnig diszipli-niert. Im Hintergrund lauert das Raubtier, das gezähmt wird. Einfach klasse! Das Gut-turale, die kleinen phoneti-schen Fehler im Deutschen stören mich nicht. Ja, es gibt

brahms: sapphische ode

Jessye Norman (Sopran) Daniel Barenboim (Klavier) Deutsche Grammophon 1987/2000

innerhalb dieser zwei Stunden sieben Mädels heulend hinaus gerannt sind: Das wollte ich mir nicht antun. Ich hörte al-lerdings von Kollegen, dass sie zuhause, ohne Publikum, sehr gut unterrichtet hat.

… sehr exzentrisch. Die Partie ist eh schon so hoch, warum setzt man das noch höher? Jetzt ist‘s wieder normale Lage. Seltsam. Total exzentrisch, hoch interessant. Edda Moser? Julia Migenes? Das ist Kiri Te Kanawa? Ich habe eine DVD mit ihr gesehen: Sie hat Witz, und man muss es nicht so pu-ristisch sehen – es muss ja nicht immer wienerisch sein. Sie hat auch Musicals gemacht, ist offen für viele Genres. Ich bin immer ein bisschen frust-riert, dass wir so festgelegt sind auf das klassische Repertoire. Ich würde gerne mehr Ausflü-ge machen, finde die Arbeit mit Film- oder Schauspielregisseu-ren interessant, die gestalte-risch noch anderes aus einem herauskitzeln als manche Opernregisseure.

Schweizer Dialekt …? Ach nein, das ist Elly Ameling! Sie ist eine Koryphäe, in Fachkrei-

strauß: die Fledermaus, „Klänge der Heimat“ (rosalinde)

Kiri Te Kanawa (Sopran), Wiener philharmoniker, André previn (leitung) Decca 1991/2012

schubert: gretchen am spinnrade

Elly Ameling (Sopran) Jörg Demus (Klavier) Warner Classics 1970/2012

38 concerti April 2015

Blind GEhört

Pop und Jazz als Anreger: Juliane Banse kennt keine Scheuklappen

Page 55: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

geshootet’ wurde. Sie ist klug, weiß Dinge einzuordnen.

Das ist Anna! Ein unglaubli-ches Talent: Toll auf der Bühne, sehr ausdrucksvoll. Ich drücke ihr die Daumen, dass sie den Hype stimmlich und persönlich übersteht. Sie hat eine zarte Stimme und einen sehr engen Kalender. Man ist am Anfang einer Karriere sehr geschmei-chelt und will alles machen. Aber eine Stimme in den Zwan-zigern ist nicht so belastbar wie in den Vierzigern. Doch wenn sie klug ist, schafft sie es.

johann ludwig bach: trauermusik, „da, da will ich dir bezahlen“

Anna prohaska (Sopran), Akademie für Alte Musik Berlin, Hans-Christoph rademann (ltg.). harmonia mundi 2011

Ihr süßer Dank für musikalische Genüsse!Ob Sinfonieorchester, Kirchenchor oder Kammerorchester: Bei unseren süßen Osterfestpielen bestimmen Sie, welches Ensemble 100 Osterhasen von uns über-reicht bekommt!

Jetzt mitmachen und abstimmen:www.concerti.de/osterfestspiele

Die süßen Osterfestspiele werden präsentiert von:

FranKFurt so. 19.4., 11:00 uhr & mo. 20.4., 20:00 uhr alte operJuliane Banse (Sopran), Claudia Mahn-ke (Mezzosopran), Cäcilien-Chor Frank-furt, Figuralchor Frankfurt, Frankfurter Kantorei, Frankfurter Singakademie, Frankfurter Opern- und Museums-orchester, Sebastian Weigle (leitung). Mahler: Sinfonie Nr. 2 c-Moll „Auferstehung“

KonZErt-tipp

Juliane Banse, Netherlands radio Choir, Netherlands philharmonic Orchestra, Markus Stenz (leitung) u. a. Challenge

Hartmann: simplicius simplicissimus

Cd-tippS

Juliane Banse (Sopran) András Schiff (Klavier) ECM

mozart & debussy: lieder

Page 56: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

40 concerti April 2015

multimeDiaDas Beste aus Radio, Fernsehen, Kino und Internet

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KarFreitagsscHmerz

Fr. 3.4., 12:15 uhr salzburger Festspiele  Jubel und Standing Ovations hallten 2011 durch das Festspielhaus nach dieser Auff üh-rung von rossinis Stabat Mater. Beifall, der dem Orchestra dell‘Accademia Nazionale di San-ta Cecilia unter Antonio pappano ebenso galt wie dem Solisten-quartett um Anna Netrebko.

arte

amadeusso. 5.4., 20:15 uhr spielfilm  Acht Oscars und die Kinokassen klingelten ohne Ende: Milos For-mans Meisterwerk über Mozart und seinen Widersacher Salieri war einer der größten leinwand-erfolge der 80er Jahre.

3sat

vivaldi und venedigmo. 6.4., 12:15 uhr dokumenta-tion  leben und Wirken Antonio Vivaldis spürt dieser Film nach – bis hin zu den kulinarischen Vor-lieben des Barockkomponisten.

arte

geliebt & geFürcHtetso. 12.4., 00:00 uhr dokumen-tation  ihre Meisterkurse waren ob Elisabeth Schwarzkopfs Stren-ge gefürchtet, doch die Fans lieb-ten die Sopranistin. Der Film ent-wirft ein komplexes Bild dieser zwiespältigen persönlichkeit.

Ob hinter dieser neuen Tech-nik allzu empfindsame

Künstler stecken? Samsung hat jetzt ein Smart TV herausge-bracht, das jede Äußerung im Fernsehzimmer aufzeichnet und an „Drittanbieter“ weiter-gibt. Wer also bei der Konzert-übertragung seinem Unmut über falsche Töne oder einen schlechten Solisten allzu heftig

Luft macht, könnte schon bald wütende Post von Musikersei-te erhalten ... Was eigentlich zwar nicht Sinn und Zweck der neuen Technik ist, denn deren Spracherkennung soll lediglich die Bedienung des Fernsehers erleichtern. Doch wer weiß schon, ob der Hersteller die gewonnenen Daten nicht auch anderweitig verwenden wird.

tecHniK: sPracHerKennung

vorsicht, Fernseher hört mit!

 tV-tippS

Fressen, lieben, boxen, sau-fen: In der amerikanischen

Goldgräberstadt Mahagonny ist alles erlaubt – solange man da-für bezahlen kann. Wie in ei-nem Brennspiegel haben Kurt Weill und Bertold Brecht in ih-rem Werk noch einmal den Geist der Zeit zusammenge-fasst. Eine Attacke auf die Wohl-standsgesellschaft: Die Verkeh-rung der bürgerlichen Moral und der Aufruhr zur Anarchie kamen hier in Gestalt einer gro-ßen, kulinarischen Oper daher. Warum diese Geschichte bis-lang noch nie in London zu sehen war, sei (anti-)kapitalis-tischen Spekulationen überlas-sen – am Royal Opera House inszeniert John Fulljames nun

erstmals das epische Musikthe-ater, und Mark Wigglesworth dirigiert den Mix aus Songs, neubarocken Chorsätzen und Foxtrott mit Anne Sofie von Otter, Peter Hoare und Chris-tine Rice in den Hauptrollen.

»... und das Schiff mit acht Segeln«: Christine Rice singt die Jenny

Kino: live-übertragung

stadtgründung in london

mi. 1.4., 20:15 uhr live im Kino Eine Übersicht der Kinos unter: www.roh.org.uk/cinemas

Page 57: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

April 2015 concerti 41

Beachtliche Zahl: Weltweit mehr als 20 000 zahlende

Abonnenten besuchen inzwi-schen die Digital Concert Hall der Berliner Philharmoniker. Nicht, dass es dem Vorzeigeor-chester der Hauptstadt daheim oder auf seinen Tourneen an Publikum mangelte, aber solch ein virtueller Konzertsaal trägt natürlich zur weiteren Steige-rung der Popularität bei und lässt auch jene Fans am Live-Erlebnis teilhaben, die nicht an die Spree kommen (können). Rund 40 Konzerte der Philhar-moniker werden pro Saison übertragen, mehr als 300 Auf-zeichnungen finden sich inzwi-schen im Archiv und können dort jederzeit abgerufen wer-

den. Im April steht Berlioz‘ La Damnation de Faust auf dem Programm, am Pult Chef Sir Simon Rattle höchstselbst – und als Solisten singen mit Joyce DiDonato und Charles Castronovo zwei weitere Stars.

Braves Gretchen? Von wegen: Joyce DiDonato singt die Marguerite

online: live-Webcast

ganz real im virtuellen saal

deutscHlandFunK

joHannes-Passion

do. 2.4., 22:05 uhr Historische aufnahmen  Wann und wie Bachs Johannes-passion nun genau entstanden ist, bleibt der Spekulation überlassen – seine Aufnahmegeschichte indes zwischen romantisierung und Modernisierung hat Christoph Vratz im Detail nachgezeichnet.

deutscHlandFunK

HoFierte eliteoder billigKräFte?mi. 6.4., 20:05 uhr musikszene  Opernstudios sollen dem Nach-wuchs einen geschützten rah-men bieten für den Einstieg in die Sängerwelt. Doch nicht selten werden die jungen Kräfte zu Hungerlöhnen ausgenutzt, hat Dagmar penzlin festgestellt.

deutscHlandradio Kultur

musiK Für die dogendo. 7.4., 22:00 uhr alte musik  Klang, Komposition, Architektur: Martin Hoff mann hat sich auf die Spur der venezianischen Mehrchö-rigkeit begeben und die vielfälti-gen interessen und Entwicklungen in der barocken Musikwelt verfolgt.

deutscHlandradio Kultur

taKtgeber in Weiss mo. 13.4., 20:10 uhr musiksze-ne  Kaum ein Berufsstand steht der Musik so nahe wie Mediziner. Warum ist das eigentlich so, hat sich Sylvia Systermans gefragt.

deutscHlandFunK

musiK als Waremo. 20.4., 20:10 uhr musik-szene  Der Schutz des geistigen Eigentums ist im TripS-Abkom-men geregelt. Doch wie ist das mit Volksmusik, die in einer und durch eine Gemeinschaft ent-steht?

 raDiO-tippS

Bellini lässt grüßen: Regis-seur David Bösch schenkt

seinen Liebestrank in einer dörflichen Umgebung der Nachkriegszeit ein. Ein paar bunte Luftballons, ansonsten bestimmen die Brandzeichen vergangener Schlachten die triste Szenerie. Mit seiner Donizetti-Inszenierung feierte

Bösch 2009 nicht nur sein Opern-Debüt, sondern hat der Bayerischen Staatsoper zudem einen sehenswerten Klassiker fürs Repertoire beschert. Der zweifellos auch für den Bild-schirm taugt, wenn die gelun-gene Gratwanderung zwischen deftigem Humor und hinter-gründigem Witz nun als kos-tenloser Livestream ins Inter-net geht: Mehrere Kameras verfolgen das Geschehen auf der Bühne, rund drei Dutzend Mikrofone garantieren eine hohe Tonqualität – und in den Pausen gibt‘s noch Einblicke in den Backstage-Bereich.

Alles für den Liebestrank: Dulcamara verhökert sein Gebräu

so. 12.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.staatsoper.de/tv

sa. 11.4., 19:00 uhr live-Übertragung unter: www.digitalconcerthall.com

online: live-Webcast

Folgenreicher liebestrank

Page 58: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

42 concerti April 2015

VorSChaU

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Ausgabe am 24. aPril

Sabine meyerDie First Lady derKlarinette stellt sich unserem »Blind gehört«

alban gerhardtGerade noch in Fernost unterwegs, tourt der Cellist nun durch Deutschland. concerti hat ihn zum Interview getroff en

nuria rialDas Goldkelchen der Alten Musik hat vergessene Barock-Perlen ausgegraben

impressumverlagconcerti Media GmbHMexikoring 29, 22297 HamburgTel: 040/228 68 86-0Fax: 040/228 68 [email protected], www.concerti.deHerausgeber/chefredakteurGregor Burgenmeister (V.i.S.d.p.)textchef Christoph Forsthoff redaktionsleitung Friederike Holmredaktionpeter Krause (ressortleiter Oper, pK), insa Axmann, Julia Bleibler, Mirko Erdmann, Juliana Heinz, Julia Oehlrich, Jörg roberts, Dr. Christiane Schwerdtfeger, You-Son Sim, Veronika Weiherautoren der april-ausgabenFrank Armbruster, irene Bazinger, Manuel Brug, Jakob Buhre, Andreas Falentin (AF), Dorothe Flege, Katharina von Glasenapp, Dr. Klemens Hippel (KH), Guido Holze, Sören ingwersen, Edith Jachimowicz, Thomas Jakobi, Dr. Matthias Nö ther, Helmut peters, Teresa pieschacón ra-phael, Elisa reznicek, Christian Schmidt, Volker Tarnow, Dr. Eckhard Weber (EW), Christoph Vratz (CV), Annette ZerpneranzeigenFelix Husmann(leitung Marken & Agenturen)Tel: 040/228 68 [email protected] Benedek (leitung Marketing, Klassikveranstalter & Kultur)Tel: 030/488 288 [email protected] Erdmann (Musikindustrie, Klassikveranstalter & Festivals)Tel: 040/228 68 [email protected] Zerwer(Klassikveranstalter)Tel: 030/488 288 [email protected] Jörg roberts(Klassikveranstalter Hamburg)Tel: 040/228 68 86-13 [email protected] Sim (Anzeigendisposition)Tel: 040/228 68 [email protected] direktion/gestaltungTom leifer, Jörg roberts, Dodo Schielein, Sandra Weisdruck und verarbeitungEvers-Druck GmbH [email protected] Media GmbH, postfach 600 423, 22204 Hamburg. Tel: 040/657 90 808, Fax: 040/657 90 817, [email protected] (Bestellung unter Angabe der regionalausgabe). Standard-Jahres abonnement: 25 € frei Hauserscheinungsweiseelf Mal jährlichivW geprüfte auflage redaktionsschlussimmer am 15. des Vor-Vormonats, bitte senden Sie ihre Termine an: [email protected]. Der Abdruck erfolgt kostenlos. Alle rechteconcerti Media GmbH.zusatzDer Terminkalender erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Wir übernehmen keine Haftung, da es sich bei einer Vielzahl von Ankün digungen um einen Vorabplan handelt. Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt oder infolge von Störungen des Arbeitsfriedens bestehen keine Ansprüche gegen den Verlag.

Page 59: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

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Page 60: concerti Ausgabe Bundesweit April 2015

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