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qfc.de qfc-news.com aufbereitet und kommentiert von Helmut Krodel und Peter Schmitt Globale Risiken 2013 Weltwirtschaftsforum in Davos warnt vor dem Risiko erheblicher Einkommensunterschiede. 26

CSR Info 26-2013

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Die aktuelle CSR Info befasst sich mit dem Bericht des Weltwirtschaftsforums über globale Risiken.

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Page 1: CSR Info 26-2013

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aufbereitet und kommentiert von Helmut Krodel und Peter Schmitt

Globale Risiken 2013 Weltwirtschaftsforum in Davos warnt vor dem Risiko erheblicher Einkommensunterschiede.26

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DIE WACHSENDE KLUFT ZWISCHEN ARM UND REICH GILT ALS EIN WESENTLICHER AUSLÖSER VON MÖGLICHEN KRISEN.

GLOBALE RISIKEN 2013

2Foto: Reiner Eckel

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Die Welt steht wachsenden Risiken gegenüber, während die anhaltende Finanzkrise die öffentliche Aufmerksamkeit vom Klimawandel ablenkt - und dies gerade zu einem Zeit-punkt, zu dem vermehrt extreme Wetterereignisse gemel-det werden. Eine Konstellation mit potenziell gravierenden Folgen, so das Fazit des Berichts Globale Risiken 2013 des Weltwirtschaftsforums.

Der Bericht basiert auf einer Umfrage unter mehr als 1000 Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und sozialen

Organisationen zu den 50 globalen Risiken in den Kate-gorien Wirtschaft, Umwelt, Geopolitik, Gesellschaft und Technologie.

Laut dem neuesten Bericht (8. Ausgabe, 2013) seien 2013 viele Risiken gegenüber 2012 gestiegen.

Die Befragten schätzen insgesamt sowohl die Eintrittswahr-scheinlichkeit der von ihnen genannten Krisenszenarien in den kommenden 10 Jahren als auch die möglichen Folgen höher ein, als noch im letzten Bericht.

Als größtes Risiko werden erhebliche Einkommens-unterschiede genannt. Von allen Szenarien werde dieses am wahrscheinlichs-ten in den kommenden 10 Jahren eintreten. Die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich gilt als ein wesentlicher Auslöser von möglichen Krisen.

An zweiter Stelle sieht die Studie die chronischen Ungleichgewichte in

Staatshaushalten. Dieses Ergebnis spiegelt die anhal-tende Besorgnis über die Staatsverschuldung wider und erklärt auch den etwas pessimistischeren Ausblick auf die nächsten 10 Jahre.

Platz drei belegen die steigenden Treibhausga-semissionen. Der Bericht verweist hier auf die „verheerenden Extremwet-terereignisse, vom Tropen-sturm Sandy bis zu Über-

schwemmungen in China“ im vergangenen Jahr. „Die mangelnde Anpassung an den Klimawandel wird als das Umweltrisiko genannt, das im kommenden Jahr-zehnt die gravierendsten Folgewirkungen haben wird.“

Auf Platz vier wird, als größte gesellschaftliche Gefahr, die zunehmende Wasserknappheit in vielen Ländern der Erde genannt

– kaum ein anderes Risiko könne ähnlich dramatische Folgen haben.

An fünfter Stelle steht ein falscher Umgang mit der alternden Bevölkerung. Darunter, so der Bericht, sei ein Versagen bei der Reak-tion auf wachsende Kosten und gesellschaftliche He-rausforderungen durch den demographischen Wandel zu verstehen.

GLOBALE RISIKEN 2013 ZUR EINORDNUNG DER RISIKEN

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„Diese globalen Risiken sind im Wesentlichen ein Alarmsignal unserer wichtigsten Systeme“, warnt Lee Howell, Herausgeber des Berichts und Managing Director des World Economic Forum. „Die nationale Widerstandsfähigkeit gegenüber globalen Risiken muss Priorität erhalten, damit kritische Systeme auch im Falle einer massiven Störung funktionsfähig blei-ben“, fügte er hinzu.

Der Bericht Globale Risiken 2013 analysiert auch drei Risiko-Fallbeispiele hinsichtlich ihrer nationalen und globalen Tragweite:

1. Gesundheit und HybrisIm Gesundheitsbereich wurden große Fortschritte erzielt, doch gerade das scheint zu einer gefährlichen Selbstzufriedenheit weltweit geführt zu haben. Die zunehmende Antibiotikaresistenz könnte das über-lastete Gesundheitssystem an den Abgrund treiben, während sich Pandemien aufgrund der engen Vernet-zung weltweit rasend schnell ausbreiten können. Die Risikofallstudie illustriert die Verbindung zwischen Antibiotikaresistenz, chronischen Krankheiten und dem Versagen des internationalen Regulierungsrah-mens zu geistigem Eigentum. Die Botschaft, die uns diese Fallstudie mitgibt, lautet `mehr internationale Zusammenarbeit und innovative Finanzierungsmo-delle´.

2. Wirtschaft und Umwelt unter StressDrängende sozio-ökonomische Risiken haben dazu geführt, dass die Bemühungen, den Klimawandel in den Griff zu bekommen, nachlassen. Eine verzerrte Wahrnehmung ist die Hauptursache dafür, dass sich die internationale Gemeinschaft trotz jüngster

extremer Wetterereignisse dagegen sperrt, sich mit dieser langfristigen Gefahr auseinanderzusetzen. In einer Zeit, die von strukturellen Veränderungen in Wirtschaft und Umwelt geprägt wird, widmet sich die-se Fallstudie neuen Ansätzen, wie die notwendigen strategischen Investitionen realisiert werden können, um die Worst-Case-Szenarien beider Systeme abzu-wenden.

3. Digitale Flächenbrände

Von der Druckerpresse bis zum Internet war es schon immer schwierig vorherzusagen, wie neue Techno-logien die Gesellschaft verändern. Die Demokratisie-rung des Zugangs zu Informationen ist grundsätzlich positiv. Dennoch kann sie auch destabilisierende und unvorhersehbare Folgen haben, wie wir an den Auf-ständen sehen konnten, die ein islamfeindlicher Film auf YouTube ausgelöst hat. Während die traditionelle Wächterfunktion der Medien erodiert, analysiert diese Fallstudie, wie die Vernetzung die Ausbreitung `digi-taler Flächenbrände´ ermöglicht und wie wir diese Brände löschen können.

In einem Spezialbericht werden neue Eckpunkte zur Bewertung der Widerstandsfähigkeit auf nationaler Ebene formuliert, die es der Politik erlaubt, Fort-schritte zu messen und zu vergleichen. Sie basiert auf dem Verständnis, dass keine Nation allein exogene globale Risiken verhindern kann, weshalb nationale Widerstandsfähigkeit zum wichtigsten Verteidigungs-mechanismus wird.“ (World Economic Forum, news release Globale Risiken 2013)

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DRÄNGENDE SOZIO-ÖKONOMISCHE RISIKEN

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4 5 Foto: Angell Williams (flickr.com)

DRÄNGENDE SOZIO-ÖKONOMISCHE RISIKENHABEN DAZU GEFÜHRT, DASS DIE BEMÜHUNGEN,

DEN KLIMAWANDEL IN DEN GRIFF ZU BEKOMMEN,NACHLASSEN.

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Welche Veränderungen in der Rangfolge stattfinden, zeigt die Liste der wichtigsten Risiken aus der jährlichen Befragung zum Thema Risiko-wahrnehmung. Die folgenden Abbildungen zeigen die Veränderungen über die vergangenen sieben Jahre.

Abbildungen: Die fünf wichtigsten globalen Risiken nach Auswirkung und Wahrscheinlichkeit, 2007-2013

Quelle: World Economic Forum, Global Risk Report 2013, S.12

Entwicklung der Risikolandschaft

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Abbildungen: Die fünf wichtigsten globalen Risiken nach Auswirkung und Wahrscheinlichkeit, 2007-2013

Quelle: World Economic Forum, Global Risk Report 2013, S.12

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17Global Risks 2013

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Sectio

n 2S

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ection 4S

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ection 6

The narrative emerging from the survey is clear: like a super storm, two major systems are on a collision course. The resulting interplay between stresses on the economic and environmental systems will present unprecedented challenges to global and national resilience.

Will countries be able to address complex challenges unfolding on very different time scales simultaneously? A cynic may argue that any future environmental loss could actually have a stimulative economic effect – this is the same rationale used to criticise GDP-driven growth policies, whereby the reconstruction following a massive earthquake can boost overall GDP over the long term. However, this view ignores two realities. First, more people reside and work in urban areas than ever before in human history – this concentration will continue and is likely to drive environment-related losses to even greater historic highs. Second, the existing debt levels of many major economies can be unsustainable. Given this fiscal constraint, we are witnessing the use of extraordinary monetary policies to stimulate global growth, which some argue are essentially experimental.

The fact remains that today’s massive socio-economic challenges demand immediate attention, yet availability of public resources is limited – especially to finance efforts to avert the long-term effects of climate change, which, in turn, could severely disrupt the global economy. We face a daunting negative feedback loop. The logic of risk management prescribes that countries should invest today to safeguard critical infrastructure and centres of economic activity against future climate-related losses that could be of much greater magnitude. And there is an even more compelling political logic to do this in order to generate new employment and to revive economic growth as soon as possible. But investment in strategic infrastructure is more easily said than done, despite the short- and long-term benefits.1 New approaches are needed that are based on a meeting of minds across varied professions, sectors and geographies; a capacity to act decisively is also needed, despite considerable uncertainty about what the best plan of action might be. Hesitating to act now will only add to the burdens of the next generation.

Persistent Global Economic Fragility The global economic situation remains fragile. The International Monetary Fund projects slow growth in the advanced economies, an annual rate of between 1.3% and 2.6% between 2012 and 2017.2 Combined with fiscal fragility, this will continue to strain government spending. Given the current levels of government debts and deficits in these economies, “it will take years of concerted political and economic effort before debt to GDP levels of the United States, Japan and many Euro Area countries are brought down” to stabilize at lower levels.3 Also, the economic growth of emerging markets and developing economies is projected to be slower than at its peak in 2010.4

The current eurozone instability will continue to shape global prospects in the coming years.5 The associated risk of systemic financial failure, although limited, cannot be completely discarded. Given the anti-austerity protests across the eurozone, the election of “rejectionist” governments could lead to further economic paralysis and bring the eurozone crisis to a head,6 potentially destabilizing the global financial system in which confidence is already waning.7

This persistent global economic fragility continues to divert our attention from longer-term solutions by limiting the availability of public resources and generating greater caution in use of scarce funds for strategic investment projects. There are other looming issues related to ongoing prescriptions to counter economic malaise. Will the massive quantitative easing undertaken by key central banks to stave off deflation inevitably lead to destabilizing hyper-inflation? Will structural economic reforms deliver the necessary employment gains over the long run?

Figure 8: Further Required Deficit Reductions for Fiscal Sustainability (2011)

Required adjustment (% GDP)

-5 0 5 10 15 20

Gross debt (% of GDP)

0 50 100

PhilippinesThailand

MexicoArgentina

KenyaMalaysiaMoroccoPakistan

BrazilIndia

Jordan

GermanyUnited Kingdom

FranceBelgium

IcelandUnited States

IrelandPortugal

ItalyJapan

Greece

150 200

Source: Adapted from IMF Fiscal Monitor, 2012 as cited in Global Economic Prospects: Managing Growth in a Volatile World. June, 2012. Washington DC: World Bank.

Herausgeber: Qualifizierungsförderwerk Chemie GmbH Eisenbahnstraße 3 06132 Halle / Saale

Text: Helmut Krodel, Peter Schmitt

Gestaltung: QFC, Reiner Eckel

Ein Unternehmen der

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