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Das mit dem Anlasser hätte man auch gleich g´scheit
machen können…….
So ziemlich jeder FJ-Fahrer ist irgendwann mal mit dem Anlasserproblem konfrontiert ! Als aufmerksamer
Forenleser/-teilnehmer bekommt man bei besagter Problemschilderung (Anlasser dreht im warmen Zustand nicht
mehr durch) immer die gleiche Antwort: liegt an den Kontaktnasen der Kohlenhalteplatte…die sind für den
Massekontakt (eine Kohlebürste muß ja auf Minus liegen) zuständig. Wenn man sich nun die Yamaha-Lösung
ansieht, um sowohl eine Zerlegbarkeit, wie auch einen Masseschluß zu gewährleisten, dann frag ich mich als
gelernter Elektriker schon, wer auf so einen Schwachsinn kommt. Ich weiß ja nicht, ob in Japan das Ohmsche
Gesetz anders ist als in Europa und/oder ob in Japan ein Anlasser für einen 1200´er Motor nur die Hälfte an
Strom zieht, aber zu glauben, daß die winzligen Kontaktstellen DAUERHAFT eine Funktion gewährleisten
können….sorry, das grenzt am Glauben, daß ein Zitronenfalter die Südfrüchte zusammen klappt.
Ich zeige hier mal die angesprochenen Teile und auch die bereits entstanden Strommarken.
Ich denke, daß auch ein Nichtelektriker versteht, daß die paar mm² nicht wirklich dauerhaft dieser Aufgabe ge-
wachsen sind.
Nun gut, die Schwachstelle/n ist/sind bekannt und es gibt nun 2 Ansätze, um das Problem zu „erschlagen“:
1. Die Metallnasen nachbiegen, die Auflageflächen säubern und alles wieder zusammen bauen
2. Das Problem dauerhaft und g´scheit lösen > eine mechanische (und damit elektrisch dauerhafte) Verbindung
zwischen Gehäuse und Kohlenplatte herstellen.
Punkt 1 bringt nur temporär eine Verbesserung und allein jedes Mal die Arbeit mitm ausbauen, war für mich
der Ausschlag die Variante 2 zu nehmen.
Wie das zu machen ist, wurde schon von einigen FJ´lern beschrieben (ich nehm mal als Beispiel: Schleife), mir
allerdings zu wenig ausführlich und mit zu wenig Bildern. Des Weiteren gibt es zwischen der 1XJ und den
anderen FJ-Baureihen ein paar kleine Unterschiede, welche ein paar zusätzliche Probleme aufwerfen.
Außerdem zeige ich in meiner „Anleitung“ auch die einzelnen Arbeitsschritte der eigentlichen Umbaumaß-
nahme. Nun aber genug geschwafelt, fangen wir an zu schrauben…es ist schon spät und wollen fertig werden.
Zunächst Sitzbank und Tank runter, dann die Batterie abklemmen (ich hab sie gleich ganz raus):
Ab jetzt wird’s „fieslhaarig“, denn der Luftfilterkasten muß raus. Dazu die 3 Schrauben lösen, die Schlauch-
schellen an den Gummischnorcheln zu den Vergasern lockern und….das Heck absenken ! Erst dann kann man
die „Brotbox raus drehen“…das hört sich leicht an, kann, aber durchaus zur Doktorarbeit werden. Raus ging er
bei mir realtiv einfach (rechte Seite nach oben und dann die oben befindliche Seite nach hinten raus drehen)
Unter der Gummi/Alu-Abdeckung „findet“ man unser Corpus Delicti schließlich, welches mit 2x SW 10´er
Schrauben am Motorblock befestigt ist.
Um den Kollegen endgültig aus
dem Mopped zu bekommen,
müssen wir noch die elektrische
Verbindung zum Starterrelais
trennen. Das Relais findet man
hinter dem Batteriekasten, die SW
10´er Mutter ist von links her
zugänglich. ACHTUNG: die
UNTERE Messingmutter ist das
Kabel, welches vom Anlasser
kommt und gelöst werden muß
Da der Anlasser sicherlich nicht
sonderlich oft demontiert wird,
wird dieser bestimmt nicht
„freiwillig“ aus seiner Passung
kommen. Ich habe einen großen
Schraubenzieher zum Aushebeln
genutzt, damit gings sehr gut
Soooo, nun haben wir als den Störenfried „nackig“ vor uns liegen und können ihn sezieren:
Im die Kohlenhalteplatte problemlos abheben zu können, müssen wir die Kohlen entlasten und die elektrische
Verbindung zur Außenwicklung lösen
Ab jetzt können wir mit dem Umbau/der Verbesserung beginnen. Das eigentliche Problem habe ich ja Ein-
gangs schon bildlich dargestellt, so daß ich jetzt nicht mehr großartig darauf eingehen werde. Vielmehr be-
schränke ich mich jetzt auf die mechanischen Arbeiten. Aus Ermangelung an Messingwinkelmaterial, habe ich
ein U-Profil mit ausreichender Wandstärke genommen und angepaßt.
Die Außenseite an den Kante angeschrägt, um die Rundung des Gehäuses etwas anzugleichen und das wars
dann auch schon großzügig. Dann mußte ich sehen, wo dieser Winkel am besten Platz hat….
Ab jetzt geht’s wieder ans Zusammenbauen. Hierfür ist ein passende Blechdose sehr hilfreich. Man sollte
außerdem alle Lagerstellen mit Graphitfett einstreichen. Es gibt ein paar Markierungen, ich habe sie rot gefärbt
Sobald alles sauber fluchtet, kann man den Kohlehaltering wieder aufsetzen. Hier aber auf die beiden Anlauf-
scheiben achten und darauf, daß die Kohlen zurück geschnappt sind, des Weiteren, den Anschluß der Stator-
wicklung wieder anschließen
Ja, ja …. Ich weiß, die Niete sieht nicht
grad professionell aus, aber wir wollten
halt den kleinen Abstand ausgleichen und
die Materialstärke hat uns dann doch ein
bissl zu schaffen gemacht.
Die Sache hält und die elektrische Eigen-
schaft stimmt auch. Also den Ring einge-
setzt und angezeichnet wo die Schrauben-
bohrung sitzen muß
Beim Aufsetzen der Endkappe muß gewährleistert sein, daß die aufgebogene Metallnase des Kohlehalters in
die dafür vorgesehene Nut der Kappe eingreift. Jetzt stimmt auch die Kappenbohrung mit dem dahinter
liegenden Winkel, bzw. dessen Gewinde überein und die Schraube kann eingedreht werden
Schlußendlich noch die beiden „Verspannschrauben“ wieder montieren und der Starter ist vernunftbegabt und
dauerhaft umgebaut.
Damit der Anlasser vernünftig ins Motorgehäuse flutscht ist Einfetten des O-Rings sehr hilfreich.
Die beiden Leitungen, welche unter dem Anlasser verlaufen, bitte sorgsam in der Aussparung der Plastik-
abdeckung (Schwingenabdeckung) verlegen. Das hat den Vorteil, daß die Kabel es mit um ein Vielfaches an
längerer Lebenserwartung danken und der Anlasser problemloser einzubauen geht.
Die Kurbelgehäuseentlüftung stellt so ziemlich alle FJ-Fahrer regelmäßig vor eine Herausforderung, denn den
Schlauch auf das Winkelstück zu kriegen ist im Zuge der LuFi-Kasten Remontage fast nicht machbar. Kleiner
Trick: den Winkelanschluß aus dem Lufi-Kasten raus hebeln, auf den Schlauch stecken und dann den Kasten
einbauen. Mit einer Spitzzange dann den Winkel greifen und mittels großem Schraubenzieher oder Montier-
eisen wieder in seinen Anschlußpunkt drücken.
Die sauber Montage der Gummistutzen auf die Vergaser ist bei den beiden Äußeren noch recht einfach, aber
die inneren gehören schon fast in die Gynäkologische Abteilung. Nicht wenige Moppedfreunde haben nach
einer LuFi-Kastenaktion kein g´scheites Standgas und/oder ein bockiges Motorverhalten erlebt. Ursache war
hier in den meisten Fällen ein nicht richtig rauf gerutschter Gummi, oder ein runter gerutschter. Selbst wenn
man die Gummis im ersten Moment sauber drauf bekommen hat, kann es sein, daß die Schlauchschellen
Selbige wieder runter zerren. Hier sind fast immer 2 Personen die sinnigste Lösung:
1 Mann schaut mit Lampe von links am Rahmen vorbei zu den Gummis und der 2. nackelt mit dem Kasten die
Dinger einigermaßen drauf. Dann kommen die Schellen ins Spiel: mit einem langen Schlitzschraubenzieher
werden diese soweit als möglich von Mann 1 Richtung Vergaser positioniert und dort „gehalten“, während
Mann 2 die Schelle fest zieht. Gelegentliches nachnackeln des Kastens helfen den noch nicht fixierten Gummis
noch näher an die Gaser heran zu rücken. Wenn alle Schellen festgeschraubt sind, sollten alle Gummi-
positionen nochmals geprüft werden.
Nach dieser doch recht aufwändigen Aktion werden alle Rahmen und Kastenschrauben wieder angebracht und
das Mopped zusammen geschraubt.
Wie das geht, schreibe ich jetzt nicht….das habt ihr vor knapp 3 Stunden grad in anderer Reihenfolge erst
gemacht. Solltet ihr es nicht mehr wissen…..würde ich mir an Eurer Stelle mal Gedanken über eine Alzheimer-
untersuchung machen
© Alex 30.04.2012
Jetzt muß die ganze Mimik
nur wieder eingebaut werden
und schon kann man bei
JEDER Motortemparatur
wieder starten. Beim
Zusammenbau habe ich noch
ein paar Anmerkungen
hinsichtlich des
Kurbelgehäuseentlüftungs-
schlauchs, Leitungsverlegung
und vor allem wegen der
Vergaseranschlußgummis…..