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INHALTSVERZEICHNIS Check: Oltmann Gruppe schwimmt als letzter Dino im Schiffsteich 2 WealthCap: Dreistelliger Umsatz in ersten vier Monaten 2014 2 Wölbern-Fonds: Für Paribus hat Bestands- Schutz Priorität 6 Auf ein Wort: Reinhard Mattern, BNP Paribas Real Estate 8 Aktionsplan: Schäuble und Maas wollen alles regulieren 12 Teurer Wohnen: Rekord- Preis am Hyde Park Italien: Ausländer kaufen Bürogebäude und Einzelhandelsobjekte 17 Personalia 18 Jones Lang Lasalle: Risikofaktor Konjunkturschwäche 20 Immpresseclub: Family Offices benötigen Beratung bei Immobilieninvestments 21 Recht einfach: Grundsatz von Treu und Glauben 22 Impressum 22 Sonae Sierra: Offene Fonds stehen auf Shoppingcenter 14 Endlich mal wieder Entwicklungen, die Mut machen. Die Ernsthaftigkeit, mit der manche Initiatoren an ihrer Zukunft arbeiten, ist beeindruckend. Nehmen wir die Real I.S. AG. Die Tochter der Landesbank Bayern hat ihr gesamtes Unternehmen bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft gestatten lassen. So werden nicht nur kommende AIF unter das KAGB gestellt, sondern auch alle Bestandsfonds. Aber auch kleinere Emissionshäuser bereiten sich auf die Zukunft vor. Ein Beispiel hierfür ist die Oltmann Gruppe, einer der wenigen verbliebenen Anbieter von Schiffsbeteiligungen. Der Initiator platziert seinen letzten Übergangsfonds bis zum 21. Juli diesen Jahres, arbeitet aber bereits an einem Nachfolger. Unter dem Dach einer Service KVG will die Oltmann Gruppe dann Modelle anbieten wie bislang. Schiffsfonds - da winken die meisten Anleger doch genervt ab. Dabei bieten sich hier tatsächlich Chancen für antizyklische Investoren. Die Bundesregierung will das letzte Schlupfloch unter den Kapitalanlagen stopfen. Finanz– und Justizministerium haben einen Aktionsplan ausgearbeitet, mit dem Ziel, Anleger etwa von Genussrechten und Nachrangdarlehen künftig besser zu schützen. Anlass war die Prokon-Pleite, bei der 75.000 Anleger Geld verloren haben. Wie sag ich immer: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Glauben Sie, dass der Aktionsplan künftige Pleiten und Misserfolge verhindert? Was nützen bei- spielsweise Nachträge und ad hoc-Meldungen, um die Zeichner darüber aufzuklä- ren, dass ihre Anlage nicht so läuft wie geplant? Dann ist sowieso schon alles zu spät. Zielführend halte ich dagegen die Maßnahme, massenhaft Werbung zum Bei- spiel in U-Bahnen oder im Fernsehen zu verbieten. Künftig sollen Anzeigen nur noch in Fachmedien gestattet sein. Hier unterstellt der Gesetzgeber ein gewisses Maß an Vorkenntnis bei den Lesern. Meiner Meinung nach... Viel Spaß beim Lesen! NR. 213 I 22. KW I 28.05.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Der fondsbrief nr 213

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Fakten, Meinungen, Tendenzen zum deutschen Markt der Beteiligungsmodelle.

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Page 1: Der fondsbrief nr 213

INHALTSVERZEICHNIS

Check: Oltmann Gruppe schwimmt als letzter Dino im Schiffsteich

2

WealthCap: Dreistelliger Umsatz in ersten vier Monaten 2014

2

Wölbern-Fonds: Für Paribus hat Bestands-Schutz Priorität

6

Auf ein Wort: Reinhard Mattern, BNP Paribas Real Estate

8

Aktionsplan: Schäuble und Maas wollen alles regulieren

12

Teurer Wohnen: Rekord-Preis am Hyde Park

Italien: Ausländer kaufen Bürogebäude und Einzelhandelsobjekte

17

Personalia 18

Jones Lang Lasalle: Risikofaktor Konjunkturschwäche

20

Immpresseclub: Family Offices benötigen Beratung bei Immobilieninvestments

21

Recht einfach: Grundsatz von Treu und Glauben

22

Impressum 22

Sonae Sierra: Offene Fonds stehen auf Shoppingcenter

14

Endlich mal wieder Entwicklungen, die Mut machen. Die Ernsthaftigkeit, mit der manche Initiatoren an ihrer Zukunft arbeiten, ist beeindruckend. Nehmen wir die Real I.S. AG. Die Tochter der Landesbank Bayern hat ihr gesamtes Unternehmen bei der BaFin als Kapitalverwaltungsgesellschaft gestatten lassen. So werden nicht nur kommende AIF unter das KAGB gestellt, sondern auch alle Bestandsfonds. Aber auch kleinere Emissionshäuser bereiten sich auf die Zukunft vor. Ein Beispiel hierfür ist die Oltmann Gruppe, einer der wenigen verbliebenen Anbieter von Schiffsbeteiligungen. Der Initiator platziert seinen letzten Übergangsfonds bis zum 21. Juli diesen Jahres, arbeitet aber bereits an einem Nachfolger. Unter dem Dach einer Service KVG will die Oltmann Gruppe dann Modelle anbieten wie bislang. Schiffsfonds - da winken die meisten Anleger doch genervt ab. Dabei bieten sich hier tatsächlich Chancen für antizyklische Investoren. Die Bundesregierung will das letzte Schlupfloch unter den Kapitalanlagen stopfen. Finanz– und Justizministerium haben einen Aktionsplan ausgearbeitet, mit dem Ziel, Anleger etwa von Genussrechten und Nachrangdarlehen künftig besser zu schützen. Anlass war die Prokon-Pleite, bei der 75.000 Anleger Geld verloren haben. Wie sag ich immer: Gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht. Glauben Sie, dass der Aktionsplan künftige Pleiten und Misserfolge verhindert? Was nützen bei-spielsweise Nachträge und ad hoc-Meldungen, um die Zeichner darüber aufzuklä-ren, dass ihre Anlage nicht so läuft wie geplant? Dann ist sowieso schon alles zu spät. Zielführend halte ich dagegen die Maßnahme, massenhaft Werbung zum Bei-spiel in U-Bahnen oder im Fernsehen zu verbieten. Künftig sollen Anzeigen nur noch in Fachmedien gestattet sein. Hier unterstellt der Gesetzgeber ein gewisses Maß an Vorkenntnis bei den Lesern.

Meiner Meinung nach...

Viel Spaß beim Lesen!

NR. 213 I 22. KW I 28.05.2014 I ISSN 1860-6369 I KOSTENLOS PER E-MAIL

Page 2: Der fondsbrief nr 213

WealthCap

Dreistelliger Umsatz

Das Ergebnis beeindruckt: In den ersten vier Monaten des Jahres hat die UniCredit-Tochter WealthCap mehr als 100 Millionen Euro Ei-genkapital eingeworben. Al-leine 25 Millionen Euro flos-sen in den Fonds „Aircraft 26“ - Anleger finanzieren einen Airbus A380. Mit rund 18 Millionen Euro beteiligten sich die Kunden an den Pri-vate-Equity-Fonds des Emis-sionshauses. Der Löwenan-teil entfällt jedoch auf die Immobilienfonds. Rund 58 Millionen Euro verteilen sich auf die an die Telekom vermieteten Ten Towers in München und das eben-falls in der bayerischen Hauptstadt liegende KPMG-Gebäude. Derzeit arbeitet das Unter-nehmen an den ersten KAGB-konformen Fonds. Den Anfang wird ein ge-mischtes Sachwertportfolio machen, gefolgt von einem Immobilienportfolio mit Ob-jekten in München. Beide Produkte wurden bereits bei der BaFin eingereicht. Au-ßerdem ist das erste Flug-zeug-Portfolio mit drei Air-bus A330 geplant.

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Schiffsfonds sterben aus. Die Olt-mann-Gruppe ist der einzige Initia-tor, der privaten Kapitalanlegern der-zeit einen Fonds mit Frachtschiffen anbietet. Auf den Vertrieb – vor al-lem freie Finanzdienstleister – will sich das Emissionshaus dabei nicht mehr verlassen. Auf Veranstaltun-gen präsentiert sich das Unterneh-men den Endkunden direkt und er-reicht so jeweils 70 bis 100 poten-zielle Investoren. Es gibt sie also offenbar doch noch, die privaten Kapitalanleger, die sich Chan-cen mit Investments in Schiffen erhof-fen. Noch bis zum 21. Juli kann und wird Oltmann sein aktuelles Angebot platzieren, bis zum 21. Oktober das Kapital investieren. Der Fonds mit dem etwas sperrigen Namen „2. Eigenkapi-talkonzept hoch drei“ finanziert ge-brauchte Schiffe ausschließlich mit dem eingesammelten Geld der Zeich-

ner. Hoch drei steht dabei für drei ver-schiedene Risiko-Klassen. Je höher die in Aussicht gestellte Rendite, desto später kommen die Anleger zum Zuge. Bislang hat der Initiator acht Millionen Euro akquiriert. In den verbleibenden knapp zwei Monaten rechnet er mit weiteren sieben Millionen Euro. Vor wenigen Wochen hat Oltmann ein zweites Investment für den Fonds getä-tigt. Zum Preis von 5,5 Millionen Dollar hat er das Containerschiff „Conti Mala-ga“ mit 2.500 TEU und drei Kränen aus dem Baujahr 1997 vom Schiffs-Emissionshaus Conti gekauft. Der Stahlpreis macht alleine rund 3,9 Millio-nen Dollar aus. „Wir haben einen Char-terer in der Hinterhand, der einen Ver-trag über zunächst drei Monate unter-schreibt“, berichtet André Tonn, ge-schäftsführender Gesellschafter der Oltmann Gruppe. Er hält Charterrraten in Höhe von 6.000 bis 7.000 Dollar pro

Anbieter-Check

Der letzte Meeres-Dino Oltmann-Gruppe plant auch künftig Schiffsbeteiligungen für Privatanleger

Mit Flugzeugen will WealthCap weiterhin viel Anlegerkapital einwerben.

Page 3: Der fondsbrief nr 213

Tag für realistisch. Die Prognosen für diese Typen-klasse sind optimistisch. So rechnet Maersk Broker etwa mit 12.000 Dollar schon im Herbst 2014. Bei ihren Prognosen haben die Marktbeobachter schon öfters falsch gelegen. Klare Aussagen lassen sich dagegen zur Flottenstruktur treffen. In diesem Jahr wachsen die Kapazitäten lediglich um 0,2 Pro-zent – Schiffe dieser Größenklasse werden halt kaum noch gebaut. Bei den Großcontainern dagegen lau-fen in diesem Jahr 45 Prozent der fahrenden Flotte vom Stapel. „Schiffe mit 2.500 Container-Stellplätzen spielen vor allem auf den Afrika-Routen eine Rolle“, so Tonn. Weil dort die Infrastruktur häufig mangelhaft ist, sollten sie mit Kränen ausgestattet sein. Die Leistungsbilanz der Oltmann Gruppe ist nicht ohne Makel, dennoch würde wohl jedes andere Schiffs-Emissionshaus mit dem Unternehmen aus dem ostfriesischen Leer teilen. Jetzt kommen viele Zahlen: Es hat seit 1986 insgesamt 234 Fonds mit 288 Schiffen platziert. Davon wurden 148 Fonds mit 171 Schiffen beendet. Die durchschnittliche Jahres-

rendite liegt bei einer Laufzeit von im Schnitt sechs Jahren bei knapp 25 Prozent. Noch eindrucksvoller ist das Ergebnis der 119 initiierten Second-Hand-Schiffe. Davon hat Oltmann 100 wieder verkauft und eine Rendite von im Schnitt 33 Prozent erzielt. Selbst in den Krisenjahren 2009 bis 2013 hat der Initiator 25 Schiffe verkauft, wobei Anleger von vier Investments Verluste von bis zu knapp 36 Prozent hinnehmen mussten. Drei der vier Schiffe haben üb-rigens griechische Reedereien gekauft. Allerdings dürfte es bei der vergleichbar niedrigen Zahl an Misserfolgen nicht bleiben. „34 Prozent un-serer Schiffe befinden sich in Sanierung“, sagt Tonn und meint damit Schiffe, die seit geraumer Zeit ihre Schiffsdarlehen nicht mehr tilgen können. Drängen die Banken auf eine Verwertung, werden die betrof-fenen Investoren Geld verlieren. So etwas brauchen Zeichner des aktuellen Fonds nicht zu befürchten, denn er kommt ohne Schiffshypotheken aus. Für die Zeit nach dem 21. Juli 2014 plant die Olt-mann Gruppe unter dem Dach einer Service-KVG

ZBI

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Die ZBI bietet institutionellen und privaten Anlegern die gesamte Leistungspalette im Wohnimmobilienbereich an. Das Kernstück des „Alles aus einer Hand“-Konzepts stellt das Assetmanagement dar. Über 130 Mitarbeiter des aus Property-Management, Vermietungsmanagement, Baubetreuung, Sanierung und einer eigenen Hausverwaltung bestehenden ZBI Assetmanagements haben Erfahrung in der Verwaltung von 30.000 Wohneinheiten mit ca. 2 Mio. Quadratmeter. Die ZBI – der Spezialist für deutsche Wohnimmobilien mit dem Vertrauen von über 10.000 Anlegern.

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Aquila Capital

Nachhaltiger Partner

Das Hamburger Emissions-haus Aquila Capital koope-riert mit ECPI, Europas größtem unabhängigen An-bieter von Nachhaltigkeits-analysen und –ratings mit Sitz in Italien. Ziel der Part-nerschaft ist es, die Expertise beider Unternehmen zu bün-deln und Investoren gemein-sam nachhaltige Sachwert-Investments anzubieten. Hin-tergrund ist ein Trend, nach dem private wie professio-nelle Anleger Nachhaltig-keits-Kriterien bei ihren An-lageentscheidungen größere Bedeutung beimessen.

Schiffsfonds nach den KAGB-Vor-schriften. Die Wahl der geeigneten Kapitalverwaltungsgesellschaft ge-staltet sich schwierig, denn kaum eine Service-KVG kann Expertise in Sachen Schifffahrt nachweisen. Außer-dem will Oltmann unbedingt Asset-Manager bleiben. Meiner Meinung nach... Gibt es der-zeit einen schlimmeren Job, als Schiffs-fonds zu verkaufen? Im günstigsten Fall winken potenzielle Anleger nur genervt ab. Wer bereits Geld mit Schif-fen verloren hat, kennt genug Argu-mente, künftig die Finger von den Fonds zu lassen, und wird sie wahr-scheinlich lautstark vortragen. Dabei können Anleger wohl kaum eindrucks-voller belegen, dass sie tatsächlich an-tizyklisch investieren wollen. Für Mutige ist die Oltmann Gruppe eine gute Ad-resse. Im Vergleich zu anderen Emissi-

onshäusern sind die Misserfolge über-schaubar. Das Konzept, mit reinen Ei-genkapitalfonds gebrauchte Schiffe günstig zu erwerben, und nach kurzer Zeit mit Gewinn wieder zu verkaufen, ging sogar in der Krise weitgehend auf.

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Page 5: Der fondsbrief nr 213

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Page 6: Der fondsbrief nr 213

Seit einigen Tagen muss sich der ehemali-ge Wölbern-Chef Heinrich Maria Schulte vor dem Landgericht Hamburg verantwor-ten. Es geht um den Vorwurf der Untreue in 360 Fällen und darum, was mit rund 147 Millionen Euro Anlegerkapital geschehen ist. Um 23 ehemals von Wölbern aufgelegte Immobilienfonds kümmert sich seit Jahres-beginn das Hamburger Emissionshaus Paribus. Kein leichter Job, denn ohne die verschwundenen Rücklagen und Liquiditätsreserven könnten auch Fonds mit gut vermieteten Immobilien in Schwie-rigkeiten geraten. „Die Bestandshaltung hat weiterhin oberste Priorität“, antwortete Paribus-Geschäftsführer Thomas Böcher auf Anfrage des Fondsbriefs. Es gelte, die Substanz der Fonds zu sichern. Erst anschließend stelle sich die Frage, was für einen geordneten Verkauf übrig bleibt. Auf-gabe der Verwalter sei es dann, die Banken davon zu überzeugen, einem Verkauf zuzu-stimmen und nicht noch zusätzliche Kosten für ein Insolvenzverfahren zu verursachen. Ein Verkauf bietet sich allerdings eventuell auch bei Immobilien an, die sich derzeit robust präsentieren. „Laufen Darlehen in Kürze aus, kann es sich lohnen, das Objekt trotz guter Mietverträge zu verkaufen“, so Böcher. Er fürchtet bei einer Prolongation schlechtere Konditionen, zum Beispiel auf Grund von Ba-sel II-Anforderungen an die finanzierenden Banken. Die letzte Entscheidung treffen in jedem Fall die Gesellschafter, also die Anle-ger. Bei zwei Immobilien hat Paribus bereits einen Verkaufsbeschluss absegnen lassen. Böcher berichtet von einem gesteigerten Inte-resse etlicher Investoren an einer Vielzahl von Fondsimmobilien. „Wir kriegen Anfragen aus aller Welt.“ Häufig erwarten die potenziellen Käufer jedoch günstige Gelegenheiten. „Wir wollen jedoch nicht, dass es heißt, bei uns gebe es Immobilien zu verscherbeln.“ Daher hat Paribus bei einigen Objekten einen Riegel vorgeschoben. Das Hyatt-Hotel am Düsseldorfer Medienhafen steht offenbar auf

Aquila

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Makler-Interesse an Wölbern-Objekten Verwalter Paribus setzt auf Bestandshaltung

Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige ist eine Veröffentlichung der Alceda Asset Ma-nagement GmbH. Diese Anzeige stellt kein öffentliches Angebot dar und ist daher nicht für eine Anlageentscheidung geeignet. Eine Anlageentscheidung kann aus-schließlich auf der Grundlage der jeweiligen Verkaufsunterlagen, insbesondere eines Verkaufsprospektes, getroffen werden. Diese enthalten ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Einzelheiten sowie zu den Risiken des Investments. Die von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) noch zum Vertrieb zu gestattenden Verkaufsunterlagen werden auch im Internet unter www.aquila-capital.de veröffentlicht.

MEHR INFORMATIONEN UNTER: www.alceda.de

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finanzierung eine Anfangsauszah-lung von 8 % p. a. prognostiziert?

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Page 7: Der fondsbrief nr 213

KGAL Club Deal

Für seinen ersten Spezial-AIF hat KGAL die Anteile der Joint-Venture-Partner Salvis Consulting AG und OFB Projektentwicklung GmbH an der Projektgesell-schaft des Nahversorgungs-zentrums MONA in Mün-chen gekauft. Institutionelle Investoren beteiligen sich über einen Club Deal an der Immobilie mit 21.000 Quad-ratmetern Nutzfläche. Sie teilt sich auf in Büros, Ein-zelhandelsgeschäfte, Arztpra-xen und Gastronomiebetrie-be. Aktuell sind 60 Prozent der Flächen vermietet.

Realis

der Liste zahlreicher potenzieller Inves-toren. „Wir haben hier niemandem ei-nen Auftrag erteilt, das Objekt zu ver-kaufen“, stellt Böcher klar. „Permanent melden sich Makler bei uns, die mit Käufern werben. Wir denken jedoch, dass die Immobilie ein enormes Poten-zial hat und wollen sie daher zunächst nicht verkaufen.“ Die Fondsobjekte befänden sich fast alle in guten Lagen, allerdings habe sich in vielen Fällen niemand darum gekümmert. „Es handelt sich oft um große Fonds mit null Geld auf der ho-hen Kante, obwohl sie genügend Kapi-tal angespart haben. Es ist aber nichts da, weil es verschwunden ist.“ Wohin, das will derzeit das Landgericht in Hamburg klären. Es wieder aufzutrei-ben, sollte kaum wahrscheinlich sein.

Den Anlegern dürfte die Aufklärung daher nicht mehr viel helfen.

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Hyatt-Hotel in Düsseldorf. Das Objekt aus einem ehemaligen Wölbern-Fonds ist bei Maklern begehrt, derzeit aber nicht zu verkaufen.

Assetmanagement mit ErfolgFür institutionelle und private Anleger managt die Real I.S. insgesamt gewerbliche Flächen von rd. , Mio. Quadrat-metern in Ländern auf Kontinenten. Das Vermögen, das wir aktuell für unsere Anleger in Immobilien investiert haben, beträgt rd. EUR , Mrd. Unsere Erfolgsbilanz mit einem durchschnittlichen Vermietungsstand von rd. % beruht dabei auf nachhaltigen Konzepten für langfristige Mieterbindung.

www.realisag.deMehr Informationen: www.realisag.de

, Mio. qm

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Mehr als 90 Fonds, 100 institutionelle Kunden und rund 18 Milliarden Euro Assets under Mana-gement – BNP Paribas Real Estate ordnet sich unter die Top Ten der Immobilienmanager in Eu-ropa ein. Die deutsche Gesellschaft verwaltet Objekte im Volumen von 4,3 Milliarden Euro in 13 europäischen Ländern und in Japan. Im Herbst 2013 hat BNP Paribas Real Estate die HVB Toch-ter iii-investments mit Reinhard Mattern als Vor-sitzendem der Geschäftsführung übernommen. Der Fondsbrief: Welche Objekte erwarten sich Ihre institutionellen Kunden von Ihnen? Reinhard Mattern: Derzeit sind Core-Objekte nur zu sehr sportlichen Preisen zu bekommen. Daher su-chen unsere Kunden nach Alternativen. Im ersten Schritt weichen sie auf Core-Objekte aus, die nicht vollständig vermietet sind – aber auch hier sind die Preise gestiegen. Im zweiten Schritt kommen dann

Value-Add-Objekte in Frage: Immobilien in guten Lagen mit Verbesserungsbedarf. Immo-bilien der Kategorie Opportu-nistisch werden dagegen kaum akzeptiert. Machen die Investoren auch Abstriche bei den Standorten und Lagen? Das ist eine Lehre aus der

jüngsten Krise: Die Lage ist entscheidend. Um eine um 25 Punkte bessere Rendite zu erzielen, kauft fast niemand mehr ein Objekt in einem Businesspark 25 Kilometer vom Zentrum entfernt. Wie hoch sind die Renditeerwartungen der professi-onellen Investoren?

Peters

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Auf ein Wort

„Anleger passen Rendite-Erwartung an“ BNP Paribas Real Estate-Chef Reinhard Mattern wirbt für Immobilieninvestitionen in Japan

IMMOBILIENFONDS SCHIFFSBETEILIGUNGEN FLUGZEUGFONDS

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Page 9: Der fondsbrief nr 213

Deutsche Hypo

Fonds mit Nord LB

Gemeinsam mit der Nord LB Asset Management hat die Deutsche Hypo ihren ersten Immobilienkreditfonds für institutionelle Investoren aufgelegt. Der Spezialfonds startet mit einem Volumen von 200 Millionen Euro. Er investiert in ein Portfolio aus besicherten Immobilienfinan-zierungen. Bei den dahinter liegenden Assets stellen Bü-ro, Wohnen und Einzelhan-del die Schwerpunkte. Auf-gelegt wurde der Fonds durch die KVG der Nord LB, das Servicing übernimmt die Deutsche Hypo.

CFB

Die Großanleger passen derzeit ihre Renditeerwartungen den Marktgege-benheiten an. Eine wichtige Marke da-bei ist die Grenze von vier Prozent. Sie ist dem Rechnungszins bei Versiche-rungen geschuldet und den Pensions-verpflichtungen von Versorgungswer-ken. Grundsätzlich stellt sich die Frage nach der Rendite jedoch nicht an erster Stelle. Dringender ist das Beschaf-fungsproblem, denn in dieser Zeit der starken Nachfrage geeignete Objekte zu finden, ist nicht immer einfach. Welche Standorte sind besonders ge-fragt? Deutschland oder auch ausländi-sche Standorte? Deutschland steht derzeit auf der Liste der Investoren ganz oben. Aktuell stellen wir bei opportunistischen Anle-gern ein steigendes Interesse an Süd-europa fest.

Als einer der wenigen europäischen Investoren kaufen Sie Immobilien in Japan. Müssen Sie bei Ihren Kunden viel Überzeugungsarbeit leisten? Gar nicht. Japan ist eine der größten Volkswirtschaften der Welt. Wer das Land nicht auf seine hohe Staatsver-schuldung reduziert, entdeckt viele In-vestitionschancen. Japan ist es gelun-gen, aus der Deflationsspirale auszu-brechen. Die Staatsverschuldung erfolgte, im Unterschied zu den USA, nahezu ausschließlich im eige-nen Land. Wir suchen daher in Japan weitere Investitionsmöglichkeiten in den Bereichen Wohnen, Einzelhandel und Office. Sie haben kürzlich außerdem in den Niederlanden investiert.

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CFB-Fonds 180 – Templin

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Aber ausschließlich in der Asset Klasse Wohnen, dazu haben wir eine positive Meinung. Den Büro-markt betrachten wir dagegen weiterhin als sehr kritisch. Die Objekte sind gedacht für einen Spezi-alfonds mit internationaler Ausrichtung. Werden Sie sich auf das Geschäft mit institutio-nellen Investoren konzentrieren, oder planen Sie auch Angebote für private Kapitalanleger? Wir konzentrieren uns seit 2008 ausschließlich auf institutionelle Anleger. Die Erfolge der vergan-genen Jahre geben uns recht, deshalb sehe ich keine Notwendigkeit, derzeit von dieser Strategie abzuweichen.

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Asien. BNP Paribas Real Estate sieht attraktive Investiti-ons-Chancen in Japan. Die hohe Staatsverschuldung von rund 200 Prozent schreckt dabei nicht ab.

DEUTSCHE IMMOBILIEN AUS BANKEN-VERWERTUNG

Die publity Performance Fonds Nr. 7 GmbH & Co. geschlossene Investment KG erhielt als erste Ge-schlossene Publikums-Investment KG von der BaFin die Vertriebszulassung nach neuem Recht und investiert mit deutschen Immobilien aus Bankenverwertung in ein breites Spektrum gewerblich genutzter Qualitätsimmo-bilien in guter Lage – vorzugsweise in Ballungsräumen mit Wachstumspotential wie Frankfurt/Main, Düssel-dorf, Hamburg, Berlin und München.

� neue KAGB-konforme Generation geschlossener Immobilienfonds � echter Kurzläufer: Fondslaufzeit begrenzt bis zum 31.12.2019 � Beteiligungen ab 10.000 Euro � kein Fremdkapital � 150 % prognostizierte Gesamtausschüttung

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Erste Geschlossene Publikums-Investment KG mit BaFin-Vertriebszulassung nach neuem Recht

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IDEEN, DIE WERT SCHAFFENMit einem Investitionsvolumen von über EUR 1,3 Mrd. zählt die SIGNA Property Funds Deutschland AG zu den führenden Fondsanbietern. Zu den hochwertigen Immobilien die seit 2004 als Fondsprojekte aufgelegt wurden, gehören unter anderem THE CUBE (die Konzernzentrale der Deutsche Börse AG), das Spherion in Düsseldorf, die Konzernzentrale der Mobistar in Brüssel sowie Objekte in Wien, Luxemburg, Prag und Mailand. www.signa.de

PROPERTY FUNDS

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ballsysteme sollen somit keine Chance mehr bekommen. Neu ist auch, dass Verkaufsprospekte künftig nur noch zwölf Monate gültig sein sollen, so wie das be-reits bei Prospekten zu Wertpapieren der Fall ist. Damit soll sichergestellt sein, dass den Anlegern ausschließlich Informationen vorliegen, die nicht älter als ein Jahr sind. Ist das Investment platziert, müs-sen die Initiatoren ad hoc-Mitteilungen veröffentli-chen und darin über alle Entwicklungen informieren, die Auswirkungen haben auf die Zahlung von Zinsen und die Rückzahlung des eingesetzten Kapitals. Die neuen Vorschriften betreffen nicht nur die Anbie-ter, sondern auch die Vertriebe. Der Gesetzgeber will somit vermeiden, dass Kapitalanlagen an Kun-den verkaufet werden, die sich dafür nicht eignen, etwa weil sie Chancen und Risiken nicht richtig ein-schätzen können.

Anlegerpleiten wie bei Prokon sollen sich nicht wiederholen. Die BaFin soll Kapitalanlagen künftig strenger kontrollieren. Darauf haben sich Finanz-minister Wolfgang Schäuble und Justizminister Heiko Maas in einem Aktionsplan geeinigt. Doch die Finanzaufsicht ist nicht begeistert. Der Aktionsplan besteht aus diversen gesetzgeberi-schen Einzelmaßnahmen, um die Schlupflöcher zu schließen und Umgehungsmöglichkeiten zu vermei-den. In diesem Zusammenhang wird der Verbraucher-schutz als Aufsichtsziel der BaFin gesetzlich verankert und soll alle Bereiche umfassen. Künftig sollen Privatanleger Chancen und Risiken einer Kapitalanlage besser einschätzen können - das ist Sinn der Sache. So müssen Anbieter zum Beispiel von Genussrechten und Nachrangdarlehen darüber informieren, ob mit der Kapitalanlage früher einge-gangene Verpflichtungen bedient werden. Schnee-

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Project

Kapitalanlage-Regulierung 2.0 Bundesregierung stellt Maßnahmenkatalog zum Anlegerschutz vor - Schlupflöcher werden gestopft

» Unsere Immobilienanlage? PROJECT Fonds.«

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Wichtige Hinweise: Das ist eine Werbemitteilung, die kein öffentliches Angebot und keine Anlageberatung für die Beteiligung an den genannten Fonds darstellt. Eine ausführliche Darstellung des Beteiligungsangebotes im Publikumsbereich einschließlich der damit verbundenen Chancen und Risiken entnehmen Sie bitte dem alleine verbindlichen veröffentlichten Verkaufspro-spekt, den Sie über Ihren Finanzberater oder die PROJECT Vermittlungs GmbH erhalten. Bitte beachten Sie die darin enthaltenen Verkaufsbeschränkungen. Stand September 2012.

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Passend dazu schränken die neuen Vorschriften die Werbung für die Kapitalanlagen ein. Sie wird auf Fachmedien mit Schwerpunkt auf die Darstellung wirt-schaftlicher Zusammenhänge beschränkt. Hier setzen Schäuble und Maas ein gewisses Maß an Vorkennt-nissen voraus. Großflächige Werbeplakate in U-Bahnen und Fernseh-Spots vor der Tagesschau wird es so nicht mehr geben. Unabhängig davon kann die BaFin den Vertrieb stoppen und komplett verbieten, sollte sie Zweifel haben, dass der Anlegerschutz aus-reichend berücksichtigt wird. Gleichzeitig erwartet die Bundesregierung von den Investoren ein Mindestmaß an Eigeninitiative bei der Informationsbeschaffung. „Der mündige Bürger bleibt ein mündiger Bürger. Er muss wissen, dass Renditen mit Risiko zu tun haben“, sagte Schäuble bei der Vor-stellung des Aktionsplans. Aufgeklärte Kapitalanleger fordert auch Elke König, Chefin der Aufsichtsbehörde BaFin. Von weiteren Kontrollen hält sie nicht viel: „Wir können nicht alle

auch nur ansatzweise riskanten Angebote von den Verbrauchern fern halten und verbieten.“ Es könne nicht Aufgabe der Behörde sein, die Renditeverspre-chen sämtlicher Unternehmen zu prüfen.

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Windräder im Bau. Anlässlich der Prokon-Pleite hat die Regierung einen Maßnahmenkata-log mit dem Ziel präsen-tiert, Investoren aller bislang unregulierter Kapitalanlagen künftig besser zu schützen.

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einer größtmögichen Sicherheit zudem eine attraktive Rendite ermöglichen.

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Offene Immobilienfonds bilden die stärkste Nachfragegruppe bei Einkaufszentren. „Das bedingt alleine das hohe Volumen von typischerweise mehr als 100 Millionen Euro“, sagte Thomas Binder, Managing Director und verantwortlich für das Ent-wicklungsgeschäft in Deutschland, auf ei-nem Pressetermin des Shopping-Center-Developers Sonae Sierra. Das Unternehmen hat Ende 2012 die Münster Arcaden an den offenen Fonds Aachener Grundvermögen verkauft und zuvor das Ein-kaufszentrum Alexa am Berliner Alexander-platz an Union Investment. „Wir erleben weiterhin eine starke Investoren-Nachfrage“, so Thomas Binder. „Bei den in-stitutionellen Anlegern hat offenbar ein Um-denken stattgefunden: Bei einer Einzelhan-delsimmobilie sorgen bis zu 150 verschiedene Mieter für die Einnahmen, anders als bei ei-nem Bürogebäude mit oft nur einem Nutzer.“ Allerdings beschränkt sich das Umdenken nicht nur auf das Immobiliensegment, sondern auch auf die Qualität der Objekte. „Bis vor ei-nem Jahr haben die Investoren in erster Linie Core-Immobilien nachgefragt. Inzwischen wei-chen sie auf Value-Add aus. Sie nehmen Ab-striche bei den Standorten, der Lage und dem Zustand in Kauf“, ergänzt Fernando Guedes de Oliveira, Vorstandsvorsitzender der inter-national ausgerichteten AG. Er berichtet von Investoren-Nachfrage nicht nur aus Deutsch-land und Europa, sondern außerdem aus Asien und den USA. Geschlossene Immobilienfonds mit einer Viel-zahl privater Zeichner betrachtet de Oliveira nicht als den optimalen Investor. „Die Anleger glauben, sie haben eine gute Wahl zum Bei-spiel für die private Altersvorsorge getroffen. Dabei vergessen sie offenbar, dass ein typi-sches Einkaufszentrum nach acht bis zehn Jahren umfassend modernisiert werden muss.“ Oft sei es dann schwierig, die Anleger davon zu überzeugen, Einnahmen nicht aus-zuschütten, sondern ins Refurbishment zu

Bf

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Shoppingcenter im Fokus offener Fonds Sonae Sierra setzt auf Refurbishment

Kontakt: Bouwfonds Investment Management030 – 59 00 97-777 | [email protected]

Parken geht in die nächste Runde.Runde.Der zweite Parkhausfonds für Privatanleger kommt.

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investieren. Insgesamt besitzt das Unternehmen 47 Shoppingcenter in Europa, Südamerika, Afrika und neuer-dings auch in China. Die Fläche summiert sich auf 1,9 Millionen Quad-ratmeter, der Verkehrswert auf 5,6 Milli-arden Euro. In einer aktuellen Studie hat Sonae Sierra herausgearbeitet, dass rund zwei Drittel der europäischen Shop-pingcenter nicht mehr auf dem neusten Stand sind. Die Modernisierung beste-hender Immobilien ist daher neben der Neu-Entwicklung klare strategische Ausrichtung von Sonae Sierra. Aktuell will der Entwickler zwei Projekte in Deutschland realisieren: Die Neue Mitte in Garbsen und den Umbau des ehe-maligen Quelle-Areals in Nürnberg. Doch nach welchen Grundsätzen soll-ten die Center modernisiert werden?

„Das ist stets eine individuelle Heraus-forderung“, meint Binder. „Grundsätzlich stellen wir aber eine größere Nachfrage der Konsumenten nach Unterhaltung und Freizeitaktivitäten fest. Auf der Mie-terseite erleben wir, dass Buchläden weniger Flächen anmieten. Hier offen-baren sich deutlich die Auswirkungen des Online-Versands.“ Die Konkurrenz des Online-Handels zeigt sich nicht nur bei Buchhändlern. Es bleibt die größte Herausforderung der Center Manager, dagegen zu beste-hen. So versuchen sie in Kooperation mit den Händlern, den Einkauf zu einem Erlebnis zu machen. Das Loop5 zum Beispiel steht ganz im Zeichen der Luft-fahrt. Besucher erleben die Geschichte der Fliegerei von den Anfängen bis zum Jet-Zeitalter.

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Die SEB Investment GmbH hat von der BaFin die Lizenz für die Auflage und Verwal-tung alternativer Investment-fonds erhalten. Die Erlaubnis umfasst die Auflage offener und geschlossener Publi-kums– und Spezialfonds mit den Assetklassen Immobi-lien, Wertpapiere, Unterneh-mensbeteiligungen und ÖPP-Projektgesellschaften. Erste Immobilien-Produkte für private Kunden sind in Vorbereitung. Außerdem führt die Gesellschaft Ge-spräche mit institutionellen Investoren.

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Wichtiger Hinweis: Diese Anzeige stellt kein öffentliches Angebot dar und ist daher nicht für eine abschließende Anlageentscheidung geeignet. Eine Anlageentscheidung kann ausschließlich auf der Grundlage des jeweiligen Verkaufsprospektes getroffen werden. Dieser enthält ausführliche Informationen zu den wirtschaftlichen, steuerlichen und rechtlichen Einzelheiten sowie zu den Risiken der Vermögensanlage. Der Verkaufsprospekt ist auch im Internet unter www.dfvag.com veröffentlicht.

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Nicht zu fassen, was manche Leute für Preise zahlen. In London registrierte das Maklerhaus Engel & Völkers den Verkauf eines Penthauses am Hyde Park zum Preis von 162 Millionen Euro - das entspricht mehr als 150.000 Euro pro Quadratmeter. Besonders exklusive Wohnstraßen befinden sich außerdem entlang der Cote D‘Azur. An der Avenue d‘Ostende in Monaco kosten Wohnimmobilien mit Blick auf den Yachthafen bis zu 100.000 Euro pro Quadratmeter. Auf Platz drei liegt Sardinien, wo in der Bucht Cala di Volpe Preis bis zu 95.000 Euro pro Quad-ratmeter erfasst wurden. Auf den Plätzen fol-gen weitere Ferien-Resorts wie die Halbinsel Saint-Jean-Cap Ferrat und die Croisette in Cannes. In den Alpen sind der Schweizer Ski-ort St. Moritz (65.000 Euro) und Gstaad (50.000 Euro) am teuersten. Ebenso teuer sind manche Lagen in Genf. In Paris zahlen Käufer nach Recherchen von Engel & Völkers bis zu 40.000 Euro pro Quadratmeter zum Beispiel in der Avenue Montaigne. Und dann kommt auch schon der erste deutsche Standort: Der Hobookenweg in der begehrten Wattlage von Kampen liegt mit Quadratmeterpreisen bis zu 35.000 Euro auf Platz acht der Rangliste. Auf Position Nummer zwölf liegt die Müller-straße in München mit 25.000 Euro, gefolgt von der Südlichen Seestraße und der Seeufer-straße in Starnberg mit knapp 23.000 Euro. Überdurchschnittliche Preise zahlen Investo-ren und Selbstnutzer auch an der Hamburger Außenalster und am Werderschen Markt in Berlin Mitte. Salzburg, Kitzbühl und Zürs sind erstmals im Ranking der exklusivsten Wohnlagen Europas vertreten.

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Schöner Wohnen am Hyde Park Käufer zahlt 150.000 Euro pro Quadratmeter

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BVI

Offen / geschlossen

Der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages hat sich mit Änderungen der Vorschriften des Kapitalanla-gegesetzbuchs (KAGB) be-schäftigt. Erstes Ergebnis: Offene und geschlossene Fonds werden unterschied-lich behandelt. „Wir haben uns in Gesprä-chen mit der EU-Kommis-sion für eine praktikable Lösung für geschlossene Bestandsfonds in Deutsch-land eingesetzt. Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden, da diese Fonds nun nicht wie offene Fonds behandelt wer-den“, kommentiert Thomas Richter, Hauptgeschäftsfüh-rer des Bundesverbands Investment und Asset Ma-nager (BVI). Zum Hintergrund: Der Ge-setzentwurf sieht unter ande-rem vor, das KAGB an die Vorgaben der EU-Kommis-sion zur Abgrenzung offener und geschlossener Invest-mentfonds anzupassen. Diese Abgrenzung ist seit Dezem-ber 2013 per Verordnung der EU-Kommission geregelt. Es gilt jeder Fonds als offen, der vor der Liquidationsphase regulär Fondsanteile zurück-nimmt. Für geschlossene Fonds, die bereits vor In-krafttreten des KAGB an den Markt gekommen sind und keine neuen Anteile mehr ausgeben, gilt Bestandschutz. Sie gelten bereits dann als geschlossen, wenn für min-destens fünf Jahre kein Rück-gaberecht vorgesehen ist. Der deutsche Gesetzgeber plant nun, diese Vorgaben in das "Reparaturgesetz" zum KAGB zu übernehmen.

Nach Jahren in der vergessenen Ni-sche, stehen Südeuropas Immobi-lienmärkte wieder im Fokus instituti-oneller Investoren. Das berichtet nicht nur Reinhard Mattern, CEO von BNP Paribas Real Estate (Siehe In-terview Seite 8). Das geht auch aus der aktuellen Auswertung der Immo-bilien-Datenbank Swisslake hervor (siehe Fondsbrief Ausgabe 211). Die Transaktionen zum Beispiel in Italien dürften zunehmen. Alleine die offenen, in Liquidation befindlichen Immobilienfonds, müssen in den kommenden Jahren Objekte im Volumen von rund 1,6 Milliarden Euro verwerten. „Die makroökonomischen Vorhersagen für Italien haben sich verbessert. Das Land dürfte seine zwei Jahre anhalten-de Rezession im ersten Halbjahr 2014 beenden“. Das Immobilienunterneh-men Jones Lang LaSalle (JLL) blickt optimistisch auf Italien. Nach einer schrumpfenden Wirtschaft in den Jah-ren 2012 und 2013 erwarten die Markt-beobachter die Wende zum Wachstum. Nachfrage vor allem aus der Eurozone

soll für ein Plus von zumindest 0,5 Pro-zent sorgen. Die Situation auf dem Arbeitsmarkt soll sich auf breiter Front zwar erst im kom-menden Jahr entspannen. Bei Finanz-dienstleistern dagegen zeichnet sich ein wachsendes Angebot an freien Stellen bereits früher ab. Der Immobilieninvestmentmarkt hat die erwartete positive Entwicklung schon 2013 vorweggenommen. Das Invest-mentvolumen explodierte regelrecht von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2012 auf 4,5 Milliarden im Jahr 2013 und übertrifft damit den Durchschnitt der vergange-nen zehn Jahre von 3,9 Milliarden Euro deutlich. Den Löwenanteil stellen Einzel-handelsobjekte mit einem Gesamtvolu-men von rund 2,5 Milliarden Euro. Büros kommen auf rund 1,5 Milliarden Euro und Hotels auf rund 500 Millionen Euro. Marktkenner gehen jedoch davon aus, dass die tatsächlichen Marktdaten weit-aus höher ausfallen. Denn oft werden Transaktionen zwischen italienischen Beteiligten gar nicht erfasst. Zahlreiche

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In Italien geht‘s aufwärts Zahlreiche Transaktionen unter Einheimischen werden nicht erfasst

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Wechsel Dich

Die Leipziger Publity AG hat Günther Paul Löw in den Aufsichtsrat gewählt und ihn gleichzeitig zum Vorsit-zenden des Kontrollgremi-ums gemacht. Löw war unter anderem Syndikus bei der Rothenberger Unterneh-mensgruppe, Leiter Beteili-gungsmanagement bei der Gold-Zack AG und Gründer der börsennotierten Impera Total Return AG. Weiterhin im Aufsichtsrat bleiben Frank Schneider, Partner bei CMS Hasche Sigle Düs-seldorf, und Thomas Backs. Bilfinger Real Estate und das größte unabhängige Im-mobilienberatungsunter-nehmen Großbritanniens GVA planen ihren Zusam-menschluss. Bilfinger ver-spricht sich von der Partner-schaft den weiteren Ausbau der Geschäftsaktivitäten auf internationaler Ebene. Zu den rund 2.800 Kunden der GVA zählen Fonds, Family Offices, der öffentliche Sek-tor und große Corporates wie RBS, HSBC, BMW und BASF.

Objekte werden ohne Makler verkauft und auch in keiner anderen Statistik erfasst. Bei den offiziellen Umsätzen stellten Ausländer im vergangenen Jahr immer-hin die stärkste Käufergruppe. Sie wa-ren für 50 Prozent der Transaktionen verantwortlich. Mit diesem Ergebnis liegt ihr Anteil weit über dem Schnitt der vergangenen Jahre mit 30 Prozent. Internationale Investoren waren vor allem an Einzelhandelsimmobilien inte-ressiert. So kaufte Morgan Stanley beispielsweise das Auchan Portfolio, Orion Capital Managers erwarb den Meraville Retail Park in Bologna, und Blackstone sicherte sich zwei Shop-ping Centers in der Region Venetien. Bei den Hotel-Deals unterschrieben ebenfalls viele ausländische Investo-ren. „Wir stellen einen anhaltenden Appetit nach Luxushäusern in Top-Destinationen fest. Etwa in Rom, Mai-land, Florenz und Venedig“, heißt es im aktuellen JLL-Marktreport. So wechsel-ten 2013 das Hotel Eden in Rom, das Four Seasons in Florenz und das San Clemente Palace in Venedig die Besit-zer. Gefragt waren aber auch Ferienho-tels zum Beispiel an der Amalfi-Küste und auf Sardinien. Im Bürosektor fällt das gestiegene Vo-lumen der einzelnen Transaktionen auf. Der durchschnittliche Deal war 2013 knapp 50 Millionen Euro schwer und damit um 20 Millionen Euro teurer als Investments im Jahr zuvor. Die höchsten Renditen erzielen Inves-toren mit 7,8 Prozent auf dem Logistik-markt. Allerdings spielte er mit einem Transaktionsvolumen von 110 Millionen Euro 2013 weiterhin eine untergeord-nete Rolle. Immerhin ist das eine Stei-gerung zu 2012 mit einem Volumen von damals lediglich 40 Millionen Euro. Typische Büroinvestments bringen eine Rendite von 5,15 Prozent. Daran hat sich seit 2009 wenig geändert. Mit Shoppingcentern sind im Schnitt aktuell 6,35 Prozent möglich, und bei Ge-schäftshäusern in den Top-Lagen von

Rom und Mailand sind fünf Prozent realistisch. Mailand und Rom sind zweifellos die wichtigsten Immobilienmärkte Italiens. Während Mailand als Mode-Stadt vor allem durch Einzelhandelsobjekte bestimmt wird, ist die Hauptstadt au-ßerdem durch ihre Funktion als politi-sches Zentrum und Verwaltungs-Standort geprägt. Rom: Investoren müssen den Büro-markt intensiv beobachten. „Da kurz-fristig mit einem Beschäftigungswachs-tum nicht zu rechnen ist, sind steigen-de Leerstände wahrscheinlich“, schrei-ben die Research-Fachleute von BNP Paribas Real Estate. Derzeit stehen sieben Prozent der Flächen leer, was, im Vergleich etwa zu Frankfurt, eine

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Altbau in Rom. Leer stehende Flächen in Ita-liens Hauptstadt sind Folge ausgelaufener Miet-verträge - nicht aber von neuen Immobilien.

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sehr moderate Quote b e d e u t e t . R u n d 700.000 Quadratmeter können kurzfristig von Mietern bezogen wer-den, rund 40.000 Quad-ratmeter mehr als im Jahr zuvor. Neubauten sind für das steigende Angebot nicht verant-wortlich – im Zuge der Rezession haben Immobilienentwickler in der Regel ihre Pro-jekte verschoben. Die leeren Flächen sind vielmehr das Resultat ausgelaufener Mietver-träge, die nicht verlän-gert wurden. Auf die Erträge hat die-se Entwicklung jedoch kaum einen negativen Einfluss. Lediglich in den Vororten sanken die durchschnittlichen Jahresmieten auf rund 200 Euro pro Quadratmeter. Im als Greater EUR bezeich-neten Markt stiegen sie seit 2012 sogar auf 300 Eu-ro, und in der Innenstadt blieben die Spitzenmieten seit Anfang 2012 mit rund 400 Euro weitgehend sta-bil. Die Rendite typischer Büro-Investments gibt BNP Paribas für 2013 mit 6,1 Prozent an – ein unverän-derter Wert im Vergleich zum Jahr zuvor. Mailand: In Mailand waren zahlreiche Investoren aus dem Ausland aktiv. Nach Erkenntnissen von BNP Paribas hält der Trend an. Zahlreiche internatio-nale Käufer schauen sich auf dem Mailänder Markt um und verfolgen konkrete Investitionspläne. In Fra-ge kommen jedoch fast ausschließlich Immobilien der Core-Kategorie. Darunter fallen die Top-Objekte der jeweiligen Märkte: Top-Standorte, Top-Bauqualität, Top-Mieter. Bei Immobilien der B- und C-Klasse hält sich die Nachfrage in Grenzen, was auch daran liegt, dass Verkäufer immer noch teils unrealistisch hohe Preisvorstellungen haben. „Die Preis-Korrektur ist noch nicht abgeschlossen“, kom-mentiert BNP Paribas. Im Vergleich zur Hauptstadt ist die Leerstandsquote mit 12,5 Prozent deutlich höher. Rund 1,5 Millionen Quadratmeter stehen leer. Das ist eine Verdoppelung des Leerstands innerhalb von zehn Jahren. Ähnlich wie in Rom sind für diese Entwicklung ebenfalls in

erster Linie Unternehmen verantwortlich, die ihren Flächenbedarf reduziert haben. Seit Ende 2011 sind die Spitzenmieten im Sinkflug. Mit im Schnitt rund 350 Euro pro Quadratmeter jähr-lich akzeptieren die Eigentümer 50 Euro weniger. Die Spitzenmiete liegt weiterhin bei 500 Euro. Auch in Mailand haben sich die Renditen für Top-Objekte seit 2012 nicht bewegt. Sie betragen unverändert 5,6 Prozent.

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Mailänder Dom. Nicht alle Immobilien in Italiens Mode-Metropole sind zu verkaufen.

Trotz Krise sind die Renditen in Italien relativ stabil geblieben.

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Eine schwächere Konjunktur ist die größte Gefahr für den deutschen Immobilienmarkt. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Umfrage des Immobilien-unternehmens Jones Lang LaSalle, an der sich rund 100 Investoren beteiligt haben. „Wir wollten wissen, wie die Experten den deutschen Investmentmarkt bis Ende nächsten Jahres einschät-zen“, sagt Helge Scheunemann, bei JLL Head of Research Germany. „Vor dem Hintergrund eines ste-tig wachsenden Investitionsbedarfs durch einheimi-sche und globale Kapitalsammelstellen, gepaart mit dem weiterhin niedrigen Zinsniveau, ist selbstver-ständlich auch die Frage nach Überhitzungstenden-zen naheliegend.“ Die Markteinschätzungen unter den Profis differenzie-ren. So gab rund die Hälfte der Investoren an, dass die Transaktionstätigkeit am deutschen Markt ihrer Ansicht nach bis Ende 2015 noch einmal moderat beziehungsweise sogar stark zunehmen wird. Auf der anderen Seite sehen rund ein Viertel den Höhepunkt bereits erreicht und gehen von sinkenden Investment-aktivitäten aus. Diese Einschätzung mag auch in di-rektem Zusammenhang stehen mit der zweiten Frage hinsichtlich der potentiellen Risiken für den Invest-mentmarkt. Von den insgesamt zehn vorgegebenen Risikofakto-ren droht nach Meinung der Investoren die größte Gefahr von einer sich abschwächenden Konjunktur. Rund 40 Prozent einigten sich auf diesen Punkt. Das Ende der EU-Schuldenkrise mögen weitere 33 Pro-zent der Befragten auch noch nicht ausrufen und plat-zierten diesen Faktor gemeinsam mit steigenden Ka-pitalmarktzinsen auf Platz zwei. Ein Ausufern des Konflikts mit Russland befürchten dagegen nur rund 26 Prozent. Letztendlich kumulieren sich aber politi-sche und auch finanzielle Risikofaktoren in den Kon-junkturdaten. Vor diesem Hintergrund ist sicherlich der hohe Anteilswert für den Faktor abschwächende Konjunktur zu sehen. Dabei wird weder das Thema Inflation noch die Gefahr negativer Preissteigerung (Deflation) als direk-ter Risikofaktor mit großem Einfluss gesehen. „Bei hohen Inflationsraten können die oftmals in gewerbli-chen Mietverträgen enthaltenen Indexierungsklauseln den realen Wertverlust einer Immobilie mildern, und deflationäre Tendenzen zeigen sich aktuell eher in den Peripherieländern der EU. Hinzu kommt, dass es in Deutschland für ein Deflations-Szenario keine his-

torischen Erfahrungs- und Vergleichswerte gibt“, kommentiert Scheunemann diese Komponente der Ergebnisse.

Ein anderes Messinstrument von Jones Lang LaSal-le hat Zeichen der Unsicherheit ebenfalls erfasst. So steht die seit Ende 2012 im vierteljährlichen Turnus veröffentlichte Jones Lang LaSalle-Risikowippe für den deutschen Büroimmobilienmarkt nach dem ersten Quartal 2014 bei einer Wippenneigung von plus vier Grad. Nach vier Quartalen mit einer positiven Bewe-gung in Richtung Chancen gab es nun eine minimale Korrektur um minus ein Grad. Diese sei ausschließlich auf die ökonomischen Rahmenbedingungen zurück-zuführen, die sich minimal von null Grad auf ein Grad verändert haben. So sorgten neue Unsicherheiten in Bezug auf politische Risiken für eine gewisse Eintrü-bung des Geschäftsklimas in Deutschland. Daneben hat sich die Inflationsprognose bis Ende des Jahres leicht reduziert. „Wir sehen in der aktuellen Entwicklung keinesfalls eine Trendumkehr und ein Umschlagen der Wippen-neigung in Richtung Risiken, da neben der nach wie vor stabilen Wirtschaft auch die Immobilienmärkte in einer guten Verfassung sind“, so Scheunemann. Der Renditeabstand zwischen Immobilien und Staatsanlei-hen ist weiterhin auf einem sehr hohen Niveau, was zu einer anhaltend hohen Nachfrage nach Immobilien-investitionen führt. So bleibt auch der Ausblick für die nächsten Monate unverändert positiv: „Wir rechnen deutschlandweit mit einem Büro-Transaktionsvolumen in Höhe von rund 17 Milliarden Euro, entsprechend einem Anstieg von über 20 Prozent.“

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Risikofaktor Konjunkturschwäche JLL-Umfrage: Russland-Konflikt beunruhigt derzeit nur ein Viertel der Immobilien-Investoren

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Wertgrund

Spezialfonds für die Helaba

Für Dachfondskunden der Helaba Invest Kapitalanla-gegesellschaft mbH hat die Wertgrund Immobilien AG aus Starnberg den Spezial-fonds „Wohnen D“ aufgelegt. Der Fonds startet mit einem Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro Ei-genkapital. Service KVG ist erneut die Hansainvest Hanseatische Investment GmbH, Depotbank die Ca-ceis Bank Deutschland. Der Fonds investiert in deut-sche Bestandswohnungen insbesondere an B-Standorten. In Frage kommen zum Bei-spiel Städte mit Universitäten und Hochschulen. Pluspunkte gibt es außerdem für die Nähe zu Flughäfen, Bahnhöfen und Autobahnen. Wertgrund will bevorzugt in Wohnanlagen mit Wertsteige-rungspotenzial investieren. Dabei übernimmt der Initiator alle Glieder der Wertschöp-fungskette selbst - vom Asset Management über die Vermietung bis zu Mieter-kommunikation.

„Das Immobilienvermögen von Fa-mily Offices ist nur in Ausnahmefäl-len professionell gemanagt“. Rei-mund Schulz muss es wissen. Er ist Geschäftsführer der Famos Immobi-lien GmbH, einem Multi Family Office, das aus der Immobilienver-waltung der Familie Otten hervorge-gangen ist. Schulz sprach vor rund 40 Fachjournalisten auf einer Veran-staltung des immpresseclubs, dem Verband der Immobilienjournalisten in Deutschland.

Warum werden die Immobilien vieler vermögender Unternehmerfamilien amateurhaft verwaltet? „Der Grund liegt in der Familien-Struktur“, sagt Schulz. „Die Standorte befinden sich häufig rund um den heimischen Kirchturm, daher gibt es oft persönliche Kontakte zu den Mietern. Mögliche Miet-steigerungen werden in der Regel unterlassen.“ Dabei spielen Immobilien in der Vermö-gensstruktur der Familien häufig eine bedeutende Rolle. In einer Studie aus dem Jahr 2012 hat Famos herausge-funden, dass die Immobilienquote im Schnitt 35 Prozent ausmacht - wobei die Mehrzahl der befragten Familien

allerdings eine besondere Affinität zu Immobilien hat. Bei rund 80 Prozent der Immobilien handelt es sich um di-rekte Investitionen. „Indirekte Anlagen sind weiterhin auf dem Rückzug“, so Schulz. Verantwortlich für diese Ent-wicklung sind nicht zuletzt die offenen, in Abwicklung befindlichen Fonds. Au-ßerdem wollen Family Offices Ent-scheidungen in der Regel allein treffen und nicht mit Miteigentümern abspre-chen müssen.

Nur bei Projektentwick-lungen rät Reimund Schulz zu gemein-schaftlichen Invest-ments, zum Beispiel über Club Deals. „Bei längerfristiger Haltedau-er entwickeln sich ir-gendwann gegensätzli-che Interessen.“ Außer-dem müssen bei ge-meinschaftlichen Investi-tionen die Richtlinien der BaFin beachtet werden. Schulz hat festgestellt, dass trotz hoher Wert-veränderungsrenditen derzeit kaum jemand

seine Immobilien verkauft. Das habe häufig emotionale Gründe. „Die Famili-en identifizieren sich sehr stark mit ih-ren Investments und halten sie oft über mehrere Generationen.“ Der langfristi-ge Erhalt sei daher deutlich wichtiger als die kurzfristige Rendite. Dazu passt ein weiteres Ergebnis der Famos-Studie. Demnach wird mit 80 Prozent keine weitere Kapitalanlage derart von seinen Eigentümern beein-flusst wie die Immobilie. Und das, ob-wohl die nötige Kompetenz offenbar in der Regel nicht vorhanden ist.

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Reich aber ahnungslos Family Offices benötigen Beratung bei Immobilien-Investments

Die Elite der Immobilienjournalisten traf sich zur Veranstaltung des immpressclubs in Frankfurt. Thema war unter anderem die Anlage-strategie von Family Offices.

Sanierungsbedarf ist kein Hin-derungsgrund für Investments des Wertgrund-Spezialfonds.

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Impressum

Redaktionsbüro Markus Gotzi Balkhausener Str. 5-7 50374 Erftstadt T: 02235/9555034 F: 02235/4655541

[email protected] www.gotzi.de www.rohmert-medien.de Chefredakteur: Markus Gotzi

(V.i.S.d.P.)

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Verlag: Research Medien AG, Rietberger Str. 18 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251.

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Gesellschafter einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) haften Gläubigern der GbR auch unmittelbar analog § 128 HGB. Wurde eine quota-le Haftung vereinbart, haften sie ent-sprechend ihrer Beteiligungsquote. Das gilt allerdings nicht ausnahms-los. Wo hier die Grenzen liegen, zeigen zwei neuere Entscheidungen des BGH. Den Entscheidungen lag, etwas verein-facht dargestellt, folgender Sachverhalt zugrunde: Der von einer Immobilien-fonds-GbR aufgenommene grundpfand-rechtlich besicherte Kredit wurde notlei-dend. Ein Anwalt führte Sanierungsver-handlungen. Die finanzierende Bank erklärte sich bereit, gegen Zahlung ei-nes bestimmten Betrages die Gesell-schaft aus dem Darlehen zu entlassen. Die Gesellschafter sollten - freiwillig - Nachschüsse leisten. Ein Anleger leistete einen solchen Nachschuss. Ein anderer verweigerte die Zahlung. Die Sanierungsbemühun-gen scheiterten. Der leistungsbereite Anleger erhielt seinen Nachschuss wie-der zurück. Der andere (nicht sanie-rungsbereite) Anleger schloss sich mit anderen Gesellschaftern zu einer neuen GbR zusammen. Diese erwarb von der finanzierenden Bank die Forderung zu einem Bruchteil des Valutastandes. Der ehedem sanierungswillige Gesell-schafter wurde von dieser - neuen - GbR quotal in Höhe des Valutastandes in Anspruch genommen. Im Laufe des Rechtsstreits zahlte der Anleger den Betrag, der seiner Beteiligungsquote am Kaufpreis entsprach, den die Neu-GbR für den Erwerb der Forderung be-zahlt hatte. Die Neu-GbR wollte mehr, hatte damit aber keinen Erfolg. Das Verhalten der Gesellschafter der Neu-GbR war treuwidrig, nachdem sie

unter Ausschluss von sanierungswilli-gen Mitgesellschaftern der Alt-GbR ih-ren Sanierungsplan verfolgt und umge-setzt hatten. Darin liegt eine Pflichtver-letzung, die zu einem Schadenersatz-anspruch des übergangenen Gesell-schafters führt (vgl. BGH, Urt. v. 19.11.2013, II ZR 150/12). Dass die GbR im Rechtsverkehr als teilrechtsfä-hig anerkannt wird, ändert an der Beur-teilung nichts. Dem von einer GbR erhobenen Zah-lungsbegehren kann der in Anspruch genommene Schuldner ausnahmsweise auch einen ihm gegen die GbR-Gesellschafter zustehenden Schaden-ersatzanspruch entgegenhalten, wenn die Berufung der Gesellschaft auf ihre Eigenständigkeit gegen Treu und Glau-be verstößt (vgl. BGH a.a.O.). Hier ist das Trennungsprinzip durchbro-chen. Dies kann dadurch geschehen, dass rechtserhebliche Umstände auf Seiten der Gesellschafter der Gesell-schaft zugerechnet werden. Der Grund-satz von Treu und Glauben schwebt eben über allem.

Näheres zu Rechtsthemen finden Sie auf der Website der Rechtsanwalts-kanzlei Klumpe, Schroeder + Partner GbR, www.rechtsanwaelte-klumpe.de

Von Ulrich Nastold, Rechtsanwalt

Recht einfach Der Grundsatz von Treu und Glauben schwebt über allem

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