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760 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen. Klinisehc Wochenschrift DER NACHWEIS INKOMPLETTER AGGLUTININE IN BAKTERIELLEN IMMUNSEREN DURCH EINEN KOLLOID-K ONGLUTINATIONSTE ST. Von KONI~AD HUSh.EL und GO~T~E~ POHL. Aus dem Hygiene-Insti~ut der Universit~t Yreiburg i. Dr. (Direktor : Prof. Dr. H. ])OLD). (Eingegangen am 11. JuIi 1950.) Im Zusammenhang mit den Arbeiten fiber den Kotlidon- test ~ wurde gezeigt, dag die Fghigkeit yon Kolloiden, bei BlutkSrperehen eine Geldrollenbildung hervorzurui~n, zu- gleich die Grundlage ftir ihre Verwendbarkei~ zur Anffindung inkompletter AggIutinine darstellt. Es lag nun nahe, mit Itilfe yon Kottoiden zu versuchen, such in bakteriellen Immunseren inkomplette Agglutinine n~ehznweisen. Als Kri- terium ffir die Brauehbarkeit der Kolloide zu einem Kon- glutinationstest wurde der Grad ihrer )'~higkeit zur Senkungs- beschleunigung der verwendeten Bakterien herangezogen. Schon bei den Senkungsversuehen erwiesen sieh die Keime der Eberthella- und Salmonellagrul0pe (E. typhi, S. Schottmfilleri, S. enteritidis, S. tyl?himurium) als am besten geeignet ffir Konglutinationsversuehe, Von den untersuchten synthetischen Polymeren* (Polyvinylpyrrolidon k = 30, k = 60, k = 90, Polyvinylmethyt/tther k = 40, Polyvinyl- aikohol k = 54, polyacrylsaures Natrium k = 198) ergabeu Polyvinylpyrrolidon k =- 60 und Polyvinylalkohol k = 54 die gfinstigsten Senkungsergebnisse. S/~mtliehe Kolloide wurden nun in versehiedenen Kon- zentragionen zu Konglutinationstesten herangezogen. Wie bei den Senkungsversuehen, go ergaben such bei den Kon- glutinationsversuehen die Kolloide Polyvinylpyrrolidon k ~ 60 und Polyvinylalkohol k = 54 die besten Resultate. IIierbei bewghrte sieh besonders folgende Teehnik: Von dem zu testenden Immunserum wird eine geometrisehe Verdiinnungsreihe angelegt, w0bei man als Verdiinnungs- fltissigkeit nieht physiologisehe NaC1-LSsung verwendet, sondern eine isotonisehe (0,85% NaC1), neutrMe, 3%ige Poly- vinylalkohollSsung. Zu diesen Serumverdfinuungen kommen gleiehe Nlengen einer m~gig diehten Bakterienaufsehwemmung in physiologischer N%CI-LSsung (0,2:0,2eroS). Nach Um- sehfitteln werden die R6hrchen ffir 2 Std in den Brutsehrank (370) gebraeht und dann 24 Std bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Hierauf erfolgt die Ablesung mit dem Agglutinoskop. Bei den Versuehen wird sowohI eine NaC1- sis such eine Kolloidkontrolle mitgeffihrt. Bei Anwendung dieser Teehnik lagen die erh~ltenen Konglutin~tionstiter gegeniiber Typhusbakterien im Dureh- sehnitt 2--5 Stufen fiber den NaC1-Titern der betreffenden Immunseren. Nicht selten iibertrafen die Titer der inkom- pletten Agglutinine die der kompletten um 8--10 Stufen. Die Konglutinationsteste mit Paratyphus-B-Bakterien, G&rt- net- und Breslau-Bakterien tieferten weniger gfinstige Re- sultate. Naeh den Senkungsversuehen seheinen die Sehott- mfiller-, Ggrtner- und Breslau-Bakterien weniger leicht f~llbar zu sein als Typhusbakterien. Dies erkli~rt such die nur ge- ringen Differenzen zwisehen den Konglutinations- und Agglu- tinationstitern bei diesen Bakterien. Bei Verwendung yon Typhusbakterien verschiedener St~mme erhielten wir, vorausgesetzt, dab die St£mme sero- logiseh einwandfrei waren, nur wenig versehiedene Titer. Bei alien Versuehen wurde fibrigens nur der O-Titer bestimmt. Die Untersuehungen am KoIlidontest ergaben, dab das Kollidon (Polyvinylpyrrolidon k = 30) sieh an die Erythro- cytenoberfl~che binder und dort eine partielle Entladung der Erythroeyten bewirkt, Da,dureh werden die Erythroeyten dureh inkomplette Agglutinine f&Ubar. Das absorbier~e Kollidon konnte fast quantitativ wieder yon den Erytbro- eyten abgesprengt nnd mitten Phenolg!ycerin naehgewiesen werden. Es gelang nun, aueh das Polyvinylpyrrolidon k = 60 (das bei bakteriellen Xonglutinationstesten um ein Geringes dem Polyvinylalkohol an Wirksamkeit naehsteht) wieder yon den Bakterien abzusprengen und quantitativ naehzuweisen. Damit ist gezeigt, dab die kolloidehemisehe Grundlage der Kolloidkonglutinationsteste mit Bakterien und Er~r~hroeyten wohl dieselbe ist. l~iteratur. ~ I-IuI~MEL: Z. Immun.forschg 107, 418 (1950). * Die uns yon der Badisehen Anilin- und Sodafabrik Ludwigs]rmfen freundlieherweise zur Verftlgung gestell/~ wurden. ~BER DAS VERHALTEN DES Na-CI-INDEX IM URIN LEBERKRANKER. Von DIETER :KERNER. Aus tier l~,[edizinisehenLrniversi~sklinik MMnz (Direk~or: Prof. Dr. K. Vorr). (Eingegangert am 14. Juli 1950.) BAssi wies 1938 darauf hin, dM~ es bei Kranken, die an einer Hepatitis epidemics oder an einer Lebercirrhose leiden, zu einer Retention des Na-Ions im Organismus und infolge- dessen zu einer herabgesetzten Ausscheidung yon Natrium mit dem Urin bei normMer Chlorbilanz kommt. Entspreehend sink~ dann der Quotient yon Na:C1, yore Autor ,,Na-Cl-Index" genannt, yon seinem ursprfingliehen Wert, der um 1 herum liegt, auf subnormale Werte, also z. B. auf 0,5 und d~runter ab, Ein Absinken des Na-Cl-tndex unter 0,75 solI auf einen leiehten, unter 0,5 auf einen mittelschweren und unter 0,25 auf einen schweren Lebersehaden hindeuten, lndexwerte unter 0,5 bzw. unter 0,25 hat BA?CSI besonders im Gefolge yon sehweren Hepatitiden und Lebercirrhosen beob~ehtet, wt~hrend andere Lebererkrankungen, wie etwa die Stauungsleber und die akute gelbe Leberatrophie keine Xnderung der brauehbaren Werte des Na-Cl-Index zeigten. Deshalb sieht BAssi im Na-CI- Index einen differentialdiagnostischen Test und einen Grad- messer fiir die St~rke der augenblicktiehen LeberzetlsehSxtigung, da im Besserungs- bzw. Heilungsstadium infolge der wieder stgrker, werdenden Na-Aussehwemmung sieh der Weft des Na-Cl-Index immer mehr seinem Normalwert, der zwischen 0,75 und 1,0 liege, nahert. Wir haben insgesamt 139 Bestimmungen des Na-Cl-Index im Urin bei Kranken mit Hepatitis epidemics (22 F~lle) oder mit Lebercin'hose (4 Falle) durehgefiihrt, und zwar nur an solchen Tagen, an denen der klinisehe Allgemeinzustand, die HShe des BilirubinspiegeN im Serum sowie der Ausfall der Takata-Grenzkonzentration und des Cholest~)nontestes ein- deutig auf eine sehwere LeberzelNeh~digung hinwiesen. Auger- dem wurden weitere 26 Kontrollversuche an Lebergesunden durchgefi~rt. C1 wurde nach der Nethode yon VOL~rA~O bestimmt, Na naeh der 1V[ethode yon KATI~E~ und L~.~GL Aus dem Quotienten Na:C1 wurde der jewei|ige Indexwert in dem fiber 24 Std gesammelten Tagesurin ermittelt. Auf Grund unserer Beobgchtungen konnten die yon BANSl: gemaeh~en Untersuehungen nicht best~tig~ werden. Selbst bei schwerer Leberzellsch~digung im Gefolge einer Hepatitis epidemics oder einer Lebereirrhose waren bei Patienten, die fiber eine 1;4ngere Zeitsps,nne hinweg beobaehtet wurden, Indexwerte unter 0,25 fiberhauI?t hie festzustelleu. Auch bei sehweren Ilepatitiden und fortgeschrittenen Lebercirrhosen bewegte sich der Wert des Na-Cl-Index in der Regel zwischen 0,6--1,0 und darfiber. Indexwerte im Bereieh yon 0,75---0,5 wurden aueh bei vSllig Lebergesunden gefunden. (Na und C1 wurdeu getrennt in n/10 ~quivalenten bestimmt und hieraus der Na-Cl-Index errechnet. Auf die Wiedergabe der TabelIen wird aus raumteehnischen Grfinden verziehtet). In Anbetraeht dieser Ergebnisse scheint die Vermutung gereehtfertigt, dal~ sich die Na-Ausscheidung im Urin ebenso wie die des Clder jeweiligen Bilanz im Elektrolyt- und Mineral- haushalt angleicht und keine direkte Beeinflussung des Na-Cl- Index dureh eine Leberparenchymseh/idigung angenommen werden kann, sofern es nicht zu st~rkeren StSrungen im Wasserbaushalt kommt. Zusammen]assung. Der Na-Cl-Index verh~lt sieh bei Hepatitiden und Lebereirrhosen derart variabel, dab aus ihm Schlfisse auf die Schwere der Leberzellseh/~digung oder auf den Beginn einer Besserung des Krankheitsbildes nicht ge- zogen werden kSnnen. Die yon Bassi angegebenen eharakte- ristisehen Indexwerte unter 0,5 bzw. unter 0,25 wurden nieht beobaehtet. Der Na-Cl-Index im Urin Leberkranker unterseheidet sieh praktiseh nieht vom Na-Cl~Index im Urin Lebergesunder. Mteratur. BAwsi: Z. klin. 5Ied. 1114, 140 (1938). -- KATmSN U. LANG: Bioehem. Z. 1118, 425 (i9~8). Herrn Prof. Dr. L~N(t bin ieh far seine freundliehe Unterst,~i~zung zu grogem Dank verpflichIef,. Verantwortlieh fiir den Text, teil: Professor Dr. Herbert Sehwiegk, Heidelberg, Neuenheimer Landstr. 24. -- $pringer-¥erlag, Berlin GSttinge~ ' Heidelberg und ;I. F. Bergmann, 3liinehen. -- Druck der Universititsdruekerei H. S~Iir~z AG., Wiirzburg. -- Printed in Germany.

Der Nachweis inkompletter Agglutinine in bakteriellen Immunseren durch einen Kolloid-Konglutinationstest

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760 Kurze wissensehaftliche Mitteilungen. Klinisehc Wochenschr i f t

DER NACHWEIS INKOMPLETTER AGGLUTININE IN BAKTERIELLEN IMMUNSEREN DURCH EINEN

KOLLOID-K ONGLUTINATIONSTE ST.

Von KONI~AD HUSh.EL und GO~T~E~ POHL.

Aus dem Hygiene-Ins t i~ut der Un ive r s i t~ t Yreiburg i. Dr. (Direktor : Prof. Dr. H. ])OLD).

(Eingegangen am 11. JuIi 1950.) Im Zusammenhang mit den Arbeiten fiber den Kotlidon-

test ~ wurde gezeigt, dag die Fghigkeit yon Kolloiden, bei BlutkSrperehen eine Geldrollenbildung hervorzurui~n, zu- gleich die Grundlage ftir ihre Verwendbarkei~ zur Anffindung inkompletter AggIutinine darstellt. Es lag nun nahe, mit Itilfe yon Kottoiden zu versuchen, such in bakteriellen Immunseren inkomplette Agglutinine n~ehznweisen. Als Kri- terium ffir die Brauehbarkeit der Kolloide zu einem Kon- glutinationstest wurde der Grad ihrer )'~higkeit zur Senkungs- beschleunigung der verwendeten Bakterien herangezogen.

Schon bei den Senkungsversuehen erwiesen sieh die Keime der Eberthella- und Salmonellagrul0pe (E. typhi, S. Schottmfilleri, S. enteritidis, S. tyl?himurium) als am besten geeignet ffir Konglutinationsversuehe, Von den untersuchten synthetischen Polymeren* (Polyvinylpyrrolidon k = 30, k = 60, k = 90, Polyvinylmethyt/tther k = 40, Polyvinyl- aikohol k = 54, polyacrylsaures Natrium k = 198) ergabeu Polyvinylpyrrolidon k =- 60 und Polyvinylalkohol k = 54 die gfinstigsten Senkungsergebnisse.

S/~mtliehe Kolloide wurden nun in versehiedenen Kon- zentragionen zu Konglutinationstesten herangezogen. Wie bei den Senkungsversuehen, go ergaben such bei den Kon- glutinationsversuehen die Kolloide Polyvinylpyrrolidon k ~ 60 und Polyvinylalkohol k = 54 die besten Resultate. IIierbei bewghrte sieh besonders folgende Teehnik:

Von dem zu testenden Immunserum wird eine geometrisehe Verdiinnungsreihe angelegt, w0bei man als Verdiinnungs- fltissigkeit nieht physiologisehe NaC1-LSsung verwendet, sondern eine isotonisehe (0,85% NaC1), neutrMe, 3%ige Poly- vinylalkohollSsung. Zu diesen Serumverdfinuungen kommen gleiehe Nlengen einer m~gig diehten Bakterienaufsehwemmung in physiologischer N%CI-LSsung (0,2:0,2eroS). Nach Um- sehfitteln werden die R6hrchen ffir 2 Std in den Brutsehrank (370) gebraeht und dann 24 Std bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Hierauf erfolgt die Ablesung mit dem Agglutinoskop. Bei den Versuehen wird sowohI eine NaC1- sis such eine Kolloidkontrolle mitgeffihrt.

Bei Anwendung dieser Teehnik lagen die erh~ltenen Konglutin~tionstiter gegeniiber Typhusbakterien im Dureh- sehnitt 2 - -5 Stufen fiber den NaC1-Titern der betreffenden Immunseren. Nicht selten iibertrafen die Titer der inkom- pletten Agglutinine die der kompletten um 8--10 Stufen. Die Konglutinationsteste mit Paratyphus-B-Bakterien, G&rt- net- und Breslau-Bakterien tieferten weniger gfinstige Re- sultate. Naeh den Senkungsversuehen seheinen die Sehott- mfiller-, Ggrtner- und Breslau-Bakterien weniger leicht f~llbar zu sein als Typhusbakterien. Dies erkli~rt such die nur ge- ringen Differenzen zwisehen den Konglutinations- und Agglu- tinationstitern bei diesen Bakterien.

Bei Verwendung yon Typhusbakterien verschiedener St~mme erhielten wir, vorausgesetzt, dab die St£mme sero- logiseh einwandfrei waren, nur wenig versehiedene Titer. Bei alien Versuehen wurde fibrigens nur der O-Titer bestimmt.

Die Untersuehungen am KoIlidontest ergaben, dab das Kollidon (Polyvinylpyrrolidon k = 30) sieh an die Erythro- cytenoberfl~che binder und dort eine partielle Entladung der Erythroeyten bewirkt, Da, dureh werden die Erythroeyten dureh inkomplette Agglutinine f&Ubar. Das absorbier~e Kollidon konnte fast quantitativ wieder yon den Erytbro- eyten abgesprengt nnd mi t ten Phenolg!ycerin naehgewiesen werden.

Es gelang nun, aueh das Polyvinylpyrrolidon k = 60 (das bei bakteriellen Xonglutinationstesten um ein Geringes dem Polyvinylalkohol an Wirksamkeit naehsteht) wieder yon den Bakterien abzusprengen und quantitativ naehzuweisen. Damit ist gezeigt, dab die kolloidehemisehe Grundlage der Kolloidkonglutinationsteste mit Bakterien und Er~r~hroeyten wohl dieselbe ist.

l~iteratur. ~ I-IuI~MEL: Z. Immun.forschg 107, 418 (1950). * Die uns yon der Badisehen Anil in- und Sodafabrik Ludwigs]rmfen

freundlieherweise zur Verftlgung gestell/~ wurden.

~BER DAS VERHALTEN DES Na-CI-INDEX IM URIN LEBERKRANKER.

Von DIETER :KERNER.

Aus tier l~,[edizinisehen Lrniversi~sklinik MMnz (Direk~or: Prof. Dr. K. Vorr).

(Eingegangert am 14. Juli 1950.)

BAssi wies 1938 darauf hin, dM~ es bei Kranken, die an einer Hepatitis epidemics oder an einer Lebercirrhose leiden, zu einer Retention des Na-Ions im Organismus und infolge- dessen zu einer herabgesetzten Ausscheidung yon Natrium mit dem Urin bei normMer Chlorbilanz kommt.

Entspreehend sink~ dann der Quotient yon Na:C1, yore Autor ,,Na-Cl-Index" genannt, yon seinem ursprfingliehen Wert, der um 1 herum liegt, auf subnormale Werte, also z. B. auf 0,5 und d~runter ab,

Ein Absinken des Na-Cl-tndex unter 0,75 solI auf einen leiehten, unter 0,5 auf einen mittelschweren und unter 0,25 auf einen schweren Lebersehaden hindeuten, lndexwerte unter 0,5 bzw. unter 0,25 hat BA?CSI besonders im Gefolge yon sehweren Hepatitiden und Lebercirrhosen beob~ehtet, wt~hrend andere Lebererkrankungen, wie etwa die Stauungsleber und die akute gelbe Leberatrophie keine Xnderung der brauehbaren Werte des Na-Cl-Index zeigten. Deshalb sieht BAssi im Na-CI- Index einen differentialdiagnostischen Test und einen Grad- messer fiir die St~rke der augenblicktiehen LeberzetlsehSxtigung, da im Besserungs- bzw. Heilungsstadium infolge der wieder stgrker, werdenden Na-Aussehwemmung sieh der Weft des Na-Cl-Index immer mehr seinem Normalwert, der zwischen 0,75 und 1,0 liege, nahert.

Wir haben insgesamt 139 Bestimmungen des Na-Cl-Index im Urin bei Kranken mit Hepatitis epidemics (22 F~lle) oder mit Lebercin'hose (4 Falle) durehgefiihrt, und zwar nur an solchen Tagen, an denen der klinisehe Allgemeinzustand, die HShe des BilirubinspiegeN im Serum sowie der Ausfall der Takata-Grenzkonzentration und des Cholest~)nontestes ein- deutig auf eine sehwere LeberzelNeh~digung hinwiesen. Auger- dem wurden weitere 26 Kontrollversuche an Lebergesunden durchgefi~rt.

C1 wurde nach der Nethode yon VOL~rA~O bestimmt, Na naeh der 1V[ethode yon KATI~E~ und L~.~GL Aus dem Quotienten Na:C1 wurde der jewei|ige Indexwert in dem fiber 24 Std gesammelten Tagesurin ermittelt.

Auf Grund unserer Beobgchtungen konnten die yon BANSl: gemaeh~en Untersuehungen nicht best~tig~ werden. Selbst bei schwerer Leberzellsch~digung im Gefolge einer Hepatitis epidemics oder einer Lebereirrhose waren bei Patienten, die fiber eine 1;4ngere Zeitsps, nne hinweg beobaehtet wurden, Indexwerte unter 0,25 fiberhauI?t hie festzustelleu. Auch bei sehweren Ilepatit iden und fortgeschrittenen Lebercirrhosen bewegte sich der Wert des Na-Cl-Index in der Regel zwischen 0,6--1,0 und darfiber. Indexwerte im Bereieh yon 0,75---0,5 wurden aueh bei vSllig Lebergesunden gefunden. (Na und C1 wurdeu getrennt in n/10 ~quivalenten bestimmt und hieraus der Na-Cl-Index errechnet. Auf die Wiedergabe der TabelIen wird aus raumteehnischen Grfinden verziehtet).

In Anbetraeht dieser Ergebnisse scheint die Vermutung gereehtfertigt, dal~ sich die Na-Ausscheidung im Urin ebenso wie die des Clder jeweiligen Bilanz im Elektrolyt- und Mineral- haushalt angleicht und keine direkte Beeinflussung des Na-Cl- Index dureh eine Leberparenchymseh/idigung angenommen werden kann, sofern es nicht zu st~rkeren StSrungen im Wasserbaushalt kommt.

Zusammen]assung. Der Na-Cl-Index verh~lt sieh bei Hepatitiden und Lebereirrhosen derart variabel, dab aus ihm Schlfisse auf die Schwere der Leberzellseh/~digung oder auf den Beginn einer Besserung des Krankheitsbildes nicht ge- zogen werden kSnnen. Die yon Bas s i angegebenen eharakte- ristisehen Indexwerte unter 0,5 bzw. unter 0,25 wurden nieht beobaehtet.

Der Na-Cl-Index im Urin Leberkranker unterseheidet sieh praktiseh nieht vom Na-Cl~Index im Urin Lebergesunder.

Mteratur. BAwsi: Z. klin. 5Ied. 1114, 140 (1938). - - KATmSN U. LANG: Bioehem. Z. 1118, 425 (i9~8).

Herrn Prof. Dr. L~N(t bin ieh far seine freundliehe Unterst,~i~zung zu grogem Dank verpflichIef,.

Verantwort l ieh f i i r den Text, te i l : Professor Dr. Herber t Sehwiegk, Heidelberg, Neuenheimer Lands t r . 24. - - $pringer-¥erlag, Berl in GStt inge~ ' Heidelberg und ;I. F . Bergmann, 3liinehen. - - Druck der Univers i t i t sdruekere i H. S~Iir~z AG., Wiirzburg. - - Pr in ted in Germany.