2
3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 301 3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie Eine ~)Iethode zur Bestimmung yon Liothyronin und Thyroxin in Sehilddriisen- trockenpriiparaten teilen E. T. B~CKE~ und J. J, A. M. vn~ DE L~N~E~Z~ 1 mit. D~ die hormonale Wirkung der Schilddriise dutch die beiden Aminos~uren Liothy- ronin und Thyroxin bedingt ist, versagen chemisehe Methoden, die nicht aueh Lio- thyronin berficksichtigen, gegenfiber biologischen. Verff. trennen das Sehilddriisen- hydrolysat papierchromatographisch und bestimmen den Jodgehalt der beiden Fleckareale nach Ver~schen der entsprechenden Papierstficke in der Sauerstoff- fl~sche, woffir sie eine modifizierte, mit Schnittzeichnungbelegte Apparatur angeben. Die n~ch eingehenden Untersuehungen entwickelte, sehr ausffihrlich beschriebene Methode besteht aus folgenden Schritten: 4 Tage lange Hydrolyse mit Trypsin -~ Erepsin in Anwesenheit yon Thiomers~l, Butanolextraktion, Papierchromato- graphie des Extr~ktes, Verbrennung der Papierstficke mit Liothyronin bzw. Thyroxi~ in Sauerstoff und Jodbestimmung mit dem Cersulfat-arsenige S~ure- Verfahren bei 410 nm. Pharm. Weekblad 100, 441--462 (1965). Lab. der Nederlandse Apothekers, Utrecht (Nieder]~nde). B. MffLLEt~,Wiirzburg Die Mikrobestimmung yon Aloin (A) in siidafrikanisehen Aloe-Arten beschreiben T. J. McCA~T~:~-und C. It. PnIc~ 1. -- Aus/iihrung. Man isoliert das A aus den Drogen durch dfinnschichtchromatographische Auftrennung nach dem Verfahren von K. W. GE~lCITSMA und M. C. B. VAN OUDTS~OO~ ~, e]uiert das A und bestimmt die Schmelzpunkte der aus den verschiedenen Sorten gewonnenen Subst~nzen unter Verwendung eines G~llenkamp-• Bespriiht m~n die D-chr mit methanolischer Magnesiumacet~tl6sung 3, so erscheinen die Aim T~ges- licht als gelb-orangefarbene Flecken, die im UV-Lieht gl~nzend gelb fluorescieren. Wasserstoffperoxidhaltige Kalilauge4 erzeugt im Tageslicht gelbbraune, im UV- Licht gelbgrfin fluorescierende Flecken. Die spektralphotometrischen Absorptions- kurven besitzen im wesentlichen einen mit dem yon reinem A iibereinstimmenden Verlauf und unterscheiden sich nur in bezug auf die Intensit~t der Extinktionen (Diagramm im Original). Folgende unkorrigierte Schmelzpunkte in ~ der is31ierten A werden bei den verschiedenen Aloe-Arten erh~lten: Aloe aculeata 146--147; A. arborescens 146--147; A. cameronii 142--144; A. dolomiticg 144--146; A. reitzii 146--147; A. sessiliflora 142--144; A. vanbalenii 144--145 und A. vryheiden- sis 144-- 145. 1 Pharm. Weekblad 100, 761--763 (1965). Pharm. Dep., Rhodes Univ., Graham- stown (Siidafrika). -- ~ Pharm. Weekblad 97, 765 (1962); vgl. diese Z. 199, 387 (1964). -- 3 SHIBAWA, S., M. TAKITO, and O. TANAKA: J. Am. Chem. Soc. 72, 2789 (1950). -- 4 SO~VLTz, O. E., u. G. MAY]~R:Arzneimittel-Forseh. 6, 334 (1956). K. S6LL~-~ Die Bestimmung yon Trypaflavin durch Messung der langsam abklingenden Fluorescenz l~Bt sich nach J. EISn~RA~D ~ viel empfindlicher durchffihren, wenn der Probe Sorbin zugesetzt wird. Die Intensitiitsmessung der nachleuchtenden Fluorescenz wird mit einem modifizierten Phosphoreskop in Verbindung mit einem Spektra]photometer durchgefiihrt. Mit der w~Brigen Probenl6sung, der 500/0 Sorbit zugesetzt wird, wird Filterpapier (Schl. & Sch. 2043b) gleichm~l~iggetrs Nach dem Trocl~nen wird ein Streifen yon 8,5 cm Ls und 6 cm Breite um die Drehtrommel des Phosphoreskops gelegt. Die ~r der Fluorescenz erfolgt bei ]aufender Trommel an zwei Orten, die gegenfiber der Stelle der Anregung um 90 bzw. 270~ versetzt sind. Dadureh ls sich bei bek~nnter Drehgeschwindigkeit die Abk]ingzeitkonstante ermitteln. Die ~ntensit~tsmessung wird hinter einem ~-Viono-

Die Bestimmung von Trypaflavin durch Messung der langsam abklingenden Fluorescenz

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Die Bestimmung von Trypaflavin durch Messung der langsam abklingenden Fluorescenz

3. Analysenmethoden auf dem Gebiete der Pharmazie 301

3. A n a l y s e n m e t h o d e n a u f d e m G e b i e t e d e r P h a r m a z i e

Eine ~)Iethode zur Bestimmung yon Liothyronin und Thyroxin in Sehilddriisen- trockenpriiparaten teilen E. T. B~CKE~ und J. J, A. M. vn~ DE L~N~E~Z~ 1 mit. D~ die hormonale Wirkung der Schilddriise dutch die beiden Aminos~uren Liothy- ronin und Thyroxin bedingt ist, versagen chemisehe Methoden, die nicht aueh Lio- thyronin berficksichtigen, gegenfiber biologischen. Verff. trennen das Sehilddriisen- hydrolysat papierchromatographisch und bestimmen den Jodgehalt der beiden Fleckareale nach Ver~schen der entsprechenden Papierstficke in der Sauerstoff- fl~sche, woffir sie eine modifizierte, mit Schnittzeichnung belegte Apparatur angeben. Die n~ch eingehenden Untersuehungen entwickelte, sehr ausffihrlich beschriebene Methode besteht aus folgenden Schritten: 4 Tage lange Hydrolyse mit Trypsin -~ Erepsin in Anwesenheit yon Thiomers~l, Butanolextraktion, Papierchromato- graphie des Extr~ktes, Verbrennung der Papierstficke mit Liothyronin bzw. Thyroxi~ in Sauerstoff und Jodbestimmung mit dem Cersulfat-arsenige S~ure- Verfahren bei 410 nm.

Pharm. Weekblad 100, 441--462 (1965). Lab. der Nederlandse Apothekers, Utrecht (Nieder]~nde). B. MffLLEt~, Wiirzburg

Die Mikrobestimmung yon Aloin (A) in siidafrikanisehen Aloe-Arten beschreiben T. J. McCA~T~:~- und C. It. PnIc~ 1. -- Aus/iihrung. Man isoliert das A aus den Drogen durch dfinnschichtchromatographische Auftrennung nach dem Verfahren von K. W. GE~lCITSMA und M. C. B. VAN OUDTS~OO~ ~, e]uiert das A und bestimmt die Schmelzpunkte der aus den verschiedenen Sorten gewonnenen Subst~nzen unter Verwendung eines G~llenkamp-• Bespriiht m~n die D-chr mit methanolischer Magnesiumacet~tl6sung 3, so erscheinen die A i m T~ges- licht als gelb-orangefarbene Flecken, die im UV-Lieht gl~nzend gelb fluorescieren. Wasserstoffperoxidhaltige Kalilauge 4 erzeugt im Tageslicht gelbbraune, im UV- Licht gelbgrfin fluorescierende Flecken. Die spektralphotometrischen Absorptions- kurven besitzen im wesentlichen einen mit dem yon reinem A iibereinstimmenden Verlauf und unterscheiden sich nur in bezug auf die Intensit~t der Extinktionen (Diagramm im Original). Folgende unkorrigierte Schmelzpunkte in ~ der is31ierten A werden bei den verschiedenen Aloe-Arten erh~lten: Aloe aculeata 146--147; A. arborescens 146--147; A. cameronii 142--144; A. dolomiticg 144--146; A. reitzii 146--147; A. sessiliflora 142--144; A. vanbalenii 144--145 und A. vryheiden- sis 144-- 145. 1 Pharm. Weekblad 100, 761--763 (1965). Pharm. Dep., Rhodes Univ., Graham- stown (Siidafrika). -- ~ Pharm. Weekblad 97, 765 (1962); vgl. diese Z. 199, 387 (1964). -- 3 SHIBAWA, S., M. TAKITO, and O. TANAKA: J. Am. Chem. Soc. 72, 2789 (1950). -- 4 SO~VLTz, O. E., u. G. MAY]~R: Arzneimittel-Forseh. 6, 334 (1956).

K. S6LL~-~

Die Bestimmung yon Trypaflavin durch Messung der langsam abklingenden Fluorescenz l~Bt sich nach J. EISn~RA~D ~ viel empfindlicher durchffihren, wenn der Probe Sorbin zugesetzt wird. Die Intensitiitsmessung der nachleuchtenden Fluorescenz wird mit einem modifizierten Phosphoreskop in Verbindung mit einem Spektra]photometer durchgefiihrt. Mit der w~Brigen Probenl6sung, der 500/0 Sorbit zugesetzt wird, wird Filterpapier (Schl. & Sch. 2043b) gleichm~l~ig getrs Nach dem Trocl~nen wird ein Streifen yon 8,5 cm Ls und 6 cm Breite um die Drehtrommel des Phosphoreskops gelegt. Die ~r der Fluorescenz erfolgt bei ]aufender Trommel an zwei Orten, die gegenfiber der Stelle der Anregung um 90 bzw. 270~ versetzt sind. Dadureh ls sich bei bek~nnter Drehgeschwindigkeit die Abk]ingzeitkonstante ermitteln. Die ~ntensit~tsmessung wird hinter einem ~-Viono-

Page 2: Die Bestimmung von Trypaflavin durch Messung der langsam abklingenden Fluorescenz

302 Bericht: Spezielle analytische Methoden

chromator mit zus~tzlichen Filtern photoelektrisch vorgenommen. Das Fluores- cenzmaximum liegt, wie das der schnell abklingenden Fluoreseenz, zwisehen 500 und 510 nm. Wahrend sich ohne Sorbitzusatz die Intensitat bei einer Konzentra- tionsanderung yon 4 Zehnerpotenzen nur etwas mehr als um 1 Zehnerpotenz ~ndert, bewirkt Sorbitzusatz bei der gleiehen Konzentrations~nderung eine Intensit~ts- ~nderung um 3 Zehnerpotenzen. Dadurch kSnnen noch 0,2 ~g Trypaflavin bestimmt werden. Die Verdiinnung der ProbenlSsung wird zweekm~Big so gew~hlt, dai~ die Trypaflavinkonzentration zwischen 1 trod 0,1 rag-~ liegt, da in diese{n Konzentra- tionsbereieh die Abh~ngigkeit der Fluoreseenzintensit~t yon der Konzentration linear ist.

Pharm. Acta ttelv. 89, 232--243 (1964). Chem. Untersuehungsamt f. d. Saarland, Saarbrficken. H. M ~ s s ~

Die automatische colorimetrische Best immung yon 6-Aminopenicillinsiiure in Fermentat ionsmedien haben J. BO~STEI~ und W. G. EvAns ~ durchgeffihrt. Bei dieser Methode miissen zuerst die meisten der stSrenden Stoffe dureh Dialyse bei 37~ entfernt werden, erst dann kann die Farbe bestimmt werden, die dureh l%eaktion yon 6-Aminopenicillins~ure mit p-Dimethylaminobenzaldehyd (PDAB) erzeugt wird und zu einer Schiffschen Base fiihrt. Beeinflu~t wird die Reaktion allein durch Penieilloyls~ure. Der relative Fehler der Bestimmung betr~gt etwa -- 2 bis ~ 1 ~ yon 600--4000 ~g/ml. -- Arbeitsweise. Die Probe wird auf den pH-Wert yon 2,5 abgepuffert (50,5 g Citronens~ure ~ 6,95 g Dinatriumphosphat/1). ~aeh der Dialyse gegen PufferlSsung p i t 3 (3t,8 g Citronens~ure ~- 12,1 g Dinatriumphos- phat/l) wird mit 0,6~ PDAB-LSsung (siehe unten) versetzt. Naeh 3 rain wird die Absorption der gelben LSsung bei 415 nm gemessen. Dutch Anwendung dos Teehnikon-AutoAnalyzer wird der Arbeitsprozel~ vollkommen automatisiert. Vor dem Einfiillen der Probe so]] sie zentrifugiert werden. -- PDAB-L6sung. Man 15st 20 g PDAB und 0,020 g Hydrochinon in 1200 ml J~thanol. 350 ml dieser LSsung verdiinnt man mit PnfferlSsung p i t 2,5 (siehe oben) auf 1 1. Die LSsung ist 3 Tage im Dunkeln haltbar. 1 Anal. Chem. 37, 576--578 (1965). Bristol Lab. ; Div. of Bristol-Myers Co; Syracuse, N. Y. (USA). U. GERttAI~I)T

Die eolorimetrisehe Best immung yon Chloramphenieol (CA) in ~thanolischer LSsung ffihrt man nach einem Verfahren yon E. HA~q~qIG und H. HEY~OT~ 1 nach folgender Vorschri/t aus: Mengen yon 0,4--2,0 mg CA, genau gewogen, 15st man im 25 ml-Mel~kSlbchen in 1 ml 90~ J(thanol. Man gibt zu dem Ansatz 5 ml 0,5 n Salzsiiure und 100 mg Alumininmdraht yon 1,8 mm Z in einem Stiick, erw~rmt den Inhalt des KSlbehens nach Aufsetzen eines Trichters 1 Std anf dem siedenderx Wasserbad und kiihlt anschliei~end auf ~aumtemperatur ab. Nach Aufffi]len mit Wasser bis zur Marke pipettiert man 5 ml der LSsung in ein 10 ml-Mel~kSlbchen, gibt 2 ml einer 0,1~ LSsung yon Thymol in 1,5~ Natrordauge zu, fiillt mit Wasser bis zur Marke auf und schfittelt urn. ~Nach 5 rain langem Stehen bestimmt man in einem Pulfrich-Photometer mit vorgeschaltetem Filter S 57 in 0,5 cm-Kiivet- ten die Extinktion der entstundenen Blauf~rbung. Die Fehlerbreite betriigt ~: 2--30/0 (Absorptionsdiagramm und Eiehkurve im Original). 1 Pharm. Zentralhalle 103, 810--812 (1964). Pharmaz. inst., Univ. Halle/Saale, u. Staatl. Inst. ArzneimittelprfiL Jena. K. SSLL~R

~ b e r die Best immnng yon Neomyeinsulfat dutch Diinnsehiehtehromatographie berichten R. FoP~IA~O und B. B. B~ow~L Die wal~rige LSsung wird mehrfach punktfSrmig auf eine Silieagel-Platte aufgetragen nnd die Plat te mit einem Gemiseh aus 3~ Ammoniak-Aceton (160:40)etwa 1 Std entwickelt. ])ann wird die