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D IE I NFORMATION Landwirtschaftskammer Wien EDITORIAL Ing. Robert Fitzthum Kammerdirektor n Gartenbau n Wein- & Obstbau n Land- und Forstwirtschaft Ausgabe 5 - Mai 2013 Versorgungssicherheit und Produktionserhalt gehen Hand in Hand Verlässliche Rahmenbedingungen für Bauern sind unerlässlich „Die wachsende Weltbevölkerung in ausreichendem Maße mit ge- sunden und sicheren Lebensmit- teln zu versorgen, wird die zen- trale Aufgabe der Bauern in der Zukunft sein. Garantiert werden kann dies allerdings nur, wenn es uns gelingt, die bäuerliche Produk- tion in den Regionen zu erhalten. Dafür sind nicht nur verlässliche politische Rahmenbedingungen unerlässlich, sondern auch Hilfe- stellungen bei der Vermarktung und vor allem die Unterstützung durch die Verbraucher“, gab Ing. Franz Windisch, Abg. z. NR und neugewählter Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, bei seiner Antrittsrede nach der Angelobung durch Bürgermeister Ök.-Rat Dr. Michael Häupl, die Aufgaben für seine zweite Periode als Vorsitzender des Bauernpar- laments in der Bundeshauptstadt bekannt. Die Wiener Ackerbauern, Gärt- ner und Winzer stellen jährlich mehr als 60.000 Tonnen Gemüse, fast 44.000 t Feldfrüchte, 17.000 hl Wein und 1.400 t Obst haupt- sächlich für die Stadtbevölkerung und das engere Umland her und sichern damit die Nahversorgung. „Wir sehen vor allem am lokalen Markt die größten Chancen für LK Wien 2020 - Ihre Meinung zählt Die LK Wien bereitet sich auf die Zukunft vor. Welche Rolle soll die LK Wien künftig übernehmen? Wie zufrieden sind Sie als Mitglied mit den Leistungen der LK Wien? Welche Kernaufgaben sollen wir übernehmen? Was können wir verbessern? Wie entwickeln sich die Bedürfnisse unserer Mitglieder? Welche Angebote benötigen Sie, um Ihre unternehmerischen Vorhaben in Zukunft bestmöglich umsetzen zu können? Diese und andere Fragen sind zentra- le Fragestellungen im Rahmen der LK Wien 2020 Mitglieder-/Kundenbefra- gung, die in den kommenden Tagen im Auftrag der der LK Wien durch ein externes Meinungsforschungsins- titut per Telefon durchgeführt wird. Ihre Meinung ist uns wichtig und ihre Meinung zählt! – daher laden wir Sie recht herzlich ein an der Umfrage teilzunehmen und ersuchen Sie ein paar Minuten für die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft ihrer gesetzlichen Interessenvertretung beizutragen. Die Befragung erfolgt natürlich anonym und die Ergebnisse der Befragung stellen die Grundlage für die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaftskammer Wien dar. Also Bitte - unbedingt mittun und mitgestalten! P.b.b. Verlagsostamt 1060 Wien 02Z032283 M Lesen Sie weiter auf Seite 2. Am 4. April 2013 wurde Abg. z. NR Ing. Franz Windisch, wiedergewählter Präsident der Landwirtschafts- kammer Wien, von Bürgermeister Ök.-Rat Dr. Michael Häupl im Rathaus für seine zweite Periode angelobt.

Die Information

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Ausgabe Mai 2013

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Die InformationLandwirtschaftskammer Wien

EDITORIAL

Ing. Robert FitzthumKammerdirektor

n Gartenbau n Wein- & Obstbau n Land- und Forstwirtschaft Ausgabe 5 - Mai 2013

Versorgungssicherheit und Produktionserhalt gehen

Hand in HandVerlässliche Rahmenbedingungen für Bauern sind unerlässlich

„Die wachsende Weltbevölkerung in ausreichendem Maße mit ge-sunden und sicheren Lebensmit-teln zu versorgen, wird die zen-trale Aufgabe der Bauern in der Zukunft sein. Garantiert werden kann dies allerdings nur, wenn es uns gelingt, die bäuerliche Produk-tion in den Regionen zu erhalten. Dafür sind nicht nur verlässliche politische Rahmenbedingungen unerlässlich, sondern auch Hilfe-stellungen bei der Vermarktung und vor allem die Unterstützung durch die Verbraucher“, gab Ing. Franz Windisch, Abg. z. NR und neugewählter Präsident der Landwirtschaftskammer Wien, bei seiner Antrittsrede nach der

Angelobung durch Bürgermeister Ök.-Rat Dr. Michael Häupl, die Aufgaben für seine zweite Periode als Vorsitzender des Bauernpar-laments in der Bundeshauptstadt bekannt.Die Wiener Ackerbauern, Gärt-ner und Winzer stellen jährlich mehr als 60.000 Tonnen Gemüse,

fast 44.000 t Feldfrüchte, 17.000 hl Wein und 1.400 t Obst haupt-sächlich für die Stadtbevölkerung und das engere Umland her und sichern damit die Nahversorgung. „Wir sehen vor allem am lokalen Markt die größten Chancen für

LK Wien 2020 -Ihre Meinung zählt

Die LK Wien bereitet sich auf die Zukunft vor. Welche Rolle soll die LK Wien künftig übernehmen? Wie zufrieden sind Sie als Mitglied mit den Leistungen der LK Wien? Welche Kernaufgaben sollen wir übernehmen? Was können wir verbessern? Wie entwickeln sich die Bedürfnisse unserer Mitglieder? Welche Angebote benötigen Sie, um Ihre unternehmerischen Vorhaben in Zukunft bestmöglich umsetzen zu können?

Diese und andere Fragen sind zentra-le Fragestellungen im Rahmen der LK Wien 2020 Mitglieder-/Kundenbefra-gung, die in den kommenden Tagen im Auftrag der der LK Wien durch ein externes Meinungsforschungsins-titut per Telefon durchgeführt wird.

Ihre Meinung ist uns wichtig und ihre Meinung zählt! – daher laden wir Sie recht herzlich ein an der Umfrage teilzunehmen und ersuchen Sie ein paar Minuten für die Gestaltung der gemeinsamen Zukunft ihrer gesetzlichen Interessenvertretung beizutragen. Die Befragung erfolgt natürlich anonym und die Ergebnisse der Befragung stellen die Grundlage für die zukünftige Ausrichtung der Landwirtschaftskammer Wien dar.

Also Bitte - unbedingt mittun und mitgestalten!

P.b.b. Verlagsostamt 1060 Wien 02Z032283 M

Lesen Sie weiter auf Seite 2.

Am 4. April 2013 wurde Abg. z. NR Ing. Franz Windisch, wiedergewählter Präsident der Landwirtschafts-kammer Wien, von Bürgermeister Ök.-Rat Dr. Michael Häupl im Rathaus für seine zweite Periode angelobt.

VollVersammlung2 mai 2013 Die Information

unsere Mitglieder, denn der Trend bei den Verbrauchern geht immer mehr zu regional erzeugten Nah-rungsmitteln“, betonte Windisch. Dieser engere Bezug zum bäuer-lichen Erzeuger schafft Sicherheit über die Produktionsbedingungen und die Qualität der Ware. Die Wiener Stadtlandwirtschaft bietet hier den Vorteil ökologisch und nachhaltig hergestellte Lebens-mittel, mit all ihren wertvollen Inhaltsstoffen auf kürzestem Weg zum Verbraucher zu bringen.

Wiener Produzenten sind wahre Ökobauern. 80% der landwirt-schaftlich genutzten Fläche in Wien werden nach den Richtlini-en des Österreichischen Umwelt-programms bewirtschaftet, die Zahl der Biobetriebe steigt stetig und immer mehr Landwirte ver-pflichten sich zur Maßnahme „In-tegrierte Produktion“, in deren Rahmen der Einsatz von Pflan-zenschutz- und Düngemitteln auf ein Mindestmaß beschränkt wird. Außerdem haben sich die Produ-zenten freiwillig der Wiener Initia-tive „Freiwillig ohne Gentechnik“ angeschlossen. „Damit treten wir tagtäglich den Beweis an, dass eine effiziente Lebensmittelher-stellung auf höchstem ökologi-schen Niveau und Umweltschutz sehr gut miteinander vereinbar sind“, so Windisch. Nachhaltig-keit - im Bezug auf Umwelt- und Naturschutz, Einkommens- und regionale Wertsicherung sowie der Erhalt tausender Arbeitsplätze auf den Höfen und in den vor- und nachgelagerten Sektoren - spielt dabei eine zentrale Rolle. „Diese Aspekte sind es, die die Konsu-menten an der Wiener Stadtland-wirtschaft und ihren Produkten schätzen“, weiß Windisch. Dieses Vertrauen, dass nach den jüngsten Skandalen im Lebensmittelbereich erschüttert wurde, gilt es nun wie-derherzustellen. Dabei soll eine ge-meinsame Initiative mit der Stadt Wien helfen, „denn wir brauchen leistungsfähige Bauern, die Le-bensmittel in ausreichender Men-ge und zu leistbaren Preisen erzeu-

gen und nicht nur Landschaft- und Naturpfleger sind“, betonte der LK-Präsident.

Bäuerliche Produktion zulassen. Das Vertrauen der Konsumenten ist aber nur eine Seite der Medail-le. Das Fundament der Landwirt-schaft bilden ebenso verlässliche Rahmenbedingungen. Das bedeu-tet zum einen, dass die Betriebe in ihrer Weiterentwicklung nicht ein-geschränkt werden und eine Aus-weitung der Produktionsstätte in den Flächenwidmungsplänen - im konkreten Fall im Agrarstrukturel-len Entwicklungsplan (AgSTEP) - fixiert wird. Zum anderen ge-hen damit ebenso agrarpolitische und finanzielle Reglements einher. Hier stehen im Hinblick auf die Reform der Gemeinsamen Agrar-politik (GAP) 2014-2020 noch intensive Verhandlungen bevor. „Dabei ist es besonders wichtig, dass bei den Trilog-Gesprächen die ökologischen Vorleistungen der heimischen Bauern für das Greening angerechnet werden und es beim Wechsel vom historischen zum regionalen Modell zu keinen extremen finanziellen Brüchen kommt. Die Betriebe brauchen eine ‚Einschleifregelung‘ mit mög-lichst langen Übergangsfristen,

die ihnen die nötige Zeit gibt, um sich wirtschaftlich auf die Verän-derungen umzustellen“, erläu-terte Windisch. Ebenso wird der Aufteilung der finanziellen Mittel auf die künftigen Programme in der Zweiten Säule der GAP - der Ländlichen Entwicklung - ent-gegengefiebert. „Jeder Euro den unsere Bauern weniger erhalten, wiegt doppelt und dreifach, be-denkt man, wie viele Arbeitsplätze die Landwirtschaft in Österreich sichert“, so der Präsident. Entsprechend zählt die Interes-senvertretung auch auf die ausrei-chende nationale Ko-Finanzierung und die für die Marktfähigkeit der Betriebe notwendige Ausstattung der Investitionsförderung. Weite-re Hemmnisse in der Produktion werden hingegen strikt abgelehnt. „Bewirtschaftung und Umwelt-schutz bilden eine Einheit, das hat bereits die Vergangenheit gezeigt. Daher dürfen unseren Bauern un-ter dem Deckmantel der ‚Ökologi-sierung‘ keine zusätzlichen Steine in den Weg gelegt werden, die die Lebensmittelherstellung verhin-dern“, mahnte Windisch. Der Landschaftsschutz sei dann ge-währleistet, wenn auch die Bewirt-schaftung fortgeführt wird und die Vermarktung sichergestellt sei.

Selektiv und auf ein Minimum reduzierter Pflanzenschutz sei „ab-solut erforderlich für die Siche-rung der erforderlichen Lebens-mittelmengen und Qualität“. Ein generelles Verbot würde nicht nur die regionale Produktion gefähr-den, sondern durch die kleinen Strukturen ebenso den Bioland-bau. Schlussendlich wären dem Gentechnikanbau Tür und Tor geöffnet, verwies Windisch auf die Gefahren.

LK Wien - verlässlicher Partner für ihre Mitglieder. Um für die künftigen Herausforderungen ge-wappnet zu sein und die Kompe-tenz und Wirtschaftlichkeit ihrer Mitgliedsbetriebe zu steigern, eva-luiert die Landwirtschaftskammer Wien die Bedürfnisse ihrer Kunden und richtet ihre Strategien darauf aus. „Wir sehen uns als modernes Dienstleistungsunternehmen und haben für uns den Anspruch erho-ben die Ackerbauern, Gärtner und Winzer Wiens bei ihren vielfälti-gen Aufgaben zu begleiten und zu coachen. Daher ist es notwendig unser Leistungsportfolio regelmä-ßig an die Bedürfnisse und Anlie-gen der Mitglieder anzupassen“, so Windisch.

Fortsetzung von Seite 1Versorgungssicherheit und Produktionserhalt gehen Hand in Hand

V.l.n.r.: Mag. Gerhard Ferlesch (MA 58), Vizepräsident GR Martin Flicker, Präsident Abg. z. NR Ing. Franz Windisch, Vizepräsident Ök.-Rat Dipl.-Ing. Herbert Schilling und Kammerdirektor Ing. Robert Fitzthum

Auf Initiative der LK Wien star-tet das innovative Reb-schutz-prognosemodell für alle Wie-ner Winzer. Optimieren Sie Ihren Pfl anzenschutz anhand gesammelter Wetterdaten. Setzen Sie so, mit den gewon-nenen Daten, Ressourcen ge-zielt ein und werden Sie öko-nomischen und ökologischen Anforderungen gerecht.

Ihre Ausgangssituation Sie wollen eine Entscheidungs-

hilfe in der Pfl anzenschutzmit-telwahl anhand von aktuell gemessenen Wetterdaten und daraus errechneten Krank-heitsprognosen?

Sie wollen den Zeitpunkt der Pflanzenschutzmittelausbrin-gung genau festlegen können?

Sie wollen über Infektions-ereignisse der weinbaurele-vanten Schadpilze schon vor der tatsächlichen Infektion im Weingarten Bescheid wissen und optisch aufbereitet nutzen können?

Sie wollen Ihre Produktions-kosten optimieren?

Sie wollen einen Pfl anzenschutz - Warndienst per SMS oder E-Mail in Anspruch nehmen und über den Krankheitsdruck von Peronospora, Oidium und Bo-trytis informiert werden?

Unser Angebot für SieSie erhalten Echtzeitwetterdaten al-ler acht Messstationen in Wien von relativer Feuchte, Lufttemperatur, Blattnässe und Niederschlagsmen-ge, zur Verdunstungsberechnung wurde ein Solarstrahlungssensor ein Windgeschwindigkeitssensor und Windrichtungssensor bei zwei Stationen installiert. Diese Mess-werte werden ein Mal pro Minute erfasst. Nach 15 Minuten wird aus den Einzelwerten ein Durchschnitt gebildet und im Datenlogger ab-gespeichert. Die Daten werden stündlich abgesendet. Die Interval-le können auch verkürzt und ver-längert werden je nach Erfahrun-gen in der Pfl anzenschutzsaison.

Die LK Wien empfi ehlt die Teil-nahme am Rebschutz Prognose-modell im Wiener Weinbau und lädt ein möglichst fl ächendeckend an diesem Ökomodell teilzuneh-men. Nutzen Sie die Chance dabei zu sein, wenn das Wiener Wein-baugebiet als ökologisches Vorzei-geprojekt in Sachen Pfl anzenschutz positioniert wird. Bei Fragen wenden Sie sich an Ing. Martin Obermann,Tel: 01/5879528-36,Mobil: 0664/60 259 111 [email protected]

Nähre Informationen zum Rebs-chutzmodell und das Anmelde-formular fi nden Sie unter www.lk-wien.at

Die Erwartungshaltung der Ge-sellschaft an die Landwirtschaft, deren Produkte und Leistungen, ist hoch. Ungeachtet dessen ist das Image der Bauern, Gärtner und Winzer in der Bevölkerung nach einer jüngsten Umfrage der LKÖ sehr gut. Abgefragt wurde die Einstellung der Befragten zu öffentlichen Fördergeldern und die Anerkennung der Leistungen für gesunde Lebensmittel und eine intakte Umwelt. Knapp 70 % emp-fanden es als völlig richtig, dass die Landwirtschaft für ihre Leistung auch eine angemessene fi nanzielle Unterstützung erhält. 91 % der Befragten halten die Bauern für wichtig, notwendig und wertvoll für die gesamte Gesellschaft.Meine Antrittsrede bei der kons-tituierenden Sitzung der LK-Wien enthielt eine wesentliche Kernbot-schaft: ‚Effi ziente Lebensmittelpro-duktion UND Umweltschutz auf hohem Niveau sind das Zukunfts-rezept.‘ Tausende Tonnen frischer, gesunder, regional erzeugter Lebensmittel aus Wien die zu100 % freiwillig GVO-frei sind, so-wie auf Flächen die zu 90 % dem ÖPUL-Programm entsprechen und überdies auf 20 % der Fläche rein biologisch angebaut werden, sind Beweis genug. Das Prinzip der öko-sozialen Marktwirtschaft unterstellt jedoch auch als Voraussetzung eine erzielbare Wertschöpfung, von der die Betriebe leben können müssen. Ausgleichszahlungen für Brachfl ächen (ohne Produktion) werden von der Bevölkerung nicht akzeptiert.Das lange kalte lichtarme Frühjahr hat im geschützten Anbau die Inputkosten stark erhöht, und die Erträge stark vermindert. Die Zierpfl anzen- und Gemüsegärtner hat es besonders stark getroffen. Sie mussten mit massiven Heiz-kosten kalkulieren, die Produktion litt unter dem Lichtmangel und zu allem Überfl uss mussten viele Zierpfl anzengärtner den Großteil

ihrer Beetpfl anzen unverkauft entsorgern. Durch geringe Ertrags-zuwächse bei den Gemüsegärtnern kam es zu enormen Verlusten hinsichtlich der Produktionsmen-ge. Es bleibt zu hoffen, dass die Verluste im Gartenbau noch dieses Jahr aufholbar sind. Auch die Aussaat im Ackerbau verzögerte sich um 3 Wochen. Wenigstens die Frostgefahr bei Freilandkulturen und im Weinbau, dürfte aufgrund des späten Datums minimiert sein. Es bleibt zu hoffen, dass der zukünftige Witterungsverlauf die kürzere Vegetationsperiode wieder ausgleicht. Um eine nachhaltigere und für die gesamte Wertschöpfungskette fairere Produktion zu ermöglichen fanden kürzlich die verschiedenen Akteure zusammen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz der LK-Wien mit LGV, Wien Energie, REWE und Global 2000 wurde das nachhaltige „Wiener Modell“, eine Partnerschaft der Erzeuger, Energielieferanten, Vermarkter und des Lebensmitteleinzelhandels vorgestellt. Dabei habe ich natür-lich mit Nachdruck betont, dass auch die Erzeuger einen gerechten Anteil an der Wertschöpfungskette brauchen. Nur so können fami-liäre Betriebsstrukturen erhalten bleiben und ein gesellschaftlicher Mehrwert bestehen. Vor allem den NGO‘s sei hierzu gesagt, dass es bei so manchen Forderungen nicht nur um deren Eigendarstellung gehen darf. Vielmehr muss dabei hinkünftig auch der Realisierbar-keit aus Sicht der Praxis und der Urproduktion Rechnung getragen werden.

Ihr

Franz WindischPräsident

POLITIK MAI 2013 3DIE INFORMATION

IM BRENNPUNKTAbg.z.NR Ing. Franz WindischPräsident

Foto: Parlamentsdirektion/Wilke

RebschutzPrognosemodell im

Wiener WeinbauJetzt anmelden und profi tieren!

BILDUNG4 MaI 2013 Die Information

7. UnternehmerischerBäuerinnentreff

Am ersten Green CareBetrieb Wiens

Die Gärtnerei Anneliese und Leo-pold Schippani in Simmering bietet seit einigen Monaten auf ihrem Gelände Erlebnistage für Schulkin-der an. Bereits viele Klassen haben die Möglichkeit genutzt, die Ge-müseproduktion an Ort und Stelle mit allen Sinnen kennenzulernen. Auch im neuen Semester wird dieser Pionier-Betrieb wieder für vitaminreiche Frische im Schulall-tag sorgen. Machen Sie sich Ihren persönlichen Eindruck bei einer Führung durch den Betrieb.

Zudem erfahren Sie an diesem Tag informatives über das Projekt Green Care, welches künftig eben-so eine neue Einkommenschance für Ihren landwirtschaftlichen Betrieb darstellen könnte.

Datum: Do, 16. Mai 2013,9.30 bis 12 UhrOrt: Familie Schippani, Hörten-gasse 156, 1110 WienKursbeitrag: € 10,- (ohne För-derung € 28,-)Zielgruppe: GärtnerInnen, LandwirtInnen, WinzerInnenanmeldung: bis Mo 6. Mai 2013

Green Care Exkursion -Wien und Umgebung

Gärtnerei GIN, Bio-hof Adamah und WUK Biopflanzen

Wie funktionieren die Green Care Produkte „Tagesstruktur für Menschen mit Behinderung“ und „Arbeitsintegration für Langzeitar-beitslose“?

Sowohl die „Gärtnerei GIN“, als auch „WUK Biopflanzen“ nutzen bereits seit Jahren erfolgreich die Interaktion zwischen Mensch und Natur auf ihrem Betrieb. Nutzen Sie die Möglichkeit diese Betriebe zu besichtigen, deren Erweiterung in der sozialen Sparte kennenzu-lernen und profitieren Sie vom persönlichen Gespräch mit den BetriebsführerInnen. Am „Bio-hof Adamah“ erfahren Sie über Kooperationen mit Sozialträgern und wie viel Potenzial sich in der Vermarktung Ihrer Produkte und Dienstleistungen verbirgt!

Treffpunkt: 9.00 Uhr in der Landwirtschaftskammer Wien, Gumpendorfer Straße 15, 1060 Wien

Datum: Mi, 22. Mai 2013,9 bis 16 UhrOrt: Gärtnerei Gin (Wien Donau-stadt), WUK Biopflanzen (Gän-serndorf) und Biohof Adamah (Markgrafneusiedl) Kursbeitrag: € 22,- (ohne För-derung € 68,-)Zielgruppe: LandwirtInnen, WinzerInnen, GärtnerInnen, DirektvermarkterInnenanmeldung: bis Mi 15. Mai 2013

Green Care Exkursion –City Farm Schönbrunn

Inspiration durch den Garten

n Wie kann ich Kräuter und Ge-müse in der Gartenpädagogik einsetzen?

n Wie können Gartenworkshops mit Kindern oder SeniorenIn-nen aussehen?

n Wie kommen alle Sinne im Garten zum Einsatz?

Tauchen Sie ein in die bunte Vielfalt der City Farm Schönbrunn, und lassen Sie sich inspirieren. Flach- und Hochbeete, kreative Weidenschiffe, bunt bepflanzte Töpfe und Kistchen machen die Faszination Garten auf eindrucks-volle Weise sichtbar und erlebbar. Verbringen Sie einen Vormittag voller Informationen zum Thema

Garten und lernen Sie Möglichkei-ten kennen, wie Sie diesen künftig gewinnbringend für Ihren land-wirtschaftlichen Betrieb nutzen können. Riechen und Tasten Sie, Verkosten Sie Spezialkräuter und essbare Blüten.

Datum: Do, 6. Juni 2013,9 bis 12 UhrOrt: City Farm Schönbrunn, Seckendorff-Gudent-Weg 6, 1130 Wien ReferentIn: Mag. (FH) Lisa Reck, Dipl.-Ing. Wolfgang PalmeKursbeitrag: € 10,- (ohne För-derung € 28,-)Zielgruppe: LandwirtInnen, WinzerInnen, GärtnerInnen, DirektvermarkterInnenanmeldung: bis Mi 29. Mai 2013

Anmeldung

Anmeldungen zu allen Veranstaltungen (wenn nicht anders angegeben) bei Alexandra Csida Tel.: 01/587 95 28-11,[email protected] Anmeldeschluss beachten! Dieser Termin ist entscheidend, ob eine Veranstaltung durchgeführt oderbei mangelndem Interesse abgesagt wird.

MIT UNTERSTÜTZUNG VON BUND UND EUROPÄISCHER UNION

Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

www.lfi.at

@ Internet-Tipp:www.lfi.at

13.100 Kinder haben qualifizierte Wiener Betriebe besucht

778 mal wurde das Klassenzimmer in Wien für einen vielseitigen, spannenden Aufenthalt in Landwirtschaft und Natur getauscht. Das ist das erfreuliche Ergebnis von „Schule am Bauernhof/in der Gärtnerei/am Win-zerhof“ von 2012.Mittels dem vielfältigem Programmangebot der Betriebe, konnte bei den Kindern durch das direkte Erleben, die Begeisterung, die Bedeutung und die Zusammenhänge für Landwirtschaft und Natur geweckt werden. Ganz „nebenbei“ erfahren Kinder den Wert land-wirtschaftlicher, heimischer Produkte.Für die Saison 2013 stehen bereits 13 Wiener Betriebe mit dem LFI Wien in Kooperation und haben in Summe 1050 Lehrausgänge geplant. Foto: LK Wien

Nach einem langem Winter startet die Wiener Gemüse-saison: ab sofort ist wieder regionales und nachhaltiger produziertes Gemüse, unter anderem mit dem Nachhal-tigkeitslabel PRO PLANET, er-hältlich.Für Konsumenten ist es von stei-gender Bedeutung woher das Ge-müse kommt und unter welchen Produktionsbedingungen es er-zeugt wird. Die beispielhafte Zu-sammenarbeit der LK Wien und LGV-Frischgemüse auf Produ-zentenseite mit Wien Energie so-wie REWE International AG und GLOBAL 2000 sorgen seit rund zwei Jahren dafür, dass die Wie-nerinnen und Wiener auch 2013 wieder auf nachhaltiger angebau-te Tomaten und Paprika aus ihrer unmittelbaren Umgebung setzen können. Das Nachhaltigkeitslabel PRO PLANET ist für die Konsu-menten ein Zeichen für verant-wortungsvoll erzeugte Produkte. Das sichern klare Richtlinien und strenge Kontrollen.Nachhaltigere Lebensmittel in Top-Qualität liefern die Gärtner und Landwirte der Agrarstadt Wien. Sie setzen auf eine ökolo-gisch und sozial nachhaltigere Lebensmittelerzeugung, erfüllen hohe Qualitätsansprüche in der Produktion und liefern damit Le-bensmittel von höherem Wert. „Der Weg zu einer nachhaltigen Lebensmittel-Produktion kann nur ein gemeinsamer sein. Le-bensmittel aus lokaler Produktion und Vermarktung, gewachsen und verarbeitet mit Hilfe von Energie aus der Region sind ein wichtiger Beitrag zu einer nachhaltigen Le-bensweise“, freut sich Abg. z. NR Ing. Franz Windisch, Präsident der LK Wien, über die branchenüber-greifende Zusammenarbeit von REWE International AG, LGV,

Wien Energie und GLOBAL 2000 zum Saisonauftakt mit heimi-schem Gemüse.

PRO PLANET steht für ökologi-sche und soziale Standards. Neben der regionalen Herkunft müssen nachhaltiger erzeugte Lebensmit-tel jedoch noch weitere wesent-liche Kriterien erfüllen. REWE International AG hat gemeinsam mit GLOBAL 2000 und der Ca-ritas ein System zur ökologischen und sozialen Bewertung von land-wirtschaftlichen Produkten entwi-ckelt.Die gesamte Wertschöpfungskette vom Acker bis ins Supermarkt-regal wird hinsichtlich ihrer öko-logischen Wirkungen überprüft. Neben der Emission von Treibh-ausgasen, stehen der Ressourcen-Verbrauch, der Wasser-Verbrauch und die Landnutzung durch Pro-duktion, Transport und Verpa-ckung im Zentrum. Außerdem werden der Einsatz von Pestiziden

und Düngern, ihre Wirkung auf Luft und Wasser sowie der Erhalt der natürlichen Bodenfruchtbar-keit streng geprüft. Das PRO PLA-NET Label erhalten nur Produkte, die die Schwellenwerte und Richt-linien einhalten.Die Umstellung von Teilen der Pro-duktion auf PRO PLANET Stan-dards hat dazu geführt, dass allein beim Tomatensortiment 2012 im Vergleich zu 2009 547.854 kg CO2 eingespart werden konnten. „Wir möchten all unseren Kunden auch im konventionellen Bereich den Zugang zu Produkten bieten, die einen nachhaltigen Mehrwert haben.PRO PLANET soll dabei als Weg-weiser und Orientierungshilfe dienen“, erklärt Alfred Propst, Di-rektor. Zentraleinkauf Frische der REWE International AG. Die enge Zusammenarbeit mit GLOBAL 2000 sichert dabei auch laufend weitere Verbesserungen.

Wiener Gemüse: traditionell und ressourcenschonend angebaut. Das Wiener Gemüse zeichnet sich durch kurze Transportwege und einen geringen Wasserverbrauch aus, zur Bewässerung wird aus-schließlich Regen- oder Brunnen-wasser genutzt. Die Gewächs-häuser werden mit Fernwärme von Wien Energie beheizt. Damit können pro Jahr zusätzlich rund 36.000 Tonnen an CO

2-Emis-sionen eingespart werden, das entspricht dem jährlichen Schad-stoffausstoß von 20.000 PKWs. „Unsere Zusammenarbeit mit REWE International und LGV-Frischgemüse ermöglicht es, einen umweltfreundlichen Energieträger dafür zu nutzen, den Konsumen-ten regional frisches und weitge-hend klimafreundliches Gemüse anzubieten. Damit schonen wir Hand in Hand nachhaltig dieUmwelt“, so Thomas Pucharski, Leiter Marketing und Vertrieb, Wien Energie Fernwärme. Dies sichert den Wienerinnen und Wie-nern auch in der Übergangszeit nachhaltiger angebautes regiona-les Gemüse und ermöglicht den Saisonauftakt für Wiener PRO PLANET Paradeiser und Paprika bereits im April.

NAchhALTiGkEiT MAi 2013 5Die Information

Saisonauftakt 2013:

Wiener Paradeiser und Paprika mit Mehr-Wert

Regional erzeugtes Gemüse mit Nachhaltigkeitslabel

v.l.n.r.:Mag. Gerald König (Vorstand LGV-Frischgemüse reg. Gen.m.b.H), Alfred Propst (Geschäftsführer REWE International Lager und Transport GmbH, Direktor Zentraleinkauf II Frische), Abg. z. NR Ing. Franz Windisch (Präsident Landwirtschaftskammer Wien), Mag. Thomas Pucharski (Leiter Marketing und Ver-trieb, Wien Energie Fernwärme), Dr. Reinhard Uhrig (politischer Geschäftsführer GLOBAL 2000) Foto: REWE International AG/APA-Fotoservice/Rossboth

Woche der LandWirtschaft6 Mai 2013 Die Information

„das diesjährige Motto der ‚Woche der Landwirtschaft‘ ist von so vielen Blickwinkeln aus zu betrachten, wie die Leistungen der heimischen Bauern für die Gesellschaft vielfältig sind.Für die Wienerinnen und Wiener bedeutet das unter anderem rund 60.000 Tonnen Gemüse, fast 44.000 t Feldfrüchte, 17.000 hl Wein und 1.400 t Obst, die das einzigartige Phänomen ‚Stadt-landwirtschaft‘ alljährlich zu ihrer Versorgung zur Verfügung stellt. Es bedeutet aber ebenso sauberes Wasser, frische Luft und einen ge-pflegten Erholungsraum - Grün-zonen, wie sie jedes Wochenende von zigtausenden Städtern zur Entspannung aufgesucht werden. Und es bedeutet Nachhaltigkeit - also die Schonung von Ressourcen und Umwelt -, um auch noch in vielen Jahrzehnten die Grundvor-aussetzungen für Bewirtschaftung und Lebensmittelerzeugung zu haben“, erklärt der Wiener Land-wirtschaftskammer-Präsident und Abg. z. NR. Ing. Franz Windisch und bekräftigt: „Die Landwirt-schaft bringt´s - im direkten und

im übertragenen Sinn.“ Auf diese Nachhaltigkeit weist auch die neue Initiative der LK Wien hin. Sie will die Konsumen-ten gezielt auf die Bedeutung der Stadtlandwirtschaft für ihr Leben aufmerksam machen. Die bäuerli-che Erzeugung von Lebensmitteln im Nahbereich der City bedeutet die verlässliche Nahversorgung mit erntefrischen, gesunden, hoch-wertigen und leistbaren Produk-ten, die auf kürzestem Weg und damit klimafreundlich zu den Ver-brauchern gelangen. Produziert werden diese Waren im Einklang mit der Natur. Dafür sprechen zum einen der hohe ökologische Standard - Pflanzenschutzmittel werden sehr selektiv und auf ein erforderliches Mindestmaß re-duziert eingesetzt -, zum anderen die steigende Zahl der Bio- und Demeterbetriebe, die verstärkte Nutzung nachhaltiger Energieträ-ger und der bewusste Umgang mit Boden und Wasser. „Das schont Umwelt und Klima und bringt Lebensmittel von hervorragender Güte und erlesenem Geschmack hervor, die von den Verbrau-chern ohne schlechtes Gewissen konsumiert werden können“, be-

tont Windisch. „Eine nachhaltig produzierende Landwirtschaft schließt aber ebenso sichere Ar-beitsplätze und Wertschöpfung für die Region mit ein.“

Am Bauernhof „Landwirtschaft kennenlernen“. Wie Landwirt-schaft und Lebensmittelproduk-tion funktionieren, davon kann sich jeder Interessierte selbst über-zeugen. Die „Grüne Bildungsland-karte Wiens“ - im Internet unter www.lernort-landwirtschaft.at zu finden - ist eine Initiative des Projektes „Green Care“ der LK Wien, die der Stadtbevölkerung das Leben und Wirken der rund 700 bäuerlichen Familien in ihrem engeren Umfeld näher bringen will. Neben einem strukturellen Überblick über den Agrarsektor in der Stadt, präsentieren die Acker-, Gartenbau- und Winzerbetriebe hier ihr „Lern“-Angebot für die einzelnen Zielgruppen wie Kinder, Bildungseinrichtungen (Kinder-garten, Schule, Nachmittagsbe-treuung, etc.) sowie Erwachsene (Studenten, Pädagogen, Familien, ältere Personen, usw.). Dazu zäh-len neben Führungen auch Work-shops, Bauernhofpädagogik oder

Selbsternteparzellen, Pflückgärten und Kochkurse. Eine Datenbank - gegliedert nach Bewirtschaftungs-kategorie, Postleitzahl und Ziel-gruppe - erleichtert die Suche nach dem gewünschten Betrieb, für eine Besichtigung und das Mitwirken vor Ort, erheblich. „Es gibt kein geeigneteres Instrument, um den Wienerinnen und Wienern wieder den Bezug zur bäuerlichen Pro-duktion zu vermitteln, als die Ein-ladung, sich direkt auf den Höfen mit der Arbeit der Bauern vertraut zu machen“, ist der Kammer-Prä-sident überzeugt.

Green Care: Sozial-pädagogische Konzepte als Alternative für bäu-erliche Betriebe. Doch es geht da-bei nicht nur um die bäuerliche Arbeitsweise und die Herstellung von Lebensmitteln. „Green Care (www.greencare-oe.at) ist ein Pro-jekt, dass den sozialen Aspekt in die Landwirtschaft mit einbringt, den gesundheitlichen Nutzen für die nicht-agrarische Bevölkerung in den Mittelpunkt rückt und dabei den Betrieben eine neue Alternati-ve bietet“, informiert Windisch. Diese reicht von der Seniorenbe-treuung über Hilfe für Menschen mit Burn-Out bis zu physischen oder psychischen Problemen. Da-bei dient die Natur als Arbeitsins-trument das entscheidend mithilft das soziale, physische und psychi-sche Wohlbefinden zu unterstüt-zen und zu fördern. Die Bereiche Gesundheitsvorsorge, Medizin, Therapie, Arbeit und Pädagogik werden mit Landwirtschaft, Gärt-nerei, Naturschutz und Tierhal-tung verbunden. „Damit wird der Bauernhof zum Ort der Entspan-nung, des Wohlbefindens und des wieder zu sich Selbstfindens - eben wo Stadtmenschen aufblühen“, so Windisch abschließend.

Woche der Landwirtschaft:

nachhaltigkeit ist Grundstein bäuerlicher Bewirtschaftung

stadtbevölkerung kann „Landwirtschaft (kennen)lernen“von LK Wien

Die Information Nachhaltige lebeNsmittelproduktioN iN WieN mai 2013 7

kirschblüte im Februar, ernte ende märz: ein Wiener obst-bau-betrieb zieht kirschen im gewächshaus und zeigt mit einem nachhaltigen kon-zept der Wärmeerzeugung, wie innovative landwirt-schaft funktionieren kann.

Wer in diesen Tagen frische Kir-schen aus Wien in den Obst-Regalen entdeckt, ist keinem Aprilscherz zum Opfer gefallen, sondern hält das Produkt eines besonders innovativen Wiener Obstbau-Betriebes in den Hän-den. Im Foliengewächshaus der Gutsverwaltung Breitenlee werden Kirschbäume mit Hilfe der Abwärme einer Biogasan-lage gezogen und durch die be-sonderen Bedingungen bereits im Februar zur Blüte gebracht. Geerntet wird seit Ende März und ab sofort sind die knackfri-schen Wiener Originale im Han-del und ab Hof erhältlich. „Die Frühlings-Kirschen der Guts-verwaltung Breitenlee sind die ersten Vorboten der Obstsaison in Wien. Unter dem Markenna-men „Schottenobst“ wird Jahr für Jahr regionales Obst in bes-ter Qualität produziert und mit derartigen Konzepten und Ideen großer Innovationsgeist bewie-sen“, ist Ing. Robert Fitzthum, Direktor der LK Wien, stolz.

Biogas hält warm. Möglich macht den frühen Kirschenge-nuss eine Biogas-Anlage, deren Abwärme sommerliche Tempe-raturen in das Foliengewächs-haus zaubert. Seit dem Jahr 2004 wird von der Gutsverwal-tung Breitenlee damit Strom und Wärme aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt. Während ein Großteil des Stroms in das Netz des örtlichen Energieanbieters eingespeist wird, wird die Ab-wärme für den Betrieb selbst ge-

nutzt – zur Beheizung der Dienst-wohnungen, für die Erwärmung des Schweinefutters und seit 2008 auch für das Kirschen-Gewächshaus. „Unsere Biogas-Anlage ermöglicht eine natürli-che Kreislaufwirtschaft. Sie wird mit Mist unserer Schweine und nachwachsenden Rohstoffen be-füttert und wärmt wenig später wiederum das Schweinefutter und unsere Kirschen. Auch die kurzen Transportwege der er-zeugten Energie von der Quelle zum Verbraucher sind ein großer Vorteil“, erklärt DI Bernhard Schabbauer, Gutsverwalter der landwirtschaftlichen Anlagen des Schottenstiftes in Wien-Brei-tenlee im 22. Bezirk.

Natürlicher Kirschen-Genuss. Wer denkt, es bedarf eines gro-ßen Pflanzenschutz-Aufwandes, um die frühen Kirschen reifen zu lassen, den belehrt Gutsver-walter Schabbauer eines besse-ren. „Durch die frühe Blüte der

Kirschbäume im geschützten Anbau können wir großteils auf den Einsatz von Pflanzenschutz-mitteln verzichten, weil Schäd-linge wie die Kirschfruchtfliege, die den Wurm in die Kirsche setzt, zu diesem Zeitpunkt noch nicht aktiv sind. Wichtig ist, dass die Biogas-Anlage während der Blüte zu 100 Prozent läuft und die volle Abwärme liefert. Sonst würden die Kirschblüten im Fe-bruar erfrieren“, betont Schab-bauer.Durchschnittlich fünfzehn Grad zeigt das Thermometer im Foli-engewächshaus. Kultiviert wer-den die verschiedenen Kirschen-sorten auf der 5.800 m2 großen Fläche als Spalierobst. Sind die Früchte dann geerntet, bedarf es in den folgenden Sommermona-ten einer Trockenbeheizung der Kulturen.„So verdunstet das entstehende Kondenswasser rasch und kann ein möglicher Krankheitsbefall der Kulturen auf natürliche Wei-

se verhindert werden“, erklärt der Gutsverwalter.

Kurze Wege, volle Frische. Kna-ckig und in leuchtendem Rot holen die Kirschen den Sommer in den Frühling. Kurze Trans-portwege garantieren für Fri-sche, Qualität und einen Genuss ohne schlechtes Gewissen. Das gilt auch für die im Juni reifen Freiland-Kirschen und alle ande-ren Obst- und Gemüsesorten der Wiener Gärtner. „Die Produkti-on in der Region, kurze Trans-portwege, ein bewusster Umgang mit dem Thema Pflanzenschutz und innovative Energie-Konzep-te sind wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einer nachhaltigen Lebensmittelproduktion. Damit leisten unsere Produzenten einen großen Beitrag zum Schutz unse-res Lebens- und Genussraums“, unterstreicht Abg. z. NR Ing. Franz Windisch, Präsident der Landwirtschaftskammer Wien.

bio-Wärme für Wiener kirschendie weltweit erste kirsche der saison ist ein Wiener original

von LK Wien

Dipl.-Ing. Bernhard Schabbauer, Verwalter der landwirtschaftlichen Anlagen des Benediktinerstiftes Schotten in Wien-Breitenlee, produziert mit Hilfe der Abwärme einer Biogasanlage frische Kirschen bereits Mitte April. Foto: LK Wien/Paul Pibernig

Die InformationGreen Care8 Mai 2013

einer der zwei Themen-schwerpunkt bei der Green Tagung „neue Wege, neue Chancen“ ist die Vorstellung von bereits etablierten Green Care Pionierbetrieben aus ganz Österreich. an dieser Stelle möchten wir ihnen be-reits die ersten zwei der ins-gesamt 4 Betriebe vorstellen. Die anderen zwei Betriebe können Sie dann in der Juni ausgabe nachlesen.Esperanza ist Österreichs erstes Zentrum für tiergestützte Pädago-gik in der freien Jugendwohlfahrt. Der Name „Esperanza“ steht für Hoffnung, der gleichnamige Vier-kanthof in Oberndorf/Melk im niederösterreichischen Mostvier-tel liegt in einer wunderschönen Gegend und bietet ein vielseiti-ges Angebot für Kinder und Ju-gendliche, die aus verschiedenen Gründen für längere Zeit nicht bei ihren Familien leben können. In der sozialpädagogischen und –therapeutischen Wohngemein-schaft von Esperanza finden sie

– unterstützt von PädagogInnen, SozialarbeiterInnen, Tierpfleger-Innen und LandwirtInnen – ein neues Zuhause, und können sich am Hof sogar zur TierpflegerIn ausbilden lassen. Esperanza setzt dabei seit Jahren auf ein famili-enähnliches Leben, auf Geduld, Zeit und Sicherheit und auf die konsequente und individuelle Be-treuung der Jugendlichen – und auf mehr als 70 Tiere, die gemein-sam mit den Kindern auf dem Hof leben und die dem sozialpäd-agogischen Team wertvolle Hilfe bei ihrer Arbeit leisten. „Ich freue mich schon bei der Green Care Tagung das Konzept von Espe-ranza persönlich präsentieren zu können“, so Mag. Martina Kot-zina, die Gründerin und Leiterin von Esperanza. Mehr Informati-onen finden Sie unter www.espe-ranza.at.Der zweite bei der Tagung vor-gestellte Betrieb ist der Adelwöh-rerhof, ein landwirtschaftlicher Betrieb, der außerdem als stati-onäre Pflegeeinrichtung geführt wird. Das Angebot umfasst die stationäre Pflege für alle Pflege-

stufen, Palliativpflege, Langzeit- und Kurzzeitpflege, Urlaubspflege und Tagesbetreuung als Familien-entlastung für pflegende Angehö-rige. Durch die kleine Anzahl von 14 Pflegeplätzen, die seit der Er-öffnung ständig ausgelastet sind, ist es möglich auf individuelle Bedürfnisse und Wünsche der Be-wohnerInnen einzugehen. Valida-tion, basale Stimulation, Garten-therapie, Tiergestützte Therapie und Pädagogik und Aromapflege sind ebenfalls Teil des Angebots. Ein strukturierter Tagesablauf, bedarfsgerechte Pflege, Aktivitä-ten sowohl in der Gruppe als auch individuell, sowie soziale Kontak-te bewahren die KlientInnen vor Vereinsamung und fördern deren persönliche Fähigkeiten. Wäh-rend Petra Steiner für die Pfle-gedienstleitung verantwortlich zeichnet, ist Johann Steiner nach wie vor mit Herz und Seele akti-ver Landwirt. Wie diese Zusam-menarbeit funktioniert, können Sie am 19. Juni bei der 2. Green

Care Tagung von der Familie Steiner erfahren. Mehr Informati-onen zum Betrieb finden Sie auch unter www.adelwoehrerhof.at.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Anmeldungen zur Tagung (bis spätestens 7. Juni 2013) bitte bei Frau Mag. Herdlicka unter 01 587 95 28 30 oder [email protected]

Green Care Pioniere stellen sich vorbei der 2. Green Care Tagung am Mittwoch, den 19. Juni 2013 (13 bis 17 Uhr) in der HBLFa Schönbrunn

von Mag. Teresa Herdlicka

InformationTagung„green care - neue Wege, neue chancen; landwirt-schaft und soziales wach-sen zusammen“

Mi, 19. Juni 201313 bis 17 Uhr

Festsaal der HBLFA SchönbrunnGrünbergstraße 24, 1130 Wien

anmeldung: Mag. Teresa Herdlicka, 01/5879528-30 oder [email protected]

Die Information Bericht Fachausschuss Mai 2013 9

Wahl neuer Ausschuss-Vorsitzen-der. Präsident Abg. z. NR Ing. Franz Windisch gratulierte im Rahmen des konstituierenden Fachausschusses für Angelegen-heiten der Bildung, Beratung, Kommunikation und Öffent-lichkeitsarbeit, der am 18. April 2013 in der LK Wien stattfand, den neu gewählten Vorsitzenden Herbert Jedletzberger sowie seiner Stellvertreterin KR Irene Trunner. Dem Fachausschuss waren eben-so das neu besetzte Gremium, die Funktionäre KR Rosa Fuchs, KR Matthias Kierlinger, KR Hel-mut Schmidt, KR Kurt Hofmann sowie Präsident Windisch, Vize-präsident GR Martin Flicker und Vizepräsident Ök.-Rat Dipl.-Ing. Herbert Schilling zugegen.

LK Wien forciert Dialog mit Kon-sumenten. Barbara Müllner BA, (Agrarmarketing) kündigte für das Jahr 2013 Einsparungen im Mar-ketingbudget um ca. 40 % durch die Stadt Wien an, wobei an kon-kreten Posten Abstriche gemacht werden müssen. Marketing-schwerpunkte und -aktivitäten für das Jahr 2013 liegen insbesondere in den Bereichen Umwelt, Lebens-mittel sowie Stadtlandwirtschaft.

Der Bogen spannt sich hierbei von zahlreichen Aktivitäten zum Wiener Wein über nachhaltige Lebensmittelproduktion in Wien, wie etwa die geplante Vermark-tungsoffensive „Wiener Märkte“ oder Konsumenteninitiative „Ge-nussschule Wien“ bis hin zur kon-tinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit für die Wiener Betriebe u.v.m.„Tue Gutes und sprich darüber!“, so Präsident Windisch, der darauf hinweist, dass der positive Dialog mit den Konsumenten unabding-bar ist, um das Image der heimi-schen Land- und Forstwirtschaft noch weiter zu stärken und Öf-fentlichkeitsarbeit in und für alle Produktionssparten proaktiv und stetig passieren muss.

Kundenzufriedenheitsbefragung im Rahmen des „Strategischen Managements LK Wien 2020“. Welche Rolle soll die LK Wien künftig übernehmen? Was können wir verbessern? Welche Angebote benötigen unsere Landwirte/Win-zer/Gärtner, um ihre unterneh-merischen Vorhaben in Zukunft bestmöglich umsetzen zu können? Diese und andere Fragen sollen im Rahmen des „Strategischen Managements LK Wien 2020“

beantwortet werden, wobei alle Funktionäre und Funktionärin-nen eingeladen sind, durch An-regungen und Ideen hinsichtlich Neupositionierung der LK Wien 2020 aktiv mitzuwirken. Eine Kundenzufriedenheitsbefragung, die im Mai 2013 beginnt, ist der erste Schritt, die Wiener Betriebe am Verbesserungsprozess der LK einzubinden.

Beratung. Insgesamt 694 Be-ratungen wurden 2012 in der LK Wien durchgeführt. Für das Jahr 2013 sind neue Produk-te in den Bereichen Unterneh-mensführung (Betriebskonzept für Diversifizierer, Basisberatung Direktvermarktung, Sanierungs-check, Betriebsentwicklungsplan), Recht und Steuer (Einheitswert Hauptfeststellung) sowie im Be-reich Pflanzenproduktion (Rebs-chutz Prognosemodell im Wiener Weinbau, Pflanzestärkungsmittel) vorgesehen. Zudem soll die Bil-dungs- und Beratungskampagne „Mein Betrieb, meine Zukunft“ weiterhin forciert werden, um die unternehmerische Kompetenz der Wiener Betriebe zu stärken.

Bildung. Dipl.-Ing. Doris Preß-mayr evaluierte das Bildungsjahr 2012, in dem gesamt 28 Veran-staltungen mit 41 ReferentInnen auf 17 verschiedenen Veranstal-tungsorten durchgeführt wurden. 740 Landwirte/Winzer/Gärtner machten von dem umfangreichen Bildungsangebot Gebrauch. Für die Bildungssaison 2012/ 2013 wurden ein Betrag von 72.700 € zur Förderung eingereicht. Be-sonders unterstreicht Preßmayr die Initiative „Schule am Bauern-hof“, die nicht nur bei den Wiener Landwirten, sondern vor allem bei den Wiener Schulkindern gro-ßen Anklang findet. So fanden im Jahr 2012 778 Lehrausgänge statt – mit insgesamt 13.100 Kindern,

die bereits in den Genuss des pro-fessionellen Schule am Bauernhof-Angebots der Wiener Betriebe ka-men.

Neues Konzept für die Meister-ausbildung Gartenbau. Dipl.-Ing. Gerhard Wirth berichtete von der Neukonzeption der Meister-ausbildung im Gartenbau, die künftig österreichweit einheitlich angeboten werden soll. „Den „Universalgärtner“ soll es in der Form künftig nicht mehr geben“, so Wirth. Im Rahmen eines modu-laren Ausbildungssystems stehen dem Auszubildenden neben einem Pflichtfach zwei Wahlpflichtfächer zu Auswahl. Die fachspezifische Praxis soll vor allem in der neuen Ausbildung stärker forciert wer-den. Die Standorte für die Ab-haltung der Ausbildungsmodule befinden sich in ganz Österreich.

Green Care – ein neues Arbeits-feld für die Wiener Landwirt-schaft! Das Wiener Pilotprojekt Green Care hat in seiner kurzen Projektlaufzeit seit März 2011 be-achtliche Fortschritte gemacht und mittlerweile in ganz Österreich großes Interesse hervorgerufen. Nicht nur haben mittlerweile über 120 LandwirtInnen ihr Interesse bekundet, auch immer mehr Sozi-alträger und Stakeholder wurden durch die Thematisierung in den Medien und in der Öffentlichkeit auf Green Care aufmerksam. Um auf die große Nachfrage der Land-wirtInnen aus den Bundesländern zu reagieren, wurde die Projekter-weiterung auf bundesweite Aus-dehnung beschlossen, was mit Unterstützung des BMLFUW im August 2012 gelang. Ein zentrales Thema ist überdies die Veranke-rung von Green Care als Diversifi-zierungsmaßnahme innerhalb der nächsten Förderperiode LE14-20. Nicole Prop, Projektleiterin beton-te, dass 2013 weiterhin intensive Bewusstseinsbildung durch geziel-te PR und Marketing Maßnahmen betrieben werden muss, um Green Care in Österreich noch stärker zu verankern.

Fachausschuss für Bildung, Beratung, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

Breite themenvielfalt beim ersten ausschuss des Jahres 2013von verena Scheiblauer, beD

ZusammensetzungMitglieder des ausschusses für bildung, beratung,Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit

VorsitzenderKR Herbert JEDLETZBERGER Gärtner 1110 Wien

Vorsitzende-StellvertreterinKR Irene TRUNNER Landwirtin 1210 Wien

KR Ing. Friedrich WIENINGER Weinhauer 1210 WienKR Rosa FUCHS Gärtnerin 1110 WienKR Matthias KIERLINGER Weinhauer 1190 WienKR Helmut SCHMIDT Weinhauer 1210 WienKR Kurt HOFMANN Gärtner 1110 WienMagistratsabteilung 58

Mit der Unterschriften-Akti-on „Bauernbrot ist Brot vom Bauernhof“ soll erreicht wer-den, dass die Bezeichnung „Bauer“, wie beispielswei-se Bauernbrot, Bauernkäse oder Bauernwurst, zukünftig nur mehr für Lebensmittel aus bäuerlicher Produktion erlaubt ist.

Mit ihrer Unterschrift können Konsumentinnen und Konsumen-ten, sowie Bäuerinnen und Bauern kundtun, dass ihnen die richtige Kennzeichnung von Produkten und die bekannte Herkunft aus bäuerlicher Produktion wichtig sind. Um eine korrekte Kennzeich-nung von „Bauern“-Produkten herbeizuführen, sind Änderungen in einigen Codex-Kapiteln not-wendig. Deshalb werden die ge-sammelten Unterschriften an den zuständigen Gesundheitsminister mit der Forderung übergeben, dass die Täuschung der Konsu-menten mit dem Begriff „Bauer“ zu unterbleiben hat und die dafür notwendigen rechtlichen Bestim-mungen zu erlassen sind. Die Unterschriftenaktion ist eine gemeinsame Aktion der österrei-chischen Bäuerinnen, Direktver-markter und Landwirtschafts-kammern. Jeder der diese Aktion unterstützen möchte ist aufgefor-dert zu unterschreiben und kann selbst Unterschriften von interes-sierten Konsumentinnen und Kon-sumenten sammeln.Ab sofort kann die Unterschrift zum Schutz des Begriffes „Bauer“ auch im Internet bzw. Online ab-gegeben werden.https://www.openpetition.de/pe-tition/online/bauernbrot-ist-brot-vom-bauernhof Unterschriftenlisten sind in den Direktvermarktungs- und Bäu-

erinnenreferaten der Landwirt-schaftskammern, sowie auf den einschlägigen Homepages: www.agrarnet.info und www.lk-konsu-ment.at erhältlich/downloadbar.Bitte senden Sie Ihre Unterschrif-tenliste bis spätestens 15. Mai 2013 an: Landwirtschaftskammer Österreich, z.H. Dr. Martina Ort-ner, Schauflergasse 6, 1014 Wien

Die InformationAktUeLLes10 MAi 2013

Impressumwww.lk-wien.at

Das Mitteilungsblatt der Land-wirtschaftskammer WienDie Information erscheint 12 mal pro Jahr; Nachdruck und foto-mechanische Wiedergabe - auch auszugsweise - nur mit Genehmi-gung es Verlages; veröffentlichte Texte gehen in das Eigentum des Verlages über, es kann daraus, kein wie immer gearteter, An-spruch, ausgenommen allfälliger Honorare, abgeleitet werden.Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Landwirtschafts-kammer Wien, 1060 Wien, Gum-pendorfer Straße 15Vertretungsbefugtes Organ: Präsident Ing. Franz WindischChefredakteur:KDir. Ing. Robert FitzthumAnzeigenannhme:Landwirtschaftskammer Wien, 1060 Wien, Gumpendorfer Straße 15, Tel.Nr.: 01/587 95 28-25, [email protected]:Herold Druck und Verlag AG, 1030 Wien, Faradaygasse 6Verlagsort:Wien

Das Qualitätsprogramm Gu-tes vom Bauernhof, eine Marke der Landwirtschafts-kammer Österreich, steht für bäuerliche Lebensmit-telproduktion auf höchstem Niveau.Damit sollen die Profis unter den Direktvermarktern unterstützt und Konsumenten Qualität und Erlebnis geboten werden. Die Marke wird nur an gute und streng kontrollierte Betriebe ver-geben, die selbst hergestellte Roh-stoffe mit größter Sorgfalt verar-beiten. Konsumenten können so bezüglich Herkunft, Herstellungs-art und Qualität der Lebensmittel absolut sicher sein. 1.582 Mitgliedsbetriebe in den Bundesländern Burgenland, Kärn-ten, Niederösterreich, Oberöster-reich, der Steiermark, Salzburg (ab 2013) und Wien (Nö: 174, Stmk: 794, Ktn: 250, Bgl: 48, Oö: 314, W: 2) nehmen derzeit am Qualitätsprogramm für Profes-sionalisierung in der Produktion und Vermarktung teil. In Tirol und Vorarlberg werden derzeit die Qualitätsprogramme „Tiro-ler Speis aus Bauernhand“ und „Ländle Bur“ an die Richtlinien von Gutes vom Bauernhof ange-passt.

Garantiert und kontrolliert... Bei Gutes vom Bauernhof wird der einzelne Betrieb bewertet und mit der Marke Gutes vom Bauernhof ausgezeichnet. Die Beurteilung er-folgt anhand eines Punkteschemas über sechs Kriterien, die über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus gehen. Der Betrieb wird beraten und von einer externen Kontrolle bewertet und überprüft.

Warum Gutes vom Bauernhof? Gutes vom Bauernhof-Betriebe profitieren von der Unterstützung der Landwirtschaftskammern. Das reicht von der Interessensver-tretung und Öffentlichkeitsarbeit über Beratung und konkrete Hil-festellung beim Marketing bis zur fachkundigen Begleitung bei der Entwicklung neuer Produkte. Zu-dem gibt es laufend Möglichkeiten zur Weiterbildung oder zur Teil-nahme an Leitprojekten. Die bun-desweit einheitlichen Richtlinien sind auf Konsumentenwünsche abgestimmt. Konsumenten kön-nen so sicher sein, beste Qualität zu erhalten.

Jetzt NEU! – Das Gutes vom Bau-ernhof APP. Konsumenten, die den persönlichen Kontakt zu den bäu-erlichen Lebensmittelproduzenten der Anonymität des Supermarktes vorziehen, können mit der neuen „Gutes vom Bauernhof“-App ab sofort einfach und bequem die nächstgelegenen Einkaufsmög-lichkeiten für Produkte direkt von Bauernhöfen im Burgenland, Kärnten, Niederösterreich, Ober-österreich, der Steiermark und Wien finden. Hat man die Pro-dukte seiner Wahl gefunden, ist die direkte Navigation zum aus-gewählten Betrieb, ein Anruf oder eine E-Mail direkt zum Produzen-ten möglich.

Eine Besonderheit ist das Schman-kerl-Radar, das in aktiviertem Zustand den User benachrichtigt, sobald er sich einem der 1.600 Ab Hof-Betriebe oder einem ausge-wählten Produkt nähert. Die „Gu-tes vom Bauernhof“-App ist als Gratis-Download im Google Play Store und im Apple App Store für iPhone (ab Version iO S 5.0) und Android erhältlich.

Gutes vom Bauernhof:

Die Profis unter den Direktvermarktern

Werden auch sie ein „Gutes vom Bauernhofbetrieb“!Jetzt NeU“ - Das „Gute vom Bauernhof APP“

von verena Scheiblauer, beD

Unterschriftenaktion

„Bauernbrot ist Brot vom Bauernhof“

Jetzt online unterschreiben!

von verena Scheiblauer, beD

Foto: Lebensministerium/Rita Newman

Die Information Mai 2013 11Landfrauen

Die Vorarlbergerin Andrea Schwarzmann (48) wurde zur neuen Vorsitzenden der Arbeits-gemeinschaft Österreichische Bäu-erinnen in der Landwirtschafts-kammer Österreich gewählt. Schwarzmann ist Bergbäuerin in Raggal, Großes Walsertal (Vbg.) und folgt für die neue vierjährige Funktionsperiode Anna Höllerer (NÖ) nach. Als Schwerpunkte ihrer Arbeit will die neue Bun-desbäuerin vor allem das Mitei-nander im ländlichen Raum und den Dialog mit den Konsumenten verstärken sowie Projekte und Maßnahmen starten, die sich auf die Lebensqualität der Frauen am Land, speziell in der Landwirt-schaft, beziehen. „Frauen prägen und gestalten die neue Vielfalt im ländlichen Raum. Unser Ziel ist es, lebendige ländliche Gemeinden zu erhalten, wo sich alle Menschen wohlfühlen und auch viele junge, gut ausgebildete Frauen gerne le-ben und arbeiten. Dazu wollen wir mit unserem Bäuerinnen-Netz-werk und unseren Aktionen sowie Aktivitäten einen Beitrag leisten“, skizziert Schwarzmann zentrale Zielsetzungen der ARGE beim Bundesbäuerinnentag im Raiffei-senforum in Linz. Franz Reisecker, stellvertretender Vorsitzender der LK Österreich und Präsident der LK Oberöster-reich, gratulierte der neu gewähl-ten Bundesbäuerin: „Österreichs bäuerliche Familienbetriebe ste-hen heute unter zunehmenden Wettbewerbsdruck. Jetzt brau-chen die Bäuerinnen, die das Herz dieser Unternehmen bilden, eine engagierte Vorsitzende mit star-ker Stimme, wie sie sie in Andrea Schwarzmann gefunden haben.“

Lebenslauf Andrea Schwarz-mann. Andrea Schwarzmann bewirtschaftet gemeinsam mit Ehemann Ewald in Raggal (Bio-

sphärenpark Großes Walser-tal) einen Bergbauernhof mit Milch- und Alpwirtschaft. Nach der Meisterprüfung in ländlicher Hauswirtschaft hat Schwarzmann die bäuerliche Unternehmens-schulung und den Politiklehrgang für Frauen absolviert sowie ne-ben ihrer Arbeit am Betrieb und in der ARGE Bäuerinnen auch kontinuierlich alle neuen Weiter-bildungsmöglichkeiten für Frauen in der Landwirtschaft genützt, wie zuletzt den ZAM-Lehrgang des Ländlichen Fortbildungsinstitutes. Für die Anliegen der Bäuerin-nen engagiert sie sich bereits seit 1995, vorerst als Stellvertreterin der Orts- und der Gebietsbäuerin, seit dem Frühjahr 2000 dann als Landesbäuerin-Stellvertreterin. 2005 wurde Schwarzmann selbst zur Gebiets- und Vorarlberger Landesbäuerin gewählt, 2006 zur Kammerrätin bestellt und 2008 wurde sie Obfrau des LFI. Zudem ist sie seit 2011 im Leistungsaus-schuss der Sozialversicherungsan-stalt der Bauern tätig. Die neue Bundesbäuerin hat zwei Söhne und eine Tochter im Alter von 26, 23 und 17 Jahren.

In Österreich wurden bereits mehr als 5.000 Familien für ihre Bemü-hungen um die Sicherheit auf ih-ren bäuerlichen Betrieben mit der Sicherheitsplakette ausgezeichnet. Die ausgezeichneten Personen er-halten nicht nur die Sicherheits-plakette, sondern die Familie hat natürlich auch die Gewissheit, das Risiko von Unfällen am Hof mi-nimiert zu haben. Diese Auszeich-nung soll jedoch nicht nur eine Anerkennung für den betreffenden Betrieb bzw. Betriebsführer sein, sondern auch andere Betriebe dazu anspornen, verstärkt Maßnahmen für die Arbeitssicherheit zu setzen. Bewertet werden neben dem ge-samten Erscheinungsbild des Be-triebes insbesondere die baulichen

und maschinellen Betriebsein-richtungen, die definierten sicher-heitstechnischen Anforderungen entsprechen müssen. Im Rahmen der Ab-Hof Messe in Wieselburg wurden u.a. Familie Anneliese und Leopold Schippani aus Simmering sowie Familie Marianne Ganger aus Aspern die Sicherheitsplakette sowie eine Urkunde für ihren „si-cheren Hof“ feierlich überreicht.

Die kontinuierlich steigende Zahl der Bewerbungen für die Sicher-heitsplakette zeigt deutlich das zu-nehmende Sicherheitsbewusstsein der Betriebsverantwortlichen und den Stellenwert der Arbeitssicher-heit.

andrea Schwarzmann ist neue Bundesbäuerin

arbeitsgemeinschaft Österreichische Bäuerinnen wählte neue Vorsitzende

von MAS LudMiLLA Herzog, LK Ö

SicherheitsbewussteWiener Betriebe vor den Vorhang

Verleihung der Sicherheitsplakette an Wiener Betriebe Ganger und Schippani von verenA ScHeibLAuer, bed

Andrea SchwarzmannFoto: MEDIArt Andreas Uher

Die Information12 Mai 2013 aktuelles

LFI Gemüsebauexkursion in die Türkeivom 13.-17. März 2013

23 Wiener Gärtner und Funktionäre reisten mit LK Präsident Abg.z.NR Ing. Franz Windisch für 4 Tage an die türkische Mittel-meerküste.

Im Hinterland von Antalya besichtigte die Gruppe unterschiedliche Gemüsebaubetriebe, den größten türkischen Obst- und Gemüse-großmarkt in Antalya und Forschungseinrichtungen mit Labors für den Mittelmeerraum. Ein reger Gedankenaustausch zur Zukunft des EU-Beitrittskandidatenlandes Türkei wurde mit dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Antalya geführt.

Die Reisegruppe war positiv überrascht über den zum Teil hohen Standard der türkischen Gemüseproduktion. Die Türkei exportiert bereits große Mengen Qualitätsgemüse auf den russischen Markt und versucht auch ihre Fühler in Richtung Mittel- und Nordeuropa auszustrecken.

Insgesamt waren die Teilnehmer überrascht über das große Poten-tial der Türkei für den Obst- und Gemüsebau. Die reichlich vor-handenen Ressourcen an sauberem Wasser, sandigen Böden und perfektem Klima geben dieser Region eine große gemüsebauliche Zukunft.

LFI Reisegruppe zu Besuch bei der Landwirtschaftskammer Antalya

Einmal im Monat besteht in der LK Wien die Möglichkeit, ein kostenloses Rechts- und Steuerberatungsgespräch in Anspruch zu nehmen.

Mi, 8. Mai 20139 - 11 Uhr

Mag. Peter Bubits

Do, 2. Mai 201310 - 12 Uhr

Mag. Alfred Komarek

Terminvereinbarung bzw. Anmeldung und kurze Rück-sprache bei Mag. Christian Reindl (Tel.: 01/587 95 28-27, [email protected])

SPRECHTAGE

Rechtsberatungssprechtag

Steuerberatungssprechtag